Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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schokoschendrezki
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(09 May 2017, 12:59)
Nation und Staat sind für mich synonym - sie bestehen aus Volk, Grund und legitimer/anerkannter Herrschaft.
Da unterscheidet man häufig zwischen klassischem Nationalstaat (da trifft das mehr oder weniger zu), Willensnation (Musterbeispiel: Schweiz) und Staatsnation (Musterbeispiel: Frankreich).

Aber die wichtigere Frage ist, inwieweit diese Zugehörigkeitsbegriffe durch die real stattfindende Globalisierung bereits erodiert sind. Beziehungsweise, andersherum, inwieweit sie als Gegenentwurf zur Globalisierung wieder verstärkt und neu revitalisiert wurden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Provokateur »

Unité 1 hat geschrieben:(09 May 2017, 13:16)

Es gibt keine "totale" Erreichung. Z.B. besteht Gleichberechtigung oder eben nicht. Wie genau sie aussieht, ist dabei nicht endgültig definiert. Denke an die fünfziger Jahre.
Nein, es gibt eine totale Erreichung, diese ist aber, wie Perfektion, realistisch betrachtet eine Fiktion. Theoretisch möglich, praktisch nicht. Auch wenn gesellschaftlich die totale Gleichberechtigung erreicht ist, wird es immer noch irgendwo einen Mann oder eine Frau geben, der/die seine/n oder ihre/n Mann oder Frau unterdrückt. Genau so, wie es im totalen Krieg genügend Leute gab, die keinen einzigen Schuss abgefeuert haben.
Unité 1 hat geschrieben: Ein Staat besitzt Strukturen, die zur Erhaltung der Staatsziele taugen. Eine Nation nicht.
Staat und Nation sind synonym. Es gibt keinen Unterschied.
Unité 1 hat geschrieben: Ja. Und?
Das bedeutet, dass wir über die Prozesse, welche die Nation erhalten, sprechen müssen, um sie am laufen zu halten - denn wenn Nationen zerbrechen (wie im Sudan), geht das häufig mit großem Leid einher. Und dann kommen internationale Organisationen ins Spiel.
Unité 1 hat geschrieben: Auch in Bhutan muss gegessen sowie der Staat, der das Glück sichern soll, finanziert werden.
Die Wirtschaftsleistung von Bhutan ist mit der deutschen nicht zu vergleichen.
Unité 1 hat geschrieben:[
Ist mir neu, dass die Staatsziele zur Diskussion stehen, dass um sie gerungen werden muss. Das Zielhafte ergibt sich aus dem Ausrichten staatlichen Handelns, das Staatsziel soll leiten. Ein Stern, der den Weg weist, kein X auf einer Karte.
Sprich mal mit einem Atomstromkonzern über das Staatsziel des Umweltschutzes. Dann wird dir klar, dass es sich um einen ständigen Kampf handelt. Kampf ist nämlich einer der wenigen Faktoren, aus denen sich Menschen zu einer Gruppe zusammenschließen. Die anderen Faktoren sind Handel/Nahrungserwerb und soziale Bedürfnisse.
Unité 1 hat geschrieben:Mein Punkt war, dass du willkürlich etwas festlegst. Zudem die Präambel keine Ziele nennt, sondern Gründe. Daraus lassen sich dann Ziele ableiten, aber, und deswegen der Hinweis auf die Willkürlichkeit deiner Festlegung, die sind nicht festgeschrieben für alle Zeit, ihre Bedeutung ist wandelbar. Und wandelt sich.
Die Definition einer Nation als zielgerichteter Prozes kann somit deiner eigenen Logik nach nicht überzeugen, da ein gemeinsames Ziel bestehen müsse, um Menschen zu sammeln und zu einen. Das Ziel steht eben nicht fest. Der Zusammenhalt muss demnach von woanders her kommen.
Menschen brauchen Struktur und Kontrolle. Sie wollen wissen, dass sie die Macht über ihr Leben haben. Das Konzept "Nation als Prozess" verspricht diese Kontrolle, denn hier hat das Individuum gestaltungsspielraum in der Zielerreichung. Zudem eint es Hinzukommende, wenn man ihnen sagt: gemeinsam wollen wir dieses Ziel erreichen.

Wenn man "Nation als Zustand" verwendet, setzt man allen Hinzukommenden und allen Anderen einen Trog vor und sagt: Friss oder stirb.

Das ist der Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus. Der Patriot will seine Kampfgruppe vergrößern, der Nationalist will alle anderen draußen halten.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(09 May 2017, 13:32)
Menschen brauchen Struktur und Kontrolle. Sie wollen wissen, dass sie die Macht über ihr Leben haben. Das Konzept "Nation als Prozess" verspricht diese Kontrolle, denn hier hat das Individuum gestaltungsspielraum in der Zielerreichung. Zudem eint es Hinzukommende, wenn man ihnen sagt: gemeinsam wollen wir dieses Ziel erreichen.
Genau dieses Bedürfnis ist der Hebel, mit welchem sich moderne Autokraten neuen Typs (Putin, Erdogan, Kaczynski, Orbán etc.) Macht verschaffen und nach außen legitimieren.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Provokateur »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2017, 13:46)

Genau dieses Bedürfnis ist der Hebel, mit welchem sich moderne Autokraten neuen Typs (Putin, Erdogan, Kaczynski, Orbán etc.) Macht verschaffen und nach außen legitimieren.
Ja, denn sie versprechen einen anderen Staat mit gleichem Namen. Eine nationale Kraftanstrengung soll dazu führen, dass sich etwas ändert. Man muss diese Mechanismen nutzen und positiv besetzen, sonst überlässt man jenen, die das Rad der Zeit zurückdrehen wollen zu dunklen Zeiten, das Feld. Dann wird Nation nämlich vom Prozess wieder zum Zustand.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

Provokateur hat geschrieben:(09 May 2017, 13:32)

Nein, es gibt eine totale Erreichung, diese ist aber, wie Perfektion, realistisch betrachtet eine Fiktion.
Eine unerreichbare totale Erreichbarkeit ist ein unsinniges Konstrukt. Das beschreibt doch im Grunde nur, was ich bereits sagte: Staatliches Handeln ist auf Erhalt und Verwirklichung von Staatszielen ausgerichtet. (Ziel) Wie genau die Verwirklichung aussieht, ist unbestimmt. (Fiktion)
Theoretisch möglich, praktisch nicht. Auch wenn gesellschaftlich die totale Gleichberechtigung erreicht ist, wird es immer noch irgendwo einen Mann oder eine Frau geben, der/die seine/n oder ihre/n Mann oder Frau unterdrückt. Genau so, wie es im totalen Krieg genügend Leute gab, die keinen einzigen Schuss abgefeuert haben.
Mit der teleologischen Sicht kann ich nichts anfangen. Wie könnte es eine "totale" Gleichberechtigung geben angesichts der Ungleichheit der Geschlechter? Da geht es doch offensichtlich um Aushandelsprozesse.
Ich hätte als Beispiel auch Demokratie nennen können, da wird es noch deutlicher, dass eine "totale" Unerreichbarkeit Unfug ist aufgrund der nie abgeschlossenen Definition von Demokratie.


Staat und Nation sind synonym. Es gibt keinen Unterschied.
Natürlich gibt es die. Für manche sind z.B. deutsche Staatsbürger (Staatsebene) keine Deutschen (Nationenebene). Ein Staat ist mit der Regelung gesellschaftlichen Miteinanders befasst, eine Nation steht demgegenüber eher für "kulturelles" Gerüst. Ein Staat gewährt dir Schutz, in dem er deine Rechte durchsetzt - eine Nation kann sie dir potentiell vorenthalten, da deren Regeln nicht kodifiziert, sondern willkürlich sind. Zugespitzt gesagt, kann dich der Staat vor der "Nation" schützen.

Das bedeutet, dass wir über die Prozesse, welche die Nation erhalten, sprechen müssen, um sie am laufen zu halten - denn wenn Nationen zerbrechen (wie im Sudan), geht das häufig mit großem Leid einher. Und dann kommen internationale Organisationen ins Spiel.
Da stimme ich zu. Demokratische und Menschenrechte sind Ergebnis von Kämpfen. Sie für selbstverständlich zu halten, wird sie erodieren lassen über Zeit. Das lässt sich mMn am Aufschwung der rechtskonservativen bis -extremen Strömungen in ganz Europa beobachten. Es scheint so, als wenn die Bedeutung grundlegender Werte erneuert gehört.


Die Wirtschaftsleistung von Bhutan ist mit der deutschen nicht zu vergleichen.
Es ging um deine Aussage, dass "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" ein spezifisch deutsches ("Hier in Deutschland") Staatsziel sei. Es ist ein universelles, was sogar für Bhutan gilt. Dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Bhutan und Deutschland sich unterscheiden, belegt nur die Relativität des Begriffs "wirtschaftliche Leistungsfähigkeit" und den unterschiedlichen ökonomischen Standard von Ländern.

Sprich mal mit einem Atomstromkonzern über das Staatsziel des Umweltschutzes. Dann wird dir klar, dass es sich um einen ständigen Kampf handelt. Kampf ist nämlich einer der wenigen Faktoren, aus denen sich Menschen zu einer Gruppe zusammenschließen. Die anderen Faktoren sind Handel/Nahrungserwerb und soziale Bedürfnisse
Ein Atomstromkonzern hat dann eine andere Auffassung von Umweltschutz sowie von der Abwägung von "wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit" und Umweltschutz. Er stellt damit das Staatsziel nicht grundsätzlich in Frage, der Kampf gilt der Auslegung. Der Leitstern strahlt weiterhin.


Menschen brauchen Struktur und Kontrolle. Sie wollen wissen, dass sie die Macht über ihr Leben haben. Das Konzept "Nation als Prozess" verspricht diese Kontrolle, denn hier hat das Individuum gestaltungsspielraum in der Zielerreichung. Zudem eint es Hinzukommende, wenn man ihnen sagt: gemeinsam wollen wir dieses Ziel erreichen.
Wie das, wenn es eine "totale Erreichung" gebe? Worin erstreckt sich dann der Gestaltungsspielraum und warum soll das so relevant sein, dass ein Konzept "Nation als Prozess" Sinn ergibt?
Inwiefern soll außerdem das Prozesshafte Kontrolle bedeuten? Die gibt es nicht mal dann, wenn der Prozess offen steht, wenn man an ihm partizipieren kann. Denn das Ergebnis ist ungewiss, ich kann dann Einfluss nehmen, aber nicht kontrollieren. Ich bin dann Teil der Macht, nicht sie selbst. Deswegen benötigst du auch abstruse Konstruktionen wie "totale Erreichbarkeit", um das Ergebnis vorwegzunehmen. Allerdings ist das nur möglich um den Preis der Partizipation. Wenn das Ziel endgültig definiert ist, besteht kein Anlass, am Prozess teilzunehmen. Damit ist en passant auch die angenommene Kontrolle wieder aufgegeben, da ich als Bürger nicht mal mehr Teil der Macht bin. Kontrolle gibt es in öffentlichen Belangen nicht. Auch aus ganz logischen Gründen: Der demokratische Rechtsstaat gebietete, dass jeder die gleiche Kontrolle habe. Womit sie letztlich keiner hat.
Ein Zusammenhalt lässt sich bei einer angenommen zielfixierten Prozesshaftigkeit nicht erzeugen. Wie dargelegt, liegt das Gegenteil nahe.

Wenn man "Nation als Zustand" verwendet, setzt man allen Hinzukommenden und allen Anderen einen Trog vor und sagt: Friss oder stirb. Das ist der Unterschied zwischen Nationalismus und Patriotismus. Der Patriot will seine Kampfgruppe vergrößern, der Nationalist will alle anderen draußen halten.
Aber es ist doch beides. Sowohl Zustand, sie existiert ja, als auch Prozess, sie entwickelt sich. Ich halte es für zielführender, sich von der Nationen- bzw. Staatsebene zu lösen, wenn über Integration geredet wird. Die findet in der, über und in die Gesellschaft statt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Postfach »

Wasteland hat geschrieben:(06 May 2017, 00:32)

Ich habe das in meinem Leben zweimal erlebt, ist natürlich subjektiv und nicht repräsentativ. Es ist ja bekannt das meine Frau Türkin ist und somit die Hälfte meiner Familie Muslime sind (ausgenommen sind die Partner einiger von denen die keine Muslime sind oder solche die Atheisten sind).
Ich habe auch noch auf meiner eigenen Seite Muslime in der Familie, die angeheiratet sind und in meinem Freundeskreis hatte ich schon immer welche (mein erster türkischer Kumpel mit 6 Jahren im Fussballverein hiess Oktay und war leicht übergewichtig aber gut im Fussball, wir nannten ihn Maratonna) .
Das mir eine Frau nicht die Hand gibt habe ich zweimal erlebt, einmal war es eine Libanesin die ich zu einem Interview mit dem Fernsehsender gefahren habe für den ich als Student gearbeitet habe. Die wollte mir erzählen das man das "bei denen" (also den Muslimen) so macht und glaubte wohl das ich ein Deutscher bin dem man solche Märchen erzählen kann. Oft denken Muslime das sie Deutschen erklären können wie "man" bestimmte Dinge im Islam macht. Bei mir sind sie da an der falschen Adresse, denn "der Islam" ist sich da uneiniger als ein Hühnerhaufen.
Ich wusste genau das die meisten das nicht so handhaben und nur religiöse Hinterwäldler das machen. Ich empfand das als sehr unhöflich. Ein Handschlag ist keine sexuelle Handlung oder irgendwas auch nur ansatzweise verwerfliches.Die andere war die Mutter einer sehr guten Freundin meiner Frau, die aus der hintersten Ecke des kurdischen Teils der Türkei kommt und sehr alt ist. Das akzeptiere ich, die kommt aus einer anderen Zeit und einer anderen Welt.
Ansonsten haben mir alle Muslimas die ich je getroffen habe die Hand gegeben.
Ich finde es auch ziemlich respektlos das nicht zu machen. Und es ist ein klares Zeichen von Über- oder Untersexualisierung dieser Menschen, weil sie glauben das ein Handschlag zuviel nähe zwischen zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechts schafft. Man kann niemanden zwingen, aber innerlich bin ich dagegen.
Natürlich muss man aber auch dazu sagen das dies nicht die Regel ist und mich nerven auch die Leute die so tun als wäre das der Mainstream der Muslime in Deutschland. Das ist nicht der Fall.
Ich habe genau die gleichen Erfahrungswerte gesammelt im Umfeld meiner Familie (ebenfalls türkische Wurzeln ) und kann deinem Beitrag nur absolut zustimmen ...
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

Provokateur hat geschrieben:Nation und Staat sind für mich synonym - sie bestehen aus Volk, Grund und legitimer/anerkannter Herrschaft.
Das gilt historisch zumindest aber nicht so. Die Deutsche Nation und der Deutsche Staat waren keineswegs synonym. Es gilt aus meiner Sicht auch heute nicht. Nicht alle russischen Staatsbürger sind Russen. Die Tschetschenen etwa gehören dem russischen Staat aber nicht der russischen Nationalität an. Die Nationalität strebt zwar den Nationalstaat in der Regel an, ist aber nicht dasselbe.
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Soldmann
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:Aber die wichtigere Frage ist, inwieweit diese Zugehörigkeitsbegriffe durch die real stattfindende Globalisierung bereits erodiert sind. Beziehungsweise, andersherum, inwieweit sie als Gegenentwurf zur Globalisierung wieder verstärkt und neu revitalisiert wurden.
Also meine Beobachtungen im Rahmen der Flüchtlingskrise interpretiere ich so, dass die deutsche Nation(-alität) wohl erledigt ist. Für andere Staaten weltweit würde ich das allerdings bisher nicht so sehen, nicht für Japan bspw., es könnte sich durchaus wieder mal um einen deutschen Sonderweg handeln. :cool:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Soldmann hat geschrieben:(10 May 2017, 18:54)

Also meine Beobachtungen im Rahmen der Flüchtlingskrise interpretiere ich so, dass die deutsche Nation(-alität) wohl erledigt ist. Für andere Staaten weltweit würde ich das allerdings bisher nicht so sehen, nicht für Japan bspw., es könnte sich durchaus wieder mal um einen deutschen Sonderweg handeln. :cool:
Es ist noch die Frage, ob etwas wie die "deutsche Nationalität" überhaupt jemals bestanden hat. Wir haben hier die Besonderheit, dass es seit langer Zeit mehrere deutschsprachige formal selbständige Staaten gibt. Und dass auch in Deutschland selbst die Bundesländer eine weit größere Selbstständigkeit besitzen als etwa die Provinzen in Frankreich.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 May 2017, 08:18)

Es ist noch die Frage, ob etwas wie die "deutsche Nationalität" überhaupt jemals bestanden hat. Wir haben hier die Besonderheit, dass es seit langer Zeit mehrere deutschsprachige formal selbständige Staaten gibt. Und dass auch in Deutschland selbst die Bundesländer eine weit größere Selbstständigkeit besitzen als etwa die Provinzen in Frankreich.
"Deutsche Nationalität" hat sich 1000 Jahre lang über die gemeinsame Sprache und Kultur definiert.
Das "heilige römische Reich deutscher Nation" trat die Nachfolge des Imperium Romanum an und existierte bis 1806 und umfasste wesentliche Teile Europas. Darauf basiert u.a. die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Kultur.
Nationalität ist nicht zwingend an Staatsgrenzen gebunden, hat auch nicht unbedingt etwas mit "Nationalstaat" zu tun .
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Ammianus »

Die Entwicklung Deutschlands (des Ostfrankenreichs) verlief schlicht und ergreifend anders als die Entwicklung Frankreichs (Westfrankenreich). Das hat geographische und viele andere Gründe. Im Westen wurde die fränkische Erobererschicht von den Eroberten assimiliert. Im Osten war es umgekehrt. Nicht umsonst gibt es Begriffe wie Germania romana, Germania germania und Germania Slavica. Und der Blick auf die eigene Geschichte ist auch ein wesentlicher Teil der Identität.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Soldmann
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:Es ist noch die Frage, ob etwas wie die "deutsche Nationalität" überhaupt jemals bestanden hat. Wir haben hier die Besonderheit, dass es seit langer Zeit mehrere deutschsprachige formal selbständige Staaten gibt. Und dass auch in Deutschland selbst die Bundesländer eine weit größere Selbstständigkeit besitzen als etwa die Provinzen in Frankreich.
Natürlich hat sie bestanden. Wie hätten sich die deutschsprachigen Einwohner von Österreich-Ungarn als Deutsche definieren können, wenn es keine Deutsche Nationalität gegeben hätte. Um Wiki zu zitieren:

Im Fall „verspäteter Nationen“ kann das im Begriff der Kulturnation enthaltene Zusammengehörigkeitsgefühl zeitlich der Gründung eines Nationalstaats vorausgehen, so im Falle Deutschlands und Italiens im 19. Jahrhundert. https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturnation
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Dark Angel hat geschrieben:(11 May 2017, 10:13)

"Deutsche Nationalität" hat sich 1000 Jahre lang über die gemeinsame Sprache und Kultur definiert.
Das "heilige römische Reich deutscher Nation" trat die Nachfolge des Imperium Romanum an und existierte bis 1806 und umfasste wesentliche Teile Europas. Darauf basiert u.a. die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Kultur.
Nationalität ist nicht zwingend an Staatsgrenzen gebunden, hat auch nicht unbedingt etwas mit "Nationalstaat" zu tun .
Es gibt keine gemeinsame Kultur. Wir müssen einsehen, dekonstruiert zu werden. Identität, Gebiet, Kultur. :

https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... he-kultur/
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 10:08)

Es gibt keine gemeinsame Kultur. Wir müssen einsehen, dekonstruiert zu werden. Identität, Gebiet, Kultur. :

https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... he-kultur/
Falls das ironisch gemeint war. Was die Integrationsbeauftrage meint:
Auch wenn es manchen zu kompliziert sei, sei Deutschland vielfältig. „Diese kulturelle Vielfalt ist auch anstrengend, aber sie macht die Stärke unserer Nation als eine offene Gesellschaft aus. Die Beschwörung einer Leitkultur schafft dagegen nicht Gemeinsamkeit, sondern grenzt aus. Sie gießt Öl ins Feuer, um sich selbst daran zu wärmen.“
So ist das vollkommen richtig und auch nicht einfach nur flach und polemisch dahergesagt sondern wohlüberlegt und genau (und einigermaßen originell) formuliert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Soldmann hat geschrieben:(12 May 2017, 01:12)

Natürlich hat sie bestanden. Wie hätten sich die deutschsprachigen Einwohner von Österreich-Ungarn als Deutsche definieren können, wenn es keine Deutsche Nationalität gegeben hätte. Um Wiki zu zitieren:

Im Fall „verspäteter Nationen“ kann das im Begriff der Kulturnation enthaltene Zusammengehörigkeitsgefühl zeitlich der Gründung eines Nationalstaats vorausgehen, so im Falle Deutschlands und Italiens im 19. Jahrhundert. https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturnation
Ja. Aber das ist auch der entscheidende Punkt: Eine Nation ist nicht sondern man definiert sich als solche. Nation ist kein Tatbestand sondern eine diskursive Hervorbringung. Das muss ja nicht unbedingt eine Herabsetzung bedeuten. Aber es bedeutet auch, dass "Nation" - in großen Zeiträumen gesehen - nix absolutes sondern eine historisch vorübergehende Zeiterscheinung sein dürfte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 10:21)

Falls das ironisch gemeint war. Was die Integrationsbeauftrage meint:

So ist das vollkommen richtig und auch nicht einfach nur flach und polemisch dahergesagt sondern wohlüberlegt und genau (und einigermaßen originell) formuliert.
Das sind nur schöne Worte. Des Pudels Kern nähert man sich dadurch, in dem man der Dame folgende Fragen stellt : Gibt es eine spezielle türkische Kultur, über die türkische Sprache hinweg, trotz aller Multiethnizität innerhalb der Türkei ? Warum üben Sie diesen Job als Integrationsbeauftragte aus, wenn Sie nicht einmal etwas anerkennen, in das es zu integrieren gilt ?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Ergänzung :

Was die Integrationsbeauftrage meint:
" Auch wenn es manchen zu kompliziert sei, sei Deutschland vielfältig. „Diese kulturelle Vielfalt ist auch anstrengend, aber sie macht die Stärke unserer Nation als eine offene Gesellschaft aus. Die Beschwörung einer Leitkultur schafft dagegen nicht Gemeinsamkeit, sondern grenzt aus. Sie gießt Öl ins Feuer, um sich selbst daran zu wärmen.“
schokoschendrezki hat geschrieben:
So ist das vollkommen richtig und auch nicht einfach nur flach und polemisch dahergesagt sondern wohlüberlegt und genau (und einigermaßen originell) formuliert.
Nein, natürlich nicht. Das ist perfide, das trifft es besser. Sie instrumentalisiert Vielfalt im Brauchtum und Temperament, um eine Wertevielfalt zu suggerieren, die es leider real durch anspruchslose Massenmigration gibt, die allerdings kein Bestandteil von wünschenswerter Vielfalt innerhalb unseres Landes sein darf, um im Schatten dieser Vielfalt an Brauchtum die Vielfalt konträrer Wertvorstellungen anzudocken.

Unsere Vielfalt bezieht sich auf Temperament, unterschiedliche ethnische Hintergründe und unterschiedliche lokale Bräuche, nicht auf eine Vielfalt unterschiedlicher grundsätzlicher Wertvorstellungen gegenüber individuellen Rechten, Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz. All dies gehört nicht zum Wertekanon des Mainstreams und wird für gewöhnlich politisch geächtet und gesellschaftlich bekämpft.

Der Verweis auf das GG ist hier ebenso ein Feigenblatt wie der Verweis auf " Vielfalt ". Beides wird entgegen seinem Sinn instrumentalisiert, ohne es inhaltlich zu internalisieren, um unter dem jeweiligen begrifflichen Deckmantel die Infrastruktur völlig konträrer Werte aufzubauen.

Aber, wer nie seine Freiheit erkämpfen oder verteidigen musste, der wird wohlbehütet und saturiert den Verlust von Freiheit erst dann registrieren, wenn das Mittelalter sich reetabliert hat.

Gut Nächtle, Deutschland !
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:06)

Ergänzung :

Was die Integrationsbeauftrage meint:



schokoschendrezki hat geschrieben:


Nein, natürlich nicht. Das ist perfide, das trifft es besser. Sie instrumentalisiert Vielfalt im Brauchtum und Temperament, um eine Wertevielfalt zu suggerieren, die es leider real durch anspruchslose Massenmigration gibt, die allerdings kein Bestandteil von wünschenswerter Vielfalt innerhalb unseres Landes sein darf, um im Schatten dieser Vielfalt an Brauchtum die Vielfalt konträrer Wertvorstellungen anzudocken.

Unsere Vielfalt bezieht sich auf Temperament, unterschiedliche ethnische Hintergründe und unterschiedliche lokale Bräuche, nicht auf eine Vielfalt unterschiedlicher grundsätzlicher Wertvorstellungen gegenüber individuellen Rechten, Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz. All dies gehört nicht zum Wertekanon des Mainstreams und wird für gewöhnlich politisch geächtet und gesellschaftlich bekämpft.
"Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden! "
Perfide ist, der Özoguz Aussagen unterzujubeln. Perfide ist, zu unterstellen, Özoguz wolle "Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz" als gleichberechtigten Teil von Vielfalt zur Geltung verhelfen. Perfide ist nicht der Debattenbeitrag Özoguz', perfide ist schelms Hetze.
Der Verweis auf das GG ist hier ebenso ein Feigenblatt wie der Verweis auf " Vielfalt ". Beides wird entgegen seinem Sinn instrumentalisiert, ohne es inhaltlich zu internalisieren, um unter dem jeweiligen begrifflichen Deckmantel die Infrastruktur völlig konträrer Werte aufzubauen.

Aber, wer nie seine Freiheit erkämpfen oder verteidigen musste, der wird wohlbehütet und saturiert den Verlust von Freiheit erst dann registrieren, wenn das Mittelalter sich reetabliert hat.

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"Natürlich bleibt die Frage, wie wir Vielfalt gestalten und ein gemeinsames Wir schaffen. Diese Frage betrifft alle, die hier leben. Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel. ... Genauso erwarten wir aber auch von jeder und jedem die klar erkennbare Anstrengung, teilhaben zu wollen und sich einzubringen. So betrachtet müssen wir uns dann nicht über eine kulturelle, sondern über eine politische Handlungslinie verständigen."
https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... seins.html

Es wird Zeit, gegen die von Özoguz geforderte Restaurierung des Mittelalters vorzugehen. Gegen diesen Wahnsinn eines "Gesellschaftsvertrages mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel" muss sich gewehrt werden. Holt die Forken, entzündet die Fackeln - stürmen wir das Parlament.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:06)
Nein, natürlich nicht. Das ist perfide, das trifft es besser. Sie instrumentalisiert Vielfalt im Brauchtum und Temperament, um eine Wertevielfalt zu suggerieren, die es leider real durch anspruchslose Massenmigration gibt, die allerdings kein Bestandteil von wünschenswerter Vielfalt innerhalb unseres Landes sein darf, um im Schatten dieser Vielfalt an Brauchtum die Vielfalt konträrer Wertvorstellungen anzudocken.

Unsere Vielfalt bezieht sich auf Temperament, unterschiedliche ethnische Hintergründe und unterschiedliche lokale Bräuche, nicht auf eine Vielfalt unterschiedlicher grundsätzlicher Wertvorstellungen gegenüber individuellen Rechten, Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz. All dies gehört nicht zum Wertekanon des Mainstreams und wird für gewöhnlich politisch geächtet und gesellschaftlich bekämpft.
Also mal ehrlich. War in dem Beitrag irgendetwas von Gruppenzwängen, Clandenken oder religiösen Überhöhungen zu lesen?

Die Debatte um Leitkultur polarisiert so sehr, dass man die angefeindete Gegenmeinung schon automatisch hineinnprojiziert, nur um sich über diese selbstgenerierte Position aufzuregen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 11:26)

"Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden! "
Perfide ist, der Özoguz Aussagen unterzujubeln. Perfide ist, zu unterstellen, Özoguz wolle "Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz" als gleichberechtigten Teil von Vielfalt zur Geltung verhelfen. Perfide ist nicht der Debattenbeitrag Özoguz', perfide ist schelms Hetze.


"Natürlich bleibt die Frage, wie wir Vielfalt gestalten und ein gemeinsames Wir schaffen. Diese Frage betrifft alle, die hier leben. Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel. ... Genauso erwarten wir aber auch von jeder und jedem die klar erkennbare Anstrengung, teilhaben zu wollen und sich einzubringen. So betrachtet müssen wir uns dann nicht über eine kulturelle, sondern über eine politische Handlungslinie verständigen."
https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... seins.html

Es wird Zeit, gegen die von Özoguz geforderte Restaurierung des Mittelalters vorzugehen. Gegen diesen Wahnsinn eines "Gesellschaftsvertrages mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel" muss sich gewehrt werden. Holt die Forken, entzündet die Fackeln - stürmen wir das Parlament.
Nein, natürlich nicht. Man mus, um die Aussagen dieser Frau zu beurteilen, sowohl ihre bisherigen Ergüsse im Kontext mit einbeziehen ( bspw. ihr letztes Strategiepapier ), als auch der eingänglichen Headline zum Thema Leitkultur / Integration.

Höcke, der völlig unnötig einen Schwerpunkt eröffnete, um eine Debatte über unsere Erinnerungskultur zu entfachen, vermutlich deshalb, weil er aus ihr irrationale Entscheidungen in der Gegenwart zu erkennen glaubt, wurde dafür regelrecht zerrissen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen ! Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 11:26)
Perfide ist, der Özoguz Aussagen unterzujubeln. Perfide ist, zu unterstellen, Özoguz wolle "Gruppenzwängen, Clandenken, religiöse Überhöhung gepaart mit gesellschaftlichen Kontrollansprüchen, antiemazipatorische Grundsätze, patriarchalische und archaische Strukturen, Ansätze von Paralleljustiz" als gleichberechtigten Teil von Vielfalt zur Geltung verhelfen. Perfide ist nicht der Debattenbeitrag Özoguz', perfide ist schelms Hetze.
Ja, diese Entgegnung steht jetzt doppelt da. Weils Deinen Beitrag noch nicht gab, als ich meinen geschrieben habe. Zeigt aber auch irgendwie, dass der Kritik-Ansatz ziemlich offensichtlich ist.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Ein Terraner »

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schelm
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 11:47)

Also mal ehrlich. War in dem Beitrag irgendetwas von Gruppenzwängen, Clandenken oder religiösen Überhöhungen zu lesen?

Die Debatte um Leitkultur polarisiert so sehr, dass man die angefeindete Gegenmeinung schon automatisch hineinnprojiziert, nur um sich über diese selbstgenerierte Position aufzuregen.
Wenn die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ihre Prioritäten in ihren öffentlichen Statements genau andersrum setzt, nämlich die eben von dir aufgezählten Punkte zum Schwerpunkt ihrer Arbeit und Äußerungen macht, sie also unermüdlich benennt und Ideen zu deren Problemlösung ausbreitet, kann sie Vertrauen gewinnen. Das tut sie aber nicht. Sie legt den Schwerpunkt auf die Etablierung beliebiger Diversität, ohne Idee und ohne Konzept deren Probleme wirksam und nachhaltig anzugehen. Eine solche Integrationsbeauftragte, die also nicht einmal erkennt, worin integriert werden soll, ist der sprichwörtliche Bock, der hier zum Gärtner gemacht wurde. Da gibt es nichts zu beschönigen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen ! Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Schon wieder eine Unterstellung. Von einer "gemeinsamen Kultur" ist gar keine Rede. Sondern von einer "speziifisch deutschen Kultur jenseits der Sprache". Richtig. Franzosen, Russen, Tschechen haben ebenso Romane geschrieben, Opern komponiert, wissenschaftliche Entdeckungen gemacht, Formen von Höflichkeit und Anstand entwickelt.

Und in dem JF-Artikel fehlt (wen wunderts) auch der entscheidende letzte Abschnitt des originalen Tagesspiegel-Beitrags. Ich ergänze mal:
Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)

Nein, natürlich nicht. Man mus, um die Aussagen dieser Frau zu beurteilen, sowohl ihre bisherigen Ergüsse im Kontext mit einbeziehen ( bspw. ihr letztes Strategiepapier ), als auch der eingänglichen Headline zum Thema Leitkultur / Integration.
Gesellschaftsverträge sind so 18.Jahrhundert, meinst du? Oder willst du durch Leerverweise (schau mal da oder dort oder auch nicht ist doch egal ist offensichtlich denke doch mal alleine nach usw.) eingestehen, dir deine Unterstellung nur ausgedacht zu haben. Das ist sehr schön.
Höcke, der völlig unnötig einen Schwerpunkt eröffnete, um eine Debatte über unsere Erinnerungskultur zu entfachen, vermutlich deshalb, weil er aus ihr irrationale Entscheidungen in der Gegenwart zu erkennen glaubt, wurde dafür regelrecht zerrissen.
Bist du eigentlich als Neualtthüringer mit dem Bernd schon auf du? Dass du Özoguz mit Höcke auf eine Stufe stellst (Höcke thematisiere das gleiche wie Özoguz - nur von der anderen Seite aus.) , verdeutlicht den gewollt perfiden Ansatz deiner Beiträge: nämlich zu verleumden sowie en passant Höcke eine mittetaugliche Position zu unterstellen.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen !
Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Ja, es ist furchtbar und mindestens Weimar '32, wenn die Integrationsbeauftragte ihre Meinung öffentlich und pointiert äußert. Eine Meinung, die nachvollziehbar ist für jeden, der keine 180°-Erinnerungskulturwenden braucht. Preisfrage schelm: Warum ist in Deutschland der Föderalismus so stark verankert, wenn es doch nur eine Nationalkultur gebe?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 11:50)

Ja, diese Entgegnung steht jetzt doppelt da. Weils Deinen Beitrag noch nicht gab, als ich meinen geschrieben habe. Zeigt aber auch irgendwie, dass der Kritik-Ansatz ziemlich offensichtlich ist.
Du schreibst aber langsam. :p Scherz, mir ist schon klar, dass du nur den Tab so lange aufhattest.
Und ja, schelm war auch schon mal subtiler vorgegangen. Es sagt allerdings auch eine Menge aus, wenn auf Lügen und Unterstellungen zurückgegriffen wird: Hilflosigkeit den Argumenten gegenüber.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:
" Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden. Da darf es keine Rolle spielen, wer was glaubt, liest, hört oder anzieht. Kulturelle Regeln sind nicht ohne Grund ungeschrieben. Sie unterliegen einem steten Wandel, einer permanenten Aushandlung. Fragen Sie mal Frauen, Mütter, Jugendliche, Homosexuelle oder Menschen mit Behinderungen, was sie von einer rechtlichen Konservierung einer Leitkultur der 1950er Jahre halten würden! "
Darauf ging ich ein. Vielfalt und Verfassung werden von dieser Schwester eines Islamisten instrumentalisiert. Integration auf Basis des GG müsste bedeuten, sich bspw. hinter das Recht auf körperliche Unversehrtheit zu stellen, individuelle Religionsfreiheit und vor allem Religionsmündigkeit zu respektieren, so wie an der progressiven Weiterentwicklung der Gesellschaft mitzuarbeiten, hier bei der Stärkung von Kinderrechten, anstatt den Rückfall in archaische Denkmuster über den Missbrauch des Begriffes " Vielfalt " als Bestandteil kultureller Diversität zu rechtfertigen. Statt dessen wird durch diese Art von " Vielfalt " unser zivilisatorische Status ausgehebelt, konterkariert !


Weitere Punkte wären bspw. Vielehe, Ehe mit Minderjährigen oder Tierschutz. Welche Impulse setzt hier die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ? Mir scheint vielmehr, sie versteht ihren Job tatsächlich so, die Mehrheitsgesellschaft in die tradierten, vorsintflutlichen Befindlichkeiten ihres Klientels zu integrieren.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:58)

Wenn die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung ihre Prioritäten in ihren öffentlichen Statements genau andersrum setzt, nämlich die eben von dir aufgezählten Punkte zum Schwerpunkt ihrer Arbeit und Äußerungen macht, sie also unermüdlich benennt und Ideen zu deren Problemlösung ausbreitet, kann sie Vertrauen gewinnen. Das tut sie aber nicht.
Du hast doch selbst schon ihr Strategiepapier genannt. Allerdings, lass mich raten, bist du gezwungen es abzulehnen, weil Özoguz darin fordert, dass auch die Deutschen Bereitschaft zur Veränderung zeigen müssen. Was jedoch nicht vertritt,
Sie legt den Schwerpunkt auf die Etablierung beliebiger Diversität, ohne Idee und ohne Konzept deren Probleme wirksam und nachhaltig anzugehen.
ist diese Position. Das hast du dir ausgedacht und wiederholst es nun in Dauerschleife, die, das steht zu befürchten, so schnell kein Ende finden wird. Seit wann lässt ein schelm auch von Fakten beeindrucken.
Eine solche Integrationsbeauftragte, die also nicht einmal erkennt, worin integriert werden soll, ist der sprichwörtliche Bock, der hier zum Gärtner gemacht wurde. Da gibt es nichts zu beschönigen.
In eine Gesellschaft, die bereits von mehreren Kulturen geprägt ist und sich nicht auf Kuckucksuhren beschränkt. Das wird Özoguz schon wissen, immerhin hat sie im Tagesspiegel das ja formuliert. "Die Verfassungsnormen des Grundgesetzes liefern den Ordnungsrahmen für das Zusammenleben der Bürger. Innerhalb dieses Rahmens haben wir die Grundfreiheiten, nach der eigenen Fasson glücklich zu werden."

Lass dir was besseres einfallen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 12:06)

Gesellschaftsverträge sind so 18.Jahrhundert, meinst du? Oder willst du durch Leerverweise (schau mal da oder dort oder auch nicht ist doch egal ist offensichtlich denke doch mal alleine nach usw.) eingestehen, dir deine Unterstellung nur ausgedacht zu haben. Das ist sehr schön.
Wer sind denn die Vertragspartner ? Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Ich fordere die Bereitschaft von Zuwanderern sich in die bestehende Gesellschaft zu integrieren. Das haben die Hugenotten geschafft, die Polen, die Spanier, die Griechen... ohne einen " Gesellschaftsvertrag ". Das bedeutet vor allem, Befindlichkeiten, sollten sie übertragen auf Dritte Individualrechte beschneiden ( ... ) nur für sich privat geltend zu machen. Dafür bedarf es keines Vertrages, dies muss Voraussetzung sein, um hier überhaupt eingebürgert zu werden.
Bist du eigentlich als Neualtthüringer mit dem Bernd schon auf du? Dass du Özoguz mit Höcke auf eine Stufe stellst (Höcke thematisiere das gleiche wie Özoguz - nur von der anderen Seite aus.) , verdeutlicht den gewollt perfiden Ansatz deiner Beiträge: nämlich zu verleumden sowie en passant Höcke eine mittetaugliche Position zu unterstellen.
Das ist sachlich falsch. Ich habe hingegen nur die unterschiedlichen gesellschaftlichen Reaktionen auf provokative Äußerungen gegenüber gestellt.
Warum ist in Deutschland der Föderalismus so stark verankert, wenn es doch nur eine Nationalkultur gebe?
Wieder eine der sehr durchschaubaren Fangfragen. Ihnen allen ist gemein der Zirkelschluss auf Basis fixer Prämissen und dem Anspruch der Deutungshoheit über " Vielfalt " und den Kulturbegriff. Darauf ging ich bereits ein. Kultur reduziert sich eben nicht auf unterschiedliche Temperamente, Mentalitäten, Ethnien und Brauchtum, sondern das Verbindende auch in einer föderalen Struktur ist jene Kultur, die dieses Land als Ganzes zu einem der weltweit erfolgreichsten Länder gemacht hat.

Klar, die Integrationsbeauftragte und ihre geistigen Follower glauben vermutlich, dies sei vom Himmel gefallen, Zufall oder sogar das Ergebnis von Diversität in den Zielvorstellungen, wo diese Gesellschaft hin will, und dafür braucht es keine gemeinsame Sozialisierung, Werteakzeptanz und Strukturen, die prinzipiell wie die Rädchen in einem Getriebe ineinandergreifen, damit im Ergebnis das entsteht, dessen Voraussetzungen man dann später leugnen kann.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 12:16)

schokoschendrezki hat geschrieben:


Darauf ging ich ein. Vielfalt und Verfassung werden von dieser Schwester eines Islamisten instrumentalisiert.
Und? Gehört Sippenhaft auch zur deutschen Leitkultur?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

Ich kenne mich ja nicht so aus mit eurem Grundgesetz, aber ist das nicht ein bisschen wenig als Rahmen?
So wie ich es aus den Beiträgen kenne, regelt es ja kaum das Zusammenleben untereinander, sondern das Verhältnis Staat zu Bürger.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 10:29)

Ja. Aber das ist auch der entscheidende Punkt: Eine Nation ist nicht sondern man definiert sich als solche. Nation ist kein Tatbestand sondern eine diskursive Hervorbringung. Das muss ja nicht unbedingt eine Herabsetzung bedeuten. Aber es bedeutet auch, dass "Nation" - in großen Zeiträumen gesehen - nix absolutes sondern eine historisch vorübergehende Zeiterscheinung sein dürfte.
Ja. Ein kulturelles Konstrukt. So wie die EU. Oder die "westlichen Werte". Die Menschheit dürfte auch eine vorübergehende Zeiterscheinung sein. Das ist eigentlich banal oder?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Soldmann hat geschrieben:(17 May 2017, 14:43)

Ja. Ein kulturelles Konstrukt. So wie die EU. Oder die "westlichen Werte". Die Menschheit dürfte auch eine vorübergehende Zeiterscheinung sein. Das ist eigentlich banal oder?
Ein Staat, mit Grenzen, einem Regierungssitz, einer Hauptstadt, Ministerien usw. ist jedenfalls - im Gegensatz dazu - etwas sehr reales. Die "Menschheit" sowieso. Es ist insofern nicht unbedingt banal, rein diskursive Objekte davon zu unterscheiden.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:06)

Nein, natürlich nicht. Das ist perfide, das trifft es besser. Sie instrumentalisiert Vielfalt im Brauchtum und Temperament, um eine Wertevielfalt zu suggerieren, die es leider real durch anspruchslose Massenmigration gibt, die allerdings kein Bestandteil von wünschenswerter Vielfalt innerhalb unseres Landes sein darf, um im Schatten dieser Vielfalt an Brauchtum die Vielfalt konträrer Wertvorstellungen anzudocken.
Naja, perfide. Eine Deutsch-Türkin erzählt uns Deutschen, wir hätten keine Kultur. Wohlüberlegt und genau trifft es vielleicht schon. So, wie wenn ich als Atheist in die katholische Kirche eintreten und allen erzähle, dass es keinen Gott gibt, mit der Begründung, dass es ja wirklich keinen Gott gibt. Respektlos fällt mir da als Adjektiv ein.
schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 11:49)Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierng darf hier hingegen ohne gesellschaftspolitischen Aufschrei bei der Annäherung an das Thema Integration / Leitkultur diesem Land vorweg eine gemeinsame Kultur außerhalb der Sprache absprechen ! Das ist ein direkter Angriff auf die Grundfeste dieses Landes, ein unglaublich impertinenter Vorgang, ein beispielloser Vorgang, der entsprechend gewürdigt gehört.
Für einen Vertreter der Regierung eines Volkes ist das allerdings ein erstaunlicher Vorgang eben jenem Volk die Kultur abzusprechen. Das richtet sich auch nicht so sehr an die eingewanderten Muslime als an die Deutschen - mein Eindruck jedenfalls. Wir sollen mehr Toleranz entwickeln gegenüber den ungewohnten kulturellen Umgangsformen der Neubürger.

Sehr schön analysiert übrigens und entlarvende Reaktion von Anti-Deutscher Seite. ;)
Zuletzt geändert von Soldmann am Mi 17. Mai 2017, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Soldmann »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2017, 15:07)

Ein Staat, mit Grenzen, einem Regierungssitz, einer Hauptstadt, Ministerien usw. ist jedenfalls - im Gegensatz dazu - etwas sehr reales. Die "Menschheit" sowieso. Es ist insofern nicht unbedingt banal, rein diskursive Objekte davon zu unterscheiden.
Nein. Ist er nicht. Wenn alle Deutschen heute aufhören an Staat, Grenzen, Regierungssitz, Hauptstadt und Ministerien zu glauben, verschwinden sie im selben Moment. Da ist nicht Reales dran. Das sind kulturelle Konstrukte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 12:37)

Wer sind denn die Vertragspartner ?
Das war ein Gleichnis, schelm. Ein Bild gedacht als Gegenentwurf zu einer Leitkultur: Gleichrangigkeit statt Unterordnung. Ein wortwörtlicher Gesellschaftsvertrag wäre nämlich ziemlich schwierig zu realisieren, musst du wissen.
Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Ich fordere die Bereitschaft von Zuwanderern sich in die bestehende Gesellschaft zu integrieren. Das haben die Hugenotten geschafft, die Polen, die Spanier, die Griechen... ohne einen " Gesellschaftsvertrag ". Das bedeutet vor allem, Befindlichkeiten, sollten sie übertragen auf Dritte Individualrechte beschneiden ( ... ) nur für sich privat geltend zu machen. Dafür bedarf es keines Vertrages, dies muss Voraussetzung sein, um hier überhaupt eingebürgert zu werden.
Integration ist Özoguz' Anliegen, deines ist Assimilation mit deiner exklusiven Definition von Werten. Jedenfalls sind es nicht meine, ich kenne kein Recht auf verleumderische Unterstellungen, wenn es der eigenen Sache dienlich scheint.
Das ist sachlich falsch. Ich habe hingegen nur die unterschiedlichen gesellschaftlichen Reaktionen auf provokative Äußerungen gegenüber gestellt.
Du stellst Höcke und Özoguz, die bis auf das Ö im Namen nichts gemein haben, auf eine Stufe, indem du vergleichbare Reaktionen auf ihre Ansicht wie auf Höckes Faschorede erwartest. Implizit stellst du beide zum gleichen Themenkomplex sich äußernd gegenüber, wenn du auf "irrationale Entscheidungen in der Gegenwart" in einer Diskussion um Özoguz' Ansatz abhebst.
Wieder eine der sehr durchschaubaren Fangfragen. Ihnen allen ist gemein der Zirkelschluss auf Basis fixer Prämissen und dem Anspruch der Deutungshoheit über " Vielfalt " und den Kulturbegriff. Darauf ging ich bereits ein. Kultur reduziert sich eben nicht auf unterschiedliche Temperamente, Mentalitäten, Ethnien und Brauchtum, sondern das Verbindende auch in einer föderalen Struktur ist jene Kultur, die dieses Land als Ganzes zu einem der weltweit erfolgreichsten Länder gemacht hat.
Weit daneben. Es ging mir um die Feststellung, dass die politischen Einheiten Bundesländer so viel Gewicht aufgrund ihrer Geschichte und Kultur haben. Du kannst ja mal "dem Bayern" erklären, dass er ebenso deutsch wie der Preusse sei. Das verbindende der föderalen Struktur ist der Staat. Dass sich die Bundesländer zu einem zusammenschlossen, hat mit der Vorstellung zu tun, man bilde eine Nation. Dass sich die Nation großdeutsch Denkender auf die deutschsprachigen Gebiete erstrecke, stärkt Özoguz' Ansicht, dass eine gesamtdeutsche Kultur, will sie mehr als Klischee sein,außerhalb der Sprache nicht zu finden ist. Was mich mit anderen deutschen aus anderen Bundesländern verbindet, ist die Sprache, gesellschaftliche Konvention und, wenn es sich nicht gerade um schelme handelt, gemeinsame Werte. Die wiederum sind nicht spezifisch deutsch, sondern universell. Also die für mich relevanten.
Klar, die Integrationsbeauftragte und ihre geistigen Follower glauben vermutlich, dies sei vom Himmel gefallen, Zufall oder sogar das Ergebnis von Diversität in den Zielvorstellungen, wo diese Gesellschaft hin will, und dafür braucht es keine gemeinsame Sozialisierung, Werteakzeptanz und Strukturen, die prinzipiell wie die Rädchen in einem Getriebe ineinandergreifen, damit im Ergebnis das entsteht, dessen Voraussetzungen man dann später leugnen kann.
Ein Gesellschaftsvertrag beinhaltet die Akzeptanz von und das Bekenntnis zu gemeinsamen Werten. Gemeinsame Sozialisierung ist kommunistische Utopie, das Erwachsenwerden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mit anderen Worten: Du denkst dir das alles aus, eine reale Entsprechung findet sich nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 15:51)

Das war ein Gleichnis, schelm. Ein Bild gedacht als Gegenentwurf zu einer Leitkultur: Gleichrangigkeit statt Unterordnung. Ein wortwörtlicher Gesellschaftsvertrag wäre nämlich ziemlich schwierig zu realisieren, musst du wissen.
Wie putzig. Ich denke, ich weiß sogar noch mehr. Beispielsweise erkenne ich den Widerspruch zwischen der postulierten Grundlage GG und der Forderung nach einem " Gesellschaftsvertrag ", weil Multikulti halt " anstrengend " wäre. Wenn die Basis des Miteinander das GG ist, erklär mal, wozu braucht es dann dieses Gesellschaftsvertrages ? Natürlich nur, um Dinge die außerhalb dem GG stehen zu legalisieren, oder meinst du, wir brauchen einen Vertrag darüber um eine Dönerbude zu eröffnen, um Steuern zu zahlen, um Mädchen wie Jungen gleiche Rechte einzuräumen, um die Religionsfreiheit als ein Individualrecht zu achten, um die Religionsmündigkeit zu respektieren ?

Warum, wenn das niemand in Frage stellt ? :?:

Ich bin ganz Ohr !
Integration ist Özoguz' Anliegen, deines ist Assimilation mit deiner exklusiven Definition von Werten. Jedenfalls sind es nicht meine, ich kenne kein Recht auf verleumderische Unterstellungen, wenn es der eigenen Sache dienlich scheint.
Integration, ja, guter Witz. Es sei denn, du meinst ihr Anliegen wäre die Integration der Mehrheitsgesellschaft in einige rückständige Befindlichkeiten aus Anatolien und Umgebung.
Du stellst Höcke und Özoguz, die bis auf das Ö im Namen nichts gemein haben, auf eine Stufe, indem du vergleichbare Reaktionen auf ihre Ansicht wie auf Höckes Faschorede erwartest. Implizit stellst du beide zum gleichen Themenkomplex sich äußernd gegenüber, wenn du auf "irrationale Entscheidungen in der Gegenwart" in einer Diskussion um Özoguz' Ansatz abhebst.
Richtig. Höckes Ansatz war irrational, aber nur den zu erwartenden Geschrei aus dem Politikbetrieb gegenüber. Der inhaltliche Ansatz ist mitnichten " fascho ", sondern die Frage, ob unser leicht gestörtes identitäres Verhältnis zu uns selbst im Kontext mit dem Drang der Welt etwas beweisen zu wollen, koste es was wolle, steht. Durchaus diskurswürdig, bleibt es dabei inhaltlich.
Gemeinsame Sozialisierung ist kommunistische Utopie,[/b] das Erwachsenwerden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mit anderen Worten: Du denkst dir das alles aus, eine reale Entsprechung findet sich nicht.
Nein, ohne den Focus auf Bildung, Kreativität, Leistung, Disziplin, sich anstrengen, aufgeklärtem Denken etc. gibt es kein erfolgreiches Deutschland, dem die Rohstoffe fürs Däumchendrehen und die Muße zur Falkenzucht über deren Verkauf schlicht fehlen.

Der Focus auf überbordende Religion, unterschiedliches Verständnis der Geschlechterrollen - /rechte, Pascha- und Patriarchentum sind der Tod erstbenannten Denkens, damit langfristig der Sargnagel unserer erfolgreichen Kultur, breitet sich dieses destruktive Weltbild aus.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Keoma hat geschrieben:(17 May 2017, 14:34)

Ich kenne mich ja nicht so aus mit eurem Grundgesetz, aber ist das nicht ein bisschen wenig als Rahmen?
So wie ich es aus den Beiträgen kenne, regelt es ja kaum das Zusammenleben untereinander, sondern das Verhältnis Staat zu Bürger.
genauso ist. Und natürlich steht es jedem Bürger frei auch das Grundgesetz zu kritisieren. Was ja auch genug gemacht wird. Nur wenn es plötzlich um Integration geht, werden plötzlich Stimmen laut, dass jeder sich hier integrieren will, das GG bedingungslos zu aktzeptieren habe. Das ist letztendlich Nonsens.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 16:50)

Wie putzig. Ich denke, ich weiß sogar noch mehr. Beispielsweise erkenne ich den Widerspruch zwischen der postulierten Grundlage GG und der Forderung nach einem " Gesellschaftsvertrag ", weil Multikulti halt " anstrengend " wäre. Wenn die Basis des Miteinander das GG ist, erklär mal, wozu braucht es dann dieses Gesellschaftsvertrages ?
Um das Ziel der Integration voranzubringen. Dazu Frau Özoguz: "Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel." Es geht um die Perspektive der Teilhabe, um Integration.
Natürlich nur, um Dinge die außerhalb dem GG stehen zu legalisieren, oder meinst du, wir brauchen einen Vertrag darüber um eine Dönerbude zu eröffnen, um Steuern zu zahlen, um Mädchen wie Jungen gleiche Rechte einzuräumen, um die Religionsfreiheit als ein Individualrecht zu achten, um die Religionsmündigkeit zu respektieren ?
Nochmal schelm, ein Gesellschaftsvertrag ist nicht wortwörtlich zu verstehen. Du wirst nicht zur Unterschrift gebeten werden, keine Angst. Da ein solcher Vertrag nur ein Gedankenexperiment ist, wird der "Vertrag" auch keine Rechtsgültigkeit haben. Welches Ziel Özoguz hat, kann ich nur erahnen, vermute aber, dass deine diffamierenden Unterstellungen nichts damit zu tun haben, stattdessen wohl eher Integration als Staatsziel, als Leitlinie.
Warum, wenn das niemand in Frage stellt ? :?:
Ja, okay, Özoguz will die deutsche Staatsordnung abschaffen und durch eine islamische ersetzen. Immerhin sei sie ja Schwester eines Islamisten, nech? Die ist ganz klar Protagonisten der Islamisierung. Du hast mich überzeugt.
Ich bin ganz Ohr !
Bist du nicht.
Integration, ja, guter Witz. Es sei denn, du meinst ihr Anliegen wäre die Integration der Mehrheitsgesellschaft in einige rückständige Befindlichkeiten aus Anatolien und Umgebung.
Ja, genau das wird ihr Ansinnen sein. Neben der Islamisierung betreibt sie wertemäßige Umvolkung. Scharfsichtig wie immer.
Richtig. Höckes Ansatz war irrational, aber nur den zu erwartenden Geschrei aus dem Politikbetrieb gegenüber. Der inhaltliche Ansatz ist mitnichten " fascho ", sondern die Frage, ob unser leicht gestörtes identitäres Verhältnis zu uns selbst im Kontext mit dem Drang der Welt etwas beweisen zu wollen, koste es was wolle, steht. Durchaus diskurswürdig, bleibt es dabei inhaltlich.
Dass du den Faschoscheiß Höckes goutierst, ist alles andere als überraschend. Allerdings solltest du dir einen anderen Strang suchen, wenn du weiter dem Bernd schöne Augen machen möchtest.
Nein, ohne den Focus auf Bildung, Kreativität, Leistung, Disziplin, sich anstrengen, aufgeklärtem Denken etc. gibt es kein erfolgreiches Deutschland, dem die Rohstoffe fürs Däumchendrehen und die Muße zur Falkenzucht über deren Verkauf schlicht fehlen.
Der Focus auf überbordende Religion, unterschiedliches Verständnis der Geschlechterrollen - /rechte, Pascha- und Patriarchentum sind der Tod erstbenannten Denkens, damit langfristig der Sargnagel unserer erfolgreichen Kultur, breitet sich dieses destruktive Weltbild aus.
Aha. Hat nichts mit Sozialisierung zu tun, die geschieht immer individuell, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:03)

genauso ist. Und natürlich steht es jedem Bürger frei auch das Grundgesetz zu kritisieren. Was ja auch genug gemacht wird. Nur wenn es plötzlich um Integration geht, werden plötzlich Stimmen laut, dass jeder sich hier integrieren will, das GG bedingungslos zu aktzeptieren habe. Das ist letztendlich Nonsens.
Nein, natürlich nicht. Es spielt übrigens keinerlei Rolle, ob das GG als Abwehrrecht gegenüber dem Staat oder als Konstrukt zum Miteinander der Bürger verstanden wird. Einfach deshalb, weil die wichtigsten Probleme bei der Integration durch das GG abgedeckt sind, die Konfliktstoff bieten.

Konfliktstoff bilden die Verweigerung gleicher Rechte, unabhängig des Geschlechtes, sowie die Missachtung der Religionsfreiheit als ein Individualrecht. Daraus ergeben sich zahlreiche Phänomene im Alltag, die strafrechtlich bewährt sein sollten.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 17:09)

Um das Ziel der Integration voranzubringen. Dazu Frau Özoguz: "Mein Vorschlag: Ein Gesellschaftsvertrag mit den Werten des Grundgesetzes als Fundament und gleichen Chancen auf Teilhabe als Ziel." Es geht um die Perspektive der Teilhabe, um Integration.
Nein, das begründet keinen solchen Vertrag. Es ist ja selbstverständlich das GG und die bürgerlichen Gesetze zu achten, dazu bedarf es keines Vertrages. Und wer das tut, der hat auch alle Chancen in dieser Gesellschaft etwas zu erreichen. Was Fr. Ö will, ist von der Verweigerungshaltung zur Integration abzulenken, sie will die Schuld der Gesellschaft andichten, sie will nicht über die Bringschuld reden. Sie stellt somit einen irrationalen Kontext zwischen der Erfüllung der Forderungen des GG als Basis des Zusammenlebens zu einer Abhängigkeit mit einem Extravertrag gegenüber ihrer Gruppe her. Warum ? Andere Migrantengruppen benötigten einen solchen Vertrag auch nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:14)

Nein, natürlich nicht. Es spielt übrigens keinerlei Rolle, ob das GG als Abwehrrecht gegenüber dem Staat oder als Konstrukt zum Miteinander der Bürger verstanden wird. Einfach deshalb, weil die wichtigsten Probleme bei der Integration durch das GG abgedeckt sind, die Konfliktstoff bieten.
Das ist falsch. Es geht nicht darum wie das GG verstanden wird. Ich empfehle dir eine Blick in das Grundgesetz. Es vermittelt mitnichten in erster Linie Werte. Genaugenommen, macht es das gar nicht. Es erläutert die Grundprinzipien nach denen der Staat und die Gesetzgebung organisiert werden müssen. Genau das ist die Aufgabe. Es definiert also was der Staat tun darf und inwieweit er in die Rechte der Bürger eingreifen darf.

Ginge es um Werte, dann finden sich die allenfalls im 1. Abschnitt des GG, bei dem es um die Grundrechte geht. Doch schon hier finden neben den Grundrechten, die Möglichkeiten des Staates diese Grundrechte einzuschränken einen größerem Raum als die Grundrechte selber. Ginge es um die Vermittlung von Werten, könnte man genau so gut auf die UN-Menschenrechtscharta verweisen. Daher ist das Ganze auch nicht zielführend.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:24)

Das ist falsch. Es geht nicht darum wie das GG verstanden wird. Ich empfehle dir eine Blick in das Grundgesetz. Es vermittelt mitnichten in erster Linie Werte. Genaugenommen, macht es das gar nicht. Es erläutert die Grundprinzipien nach denen der Staat und die Gesetzgebung organisiert werden müssen. Genau das ist die Aufgabe. Es definiert also was der Staat tun darf und inwieweit er in die Rechte der Bürger eingreifen darf.

Ginge es um Werte, dann finden sich die allenfalls im 1. Abschnitt des GG, bei dem es um die Grundrechte geht. Doch schon hier finden neben den Grundrechten, die Möglichkeiten des Staates diese Grundrechte einzuschränken einen größerem Raum als die Grundrechte selber. Ginge es um die Vermittlung von Werten, könnte man genau so gut auf die UN-Menschenrechtscharta verweisen. Daher ist das Ganze auch nicht zielführend.
Das geb ich gern zurück, denn natürlich kodifiziert das GG Werte in Recht.

zur 2. Markierung : Das ist Unfug. Grundrechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn die Einschränkung ihrem Wesensgehalt nicht widerspricht und ein Bürger noch Einfluss auf die Inanspruchnahme eines Grundrechtes hat.

Beispiel : Finaler Rettungsschuss, negiert das Recht auf Leben, schränkt das Grundrecht aber nicht im Wesensgehalt ein, da zwischen der Inanspruchnahme dieses Rechtes durch Täter und Opfer entschieden werden muss. Der Täter hat durch sein Verhalten die Möglichkeit sein Grundrecht in Anspruch zu nehmen - durch Verzicht auf die Tat.

Verletzung von Grundrechten durch den Staat : Willkürliche Tötung von Personen, bspw. wegen ihrer Herkunft. Keine Abwehrmöglichkeit durch die entsprechenden Bürger durch entsprechendes Verhalten. Verletzung des Wesensgehaltes.
Zuletzt geändert von schelm am Mi 17. Mai 2017, 17:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:28)

Das geb ich gern zurück, denn natürlich kodifiziert das GG Werte in Recht.
Ändert aber nichts daran, dass du falsche Schlussfolgerungen ziehst. Ich habe ja nicht in Zweifel gezogen, dass sich jeder der hier lebt ausnahmslos an geltendes Recht zu halten hat. Das hat aber wenig mit Leitkultur zu tun. Ich halte es nur für absurd, dass das GG als Wertekanon für diejenigen herangezogen wird die sich hier integrieren sollen, während das logischerweise beim Bürger nicht der Fall ist. Jeder kann hier das GG kritisieren, darüber diskutieren ob die Regelungen dort tatsächlich so praktikabel. Jeder hier kann gegen irgendwelche dort niedergeschriebenen Artikel sein. Das ist auch Konsens in unserer politischen Kultur.

Niemand kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz verklagt oder eben deswegen weil er nicht damit übereinstimmt. Das kann nur der Staat.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:22)

Nein, das begründet keinen solchen Vertrag. Es ist ja selbstverständlich das GG und die bürgerlichen Gesetze zu achten, dazu bedarf es keines Vertrages. Und wer das tut, der hat auch alle Chancen in dieser Gesellschaft etwas zu erreichen. Was Fr. Ö will, ist von der Verweigerungshaltung zur Integration abzulenken, sie will die Schuld der Gesellschaft andichten, sie will nicht über die Bringschuld reden.
Nein. Explizit erwähnt Özoguz in ihrem Tagesspiegelbeitrag Anforderungen an zu Integrierende (kleiner Tipp, es ist nicht das "Volk"). Vielleicht solltest du den einfach mal durchlesen, anstatt dich in wilden Fantasien zu ergehen?
Sie stellt somit einen irrationalen Kontext zwischen der Erfüllung der Forderungen des GG als Basis des Zusammenlebens zu einer Abhängigkeit mit einem Extravertrag gegenüber ihrer Gruppe her. Warum ? Andere Migrantengruppen benötigten einen solchen Vertrag auch nicht.
"Ihre Gruppe"- die dumme Türkenschnalle, nech? Deutsch kann die jedenfalls nicht sein.

Lies den Artikel und höre auf, dumm rumzuschwallen ohne Kenntnis von dem, was Özoguz sagte. Der Gesellschaftsvertrag soll nicht für extra Gruppen gelten. Deswegen nennt sich das auch Gesellschaftsvertrag.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2017, 17:37)

Ändert aber nichts daran, dass du falsche Schlussfolgerungen ziehst. Ich habe ja nicht in Zweifel gezogen, dass sich jeder der hier lebt ausnahmslos an geltendes Recht zu halten hat. Das hat aber wenig mit Leitkultur zu tun. Ich halte es nur für absurd, dass das GG als Wertekanon für diejenigen herangezogen wird die sich hier integrieren sollen, während das logischerweise beim Bürger nicht der Fall ist. Jeder kann hier das GG kritisieren, darüber diskutieren ob die Regelungen dort tatsächlich so praktikabel. Jeder hier kann gegen irgendwelche dort niedergeschriebenen Artikel sein. Das ist auch Konsens in unserer politischen Kultur.

Niemand kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz verklagt oder eben deswegen weil er nicht damit übereinstimmt. Das kann nur der Staat.
Das hat ausschließlich etwas mit Leitkultur zu tun. Recht kodifiziert Werte, Gewohnheiten, Übereinkünfte und als sozial angemessen verstandene Verhaltensweisen in Gesetzestexte. Um Recht zu respektieren, bedarf es also voraussetzend eine innere Bejahung gegenüber diesen Punkten.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 17:38)

Nein. Explizit erwähnt Özoguz in ihrem Tagesspiegelbeitrag Anforderungen an zu Integrierende (kleiner Tipp, es ist nicht das "Volk"). Vielleicht solltest du den einfach mal durchlesen, anstatt dich in wilden Fantasien zu ergehen?

"Ihre Gruppe"- die dumme Türkenschnalle, nech? Deutsch kann die jedenfalls nicht sein.

Lies den Artikel und höre auf, dumm rumzuschwallen ohne Kenntnis von dem, was Özoguz sagte. Der Gesellschaftsvertrag soll nicht für extra Gruppen gelten. Deswegen nennt sich das auch Gesellschaftsvertrag.
Es genügt völlig zu wissen, diese Frau spricht einer Hochkultur die Kultur außerhalb der gemeinsamen Sprache ab. Der Rest sind Worthülsen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:40)

Das hat ausschließlich etwas mit Leitkultur zu tun. Recht kodifiziert Werte, Gewohnheiten, Übereinkünfte und als sozial angemessen verstandene Verhaltensweisen in Gesetzestexte. Um Recht zu respektieren, bedarf es also voraussetzend eine innere Bejahung gegenüber diesen Punkten.
Recht muss ausnahmslos anerkannt werden. Und das Grundgesetz richtet sich eben nur ausnahmslos an den Staat. Niemand anders kann wegen eines Verstoßes gegen das Grundgesetz angeklagt werden, außer der Staat.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(17 May 2017, 17:49)

Es genügt völlig zu wissen, diese Frau spricht einer Hochkultur die Kultur außerhalb der gemeinsamen Sprache ab.
Auch das macht diese Frau nicht, wie dir schokoschendrenzki bereits darstellte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(17 May 2017, 18:20)

Auch das macht diese Frau nicht, wie dir schokoschendrenzki bereits darstellte.
Bullshit. Spezifisch ist im Aussagegehalt nicht von gemeinsam zu trennen, da sie Sprache als einzige spezifische kulturelle Gemeinsamkeit identifiziert, Gemeinsamkeit, weil nur dieses Merkmal ihrer Auffassung nach alle betrifft. Bedeutet also, außerhalb der Sprache gäbe es keine gemeinsame Kultur. Das ist so unterirdisch dämlich, man würde es keiner Millisekunde Aufmerksamkeit widmen, käme es nicht ausgerechnet von der Beauftragten der Bundesregierung für Integration.
Zuletzt geändert von schelm am Mi 17. Mai 2017, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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