Nicht, wenn man Zionismus in aktuelle politische kulturessenzialistische Strömungen einordnet. Wird das denn nicht an dem überdurchschnittlich positiven Verhältnis etwa des (verstorbenen) Lech Kazcynski oder auch von Geert Wilders zu Israel deutlich?relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 12:28)
Evtl. solltest du dich dann nicht so auf den Zionismus versteifen, denn Kritik an diesem hat als Lösungsansatz heutzutage m.M. kaum noch eine Bedeutung, ausser eben das Gezetere um dessen Definition.
Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Diese Strömungen sind ja erkennbar und zwar in jede nur erdenkliche, auch "extreme", Richtung. Daher ist die Versteifung auf den Begriff Zionismus für mich völlig irrelevant, es sei denn man will sich darauf versteifen, weil es gegen eine bestimmte Richtung geht.schokoschendrezki hat geschrieben:(09 May 2017, 13:19)
Nicht, wenn man Zionismus in aktuelle politische kulturessenzialistische Strömungen einordnet. Wird das denn nicht an dem überdurchschnittlich positiven Verhältnis etwa des (verstorbenen) Lech Kazcynski oder auch von Geert Wilders zu Israel deutlich?
Diesen Strömungen sollte man das kollektive Bewusstsein des Mensch sein entgegensetzen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?relativ hat geschrieben:(09 May 2017, 13:14)
Sehe ich nicht so, der Staat Israel ist ein Faktum, dafür braucht es kein Zionismus mehr, bzw. braucht man sich über diese Begrifflichkeit nicht mehr zu streiten, denn für Geschichte gibt es keine Lösungen mehr , nur für die Zukunft. Amen.
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Natürlich nicht, denn was tatsächlich wahr und richtig ist, bestimmst ja Du.Moses hat geschrieben:(09 May 2017, 13:15)
Kein Mensch spricht Dir ab, dass bei Deiner Einstellung dieses "für Dich so ist" - wahr und richtig wird es dadurch jedoch nicht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Sorry, aber der Konflikt hat sich schon über so viele Jahre verselbstständigt, daß man mit dem Argument, der Zionismus ist die treibende Kraft dahinter (also hinter Israels Politik) m.M. nicht weiter kommt.ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:48)
Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Es ist der Zionismus von Shamir und Begin, der heute "Siedlungspolitik" genannt wird ....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Und die Geschichtsschreibung der Araber gibt den Juden die Schuld für so ziemlich alles in der Welt.ThorsHamar hat geschrieben: Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
So what? Israel ist Realität und eine Lösung kann es nur mit einem jüdischen Staat geben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ja, die jüdische Weltherrschaft, die alles kontrolliert und die "Kritiker" mundtod macht. Davon habe ich auch gelesen.ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:05)
Nein, da ist gar nichts zu verwechseln, da "legitime Israelkritik" kein objektives Kriterium darstellt sondern bei Missfallen einfach diskreditiert und somit unmöglich gemacht werden kann, siehe Strangtitel.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Du musst nicht eine jüdische Weltherrschaft bemühen: Schau Dir die Änderung des Strangtitels an. Die bestätigt meine Meinung doch bestens.Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 14:49)
Ja, die jüdische Weltherrschaft, die alles kontrolliert und die "Kritiker" mundtod macht. Davon habe ich auch gelesen.
Seit Kurzem gilt hier, auf Nachfrage beim Mod bestätigt, dass Antizionismus Antisemitismus ist.
Damit ist Kritik an einer politischen Bewegung verboten und diskreditiert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Verleumdung und Hetze entferntLiegestuhl hat geschrieben:(09 May 2017, 14:46)
Und die Geschichtsschreibung der Araber gibt den Juden die Schuld für so ziemlich alles in der Welt.
Moses
Mod
Ja, Israel existiert und soll es auch.So what? Israel ist Realität und eine Lösung kann es nur mit einem jüdischen Staat geben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Richtig. Aber ohne Zionismus hätte es kein Israel gegeben.ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 15:06)
Ja, Israel existiert und soll es auch.
Übrigens auch kein palästinensisches Volk.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Aber in gewisser Hinsicht führt man mit der Benutzung sowohl des Begriffs Zionismus als auch Antizionismus dieses Narrativ nur selbst weiter fort. Das muss irgendwie anders gehen. Sonst wird das nix.ThorsHamar hat geschrieben:(09 May 2017, 13:48)
Es gibt aber Zionismus! Warum wohl?
Die Geschichtsschreibung des Zionismus sind die Narrative Israels. Und aus diesen wird versucht, den Arabern allein die Schuld am Konflikt zuzuschieben.
Es ist der Zionismus von Shamir und Begin, der heute "Siedlungspolitik" genannt wird ....
Im Gegensatz zum Fall Israel hat die EU bei Frage der Aufnahme von Bosnien-Herzegowina ein Wörtchen mitzureden. Und da kann - meiner Ansicht nach - die Strategie nur sein, sich unter keinen Umständen an den ethnischen Auseinandersetzungen zwischen Serben, Kroaten, Muslimen, Katholiken, Orthodoxen usw. usf. zu beteiligen. Auf Israel bezogen würde das bedeuten, den Terminus Zionismus/Antizionismus einfach nicht mehr zu benutzen. Bestimmte Praktiken sowohl bei der israelischen Siedlungspolitik als auch und gerade der Politik der Autonomiebehörde sind auch ganz ohne diese Begrifflichkeit zu kritisieren.
Und es gibt eine ganz wesentliche Asymmetrie zwischen Zionismus und der Politik der arabischen Staaten in Nahost der letzten Jahrzehnte: Der Zionismus bestreitet nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten. Wie könnte er auch. Das Existenzrecht Israels jedoch wird zum Teil jedenfalls ganz grundsätzlich und kategorisch bestritten.
Ordnet man Zionismus unter die modernen Nationalismen ein, so ergibt sich eine ganz andere Art von (sicher berechtigter) Kritik: Er ist nur ein weiterer Beleg für eine insgesamt und international gesehen ungute politische Entwicklung jüngerer Zeit. Hin zu identitären Ideologien und Kulturessentialismus. Und keine Sache, die Israel irgendwie aus diesen internationalen Entwicklungen in besonderer Weise heraushebt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Wie handhabt es der Zionismus mit dem Existenzrecht eines Palästinenserstaates?schokoschendrezki hat geschrieben:(10 May 2017, 11:41)
Und es gibt eine ganz wesentliche Asymmetrie zwischen Zionismus und der Politik der arabischen Staaten in Nahost der letzten Jahrzehnte: Der Zionismus bestreitet nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten. Wie könnte er auch. Das Existenzrecht Israels jedoch wird zum Teil jedenfalls ganz grundsätzlich und kategorisch bestritten.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Als der Zionismus entstand, gab es keine Palästinenser.bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 13:26)
Wie handhabt es der Zionismus mit dem Existenzrecht eines Palästinenserstaates?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Das ist nicht wirklich eine Antwort auf die Frage.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ist aber auch eine blöde Frage.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Warum sollte man Israel überhaupt kritisieren. Diese kleine Nation kämpft doch seit Jahrtausenden nur ums nackte Überleben. Die Tatsache dass es überhaupt noch Juden gibt würde ich der Gnade Gottes zuschreiben, der unbedingt seine Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob halten wollte. Schaut doch, die großen Nationen machen was sie wollen und man kann schreien wie man will, hilft nichts zur Sache. Z.B. Russland mit der Krim. Bei jeder kleinsten Tat von Israel ist der Aufschrei dagegen groß. Z.B eine neue kleine Siedlung. Wo soll denn dieses kleine Volk wohnen, wenn auf diesem kleinen Stückchen Erde kein Platz mehr für alle Menschen ist?
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Von welchem Zionismus sprichst du überhaupt?bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 14:56)
Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
Wie kann "ein" Zionismus das Existenzrecht eines palästinensischen Staates bestreiten?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Die Siedlungen werden nicht gebaut, weil in Israel selber kein Platz mehr ist. Das ist völliger Unsinn. Außerdem muss das palästinensische Volk auch irgendwo wohnen.JohnAtarash hat geschrieben:(10 May 2017, 14:46)Wo soll denn dieses kleine Volk wohnen, wenn auf diesem kleinen Stückchen Erde kein Platz mehr für alle Menschen ist?
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Nehmen wir den Zionismus, auf den Sie sich bezogen, also derjenige, während dessen Entstehung es noch keine Palästinenser gab.Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 15:00)
Von welchem Zionismus sprichst du überhaupt?
Schokoschendreyki schrieb:Keoma hat geschrieben:(10 May 2017, 15:00)
Wie kann "ein" Zionismus das Existenzrecht eines palästinensischen Staates bestreiten?
Die Antwort auf Ihre Frage lautet: Auf dieselbe Weise, wie er "nicht grundsätzlich das Existenzrecht arabischer Staaten" bestreitet.schokoschendrezki hat geschrieben:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
So ein Unsinn ist es gar nicht! Es ist ein kleines Stückchen Land. Eins der kliensten Länder der Erde.bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 15:02)
Die Siedlungen werden nicht gebaut, weil in Israel selber kein Platz mehr ist. Das ist völliger Unsinn. Außerdem muss das palästinensische Volk auch irgendwo wohnen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Es geht aber nicht einfach um die Benutzung von Begriffen.schokoschendrezki hat geschrieben:(10 May 2017, 11:41)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ja, unglaublich. So ein kleines Land und so weit weg ....JohnAtarash hat geschrieben:(10 May 2017, 15:11)
So ein Unsinn ist es gar nicht! Es ist ein kleines Stückchen Land. Eins der kliensten Länder der Erde.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Der Zionismus bestreitet noch befürwortet das Existenzrecht irgendeines Staates. Der Zionismus befürwortet ausschließlich das Existenzrecht des jüdischen Staates.bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 14:56)
Anders gefragt: Der Zionismus Zionismus bestreitet das Existenzrecht eines palästinensischen Staates. Zustimmung oder Widerspruch?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.bennyh hat geschrieben:(10 May 2017, 13:26)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ich stimme dir nicht oft zu, aber diesbezüglich zu 100%.schokoschendrezki hat geschrieben:(11 May 2017, 08:34)
Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Gut auf den Punkt gebracht.schokoschendrezki hat geschrieben:(11 May 2017, 08:34)
Er handhabt es überhaupt nicht. Wesentliche Antriebskraft für zionistische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert war der europäische Antisemitismus und davon geprägt der Willen zur Gründung eines eigenständigen Judenstaats. Die Konflikte mit den Palästinensern sind zwar real aber nicht intendiert. Während die Feindschaft mit den Juden im Antisemitismus nicht einfach ein Seiteneffekt sind, sondern tatsächlich intendiert.
Eine ganz andere Frage ist, wie sich der Zionismus aktuell in die gesamte weltpolitische Entwicklung einordnet. Da geht er parallel mit nationalistischen, identitären Bewegungen einher. Und ist alt Teil dieser unguten gesamtpolitischen Entwicklung zu kritisieren.
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:17)
Gut auf den Punkt gebracht.
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:17)
Trotzdem sollte auch Israel sich nicht nur auf den existierenden Antisemitismus berufen, sondern m.M. auch selbstreflektierend zur Kenntnis nehmen, daß nicht jeder Hass/Wut/Kritik seine Intention im rassistischen Antisemitismus hat, sondern auch handfeste politische Gründe.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ja sicher ist er das dann. Pauschaler unbegründeter Hass auf einzelne Juden, die mit der Politik von Israel nix am Hut haben ist natürlich als Antisemitisch anzusehen, selbst wenn der "Hater" dies nicht so sieht.Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:18)
Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 09:44)
Ja sicher ist er das dann. Pauschaler unbegründeter Hass auf einzelne Juden, die mit der Politik von Israel nix am Hut haben ist natürlich als Antisemitisch anzusehen, selbst wenn der "Hater" dies nicht so sieht.
Manche Linke machen das gerne.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Da freut er sich bestimmt ganz doll ....Liegestuhl hat geschrieben:(11 May 2017, 09:25)
Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Neben diesem deinem Szenario ist mir aber wesentlich wichtiger, daß man sich Gedanken macht welche Gründe für Hass vorliegen. Bei den einen ist es klarer Antisemitismus, aber bei anderen, und ich kenne da ein paaar Araber/Palästinenser die ich jetzt nicht als oberflächlich Rassistisch einordnen würde, hat es eben mit der Art und Weise zu tun, wie der Nahostkonflikt sich entwickelt hat und die Rolle von Israel und Europa darin.Liegestuhl hat geschrieben:(11 May 2017, 09:25)
Ja. Wem die Hütte wegplaniert wird und daraufhin einen israelischen Soldaten umnietet, ist ein Mörder. Er wird dadurch aber nicht zum antisemitischen Mörder.
Natürlich halte ich denen immer entgegen, daß die Araber letzendlich ja den Krieg angefangen haben, aber da kommt dann wieder die Argumentation, wie sie auch z.B. Thor hier bringt, nämlich der Verdacht, daß hinter dem Zionismus eine perfider Plan stand die Araber/Palästinenser von dort mit allen Mitteln zu vertreiben und die ausgestreckte Hand nur ein Feigenblatt war, in der Gewissheit, daß sie die Araber eh nicht annehmen. Diese Sichtweise hat sich in den Köpfen so vieler Araber , die ich kenne verfestigt, daß es nur schwer ist denen eine etwas andere Sicht der Dinge zu vermitteln.
Auf die entscheidenen Frage die ich dann immer Stelle , kommt meist ein Schulterzucken.
Warum in Herr Gotts Namen, haben die Araber/Palästinenser die ausgestreckte Hand nicht angenommen und es drauf ankommen lassen, ob sie ernst gemeint war/ist. Dann hätten wir heute wenigstens eine Gewissheit.
Nun ist der Hass/Misstrauen über Generationen gesäht und es wird Generationen brauchen um dieses Misstrauen zu tilgen, wenn denn mal die Gewalt abnimmt, oder ein Ende hat.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Gerade hast du etwas anderes geschrieben.Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:55)
Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Für mich steht fest Hass/Kritik auf einzelnen Juden wegen der z.B. Siedlungspolitik ist Antisemitismus, selbst wenn er den Hass/Kritik damit begründet.
Kritik an der Siedlungspolitik ist nicht automatisch Antisemitismus. Ich hoffe du erkennt den kleinen aber feinen Unterschied.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?Keoma hat geschrieben:(11 May 2017, 09:55)
Ich nehme an, wir meinen das Selbe - wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Sowas gibt es gar nicht, oder? Es muss immer Antisemitismus, also völlig grundloser Hass auf Juden sein, stimmt's?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Wieso, genau das habe ich geschrieben.relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 10:02)
Gerade hast du etwas anderes geschrieben.
Für mich steht fest Hass/Kritik auf einzelnen Juden wegen der z.B. Siedlungspolitik ist Antisemitismus, selbst wenn er den Hass/Kritik damit begründet.
Kritik an der Siedlungspolitik ist nicht automatisch Antisemitismus. Ich hoffe du erkennt den kleinen aber feinen Unterschied.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Man könnte es vielleicht auch als muslimische Blödheit bezeichnen, wenn man den europäischen Juden die Siedlungspolitik in die Schuhe schiebt.ThorsHamar hat geschrieben:(11 May 2017, 10:08)
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?
Sowas gibt es gar nicht, oder? Es muss immer Antisemitismus, also völlig grundloser Hass auf Juden sein, stimmt's?
Anscheinend gibt es diese Methodik nicht nur bei Linken.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Nun, wenn der Hass auf hier lebende Juden zielt, ist die Israelkritik wohl nur vorgeschoben.
Sind für mich nicht innhaltlich die selben Aussagen.wenn muslimischer Antisemitismus in Europa mit Israels Siedlungspolitik entschuldigt wird.
Manche Linke machen das gerne.
Bei der ersten Aussage stimme ich dir zu.
Bei der zweiten unterstellst du, mehr oder weniger, Kritik an Israel mit pauschalen Antisemitismus, indem du davon ausgehst, daß nur Antisemiten dies kritisieren, der Hinweis auf muslimischen und die Linken verstärkt hier nur noch mein Eindruck , daß du mit der Aussage etwas anderes im Sinn hattest.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Verstehe.relativ hat geschrieben:(11 May 2017, 10:45)
Sind für mich nicht innhaltlich die selben Aussagen.
Bei der ersten Aussage stimme ich dir zu.
Bei der zweiten unterstellst du, mehr oder weniger, Kritik an Israel mit pauschalen Antisemitismus, indem du davon ausgehst, daß nur Antisemiten dies kritisieren, der Hinweis auf muslimischen und die Linken verstärkt hier nur noch mein Eindruck , daß du mit der Aussage etwas anderes im Sinn hattest.
Korinthenkacker.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Ne, ich habe halt gelernt, daß man bei gewissen Argumentationen genau hinschauen sollte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Religionsbezogener Antisemitismus.Zitat: Thor
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?
Fragen wir doch mal umgekehrt. Hätten die Europäer einen kollektiven Grund alle Muslime zu hassen, wo doch diverse Schwachköpfe, denen du einen begründeten Hass auf Juden zubilligen möchtest, durch europäische Städte gezogen sind und wahllos Männer, Frauen und Kinder dahingemordet haben und es wohl auch weiter tun werden, wenn ihnen kein Einhalt geboten wird?Zitat: Thor
Sowas gibt es gar nicht, oder? Es muss immer Antisemitismus, also völlig grundloser Hass auf Juden sein, stimmt's?
Und wie schaut's mit den Israelis aus? Hätten die einen kollektiven Grund zum Hass auf Muslime, nach mehr als siebzig Jahren Krieg und Terror durch dieselben? Fühlt sich Antisemitismus besser an, wenn man einen Grund dafür zu haben glaubt? Nur wie begründet man ihn gegen Juden, die weder Israelis sind noch dort leben? Gar nicht. Man schiebt Israels Siedlungspolitik vor. Schaut man genau hin, scheint sie der einzig unblutige Weg zur endgültigen Befriedung Israels und des nahen Ostens. Stillstand ist Rückschritt. Es liegt und lag an den arabischen Palästinensern oder jenen, die sich dafür halten, sich nachweislich zum dauerhaften Frieden zu bekennen.
Orks raus aus der Ukraine!
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Zitat: Thor
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik des Staates der Juden, entstehen?
Ist das nicht irgendwie ein bisschen widersprüchlich?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Genaugenommen redet man von israelbezogenem Antisemitismus, wenn jemand seine Abneigung gegen Juden (auch wenn sie nicht in Israel leben), mit der Politik Israels begründet.
Der Begriff hat einen gewissen Beigeschmack - nämlich den, dass sich ein bereits vorhandener Antisemitismus leidiglich einen Vorwand (Israel) sucht und andere Vorwände fände
gäbe es Israel gar nicht.
Klar so etwas gibt es auch, ist aber nicht immer der Fall.
Denken wir uns einen analogen Fall. Nehmen wir an zwei Länder (Deutschland und Italien) spielen in einem WM-Halbfinale 2006 gegeneinander und Italien gewinnt. Anschließend schlagen Deutsche in Deutschland eine Pizzeria kurz und klein, obwohl der italienische Wirt überhaupt nicht mitgespielt hat.
Waren die deutschen Schläger schon immer antiitalienische Rassisten oder lediglich sauer wegen eines verlorenen Fußballspiels?
Der Begriff hat einen gewissen Beigeschmack - nämlich den, dass sich ein bereits vorhandener Antisemitismus leidiglich einen Vorwand (Israel) sucht und andere Vorwände fände
gäbe es Israel gar nicht.
Klar so etwas gibt es auch, ist aber nicht immer der Fall.
Denken wir uns einen analogen Fall. Nehmen wir an zwei Länder (Deutschland und Italien) spielen in einem WM-Halbfinale 2006 gegeneinander und Italien gewinnt. Anschließend schlagen Deutsche in Deutschland eine Pizzeria kurz und klein, obwohl der italienische Wirt überhaupt nicht mitgespielt hat.
Waren die deutschen Schläger schon immer antiitalienische Rassisten oder lediglich sauer wegen eines verlorenen Fußballspiels?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Das erklärt dann auch folgendes Phänomen. Auf der politischen Linken in Deutschland gibt es praktisch keinen klassischen Antisemitismus. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die hier bereits einige Male verlinkt wurde. (Üblicherweise liest die dann trotzdem hier keiner) Dennoch gibt es auch bei den Linken einen gewissen Prozentsatz, der Aussagen des israelbezogenen Antisemitismus zustimmt.
Das erklärt sich dadurch, dass es sich bei diesen Linken nicht um Antisemiten handelt. Die meisten antisemitischen Aussagen kommen von Menschen, die selber keine Antisemiten sind. Deshalb spricht man auch von einem "Antisemitismus ohne Antisemiten". Diese Formulierung wird häufig fälschlicherweise für ironisch gehalten, gibt aber nur eine Tatsache wieder.
Das erklärt sich dadurch, dass es sich bei diesen Linken nicht um Antisemiten handelt. Die meisten antisemitischen Aussagen kommen von Menschen, die selber keine Antisemiten sind. Deshalb spricht man auch von einem "Antisemitismus ohne Antisemiten". Diese Formulierung wird häufig fälschlicherweise für ironisch gehalten, gibt aber nur eine Tatsache wieder.
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
So pauschal kann man das m.M.n. nicht sagen. Siehe Jakob Augstein…et. alt. - Es ist auch müsig, darüberjellobiafra hat geschrieben:(13 May 2017, 09:28)
Das erklärt sich dadurch, dass es sich bei diesen Linken nicht um Antisemiten handelt.
zu diskutieren, ob die generelle Antihaltung gegen Juden als sog. Israelkritik daherkommt, oder
direkt offen entweder als sippenhaftender Antizionismus … oder durchmischt mit althergebrachten
antisemitischen Ressentiments, die über Jahrhunderte von Elterngenerationen auf ihre Nachkommen
übertragen und von diesen als wahr gelernt und verinnerlicht wurden…und weiter werden.
Das Ergebnis ist für Juden, egal ob in Israel lebend oder anderswo, gleich fatal und evident.
Sie werden und wurden verfolgt, vertrieben, angegriffen, angefeindet und getötet,
weil sie Juden sind. Ob nun seit der Gründung des Staates Israel noch eine besonders
abgefeimte Antisemitische Variante dazu kommt, die mit hochmoralischen Ermahnungen
gegen den Staat Israel und sein ach so bedenkliches Rechtsstaats- und Demokratieverständnis
gerichtet ist oder man diesem Staat (der Juden) auch noch die Missachtung von
Völkerrecht und Menschenrechten unterjubelt…am Ende geht es immer nur darum,
Juden oder das Jüdische per se/die Nation der Juden zu diffamieren, zu denunzieren und zu delegitimieren.
Es gibt kein Beispiel in der Menschheitsgeschichte, das eine dermaßen intensive und dauerhafte
Verfolgung und Aggression auszuhalten hatte, wie das jüdische Volk. Egal, ob mit oder ohne eigenen Staat.
Juden wurden und werden immer wieder angegriffen, weil sie Juden sind.
Selbstverständlichkeiten, die man anderen Nationen oder Völkern ohne jede Diskussion zugesteht,
werden Juden nicht zugestanden.
Und es wird sich nie ändern…zumindest solange nicht, als Menschen diesen Planeten besiedeln.
Juden und dem Staat Israel bleibt nur, sich selbst zu verteidigen und zu schützen oder unterzugehen.
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Was sind "muslimische" Gefühle?ThorsHamar hat geschrieben:(11 May 2017, 10:08)
Und wie nennt man die "muslimischen" Gefühle in Europa in Bezug auf Juden, welche allein wegen der "Siedlungspolitik" des Staates der Juden, entstehen?
Und haben Sie welche?
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Das Unterstrichene wage ich denn doch zu bezweifeln, die Solidarität der Linkspartei mit den Palästinensern ist legendär, ihr Antizionismus ebenso.jellobiafra hat geschrieben:(13 May 2017, 09:28)
Das erklärt dann auch folgendes Phänomen. Auf der politischen Linken in Deutschland gibt es praktisch keinen klassischen Antisemitismus. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die hier bereits einige Male verlinkt wurde. (Üblicherweise liest die dann trotzdem hier keiner) Dennoch gibt es auch bei den Linken einen gewissen Prozentsatz, der Aussagen des israelbezogenen Antisemitismus zustimmt.
Das erklärt sich dadurch, dass es sich bei diesen Linken nicht um Antisemiten handelt. Die meisten antisemitischen Aussagen kommen von Menschen, die selber keine Antisemiten sind. Deshalb spricht man auch von einem "Antisemitismus ohne Antisemiten". Diese Formulierung wird häufig fälschlicherweise für ironisch gehalten, gibt aber nur eine Tatsache wieder.
Es hat bis zum Jahr 2011 gedauert, bis sie sich entschließen konnte, das Existenzrecht Israels in ihrem Grundsatzprogramms aufzunehmen.
Das hier ist zwar ein älterer Artikel: http://cicero.de/berliner-republik/wie- ... -kam/42297
aber ich denke, so ausschließlich hat sich eigentlich nichts verändert.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Israel Kritik sollte sich an spezifische Taten der
Regierung Israels oder der ausführenden Organe des Staates Israel richten.Politik,Armee ect.
Antisemitismus aus meinem Verständnis an der Religiösen Tradition, und regeln. Kritik am glauben und dessen Auslegung also.
Antizionismus ist für mich Zweifel zu haben an einer Doktrin die zwingend einen Staat der Juden vorsah.Die Staatstheorie kam erst nach dem Holocaust und die Vertreibung , wieder auf die Tagesordnung. Das ist jetzt mehr gefühlt wie bewiesen, also sehr es mir nach.
Der jetzt existente Staat Israel wurde aufgrund von
Leid gegründet und hat dadurch weiters leid verursacht. Ob ein Staat ein Existenzrecht hat oder nicht spielt gar keine Rolle, es wurden Tatsachen
Geschaffen. Andersrum würden jetzt Arabern oder Palästinensern Vorhaltungen gemacht.Würden die Menschen endlich nur ihre kleingeistigen Resourtimons ablegen können wäre vieles einfacher!
Regierung Israels oder der ausführenden Organe des Staates Israel richten.Politik,Armee ect.
Antisemitismus aus meinem Verständnis an der Religiösen Tradition, und regeln. Kritik am glauben und dessen Auslegung also.
Antizionismus ist für mich Zweifel zu haben an einer Doktrin die zwingend einen Staat der Juden vorsah.Die Staatstheorie kam erst nach dem Holocaust und die Vertreibung , wieder auf die Tagesordnung. Das ist jetzt mehr gefühlt wie bewiesen, also sehr es mir nach.
Der jetzt existente Staat Israel wurde aufgrund von
Leid gegründet und hat dadurch weiters leid verursacht. Ob ein Staat ein Existenzrecht hat oder nicht spielt gar keine Rolle, es wurden Tatsachen
Geschaffen. Andersrum würden jetzt Arabern oder Palästinensern Vorhaltungen gemacht.Würden die Menschen endlich nur ihre kleingeistigen Resourtimons ablegen können wäre vieles einfacher!
Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Auch wenn Sie es drei Mal, wahrscheinlich ungewollt, schreiben, wird es nicht wahrer.Ger9374 hat geschrieben:(13 May 2017, 23:56)
Israel Kritik sollte sich an spezifische Taten der
Regierung Israels oder der ausführenden Organe des Staates Israel richten.Politik,Armee ect.
Antisemitismus aus meinem Verständnis an der Religiösen Tradition, und regeln. Kritik am glauben und dessen Auslegung also.
Antizionismus ist für mich Zweifel zu haben an einer Doktrin die zwingend einen Staat der Juden vorsah.Die Staatstheorie kam erst nach dem Holocaust und die Vertreibung , wieder auf die Tagesordnung. Das ist jetzt mehr gefühlt wie bewiesen, also seht es mir nach.
Der jetzt existente Staat Israel wurde aufgrund von
Leid gegründet und hat dadurch weiters leid verursacht. Ob ein Staat ein Existenzrecht hat oder nicht spielt gar keine Rolle, es wurden Tatsachen
Geschaffen. Andersrum würden jetzt Arabern oder Palästinensern Vorhaltungen gemacht.Würden die Menschen endlich nur ihre kleingeistigen Ressentiments ablegen können wäre vieles einfacher!
Dass der Staat Israel ein Existensrecht hat und haben soll, ist und war angesichts steigendem Antisemitismus, eminent wichtig und unverzichtbar.
Das Leid, eigenartiger, verräterischer Ausdruck für die Shoa, Ger, haben Juden erfahren, und das Leid, an welchem die Palästinenser kranken, haben sie nicht den Juden, sondern den verantwortungslosen, korrupten und terroristischen Führern ihrer eigenen politischen Organisationen zu verdanken.
Ich kann nur noch einmal betonen, lesen hilft weiter, und Wiki das dabei nicht unbedingt die richige Quelle.
Am Yisrael Chai
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?
Vongole hat geschrieben:(13 May 2017, 18:52)
Das Unterstrichene wage ich denn doch zu bezweifeln, die Solidarität der Linkspartei mit den Palästinensern ist legendär, ihr Antizionismus ebenso.
Es hat bis zum Jahr 2011 gedauert, bis sie sich entschließen konnte, das Existenzrecht Israels in ihrem Grundsatzprogramms aufzunehmen.
Das hier ist zwar ein älterer Artikel: http://cicero.de/berliner-republik/wie- ... -kam/42297
aber ich denke, so ausschließlich hat sich eigentlich nichts verändert.
Ich bezog mich auf Seite 77 und 78 des "Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus".
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/119/1811970.pdf
Bei den Linken (seien es Wähler der Partei oder links gemäß Sebstpositionierung) kommt laut dieses
Berichtes der klassische Antisemitismus praktisch nicht vor. Trotzdem gibt es Zustimmung zu Aussagen des israelbezogenem Antisemitismus (der aber auch niedriger ausfällt als in der Mitte oder Rechts).
Mich interessiert die Frage, wie es zu israelbezogenem Antisemitismus kommen kann bei völligem Fehlen des klassischen Antisemitismus.