Windows 10 Defender reicht aus?

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jack000
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Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von jack000 »

Kaspersky plant EU-Beschwerde
Windows 10 zu sicher für Antivirus-Anbieter?

Von Klaus Wedekind

Microsofts Windows Defender schützt Windows 10 kostenlos und ist vorinstalliert. Das stört Anbieter von Antivirus-Software, die sich benachteiligt fühlen. Kaspersky bereitet daher eine EU-Beschwerde vor. Der Schuss könnte nach hinten losgehen.
http://www.n-tv.de/technik/Windows-10-z ... 87838.html

Ich habe bisher noch Avast Antivirus installiert (kostenlos) aber ist das überhaupt noch notwendig, wenn der (nach Testergebnissen) beste aber kostenpflichtige Anbieter gegen Windows Defender klagt?
(PS: Einen Virus, o.ä. hatte ich noch nie)
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Occham

Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Occham »

Ein Betriebssystem unsicher zu halten, halte ich irgendwie nicht für sinnvoll, denn das öffnet Tür und Tor für die Programmierer der Antivirensoftware, Viren zu programmieren, um dadurch Gewinne zu erwirtschaften und dann wird im Internet Virenpolitik betrieben. Gut das ich auf ein anderes Betriebssystem umgestiegen bin.
jack000 hat geschrieben:(10 Apr 2017, 19:31)
(PS: Einen Virus, o.ä. hatte ich noch nie)
wenn man sein hirn beim surfen durchgehend benutzt, wird man sich auch keine viren einfangen.
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Brainiac
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

Was für eine peinliche Klage. :dead: Das wirkt auf mich ungefähr so, als ob Rettungsdienste und Notaufnahmestationen gegen die Verbesserung der Fahrsicherheit von PKWs klagen würden, weil sie zu wenig zu tun bekommen.

Einen 3rd party Virenscanner ohne Adminrechte mitlaufen zu lassen, ist aber nie ein Fehler. Hier noch eine aktuelle, etwas kritischere Meinung zum Defender.

https://www.netzsieger.de/ratgeber/wind ... usreichend
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Brainiac hat geschrieben:(10 Apr 2017, 20:00)
....
Einen 3rd party Virenscanner ohne Adminrechte mitlaufen zu lassen, ist aber nie ein Fehler. Hier noch eine aktuelle, etwas kritischere Meinung zum Defender.
...]
ohne admin rechte?! kaum ein programm hat soviel rechte auf dem system wie ein virenscanner....
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

p.s. windows defender war nach meiner erfahrung unter w7 mal recht gut. besser als kaspersky und avast auf jeden fall....
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Brainiac
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(10 Apr 2017, 23:15)

ohne admin rechte?! kaum ein programm hat soviel rechte auf dem system wie ein virenscanner....
Bei der Installation ist das unumgänglich, bei der Ausführung nicht unbedingt:

http://www.mylittletechblog.de/avira-pr ... echtigung/
http://www.helpster.de/zwei-virenprogra ... hten_53516

Oder zusätzlich einen Online-Virenscanner nutzen.

http://www.pcwelt.de/ratgeber/Gratis-Sc ... 95920.html
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(10 Apr 2017, 20:00)

Was für eine peinliche Klage. :dead: Das wirkt auf mich ungefähr so, als ob Rettungsdienste und Notaufnahmestationen gegen die Verbesserung der Fahrsicherheit von PKWs klagen würden, weil sie zu wenig zu tun bekommen.

Einen 3rd party Virenscanner ohne Adminrechte mitlaufen zu lassen, ist aber nie ein Fehler. Hier noch eine aktuelle, etwas kritischere Meinung zum Defender.

https://www.netzsieger.de/ratgeber/wind ... usreichend
Na ja, ganz so abwegig erscheint mir diese Klage dann doch wieder nicht. War nicht vor vielen Jahren ein Wettstreit um die Browser für das Internet entbrannt, den Microsoft kurzerhand durch den vorinstallierten Explorer für sich entscheiden wollte? Damals mußte die Schnittstelle des Explorers zum Windows-Betriebssystem offengelegt werden und eine Möglichkeit zum Nachladen eines konkurrierenden Browsers geschaffen werden.

Auf dieser Ebene liegt aus meiner Sicht auch ein Virenscanner, der von vornherein im Bündel mit dem Betriebssystem geliefert wird.

Windows ist ja immer noch das allgegenwärtige Betriebssystem für Büroanwendungen und für Heimanwendungen, praktisch eine Art Monopol. Damit kann es in oben beschriebener Weise doch Wettbewerber daran hindern, im Bereich Browser oder Virenscanner geschäftlich tätig zu werden.

Ich selbst meide nach Möglichkeit Windows Betriebssysteme... und brauche seit 8 Jahren gar keine Virenscanner. Dafür entgehen mir natürlich viele Möglichkeiten, die für eine Windowsumgebung entwickelt wurden. Man kann eben nicht alles Gute zugleich haben. :(
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 18:30)

Na ja, ganz so abwegig erscheint mir diese Klage dann doch wieder nicht. War nicht vor vielen Jahren ein Wettstreit um die Browser für das Internet entbrannt, den Microsoft kurzerhand durch den vorinstallierten Explorer für sich entscheiden wollte? Damals mußte die Schnittstelle des Explorers zum Windows-Betriebssystem offengelegt werden und eine Möglichkeit zum Nachladen eines konkurrierenden Browsers geschaffen werden.

Auf dieser Ebene liegt aus meiner Sicht auch ein Virenscanner, der von vornherein im Bündel mit dem Betriebssystem geliefert wird.

Windows ist ja immer noch das allgegenwärtige Betriebssystem für Büroanwendungen und für Heimanwendungen, praktisch eine Art Monopol. Damit kann es in oben beschriebener Weise doch Wettbewerber daran hindern, im Bereich Browser oder Virenscanner geschäftlich tätig zu werden.
Es ist auch Edge als Browser vorinstalliert und bisher kam kein anderer Anbieter von Browsern auf die Idee dagegen zu klagen. Ebenso wird niemand daran gehindert sich alternative Schutzsysteme zu installieren.
=> Man kann doch nicht von Mikrosoft verlangen ein Betriebssystem ohne Schutzsystem und ohne Browser auszuliefern!
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(26 Apr 2017, 18:41)

Es ist auch Edge als Browser vorinstalliert und bisher kam kein anderer Anbieter von Browsern auf die Idee dagegen zu klagen. Ebenso wird niemand daran gehindert sich alternative Schutzsysteme zu installieren.
=> Man kann doch nicht von Mikrosoft verlangen ein Betriebssystem ohne Schutzsystem und ohne Browser auszuliefern!
Doch, das hat man aber getan, und zwar unter Androhung von Milliardenstrafen. Der Punkt war seinerzeit vermutlich die praktische Monopolstellung von MICROSOFT Betriebssystemen. Das ist doch heute noch so. Auf die bekannte Weise hätte MICROSOFT seine Monopolstellung immer weiter ausgebaut, und das wollten die Wettbewerbshüter eben nicht. Niemand wird aber etwas verbieten, wenn Microsoft seine Betriebssysteme durch mehr Sorgfalt gegen Schadsoftware absichert. Da kann dann auch Kaspersky lange klagen...
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 18:52)

Doch, das hat man aber getan, und zwar unter Androhung von Milliardenstrafen. Der Punkt war seinerzeit vermutlich die praktische Monopolstellung von MICROSOFT Betriebssystemen.
Man hatte darüber geklagt das Microsoft die alternativen Browser nicht auf Augenhöhe in dem System präsentierte und nicht wegen der Existenz eines vorinstallierten vollwertigen Browsers an sich.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 18:30)

Na ja, ganz so abwegig erscheint mir diese Klage dann doch wieder nicht. War nicht vor vielen Jahren ein Wettstreit um die Browser für das Internet entbrannt, den Microsoft kurzerhand durch den vorinstallierten Explorer für sich entscheiden wollte? Damals mußte die Schnittstelle des Explorers zum Windows-Betriebssystem offengelegt werden und eine Möglichkeit zum Nachladen eines konkurrierenden Browsers geschaffen werden.

Auf dieser Ebene liegt aus meiner Sicht auch ein Virenscanner, der von vornherein im Bündel mit dem Betriebssystem geliefert wird.

Windows ist ja immer noch das allgegenwärtige Betriebssystem für Büroanwendungen und für Heimanwendungen, praktisch eine Art Monopol. Damit kann es in oben beschriebener Weise doch Wettbewerber daran hindern, im Bereich Browser oder Virenscanner geschäftlich tätig zu werden.

Ich selbst meide nach Möglichkeit Windows Betriebssysteme... und brauche seit 8 Jahren gar keine Virenscanner. Dafür entgehen mir natürlich viele Möglichkeiten, die für eine Windowsumgebung entwickelt wurden. Man kann eben nicht alles Gute zugleich haben. :(
Also erstens liegen Browser und Virenscanner für mich nicht ganz auf derselben Ebene. Ein Webbrowser ist ein Feature, etwas, was einem eine zusätzliche Funktionalität verschafft. Ein Virenscanner soll nur Schäden verhindern. Ausserdem arbeitet ein Virenscanner zwangsläufig wesentlich betriebssystemnäher, hier sind die Synergien also höher und ein Defender kann das hauseigene Betriebssystem vom Grundsatz her am besten verteidigen, da man die Schwächen am besten kennt. Das ist grundsätzlich im Sinne der Anwender.

Zweitens passt die Analogie dahingehend m.E. nicht, dass Microsoft ja nicht den Einsatz anderer Scanner durch Nichtoffenlegung notwendiger Interfaces etc. verhindert.

Mir ist jetzt aber aufgefallen, dass der eingangs verlinkte ntv-Artikel die Hintergründe dieser Klage, die im übrigen inzwischen zurückgezogen worden sein soll, ziemlich unvollständig schildert. Bei ntv klingt es, als beschwere man sich nur darüber, dass der Defender kostenlos vorinstalliert und ausserdem zu gut geworden sei. Es geht aber auch noch um weitere Vorwürfe, wie zB, dass Microsoft bei neuen Windows-Versionen den Scanneranbietern viel zu wenig Zeit zur Anpassung geben würde. Das halte ich für einen berechtigteren Einwand und revidiere meine Meinung von oben etwas.

Hier wird mE. besser über die Gemengelage informiert:
http://winfuture.mobi/news/97304
http://www.silicon.de/41645795/kaspersk ... t-zurueck/
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(26 Apr 2017, 18:55)

Man hatte darüber geklagt das Microsoft die alternativen Browser nicht auf Augenhöhe in dem System präsentierte und nicht wegen der Existenz eines vorinstallierten vollwertigen Browsers an sich.
Das müßte ich jetzt im Einzelnen nachlesen; ich hatte das in meinem Bewußtsein so abgespeichert, wie ich das oben beschrieben habe. Schon möglich, daß ich die Sache vereinfacht wahrgenommen hatte.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(26 Apr 2017, 19:01)

Also erstens liegen Browser und Virenscanner für mich nicht ganz auf derselben Ebene. Ein Webbrowser ist ein Feature, etwas, was einem eine zusätzliche Funktionalität verschafft. Ein Virenscanner soll nur Schäden verhindern. Ausserdem arbeitet ein Virenscanner zwangsläufig wesentlich betriebssystemnäher, hier sind die Synergien also höher und ein Defender kann das hauseigene Betriebssystem vom Grundsatz her am besten verteidigen, da man die Schwächen am besten kennt. Das ist grundsätzlich im Sinne der Anwender.

Zweitens passt die Analogie dahingehend m.E. nicht, dass Microsoft ja nicht den Einsatz anderer Scanner durch Nichtoffenlegung notwendiger Interfaces etc. verhindert.

Mir ist jetzt aber aufgefallen, dass der eingangs verlinkte ntv-Artikel die Hintergründe dieser Klage, die im übrigen inzwischen zurückgezogen worden sein soll, ziemlich unvollständig schildert. Bei ntv klingt es, als beschwere man sich nur darüber, dass der Defender kostenlos vorinstalliert und ausserdem zu gut geworden sei. Es geht aber auch noch um weitere Vorwürfe, wie zB, dass Microsoft bei neuen Windows-Versionen den Scanneranbietern viel zu wenig Zeit zur Anpassung geben würde. Das halte ich für einen berechtigteren Einwand und revidiere meine Meinung von oben etwas.

Hier wird mE. besser über die Gemengelage informiert:
http://winfuture.mobi/news/97304
http://www.silicon.de/41645795/kaspersk ... t-zurueck/
Selbstverständlich muß ich zugeben, daß ich gar nicht so richtig durchschaue, wie ein Virenscanner werkelt; wenn man doch keinen benötigt...

Deshalb hatte ich mehr Augenmerk auf die Wettbewerbsverzerrung gerichtet. Ich gehe davon aus, daß ein Virenscanner von Kaspersky nicht kostenlos verteilt wird, und daß der Virenscanner des Monopolisten MICROSOFT auch einen wirtschaftlichen Wert hat, den der Käufer entweder im Preis des Betriebssystems versteckt bezahlt, oder sogar gesondert zu bezahlen hat. Der aber, oh Wunder, gleich mit dem neuesten Betriebssystem ausgeliefert wird... lange, bevor der Wettbewerb überhaupt auch nur eine Programmzeile dazu programmieren konnte.

Was jetzt aus dieser Geschichte wird, das weiß der Teufel! Aber so richtig witzig ist das wirklich nicht, wenn ein marktbeherrschendes Unternehmen sich so Wettbewerber vom Halse halten kann.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 19:57)

Selbstverständlich muß ich zugeben, daß ich gar nicht so richtig durchschaue, wie ein Virenscanner werkelt; wenn man doch keinen benötigt...

Deshalb hatte ich mehr Augenmerk auf die Wettbewerbsverzerrung gerichtet. Ich gehe davon aus, daß ein Virenscanner von Kaspersky nicht kostenlos verteilt wird, und daß der Virenscanner des Monopolisten MICROSOFT auch einen wirtschaftlichen Wert hat, den der Käufer entweder im Preis des Betriebssystems versteckt bezahlt, oder sogar gesondert zu bezahlen hat. Der aber, oh Wunder, gleich mit dem neuesten Betriebssystem ausgeliefert wird... lange, bevor der Wettbewerb überhaupt auch nur eine Programmzeile dazu programmieren konnte.

Was jetzt aus dieser Geschichte wird, das weiß der Teufel! Aber so richtig witzig ist das wirklich nicht, wenn ein marktbeherrschendes Unternehmen sich so Wettbewerber vom Halse halten kann.
Aber es sind ja nicht Wettbewerber im Markt der Betriebssysteme, das ist doch der Punkt.

Es sind Wettbewerber im Markt für Security-Software, die u.a. deswegen existiert, weil ein bestimmtes Betriebssystem unsicher und angreifbar ist. Dieses wird nun aber im Paket sicherer ausgeliefert. Dagegen zu klagen, verursacht bei mir Störgefühle. Wie ich oben schon schrieb, geht es ja aber nicht nur darum.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(26 Apr 2017, 20:09)

Aber es sind ja nicht Wettbewerber im Markt der Betriebssysteme, das ist doch der Punkt.

Es sind Wettbewerber im Markt für Security-Software, die u.a. deswegen existiert, weil ein bestimmtes Betriebssystem unsicher und angreifbar ist. Dieses wird nun aber im Paket sicherer ausgeliefert. Dagegen zu klagen, verursacht bei mir Störgefühle. Wie ich oben schon schrieb, geht es ja aber nicht nur darum.
Das habe ich schon verstanden; ich meinte ja deshalb auch, wenn das Betriebssystem so sorgfältig angelegt wurde, daß da niemand ein krummes Ei hinein schmuggeln kann, dann ist die Sicherheit
ein Merkmal des Betriebssystems. Da hat Kaspersky nichts zu meckern.

Ich vermute aber, daß die Sicherheitssoftware von Kaspersky auf dem Markt erfolgreich war, weil MICROSOFT dergleichen entweder nicht angeboten hatte, trotz erheblicher Sicherheitslücken im Betriebssystem, und daß nun MICROSOFT mit seinem Monopol diesem Kaspersky das Licht ausblasen will, indem es sein Betriebssystem nicht etwa sicherer macht, sondern nur seinen eigenen und besser und vor allem früher an sein System angepaßten Virenscanner vermarktet.

Am Ende werden Juristen ab zu wägen haben, welches das geringere Übel ist: Der "schlechtere" Virenscanner oder das gestärkte Monopol eines Anbieters. Ich würde mich gegen den Monopolisten entscheiden... aber das sagt gar nichts.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 20:32)

[...] und daß nun MICROSOFT mit seinem Monopol diesem Kaspersky das Licht ausblasen will, indem es sein Betriebssystem nicht etwa sicherer macht, sondern nur seinen eigenen und besser und vor allem früher an sein System angepaßten Virenscanner vermarktet.
Wenn nun aber ein Betriebssystem mit einem kostenlosen Add-On ausgeliefert wird, das die Sicherheit erhöht (und zwar potenziell besser als es jeder Dritte könnte, da aus eigenem Hause und somit optimal auf die Schwachpunkte abgestimmt), dann ist das ausgelieferte Betriebssystem eben doch insgesamt sicherer geworden. Oder welchen Denkfehler mache ich hier?
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(26 Apr 2017, 20:42)

Wenn nun aber ein Betriebssystem mit einem kostenlosen Add-On ausgeliefert wird, das die Sicherheit erhöht (und zwar potenziell besser als es jeder Dritte könnte, da aus eigenem Hause und somit optimal auf die Schwachpunkte abgestimmt), dann ist das ausgelieferte Betriebssystem eben doch insgesamt sicherer geworden. Oder welchen Denkfehler mache ich hier?
Sie machen da gar keinen Denkfehler! Sie treffen nur eine Entscheidung zugunsten des Monopolisten und seines Zusatzprodukts, mit dem er einem bislang erfolgreichen Wettbewerber mit derartigen Zusatzprodukten das Licht ausblasen will. Der Monopolist nutzt dazu Insiderwissen aus, das nur er haben kann. Eine denkbare Lösung wäre nun, daß das Insiderwissen dazu offen gelegt werden muß, um den Wettbewerb wieder zu ermöglichen.

Ich meine, daß dieser Ansatz auch für den Wettbewerb der Browser gefahren wurde... das ist aber schon sehr lange her, so daß ich mich mit meiner Aussage nicht ganz sicher fühle. Windows ist seit ziemlich vielen Jahren nicht mehr mein Werkzeug.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 21:01)

Sie machen da gar keinen Denkfehler! Sie treffen nur eine Entscheidung zugunsten des Monopolisten und seines Zusatzprodukts, mit dem er einem bislang erfolgreichen Wettbewerber mit derartigen Zusatzprodukten das Licht ausblasen will. Der Monopolist nutzt dazu Insiderwissen aus, das nur er haben kann. Eine denkbare Lösung wäre nun, daß das Insiderwissen dazu offen gelegt werden muß, um den Wettbewerb wieder zu ermöglichen.

Ich meine, daß dieser Ansatz auch für den Wettbewerb der Browser gefahren wurde... das ist aber schon sehr lange her, so daß ich mich mit meiner Aussage nicht ganz sicher fühle. Windows ist seit ziemlich vielen Jahren nicht mehr mein Werkzeug.
Stört dich ernsthaft ein potentielles Systemprogramm das über die Windows Updates automatisch aktualisiert wird?
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 21:01)

Sie machen da gar keinen Denkfehler! Sie treffen nur eine Entscheidung zugunsten des Monopolisten und seines Zusatzprodukts, mit dem er einem bislang erfolgreichen Wettbewerber mit derartigen Zusatzprodukten das Licht ausblasen will. Der Monopolist nutzt dazu Insiderwissen aus, das nur er haben kann. Eine denkbare Lösung wäre nun, daß das Insiderwissen dazu offen gelegt werden muß, um den Wettbewerb wieder zu ermöglichen.

Ich meine, daß dieser Ansatz auch für den Wettbewerb der Browser gefahren wurde... das ist aber schon sehr lange her, so daß ich mich mit meiner Aussage nicht ganz sicher fühle. Windows ist seit ziemlich vielen Jahren nicht mehr mein Werkzeug.
Der Monopolist verbessert sein Produkt. Klar leiden darunter Teilmärkte, die auf die bisherigen Schwächen des Produkts spezialisiert waren. Aber es kann doch nicht richtig sein, das zu verbieten.

Damit kein falscher Eindruck entsteht, es gibt auch aus meiner Sicht jede Menge Dinge, die man Microsoft berechtigterweise vorwerfen kann und muss. Das hier gehört mE. aber nicht dazu.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Apr 2017, 21:05)

Stört dich ernsthaft ein potentielles Systemprogramm das über die Windows Updates automatisch aktualisiert wird?
Mich stört das Produkt überhaupt nicht, denn ich benutze es nicht. Ich gebe nur zu bedenken, daß es nicht so gut für den Verbraucher ist, wenn ein Monopolist sich in alle noch nicht von ihm besetzten Winkel ausbreitet.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(26 Apr 2017, 21:11)

Der Monopolist verbessert sein Produkt. Klar leiden darunter Teilmärkte, die auf die bisherigen Schwächen des Produkts spezialisiert waren. Aber es kann doch nicht richtig sein, das zu verbieten.

Damit kein falscher Eindruck entsteht, es gibt auch aus meiner Sicht jede Menge Dinge, die man Microsoft berechtigterweise vorwerfen kann und muss. Das hier gehört mE. aber nicht dazu.
Ja, wenn alle Verbraucher dieses Monopolisten damit zufrieden sind, dann soll mir das Recht sein. Ich habe ja meine Bedenken vorgetragen.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 22:22)

Mich stört das Produkt überhaupt nicht, denn ich benutze es nicht. Ich gebe nur zu bedenken, daß es nicht so gut für den Verbraucher ist, wenn ein Monopolist sich in alle noch nicht von ihm besetzten Winkel ausbreitet.
Aus administrativer Sicht kann ich nur sagen das jedes Stück Software um das man sich nicht kümmern muss etwas großartiges ist. ;)
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Apr 2017, 22:46)

Aus administrativer Sicht kann ich nur sagen das jedes Stück Software um das man sich nicht kümmern muss etwas großartiges ist. ;)
Das glaube ich Ihnen sofort! Wenn es nur Erbsensuppe gibt, dann genügt ein Fingerschnipsen, und schon habe ich mein Essen. Heute, morgen, übermorgen... zum Freundschaftspreis, versteht sich.

Nun wird nichts mehr so heiß gegessen, wie es gekocht wurde, ganz einfach weil es inzwischen auch andere Betriebssysteme für PC & Co. gibt, die in der Praxis brauchbar sind.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 22:59)

, die in der Praxis brauchbar sind.
Kommt auf die Praxis an.
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Re: Windows 10 Defender reicht aus?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(27 Apr 2017, 09:52)

Kommt auf die Praxis an.
Das ist doch klar; "one fits all" wäre wohl ein vermessener Ansatz!
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