Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

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Der General
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Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Der General »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 00:17)

Jetzt sind wir alle petersburger!
Ich bin gespannt auf die Beleuchtung des Brandenburger Tor.
Kennedy2610

Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Kennedy2610 »

Der General hat geschrieben:(04 Apr 2017, 00:25)

Ich bin gespannt auf die Beleuchtung des Brandenburger Tor.
Das weißt du doch sicher schon...
Berlin - Nach dem Anschlag in der U-Bahn von St. Petersburg sollte das Brandenburger Tor am Montagabend nicht in den russischen Nationalfarben angestrahlt werden. Das sagte ein Senatssprecher der Deutschen Presse-Agentur. St. Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin, hieß es zur Begründung. Davon solle nur in Ausnahmefällen abgewichen werden.

Nach Anschlägen wie etwa in Paris, Brüssel, London, Istanbul (Partnerstädte von Berlin), Nizza und Jerusalem war das Berliner Wahrzeichen in Solidarität mit den Betroffenen in den Nationalfarben der jeweiligen Länder angestrahlt worden. Nach dem Massaker eines islamistischen Attentäters in einem Schwulen-Club in Orlando in Florida mit rund 50 Toten im vergangenen Sommer war das Brandenburger Tor in die Regenbogenfarben der Schwulenbewegung getaucht.
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Europa2050
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Europa2050 »

Der General hat geschrieben:(04 Apr 2017, 00:25)

Ich bin gespannt auf die Beleuchtung des Brandenburger Tor.
Ich finde das Verhalten Berlins in diesem Zusammenhang schlicht unwürdig und die Erklärung lächerlich.

Wenn man das Unbehagen über die Politik einer Regierung und die Betroffenheit eines Volkes nach so einem feigen Anschlag nicht trennen kann ist das einfach arm.

Erstaunlich nur, dass das bei einem RRG - Senat passiert :?: Hätte ich nicht erwartet, ist aber auch nebensächlich.

Erhärtet aber mein Vorurteil, dass in Berlin nicht mal die einfachsten Dinge klappen. :mad:
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(04 Apr 2017, 06:43)

Ich finde das Verhalten Berlins in diesem Zusammenhang schlicht unwürdig und die Erklärung lächerlich.

Wenn man das Unbehagen über die Politik einer Regierung und die Betroffenheit eines Volkes nach so einem feigen Anschlag nicht trennen kann ist das einfach arm.

Erstaunlich nur, dass das bei einem RRG - Senat passiert :?: Hätte ich nicht erwartet, ist aber auch nebensächlich.

Erhärtet aber mein Vorurteil, dass in Berlin nicht mal die einfachsten Dinge klappen. :mad:
Wie schäbig und kleingeistig.
PS: Der Berliner Senat, nicht Sie.
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Alexyessin
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

Diese Beleuchtungsgeschichte ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um Politik zu machen. Schließe mich da JJ an, nur nenn ich es bairisch deppert.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Keoma »

Da kann ich euch nur recht geben.
Bei aller Abneigung gegen Putin, das ist politisches Kleingeld auf dem Rücken der Opfer.
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JJazzGold
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2017, 07:51)

Diese Beleuchtungsgeschichte ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um Politik zu machen. Schließe mich da JJ an, nur nenn ich es bairisch deppert.
Wir sollten uns zusammenschließen und schriftlich beschweren. Es ist unser aller Hauptstadt und damit auch unser aller Brandenburger Tor.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Apr 2017, 08:20)

Wir sollten uns zusammenschließen und schriftlich beschweren. Es ist unser aller Hauptstadt und damit auch unser aller Brandenburger Tor.
Meine nicht.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von bennyh »

In Tel Aviv ist man offensichtlich solidarischer als in Berlin
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2017, 08:27)

Meine nicht.

Immerhin zoi ma dafür und net wenig; da hamms as Liacht oz'macha, wenn mia des oschaffa.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 4. Apr 2017, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.
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Yossarian
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Yossarian »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:24)

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.
Ganz abgesehen davon dass man sich gestern noch nicht 100% sicher sein konnte dass es wirklich Islamisten waren und nicht der GRU/FSB.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von frems »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:24)

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.
Irgendeine Auswahl muss man treffen, denn sonst -- wie Du schon indirekt andeutest -- könnte man jeden Tag für irgendeinen Anschlag auf der Welt wieder mit Lichtern spielen. Finde es aber etwas kurios, dass es manche Leute bei Belgien und Frankreich lächerlich fanden, bei Großbritannien kein Wort dazu verloren und sich nun aufregen oder gar von antirussischer Hetze und Propaganda faseln, weil das Brandenburger Tor nicht angeleuchtet wurde. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Alexyessin
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:24)

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.
Das Problem ist, das damit angefangen wurde - und die Opfer sind nicht das politische Russland. Es ist halt wieder die klassische Doppelmoral auf die Mühlen der russischen VTler. Hätts nicht gebraucht.
Opfer von Terroranschlägen, egal ob IS, FSB oder irgendwer sonst, kann mit diesem Zeichen gedacht werden - oder sie hätten von Anfang an diese Beleuchtungen nicht machen brauchen.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:35)

Das Problem ist, das damit angefangen wurde - und die Opfer sind nicht das politische Russland. Es ist halt wieder die klassische Doppelmoral auf die Mühlen der russischen VTler. Hätts nicht gebraucht.
Opfer von Terroranschlägen, egal ob IS, FSB oder irgendwer sonst, kann mit diesem Zeichen gedacht werden - oder sie hätten von Anfang an diese Beleuchtungen nicht machen brauchen.
Sicherlich kann man dieses Zeichen setzen. Nur wo ziehst du dann die Grenze ? Länder wie Frankreich oder GB stehen uns eben näher als Länder wie Russland oder Kenia. Und genau dort wird zurecht die Grenze gezogen.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:42)

Sicherlich kann man dieses Zeichen setzen. Nur wo ziehst du dann die Grenze ? Länder wie Frankreich oder GB stehen uns eben näher als Länder wie Russland oder Kenia. Und genau dort wird zurecht die Grenze gezogen.
Ich würde Kenia nicht mit Russland vergleichen, aber wenn du das willst, ist das dein Ding.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:51)

Ich würde Kenia nicht mit Russland vergleichen, aber wenn du das willst, ist das dein Ding.
Ich auch nicht, Russland ist für Deutschland sicherlich in dem Sinne "wichtiger". Solange die Grenze aber willkürlich ist, liegt sie bei jedem woanders. Und wenns nicht die Bestrahlung des Brandenburger Tors ist, dann sinds die Hintergrundbilder auf Facebook oder die offiziellen Beileidsbekundungen von Politikern.
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relativ
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von relativ »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:56)

Ich auch nicht, Russland ist für Deutschland sicherlich in dem Sinne "wichtiger". Solange die Grenze aber willkürlich ist, liegt sie bei jedem woanders. Und wenns nicht die Bestrahlung des Brandenburger Tors ist, dann sinds die Hintergrundbilder auf Facebook oder die offiziellen Beileidsbekundungen von Politikern.
Politiker oder Politik sind bei so einer Symbolik aber völlig egal. Hier gilt es Solidarität zu dem Menschen und Opfern zu zeigen und ja natürlich steht uns Russland näher als jedes andere Land in Afrika, oder Asien, trotz Putin und seiner Politik.
Die Entscheidung z.B. das Brandenburger Tor nicht in den russischen Farben zu beleuchten, obwohl jetzt auch nicht überzubewerten, war m.M. falsch. Es wäre eine schöne solidarische Geste gegenüber den Menschen dort gewesen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Merkel_Unser »

relativ hat geschrieben:(04 Apr 2017, 14:22)

Politiker oder Politik sind bei so einer Symbolik aber völlig egal. Hier gilt es Solidarität zu dem Menschen und Opfern zu zeigen und ja natürlich steht uns Russland näher als jedes andere Land in Afrika, oder Asien, trotz Putin und seiner Politik.
Die Entscheidung z.B. das Brandenburger Tor nicht in den russischen Farben zu beleuchten, obwohl jetzt auch nicht überzubewerten, war m.M. falsch. Es wäre eine schöne solidarische Geste gegenüber den Menschen dort gewesen.
Politik ist auf dem Papier vielleicht schon egal. In der Realität spielt sie aber immer eine Rolle. Die Frage ist letztendlich, warum qualifiziert sich Russland für eine Beleuchtung - und Länder aus Afrika/Asien nicht?
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relativ
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Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 14:40)

Politik ist auf dem Papier vielleicht schon egal. In der Realität spielt sie aber immer eine Rolle. Die Frage ist letztendlich, warum qualifiziert sich Russland für eine Beleuchtung - und Länder aus Afrika/Asien nicht?
Gute Frage , die kannst du natürlich auch für England, Frankreich ect. stellen. Ist es die gemeinsame Geschichte, ob gut oder schlecht? Sind dies Bande durch Zuwanderung und kulturellen Austausch und Nähe?
Grundsätzlich stimmt deine Frage , aber beim näherer und persönlicher ehrlicher Betrachtung stellen die Meisten wohl fest, daß uns die Menschen in Russland/Europa näher sind als diejenigen z.B. in Afrika, oder Asien, wobei ich natürlich auch überhaupt nix dagegen hätte, wenn man diejenigen Landesflaggen nicht auch auf dem Brandenburger Tor plaziert, wenn dort etwas Schreckliches passiert ist.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Vizegott
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Vizegott »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:24)

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.

Mit wem dann?
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:15)

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.

Mit wem dann?

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen. Einfach aus dem Grund, da wir sonst täglich das Tor in irgendwelchen Farben anstrahlen könnten. Russland kann man jetzt dazuzählen - oder auch nicht. Ich gehöre eben zu ersterer Gruppe.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Vizegott »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:20)

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen. Einfach aus dem Grund, da wir sonst täglich das Tor in irgendwelchen Farben anstrahlen könnten. Russland kann man jetzt dazuzählen - oder auch nicht. Ich gehöre eben zu ersterer Gruppe.

Selbstverständlich steht uns russland kulturell sehr nahe.

Es wird aber ein paar anständige Deutsche geben die vor der russischen Botschaft kondulieren.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:20)

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen.
Es geht um die Opfer. Und die stehen mir zumindest nahe genug um soetwas zu preferieren.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 16:26)

Selbstverständlich steht uns russland kulturell sehr nahe.

Es wird aber ein paar anständige Deutsche geben die vor der russischen Botschaft kondulieren.
Deswegen ja kulturell UND politisch. Provokation entfernt - bei weiteren Ausfälligkeiten erfolgt eine Ermahnung. - Moses, Mod.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Cobra9 »

MOD

Wenn hier nicht normal geschrieben wird ist der Strang schnell dicht

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Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Ammianus »

Ich schäme mich für meine Stadt und deren Regierung - besonders da ich sie mitgewählt habe. Nach der Sache mit dem Stasifritzen die nächste Peinlichkeit.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Man kann aus diesem Vorgang lernen, daß solche Symbole des Mitgefühls wohl die ganz große Ausnahme sein müssen, weil ansonsten das Symbol zur Folklore entartet. Warum haut uns ein Anschlag in den USA seelisch um, aber der Gasangriff in Idlib mit viel mehr Opfern nicht?

Ähnlich doch Ansprachen ausländischer Politiker vor dem Bundestag. Ist einmal der Reigen eröffnet, dann könnten Verstimmungen entstehen, weil dabei offenbar doch eine Auswahl getroffen wird.

Sehen wir ja hier; alles meckert über diesen Senat. Am Ende haben wir am Brandenburger Tor eine Disko-Beleuchtung. Ich möchte für diese Auswahl keine Verantwortung tragen... bis zur Albernheit ist das nur ein kleiner Schritt.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Nomen Nescio »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:15)

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.
na, was denn. wenn einer nicht mein freund ist und ihn passiert etwas schlimmes, sage ich nicht »oh wie schrecklich«. dann heuchle ich. ich bin kein staatsmann und brauche also nicht zu kondolieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2017, 23:38)

Man kann aus diesem Vorgang lernen, daß solche Symbole des Mitgefühls wohl die ganz große Ausnahme sein müssen, weil ansonsten das Symbol zur Folklore entartet. Warum haut uns ein Anschlag in den USA seelisch um, aber der Gasangriff in Idlib mit viel mehr Opfern nicht?

Ähnlich doch Ansprachen ausländischer Politiker vor dem Bundestag. Ist einmal der Reigen eröffnet, dann könnten Verstimmungen entstehen, weil dabei offenbar doch eine Auswahl getroffen wird.

Sehen wir ja hier; alles meckert über diesen Senat. Am Ende haben wir am Brandenburger Tor eine Disko-Beleuchtung. Ich möchte für diese Auswahl keine Verantwortung tragen... bis zur Albernheit ist das nur ein kleiner Schritt.
Ich bin auch der Meinung, dass weniger mehr ist.
Aber: hier hätte die Bundesregierung die Möglichkeit gehabt, zu symbolisieren, dass sämtliche Spannungen mit der Regierung bestehen, man aber solidarisch mit dem russischen Volk ist. Durch das Ausbleiben dieser Geste wird dies wohl genau gegenteilig von der russischen Öffentlichkeit aufgefasst werden, nach dem Motto "Europa ist nicht nur gegen Putin, sondern auch gegen uns". Es ist zwar nur eine kleine Geste, deren Auswirkung begrenzt ist, aber unterm Strich dürfte man Putin damit einen Gefallen getan haben.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bielefeld09 »

Nun mal ehrlich!
Dieser Bombenterror hat für mich seinen Schrecken verloren.
Er ist Teil unserer Welt geworden.
Können wir nicht besser den Opfern und den Angehörigen helfen,
statt uns in Empörung und Betroffenheit zu suhlen,
Lichterbäume an öffentlichen Gebäuden im Gedenken zu installieren
und Diplomatie zu betreiben?
Kostet dasselbe.
Macht die Hamas auch, aber können wir das nicht besser?
Leben finanzieren, statt dem Tod zu huldigen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von busse »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 14:40)

Politik ist auf dem Papier vielleicht schon egal. In der Realität spielt sie aber immer eine Rolle. Die Frage ist letztendlich, warum qualifiziert sich Russland für eine Beleuchtung - und Länder aus Afrika/Asien nicht?
Was qualifiziert die Türkei (Istanbul) dazu ?
Vielleicht doch , weil ein "paar" Menschen aus Rußland hier leben ? Weil wir vielleicht einen besonderen Bezug zu Leningrad/St.Petersburg haben ?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 01:42)

Ich bin auch der Meinung, dass weniger mehr ist.
Aber: hier hätte die Bundesregierung die Möglichkeit gehabt, zu symbolisieren, dass sämtliche Spannungen mit der Regierung bestehen, man aber solidarisch mit dem russischen Volk ist. Durch das Ausbleiben dieser Geste wird dies wohl genau gegenteilig von der russischen Öffentlichkeit aufgefasst werden, nach dem Motto "Europa ist nicht nur gegen Putin, sondern auch gegen uns". Es ist zwar nur eine kleine Geste, deren Auswirkung begrenzt ist, aber unterm Strich dürfte man Putin damit einen Gefallen getan haben.
Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:41)

Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
Da sieht man, wie schnell aus einer netten Geste eine betrieblichen Übung wird und ein Anspruchsdenken erwächst.
Deshalb spende ich niemals für irgendetwas regelmäßig.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 Apr 2017, 23:47)

na, was denn. wenn einer nicht mein freund ist und ihn passiert etwas schlimmes, sage ich nicht »oh wie schrecklich«. dann heuchle ich. ich bin kein staatsmann und brauche also nicht zu kondolieren.
Na ja, durch die politischen Zeitläufe hatte ich wenig Gelegenheit, mit Russen vertraut zu werden. Aber Feinde sehe ich in diesen Menschen nicht. Die haben doch auch Familien, die ihr Liebstes verlieren, ihren Vater, Ihre Mutter. Da mache ich innerlich keinen Unterschied. Natürlich ist es ärgerlich, daß der russische Staat so aggressiv und geltungssüchtig auftritt. Dagegen muß sich unser Land verwahren... beginnt jetzt ja auch. Mein Mitleid mit den Terroropfern wird davon nicht gemindert.

Aber diese Lichtspiele am Brandenburger Tor halte ich für Firlefanz, der irgendwann zur eingeübten Folklore wird. Schluß damit!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Merkel_Unser »

busse hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:24)

Was qualifiziert die Türkei (Istanbul) dazu ?
Vielleicht doch , weil ein "paar" Menschen aus Rußland hier leben ? Weil wir vielleicht einen besonderen Bezug zu Leningrad/St.Petersburg haben ?
busse
Keine Ahnung was die Türkei qualifiziert. m.M.n auch garnichts. Wie gesagt, ich würde es auf Länder mit politischer und kultureller Gemeinsamkeit beschränken, und da ist weder Russland noch die Türkei dabei.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Wasteland »

Man sollte diese Beleuchtungen ganz lassen, denn sonst kommt man irgendwann nicht mehr hinterher und man wird sich den Vorwurf machen lassen selektiv zu sein.
Man müsste dann auch der Giftgas-Opfer in Syrien gedenken, ist ja nicht weniger Terrorismus. Oder oder oder.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

Jedenfalls war es kommikationstechnisch katastrophal, als die Leichen noch nicht kalt waren zu verkünden: "Für Euch beleuchten wir das Brandenburger Tor aber nicht!"
Das war viel schlimmer, als wenn sie garnichts gesagt und nichts gemacht hätten und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur Zufall oder Versehen war.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:04)

Jedenfalls war es kommikationstechnisch katastrophal, als die Leichen noch nicht kalt waren zu verkünden: "Für Euch beleuchten wir das Brandenburger Tor aber nicht!"
Das war viel schlimmer, als wenn sie garnichts gesagt und nichts gemacht hätten und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur Zufall oder Versehen war.
Das haben sie so aber gar nicht gesagt.
Btw. wer hat denn nachgefragt?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Quatschki
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

relativ hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:23)

Das haben sie so aber gar nicht gesagt.
Btw. wer hat denn nachgefragt?
Es kam aber so rüber und alle großen Zeitungen haben es groß aufgemacht
und waren nicht bereit, die Sache als lokalpolitiksche Berlin-Mitte-Angelegenheit zu betrachten, obwohl sie es hätten tun können, anstatt einen Eklat zu provozieren
Zuletzt geändert von Quatschki am Mi 5. Apr 2017, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
bennyh

Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:41)

Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:38)

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Ja, aber nicht die Leute, die in die Luft gesprengt wurden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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relativ
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:28)

Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
Ja natürlich, wenn man diese Randnotice überhöhen möchte , oder dafür benutzen möchte. Kann man bei einigen solche Gedanken bestimmt auslösen. Ich frage mich dann immer wozu? Ablenkung, Feindbild aufbauen?
Klar man muss mit der Erklärung aus Berlin nicht konform gehen und kann sie für zu eng gefasst einstufen, aber jetzt ein Popanz aufbauen, halte ich für arg Übertrieben, im Angesicht der Tragödie für die Opfer.
Btw. Hat der Eifelturm eigentlich in den russischen Farben geleuchtet ?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:28)

Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
Das sehe ich auch so. Deshalb ist es ein Gebot der Klugheit, diesen Firlefanz oder diese "Betroffenheitskultur" ab sofort ein zu stellen. Sollen doch künftig private Gruppen ihre Betroffenheit nach Geschmack ausdrücken.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

Die Begruendung, St Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin und deswegen gibt es keine SolidaritaetsBeleuchtung ist erbaermlich. :dead:
Berlin hat als Hauptstadt einen Sonderstatus. Ich kann mich fuer diese Entscheidung nur fremdschaemen. Pfui!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:38)

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Na ja, aus meiner Sicht haben unsere beiden Völker sich so unendlich viel gegenseitig vor zu halten, daß es auf das bißchen Brandenburger Tor im Niemandsland auch nicht mehr ankommt.

Zeitweise hat es doch auch gegenseitigen Respekt und Sympathiebekundungen gegeben; Stichwort Gorbatschow. Schade, daß diese besseren Zeiten vergangen sind. Aber die Opfer des Mordanschlags möchte ich mit dieser Entwicklung zum Schlechteren nicht in Verbindung bringen.

Dennoch sollten diese Lichtspiele am Brandenburger Tor ab sofort und endgültig eingestellt werden.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:45)

Die Begruendung, St Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin und deswegen gibt es keine SolidaritaetsBeleuchtung ist erbaermlich. :dead:
Berlin hat als Hauptstadt einen Sonderstatus. Ich kann mich fuer diese Entscheidung nur fremdschaemen. Pfui!

In Sachen "Begründung = keine Patenstadt" stimme ich Ihnen zu; schäbig, schäbig!

Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:00)

In Sachen "Begründung = keine Patenstadt" stimme ich Ihnen zu; schäbig, schäbig!

Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
Nein, eben nicht privat + auch nicht "Betroffenheitskultur" wie du es abschaetzig nanntest - es geht darum als Staat anderen betroffenen Laendern und ihren Opfern Solidaritaet gegen den Terrorismus zu bekunden. Ich halte solche Gesten fuer sehr wichtig. Wir stehen zusammen gegen die TerrorKroeten, auch mit Russland - NacktAngler hin oder her. :thumbup:


Da jemand frug, wie es Paris hielt -Aus Solidarität mit den Opfern des Anschlags in St. Petersburg werden am Dienstag die Lichter am Pariser Eiffelturm abgeschaltet.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:12)

Nein, eben nicht privat + auch nicht "Betroffenheitskultur" wie du es abschaetzig nanntes - es geht darum als Staat anderen betroffenen Laendern und ihren Opfern Solidaritaet gegen den Terrorismus zu bekunden. Ich halte solche Gesten fuer sehr wichtig. Wir stehen zusammen gegen die TerrorKroeten, auch mit Russland - NacktAngler hin oder her. :thumbup:
Da bin ich ehrlichen Herzens anderer Meinung. Empfindungen gehen von Menschen aus, nicht von Verwaltungen. Davon halte ich gar nichts. Aber vielleicht bin ich da in einer verschwindenden Minderheit. Ich sage ja nicht, daß ich Recht habe, sondern das, was ich diesem Fall und anderen empfinde.

Daß wir zusammen stehen gegen den Terror, das halte ich für selbstverständlich. Aber genau da kann der Staat nun wieder mit seinem Tun und Lassen etwas bewirken. Leider habe ich gerade darüber heftigst zu meckern. Organisierte Nichtzuständigkeit...
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