Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.Fuerst_48 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:40)
Die Schotten werden in London nicht anfragen, ob sie ein Referendum abhalten dürfen...und auch nicht, wenn die Abspaltung gelingt, sich abhalten lassen, um einen EU-Beitritt anzusuchen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ja, der Formalismus ist eine Sache, der politische Wille eine (ganz) andere...lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:34)
In der Tat leben auch viele Engländer mittlerweile in Schottland. Aber das zentrale Thema, womit die Engländer den Schotten 2014 erfolgreich Ängste einredeten, war der EU-Rauswurf nach der vollzogenen Unabhängigkeit. Da sind die Rahmenbedingungen andere, wenn die Schotten nun ausgerechnet von den Engländern gegen ihren Willen aus der EU rausgezwungen werden. Nun können die Schotten "better together" sagen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ist schon richtig. Informelle Referenden sind dann immer eine eher knifflige Angelegenheit. Unklar sind auch noch einige Acts. So wurde den Schotten einst zugebilligt, Europarecht eigenständig implementieren zu dürfen. Aber keiner weiß, ob dieses Recht noch gilt, wenn das UK austreten sollte.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:38)
...Falls die Briten das erlauben. Und die haben ja gerade erst recht durchwachsene Erfahrungen mit Referenden gemacht
Labskaus!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Jedenfalls finde ich es sehr interessant, wie sehr sich die schottischen Zahlen beim Referendum von denen der Englaender unterschieden haben. Wer hat eine Erklaerung dafuer?
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt?H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:45)
Das stimmt ja alles! Dennoch eine für mich schmerzhafte Angelegenheit, weil ich solche Scheidungen mit dem damit verbundenen Leid möglichst vermeiden möchte. Schottland enger an Europa als am Rest Britanniens... unfaßbar! Welcher Teufel ist nur in diese Briten gefahren?
Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:54)
Hm, ob's daran liegt, dass es in Schottland keine Studiengebühren gibt?
Aber Spaß beiseite: auch die Iren waren ja auch stets proeuropäischer eingestellt als die Engländer, obwohl der "Continent" dann doch ein kleines Stückchen weiter weg ist. Dann geht's vielleicht in Richtung eines Europas der Regionen. Aus demokratischer, kultureller und wettbewerblicher Sicht keine schlechte Entwicklung.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Der Nationalstaat muss sich auch nicht auflösen, wenn er der Folklore dient. In den letzten Jahrzehnten nahm europaweit die Subsidiarität zu, was insb. Zentralstaaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien wurmte, da sie Regionen Autonomierechte geben mussten, damit der Nationalstaat nicht zerreißt und weil sie von Europa unter besonderen Schutz gestellt wurden. Gleichzeitig gingen Kompetenzen nicht nur nach "unten", sondern auch nach "oben". Wenn alternde Nationalisten nun ein letztes mal aufschreien, kann es natürlich dazu führen, dass ein Nationalstaat wie Großbritannien sein Ende findet, weil die Regionen nicht in den Vergangenheit, sondern Zukunft schauen möchten. Dass bspw. die spanische Regierung in den letzten Jahren stark gegen Katalonien polterte und versuchte die Rechte der Katalanen einzuschränken, führte vor allem zu einer Stärkung des Separatismus; und der ist nicht antieuropäisch. In Italien führte Regionalautonomie Südtirols und die grenzüberschreitende Einführung der Europaregion (https://de.wikipedia.org/wiki/Europareg ... 93Trentino) hingegen dazu, dass die deutschsprachige Bevölkerung mit der Offenheit gut leben kann und sezessionistische Bewegungen, die früher auch terroristische Anschläge beinhaltete (oft auch als Gegenwehr zu einer repressiven italienischen Regierung), keine große Bedeutung mehr spielen. Globalisierung und Lokalisierung bzw. Regionalisierung sind daher keine Widersprüche, sondern bedingen sich und gehen in der Regel Hand in Hand: https://de.wikipedia.org/wiki/GlokalisierungH2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:09)
Auch das finde ich in Ordnung; nur haben sich die Nationalstaaten doch nicht plötzlich aufgelöst in Regionen. Und Nationalstaaten können unvorhersehbare Gefühlsaufwallungen als Ausgangspunkt tödlicher Gewalt anfachen, wie zwei europäische Kriege gezeigt haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... aaten.htmlPolitiker in aller Welt haben eine Neigung, den Nationalstaat als A und O aller Regierungskunst auszurufen. Klar: Sie haben ein begründetes Interesse an ihm. Dennoch ist überall spürbar, dass die Zeit von Nationalstaaten vorbei ist.
Die am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt scheren sich nicht um Staaten. Sie orientieren sich an Sprachregionen, geografischen Gegebenheiten und Metropolen.
Junge Menschen halten es für naiv, wenn nicht sogar für absurd, dass Politiker, die für begrenzte Zeit in einem national begrenzten Rahmen gewählt werden, Weltthemen wie den Klimawandel beherrschen wollen – Aufgaben, die von Natur aus global sind und vermutlich Jahrzehnte in Anspruch nehmen werden. Die Jugend spürt doch nur zu gut, dass die Lösungen für diese Fragen transnational sein müssen, wenn sie überhaupt echte Lösungen sein sollen.
Aber nun gut, das weicht nun etwas ab, nehm ich an.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich finde das man nichts überstürzen mus, da bin ich mit Merkel einer Meinung.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:43)
Die rechtliche Situation scheint da ganz eindeutig zu sein. Auch das letzte schottische Referendum musste erst von den Briten genehmigt werden.
Die Gemüter sind derzeit sehr überhitzt. Man sollte sich 2-3 Monate Zeit lassen. Und warten bis sich da eine neue englische Regierung gebildet hat.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Schottland müsste wahrscheinlich auch keine eigene Währung einführen. Sie könnten einfach den Euro informell übernehmen. Das hat Montenegro auch so gemacht.
In diesem Fall würde der Pfung Sterling wohl endgültig ins bodenlose stürzen, wenn Millionen Schotten ihre Währung umtauschen wollen.
In diesem Fall würde der Pfung Sterling wohl endgültig ins bodenlose stürzen, wenn Millionen Schotten ihre Währung umtauschen wollen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
SO sehe ich das auch.garfield336 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:30)
Ich finde das man nichts überstürzen mus, da bin ich mit Merkel einer Meinung.
Die Gemüter sind derzeit sehr überhitzt. Man sollte sich 2-3 Monate Zeit lassen. Und warten bis sich da eine neue englische Regierung gebildet hat.
Das Argument mit der Unsicherheit greift nicht. Die hat erst am Ende des Austrittsprozesses ein Ende und auch nur dann, wenn das gegenseitige Verhaeltnis bis dahin in Einzelheiten geklaert ist.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die Unsicherheit besteht ja nur dadurch, dass niemand das Verhältnis von UK zur EU kennt. Die Wirtschaft will Planungssicherheit. Kann aber im Moment kaum über einen längeren Zeitraum planen. Wenn die neuen Verträge auf dem Tisch liegen, wissen sie was Sache ist, aber nur dann.lobozen hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:45)
SO sehe ich das auch.
Das Argument mit der Unsicherheit greift nicht. Die hat erst am Ende des Austrittsprozesses ein Ende und auch nur dann, wenn das gegenseitige Verhaeltnis bis dahin in Einzelheiten geklaert ist.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Wir sind uns in allen Punkten einig! Dennoch mahne ich Vorsicht an, weil ich eine verflixte Furcht vor dem Nationalismus habe. Das hatte ich an anderer Stelle mit Schoko schon umrundet. Als ich in Jugoslawien reiste, hatte ich nicht den Eindruck, daß die Leute sich dort an die Gurgel gehen würden. Mehr so ein Gelästere wie heute zwischen Bayern und "Preußen". Und vier Jahre später brachten sich langjährige Grundstücks- und Wohnungsnachbarn gegenseitig um, nur weil sie einer anderen Völkerschaft zugerechnet wurden.frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:24)
Der Nationalstaat muss sich auch nicht auflösen, wenn er der Folklore dient. In den letzten Jahrzehnten nahm europaweit die Subsidiarität zu, was insb. Zentralstaaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien wurmte, da sie Regionen Autonomierechte geben mussten, damit der Nationalstaat nicht zerreißt und weil sie von Europa unter besonderen Schutz gestellt wurden. Gleichzeitig gingen Kompetenzen nicht nur nach "unten", sondern auch nach "oben". Wenn alternde Nationalisten nun ein letztes mal aufschreien, kann es natürlich dazu führen, dass ein Nationalstaat wie Großbritannien sein Ende findet, weil die Regionen nicht in den Vergangenheit, sondern Zukunft schauen möchten. Dass bspw. die spanische Regierung in den letzten Jahren stark gegen Katalonien polterte und versuchte die Rechte der Katalanen einzuschränken, führte vor allem zu einer Stärkung des Separatismus; und der ist nicht antieuropäisch. In Italien führte Regionalautonomie Südtirols und die grenzüberschreitende Einführung der Europaregion (https://de.wikipedia.org/wiki/Europareg ... 93Trentino) hingegen dazu, dass die deutschsprachige Bevölkerung mit der Offenheit gut leben kann und sezessionistische Bewegungen, die früher auch terroristische Anschläge beinhaltete (oft auch als Gegenwehr zu einer repressiven italienischen Regierung), keine große Bedeutung mehr spielen. Globalisierung und Lokalisierung bzw. Regionalisierung sind daher keine Widersprüche, sondern bedingen sich und gehen in der Regel Hand in Hand: https://de.wikipedia.org/wiki/Glokalisierung
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... aaten.html
Aber nun gut, das weicht nun etwas ab, nehm ich an.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das glaub ich Dir gerne, aber ich halte eine kriegerische Auseinandersetzung in Westeuropa für unwahrscheinlich. Oder es übersteigt einfach meine Vorstellkraft, dass Schotten für ihre Unabhängigkeit stimmen und auf einmal die britische Armee losmarschiert, um den "Widerstand" militärisch niederzuschlagen. Dann hätten sie vor zwei Jahren niemals einen Volksentscheid zugelassen. Durch die Integration, an der Jugoslawien nicht teilnahm, kann sich das auch kein entwickeltes Land erlauben.H2O hat geschrieben:(29 Jun 2016, 14:53)
Wir sind uns in allen Punkten einig! Dennoch mahne ich Vorsicht an, weil ich eine verflixte Furcht vor dem Nationalismus habe. Das hatte ich an anderer Stelle mit Schoko schon umrundet. Als ich in Jugoslawien reiste, hatte ich nicht den Eindruck, daß die Leute sich dort an die Gurgel gehen würden. Mehr so ein Gelästere wie heute zwischen Bayern und "Preußen". Und vier Jahre später brachten sich langjährige Grundstücks- und Wohnungsnachbarn gegenseitig um, nur weil sie einer anderen Völkerschaft zugerechnet wurden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
So arg unterentwickelt war seinerzeit Jugoslawien auch nicht. Vor allem geht so etwas nicht plötzlich auf breiter Front los, sondern mehr so wie in Südtirol. Hier ein Sabotageakt, dort einer,frems hat geschrieben:(29 Jun 2016, 15:14)
Das glaub ich Dir gerne, aber ich halte eine kriegerische Auseinandersetzung in Westeuropa für unwahrscheinlich. Oder es übersteigt einfach meine Vorstellkraft, dass Schotten für ihre Unabhängigkeit stimmen und auf einmal die britische Armee losmarschiert, um den "Widerstand" militärisch niederzuschlagen. Dann hätten sie vor zwei Jahren niemals einen Volksentscheid zugelassen. Durch die Integration, an der Jugoslawien nicht teilnahm, kann sich das auch kein entwickeltes Land erlauben.
harter Polizeieinsatz, Anschläge auf die Polizei... vielleicht so wie in Nordirland: Anschläge auf Polizei und Militär.
Natürlich kann ein zivilisiertes Land sich solchen Wahnsinn nicht leisten, aber die dünne Tünche Zivilisation ist schnell abgewaschen. Das schlechte Beispiel Türkei liegt vor der Haustür! Dort fliegen jetzt die Fetzen!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Der rechtmäßige König wäre natürlich Franz von Bayern:
http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/ ... tland.html
Dann hob ein gewaltiger Engel einen Stein auf, so groß wie ein Mühlstein; er warf ihn ins Meer und rief: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht hinabgeworfen werden und man wird sie nicht mehr finden.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Aus gegebenem Anlass:
Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Damit vermeidet PM May einen innenpolitischen Streit des EU-Mitglieds Spanien, das sich mit Abspaltungswünschen der Provinz Katalonien herum schlägt. Katalonien will aber sozusagen ohne Unterbrechung EU-Mitglied bleiben. Wenn also Schottland nach vollzogenem BREXIT der EU beitreten möchte, womöglich dann gleich auch mit dem Euro als Landeswährung, dann sollen die Schotten uns doch herzlich willkommen sein... und die Spanier werden das Thema "geerbte Mitgliedschaft" gar nicht erst behandeln müssen.frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 16:13)
Aus gegebenem Anlass:
Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich vermute, dass sie einfach zockt. Sobald die Briten ausgetreten sind, wird viel Verunsicherheit herrschen und da entscheiden sich verängstigte Menschen meistens erstmal für den Status Quo. Wenn die Schotten dann in dem Zeitraum, in dem es London wünscht, ein Referendum abhalten und für den Verbleib im UK stimmen, wird das Thema für sicherlich mindestens eine Generation vom Tisch sein. Die Schotten dürfen ja nicht selbst ein Referendum abhalten oder per Parlament für ihre Unabhängigkeit stimmen, sondern nur nach den Bedingungen, die die britische Regierung festlegt -- wenn überhaupt.H2O hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:45)
Damit vermeidet PM May einen innenpolitischen Streit des EU-Mitglieds Spanien, das sich mit Abspaltungswünschen der Provinz Katalonien herum schlägt. Katalonien will aber sozusagen ohne Unterbrechung EU-Mitglied bleiben. Wenn also Schottland nach vollzogenem BREXIT der EU beitreten möchte, womöglich dann gleich auch mit dem Euro als Landeswährung, dann sollen die Schotten uns doch herzlich willkommen sein... und die Spanier werden das Thema "geerbte Mitgliedschaft" gar nicht erst behandeln müssen.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Der befürchteten Verunsicherung könnte die EU aber durch freundliche Worte in harten Verhandlungen entgegen wirken: Verbindlich im Ton, knallhart in der Sache. Auch in Schottland gibt es Zeitungen, in denen schottische Pro-Europäer sich zu Worte melden könnten. Wenn deren Gedanken von dieser Welt sind, dann sollte das Kunststück aber gelingen. In Irland geht ja ein ähnlich gelagertes Thema los. Den Leuten wird nun klar, daß es aller Voraussicht nach wieder Zollgrenzen mit Personenkontrollen geben wird, wenn die Briten tatsächlich den harten BREXIT anpeilen sollten, mit Steuerdumping und ähnlichen Feinheiten...frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:51)
Ich vermute, dass sie einfach zockt. Sobald die Briten ausgetreten sind, wird viel Verunsicherheit herrschen und da entscheiden sich verängstigte Menschen meistens erstmal für den Status Quo. Wenn die Schotten dann in dem Zeitraum, in dem es London wünscht, ein Referendum abhalten und für den Verbleib im UK stimmen, wird das Thema für sicherlich mindestens eine Generation vom Tisch sein. Die Schotten dürfen ja nicht selbst ein Referendum abhalten oder per Parlament für ihre Unabhängigkeit stimmen, sondern nur nach den Bedingungen, die die britische Regierung festlegt -- wenn überhaupt.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
ich denke 2/3 - 1/3 für eine trennung und ein neues mitglied der EU. bin neugierig ob die bänke in london dann ausweichen nach edinburgh oder glasglow.frems hat geschrieben:(27 Feb 2017, 16:13)
Aus gegebenem Anlass:
Die britische Premierministerin Theresa May erwägt offenbar, ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands anzusetzen - allerdings erst nach vollzogenem Austritt Großbritanniens aus der EU.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 36477.html
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Die P.M. May spielt auf Zeit, und wie auch schon geschrieben wurde hofft sie auf eine Verunsicherung der Schotten. Wer wird sich in diesen schnelllebigen Zeit in einigen Jahren denn
noch an diese Brexit Lügen erinnern.Da hofft sie mit einiger Berechtigung auf ein schnelles vergessen.
noch an diese Brexit Lügen erinnern.Da hofft sie mit einiger Berechtigung auf ein schnelles vergessen.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Mit ein wenig Geschick könnte die Gute dann ja auch noch die postfaktische Wahrheit verbreiten, daß die bösen Brüsseler Teufel die Briten aus der EU gejagt haben.Ger9374 hat geschrieben:(28 Feb 2017, 09:07)
Die P.M. May spielt auf Zeit, und wie auch schon geschrieben wurde hofft sie auf eine Verunsicherung der Schotten. Wer wird sich in diesen schnelllebigen Zeit in einigen Jahren denn
noch an diese Brexit Lügen erinnern.Da hofft sie mit einiger Berechtigung auf ein schnelles vergessen.
Ich glaube nicht, daß die tatsächlichen Abläufe vergessen werden; vor allem rechne ich mit sehr großen wirtschaftlichen Sorgen; das britische Pfund als Handelswährung dürfte erheblich an Bedeutung verlieren. So mancher übermütige Spekulant wird auch gegen das Britische Pfund wetten.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Sturgeons Pressekonferenz zum zweiten Unabhängigkeitsreferendum.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Es ist interessand dass May bei ihrer Antwort den Schotten folgendes sagt:nezumi hat geschrieben:(13 Mar 2017, 14:56)
Sturgeons Pressekonferenz zum zweiten Unabhängigkeitsreferendum.
""Another referendum would be divisive and cause huge economic uncertainty at the worst possible time".
divisive ist doch vorallem Englands Politik, sie wollen doch den Brexit
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
May predigt momentan bei jeder Gelegenheit nationale Einigkeit. Ihre Anhänger beschuldigen die Remainer, das Land zu spalten, schlecht zu reden, auszubremsen. Die Brexiter haben für alles einen Sündenbock, Selbstkritik ist unpatriotisch und gehört geächtet. Mit Vernunft ist da nichts zu machen.garfield336 hat geschrieben:(13 Mar 2017, 15:30)
Es ist interessand dass May bei ihrer Antwort den Schotten folgendes sagt:
""Another referendum would be divisive and cause huge economic uncertainty at the worst possible time".
divisive ist doch vorallem Englands Politik, sie wollen doch den Brexit
Mal sehen, ob Westminster den Antrag auf ein neues Referendum genehmigt.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Dann wird es vermutlich bald nichtmehr Great Britain, sondern nur noch Little Britain heissen. Die Nordiren könnten folgen.
Das hat man davon wenn man die Uhren zurückdrehen will auf eine Zeit die es nicht mehr gibt.
Das hat man davon wenn man die Uhren zurückdrehen will auf eine Zeit die es nicht mehr gibt.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Wünschen wir den Schotten das ihnen ein 2 Referendum zugestanden wird. Hoffen wir das diesmal die verlogenheit der Brexit befürworter
nicht wieder die Menschen manipuliert.
Europa braucht wieder mal einen positiven Kick!
nicht wieder die Menschen manipuliert.
Europa braucht wieder mal einen positiven Kick!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich fürchte, daß die Schotten nicht froh werden, wenn sie der EU angehören und Zollgrenzen die Insel trennen. Aber wenn sie nicht der EU angehören, werden sie auch unglücklich sein. Verfahrene Kiste! Seelische Hornhaut wachsen lassen und Wurschtigkeit entwickeln!Ger9374 hat geschrieben:(13 Mar 2017, 16:55)
Wünschen wir den Schotten das ihnen ein 2 Referendum zugestanden wird. Hoffen wir das diesmal die verlogenheit der Brexit befürworter
nicht wieder die Menschen manipuliert.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 40808.htmlJetzt wurde die Abstimmung nachgeholt. 69 Abgeordnete stimmten am Abend für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum nach 2014, 59 Abgeordnete votierten dagegen. Die Politiker sprachen sich zudem mehrheitlich dafür aus, dass wie 2014 auch 16- und 17-Jährige beim Referendum mitwählen dürfen.
Zwar liegt die Entscheidung nicht bei den schottischen Politikern, sondern in London. Doch die Parlamentarier erhöhen den Druck auf Premierministerin Theresa May - und das nur einen Tag, bevor diese in Brüssel den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs beantragen will. "Die heutige Abstimmung muss respektiert werden", teilte Schottlands Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon mit. Die britische Regierung reagierte umgehend: Es werde keine Verhandlungen über ein Referendum 2018 oder 2019 geben, hieß es in einer Mitteilung.
Damit leistet May den Separatisten einen Bärendienst, indem sie die parlamentarische Entscheidung Schottlands nicht akzeptiert.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
kennt may eigentlich das wort kompromiß ? ihr wird vorgewurfen daß sie zuviel selbst bestimmen will.frems hat geschrieben:(28 Mar 2017, 19:49)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 40808.html
Damit leistet May den Separatisten einen Bärendienst, indem sie die parlamentarische Entscheidung Schottlands nicht akzeptiert.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Sie scheint allgemein kein Fan des Parlamentarismus zu sein, sondern bevorzugt ein knackiges Durchregieren durch die Exekutive. Beim britischen Parlament hat's ja nicht funktioniert, aber die Schotten durften ja noch nie selbst entscheiden, ob sie einen Volksentscheid durchführen oder nicht. Da können sie nur in London betteln.Nomen Nescio hat geschrieben:(28 Mar 2017, 19:59)
kennt may eigentlich das wort kompromiß ? ihr wird vorgewurfen daß sie zuviel selbst bestimmen will.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Was soll die gute denn machen?
Festgenagelt auf den Brexit, ohne Möglichkeiten
zum Taktieren. Sie kann nur die Nummer der Iron Lady für Arme spielen. Sonst ist sie weg vom Fenster. Wir sollten für Schottland hoffen.
Der Rest der Briten geht seinen Weg.
Festgenagelt auf den Brexit, ohne Möglichkeiten
zum Taktieren. Sie kann nur die Nummer der Iron Lady für Arme spielen. Sonst ist sie weg vom Fenster. Wir sollten für Schottland hoffen.
Der Rest der Briten geht seinen Weg.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Bei einem Rücktritt und Neuwahlen zum Unterhaus gäbe es noch eine Möglichkeit, im buchstäblich letzten Augenblick in der EU den Anker zu werfen und mit dem neu gewählten Parlament den BREXIT durch zu winken oder den BREXIT ganz schlicht auf den Komposthaufen zu werfen.Ger9374 hat geschrieben:(28 Mar 2017, 20:15)
Was soll die gute denn machen?
Festgenagelt auf den Brexit, ohne Möglichkeiten
zum Taktieren. Sie kann nur die Nummer der Iron Lady für Arme spielen. Sonst ist sie weg vom Fenster. Wir sollten für Schottland hoffen.
Der Rest der Briten geht seinen Weg.
Aber ab morgen oder übermorgen tickt die Uhr, wenn es nicht schon in der ersten Gesprächsrunde kracht und man sich einigt. sich nicht einigen zu können. Hard BREXIT!
Teilnehmer frems hat schon Recht: Wie Frau May mit den Schotten auch verfährt: Sie wird einen innenpolitischen Streit auslösen, der ihr das Leben zur Hölle machen wird. Eine völlig verfahrene Kiste!
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
H2O hat geschrieben:(28 Mar 2017, 21:33)
Bei einem Rücktritt und Neuwahlen zum Unterhaus gäbe es noch eine Möglichkeit, im buchstäblich letzten Augenblick in der EU den Anker zu werfen und mit dem neu gewählten Parlament den BREXIT durch zu winken oder den BREXIT ganz schlicht auf den Komposthaufen zu werfen.
Aber ab morgen oder übermorgen tickt die Uhr, wenn es nicht schon in der ersten Gesprächsrunde kracht und man sich einigt. sich nicht einigen zu können. Hard BREXIT!
Teilnehmer frems hat schon Recht: Wie Frau May mit den Schotten auch verfährt: Sie wird einen innenpolitischen Streit auslösen, der ihr das Leben zur Hölle machen wird. Eine völlig verfahrene Kiste!
Die Britische Brexit befürworter werden sich doch wohl überlegt haben das da etwaige Probleme
auf sie zu kommen. Die derzeitige Regierung wird wohl nicht viel zu lachen haben in nächster Zeit.
Aber das ist eine alte Demokratie, das schaffen die auch noch. Mein Augenmerk ruht auf Entscheidungen die Schottland betreffen.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Das ist schon in Ordnung so; das mache ich ja auch nicht anders.Ger9374 hat geschrieben:(29 Mar 2017, 12:01)
Die Britische Brexit befürworter werden sich doch wohl überlegt haben das da etwaige Probleme
auf sie zu kommen. Die derzeitige Regierung wird wohl nicht viel zu lachen haben in nächster Zeit.
Aber das ist eine alte Demokratie, das schaffen die auch noch. Mein Augenmerk ruht auf Entscheidungen die Schottland betreffen.
Aber ich meine, daß die Briten zunächst gar keinen Plan hatten außer ihrem Widerspruchsgeist. Eine irgendwie doch verständliche Begründung ist den Briten erst so nach und nach eingefallen. Für mich lediglich das Unbehagen, als Gleicher unter Gleichen nur die 3. Geige spielen zu können. Wenn sie allein sind, dann dürfen sie immer die 1. Geige spielen. Ich bin fast sicher, daß den Briten nicht bewußt war, was sie im Inland damit anrichten können.
Auf jeden Fall haben sie Schottland das "Remain" abgerungen mit der Begründung, daß Schottland dann nicht "automatisch" in der EU Mitglied werden können. Das wäre schon am britischen Veto gescheitert. Und nun verläßt GB die EU, und die Schotten bekommen genau das, was sie unbedingt vermeiden wollten. In gewisser Weise ein falsches Spiel! Diese Enttäuschung wird sicher etliche Schotten bewegen, jetzt die Unabhängigkeit Schottlands zu befürworten.
Aber wohl ist mir bei solchen Streitigkeiten wirklich nicht.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Es geht wieder los.
Brief an Theresa May
Schottland beantragt Referendum zur Unabhängigkeit
Schottland will seine Zukunft selbst bestimmen: Mit einem Brief hat die Regierung in Edinburgh ein erneutes Votum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich beantragt. Ohne Londons Zustimmung ließe sich das nicht machen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 41398.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Im Grunde eine merkwürdige Rechtskonstruktion. Wie ist es möglich, daß England durch sein Votum, oder eben das des vereinigten Parlaments Wales, England, Schottland und Nord-Irland, das Unabhängigkeitsbegehren der Schotten verhindern können? Ich verstehe ja sofort, daß dann englische Investitionen in Schottland gegen schottische Investitionen in Schottland ausgeglichen werden müssen.
Wie wäre es eigentlich, wenn unsere linksrheinischen Regionen die Bundesrepublik verlassen wollten? Brauchen diese Regionen die Genehmigung des Bundestags in Berlin dazu?
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 10:47)
Im Grunde eine merkwürdige Rechtskonstruktion. Wie ist es möglich, daß England durch sein Votum, oder eben das des vereinigten Parlaments Wales, England, Schottland und Nord-Irland, das Unabhängigkeitsbegehren der Schotten verhindern können? Ich verstehe ja sofort, daß dann englische Investitionen in Schottland gegen schottische Investitionen in Schottland ausgeglichen werden müssen.
Wie wäre es eigentlich, wenn unsere linksrheinischen Regionen die Bundesrepublik verlassen wollten? Brauchen diese Regionen die Genehmigung des Bundestags in Berlin dazu?
Das kann durchaus noch mit dem alten Status von Wales, Schottland, zu tun haben , unabhängige
Königreiche. Nordirland Autonom?.
England hat als siegreiches dominantes Königreich alle anderen übernommen.
Die teilautonomen Parlamente geben dem ganzen einen Demokratischeren Anstrich.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Klar, dahinter werden uralte Geschichten stecken. Aber mit unserem föderalen Blick könnte man die alten Fürstentümer und Königreiche als Bundesstaaten verstehen, von denen eben jeder ein eigenes Parlament hat. Und dann eben das Londoner Parlament als "Bundestag". Hat England eigentlich auch ein eigenes Parlament... oder ist das Londoner Parlament zugleich das englische?Ger9374 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 20:21)
Das kann durchaus noch mit dem alten Status von Wales, Schottland, zu tun haben , unabhängige
Königreiche. Nordirland Autonom?.
England hat als siegreiches dominantes Königreich alle anderen übernommen.
Die teilautonomen Parlamente geben dem ganzen einen Demokratischeren Anstrich.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Achja, ergänzend hierzu: die Spanier wollen nicht mehr eine schottische Mitgliedschaft verhindern:H2O hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:45)
Damit vermeidet PM May einen innenpolitischen Streit des EU-Mitglieds Spanien, das sich mit Abspaltungswünschen der Provinz Katalonien herum schlägt. Katalonien will aber sozusagen ohne Unterbrechung EU-Mitglied bleiben. Wenn also Schottland nach vollzogenem BREXIT der EU beitreten möchte, womöglich dann gleich auch mit dem Euro als Landeswährung, dann sollen die Schotten uns doch herzlich willkommen sein... und die Spanier werden das Thema "geerbte Mitgliedschaft" gar nicht erst behandeln müssen.
The Spanish government signaled it won’t veto any attempt by an independent Scotland to join the EU.
http://www.politico.eu/article/spain-wo ... embership/
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
ja
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Dann ist das natürlich eine Imperiale Konstruktion. Das riecht nach Ärger!
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
regionale Parlamente ist eine relativ junge Errungenschaft. Sowas gibt es noch nicht lange.H2O hat geschrieben:(04 Apr 2017, 09:52)
Dann ist das natürlich eine Imperiale Konstruktion. Das riecht nach Ärger!
England hat kein regionales Parlament.
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Ich meine, daß diese Art von Parlamenten in Deutschland seit etwa den Napoleonischen Kriegen besteht. Unser bundesstaatlicher Aufbau geht auf ehemalige Königreiche und Fürstentümer, Fürstbischoffstümer und reichsunmittelbare Städte zurück... natürlich nur grundsätzlich. Hatte ich in GB auch vermutet... gilt aber nur für einverleibte Gebiete.garfield336 hat geschrieben:(04 Apr 2017, 11:22)
regionale Parlamente ist eine relativ junge Errungenschaft. Sowas gibt es noch nicht lange.
England hat kein regionales Parlament.
- garfield336
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Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
GB hat keinen föderalen Aufbau. Die Kontrolle liegt in London. Die regionale Parlamente haben kaum was zu sagen. Deren Befugnisse werden von London bestimmt.H2O hat geschrieben:(04 Apr 2017, 11:36)
Ich meine, daß diese Art von Parlamenten in Deutschland seit etwa den Napoleonischen Kriegen bestehen. Unser bundesstaatlicher Aufbau geht auf ehemalige Königreiche und Fürstentümer, Fürstbischoffstümer und reichsunmittelbare Städte zurück... natürlich nur grundsätzlich. Hatte ich in GB auch vermutet... gilt aber nur für einverleibte Gebiete.
Man braucht also fast immer die Zustimmung Londons um irgendetwas umzusetzen.
Das schottische Parlament existiert erst seit 1999
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Aus meiner Sicht riecht das sehr nach Zoff!garfield336 hat geschrieben:(04 Apr 2017, 11:43)
GB hat keinen föderalen Aufbau. Die Kontrolle liegt in London. Die regionale Parlamente haben kaum was zu sagen. Deren Befugnisse werden von London bestimmt.
Man braucht also fast immer die Zustimmung Londons um irgendetwas umzusetzen.
Das schottische Parlament existiert erst seit 1999
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
London hat die Freiheiten des Schottischen
Parlamentes als Reaktion auf die Unabhängigkeitbestrebungen immer mehr erweitert. Also strategisch nicht aus Demokratie
oder GleichheitsBestrebungen.Kalkül
Re: UK-Mitgliedschaft Schottlands
Mir gehen Freundschaften und ihre Familien durch den Kopf. Die Leute leben in Glasgow, Edinburgh, in Darlington, in London. Kaum vorstellbar für diese Familien, über Nacht in unterschiedlichen Ländern zu leben. Aber ok, es gibt Briten, die sich als EU-Mitbürger verstanden, und die sind plötzlich wieder Nur-Briten. Auch nicht schön, wenn da internationale Familien entstanden sind! Das mit dem verdammten BREXIT ist ein Riesenmist!Ger9374 hat geschrieben:(04 Apr 2017, 12:41)
London hat die Freiheiten des Schottischen
Parlamentes als Reaktion auf die Unabhängigkeitbestrebungen immer mehr erweitert. Also strategisch nicht aus Demokratie
oder GleichheitsBestrebungen.Kalkül