Allein schon die Frage im Zusammenhang "Bevölkerungsentwicklung Deutschland: Was ist schief gelaufen?" ist befremdlich
Was soll den angeblich "schief gelaufen" sein ? Das Bevölkerungswachstum ist immer exponentiell. Das zu verstehen und bei allen Gedanken dazu auch immer zu beachten, fällt Menschen generell schwer. Es liegt nicht in unserer Natur, exponentielle Veränderungen ohne Mindestkenntnisse in Mathematik zu erkennen und wie überall sichtbar, auch zu verstehen.
1871 scheint mir ein gutes Jahr für eine rückwärts gerichteten Betrachtung. Jeden der nicht nur seltsame Meinungen zum besten geben möchte, kann sich das relevante Zahlenmaterial im WEB besorgen. 1871 lebten auf dem dt. Reichsgebiet 41 Millionen Deutsche. Bei durchschnittliche knapp unter 5 Kinder pro Frau. Zwischen 1905 und 1910 sank dieser Durchschnitt unter 4 Kinder. In den Jahren des WK I sank die Zahl erstmals knapp unter 2 Kinder. Letztmalig erreichten die Zahl der Geburten um 1920 ~3,4 Kinder.
Von da an wurden niemals mehr diese Zahl erreicht. Im Nachkriegsboom ~2,5. seit den 70er Jahren deutlich weniger als 2 - über Jahre nun ~1,4 Kinder im Durchschnitt bis heute.
Wer sich die Bevölkerungszahl seit 1871 betrachtet, kann sich diese Zunahme der Gesamtbevölkerung nur über die exponentielle Veränderung erklären. Zugleich wird sichtbar, ein Rückgang der durchschnittlichen Geburten bewirkt über lange Zeit lediglich ein langsameres Ansteigen. Wie sonst sollte man verstehen, das ~2001 die dt. Bevölkerung trotz erheblichem Rückgang der durchschnittlichen Geburten, dennoch 82,4 Millionen erreichte ? Eine Verdoppelung in 130 Jahren. Inzwischen sinkt die Bevölkerung seit 2005 sehr langsam.
Zu langsam - warum sollte ein Land, welches zu Beginn der Industrialisierung problemlos mit 41 Millionen auskam sich in Zeiten, wo menschliche Arbeitskraft längst eine Belastung darstellt, nicht nach dem Absterben seines zu hohen Altenteils, mit erhaltenden durchschnittlichen 2,1 Kinder pro Frau dauerhaft aus dieser Bevölkerung bestehen ?
Welchen "Gewinn" bringt eine Bevölkerung die in einem Missverhältnis zu den Ressourcen ihres Landes existiert ? Sind die weltweiten Ressourcen nicht auch heute schon in sehr vielen Bereichen überstrapaziert ?
Was sehr problematisch ist, ist das Verhältnis Alt zu jung. Das wird allerdings kaum besser, wenn man "sich jemanden von außen holt" - eine relativ geringe Zahl wird nichts wesentlich verändern (glücklicherweise !)
Da ohne Katastrophen, Kriege, Seuchen u.ä. nicht eine bestimmte Zahl, sondern ein relativ voraussehbarer Prozentsatz einer Bevölkerung alters- und krankheitsbedingt stirbt, ist auch die Abnahme exponentiell. Leider mit dem dann umgekehrten Effekt. Die Abnahme wird bei gleichbleibendem Prozentsatz jährlich geringer.
Beispiel, eine Stadt mit 14.000 Einwohnern verliert (warum auch immer) jährlich 10% ihrer Bevölkerung - also einen gleichbleibenden Prozentsatz !
Im 1. Jahr sind das wenig erstaunlich 1.400 Personen.
Bereits im 2. Jahr verringert sich diese Zahl auf 1.260 Personen, im 3. auf 1.134, im 4. auf 1.021, im 5. auf 919, im 6. auf 827, im 7. auf 744 Personen.
Ungefähr alle 7 Jahre halbiert sich die verbleibende Zahl der Einwohner. Der Graph dazu ist eine Exponentialkurve - eine "fallende Kurve".... Das es dabei gewisse Schwankungen gibt, liegt in der "Natur" der Angelegenheit.
Bis diese Stadt "am Ende ist" - "verlieren" könnte ja auch heißen jährlich wandern 10% der Bevölkerung aus - oder werden umgesiedelt, vergeht eine relativ lange Zeit. Jeder darf selbst mal nachrechnen wann der Letzte das Licht ausmacht...
Wer das tut, wird herausfinden, sollte es sich wirklich um eine Umsiedlung handeln, dann ginge das einfach zu langsam. Drehen wir den Spieß um, verringern nun die Bevölkerung um jeweils 1.400 (10% im ersten Jahr). Nun wird schnell klar, die jährlichen Umsiedler bleiben gleich (1.400) jedoch muss steigt jetzt der jährliche Prozentsatz bezogen auf die noch Verbleibenden. Nach bereits 9 Jahren rücken die letzten 1.400 ab.
Diese Kleinstadt wurde mit ausreichend AB-Pillen, Kondomen versorgt oder man hat den die Männer einfach kastriert um Ordnung ins System zu bekommen.
Das geht mit der "Welt" nicht ganz so einfach. Während ein relativ einfach zu berechnender Teil der Weltbevölkerung "ordnungsgemäß" und "altersgerecht" stirbt, müssen einige "überredet" werden, Katastrophen, Kriege, Seuchen u.ä. sind schon schwieriger einzuschätzen, aber da diese Welt z.Z. mit 1,1 bis 1,3% "netto" weiterwächst - das waren in 2016 [7,4 Milliarden]~80 Millionen "Neubürger plus", ist absehbar, wann die nächste Verdoppelung stattfinden wird. Mit der einfachen Formel "70 / Prozentsatz" (70/1,1 = 63 Jahre = 2080 ) - (70/1,1 = 58 Jahre = 2074 ) - (70/1,1 = 53 Jahre = 2070 ) werden dann ~14,8 Milliarden Mensche sich den Rest der Ressourcen teilen müssen. Würde durch ein eher unwahrscheinliches Wunder die Bevölkerung am Morgen 6 Uhr gleich bleiben, würde sich also eine durchschnittliche Fertilität von 2,1 einstellen, müssten dennoch die gegenwärtigen 7,4 Milliarden mit dem vorlieb nehmen was wir bis morgen früh um 6 Uhr noch nicht verbrannt, zerstört, vergiftet oder ausgerottet haben.
"Wir" sind so viele geworden, weil wir lauter so wunderhübsche Erfindungen gemacht haben und daraus kollektiv schlossen, ab sofort können wir uns problemlos vermehren. Einige, die glauben das immer noch. Das ist verzeihlich, bei all denen, welche einen Bildungshorizont von ~0,01 haben. Bei jedem, der wenigstens einen Hauptschulabschluss hat, ist es völlig unverständlich.
Ein echt makaberes Beispiel um allen gleich vorzuführen, das eine Rückführung auf halbwegs verträgliche ~2 ... 4 Milliarden, sehr lange dauern wird, keineswegs mit ein ... zwei Weltkriegen à la WK II "optimiert" werden könnte. In den ungefähr 6 Jahren Krieg, Völkermord, Massenverhungern usw. liegen die "oberen Schätzungen" bei ~ 80 Millionen toter Menschen weltweit. Dafür wurden ganze 6 ! Jahre benötigt. Da schafft die Weltbevölkerung in nur einem Jahr einen Nettozuwachs von ~ 80 Millionen.
Wenn also etwas "schiefgelaufen" ist, dann einfach die Tatsache, das der technologische Fortschritt und die Bevölkerungszunahme verstärkt hat bzw. Bevölkerungsabnahme günstigstenfalls exponentiell (wenn überhaupt) verläuft.
Menschliche Arbeit wird zunehmend billig wie Dreck. Doch selbt, wenn Menschen (wie zu Beginn der Industrialisierung) 70 ... 80 Std pro Woche arbeiten, kann das von aktueller Technologie problemlos mit 7 x 24 = 168, mehr als verdoppelt werden. Und das klaglos an 52 Wochen im Jahr. Die Zeiten, wo menschliche Arbeitskraft noch "Motor" des Fortschritts war, sind längst vorbei. Ein immer geringerer und zugleich höchstqualifizierter Anteil der "Erwerbsbevölkerung" wird tatsächlich für die Produktion all der Güter und Rohstoffe benötigt. Ein immer größerer Teil beschäftigt sich günstigstenfalls mit sich selbst. Ungefähr das 11fache der hiesigen Bevölkerung lebt permanent am Rande des physischen "Existenzminimum" - einige wohl auch darunter.
Trotz der beschriebenen Nettozunahme :
1 Kind unter 5 Jahren stirbt jede 6. Sekunde an Unterernährung
11 Kinder jede Minute ...
600 Kinder jede Stunde ...
15.000 Kinder jeden Tag ...
5.6 Millionen Kinder jedes Jahr ...
Jedes Jahr sterben 10 Millionen Kinder im Alter von fünf Jahren oder jünger. Unterernährung ist die Ursache in 55 Prozent dieser Sterbefälle: geschätzte 5,6 Millionen Kinder sterben jährlich an Unterernährung.
... 1,4 Milliarden Menschen leben in extremer Armut – mehr als ein Viertel der Bevölkerung der Entwicklungsländer“
Die Anzahl Menschen die von weniger als 2 Dollar pro Tag lebt, nämlich 2,5 Milliarden Menschen, ist nahezu gleich geblieben in der Periode zwischen 1981 und 2005.
Was versteht man international unter "extremer Armut" ?
Die international gebräuchliche Norm für extreme Armut ist $1,25 2005 PPP pro Tag. Was bedeutet das?
PPP steht für “Purchasing Power Parity”: $1,25 2005 PPP ist die Kaufkraft von $1,25 in den USA im Jahr 2005. Das bedeutet, dass die 1,4 Milliarden Menschen die in extremer Armut leben, pro Tag weniger ausgeben können als was man in 2005 für 1,25 Dollar in den USA kaufen konnte.
Das bedeutet, dass das tatsächliche Einkommen, wenn man von die Wechselkurse des Dollar und der Währungseinheiten von Entwicklungsländern zugrunde legt, noch viel tiefer liegt.
Die Kaufkraft des Dollars in Entwicklungsländern ist nämlich viel höher als in den USA . Jeder Reisende weiß, dass man in einem Entwicklungsland für einen Dollar – oder Euro – viel mehr kaufen kann als in den USA oder in Europa.
Hinzu kommt dass in der Einschätzung von Armut nicht nur die finanziellen Einkünfte, sondern auch Nahrung und andere Dinge die die Menschen selbst produzieren einbezogen werden. Der Gesamtkonsum der Bevölkerung wird auf de Grundlage von Verbraucherzahlen einzelner Haushalte festgestellt.
Die internationale Armutsgrenze ist eine Schätzung des absolut zum Überleben notwendigen Minimums. Fast jeder vierte Mensch lebt unter dieser Armutsgrenze. Darüber hinaus hatten 22% in 2005 ein PPP Einkommen von nur 1,25 bis 2,00 Dollar pro Tag.
Ob die gnadenlose Vermehrung menschlichen Lebens unter diesen Umständen noch etwas positives sein kann, kann wohl nur von sehr gestörten Menschen positiv konnotiert werden...
Als die Weltbevölkerung noch unter 1 Milliarde Menschen zählte, Das damalige größeren dt. Reich 41 Millionen Menschen zählte war also schrecklich ? Wie bekloppt ist eine solche Denkweise ....
Wer stirbt und nicht völlig sinnlos gleich X-fach ersetzt wird, das ist also schrecklich ?
Sind Menschen ein Massenartikel, der planlos möglichst mit größtem Zuwachs vermehrt werden muss ? Was ist an einer geplanten und an die Umwelt angepasste Anzahl von Menschen "schrecklich"
Bei 41 Millionen würde sich durch die Erhaltungsquote (2,1 Geburten pro Frau) an der Gesammtzahl der Bevölkerung nichts ändern. Alle notwendigen Leistungen wären ohne großen Aufwand nicht nur berechenbar, sondern auch zu bewältigen.
Wenn nicht wenigsten die Länder, welche die Möglichkeiten haben, sich wieder einem vernünftigen Verhältnis - Ressourcen vs. Bevölkerung - zu nähern, wer dann
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)