Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Moderator: Moderatoren Forum 1

Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Mar 2017, 15:15)

Hmmm… Viele Meinungen aber keine, die die enorme Kostenexplosion bei Brötchen und Eis begründen. Bier wurde auch genannt. Ja, ist auch teurer geworden, aber nicht um 2000 Prozent.
Was mich dann auch wieder erstaunt ist die Tatsache, dass andere Lebensmittel im selben Zeitraum vergleichsweise wenig im Preis gestiegen sind. Beispiel: Butter. Die kostete in den 1960er Jahren ~ 1,69 DM. Heute bei uns regulär 1,59 Euro. Preissteigerung: 90 Prozent. Geschenkt!

Eis beispielsweise ist aber lediglich in den Eisdielen extrem teuer geworden. Bei Edeka und Aldi dagegen kosten 1000 ml Eis verschiedener Sorten seit Jahr und Tag 1.49 €, die Eisdielen dagegen haben in den letzten Jahren zu jedem Saisonstart
die Preise erhöht.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

firlefanz11 hat geschrieben:(15 Mar 2017, 10:48)

Davon kann ich nur träumen! Bei uns kostet sie 1,35 EUR (letztes Jahr noch 1,20)...
Ich warte noch darauf das linke o. Schulz (fast das selbe nebenbei) darauf kommen für die armen Hartzer einen Anspruch auf die Preise von 1960 zu fordern... :rolleyes:


Für 1,35 €/Kugel würde ich dem Eisdielen Betreiber die dringende Empfehlung mitgeben, er möge an seinem eigenen Eis ersticken ! Ich jedenfalls würde solche "Angebote" strikt ablehnen, Eis in den Supermärkten ist seit Jahr und Tag bei gleich bleibenden Preisen wesentlich günstiger zu erwerben. Bei Aldi und Edeka kosten 1000 ml beispielsweise lediglich 1,49 €.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Mar 2017, 18:35)

Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Löhne real gestiegen sind zwischen 1970 und heute. Aus dem Grund kann man sich heute auch im Durchschnitt mehr Brötchen leisten als früher.

Ist das nicht schön?
Das an diesen ganzen Diskussionen über einzelne Preise etwas faul ist, fiel mir schon nach Ende der DDR auf. Da wurde sich von bestimmten Jammerern (wir hatten alle weiter unsere Arbeit) eben über Brötchen- und andere Preise geschimpft. Das ein Fernseher jetzt für einen Zehntel des vorigen Preises zu haben war, wurde wie vieles anderes nicht berücksichtigt.
Ein Kollege sprach mich mal an, dass war so nach anderthalb Jahren einiges Deutschland: "Sag mal gehts dir wie mir, ich habe jedesmal am Monatsende mehr in der Tasche als zu Ostzeiten?" Und das, obwohl wir nur um die 65 Prozent des Westlohnes erhielten - allerdings stiegen die Mieten erstmal auch nur moderat.
Entscheidend ist nicht der Einzelpreis, sondern was unterm Strich dabei rauskommt. Das wird immer gern vergessen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Ammianus hat geschrieben:(15 Mar 2017, 20:46)
Entscheidend ist nicht der Einzelpreis, sondern was unterm Strich dabei rauskommt. Das wird immer gern vergessen.
Der berühmte statistische Warenkorb.
Darüber kann man sich auch streiten, was da alles hineingehört.
Eis essen im Winter ist da bestimmt nicht enthalten...
Im Winter Eis zu essen, ist sowieso dekadent
Viele Menschen in Afrika wären froh, überhaupt Winter zu haben!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Mar 2017, 20:35)

Für 1,35 €/Kugel würde ich dem Eisdielen Betreiber die dringende Empfehlung mitgeben, er möge an seinem eigenen Eis ersticken ! Ich jedenfalls würde solche "Angebote" strikt ablehnen, Eis in den Supermärkten ist seit Jahr und Tag bei gleich bleibenden Preisen wesentlich günstiger zu erwerben. Bei Aldi und Edeka kosten 1000 ml beispielsweise lediglich 1,49 €.
Ja,aber du musst doch mal die Kosten des Betreibers sehen. Der muss die Ladenmiete bezahlen. Gewerbemieten richten sich nach dem Ort wo der Laden liegt. Der muss den Laden einrichten, Energie, wahrscheinlich Personal, muss die Rohstoffe kaufen und alles andere auch. Und der möchte nun nicht gerade nach dem er 16 Stunden in seinem Laden stand noch auf der Straße Flaschen sammeln.

Da sieht es im Supermarkt nun mal völlig anders aus. Die kaufen das fertige Produkt, stellen es ins Regal und kassieren wenn du damit an der Kasse erscheinst.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Quatschki hat geschrieben:(15 Mar 2017, 20:50)

Der berühmte statistische Warenkorb.
Darüber kann man sich auch streiten, was da alles hineingehört.
Eis essen im Winter ist da bestimmt nicht enthalten...
Im Winter Eis zu essen, ist sowieso dekadent
Viele Menschen in Afrika wären froh, überhaupt Winter zu haben!
Ich meinte jetzt nicht mal den statistischen Warenkorb sondern meinen und den aus dem Bekanntenkreis. Das ist aber auch eine Frage des persönlichen Wirtschaftens. Ich kann mir nur leisten, was mein Budged erlaubt.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Boracay
Beiträge: 3976
Registriert: So 30. Dez 2012, 23:26

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Boracay »

Raskolnikof hat geschrieben: Was spricht dagegen, wenn du der Kassiererin bei Edeka, Rewe oder Aldi hin und wieder einen Zehner zusteckst?
Brauchen die aber nicht. Gerade bei den Discountern werden oft doppelt so hohe Löhne gezahlt wie bei kleinen Einzelhändlern.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41112
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Liegestuhl »

Ammianus hat geschrieben:(15 Mar 2017, 20:50)

Ja,aber du musst doch mal die Kosten des Betreibers sehen. Der muss die Ladenmiete bezahlen. Gewerbemieten richten sich nach dem Ort wo der Laden liegt. Der muss den Laden einrichten, Energie, wahrscheinlich Personal, muss die Rohstoffe kaufen und alles andere auch
Das musste er auch, als die Kugel Eis noch 10, 20 Pfennige gekostet hat. Natürlich sind auch dafür die Preise gestiegen. Jedoch nicht ansatzweise in dem Maße, wie beim Speiseeis.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Mar 2017, 18:31)
http://www.focus.de/finanzen/news/marke ... 16719.html
Adam Smith hat geschrieben:(15 Mar 2017, 18:35)
Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Löhne real gestiegen sind zwischen 1970 und heute. Aus dem Grund kann man sich heute auch im Durchschnitt mehr Brötchen leisten als früher. Ist das nicht schön?
Das hinkt jetzt aber gewaltig. Ich sprach in meinem Eingangsbeitrag von frischen Brötchen vom Bäcker und auch vom chremigen Eis aus der Eisdiele. Ich vergleiche ja auch nicht einen VW Golf mit einem Dachia.

Die allgemeinen Lohnsteigerungen können auch nicht Grund dafür sein, dass der Brötchenpreis im genannten Zeitraumraum um 2000 Prozent und teils noch weit mehr gestiegen ist. Ansonsten müssten ja heute z.B. 250 gr. Butter rund 17 Euro kosten. Auch viele andere Grundnahrungsmittel sind in den vergangenen 50 Jahren lediglich im Preis um 100 Prozent gestiegen. ich denke nach wie vor dass es so ist, dass Nahrungsmittel wie Eis und Brötchen von den Produzenten als Luxusnahrungsmittel betrachtet werden und der deutsche Verbraucher die völlig überzogenen Preise einfach hinnimmt.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Adam Smith »

Wie hoch war denn die Inflationsrate von dem Jahr 1970 bis heute insgesamt?

Einen Link dazu habe ich hier schon gepostet.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Do 16. Mär 2017, 08:35, insgesamt 2-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Ammianus hat geschrieben:(15 Mar 2017, 20:50)
Ja,aber du musst doch mal die Kosten des Betreibers sehen. Der muss die Ladenmiete bezahlen. Gewerbemieten richten sich nach dem Ort wo der Laden liegt. Der muss den Laden einrichten, Energie, wahrscheinlich Personal, muss die Rohstoffe kaufen und alles andere auch. Und der möchte nun nicht gerade nach dem er 16 Stunden in seinem Laden stand noch auf der Straße Flaschen sammeln.
Das war auch 1960 nicht anders. Ladenmieten und Steuern mussten auch da gezahlt werden. Wenn diese Kosten die Preise für Brötchen und Eis in die Höhe getrieben haben sollten müssten die Lebensmittelpreise alle entsprechend gestiegen sein. Das ist aber nicht dr Fall
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Adam Smith »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:32)

Das war auch 1960 nicht anders. Ladenmieten und Steuern mussten auch da gezahlt werden. Wenn diese Kosten die Preise für Brötchen und Eis in die Höhe getrieben haben sollten müssten die Lebensmittelpreise alle entsprechend gestiegen sein. Das ist aber nicht dr Fall
Kennst du denn die Inflationsrate der Lebensmittelpreise von 1960 oder 1970 bis heute?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:32)
Wie hoch war denn die Inflationsrate dem Jahr 1970 bis heute insgesamt?
Hab ich jetzt nicht gegoogelt. Das ist im vorliegenden Fall aber völlig uninteressant. Von der Inflationsrate sind alle Konsumgüter und Lebensmittel gleichermaßen betroffen.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Adam Smith »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:34)

Hab ich jetzt nicht gegoogelt. Das ist im vorliegenden Fall aber völlig uninteressant. Von der Inflationsrate sind alle Konsumgüter und Lebensmittel gleichermaßen betroffen.
Und in Bezug dieser Inflationsrate muss der Vergleich erfolgen. Oder nicht?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Hauptbestandteil von Speiseeis sind Milch und Zucker. Hinzu kommen pro Kugel Fruchtsirup (häufig auch künstl. Aromen) im Grammbereich, Emulgatoren und ein Chemiemix. Bei Brötchen ist der Hauptbestandteil Mehl. Diese Zutaten sind von der Inflationsrate kaum betroffen, weil diese Grundnahrungsmittel kaum im Preis gestiegen sind.
Ach ja, der Energieeinsatz ist nicht zu vergessen. Die wierd aber auch bei der Herstellung aller anderen Lebensmittel benötigt.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9831
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Europa2050 »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:39)

Hauptbestandteil von Speiseeis sind Milch und Zucker. Hinzu kommen pro Kugel Fruchtsirup (häufig auch künstl. Aromen) im Grammbereich, Emulgatoren und ein Chemiemix. Bei Brötchen ist der Hauptbestandteil Mehl. Diese Zutaten sind von der Inflationsrate kaum betroffen, weil diese Grundnahrungsmittel kaum im Preis gestiegen sind.
Ach ja, der Energieeinsatz ist nicht zu vergessen. Die wierd aber auch bei der Herstellung aller anderen Lebensmittel benötigt.
Die Sache ist doch relativ einfach:

Produkte, bei denen der Arbeitskräfteeinsatz im Vordergrund steht und in den letzten Jahrzehnten kaum Produktivitätssteigerung möglich war (Brötchen, Ausnahme Supermarktbackanlagen mit BASF-Backmischung) sind aufgrund der Lohn- und Lohnnebenkosten überdurchschnittlich gestiegen.
Produkte, bei denen massiv automatisiert werden konnte (Milchprodukte, schaut euch mal einen modernen Milchhof an, da ist nix mehr mit Heidi) sind unterdurchschnittlich gestiegen.
Das zieht sich durch alle Produkttypen.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Noch etwas: Wer will kann sich die Statistiken im Netz selber ansehen: Abgesehen von Speiseeis aus der Eisdiele und Brötchen vom Bäcker ist Brot das Lebensmittel, welches die höchste Preissteigerung in den letzten 50 Jahren erlebt hat, nämlich rund 500 Prozent. Bei Brötchen sind es aber bis zu 2400 Prozent. Dabei ist der Energieeinsatz bei Brötchen geringer weil Brötchen längst nicht so lange gebacken werden muss wie Brot.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:52)

Noch etwas: Wer will kann sich die Statistiken im Netz selber ansehen: Abgesehen von Speiseeis aus der Eisdiele und Brötchen vom Bäcker ist Brot das Lebensmittel, welches die höchste Preissteigerung in den letzten 50 Jahren erlebt hat, nämlich rund 500 Prozent. Bei Brötchen sind es aber bis zu 2400 Prozent. Dabei ist der Energieeinsatz bei Brötchen geringer weil Brötchen längst nicht so lange gebacken werden muss wie Brot.

"Menschen die Bargeld als Ausdruck für ihre Freiheit und ihre Persönlichkeit benötigen sind irgendwie arm...." (oder sie sind nicht gewillt, sich als Teil einer riesigen Maschinerie zu begreifen, in der sie noch berechenbarer, auskundschaftbarer und manipulierbarer sind als je zuvor!). Du siehst, jede Münze hat 2 Seiten, bist Du vielleicht gar deshalb gegen Münzen und Bargeld, weil Dir eine Seite genug ist und Deiner Meinung nach völlig reicht?
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

@ Orwellhatterecht:

Meine Einstellung zum Bargeld tut hier nichts zur Sache. Dafür gibts einen anderen Thread! Zudem ändert es rein gar nichts an der von mir im Eingangsbeitrag geschilderten Tatsache.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:49)

Die Sache ist doch relativ einfach:

Produkte, bei denen der Arbeitskräfteeinsatz im Vordergrund steht und in den letzten Jahrzehnten kaum Produktivitätssteigerung möglich war (Brötchen, Ausnahme Supermarktbackanlagen mit BASF-Backmischung) sind aufgrund der Lohn- und Lohnnebenkosten überdurchschnittlich gestiegen.
Produkte, bei denen massiv automatisiert werden konnte (Milchprodukte, schaut euch mal einen modernen Milchhof an, da ist nix mehr mit Heidi) sind unterdurchschnittlich gestiegen.
Das zieht sich durch alle Produkttypen.
Das stimmt nicht! Kaum ein Bäcker knetet den Brötchenteig heute noch mit der Hand und formt auch noch jedes Brötchen mit der Hand. Der Maschineneinsatz ist allgegenwärtig. Zudem sterben die kleinen Bäckereien langsam aus. Heute haben wir es überwiegend mit Filialbetrieben zu tun, die irgendwo am Stadtrand im Gewerbegebiet ihren Produktionsbetrieb haben und von dort aus die Brötchenrohlinge in ihre Filialen schicken, wo sie je nach Bedarf tagsüber aufgebacken werden. Da steht der Mehlsilo auf dem Hof, von wo das Mehl automatisch in die Backstube, oder besser, in die Produktionsstätte befördert wird. Die Herstellung der Brötchen läuft mehr oder weniger automatisch und Computergesteuert ab. Dabei habe ich jetzt nicht die Brötchenfabrik beschrieben, die das Aldi-Brötchen für 19 Cent, 100.000-fach täglich ausspuckt!
Wenn du die Möglichkeit hast schaue dir mal die Produktion von Brötchen in einer familiär geführten Bäckerei von heute an, die nicht irgendwelche Supermärkte bedient. Da wirst du staunen! Der Arbeitskräfteeinsatz von dem du sprichst ist gegenüber den 1960er Jahren auf ein Minimum gesungen!

Übrigens: Die Sache mit der „BASF-Backmischung“ ist ein Märchen! Bei Brot wäre das völlig unwirtschaftlich, insbesondere für Großbäckereien wie Stör-Brot in Westerstede, der u.a. Aldi-Nord mit Backwaren beliefert. Wenn überhaupt Fertigbackmischungen Anwendung finden dann sind es heute oft die kleinen Bäckereien, die keinen Mehlsilo stellen können. Aber auch da wird zumindest beim Brot nicht mit Backmischungen gearbeitet. Wozu auch, wenn nichts anderes als Mehl, Hefe oder Sauerteigextrakt und ggf. noch etwas Getreideschrot, Sonnenblumenkörner od. dergl. vermengt werden muss?
Fertigteig wird mitunter verwendet für z.B. Berliner auf dem Jahrmarkt. Da liefern Hersteller wie z.B. Gloria Sackweise fertige Berlinermischungen und andere Backwaren, ganz gewiss aber nicht BASF oder andere Chemiekonzerne. Da muss ich nun wirklich mal eine Lanze für das Bäckerhandwerk brechen, selbst für industrielle Großbetriebe die ganze Supermarktketten mit Brötchen- und Brotrohlingen beliefern.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Adam Smith »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:49)

Die Sache ist doch relativ einfach:

Produkte, bei denen der Arbeitskräfteeinsatz im Vordergrund steht und in den letzten Jahrzehnten kaum Produktivitätssteigerung möglich war (Brötchen, Ausnahme Supermarktbackanlagen mit BASF-Backmischung) sind aufgrund der Lohn- und Lohnnebenkosten überdurchschnittlich gestiegen.
Produkte, bei denen massiv automatisiert werden konnte (Milchprodukte, schaut euch mal einen modernen Milchhof an, da ist nix mehr mit Heidi) sind unterdurchschnittlich gestiegen.
Das zieht sich durch alle Produkttypen.
Das hast du gut erkannt. Bei Aldi ist der Einsatz von Arbeitnehmern in Bezug auf das Brötchen geringer als in der Bäckerei. Aus dem Grund kosten die Brötchen hier auch deutlich weniger.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von BlueMonday »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Mar 2017, 18:24)

Das trifft auf viele andere Lebensmittelprodukte auch zu, nur dass da die Preise lange nicht so gestiegen sind. Zudem war die Eisherstellung oder das Brötchenbacken noch echtes Handwerk. Da kam beim Bäcker der Teig auf den Tisch und die Bäckersleut formten noch mit den Händen Brötchen für Brötchen. Und heute? Der Mehlsilo steht im Hof, das Mehl wird in die Backstube und bestenfalls direkt in die Teigmaschine geblasen. Die Herstellung der Rohlinge erfolgt dann vollautomatisch. der Bäcker kriegt nicht einmal mehlige Finger.
I.
Bei Brötchen kann ich es nicht nachvollziehen, die kosten ein paar Cent hier um die Ecke.
Wenn, dann geht um das handwerkliche Speiseeis von der italienischen Eisdiele. Am besten eins nach dem anderen diskutieren. Und dieses Eis ist eben in Bezug zur automatisierten Massenproduktion relativ teuer. Wieso das u.a. so ist, habe ich ja erklärt: die Fixkosten (die massiv gestiegen sind seit den 60ern, Miete, Arbeitsentgelte etc.) fallen bei relativ wenigen Kugeln eben deutlich stärker ins Gewicht. Mal den Extremfall vorstellen: eine Eisdiele verkauft im Monat voraussichtlich nur eine Kugel Eis und kalkuliert dann auch so. Dann müsste die Kugel tausende Euros kosten, um die Kosten zu decken. Und dann mal mit einer realistischen Umsatzmenge kalkulieren, da kommen immer noch recht hohe Stückkosten heraus. Industrielle Eisproduktion hat hingegen einen Durchsatz in ganz anderen Dimensionen. Millionen Liter von Eis...
Eisdielen sind also viel begrenzter in der möglichen Produktionsmenge, entsprechend justiert man eher über den Preis.
Und wenn sich Menschen finden, die ihn zahlen, funktioniert das Ganze auch. Die Welt besteht ja nicht nur aus Menschen wie "Ohrwell".

Das sind auch Verhaltenweisen, die nicht erst in der jüngeren Zeit vorkommen. Das sind ganz grundlegende unternehmerische und völlig akzeptable Entscheidungen von jeher. Wieviel, womit, zu welchem Preis... Letztlich will so ein Eisdielenbetreiber auch einen nennenswerten Unternehmerlohn erwirtschaften, so wie ein Arbeitnehmer nun "ungern" darüber diskutieren will, ob er sein Entgelt auch wert ist und ob nicht viel weniger viel angemessener wäre.

Das sind so Gedankengänge, die voraussetzen, dass einem bewusst ist, dass Wert nichts Objektives ist. Dass also nicht jede Arbeitsstunde, nicht jeder Aufwand gleichwertig ist, sondern dass es auf den Kontext ankommt. Und dieser Kontext besteht mehr denn je darin, in welcher produktiven Struktur die Arbeit stattfindet.
Maßanzug vs Massenware.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:32)

Das war auch 1960 nicht anders. Ladenmieten und Steuern mussten auch da gezahlt werden. Wenn diese Kosten die Preise für Brötchen und Eis in die Höhe getrieben haben sollten müssten die Lebensmittelpreise alle entsprechend gestiegen sein. Das ist aber nicht dr Fall
Der Supermarkt stellt das maschinell und automatisiert hergestellte Eis ins Regal und an der Kasse ist es nur eins von vielen durch die Kassiererin gebuchten Produkte.
Der Eisdielenmensch muss sich um den ganzen Laden kümmern, deine Bestellung aufnehmen, für dich die Tüte füllen und dich nur für dieses Produkt abkassieren. Und er will als Selbstständiger auch ein wenig mehr in der Geldbörse haben als Regaleinräumer und Supermarktkassierer.

Dann sollte man sich den Lebensstandart dieser Berufsgruppen in den frühen 50ern ansehen und mit den heutigen vergleichen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Ich weiß nicht, warum hier immer wieder Eis und Brötchen aus der industriellen Massenproduktion für die Discouterketten ins Spiel gebracht werden. Es geht mir einzig um das Eis in der Eisdiele und das Brötchen vom Bäcker.
Die mit der Herstellung dieser Produkte verbundenen Kosten sind in sämtlichen Lebensmittelbereichen (und nicht nur da) gestiegen. Auch Mieten und Pachten. Der Fleischer, Fahrradladenbesitzer, Schneider oder Inhaber eines Pozellangeschäftes hat diese Kosten in den letzten Jahrzehnten gleichermaßen zu spüren bekommen.
Der vermehrte Maschineneinsatz in der Produktion kann es auch nicht sein. Schließlich dient der Einsatz von Maschinen und Industrierobotern in erster Linie der Effiziens bzw. Kosteneinsparung. Ich stellte ja bereits den Brotpreis in Relation zum Brötchenpreis. Der Teig wird auch von der Maschine gerührt, der den Brötchenteig herstellt. Trotzdem ist das Brot im Verhältnis zum Brötchen zwar auch sehr viel teurer geworden, die Brötchen toppen jedoch alles.
Bei der Herstellung des Speiseeises in der italienischen Eisdiele hingegen hat sich in den vergangenen 50 Jahren wenig geändert. die Eismaschinen sind lediglich größer und leistungsstärker geworden da heute wesentlich mehr Eis konsumiert wird als anno Schnee.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Ammianus hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:03)

Der Supermarkt stellt das maschinell und automatisiert hergestellte Eis ins Regal und an der Kasse ist es nur eins von vielen durch die Kassiererin gebuchten Produkte.
Der Eisdielenmensch muss sich um den ganzen Laden kümmern, deine Bestellung aufnehmen, für dich die Tüte füllen und dich nur für dieses Produkt abkassieren. Und er will als Selbstständiger auch ein wenig mehr in der Geldbörse haben als Regaleinräumer und Supermarktkassierer.

Dann sollte man sich den Lebensstandart dieser Berufsgruppen in den frühen 50ern ansehen und mit den heutigen vergleichen.
Willst du nicht verstehen? Ich rede doch gar nicht vom industriell hergestellten Eis aus der Kühltruhe des Supermarktes. Auch vergleiche ich nicht die Preise von Speiseeis beim Italiener und dem aus dem Supermarkt. Was soll das jetzt?
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:25)

Willst du nicht verstehen? Ich rede doch gar nicht vom industriell hergestellten Eis aus der Kühltruhe des Supermarktes. Auch vergleiche ich nicht die Preise von Speiseeis beim Italiener und dem aus dem Supermarkt. Was soll das jetzt?
Und ich frag mich, was das ueberhaupt soll. :D

Wenn die Kunden beim Baecker oder der EisDiele bereit sind hoehere Preise zu zahlen, statt sich Broetchen und Eis dort zu kaufen, wo sie billiger oder wesentlich billiger sind, dann wird das offensichtlich Gruende haben. [Weil das Eis besser schmeckt, von besserer Qualitaet ist, Eissorten angeboten werden die es nicht im Supermarkt gibt etc.] Die Kunden werden ja nicht gezwungen die Waren zu kaufen, tun es aber trotzdem. Diese Diskussion erinnert mich schwer an die unsaeglichen NeidDebatten. Du willst nicht € 2,50 fuer eine Kugel zahlen? Gut, dann kauf dir im Supermarkt an der Ecke eben einen ganzen EisPott fuer denselben Preis. :p
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:25)

Willst du nicht verstehen? Ich rede doch gar nicht vom industriell hergestellten Eis aus der Kühltruhe des Supermarktes. Auch vergleiche ich nicht die Preise von Speiseeis beim Italiener und dem aus dem Supermarkt. Was soll das jetzt?


Wobei zu berücksichtigen ist, dass nicht nur im Supermarkt das Eis aus der Eigenproduktion stammt, sondern immer häufiger aus der Eisfabrik.

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Das ... 75,1530495
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Positiv Denkender »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 08:32)

Das war auch 1960 nicht anders. Ladenmieten und Steuern mussten auch da gezahlt werden. Wenn diese Kosten die Preise für Brötchen und Eis in die Höhe getrieben haben sollten müssten die Lebensmittelpreise alle entsprechend gestiegen sein. Das ist aber nicht dr Fall
Brötchen sind im Verhältnis zum Einkommen nicht teurer geworden .Zurecht teurer sind Backwaren weil die Herstellung personalintensiv ist .
Das gleiche gilt für Speiseeis .Wie schon erwähnt für jeden Geldbeutel gibt es Einkaufsmöglichkeiten . Letztendlich ist Speiseeis kein
Grundnahrungsmittel genau wie Bier . Gastronomiepreise werden nun mal durch hohe Personalkosten verursacht.
Wer das nicht zahlen will soll sich seine Kiste Bier in die Wohnung stellen .
Restaurants reihen sich wie Perlen aneinander auf , dort wo Frühstück angeboten wird sind die Läden knall voll .
Wenn das alles zu teuer wäre würde dort niemand hingehen . Fakt bleibt LM waren im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen
nie preiswerter und besser als heute . Schon belustigend bei einem Smartphone ,was niemand braucht, interessiert der Preis niemanden,
beim Paket Butter oder den liter Milch geht ein Aufschrei durchs Land wenn diese LM werden teurer. Wird auch Zeit denn 70 Jahre wurde LM
im Vergleich zum Einkommen immer preiswerter. Grund in Deutschland der knallharte Wettbewerb der LM Ketten und die hohe
Filialdichte . Der knallharte Wettbewerb im EH kommt seit 40 Jahren allein den Verbraucher zu Gute .
Seit Beendigung der Preisbindung profitieren die Verbraucher vom Wettbewerb . LM Ausgaben spielen im Vergleich zu den ersten 40 Nachkriegsjahren
die geringste Rolle bei den Haushaltsausgaben . Als ich in die Lehre kam Ende der 50 Jahre kostete ein kg Butter ca 7,50-8 00 DM
Durchschnittsverdienst damals ca 350,--400,-DM nach 50 Jahren kostet Butter fast das Gleiche nur das Einkommen hat sich mehr als verzwanzigfacht.
Ganz abgesehen davon das sich Durchschnittsverdiener damals selten Butter leisten konnten .
Noch gravierender beim beliebtesten deutschen Genussmittel Kaffee . Früher war Kaffee eine Besonderheit heute rennen Menschen
mit diesem Genussmittel im Pappbecher durch die Stadt weil Kaffee eben nichts mehr kostet .500 gr Kaffee kostete damals ca 1o DM
Standardgröße im EH waren 125 gr Packungen bzw. 62,5 gr Packungen .
Wer sich über die niedrigsten LM Preise in der E Zone beschwert sollte einmal seine Ausgaben überprüfen und Prioritäten setzen .
Übrigens ein Kinobesuch ( Jugendvorstellung ) kostete zu unserer Kinderzeit 60PF . Der Stadionbesuch zu Beginn der BL 1963
Stehplatz 6 DM ,Sitzplatz ca 8-20 DM .Heute mehr als das 1o fache bei fast immer ausverkauften Stadien .
Aber meckern die LM sind zu teuer . Die Ausgaben für Reisen lasse ich jetzt mal unberücksichtigt .
Damals war man froh 14 Tg. ins Schullandheim zu fahren heute muss es Paris oder Rom sein . Wichtig man wettern gegen die LM Preise
Zuletzt geändert von Positiv Denkender am Do 16. Mär 2017, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:21)

Bei der Herstellung des Speiseeises in der italienischen Eisdiele hingegen hat sich in den vergangenen 50 Jahren wenig geändert. die Eismaschinen sind lediglich größer und leistungsstärker geworden da heute wesentlich mehr Eis konsumiert wird als anno Schnee.
Die Hygieneanforderungen für den Gastronomiebereich sind in D in den letzten Jahrzehnten extrem gestiegen bzw. vom Gesetzgeber erhöht worden.
Muß ja alles aus Edelstahl sein, so daß eine Ladeneinrichtung 1000% teurer ist als vor 30 Jahren.
Zudem hat der klassische Handwerksbäcker oft im eigenen Haus oder Ladengeschäft verkauft, konnte auch in dieser Hinsicht anders kalkulieren als jemand, der sich für seine Filialen in irgendwelchen Malls oder anderen Renditeobjekten einmieten muß.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Positiv Denkender hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:47)

[...] Aber meckern die LM sind zu teuer .
Richtig, Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen europaeischen Laendern sehr gut ab.
- In keiner Industrienation sind die Lebensmittelpreise so niedrig wie in Deutschland, zeigt eine neue Studie.

Im Vergleich: In Deutschland zahlt der Kunde pro Kugel in einer guten Eisdiele ca € 1.60, in Italien und Frankreich € 2-3. :)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Positiv Denkender
Beiträge: 3778
Registriert: Sa 16. Apr 2016, 17:51

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Positiv Denkender »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Mar 2017, 13:01)

Richtig, Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen europaeischen Laendern sehr gut ab.
- In keiner Industrienation sind die Lebensmittelpreise so niedrig wie in Deutschland, zeigt eine neue Studie.

Im Vergleich: In Deutschland zahlt der Kunde pro Kugel in einer guten Eisdiele ca € 1.60, in Italien und Frankreich € 2-3. :)
Hier bezahlt man 1- 1,20 für die Kugel Eis .Ein Bio Eis Anbieter nimmt ca 140 -160 für die Kugel .
Bei schönen Wetter stehen dort 6 Verkäufer hinter dem Eistresen hinzu kommen die Servicekräfte die an Tischen bedienen .
Ein wesentlicher Punkt die Speiseeis Saison geht von etwa März bis Ende Oktober .Die Zeit von November bis März 4 Monate muss auch überbrückt werden .
Das gilt natürlich nur für reine Eisdielen .
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Viele Eisdielen sind eben nicht nur Eisdielen sondern auch Caffees oder Restaurants, die auch im Winter geöffnet haben und recht gut laufen. Andere Italiener fahren in den drei Monaten, wo sie hier geschlossen haben zu ihren Familien nach Italien und arbeiten in deren Familienbetrieben mit. So kenne ich dass von einer großen italienischen Speiseeis-Dynastie, die in mehreren norddeutschen Städten Eisdielen betreiben.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Positiv Denkender hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:47)
Brötchen sind im Verhältnis zum Einkommen nicht teurer geworden .
Bitte noch einmal meinen Eingangsbeitrag lesen! Der Preiserhöhung von Brötchen seit Mitte der 1960er Jahre von 2000 bis 2400 Prozent steht wohl kaum eine gleichhohe Steigerung des Durchschnittseinkommens gegenüber.
Bleibtreu hat geschrieben:(16 Mar 2017, 13:01)
Richtig, Deutschland schneidet im Vergleich zu anderen europaeischen Laendern sehr gut ab.
- In keiner Industrienation sind die Lebensmittelpreise so niedrig wie in Deutschland, zeigt eine neue Studie.
Im Vergleich: In Deutschland zahlt der Kunde pro Kugel in einer guten Eisdiele ca € 1.60, in Italien und Frankreich € 2-3. :)
Und in Polen nur die Hälfte. ;) Es geht hier nicht um einen EU-Vergleich der Lebensmittelpreise. Ich weiß, dass Lebensmittel in Deutschland vergleichsweise günstig sind. Wahrscheinlich werde ich da vollkommen falsch verstanden. Auch gehöre ich nicht zu den wahrscheinlich mehr als 95 Prozent deutscher Dänemarktouristen, die vor ihrem Urlaub ihren Kofferraum über die Belastungsgrenze des Autos hinaus mit Lebensmitteln vom deutschen Aldi beladen.
Ich halte mich ja in den letzten Jahren mehr in Dänemark auf als in Deutschland und bin da mit einem Campingplatzbetreiber sehr gut befreundet. Was sagt der über seine deutschen Gäste? „Wenn du in meine Müllcontainer mit Restmüll guckst kämst du nie auf den Gedanken auf einem dänischen Campingplatz zu sein“.

Obwohl meine Frau und ich uns überwiegend in Dänemark aufhalten kaufen wir fast ausschließlich dort ein, auch wenn ich regelmäßig in Deutschland bin. Nur bestimmte Dinge kaufe ich noch hier: Kaffee, Nuss-Nougat-Creme, frischen Seefisch direkt vom Bremerhavener Fischmarkt (die Truhe ist immer gut bestückt).

Soll unterm Strich heißen: Alles ist gut. Nur bei den Brötchen und beim Eis scheint zumindest mir die Welt nicht ganz in Ordnung. Wenn ihr aber gern 1,35 Euro für eine Kugel Eis bezahlt und euch nicht wundert… ich sehe das eben etwas anders. Aber wir müssen ja nicht alle einer Meinung sein. Denn dann würde sich jedes Internetforum wie dieses erübrigen. ;)
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:25)

Willst du nicht verstehen? Ich rede doch gar nicht vom industriell hergestellten Eis aus der Kühltruhe des Supermarktes. Auch vergleiche ich nicht die Preise von Speiseeis beim Italiener und dem aus dem Supermarkt. Was soll das jetzt?
Hier einfach mal Zahlen für dich:

Heute kostete bei Netto ein Beutel mit 6 Schrippen -,79 Cent, das sind 13,1 Cent pro Brötchen und wären ungefähr 26,3 Pfennig.
Der durchschnittliche Verdienst eines Arbeitnehmers stieg von 125 Mark 1950 auf 2008 Euro in 2008 - jedenfalls nach folgender Quelle:
http://www.was-war-wann.de/historische ... slohn.html

Wichtige Argumente kamen auch von anderen Usern.
Also einfach mal drüber nachdenken.

Grundsätzlich aber gilt, dass ich nicht einfach einzelne Preise von 1950 mit solchen von 2017 vergleichen kann.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

@ Ammianus:
vielleicht denkst du mal ein wenig nach und postest erst dann? Erstens ging es, und das wiederholte ich bereits, um frische Bäckerbrötchen und nicht um Industriebackware vom Discounter. Und dann verglich ich mit Brötchenpreisen analog zum Einkommen von Mitte der 1960er Jahre und heute. Jetzt kommst du mit dem Einkommen zwei Jahre nach der Währungsreform = 1950. Warum "verbiegst" du jetzt meine Vergleichsdaten? Noch einmal: Es ging bei meinem Vergleich um den Brötchenpreis von um die 1965 und dem heute üblichen Vergleichspreis. Und wenn du da das Einkommen zum Vergleich heranziehst, dann bitte auch von 1965! in den 15 Jahren davor hat sich nämlich einiges getan (Stichwort "Wirtschaftswunder"!)
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 15:43)
[....] Soll unterm Strich heißen: Alles ist gut. Nur bei den Brötchen und beim Eis scheint zumindest mir die Welt nicht ganz in Ordnung. Wenn ihr aber gern 1,35 Euro für eine Kugel Eis bezahlt und euch nicht wundert… ich sehe das eben etwas anders. Aber wir müssen ja nicht alle einer Meinung sein. Denn dann würde sich jedes Internetforum wie dieses erübrigen. ;)
Ich hatte es dir hier schon geschrieben:
Bleibtreu hat geschrieben:(16 Mar 2017, 12:37)

Und ich frag mich, was das ueberhaupt soll. :D

Wenn die Kunden beim Baecker oder der EisDiele bereit sind hoehere Preise zu zahlen, statt sich Broetchen und Eis dort zu kaufen, wo sie billiger oder wesentlich billiger sind, dann wird das offensichtlich Gruende haben. [Weil das Eis besser schmeckt, von besserer Qualitaet ist, Eissorten angeboten werden die es nicht im Supermarkt gibt etc.] Die Kunden werden ja nicht gezwungen die Waren zu kaufen, tun es aber trotzdem. Diese Diskussion erinnert mich schwer an die unsaeglichen NeidDebatten. Du willst nicht € 2,50 fuer eine Kugel zahlen? Gut, dann kauf dir im Supermarkt an der Ecke eben einen ganzen EisPott fuer denselben Preis. :p
Angemessen ist schlicht das, was die Kunden bereit sind zu bezahlen, die Entscheidung ist also subjektiv. Ich zahle sogar € 2,50 fuer eine Kugel, wenn mir das Eis schmeckt - da bin ich hemmungslos. Denn ich kaufe nicht nur schlicht Eis, sondern ein bestimmtes Eis, das ich haben will; dazu werde ich nicht gezwungen. Wem die EisDiele zu teuer ist, hat die guenstige Alternative im Supermarkt. Ebenso kaufe ich mir nur Unterwaesche von La Perla, statt guenstige von H&M. Beides ist fuer mich angemessen, weil ich einen fuer mich akzeptablen Gegenwert bekomme. So einfach ist das. :)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Mar 2017, 09:58)

Alles wird teurer! Zu dieser Erkenntnis ist wahrscheinlich auch der allerletzte Verbraucher gelangt. Dies ist seit Einführung der D-Mark und des Euros so, wahrscheinlich aber war das schon zu Zeiten des Tauschhandels so.
Was mir dabei aber aufgefallen ist, dass es im Bereich Lebensmittel solche gibt, die im Preis über Jahrzehnte recht stabil geblieben sind wie z.B. Butter und solche, wo die Preise geradezu explodiert sind. Von letzteren hier einmal zwei exemplarisch:

Speiseeis beim Italiener oder einer deutschen Eisbude: Als Kind habe ich bis etwa 1960 für eine Kugel Eis 10 Pfennig = 5 Cent bezahlt. Heute kostet die Kugel Eis bei uns 1 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 2000 Prozent! Oder anders: Wenn bei einer vierköpfigen Familie heute jeder eine Waffel mit jeweils vier Kugel Eis kauft hätte diese für den Transport früher einen großen Eimer mitnehmen müssen. Für das Geld hätte es 320 Kugeln Eis gegeben!

Ein anderes Beispiel sind Brötchen. Als Kind war es meine Aufgabe, samstags (und nur samstags) nebenan beim Bäcker Brötchen zu holen. Die Auswahl an Brötchen, die uns heute geboten wird gab es damals noch nicht. Es gab nur „normale“ und Mohnbrötchen. Seltsamerweise war der Preis gleich, nämlich 5 Pfennig = 2,5 Cent. Und heute? Das normale Brötchen kostet heute beim Bäcker zwischen 36 und 40 Cent, das Mohnbrötchen 60 Cent. Preissteigerung: zwischen 1400 und 2400 Prozent! Und dies, obwohl bei den großen Bäckereibetrieben mit Filialen der Herstellungsprozess von Brötchen bzw. Rohlingen, die täglich zu den Filialbetrieben gefahren und da aufgebacken werden fast vollautomatisch abläuft. Früher war das noch schwere Handarbeit, Nacht für Nacht.

Die Frage die ich mir da stelle: Werden wir Verbraucher da nicht über den Tisch gezogen? Sind diese Preissteigerungen nicht nur ungerecht sondern als organisierter und abgesprochener Wucher zu bezeichnen? Zum Vergleich: Laut dem Statistischem Bundesamt verdiente ein männlicher Arbeitnehmer Anfang der 60er-Jahre im Durchschnitt 590 DM (ca. 302 EUR) Brutto. Steht das im Verhältnis zu den heutigen Preisen von Speiseeis und Brötchchen? Nein, denn dann müsste der Arbeitnehmer mit Durchschnittsverdienst von Anfang der 1960er Jahre heute über 6000 Euro verdienen. Tut er das?

Ich habe mich mit meinem Bäcker darüber unterhalten. Er war da ganz ehrlich zu mir. Seine Antwort (aus dem Gedächtnis): „Wir müssen alle sehen wo wir bleiben. Heute wird der Preis an einer Ware längst nicht mehr daran bemessen, was diese in der Herstellung kostet sondern daran, was der Kunde bereit ist dafür zu bezahlen. Da spielt auch die Qualität kaum eine Rolle. An den Rohmaterialien (Mehl, Hefe, Wasser und gewisse Zutaten, die man vor 50 Jahren in keinem Brötchen fand) kann ein Bäcker kaum etwas sparen. Eine direkte Preisabsprache zwischen den Bäckereien erfolge nicht. Das läuft „im Stillen“ ab. Erhöht der Mitbewerber vor Ort den Brötchenpreis zieht der nächste schnell nach. So wird sich an die Schmerzgrenze des Verbrauchers langsam herangetastet. Der tatsächliche Wert einer Ware (hier Brötchen) hat nichts mit dem Verkaufspreis gemein."

Aha. Mit anderen Worten: Der Verbraucher lässt sich vom Bäcker und sicher auch von anderen Geschäftsleuten am Nasenring herumführen.
Mist, dass auch ich nicht auf das frische Bäckerbrötchen (nicht das von Aldi, Lidl und Co.) oder das Eis vom Italiener verzichten kann. Hab da auch den Nasenring…
Nie waren Brötchen billiger als heute. Und nie waren die Kosten für den Bäcker höher als heute. Zwar sind die Rohstoffe sehr billig. Aber die Lohn und Produktionskosten sind im handwerklichen Betrieb sehr hoch. Aldi läßt seine Brötchen ja in China produzieren und kann deshalb so billig sein. Bei Massenproduktion vs. Handarbeit kann der Bäcker nicht billig sein. Den Bäckern geht es schlecht. Schon seit den 80ern sterben täglich mehrere Bäckereien. Was übrig bleibt sind Großbetriebe die im Preiskampf mit den Diskountern aber auch immer mehr an Boden verlieren. So billig wie Netto und Co. kann eben keiner produzieren. Und die Qualität ist zumindest bei einigen Produkten schon recht hoch. Noch vor 10 Jahren haben die das so nicht hingekriegt.

Auch bei den Eisdielen ist der Aufwand beträchtlich. Allein um die hygienischen Anforderungen bei Eis zu erfüllen braucht man heute ein Eislabor. Gesundheits/Ordnungsämter haben die Standards da sehr hoch gesetzt. Deshalb sind die Kugeln so teuer. Bei einer guten Eisdiele, meiner Stammpizzeria und dem Bäcker meines Vertrauens ist es mir aber wert.

Ich empfinde die Preise für Smartphones da schon eher als unverschämt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Ammianus
Beiträge: 6089
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 22:05

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Ammianus »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 16:25)

@ Ammianus:
vielleicht denkst du mal ein wenig nach und postest erst dann? Erstens ging es, und das wiederholte ich bereits, um frische Bäckerbrötchen und nicht um Industriebackware vom Discounter. Und dann verglich ich mit Brötchenpreisen analog zum Einkommen von Mitte der 1960er Jahre und heute. Jetzt kommst du mit dem Einkommen zwei Jahre nach der Währungsreform = 1950. Warum "verbiegst" du jetzt meine Vergleichsdaten? Noch einmal: Es ging bei meinem Vergleich um den Brötchenpreis von um die 1965 und dem heute üblichen Vergleichspreis. Und wenn du da das Einkommen zum Vergleich heranziehst, dann bitte auch von 1965! in den 15 Jahren davor hat sich nämlich einiges getan (Stichwort "Wirtschaftswunder"!)
Sag mal, liest du überhaupt was ich schreibe? Auch habe ich eine Quelle für Zahlen geliefert. Ob die nun wasserdicht ist, kann ich nicht beschwören. Aber da steht eben auch der Durchschnittslohn von 1965. Warum hast du nicht einfach nachgesehen. Hier verbiegt niemand etwas. Ein anderer User hat dir nun auch schon was über Bäcker geliefert, warum es eben Geld kostet, den Leuten frische Brötchen auf den Ladentisch zu liefern - mit dem Eis wurde dir ja auch schon mehrfach erklärt.

Warum sagst du nicht einfach: "Oh, so hab ich das noch gar nicht betracht. Gut, wieder was dazugelernt."
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Ammianus hat geschrieben:(16 Mar 2017, 17:48)

Sag mal, liest du überhaupt was ich schreibe? Auch habe ich eine Quelle für Zahlen geliefert. Ob die nun wasserdicht ist, kann ich nicht beschwören. Aber da steht eben auch der Durchschnittslohn von 1965. Warum hast du nicht einfach nachgesehen. Hier verbiegt niemand etwas. Ein anderer User hat dir nun auch schon was über Bäcker geliefert, warum es eben Geld kostet, den Leuten frische Brötchen auf den Ladentisch zu liefern - mit dem Eis wurde dir ja auch schon mehrfach erklärt.

Warum sagst du nicht einfach: "Oh, so hab ich das noch gar nicht betracht. Gut, wieder was dazugelernt."
Ja, das wurde alles ausfuehrlich und verstaendlich nachvollziehbar aufgefuehrt. Erwaehnen moechte ich noch, dass der Baecker WarenMengen produziert, ohne zu wissen, ob er diese auch los wird. Am FeierAbend bleibt also Ware uebrig, die geschreddert oder am naechsten Tag zu einem viel guenstigeren Preis angeboten werden muss. In Deutschland hatten wir einen Baecker der das Problem damit zu entschaerfen versuchte, dass er ab SamstagNachmittag mit einer Art ImbissWagen die Strassen abfuhr. Also ueber StrassenVerkauf die restliche Ware an den Kunden gebracht hat, bevor er sie wegschmeissen musste. Dadurch konnte er sich auch ein groesseres WarenAngebot leisten. :thumbup:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Ein echtes Bäckerbrötchen ist ja mittlerweile auch ein Lifestyle-Produkt
Wem es zu teuer ist, der muß eben Hühnchen essen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Quatschki hat geschrieben:(16 Mar 2017, 18:40)

Ein echtes Bäckerbrötchen ist ja mittlerweile auch ein Lifestyle-Produkt
Wem es zu teuer ist, der muß eben Hühnchen essen.
... oder Brot & Broetchen selber backen, in allen nur denkbaren Kreationen, wie es gefaellt. BackAutomaten sind heutzutage in der Kueche Standard. :)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:01)

... oder Brot & Broetchen selber backen, in allen nur denkbaren Kreationen, wie es gefaellt. BackAutomaten sind heutzutage in der Kueche Standard. :)
Vorsicht. Denn wenn man die Anschaffungskosten der Schickimickiküche auf die einzelne Mahlzeit runterkalkuliert, ist die Kneipe am Ende günstiger!
Und auch ein Billigbrotbackautomat will oft benutzt sein, damit er sich amortisiert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Moses »

Quatschki hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:10)

Vorsicht. Denn wenn man die Anschaffungskosten der Schickimickiküche auf die einzelne Mahlzeit runterkalkuliert, ist die Kneipe am Ende günstiger!
Und auch ein Billigbrotbackautomat will oft benutzt sein, damit er sich amortisiert.
Ich hab mir einen Gärkorb für einige wenige €uro gekauft und backe mein Brot im Backofen . . . schmeckt lecker und schaut auch noch gut aus!
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Quatschki hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:10)

Vorsicht. Denn wenn man die Anschaffungskosten der Schickimickiküche auf die einzelne Mahlzeit runterkalkuliert, ist die Kneipe am Ende günstiger!
Und auch ein Billigbrotbackautomat will oft benutzt sein, damit er sich amortisiert.
:D Ja, wer sein Leben nur von Zahlen bestimmen laesst hat ein Problem. Als Hedonistin [positiv konnotiert] rollen sich mir da die Fussnaegel auf! - Durch die SelbstHerstellung geht dem einen oder anderen dann vielleicht auf, was ein armes Broetchen alles fuer einen Aufwand durchlaufen muss, um eines zu werden, das auch noch schmeckt und damit sein Geld wert ist. :)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Do 16. Mär 2017, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:15)
Durch die SelbstHerstellung geht dem einen oder anderen dann vielleicht auf, was ein armes Broetchen alles fuer einen Aufwand durchlaufen muss, um eines zu werden, das auch noch schmeckt und damit sein Geld wert ist. :)
Dazu mußt du erstmal ein Getreidefeld bestellen!
Wenn man mal am Feldrand so ein paar Körner aus der Ähre puhlt, wird einem bewußt, dass so ein Brot oder Kuchen doch ein Wunder der Zivilisation ist!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Quatschki hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:21)

Dazu mußt du erstmal ein Getreidefeld bestellen!
Wenn man mal am Feldrand so ein paar Körner aus der Ähre puhlt, wird einem bewußt, dass so ein Brot oder Kuchen doch ein Wunder der Zivilisation ist!
Nette Idee - wir koennen die BaeckerPreisMauler ueber die Felder jagen und anschliessend muessen sie das Korn noch selber mahlen! :D
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Mar 2017, 17:31)[/url]
Aldi läßt seine Brötchen ja in China produzieren und kann deshalb so billig sein.
Ich kaufe nun wirklich keine Brötchen bei Aldi. Aber was die Produktion in China betrifft da solltest du gaaanz vorsichtig sein. Ich weiß, dass in China Brötchenrohlinge für den Export hergestellt werden, aber nicht für Aldi. Deren Backwaren und Teigrohlinge werden für Aldi Nord und teils auch für Aldi Süd in einem der drei Großbäckereien von Stör Brot in Westerstede und im Südoldenburgischen hergestellt (Dinklage). Stör Brot ist der "Haus- und Hoflieferant" von Aldi seit fast 40 Jahren.

Nebenbei:
Zitat: "„Übrigens: Gesehen hat die angeblichen Teiglinge aus China noch niemand", gibt der Verband Deutscher Großbäcker zu bedenken."
Quelle: http://www.abzonline.de/fokus/teiglinge ... 97551.html
Vielleicht alles nur eine Verschwörungstheorie? Einen Beweis für die Existenz bzw. Vertrieb von chinesischen Brötchen-Teigrohlingen gibt es bis heute nicht. Wenn selbst die Bäckerinnung nichts weiß...
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Quatschki »

Raskolnikof hat geschrieben:(16 Mar 2017, 19:33)
Vielleicht alles nur eine Verschwörungstheorie? Einen Beweis für die Existenz bzw. Vertrieb von chinesischen Brötchen-Teigrohlingen gibt es bis heute nicht. Wenn selbst die Bäckerinnung nichts weiß...
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das rechnet.
Dann doch eher Polen und Tschechien.
Frische Konditorware in Handwerksqualität aus Böhmen wäre zum Beispiel in einer Stunde in Dresden in der Filiale.
Und die können Gebäck und Mehlspeisen ebenso gut wie überall in den alten Kronländern.
Wird aber meines Wissens noch nicht so oft gemacht.
Teiglinge aus Polen werden hingegen in großem Maßstab für die Discounter produziert
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Raskolnikof
Beiträge: 4486
Registriert: Mi 14. Sep 2016, 14:07
user title: Bargeldabstinenzler
Wohnort: Lummerland

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Raskolnikof »

Mir ist es egal, wo Discounter oder Supermarktketten ihre Brötchenrohlinge beziehen. Von mir aus auch von der Osterinsel. Nur ist das hier ja nicht Thema.
Aber egal. Ich denke, wir sind mit dem Thema durch. Wir drehen uns bereits fleißig im Kreis. Die Mehrheit der hier postenden User vertritt die Meinung, dass die Brötchen aus dem Bäckerladen und das Eis aus der Eisdiele nicht zu teuer sind. Im Gegenteil; es darf ruhig noch teurer sein (wenn das Eis gut ist bis 2,50 Euro/Kugel). Man könnte jetzt zu dem Schluss kommen, uns Deutschen geht es einfach zu gut, wenn sie gewillt sind, fast jeden Mondpreis für bestimmte Waren zu bezahlen. Gott sei Dank posten hier aber nur ein paar Foris mit viel Tagesfreizeit wie ich. :rolleyes:
In diesem Sinne und bis dann bei einem anderen Thema. :)
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Brötchen und Speiseeis - Preise noch angemessen?

Beitrag von Bleibtreu »

Raskolnikof hat geschrieben:(17 Mar 2017, 00:04)

Mir ist es egal, wo Discounter oder Supermarktketten ihre Brötchenrohlinge beziehen. Von mir aus auch von der Osterinsel. Nur ist das hier ja nicht Thema.
Aber egal. Ich denke, wir sind mit dem Thema durch. Wir drehen uns bereits fleißig im Kreis. Die Mehrheit der hier postenden User vertritt die Meinung, dass die Brötchen aus dem Bäckerladen und das Eis aus der Eisdiele nicht zu teuer sind. Im Gegenteil; es darf ruhig noch teurer sein (wenn das Eis gut ist bis 2,50 Euro/Kugel). Man könnte jetzt zu dem Schluss kommen, uns Deutschen geht es einfach zu gut, wenn sie gewillt sind, fast jeden Mondpreis für bestimmte Waren zu bezahlen. Gott sei Dank posten hier aber nur ein paar Foris mit viel Tagesfreizeit wie ich. :rolleyes:
In diesem Sinne und bis dann bei einem anderen Thema. :)
Es ist doch ganz einfach und ich schrieb es schon: Angemessen ist schlicht subjektiv. Dir erscheinen die Preise von Broetchen aus dem Baeckerladen und Eis aus der Eisdiele als nicht angemessen, zu teuer. Gut, wenn die Qualitaet den Preis fuer dich nicht rechtfertigt, dann kauf sie halt einfach nicht. Bedien dich dort, wo dir die Preise offenbar angemessen erscheinen. Billiges Eis und billige Broetchen kannst du an jeder Ecke kaufen, wenn du nicht gerade in der Einoede haust. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen - mich stoert es auch nicht, wenn sich der Baecker oder der Gelatiere einen goldenen Arsch verdienen wuerden. Fuer mich zaehlt nur, ob die Ware den Preis rechtfertigt und damit angemessen ist. Ob beim Broetchen, dem Eis oder der suendhaft teuren UnterWaesche. Stimmt der Gegenwert, ist alles in bester Ordnung und ich goenne dem Produzenten auch gerne einen moeglichen satten Gewinn, ohne mich uebers Ohr gehauen zu fuehlen. :thumbup:

Und ich lebe nicht mehr in Deutschland und bin auch keine Deutsche. Wie ich hier schon anfuehrte - klick!, musst du in anderen Laendern noch ganz andere Preise zahlen. Da wird auf hohem Niveau gewinselt. ;)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Antworten