Hyde hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:41)
Das kann man so sehen, das erklärt aber immer noch nicht, warum sich manche Leute unbedingt so daran abarbeiten, gerade Homosexualität bei jeder Gelegenheit als "nicht normal" zu bezeichnen.
Dazu sollten wir erstmal klären, was der Begriff "normal" bedeutet:
openThesaurus. de sagt "normal" ist ein Synonym für: nichts besonderes, alltäglich, gewöhnlich, häufig, herkömmlich, den Erwartungen entsprechend, der Normalverteilung entsprechend, nicht überraschend etc.
Im Sinne dieser Aufzählung ist Homosexuelität nicht normal - sie ist nicht alltäglich, weil man nicht täglich Dutzenden begegnet, sie entspricht nicht den Erwartungen, weil Homosexuelle eine Minderheit darstellen und Mensch erwartet als potentiellen Sexpartner i.d.R. einen heterosexuellen Menschen, in gewisser Weise ist Homosexuelität etwas besonderes etc pp.
Der Begriff wird nur fälschlicherweise als "aus der Norm fallend" verwendet und mit minderwertig gleich gesetzt, was der Begriff gar nicht aussagt.
Homosexualität ist natürlich, sie kommt bei allen Tierarten mit etwa der gleichen Häufigkeit vor, die sich sexuell fortpflanzen. Mensch macht da keine Ausnahme.
Gleichgeschlechtliche Paare leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Population. Auch da macht Mensch keine Ausnahme, wenn man solchen Paaren das Recht dazu zugesteht.
Hyde hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:41)
Bei anderen Gruppen, die per dieser Definition auch "nicht normal" sind (Gutverdienende, Rothaarige, Menschen mit blauen Augen, bestimmte ethnische Gruppen, etc) wird dagegen nicht alle zwei Minuten massiver Wert auf die Betonung gelegt, dass diese Leute ja "nicht normal" seien.
Nöö sind sie auch nicht. Rothaarige sind in gewisser Weise auch etwas Besonderes, Gutverdienende ebenfalls. Und genau hier liegt das Problem - mit einem Begriff, der in beiden Fällen das gleiche aussagt, wird unzulässigerweise eine vollkommen gegensätzliche Wertung verbunden.
Hyde hat geschrieben:(20 Jan 2017, 17:41)Das verstärkt meinen Eindruck, dass es hier nur darum geht, ein Ventil für die eigene Homophobie zu suchen und den entsprechenden betroffenen Menschen "eins reinzuwürgen" und Befriedigung an deren Ausgrenzung zu finden und daran, dass man selbst anders als diejenigen ist, weil man selbst ja "normal" ist.
Nein - darum geht es ganz und gar nicht! Du
unterstellst anderen, sie würden ausgrenzen wollen, wenn sie statt des Begriffes "normal", den Begriff "natürlich" verwenden, du
unterstellst Homophobie wenn darauf hingewiesen wird, dass Homosexuelle eine Minderheit darstellen und du
unterstellst eine Abwertung.
Alles das ist aber nicht per se der Fall, weil nämlich mit der bloßen Verwendung des Begriffes " normal" - meinetwegen auch alltäglich oder gewöhnlich - keinerlei Wertung vorgenommen wird.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen