Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

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Ich finde das Besondere Kirchgeld

richtig.
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falsch.
9
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Zahnderschreit
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Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Zahnderschreit »

Nürnberger Nachrichten hat geschrieben:Die evangelische, wenig verdienende Ehegattin müsste eigentlich nur 30 Euro pro Jahr ans Kirchensteueramt zahlen, doch weil der konfessionslose, gut verdienende Gatte mit seinem vollen Einkommen ebenfalls herangezogen wird, wird ein Besonderes Kirchgeld von 696 Euro festgesetzt.
Was haltet ihr davon? Ich bin zum Glück nicht betroffen, aber finde das eine Sauerei.

Wikipedia hat geschrieben:Das Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe ist eine Form der Kirchensteuer in Deutschland. Es wird nach Maßgabe der kirchensteuerrechtlichen Vorschriften der Bundesländer als Besonderes Kirchgeld von jenen Kirchenmitgliedern erhoben, die sich zur Erlangung des Ehegattensplittings gem. §§ 26, 26 b EStG zur Einkommensteuer zusammen mit ihrem Ehegatten veranlagen lassen und selbst über kein oder ein geringeres Einkommen als der Ehegatte verfügen, der als allein- oder besserverdienender Ehepartner indes keiner Kirchensteuer erhebenden Religionsgesellschaft angehört. Da das Kirchgeld darauf angelegt ist, Kirchensteuer indirekt von Nicht-Kirchenmitgliedern zu erheben, wird sie von ihren Gegnern als Strafsteuer angesehen und als „Heidensteuer“ bezeichnet.
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Blasphemist
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Blasphemist »

Wenn Ehegattensplitting dann richtig. Man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken.
Adler
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Adler »

Blasphemist » Mi 5. Jun 2013, 10:36 hat geschrieben:Wenn Ehegattensplitting dann richtig. Man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken.
Das hat damit recht wenig zu schaffen. Schon alleine die Tatsache, dass diese Erhebung bei der Beantragung der gemeinsamen Veranlagung nur den wenigsten bekannt ist, spricht gegen ein Rosinenpicken.
Darüber hinaus unterliegt diese Heidensteuer keiner parlamentarischen Aufsicht. Unter demokratischen Aspekten sehe ich das höchst fragwürdig.
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Blasphemist
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Blasphemist »

Adler » Do 6. Jun 2013, 10:11 hat geschrieben:
Das hat damit recht wenig zu schaffen. Schon alleine die Tatsache, dass diese Erhebung bei der Beantragung der gemeinsamen Veranlagung nur den wenigsten bekannt ist, spricht gegen ein Rosinenpicken.
Darüber hinaus unterliegt diese Heidensteuer keiner parlamentarischen Aufsicht. Unter demokratischen Aspekten sehe ich das höchst fragwürdig.
Das verstehe ich nicht.
Beim Ehegattensplitting gibt es eine gemeinsame Besteuerung. Von der Einkommenssteuer wird die Kirchensteuer festgesetzt. Wenn einer Mitglied in der Kirche ist fällt Kirchensteuer an.
Wo ist das Problem?
Es gibt viele Lösungen dazu, Einzelveranlagung, aus der Kirche austreten, Scheidung.
Adler
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Adler »

Blasphemist » Do 6. Jun 2013, 10:19 hat geschrieben: Das verstehe ich nicht.
Beim Ehegattensplitting gibt es eine gemeinsame Besteuerung. Von der Einkommenssteuer wird die Kirchensteuer festgesetzt. Wenn einer Mitglied in der Kirche ist fällt Kirchensteuer an.
Wo ist das Problem?
Es gibt viele Lösungen dazu, Einzelveranlagung, aus der Kirche austreten, Scheidung.
Zentrales Problem ist einerseits die Kontrolle über diese Steuermittel. Die ist nicht vorhanden. Es gibt keine parlamentarische Aufsicht darüber. Also zahlt man unmittelbar für eine Institution, auf die man keinerlei Einfluss ausübt. Das sehe ich problematisch.
Diese Erhebung stellt eine deutlich höhere Belastung dar. Folglich werden Ehepaare in glaubensverschiedener Ehe im Vergleich zu vollkommen unreligiösen oder in anderen Institutionen beheimateten Paaren diskrimiert und das aufgrund der (Nicht-)Zugehörigkeit zu einer Religion. Ich sehe hier verfassungsrechtliche Probleme.

Schöne Lösungsvorschläge, aber wieso sollte der eine PArtner austreten, wenn er gläubig ist? Die Scheidung wegen ein paar Euro? Da bleibt nur die getrennte Veranlagung, was ich bezüglich der Diskriminierung gegenüber anderen Paaren dann schon etwas skeptisch betrachte.
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Zahnderschreit
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Zahnderschreit »

Anscheind wird auch zur Zahlung des Kirchgelds aufgefordert, obwohl es gar nicht berechtigt ist:
https://kirchgeld-klage.info/einfuhrung ... chtsstaat/
kirchgeld-klage.info hat geschrieben:(Stand 11/2015)

Die wahre Geschichte des Thomas M.

...
Thomas M. prüfte das nach, und siehe da, in diesem Urteil vom 14.12.1965 – 1 BvR 606/60 stand etwas anderes. Das BVerfG hatte diese Besteuerung dort nicht „anerkannt“, sondern selbst erst ermöglicht. Das aber nur unter der Voraussetzung, dass der kirchenangehörige Ehegatte ansonsten „mangels eigenen Einkommens kirchensteuerfrei bliebe“. Kein Wort von „geringem Einkommen“ oder ähnlichem.
...
Einige Monate später kam der Steuerbescheid, und wie erwartet: Um die zweitausend Euro Kirchgeld. Die Kircheneinkommensteuer auf das Einkommen seiner Frau wurde nicht einmal erwähnt, so als ob es völlig normal wäre, dass bei einer glaubensverschiedenen Ehe auch das Einkommen des kirchenfremden Ehepartners kirchlich besteuert würde.
...
Thomas und seine Frau rangen sich dazu durch, Klage vor dem Finanzgericht einzureichen.
...
Eine halbe Stunde nach Schluss der Verhandlung verkündete der Richter das Urteil: Klage abgelehnt.
...
Der Richter hat, obwohl er entgegen einem Urteil des BVerfG und einem Beschluss des BFH entschieden hat, die Revision nicht zugelassen.
...
Das Finanzgericht scheint das zumindest in diesem Fall aber ziemlich egal gewesen zu sein. :s
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Boraiel
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Zahnderschreit hat geschrieben:(12 Jan 2017, 17:21)

Anscheind wird auch zur Zahlung des Kirchgelds aufgefordert, obwohl es gar nicht berechtigt ist:
https://kirchgeld-klage.info/einfuhrung ... chtsstaat/


Das Finanzgericht scheint das zumindest in diesem Fall aber ziemlich egal gewesen zu sein. :s
Wenn ein solches Anliegen erneut vor Bundesverfassungsgericht landet, ist es gut möglich, dass dieses, sofern der erste Beschluss auf der nötigen Rechtsgrundlage stand, hier auch das Paar in glaubensverschiedener Ehe bei deutlichen Einkommensunterschieden zur höheren Zahlung ausdrücklich verpflichtet.
Es müsste geklärt werden, ob das Finanzgericht im Sinne des BVerfG-Urteil entschieden hat, was durchaus nahe liegt, auch wenn der Wortlaut etwas anders sagt, oder ob das Urteil ungerechtfertigt war.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Ich finde jede Art von Kirchensteuer falsch, nicht nur die besondere.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(12 Jan 2017, 17:58)

Ich finde jede Art von Kirchensteuer falsch, nicht nur die besondere.
Der Zehnte auch deines Einkommens steht aber der Kirche zu. :)
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Provokateur »

Ich glaube, bevor ich heirate, trete ich aus.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:09)

Der Zehnte auch deines Einkommens steht aber der Kirche zu. :)
Wieso, weil der Laden das behauptet? Reicht schon wenn die über die Ganzen Schattensubventionen dick werden.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Provokateur hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:12)

Ich glaube, bevor ich heirate, trete ich aus.
Du solltest vielleicht mal in Erwägung ziehen, dass weisere Menschen dafür gesorgt, dass du überhaupt in der Kirche bist. :)
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:26)

Du solltest vielleicht mal in Erwägung ziehen, dass weisere Menschen dafür gesorgt, dass du überhaupt in der Kirche bist. :)
Meine Mutter, ja, mein Vater ist lange ausgetreten. Der war auch evangelisch.

Grundsätzlich ist das aber mein Leben, und ich wurde nicht gefragt, ob ich in der Kirche Mitglied sein will.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Provokateur hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:42)

Meine Mutter, ja, mein Vater ist lange ausgetreten. Der war auch evangelisch.

Grundsätzlich ist das aber mein Leben, und ich wurde nicht gefragt, ob ich in der Kirche Mitglied sein will.
Es steht dir natürlich frei aus der Kirche auszutreten; sich zu fragen, was deine Mutter oder andere dazu bewogen hat, dafür zu sorgen, dass du Mitglied dieser Kirche bist, ist aber keinesfalls verkehrt.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:57)

Es steht dir natürlich frei aus der Kirche auszutreten; sich zu fragen, was deine Mutter oder andere dazu bewogen hat, dafür zu sorgen, dass du Mitglied dieser Kirche bist, ist aber keinesfalls verkehrt.
Familientradition. Ham wa immer schon so gemacht. Eine meiner Großtanten hat sogar mal ein Kind mit einem katholischen Pfarrer gezeugt, so katholisch ist der Familienzweig.
Hatte nie Geldsorgen, die Großtante. Und meine Großcousine auch nicht.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Provokateur hat geschrieben:(12 Jan 2017, 19:02)

Familientradition. Ham wa immer schon so gemacht. Eine meiner Großtanten hat sogar mal ein Kind mit einem katholischen Pfarrer gezeugt, so katholisch ist der Familienzweig.
Hatte nie Geldsorgen, die Großtante. Und meine Großcousine auch nicht.
Es scheint also deiner Familie gut bekommen zu sein, oder nicht?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 18:26)

dass weisere Menschen dafür gesorgt, dass du überhaupt in der Kirche bist. :)
Wie kommst du auf das schmale Brett das eine Kirchenmitgliedschaft irgendwas mit Weisheit zu tun hat?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Provokateur »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 19:12)

Es scheint also deiner Familie gut bekommen zu sein, oder nicht?
Kinder mit Geistlichen zu machen ja, zumindest in finanzieller Hinsicht. Ansonsten kostet das größtenteils nur.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Quatschki »

Zahnderschreit hat geschrieben:(05 Jun 2013, 11:34)

Was haltet ihr davon? Ich bin zum Glück nicht betroffen, aber finde das eine Sauerei.
Sie betet ja für ihren Mann (auch wenn er konfessionslos ist). Und Gott hilft ihm deshalb, Karriere zu machen und gutes Geld zu verdienen. Also haben Gottes Vertreter auf Erden Anspruch auf das ganze Kirchengeld!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(12 Jan 2017, 19:21)

Wie kommst du auf das schmale Brett das eine Kirchenmitgliedschaft irgendwas mit Weisheit zu tun hat?
Wenn man sich anschaut, wie sich menschliches Leben auf Erden ausbereitet, wird man sehen, dass eine Kirchenmitgliedschaft doch sehr, sehr förderlich ist. Insbesondere die Teilhabe an der heiligen, katholischen Kirche.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:37)

Wenn man sich anschaut, wie sich menschliches Leben auf Erden ausbereitet, wird man sehen, dass eine Kirchenmitgliedschaft doch sehr, sehr förderlich ist. Insbesondere die Teilhabe an der heiligen, katholischen Kirche.
Und warum soll das so sein?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:42)

Und warum soll das so sein?
Siehst du denn ein, dass es so ist?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:47)

Siehst du denn ein, dass es so ist?
Nein, wieso auch, oder fällt dir noch ein Grund ein warum das so sein sollte? Einfach behaupten gilt nicht.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:50)

Nein, wieso auch, oder fällt dir noch ein Grund ein warum das so sein sollte? Einfach behaupten gilt nicht.
Einfach mal einen unvoreingenommen Blick hinaus in die Welt werfen. :)
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:59)

Einfach mal einen unvoreingenommen Blick hinaus in die Welt werfen. :)
Ja da kommt Religion nicht gerade gut weg, hast du auch noch ein Argument?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Misterfritz »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:37)

Wenn man sich anschaut, wie sich menschliches Leben auf Erden ausbereitet, wird man sehen, dass eine Kirchenmitgliedschaft doch sehr, sehr förderlich ist. Insbesondere die Teilhabe an der heiligen, katholischen Kirche.
Für wen ist das sehr fördelich? Für die Kirchen, ok, aber sonst?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von immernoch_ratlos »

Borail hat geschrieben:Einfach mal einen unvoreingenommen Blick hinaus in die Welt werfen. :)
Nun ich hab "geworfen" - D ist eines der wenigen Länder mit einer derartigen Verquickung von Staat und Kirche mit besonderem "Augenmerk" auf die "Heilige Katholische Kirche" aber auch der böse Ableger davon die sog. "Protestanten".

Ob nun zusätzlich über die sog. "Kirchensteuer" - falscher euphemistischer Begriff - sollte "Gläubigensteuer" heißen - oder werden da "Kirchen" besteuert :?: Ganz im Gegenteil, schon der staatliche Einzug dieser Steuer ist eine hohe und ansonsten kostenlose Subvention für Organisationen, welche auch sonst zumindest in D vollkommen vom Staat erhalten werden.

So finanzieren ALLE diese seltsamen Vereine - auch Mitglieder anderer Religionen, welche nicht oder jedenfalls noch nicht gleichbehandelt werden. Weil das alles so schön "demokratisch" ist, gelten für ALLE Unternehmungen beiden Kirchen völlige Steuerfreiheit - völlig gleichgültig was die so "unternehmen" - eine wunderhübsche Parallelgesellschaft frei vom Arbeitsrecht und ähnlichem was ansonsten für "uns" gesetzliche Grundlage ist. Kein Wunder, das z.B. die "Heilige Katholische Kirche Deutschlands" eine der reichsten Kirchen auf dieser Welt ist. Wenn es um Grundbesitz geht, beide nehmen da eine Spitzenposition ein, was mindestens seltsam ist, weil eigentlich "alles" Anfang des 19.Jahrhunderts wegsäkularisiert wurde.....

Praktisch sämtliche sozialen Leistungen die Kirchen erbringen, "segeln" unter "falscher Flagge" - meint, "wir" finanzieren, was Kirchen nach außen hin als "ihr Werk" verkaufen. Besonders empörend, auch dann, wenn jemand keiner oder aber einer der nicht privilegierten "Glaubensgemeinschaften" angehört. Grob gerechnet zahlt jeder in etwa den selben Betrag, der bei Mitgliedschaft anfallen würde NOCHEINMAL über sein sonstiges Steueraufkommen direkt und indirekt an die privilegierten "Kirchen" - wer austritt, zahlt eben weiter aber verdeckt diesen Anteil... :dead:

Mitgliedschaft qua Geburt - jedenfalls bis zum Tode oder dezidiertem Austritt, der durchaus zu großen innerfamiliären Zerwürfnissen führen kann - plus Nachteile im eher öffentlichen Bereich, wenn der Austritt bekannt wird - wozu schon die verpflichtenden Angaben die ein Arbeitgeber einfordern muss, nicht selten bereits führen. So wird gleich auch das doch private "Glaubensbekenntnis" öffentlich eingefordert - so funktioniert also "Trennung" Kirche und Staat :?:

Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen - bin es nur müde schon wider das komplette "Elend der Konkordate" und wie sie zustande gekommen sind zu belegen. Wen das interessiert sollte da mal selbst "Hand anlegen".... :mad:
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Antonius »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(14 Jan 2017, 11:17)
(...)
Ob nun zusätzlich über die sog. "Kirchensteuer" - falscher euphemistischer Begriff - sollte "Gläubigensteuer" heißen - oder werden da "Kirchen" besteuert :?: Ganz im Gegenteil, schon der staatliche Einzug dieser Steuer ist eine hohe und ansonsten kostenlose Subvention für Organisationen, welche auch sonst zumindest in D vollkommen vom Staat erhalten werden...
Zum Begriff der "Kirche", der mannigfaltige Bedeutungen hat:
1. Kirche als Gebäude, als Gotteshaus,
2. Kirche als geistliche Organisationsform,
3. Kirche als die Gemeinschaft der Gläubigen.

Die letztere Bedeutung des Wortes ist für mich die wichtigste, denn die Kirche lebt durch die Gläubigen, die die Lehre Jesu Christi in sich tragen,
sie verkünden und an die nächste Generation weitergeben.
Die Lehre Jesu Christi ist vor allem getragen durch das Hauptgebot der Gottes- und Nächstenliebe.
Papst Benedikt XVI. hat in seiner Enzyklika "DEUS CARITAS EST" vom Dez. 2005 die verschiedenen Aspekte dargestellt:
http://w2.vatican.va/content/benedict-x ... s-est.html
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Ein Terraner »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(14 Jan 2017, 11:17)

falscher euphemistischer Begriff - sollte "Gläubigensteuer" heißen
Vereinsbeitrag ?
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Teeernte »

Boraiel hat geschrieben:(12 Jan 2017, 20:37)

Wenn man sich anschaut, wie sich menschliches Leben auf Erden ausbereitet, wird man sehen, dass eine Kirchenmitgliedschaft doch sehr, sehr förderlich ist. Insbesondere die Teilhabe an der heiligen, katholischen Kirche.
Die "Dienste" der Kirche werden nach und nach durch den Staat übernommen .... Familienbande zerschlagen - und durch staatliche Leistungen ersetzt.

Die "Teilhabe" - ist mau.....und die Dividende doch niedrig.

Da mischt ein Muslimverein mit 1000 Mitgliedern politisch doch etwas mehr mit - auch wenn man die Trennung von Staat und Religion wünscht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von Boraiel »

Teeernte hat geschrieben:(15 Jan 2017, 14:56)

Die "Dienste" der Kirche werden nach und nach durch den Staat übernommen .... Familienbande zerschlagen - und durch staatliche Leistungen ersetzt.

Die "Teilhabe" - ist mau.....und die Dividende doch niedrig.

Da mischt ein Muslimverein mit 1000 Mitgliedern politisch doch etwas mehr mit - auch wenn man die Trennung von Staat und Religion wünscht.
Ja, das stimmt und ist ein großes Problem für die großen christlichen Kirchen in Deutschland. Die "Dienstleistungen" wurden zwar verstetigt, aber die Quälität, vor allem auch der zwischenmenschlichen Begegnung hat gehörig abgenommen.
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das große Problem der christlichen Kirchen ist einfach, sie bieten scheinheilig als "eigen" deklarierte "soziale Dienste" an, die im allgemeinen voll aus Steuern ALLER finanziert werden. :?

Gerade die "ach so christlichen Kirchen" hätten es in der Hand wenigstens über Erbpacht ihre reichhaltige Auswahl an Immobilien die sie vollkommen steuerfrei betreiben, zu niedrigen "sozialverträglichen" Pachtforderungen an all jenen zukommen zu lassen, welche gegenwärtig keinerlei Chancen haben wenigstens so zu "alterssicherndem" Wohneigentum zu gelangen. Auch entsprechende Kredite die auf diese Gruppe zugeschnitten helfen könnten, wären denkbar.

Andere - "das Volk" - zahlen lassen, aber öffentlich diese "noblen Taten" als die eigene ausgeben - EIN Beispiel : "Die Caritas Legende"

Stattdessen leben die zusätzlich staatlich finanzierte Kirchenoberschicht "notfalls" auch mal in "Saus und Braus" ganz wie Potentaten der Renaissance. Öffentlichkeitswirksam kasteit sich der aktuelle "Pontifex Maximus" und gibt den "armen Papst". Das in Zeiten wo jedem, jede Information frei zugänglich ist, "unerfreuliche" Bücher und Schriften nichtmehr auf dem "Index Librorum Prohibitorum" landen, eine verdammt schliche "Öffentlichkeitsarbeit" Wobei in vielen Bereichen auch die "Protestanten" von der "heiligen katholischen Kirche" nur noch schwer unterscheidbar agieren...

Oh Herr, erleuchte diese Schrebergartensozialisten und gib ihnen "göttliche Einsicht" bei gesellschaftliche Vorgängen....
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Re: Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe

Beitrag von JosefG »

Zumindest in Bayern kann man die Zahlung des Kirchgelds für den konfessionslosen
Partner vermeiden durch Mitgliedschaft im Bund für Geistesfreiheit Bayern.
http://www.bfg-bayern.de/portal/article ... art-steuer

Ob dafür allerdings die beitragsfreie Form der Mitgliedschaft ausreicht, weiss ich nicht.
https://www.bfg-regensburg.de/mitglied-werden/
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