Demokratiefähigkeit

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BingoBurner
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(13 Oct 2016, 21:06)

Ich beziehe mich nur auf das rot markierte, um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Politik ist subjektiv da hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Ideen, was die beste politische Entscheidung sei. Was der eine für gut befindet, befindet der andere für schlecht. Das ist also keine Frage für Computer.
Ich verstehe deinen Standpunkt....teile ihn sogar ..aber letztlich ist ein abwägen....0 oder 1...und das können Computer schon lange. Das menschliche Gehirn macht im Grunde auch nichts anderes. An und aus.
Die Variablen sind halt komplexer. Aber ein wirkliches X gibt es so nicht mehr. Siehe auch künstliche Intelligenz.......
Klingt jetzt bescheuert aber ich weiß nicht wie ich das besser ausdrücken soll.

Aber zurück zum Thema hast Recht.
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Kael
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Kael »

Echte Demokratie in Ländern die nicht demokratisch sind lassen sich nur durch brutale Gewalt umsetzen ;)
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Hyde
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Hyde »

Katenberg hat geschrieben:(03 Sep 2016, 12:49)
Daraus ergibt sich die Frage: Gibt es einen Status der Demokratiefähigkeit, der erreicht werden muss, sprich, einen bestimmten Entwicklungsstand, der erst eigenständig erreicht werden muss und wodurch sich dieser bemessen soll.
Nein, das kann man nicht pauschal so sagen, da sich Demokratien unter unterschiedlichsten Voraussetzungen durchgesetzt oder nicht durchgesetzt haben. Als die USA beispielsweise zu ihrer Demokratie kam, war es (für heutige Verhältnisse) ein enorm rückständiges Land, mit massiven Rassendiskriminierungen, einer noch vorindustriellen Gesellschaft usw.
Oder in Indien hält sich seit den 1940er Jahren die Demokratie, obwohl das Land seit seinem Bestehen mit massiven sozialen & religiösen Spaltungen sowie massiver Armut und fehlender Bildung zu kämpfen hat. In anderen Ländern, wo die Voraussetzungen objektiv viel günstiger sind, hat sich Demokratie dagegen bis heute nicht voll entwickelt.

Die andere Frage wäre die kulturelle: Mit ein Haupthindernis der Demokratie ist die Korruption. Bislang zeigt sich auf der Welt, dass der Härtegrad der Korruption kulturell bedingt ist.
Ich habe mal eine Dokumentation darüber gesehen (Dishonesty: The Truth About Lies), wo das Ergebnis war, dass alle Menschen gleich viel lügen und korrupt sind, wenn ihnen die entsprechende Möglichkeit dazu gegeben wird.
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Hyde
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Hyde »

Wähler hat geschrieben:(03 Sep 2016, 17:04)
Warum sich die arabischen Staaten nach ihrem "Frühling 2011" ob der vielen Bürgerkriege so schwer in Sachen Demokratie tun, kann ich nicht richtig beantworten. Vielleicht hat es auch etwas mit historisch gewachsenen Mentalitätsunterschieden zu tun.
Der größte Demokratiekiller in den arabischen Staaten dürfte denke ich der fehlende Wille zur Trennung von Religion und Staat sein, sowie generell die extrem religiös-konservative Erziehung, die Obrigkeitsgläubigkeit fördert und Individualität unterdrückt.
Ich denke, die Sehnsucht nach dem "starken Mann" ist dann umso größer, je autoritärer die Erziehung war. Wer sehr autoritär und auch sehr religiös (was das Erlernen von kritischem Denken einschränkt) erzogen wurde, der kann mit Unmündigkeit und mit einem "starken Führer" als Vaterfigur mehr anfangen als mit den Unsicherheiten, die eine individualistische demokratische Gesellschaft mit sich bringt.

Der Schlüssel zu "Demokratiefähigkeit" liegt daher denke ich eher in der Erziehung & im mentalen Bereich, als in "harten Faktoren" wie Wohlstand oder Korruptionsgrad, auch wenn diese Dinge sicherlich auch demokratiefördernd sind.

Manchmal hat es auch einfach mit Glück zu tun. Dass wir in Westdeutschland beispielsweise früher die Demokratie hatten als die Leute in der DDR oder in Osteuropa, lag nicht daran, dass wir zum damaligen Zeitpunkt "demokratiefähiger" waren, sondern schlicht an der Tatsache, dass bei uns die Amis anstatt die Sowjets einmarschiert sind.
Adam Smith
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Adam Smith »

Die Menschen wählen das System von dem sie denken, dass es am besten für sie selber und den Staat ist. Je grösser die Probleme desto eher denken die Menschen, dass hartes Durchgreifen die Probleme an besten lösen kann. Materieller Wohlstand, geringe Kriminalität, gute Zukunftsaussichte dürften also die Demokratie fördern. Natürlich auch unabhängige Unternehmen etc.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Ger9374

Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Ger9374 »

Ich denke das man Demokratie lernen kann .
Diese Demokratie auch in schweren Zeiten
zu bewahren ist dann die Bewährung.Die ersten
1-2 Generationen dürften für eine Gesellschaft
die vorher Diktatorisch regiert wurde am heftigsten mit zu bestehen haben. Da ist der
Starke Mann wohl noch sehr im Bewusstsein
vertreten.
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