Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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Sabine99
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:35)

So behauptest du? Na dann bist du aber schief gewickelt, das verlinkte Buch ist nämlich Bestandteil der Bildungspläne in LSA und kommt in Kindergärten, im Rahmen der "Sexualerziehung" zum Einsatz, ist Bestandteil des so genannten "Genderkoffers" mit dem "Fachkräfte" (selbstverständlich ohne pädagogsche Ausbildung, dafür aber Mitglied in diversen LBTirgendwas-Verbänden und damit bestens geeignet Kinder zu erziehen).
Außerdem scheint dir nicht bekannt zu sein, dass Lehr- und Unterrichtsmaterialien nicht bei Amazon erhältlich sind, sondern in Schulbuchverlagen.


Und wieder befindest du dich in einem Irrtum. Diese "ziemlich bizarren Dinge" sind Bestandteil der Lehr- und Bildungspläne 2016 und werden somit an den Schulen und in Kindergärten der Bundesrepublik unterrichtet. Und das bedeutet Kinder (ab 3 Jahren) und Jugendliche werden mit diesen "ziemlich bizarren Dingen" direkt konfrontiert und müssen die lernen und zwar fächerübergreifend.
Das sind also nicht mehr nur Spinnereien in irgendeinem Studierstübchen, sondern tägliche Realitätin Schulen und Kindergärten.
Gender hat mit Wissenschaft so viel zu tun, wie ein Badewannenschnorcheln mit Tiefseetauchen! :mad2:
Blödsinn.
Das hat schon etwas von " Paranoia ".
" Von Wahnvorstellungen bzw. Paranoia spricht man dann, wenn eine Person Bedrohungen wahrnimmt, die nicht real vorhanden sind. In der Regel treten Wahnvorstellungen im Rahmen einer Psychose auf. Der Grund hierfür ist ein gestörter Hirnstoffwechsel. "
Gruß Sabine
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Selina
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:02)

Kinder im Vorschulalter können mit sexueller Orientierung - Hetero- oder Komosexualität - gar nichts anfangen. Die nehmen die Menschen so wie sie sind - vollkommen vorurteilsfrei!
Genau, und gerade weil sie vorurteilsfrei sind, ist es gut, ihnen auch zu sagen, dass es verschiedene sexuelle Orientierungen gibt. Wie ich schon feststellte, gibt es Erkenntnisse in Kindergärten, dass Kinder, die bereits im Vorschulalter gehört haben, dass es verschiedene Orientierungen gibt, im späteren Leben unverkrampfter und weniger schambesetzt mit dem Thema umgehen. Und kein Mensch hat gesagt, dass das nun von morgens bis abends in Kindergärten Thema sein muss, das natürlich nicht. Aber reden kann man selbstverständlich mit größeren Tagesstätten-Kindern darüber. Das ist inzwischen Allgemeingut.
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Dark Angel
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:14)

Es gibt über 18.000 Studiengänge in Deutschland. Was willst Du mit drei Beispielen nun belegen, sofern sie überhaupt aus Deutschland sind? :?:
Die sind aus Deutschland - aus NRW um genau zu sein und ich hätte auch durchaus mehr Einzellinks setzen können, stattdessen habe ich einen Link auf die Gesamtauflistung gesetzt und nur 3 Fachrichtungen als Beispiele (teilweise) zitiert - unter Angabe des jeweiligen Links.
frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:14)
]Und welche Links meinst Du? Die von der Seite gender-curricula.com, auf denen nicht ein einziger Studienplan zu finden ist?
Nein, nicht die von gender-curricula.com, sondern von dieser.

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:14) Sorry, das ist so Quark wie die Aufzählung von Genderprofessuren, wovon die meisten in der Medizin angesiedelt sind und dort Sinn ergeben, z.B. für die Erforschung unterschiedlicher Prothesen für Männer und Frauen oder für die Frage, warum Frauen auf manche Medikamente anders reagieren als Männer. Dieser Prof_x-Sprachmurks ist völlig unbedeutend.

Wie gesagt, so einen Unsinn habe ich hier selten gelesen.
Sorry, aber die Erforschung von unterschiedlichen Prothesen für Männer und Frauen hat nun gar nichts mit "Gender" zu tun.
Da schmücken sich die Gender Studies mit fremden Federn, indem sie überall den Namen "Gender" drauf "pappen", was nur irgendwie etwas mit "Geschlecht" zu tun hat.
Der Begriff "Gender" stammt eigentlich aus dem Sozialwissenschaften und bezeichnet, im ursprünglichen Sinn, die Abgrenzung von kulturell geprägten Eigenschaften zum biologischen Geschlecht.
Diese Abgrenzung zum biologischen Geschlecht wird nicht mehr vorgenommen weil:
Zum anderen verkennt eine Trennung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht, dass unsere Auffassung von dem, was biologisch ist, ganz erheblich davon abhängt, was wir sozial als solches ansehen

Soso, es ist also nicht eindeutig unterschiedbar, was biologisch und was sozial ist.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:36)

Die sind aus Deutschland - aus NRW um genau zu sein und ich hätte auch durchaus mehr Einzellinks setzen können, stattdessen habe ich einen Link auf die Gesamtauflistung gesetzt und nur 3 Fachrichtungen als Beispiele (teilweise) zitiert - unter Angabe des jeweiligen Links.
Du scheinst mit den heutigen Hochschulbetrieben wie Fazer nicht viel zu tun zu haben. Ein privates, unwichtiges Netzwerk aus NRW hat Vorschläge skizziert und für sie geworben. Das sind keine Modulkataloge, keine Prüfungsordnungen und auch keine Studienverlaufspläne. Wie kommt man auf die verrückte Vorstellung, irgendeine private Popelseite würde für ganz Deutschland verpflichtende Lehrinhalte festlegen? Mach doch auch einfach eine Internetseite und schreib das Gegenteil rein.
Nein, nicht die von gender-curricula.com, sondern von dieser.
Ist doch der selbe Verein wie http://www.gender-curricula.com/gender- ... tartseite/
Sorry, aber die Erforschung von unterschiedlichen Prothesen für Männer und Frauen hat nun gar nichts mit "Gender" zu tun.
Dann such mal lieber nicht nach dem Begriff "Gendermedizin" und frag Dich auch nicht, was man am "Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin" am Berliner Charité so treibt.
Labskaus!

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:16)

Ich kenne niemanden, der die biologischen Erkenntnisse negiert, was Männer und Frauen anbelangt. Für mich ist das eine Scheindebatte. Also könntest du dieses Minderheiten-Thema doch einfach ignorieren, wenn es dich so aufregt. Oder hast du persönliche Nachteile davon, dass jemand von "sozial konstruiertem Geschlecht" spricht?
Das könnte ich, wenn es denn ein "Minderheitenthema" wäre, ist es aber nicht - nicht mehr!
Nur weil sich die Mehrheit nicht mit dem Thema beschäftigt, bedeutet das nämlich noch lange nicht, dass es sie nicht betreffen würde.
Aber genau das ist ja das Kalkül dieser Minderheit - sie können ihre Ziele durchsetzen, weil sich kaum jemand dafür interessiert, kaum jemand auch nur ahnt, was sich tatsächlich hinter Gender verbirgt.
Ich sage es nochmal: Feindbild Naturwissenschaften! Ich bin Naturwissenschaftler - und ja mich hat es in meinem Beruf direkt betroffen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:41)

Du scheinst mit den heutigen Hochschulbetrieben wie Fazer nicht viel zu tun zu haben. Ein privates, unwichtiges Netzwerk aus NRW hat Vorschläge skizziert und für sie geworben. Das sind keine Modulkataloge, keine Prüfungsordnungen und auch keine Studienverlaufspläne. Wie kommt man auf die verrückte Vorstellung, irgendeine private Popelseite würde für ganz Deutschland verpflichtende Lehrinhalte festlegen? Mach doch auch einfach eine Internetseite und schreib das Gegenteil rein.


Ist doch der selbe Verein wie http://www.gender-curricula.com/gender- ... tartseite/


Dann such mal lieber nicht nach dem Begriff "Gendermedizin" und frag Dich auch nicht, was man am "Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin" am Berliner Charité so treibt.
Dass das "Zentrum für Geschlechterforschung" seriöse Forschung betreibt, stelle ich nicht in Abrede, aber nur weil das "Gender" draufgepappt wurde, hat das immer noch nix mit "Gender" zu tun - sondern ist und bleibt seriöse medizinische Forschung.
"Gendermedizin" = sozial konstruierte Geschlechtsmedizin gibt es nicht.
Siehe Link, was unter "Gender" verstanden wird - biologisch und sozial kann nicht getrennt werden, weil es (angeblich) von der Sichtweise abhängt, was denn biologisch und was sozial ist.
Na vielen Dank auch!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:45)

Das könnte ich, wenn es denn ein "Minderheitenthema" wäre, ist es aber nicht - nicht mehr!
Nur weil sich die Mehrheit nicht mit dem Thema beschäftigt, bedeutet das nämlich noch lange nicht, dass es sie nicht betreffen würde.
Aber genau das ist ja das Kalkül dieser Minderheit - sie können ihre Ziele durchsetzen, weil sich kaum jemand dafür interessiert, kaum jemand auch nur ahnt, was sich tatsächlich hinter Gender verbirgt.
Ich sage es nochmal: Feindbild Naturwissenschaften! Ich bin Naturwissenschaftler - und ja mich hat es in meinem Beruf direkt betroffen.
Ich hatte gedacht, du bist ne Frau. Dabei scheinst du ein Mann zu sein :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:51)

Dass das "Zentrum für Geschlechterforschung" seriöse Forschung betreibt, stelle ich nicht in Abrede, aber nur weil das "Gender" draufgepappt wurde, hat das immer noch nix mit "Gender" zu tun - sondern ist und bleibt seriöse medizinische Forschung.
"Gendermedizin" = sozial konstruierte Geschlechtsmedizin gibt es nicht.
Siehe Link, was unter "Gender" verstanden wird - biologisch und sozial kann nicht getrennt werden, weil es (angeblich) von der Sichtweise abhängt, was denn biologisch und was sozial ist.
Na vielen Dank auch!
Das Zentrum ist älter als Deine Definition, bei der Du nicht einmal sagst, warum sie relevant sein soll. Und dort am Charité beschäftigt man sich eben mit körperlichen Unterschieden von Männern und Frauen. Gendermedizin halt.
Frauen erkranken anders als Männer. In der klassischen Medizin wird dies kaum berücksichtigt. Das kann fatale Folgen haben. Medikamente haben mehr Nebenwirkungen, Patientinnen sterben öfter an Herzinfarkten.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 68202.html

Und nochmal: es stimmt nicht, dass diese Themen von allen Lehrstühlen gelehrt werden müssen. Das ist so weit von der Realität entfernt wie die Behauptung, biologische Unterschiede seien sozial konstruiert. Da argumentierst Du lediglich im anderen 1%-Extrem. Das Thema ist halt völlig bedeutungslos. Lehrveranstaltungen, die sich mit diesem "sozial konstruierten" Genderkram beschäftigen, musst Du schon bundesweit mit der Lupe suchen. Statt sowas über Monate zu predigen, kannst Du doch einfach mal eine Stichprobe machen und Dir tatsächlich anschauen, womit Studenten zu tun haben. Nimm doch einfach das Physikstudium der TU Dresden. Da kommen im Modulkatalog inkl. Inhalten und Zielen nicht ein einziges Mal die Begriffe "Gender" oder "Geschlecht" auf 79 Seiten vor, nicht einmal als freiwilliges Wahl(pflicht)modul: https://tu-dresden.de/mn/ressourcen/dat ... df?lang=de

Zack, schon ist Deine skurrile Behauptung ("muss überall gelehrt werden") widerlegt. Ich hab echt keine Ahnung, wer Dir sowas eingeredet hat.
Labskaus!

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)

Das Zentrum ist älter als Deine Definition, bei der Du nicht einmal sagst, warum sie relevant sein soll. Und dort am Charité beschäftigt man sich eben mit körperlichen Unterschieden von Männern und Frauen. Gendermedizin halt.


http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 68202.html

Und nochmal: es stimmt nicht, dass diese Themen von allen Lehrstühlen gelehrt werden müssen. Das ist so weit von der Realität entfernt wie die Behauptung, biologische Unterschiede seien sozial konstruiert. Da argumentierst Du lediglich im anderen 1%-Extrem. Das Thema ist halt völlig bedeutungslos. Lehrveranstaltungen, die sich mit diesem "sozial konstruierten" Genderkram beschäftigen, musst Du schon bundesweit mit der Lupe suchen. Statt sowas über Monate zu predigen, kannst Du doch einfach mal eine Stichprobe machen und Dir tatsächlich anschauen, womit Studenten zu tun haben. Nimm doch einfach das Physikstudium der TU Dresden. Da kommen im Modulkatalog inkl. Inhalten und Zielen nicht ein einziges Mal die Begriffe "Gender" oder "Geschlecht" auf 79 Seiten vor, nicht einmal als freiwilliges Wahl(pflicht)modul: https://tu-dresden.de/mn/ressourcen/dat ... df?lang=de

Zack, schon ist Deine skurrile Behauptung ("muss überall gelehrt werden") widerlegt. Ich hab echt keine Ahnung, wer Dir sowas eingeredet hat.
Er ist Wissenschaftler. Er weis es einfach. :D
Dark Angel, vielen Dank für deine echt lustigen Beiträge hier. :thumbup:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Sabine99 hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:06)

Er ist Wissenschaftler. Er weis es einfach. :D
Dark Angel, vielen Dank für deine echt lustigen Beiträge hier. :thumbup:
Naja, Naturwissenschaftler von welcher Hochschule auch immer. Kann ja sein, dass es dort freiwillige Lehrangebote gibt oder mal gab. Daraus lässt sich bloß nichts über alle Studiengänge ableiten.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)

Das Zentrum ist älter als Deine Definition, bei der Du nicht einmal sagst, warum sie relevant sein soll. Und dort am Charité beschäftigt man sich eben mit körperlichen Unterschieden von Männern und Frauen. Gendermedizin halt.


http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 68202.html

Und nochmal: es stimmt nicht, dass diese Themen von allen Lehrstühlen gelehrt werden müssen. Das ist so weit von der Realität entfernt wie die Behauptung, biologische Unterschiede seien sozial konstruiert. Da argumentierst Du lediglich im anderen 1%-Extrem. Das Thema ist halt völlig bedeutungslos. Lehrveranstaltungen, die sich mit diesem "sozial konstruierten" Genderkram beschäftigen, musst Du schon bundesweit mit der Lupe suchen. Statt sowas über Monate zu predigen, kannst Du doch einfach mal eine Stichprobe machen und Dir tatsächlich anschauen, womit Studenten zu tun haben. Nimm doch einfach das Physikstudium der TU Dresden. Da kommen im Modulkatalog inkl. Inhalten und Zielen nicht ein einziges Mal die Begriffe "Gender" oder "Geschlecht" auf 79 Seiten vor, nicht einmal als freiwilliges Wahl(pflicht)modul: https://tu-dresden.de/mn/ressourcen/dat ... df?lang=de

Zack, schon ist Deine skurrile Behauptung ("muss überall gelehrt werden") widerlegt. Ich hab echt keine Ahnung, wer Dir sowas eingeredet hat.
Das Witzige ist ja, dass ich bereits an Vorlesungen der Gender Studies (Eigeninitiative, es gab auch keine Punkte o.Ä.) teilgenommen, dort aber nichts von den exotischen Mindermeinungen gehört habe, auf die hier fortwährend Bezug genommen wird. Auch keine meiner wissenschaftlichen Arbeiten musste ich gendern (was man auch übrigens an der Mehrheit meiner Beiträge hier sehen kann - vielleicht bin ich da aber auch einfach nur ein blasphemischer Ketzer). Die aktuellen Jahrgänge müssen es ebenfalls nicht, wie ich mich vorhin vergewissert habe. Ich frage mich daher ernsthaft, wo die Genderweltherrschaft sich versteckt, wenn am angeblichen Zentrum ihrer Macht quer durch die Fakultäten nichts von Gender zu finden ist, außer im entsprechenden Studiengang. Und dass Beamte gerne mit der Sprache spielen und entsprechend ihre Richtlinien abfassen... nun ja... geschenkt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:19)

Das Witzige ist ja, dass ich bereits an Vorlesungen der Gender Studies (Eigeninitiative, es gab auch keine Punkte o.Ä.) teilgenommen, dort aber nichts von den exotischen Mindermeinungen gehört habe, auf die hier fortwährend Bezug genommen wird. Auch keine meiner wissenschaftlichen Arbeiten musste ich gendern (was man auch übrigens an der Mehrheit meiner Beiträge hier sehen kann - vielleicht bin ich da aber auch einfach nur ein blasphemischer Ketzer). Die aktuellen Jahrgänge müssen es ebenfalls nicht, wie ich mich vorhin vergewissert habe. Ich frage mich daher ernsthaft, wo die Genderweltherrschaft sich versteckt, wenn am angeblichen Zentrum ihrer Macht quer durch alle Fakultäten nichts von ihr zu finden ist. Und dass Beamte gerne mit der Sprache spielen und entsprechend ihre Richtlinien abfassen... nun ja... geschenkt.
Mich hat's auch erheitert, weil ich erst letztes Jahr nochmal ein Masterstudium beendet habe und nicht ein einziges mal mit der Sache konfrontiert wurde. Unsere Professoren, männlich wie weiblich, haben auch nie "gegendert". Selbiges für mein voriges Studium und ein außeruniversitäres Forschungsinstitut (Helmholtz), an dem ich die Thesis schrieb.

Es gab in meiner Studienzeit aber tatsächlich mal eine Vorlesung an einer anderen Fakultät, wo ein WiMi (einer von mehreren Tausend...) bei den Kriterien für eine Hausarbeit neben Schriftgröße und Seitenzahl auch "gendergerechte Sprache ('TeilnehmerInnen, Teilnehmer/innen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ...')" als Punkt nannte, aber ohne "Androhung" eines Punktabzugs o.ä.

Trotzdem schickte ein Student an den Dekan eine Mail und fragte nach, ob Seminarleiter sowas dürften. Daraufhin ging eine Rundmail an Studenten und Dozenten um, in der nochmal "von oben" klargestellt wurde, dass es solch ein Kriterium nicht geben darf. Fertig, Thema geklärt. Von dem Fall hörte ich auch nur, weil ein Freund an der Fakultät studierte und aufgrund der Rundmail darüber informiert wurde. Also wenn das schon die Unterdrückung des Mannes und der Angriff auf die Naturwissenschaften sein soll, die angeblich überall Einzug erhalten haben, na dann. :?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:19)

Ich frage mich daher ernsthaft, wo die Genderweltherrschaft sich versteckt...
:D :thumbup: Sie lauert überall :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:52)

Ich hatte gedacht, du bist ne Frau. Dabei scheinst du ein Mann zu sein :D
Wie kommst du auf die Idee, ich könnte ein Mann sein?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:15)

Naja, Naturwissenschaftler von welcher Hochschule auch immer. Kann ja sein, dass es dort freiwillige Lehrangebote gibt oder mal gab. Daraus lässt sich bloß nichts über alle Studiengänge ableiten.
Die Hochschule nennt sich MLU - Institut für Altertumswissenschaften (Archäologie Vor- und Frühgeschichte) Magisterabschluss. Reicht das?
Und nein "damals" gabs den Genderquatsch noch nicht!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:38)

Mich hat's auch erheitert, weil ich erst letztes Jahr nochmal ein Masterstudium beendet habe und nicht ein einziges mal mit der Sache konfrontiert wurde. Unsere Professoren, männlich wie weiblich, haben auch nie "gegendert". Selbiges für mein voriges Studium und ein außeruniversitäres Forschungsinstitut (Helmholtz), an dem ich die Thesis schrieb.

Es gab in meiner Studienzeit aber tatsächlich mal eine Vorlesung an einer anderen Fakultät, wo ein WiMi (einer von mehreren Tausend...) bei den Kriterien für eine Hausarbeit neben Schriftgröße und Seitenzahl auch "gendergerechte Sprache ('TeilnehmerInnen, Teilnehmer/innen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ...')" als Punkt nannte, aber ohne "Androhung" eines Punktabzugs o.ä.

Trotzdem schickte ein Student an den Dekan eine Mail und fragte nach, ob Seminarleiter sowas dürften. Daraufhin ging eine Rundmail an Studenten und Dozenten um, in der nochmal "von oben" klargestellt wurde, dass es solch ein Kriterium nicht geben darf. Fertig, Thema geklärt. Von dem Fall hörte ich auch nur, weil ein Freund an der Fakultät studierte und aufgrund der Rundmail darüber informiert wurde. Also wenn das schon die Unterdrückung des Mannes und der Angriff auf die Naturwissenschaften sein soll, die angeblich überall Einzug erhalten haben, na dann. :?
Bei mir war das auch nicht als Empfehlung Thema. Ich kann zwar die Argumente, die gegen die generische Schreibweise vorgebracht werden, nachvollziehen und stimme ihnen sogar in Teilen zu, kann aber nur mit neutralen Formulierungen etwas anfangen (allerdings auch nicht immer, denn bei vielen generischen Formen kommt bei mir gar nicht erst die Vorstellung von einem bestimmten Geschlecht auf, und es ist unnötig, sowas überzubetonen).

Was mir übrigens auffällt, ist dass die "Kritik" an Sozialwissenschaften völlig verstummt ist. Noch vor kurzem verging kein Abend, an dem nicht mindestens einer einmal über Sozial- oder Geisteswissenschaftler witzelte, nun ist aber nirgends was zu hören oder zu lesen... Gender sei Dank. :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 19:17)

Die Hochschule nennt sich MLU - Institut für Altertumswissenschaften (Archäologie Vor- und Frühgeschichte) Magisterabschluss. Reicht das?
Und nein "damals" gabs den Genderquatsch noch nicht!
So genau wollte ich's auch gar nicht wissen, sondern meinte nur, dass ich von Naturwissenschaftlern nicht erwarten würde, dass sie sich gut mit Bildungspolitik auskennen -- außer sie beschäftigen sich halt privat oder beruflich damit, aber zu ihrem Studium gehört es ja nicht. Und als Bücherwurm müsstest Du doch dann wissen, dass man für bestimmte Aussagen auch eine Quelle benötigt. Offenbar gab's damals kein Internet, wenn man irgendein regionales Netzwerk sieht und sofort glaubt, es würde sämtliche Lehrinhalte diktieren. Das machen die Hochschulen selbst und lassen sich die Studiengänge akkreditieren (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 95170.html). Folglich musst Du schon sehr lange suchen bis Du mal ein Gender-Seminar findest. Es ist halt etwas für eine winzige Minderheit, die sich damit beschäftigen möchte. Gezwungen wird niemand.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)

Das Zentrum ist älter als Deine Definition, bei der Du nicht einmal sagst, warum sie relevant sein soll. Und dort am Charité beschäftigt man sich eben mit körperlichen Unterschieden von Männern und Frauen. Gendermedizin halt.
Ja genau - das tut man und das hat was mit Biologie zu tun und nicht mit "Gender".
frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)Und nochmal: es stimmt nicht, dass diese Themen von allen Lehrstühlen gelehrt werden müssen. Das ist so weit von der Realität entfernt wie die Behauptung, biologische Unterschiede seien sozial konstruiert.
Das erkläre mal dem Genderkompetenz-Zentrum an der Humboldtuni und den Professoren Voss und Schmitz, die sind das nämlich, die solche Behauptungen aufstellen und über jede Kritik erhaben sind.
frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02) Da argumentierst Du lediglich im anderen 1%-Extrem. Das Thema ist halt völlig bedeutungslos. Lehrveranstaltungen, die sich mit diesem "sozial konstruierten" Genderkram beschäftigen, musst Du schon bundesweit mit der Lupe suchen.
Na ich glaube kaum, dass man 250 Genderprofessoren mit der Lupe suchen muss. Irgendwie müssen die ja ihre Existenzberechtigung nachweisen und meines Wissens haben Professoren einen Lehrstuhl inne und halten entsprechend auch Lehrveranstaltungen ab.
frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)Statt sowas über Monate zu predigen, kannst Du doch einfach mal eine Stichprobe machen und Dir tatsächlich anschauen, womit Studenten zu tun haben. Nimm doch einfach das Physikstudium der TU Dresden. Da kommen im Modulkatalog inkl. Inhalten und Zielen nicht ein einziges Mal die Begriffe "Gender" oder "Geschlecht" auf 79 Seiten vor, nicht einmal als freiwilliges Wahl(pflicht)modul: https://tu-dresden.de/mn/ressourcen/dat ... df?lang=de
Na um so besser, wenn das in Dresden so ist - ist aber offensichtlich nicht überall so.
frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 18:02)Zack, schon ist Deine skurrile Behauptung ("muss überall gelehrt werden") widerlegt. Ich hab echt keine Ahnung, wer Dir sowas eingeredet hat.
Das hat mir niemand "eingeredet"
Guck mal - mal kurz gegoogelt:
Hier und hier und hier und hier
Ganz so skurril scheint meine Behauptung doch nicht zu sein.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 19:40)

So genau wollte ich's auch gar nicht wissen, sondern meinte nur, dass ich von Naturwissenschaftlern nicht erwarten würde, dass sie sich gut mit Bildungspolitik auskennen -- außer sie beschäftigen sich halt privat oder beruflich damit, aber zu ihrem Studium gehört es ja nicht. Und als Bücherwurm müsstest Du doch dann wissen, dass man für bestimmte Aussagen auch eine Quelle benötigt. Offenbar gab's damals kein Internet, wenn man irgendein regionales Netzwerk sieht und sofort glaubt, es würde sämtliche Lehrinhalte diktieren. Das machen die Hochschulen selbst und lassen sich die Studiengänge akkreditieren (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 95170.html). Folglich musst Du schon sehr lange suchen bis Du mal ein Gender-Seminar findest. Es ist halt etwas für eine winzige Minderheit, die sich damit beschäftigen möchte. Gezwungen wird niemand.
Ich bin kein Bücherwurm, sondern habe zu denen gehört, die in der Erde rumbuddeln und Feldforschung betreiben. ;)
Als ich mein Studium absolviert habe, steckte Internet noch in den Kinderschuhen, zumindest in Deutschland.
Und falls es dir aufgefallen sein sollte, versuche ich meine Behauptungen mit Quellen zu belegen und nicht einfach ins Blaue hinein irgendwas zu behaupten
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 19:41)

Ja genau - das tut man und das hat was mit Biologie zu tun und nicht mit "Gender".
Doch. :)

Gendermedizin gehört zur Geschlechterforschung dazu.
Das erkläre mal dem Genderkompetenz-Zentrum an der Humboldtuni und den Professoren Voss und Schmitz, die sind das nämlich, die solche Behauptungen aufstellen und über jede Kritik erhaben sind.
Und warum ausgerechnet die?
Na ich glaube kaum, dass man 250 Genderprofessoren mit der Lupe suchen muss. Irgendwie müssen die ja ihre Existenzberechtigung nachweisen und meines Wissens haben Professoren einen Lehrstuhl inne und halten entsprechend auch Lehrveranstaltungen ab.
Ich hab nicht behauptet, dass alle Genderprofessuren im Bereich der Medizin sind. Es gibt sie ja auch in den Geschichtswissenschaften oder in der Psychologie. Und einige wenige in der Linguistik. Aber von wie vielen reden wir da? Zehn von 47.000 Professuren an deutschen Hochschulen? Also wenn man sonst keine Sorgen hat.
Na um so besser, wenn das in Dresden so ist - ist aber offensichtlich nicht überall so.

Das hat mir niemand "eingeredet"
Guck mal - mal kurz gegoogelt:
Hier und hier und hier und hier
Ganz so skurril scheint meine Behauptung doch nicht zu sein.
Ja, und nun? Keine einzige Prüfungsordnung. Lediglich einzelne Seminare, die Interessierte freiwillig belegen können. Es bleibt halt falsch, dass diese Themen in allen Studiengängen gelehrt werden müssen. Nur der Hinweis, dass es einzelne Angebote gibt, bestätigt die Aussage, die längst widerlegt wurde, nicht. Zeig doch mal einen einzigen naturwissenschaftlichen Studiengang in Deutschland, wo Studenten es müssen. Du wirst vermutlich keinen finden. Auch nicht an der gerne genannten HU: https://gremien.hu-berlin.de/de/amb/201 ... _DRUCK.pdf
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 19:45)

Ich bin kein Bücherwurm, sondern habe zu denen gehört, die in der Erde rumbuddeln und Feldforschung betreiben. ;)
Als ich mein Studium absolviert habe, steckte Internet noch in den Kinderschuhen, zumindest in Deutschland.
Und falls es dir aufgefallen sein sollte, versuche ich meine Behauptungen mit Quellen zu belegen und nicht einfach ins Blaue hinein irgendwas zu behaupten
Na siehst Du. Bei mir im Studium war der Umgang mit digitalen Medien selbstverständlich. Und wenn man da in einer Arbeit schreibt, in Deutschland müssten alle Studenten solche Inhalte lernen, muss ich es mit einer digitalen oder gedruckten Quelle belegen können. Ein Link zu einem regionalen Nischennetzwerk, welches auf einer (schlecht gemachten) Internetseite Empfehlungen schreibt, reicht da nicht. Das wäre eine Falschaussage, die jedem Prüfer auch so auffällt, weil er sofort weiß, dass es nicht stimmt. Die Überlegungen würde ich einfach komplett in die Tonne werfen und vergessen.
Labskaus!

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 19:39)

Bei mir war das auch nicht als Empfehlung Thema. Ich kann zwar die Argumente, die gegen die generische Schreibweise vorgebracht werden, nachvollziehen und stimme ihnen sogar in Teilen zu, kann aber nur mit neutralen Formulierungen etwas anfangen (allerdings auch nicht immer, denn bei vielen generischen Formen kommt bei mir gar nicht erst die Vorstellung von einem bestimmten Geschlecht auf, und es ist unnötig, sowas überzubetonen).

Was mir übrigens auffällt, ist dass die "Kritik" an Sozialwissenschaften völlig verstummt ist. Noch vor kurzem verging kein Abend, an dem nicht mindestens einer einmal über Sozial- oder Geisteswissenschaftler witzelte, nun ist aber nirgends was zu hören oder zu lesen... Gender sei Dank. :D
Ist mir nicht aufgefallen. Kurios fand ich nur mal BWL-Studenten, die sich über Sozialwissenschaftler echauffierten und von einem vorbeilaufenden Professor laut darauf hingewiesen wurden, dass die Wirtschaftswissenschaften selbst Teil der Sozialwissenschaften sind. So als würde sich ein Jurist über Geisteswissenschaften lustig machen und nicht dran denken, dass er selbst einer ist. :|
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von harry52 »

Sabine99 hat geschrieben: Eine gemeinsame Kultur, existiert eben nicht.
Vielmehr ein Kosmos aus Kulturen.
Ja und ich denke, dass jeder von uns nahezu täglich die Erfahrung macht, dass er mit vielen seiner Landsleute meist nur wenig Gemeinsamkeiten hat, ob in Musik, in Religion, in Mode, in Hobbys, in Literatur, in Politik, ...

Das ist ja auch eines der ganz großen Themen. Unsere Gesellschaft ist gespalten und spaltet sich immer mehr.
Sabine99 hat geschrieben: Aber Du versuchst hier die Flügel einer Windmühle , in Form eines narzistisch geprägten Users, zu stoppen.
Das wird Dir aber nicht gelingen, da Menschen, die ihr Wissen nur erlernt, aber nie hinterfragt haben und können, ihr ganzes Leben eben nur ihr auf ihre geistige Festplatte zurück greifen .
Danke für diese Einschätzung des anderen Users.
Den Eindruck habe ich auch und ich diskutiere seit weit über 10 Jahren in einem anderem Diskussionsforum. Mir ist das nicht neu und ich hätte jetzt auch aufgegeben, ihm das noch irgendwie anders zu erklären.

So ca. nach drei Versuchen gebe ich meistens auf, weil es dann wirklich sinnlos ist und der Gegenüber (aus welchen Gründen auch immer) offensichtlich blockiert ist.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

harry52 hat geschrieben:(15 Dec 2016, 23:39)
Unsere Gesellschaft ist gespalten und spaltet sich immer mehr.
There is no such thing as society. Einer der -- zugegeben wenigen -- Geistesblitze der eisernen Lady. Ich find diese Diskussion um eine gesellschaftliche Spaltung ähnlich unbefriedigend wie eine Integrationsdebatte.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:41)
250 Gender-Lehrstühle, also Professuren für eine "Wissenschaft", der man nur Unwissenschaftlichkeit nachweisen kann dürften doch auch für dich schon ausreichender Nachweis sein.
Was auch nicht annähernd der Anzahl theologischer Professuren entspricht. Zirka 240 gibts allein auf katholischer Seite. Nur zum Vergleich. "Im Paradies" war 2012 ein Artikel in der ZEIT überschrieben, der von den paradiesischen Zuständen der akademischen Theologie berichtete.
Mit dem Gender Mainstreaming wird aus meiner Sicht das Projekt der Frauengleichberechtigung massiv beschädigt. Die Leute verlieren sich im unsäglichen Erfinden immer neuer Gendersternchen, Binnen-Is, X-Endungen und was auch immer. Nicht die Gleichstellung der Frau erscheint wichtig, sondern die Diskreditierung der Männer. Die Phantasie, dass die Identifikation als Mann/Frau in keiner Weise biologisch vorgegeben sei, trifft auf den natürlichen Widerwillen von über 90% der Bevölkerung. Die Trennung zwischen Frauen- und Männertoiletten, die insbesondere dem Schutz des Intimbereichs der Frauen dienen, wird angegriffen und teilweise jetzt durch den Vorschlag von Unisex Toiletten aufgehoben , m.E. wieder zu Lasten der Frauen. Man hat den Grünen da ihr Steckenpferd gelassen, weil man sie für Koalitionen brauchte und nicht mit den hypermoralisierenden Grünen diskutieren wollte. Aber die Folgen sehen wir derzeit u.a. in der AfD.
Dass Genderforschung mit Grünen/B90-Besetztheit identisch ist, würde ich zunächst mal anzweifeln (solange man es mir nicht nachweist). Die These vom Aufstieg der AfD und sonstigen Rechtspopulisten als Reaktion auf Gender Mainstreaming zweifle ich vehement an. "Wer Alternativlosigkeit sät, wird Alternative ernten" ist ein Artikel des Dresdner Politikprofessors und Mitglied des konservativen Flügels (!) der CDU Werner J. Patzelt überschrieben, in welchem er den Zusammenhang zwischen der Linksverschiebung der CDU im Zusammenhang mit dem "alternativlosen" Euro-Rettungs-Management der Merkel-Regierung und der Entstehung eines Vakuums auf der rechtskonservativen Seite der CDU beschreibt. Und das ist absolut schlüssig. Das akademische Gezänk auf den Fluren und in den Besprechungsräumen der Universitäten kann nie und nimmer politische Umbrüche eines Ausmaßes wie den gerade laufenden in Deutschland, Europa und der Welt hinreichend erklären.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(15 Dec 2016, 15:21)
Ich habe das schon mit der Definition von " Bewertung " ...
Auch wenn du deine Auslassungen zu "Bewertung" noch ein paarmal wiederholst werden die nicht richtiger!
Es werden immer noch keine Fakten bewertet! Fakten sind vorhanden - Punkt, Aus, Ende!
Thesen/Hypothesen/ Theorien werden bewertet, nämlich dahingehend, ob sie von vorliegenden Fakten gestützt werden oder nicht.
Stützen vorliegende Fakten die jeweilige(n) Thesen/Hyothesen/Theorein nicht sind sie falsifiziert, müssen fallen gelassen oder modifiziert werden. Ende!
Gleiches gilt für Kultur - es gibt eben keinen Kosmos von Kulturen, sondern einige Große Kulturen, die sowohl Gemeinsamkeiten (Überschneidungen), als auch explizite Unterscheidungsmerkmale aufweisen.
Dass sich Individuen nicht mit der Gesamtkultur der sie angehören/der sie entstammen identifizieren, sondern nur jeweils mit Breichen/Teilen, die ihren Interessen entsprechen, ist eigentlich eine Binse - sollte es zumindest sein. Ändert aber nichts daran, dass sie einer gemeinsamen Kultur entstammen und somit auch Gemeinsamkeiten aufweisen - auch wenn es sich dabei nur um geringe Schnittmengen handelt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

Jepp, jetzt sind es nur noch " geringe Schnittmengen ".
Du bist auf einem guten, neuen Weg.
Weiter so.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Dec 2016, 09:56)

Dass Genderforschung mit Grünen/B90-Besetztheit identisch ist, würde ich zunächst mal anzweifeln (solange man es mir nicht nachweist). Die These vom Aufstieg der AfD und sonstigen Rechtspopulisten als Reaktion auf Gender Mainstreaming zweifle ich vehement an. "Wer Alternativlosigkeit sät, wird Alternative ernten" ist ein Artikel des Dresdner Politikprofessors und Mitglied des konservativen Flügels (!) der CDU Werner J. Patzelt überschrieben, in welchem er den Zusammenhang zwischen der Linksverschiebung der CDU im Zusammenhang mit dem "alternativlosen" Euro-Rettungs-Management der Merkel-Regierung und der Entstehung eines Vakuums auf der rechtskonservativen Seite der CDU beschreibt. Und das ist absolut schlüssig. Das akademische Gezänk auf den Fluren und in den Besprechungsräumen der Universitäten kann nie und nimmer politische Umbrüche eines Ausmaßes wie den gerade laufenden in Deutschland, Europa und der Welt hinreichend erklären.
Zustimmung. Bis auf die mir zu positive Patzelt-Beschreibung. Der Mann sympathisiert mit Pegida und AfD und ist deshalb als Politologe nicht unabhängig genug. Eine gewisse Orientierung in bestimmte Richtungen haben die zwar alle, aber eine direkte Parteimitgliedschaft geht dann doch schon zu weit, finde ich, weil er ja wie andere Politologen die gegenwärtige Stimmung im Lande im Auftrag der Medien regelmäßig einschätzen soll.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(16 Dec 2016, 16:58)

Jepp, jetzt sind es nur noch " geringe Schnittmengen ".
Du bist auf einem guten, neuen Weg.
Weiter so.
Ich habe nie etwas anderes behauptet.
Menschen die einer gemeinsamen/der gleichen Kultur angeören, identifizieren sich mit dieser (ihrer) Kultur. Punkt!
Dazu sollte man allerdings wissen, wie der Kulturbegiff definiert ist,den auch entsprechend gebrauchen (können) sich keinen eigenen zusammenbasteln - alá "es gibt einen Kosmos von Kulturen". Das ist nämlich ausgemachter Blödsinn.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(16 Dec 2016, 18:18)

Zustimmung. Bis auf die mir zu positive Patzelt-Beschreibung. Der Mann sympathisiert mit Pegida und AfD und ist deshalb als Politologe nicht unabhängig genug.
Ich weiß. Der ist für mich auch nicht "unabhängiger Beobachter" sondern vielmehr Kronzeuge für die Motive und Antriebe, aus denen heraus Bewegungen wie Pegida und AfD stark geworden sind. Und diese Motive sind eben nicht Gegenreaktion auf "Genderwahn".
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Dec 2016, 06:45)

Ich weiß. Der ist für mich auch nicht "unabhängiger Beobachter" sondern vielmehr Kronzeuge für die Motive und Antriebe, aus denen heraus Bewegungen wie Pegida und AfD stark geworden sind. Und diese Motive sind eben nicht Gegenreaktion auf "Genderwahn".
Damit hast du natürlich recht. Mal unabhängig davon, dass ich den Patzelt nicht ausstehen kann. Das aber ist einfach mein sehr subjektives Empfinden :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Dec 2016, 18:41)

Ich habe nie etwas anderes behauptet.
Menschen die einer gemeinsamen/der gleichen Kultur angeören, identifizieren sich mit dieser (ihrer) Kultur. Punkt!
Dazu sollte man allerdings wissen, wie der Kulturbegiff definiert ist,den auch entsprechend gebrauchen (können) sich keinen eigenen zusammenbasteln - alá "es gibt einen Kosmos von Kulturen". Das ist nämlich ausgemachter Blödsinn.

Genau : " Du hast behauptet ".
Mittlerweile hat der Begriff " Kultur ", aber eine Bedeutungserweiterung erfahren.
Letzteres zeigt sich schon daran, dass ''Kultur'' zu einem idiomatischen Bestandteil zahlloser Komposita geworden ist – wie Alltagskultur, Diskussionskultur, Esskultur, Fankultur, Firmenkultur, Fußballkultur, Musikkultur, Populärkultur, Subkultur und vieler weiterer Zusammensetzungen (z.B. Kulturlandschaft, Kulturtechniken, politische Kultur). Eben ein " Kosmos aus Kulturen ".

Du definierst diesen Befriff aber immer auf der Ebene der Geistes- und Sozialwissenschaften.
In allen ,deinen Beiträgen fällt immer explizit auf, das Du nicht diskutieren möchtest, sondern feststellen willst. Dabei mißachtest Du bewusst oder auf Grund intellektueller Defizite, immer, das Definitionen sich im Laufe der Zeit, veränderten oder neu definiert wurden.
Der User " harry " hat pragmatisch und zielorientiert erklärt, das der Begriff " Kultur " nicht eingrenzbar ist.

Würdest Du dein Bildungsniveau nicht nur vortäuschen, wüsstest Du, das der Begriff " Kultur " , lateinisch " colere ", "cultura" bzw. "cultus", aus der Landwirtschaft stammt.
Nämlich den Landbau, Anbau, die Bebauung und die Pflege und Veredlung von Ackerboden definiert.

Deine narzistisch, geprägte Art, hier User zu belehren, ist aber denoch ziemlich amüsant. :thumbup:
Nachdem wir also den Begriff " Kultur " endlich zielorientiert definiert haben, können wir ja jetzt über die Landwirtschaft diskutieren. :D
Also, ich bin dabei. :thumbup:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(17 Dec 2016, 14:29)

Genau : " Du hast behauptet ".
Mittlerweile hat der Begriff " Kultur ", aber eine Bedeutungserweiterung erfahren.
Letzteres zeigt sich schon daran, dass ''Kultur'' zu einem idiomatischen Bestandteil zahlloser Komposita geworden ist – wie Alltagskultur, Diskussionskultur, Esskultur, Fankultur, Firmenkultur, Fußballkultur, Musikkultur, Populärkultur, Subkultur und vieler weiterer Zusammensetzungen (z.B. Kulturlandschaft, Kulturtechniken, politische Kultur). Eben ein " Kosmos aus Kulturen ".
Nein - mittlerweile hat der Begriff "Kultur" keine "Bedeutungserweiterung" erfahren.
Was du fälschlicherweise als "Bedeutungserweiterung" bezeichnest, ist eine Einengung des Kulturbegriffs, auf einzelne (kleine) Teile des Gesamtbegriffs.
Deine Aufzählung ist mitnichten "ein Kosmos von Kulturen" oder "zahlloser Komposita", sondern lediglich eine Aufzählung dessen, was Kultur beinhaltet.
Sabine99 hat geschrieben:(17 Dec 2016, 14:29)Du definierst diesen Befriff aber immer auf der Ebene der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Es gibt keine Definition des Kulturbegriffs in den Geistes- und Sozialwissenschaften - es gibt nur eine Definition des Kulturbegriffs und der stammt aus der Anthropologie und bezeichnet Kultur als Gegenstück zur Natur - nämlich als alles was vom Menschen, im Verlauf seiner Geschichte geschaffen wurde.
Und in genau diesem Sinn verwende ich ihn auch.
Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften verwenden den Kulturbegriff in eingerenzter Form und nicht in seiner Gesamtheit.
Sabine99 hat geschrieben:(17 Dec 2016, 14:29)In allen ,deinen Beiträgen fällt immer explizit auf, das Du nicht diskutieren möchtest, sondern feststellen willst. Dabei mißachtest Du bewusst oder auf Grund intellektueller Defizite, immer, das Definitionen sich im Laufe der Zeit, veränderten oder neu definiert wurden.
Der User " harry " hat pragmatisch und zielorientiert erklärt, das der Begriff " Kultur " nicht eingrenzbar ist.
User Harry hat den Begriff eingegrenzt - er hat ihn sogar bis zur Unkenntlichkeit "zerstückelt" indem er behauptet hat, es gäbe keine gemeinsame Kultur (du übrigens auch), weil sich ja jeder Mensch mit etwas anderem identifizieren würde und es dadurch auch keine Gemeinsamkeiten geben könnte, hat dabei allerdings ignoriert, dass alles was er aufgezählt hat, womit sich die unterschiedlichsten Menschen identifzieren unsere gemeinsame Kultur ausmacht, zu unserer gemeinsamen Kultur gehört.
Ich habe Kultur nicht eingegrenzt - im Gegenteil, ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass Kultur das Komplexe Ganze ist, alle Fähigkeiten und Gewohnheiten, die Menschen als Mitgleider einer Gemeinschaft/Gesellschaft durch soziales Lernen erwerben.
Sabine99 hat geschrieben:(17 Dec 2016, 14:29)
Würdest Du dein Bildungsniveau nicht nur vortäuschen, wüsstest Du, das der Begriff " Kultur " , lateinisch " colere ", "cultura" bzw. "cultus", aus der Landwirtschaft stammt.
Nämlich den Landbau, Anbau, die Bebauung und die Pflege und Veredlung von Ackerboden definiert.
Ach nee - und was ist das anders als "das was Menschen geschaffen haben - das "Komplexe Ganze" von dem ich die ganze Zeit spreche?
Nur weil ich nicht bei Wikipedia abgeschrieben haben (wie das offensichtlich nötig hast), bedeutet das nicht, dass ich die Herkunft des Begriffes nicht kennen bzw nicht wissen würde woraus er abgeleitet wird.
Nur die Herkunft/Ableitung eines Begriffes ist nicht gleichbedeutend mit dessen Definition und Verwendung.

Sabine99 hat geschrieben:(17 Dec 2016, 14:29)Deine narzistisch, geprägte Art, hier User zu belehren, ist aber denoch ziemlich amüsant. :thumbup:
Nachdem wir also den Begriff " Kultur " endlich zielorientiert definiert haben, können wir ja jetzt über die Landwirtschaft diskutieren. :D
Also, ich bin dabei. :thumbup:
Aua - das tut jetzt echt weh!
Nun gut- damit hast du dich endgültig ins Abseits geschossen.
Auf alle Fälle hast du mehr als deutlich gezeigt, dass du schlicht keine Ahnung - aber wirklich absolut keine Ahnung - hast, was Kultur bedeutet.
Wenn du schon die die Herleitung des Begriffes Kultur bei Wikipedia abschreiben musst und das auch noch falsch, dann hättest du auch weiterlesen sollen undhättest dir diese Blamage erspart.
Aber was will man von jemanden erwarten, der auf argumentum ad personam ausweichen muss, weil er über keine sachlichen bzw inhaltlichen Argumente verfügt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

So richtig interessant finde ich die Kultur-Begriffs-Streitereien eigentlich nicht. Dabei ist das anfangs aufgeworfene Thema doch eigentlich sehr interessant. Vielleicht könnten wir dahin zurückfinden. Da würden sich dann auch sicher andere User wieder gerne beteiligen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Dec 2016, 22:33)

So richtig interessant finde ich die Kultur-Begriffs-Streitereien eigentlich nicht. Dabei ist das anfangs aufgeworfene Thema doch eigentlich sehr interessant. Vielleicht könnten wir dahin zurückfinden. Da würden sich dann auch sicher andere User wieder gerne beteiligen.
Die Kultur, der man angehört/in die man hiningeboren wurde, hat aber was mit Identitätsentwicklung zu tun - sozialer Identität, auch wenn es sich nur um so scheinbar simple Sachen wie Essgewohnheiten oder weiterführen bestimmter Handarbeitstraditionen (oder Wiederentdecken solcher Traditionen) sind. ;)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Dec 2016, 20:07)

Nein - mittlerweile hat der Begriff "Kultur" keine "Bedeutungserweiterung" erfahren.
Was du fälschlicherweise als "Bedeutungserweiterung" bezeichnest, ist eine Einengung des Kulturbegriffs, auf einzelne (kleine) Teile des Gesamtbegriffs.
Deine Aufzählung ist mitnichten "ein Kosmos von Kulturen" oder "zahlloser Komposita", sondern lediglich eine Aufzählung dessen, was Kultur beinhaltet.


Es gibt keine Definition des Kulturbegriffs in den Geistes- und Sozialwissenschaften - es gibt nur eine Definition des Kulturbegriffs und der stammt aus der Anthropologie und bezeichnet Kultur als Gegenstück zur Natur - nämlich als alles was vom Menschen, im Verlauf seiner Geschichte geschaffen wurde.
Und in genau diesem Sinn verwende ich ihn auch.
Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften verwenden den Kulturbegriff in eingerenzter Form und nicht in seiner Gesamtheit.


User Harry hat den Begriff eingegrenzt - er hat ihn sogar bis zur Unkenntlichkeit "zerstückelt" indem er behauptet hat, es gäbe keine gemeinsame Kultur (du übrigens auch), weil sich ja jeder Mensch mit etwas anderem identifizieren würde und es dadurch auch keine Gemeinsamkeiten geben könnte, hat dabei allerdings ignoriert, dass alles was er aufgezählt hat, womit sich die unterschiedlichsten Menschen identifzieren unsere gemeinsame Kultur ausmacht, zu unserer gemeinsamen Kultur gehört.
Ich habe Kultur nicht eingegrenzt - im Gegenteil, ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass Kultur das Komplexe Ganze ist, alle Fähigkeiten und Gewohnheiten, die Menschen als Mitgleider einer Gemeinschaft/Gesellschaft durch soziales Lernen erwerben.


Ach nee - und was ist das anders als "das was Menschen geschaffen haben - das "Komplexe Ganze" von dem ich die ganze Zeit spreche?
Nur weil ich nicht bei Wikipedia abgeschrieben haben (wie das offensichtlich nötig hast), bedeutet das nicht, dass ich die Herkunft des Begriffes nicht kennen bzw nicht wissen würde woraus er abgeleitet wird.
Nur die Herkunft/Ableitung eines Begriffes ist nicht gleichbedeutend mit dessen Definition und Verwendung.



Aua - das tut jetzt echt weh!
Nun gut- damit hast du dich endgültig ins Abseits geschossen.
Auf alle Fälle hast du mehr als deutlich gezeigt, dass du schlicht keine Ahnung - aber wirklich absolut keine Ahnung - hast, was Kultur bedeutet.
Wenn du schon die die Herleitung des Begriffes Kultur bei Wikipedia abschreiben musst und das auch noch falsch, dann hättest du auch weiterlesen sollen undhättest dir diese Blamage erspart.
Aber was will man von jemanden erwarten, der auf argumentum ad personam ausweichen muss, weil er über keine sachlichen bzw inhaltlichen Argumente verfügt.

Moin.
Kultur :
- Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als
Ausdruck menschlicher Höherentwicklung
- Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet
- Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung, Äußerung, Hervorbringung
- Kultiviertheit einer Person
- (Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren des Bodens
-(Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren
- (Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft) auf größeren Flächen kultivierte junge Pflanzen
- (Biologie, Medizin) auf geeigneten Nährböden in besonderen Gefäßen gezüchtete Gesamtheit
von Mikroorganismen oder Gewebszellen.

Schon 1952 haben Kroeber und Kluckholm die Vielfalt der Kulturbegriffe definiert.
Weiterhin wird Kultur als die Gesamtheit des menschlichen Wirkens definiert.
Quelle: http://www.madeasy.de/1/kultur.htm

Folgerichtig, definiert Kultur, die Gesamtheit des menschlichen Verhalten. Eben ein Kosmos aus
Kulturen. So vielfaltig, unbestimmbar und nicht eingrenzbar, wie das menschliche Verhalten selbst.
Und das ist auch gut so. :thumbup:
Und bis auf wenige " Schubladendenker " , sieht die intellektuelle und wissenschaftliche Welt, das
genau so.
Der Begriff Kultur (lat. cultura, Landbau), hat also eine Bedeutungserweiterung erfahren.
Aus der ursprünglichen Definition , ergibt sich heute eine Vielzahl von neuen Kuluren.
Und es ist die größte Leistung der Deutschen nach WK 2, ,diese Bedeutungserweiterung im GG
zu manifestieren.
Auf unserem Territorium , dürfen wir jede Art von Kultur pflegen, die wir persönlich bevorzugen.
Solange sie nicht gegen das GG verstößt.
Aktuell leben ca. 82 Millionen Menschen in Deutschland.
82 Millionen Menschen, die eine eigene Auffassung von " menschlichem Verhalten " haben.
Wo definiert sich da eine " Gemeinsamkeit " ?
Eine Schnittmenge von 82 Millionen Kreisen ?
Hö,hö,hö.
Na, denn mal los, Herr Wissenschaftler. ;)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Dec 2016, 14:27)

Die Kultur, der man angehört/in die man hiningeboren wurde, hat aber was mit Identitätsentwicklung zu tun - sozialer Identität, auch wenn es sich nur um so scheinbar simple Sachen wie Essgewohnheiten oder weiterführen bestimmter Handarbeitstraditionen (oder Wiederentdecken solcher Traditionen) sind. ;)
Das ist mir schon klar. Aber erstens haben die Leute nun mal verschiedene Meinungen zum Kulturbegriff und auch verschiedene Erfahrungen. Ich könnte da auch ne Menge anführen, was hier sicher in gar kein Raster passen würde. Und zweitens ist das doch unstrittig, dass Kultur auch mit Identität zu tun hat. Ich sehe das Ganze hier aber eher als einen Meinungsaustausch oder freundlichen Meinungsstreit und nicht als Plattform dafür, dass einer alles weiß ("Lehrer") und die anderen die "Lernenden" sein sollen. Das führt dann irgendwo zu Langeweile. So weit ich mich erinnern kann, ging es hier in diesem Thread doch auch mal darum, warum die einen besonders viel Wert auf Identität und Nationalgefühl legen und warum diese Personen das gerade jetzt so vehement diskutieren und die anderen die Thematik eher nicht als so vorrangig ansehen, weil sie ihre Identität als Deutsche zwar akzeptieren, aber nun auch nicht pausenlos darüber reden müssen, als sei das etwas Besonderes. An dieser Stelle könnten wir doch eigentlich weitermachen. Oder?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Dec 2016, 16:37)

Das ist mir schon klar. Aber erstens haben die Leute nun mal verschiedene Meinungen zum Kulturbegriff und auch verschiedene Erfahrungen. Ich könnte da auch ne Menge anführen, was hier sicher in gar kein Raster passen würde. Und zweitens ist das doch unstrittig, dass Kultur auch mit Identität zu tun hat. Ich sehe das Ganze hier aber eher als einen Meinungsaustausch oder freundlichen Meinungsstreit und nicht als Plattform dafür, dass einer alles weiß ("Lehrer") und die anderen die "Lernenden" sein sollen. Das führt dann irgendwo zu Langeweile. So weit ich mich erinnern kann, ging es hier in diesem Thread doch auch mal darum, warum die einen besonders viel Wert auf Identität und Nationalgefühl legen und warum diese Personen das gerade jetzt so vehement diskutieren und die anderen die Thematik eher nicht als so vorrangig ansehen, weil sie ihre Identität als Deutsche zwar akzeptieren, aber nun auch nicht pausenlos darüber reden müssen, als sei das etwas Besonderes. An dieser Stelle könnten wir doch eigentlich weitermachen. Oder?
Eben weil die "identiäre Bewegung", im Zusammenhang mit Identitätsentwicklung ins Spiel kam, ist es wichtig Kultur als das zu betrachten was sie ist - das "Komplexe Ganze".
Jede Nation - i.S.v. Ethnie - künstliches Staatsgebilde/Nationalstaat hat zur Entstehung beigetragen und daraus ergeben sich sowohl Gemeinsamkeiten (Sprache zB), als auch natioale Besonderheiten. Ich will nicht auf "typisch deutsch" hinaus, das gibt es m.M.n. so nicht, aber "nationale" Besonderheiten, sei das nun Brauchtum, was nur in einer ganz bestimmten Region tradiert wird, von einem bestimmten "Menschenschlag" bestimmte Trachten, Handwerkskunst, Handarbeitstechniken etc, die nur (noch) dort tradiert werden, bzw die in einer bestimmten Region ihren Ursprung haben und sich von dort aus verbreitet haben, die aber auch bei der sozialen Identität eine Rolle spielen.
Zur nationalen Idetität zählen aber auch Errungenschaften, die von Angehörigen dieser Nation erbracht wurden und für die man durchaus Achtung/Respekt empfinden kann.
Ich wollte nicht auf irgendeine sentimentale und/oder reaktionäre Deutschtümelei hinaus. Mit sowas kann ich nichts anfangen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Dec 2016, 19:44)

Eben weil die "identiäre Bewegung", im Zusammenhang mit Identitätsentwicklung ins Spiel kam, ist es wichtig Kultur als das zu betrachten was sie ist - das "Komplexe Ganze".
Jede Nation - i.S.v. Ethnie - künstliches Staatsgebilde/Nationalstaat hat zur Entstehung beigetragen und daraus ergeben sich sowohl Gemeinsamkeiten (Sprache zB), als auch natioale Besonderheiten. Ich will nicht auf "typisch deutsch" hinaus, das gibt es m.M.n. so nicht, aber "nationale" Besonderheiten, sei das nun Brauchtum, was nur in einer ganz bestimmten Region tradiert wird, von einem bestimmten "Menschenschlag" bestimmte Trachten, Handwerkskunst, Handarbeitstechniken etc, die nur (noch) dort tradiert werden, bzw die in einer bestimmten Region ihren Ursprung haben und sich von dort aus verbreitet haben, die aber auch bei der sozialen Identität eine Rolle spielen.
Zur nationalen Idetität zählen aber auch Errungenschaften, die von Angehörigen dieser Nation erbracht wurden und für die man durchaus Achtung/Respekt empfinden kann.
Ich wollte nicht auf irgendeine sentimentale und/oder reaktionäre Deutschtümelei hinaus. Mit sowas kann ich nichts anfangen.
Ja, aber da gibts doch keinen Dissens eigentlich.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Dec 2016, 20:03)

Ja, aber da gibts doch keinen Dissens eigentlich.
Wenn es eigentlich keinen Dissenz gibt, warum wird dann bei der bloßen Erwähung von "Nationaler Identität" i.S.v. Ethnie, wie bei einem unbedingtem (Beiß)Reflex, die Nazikeule geschwungen und räächts, räächts - "neuräächts" geschwungen?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Dec 2016, 11:53)

Wenn es eigentlich keinen Dissenz gibt, warum wird dann bei der bloßen Erwähung von "Nationaler Identität" i.S.v. Ethnie, wie bei einem unbedingtem (Beiß)Reflex, die Nazikeule geschwungen und räächts, räächts - "neuräächts" geschwungen?
Weil jede theoretische Diskussion in einem konkreten Umfeld, einer konkreten aktuell-politischen Situation stattfindet. Und da finde ich das übermäßige Betonen der "deutschen Identität" gerade in einer Zeit, wo es eine sehr starke gesellschaftliche Polarisierung gibt, nicht so günstig. Zumal eine der beiden größeren Gruppen eben mit solchen Begriffen wie "Ethnie", "Ethnopluralismus", "Volk", "Nation" und "nationale Identität" täglich gerne Punkte sammeln möchte. Mir ist einfach ein etwas weniger lautes "Nationalgefühl" angenehmer.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(18 Dec 2016, 15:07)

Moin.
Kultur :
- Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als
Ausdruck menschlicher Höherentwicklung
- Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet
- Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung, Äußerung, Hervorbringung
- Kultiviertheit einer Person
- (Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren des Bodens
-(Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren
- (Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft) auf größeren Flächen kultivierte junge Pflanzen
- (Biologie, Medizin) auf geeigneten Nährböden in besonderen Gefäßen gezüchtete Gesamtheit
von Mikroorganismen oder Gewebszellen.

Schon 1952 haben Kroeber und Kluckholm die Vielfalt der Kulturbegriffe definiert.
Weiterhin wird Kultur als die Gesamtheit des menschlichen Wirkens definiert.
Quelle: http://www.madeasy.de/1/kultur.htm

Folgerichtig, definiert Kultur, die Gesamtheit des menschlichen Verhalten. Eben ein Kosmos aus
Kulturen. So vielfaltig, unbestimmbar und nicht eingrenzbar, wie das menschliche Verhalten selbst.
Und das ist auch gut so. :thumbup:
Und bis auf wenige " Schubladendenker " , sieht die intellektuelle und wissenschaftliche Welt, das
genau so.
Der Begriff Kultur (lat. cultura, Landbau), hat also eine Bedeutungserweiterung erfahren.
Aus der ursprünglichen Definition , ergibt sich heute eine Vielzahl von neuen Kuluren.
Und es ist die größte Leistung der Deutschen nach WK 2, ,diese Bedeutungserweiterung im GG
zu manifestieren.
Auf unserem Territorium , dürfen wir jede Art von Kultur pflegen, die wir persönlich bevorzugen.
Solange sie nicht gegen das GG verstößt.
Aktuell leben ca. 82 Millionen Menschen in Deutschland.
82 Millionen Menschen, die eine eigene Auffassung von " menschlichem Verhalten " haben.
Wo definiert sich da eine " Gemeinsamkeit " ?
Eine Schnittmenge von 82 Millionen Kreisen ?
Hö,hö,hö.
Na, denn mal los, Herr Wissenschaftler. ;)
Haste aber fein abgeschrieben. :D
Interessant auch, dass du dich ausgerechnet auf die Kulturrelativisten Kroeber und Kluckhohn (nicht Kluckholm) beziehst, die den Kulturbegriff in der Tradition von Boas und der "Kulturkreislehre" eines Leo Frobenius normativ = wertend verwenden.
Wenn man schon versucht, anderen "Fehler" in der Verwendung des "Kulturbegriffes" nachzuweisen, sollte man allerdings zwischen deskriptiv und normativ unterscheiden können, was du ganz offensichtlich nicht kannst.
Ich verwende den Begriff "Kultur" ausschließlich deskritiv, also ohne jede Wertung.
Und wer versucht, anderen Fehler in der Verwendung des "Kulturbegriffes" nachzuweisen, sollte darüber hinaus auch wissen, dass die "Kulturkreislehre" eines Leo Frobenius - in dessen Tradition sich Kroeber und Kluckhohn befinden, inzwischen widerlegt ist und der Kulturrelativismus (dessen Verfechter Kroeber und Kluckhohn sind) dahingehend in der Kritik steht, weil er a) in sich widersprüchlich ist, da seine Prinzipien eine Norm innerhalb einer Kultur darstellen und somit keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben kann, b) sich aus diesem Grund selbst ad absurdum führt. Der Kulturrelativismus wurde inzwischen von der Anthropologie und Ethnologie verworfen. Verworfen bedeutet nichts weiter als widerlegt.
Und damit kannst du dir Kroeber/Kluckhohn und deren "Definition des Kuturbegriffes" dahin schieben, wo die Sonne nicht hinscheint.

Dementsprechend geht es bei dem Begriff Kultur auch nicht um menschliches Verhalten/Verhaltensnormen, sondern um erworbene Fähigkeiten und Gewohnheiten.
Fähigkeiten und Gewohnheiten sind nicht gleichbedeutend mit Verhaltensweisen!
Noch ein Unterschied, den du zu erkennen nicht in der Lage bist.

Der Begriff Kultur für das "Komplexe Ganze" ist immer noch ein deskritiver Sammelbegriff und ergibt immer noch keinen "Kosmos aus Kulturen" und aus einem deskriptive Begriff lassen sich auch keine Normen ableiten. Was ich auch nicht getan habe.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(18 Dec 2016, 15:07)
Moin.
Kultur :
- Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als
Ausdruck menschlicher Höherentwicklung

- Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet
- Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung, Äußerung, Hervorbringung
- Kultiviertheit einer Person
- (Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren des Bodens
-(Landwirtschaft, Gartenbau) das Kultivieren
- (Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft) auf größeren Flächen kultivierte junge Pflanzen
- (Biologie, Medizin) auf geeigneten Nährböden in besonderen Gefäßen gezüchtete Gesamtheit
von Mikroorganismen oder Gewebszellen.
Wir (Wissenschaftler) sprechen von kultureller Evolution in Anlehnung an die biologische Evolution und Evolution kennt keine Höherentwicklung, sondern nur eine Weiterentwicklung i.S.v. Zunahme der Komplexität.
Der Mensch = Homo sapiens sapiens hat sich eben auch nicht "höher entwickelt" - er ist immer noch die gleiche Spezies Mensch, die vor ca. 80.000 Jahren begonnen hat, Afrika zu verlassen. Seine Fähigkeiten haben sich weiter entwickelt, sind komplexer geworden - genauer Homo sapiens sapiens hat seine Fähigkeiten weiter entwickelt.

Wer von einer "Höherentwicklung" der Kutur spricht, setzt eine lineare Entwicklung von Kultur - chronologische Weiter-/Höherentwicklung - ganz in der Tradition der Kulturkreislehre von Frobenius.
Besonders deutlich wird der Bezug auf Frobenius bei dieser Aussage:
"Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung, Äußerung, Hervorbringung - Kultiviertheit einer Person"

Frobenius vertritt die Ansicht, dass Kultur etwas (ein Programm) sei, welches dem Menschen übegeordnet sei und auf das der Mensch nur sehr wenig Einfluss hat, etwas das "hervorbringt". Kultur bringt aber nicht hervor, sie wird hervorgebracht und zwar vollumfänglich vom Menschen selbst.
Schon darin zeigt sich der Unsinn der Aussage "(Kultur) kultiviert den Menschen, bringt die Kultiviertheit einer Person hervor"

Der Rest - deine Auflistung zu Landwirtschaft - hat ebenfalls nichts aber auch gar nichts mit "Höherentwicklung" zu tun. "Kultivieren" i.S.v. Züchtung neuer Pflanzenarten durch gezielte Selektion wurde zeitgleich mit dem Ackerbau entwickelt, stellt somit nicht einmal eine Zunahme der Komlpexität dar.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Dec 2016, 14:44)

Wir (Wissenschaftler) sprechen von kultureller Evolution in Anlehnung an die biologische Evolution und Evolution kennt keine Höherentwicklung, sondern nur eine Weiterentwicklung i.S.v. Zunahme der Komplexität.
Der Mensch = Homo sapiens sapiens hat sich eben auch nicht "höher entwickelt" - er ist immer noch die gleiche Spezies Mensch, die vor ca. 80.000 Jahren begonnen hat, Afrika zu verlassen. Seine Fähigkeiten haben sich weiter entwickelt, sind komplexer geworden - genauer Homo sapiens sapiens hat seine Fähigkeiten weiter entwickelt.

Wer von einer "Höherentwicklung" der Kutur spricht, setzt eine lineare Entwicklung von Kultur - chronologische Weiter-/Höherentwicklung - ganz in der Tradition der Kulturkreislehre von Frobenius.
Besonders deutlich wird der Bezug auf Frobenius bei dieser Aussage:
"Verfeinerung, Kultiviertheit einer menschlichen Betätigung, Äußerung, Hervorbringung - Kultiviertheit einer Person"

Frobenius vertritt die Ansicht, dass Kultur etwas (ein Programm) sei, welches dem Menschen übegeordnet sei und auf das der Mensch nur sehr wenig Einfluss hat, etwas das "hervorbringt". Kultur bringt aber nicht hervor, sie wird hervorgebracht und zwar vollumfänglich vom Menschen selbst.
Schon darin zeigt sich der Unsinn der Aussage "(Kultur) kultiviert den Menschen, bringt die Kultiviertheit einer Person hervor"

Der Rest - deine Auflistung zu Landwirtschaft - hat ebenfalls nichts aber auch gar nichts mit "Höherentwicklung" zu tun. "Kultivieren" i.S.v. Züchtung neuer Pflanzenarten durch gezielte Selektion wurde zeitgleich mit dem Ackerbau entwickelt, stellt somit nicht einmal eine Zunahme der Komlpexität dar.
:D :D :D
Man, , bist Du schlecht drauf.
Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so resistent gegen Fakten, so narzistisch ,einseitig, geprägt, argumentieren kann.
Ich habe mal ein paar deiner Beiträge kopiert und mit in meine Vorlesungen genommen. :D
Natürlich ohne Hinweis auf dieses Forum oder deinen Account.
War ein echter Hit.
Danke. :thumbup:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Ich frag mich immer, was so bedeutsam daran sein soll, solche vom Außenstehenden kaum wahrnehmbaren Unterschiede in der Kultur-Begriffs-Bestimmung von zwei Usern derart breit und gereizt zu erörtern. Da hat doch nun jeder eigene Erkenntnisse und Erfahrungen. Ob sein Kulturbegriff nun breiter oder enger ist. Das ist ja auch je nach Universität, Arbeits- und Lebensumfeld sowie Sozialisation jedes einzelnen unterschiedlich, wie jeder an den Kulturbegriff herangeht. Vielleicht schildert ihr beiden ja auch einfach nur zwei Seiten ein- und derselben Medaille. Meine Frage, warum man Kultur und Identität gerade jetzt so intensiv diskutieren muss, wurde auch noch nicht beantwortet.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Sabine99 hat geschrieben:(20 Dec 2016, 15:26)

:D :D :D
Man, , bist Du schlecht drauf.
Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so resistent gegen Fakten, so narzistisch ,einseitig, geprägt, argumentieren kann.
Resistent gegen Fakten, bist du - du bringst nämlich keine und Argumente hast du auch keine. Du kannst nur irgendwas irgendwo abschreiben, was mit dem gesagten nicht das geringste zu tun hat. Argumentieren geht anders.
Das fängt nämlich schon damit an, ob ein Begriff deskriptiv oder normativ verwendet wird und geht damit weiter, dass man sich damit auseinander setzt, welchen Hintergrund Personen und Theorien haben, auf die man sich bezieht.
Habe ich, im Gegensatz zu dir, getan und darauf verwiesen, dass die Theorien auf die du dich beziehst widerlegt sind.

Sabine99 hat geschrieben:(20 Dec 2016, 15:26)Ich habe mal ein paar deiner Beiträge kopiert und mit in meine Vorlesungen genommen. :D
Natürlich ohne Hinweis auf dieses Forum oder deinen Account.
War ein echter Hit.
Danke. :thumbup:
Vorlesung - achja? Hast du in deiner "Vorleseung" auch deine so genannten Quellen offen gelegt - Quellen, die nicht nachvollziehbar sind und ins digitale Nirvana führen, Wikipedia als Quelle, längst verstorbene Wissenschaftler, die vor mehr als 60 Jahren Theorien in der Tradition von Frobenius' "Kuturkreislehre" aufstellten, als "brandaktuell" darstellen - auch mit genannt oder hast du nur Antworten von mir aus dem Kontext gerissen?
Aber du lernst ja auch in deinen "Vorlesungen", dass Fakten bewertet werden (ob sie denn zu den Thesen/Theorien passen) und schreibst vollkommen kontext- und zusammenhangsfrei bei Wikipedia ab und meinst damit Aussagen widerlegen zu können. Sehr wissenschaftlich - wirklich. :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(20 Dec 2016, 16:30)

Ich frag mich immer, was so bedeutsam daran sein soll, solche vom Außenstehenden kaum wahrnehmbaren Unterschiede in der Kultur-Begriffs-Bestimmung von zwei Usern derart breit und gereizt zu erörtern. Da hat doch nun jeder eigene Erkenntnisse und Erfahrungen. Ob sein Kulturbegriff nun breiter oder enger ist. Das ist ja auch je nach Universität, Arbeits- und Lebensumfeld sowie Sozialisation jedes einzelnen unterschiedlich, wie jeder an den Kulturbegriff herangeht. Vielleicht schildert ihr beiden ja auch einfach nur zwei Seiten ein- und derselben Medaille. Meine Frage, warum man Kultur und Identität gerade jetzt so intensiv diskutieren muss, wurde auch noch nicht beantwortet.
Es geht weniger darum, wie weit ein Begriff - hier der Kulturbegriff - gefasst wird, sondern darum wie er gebraucht wird, ob deskriptiv = beschreibend oder normativ = als gesellschaftliche Norm geltend.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, während ich den Kulturbegriff (Kultur = das Komplexe Ganze) ausschließlich dekriptiv verwende, als keinerlei Verhaltnsnormen und -regeln damit verknüpfe, wird mir vom User Sabine99 unterstellt, ich würde den Begriff zu eng fassen. Zudem wird von ihr ein verdeckter Themenwechsel vorgenommen und sich unlauterer Argumentation bedient (sofern überhaupt Argumente vohanden sind).
Und dagegen setze ich mich zur Wehr!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Dec 2016, 16:37)
So weit ich mich erinnern kann, ging es hier in diesem Thread doch auch mal darum, warum die einen besonders viel Wert auf Identität und Nationalgefühl legen und warum diese Personen das gerade jetzt so vehement diskutieren und die anderen die Thematik eher nicht als so vorrangig ansehen, weil sie ihre Identität als Deutsche zwar akzeptieren, aber nun auch nicht pausenlos darüber reden müssen, als sei das etwas Besonderes. An dieser Stelle könnten wir doch eigentlich weitermachen. Oder?
Nationalstolz/Nationalgefühl/Nationalbewusstsein - wie auch immer man das nennen will, gehört zur Identität von Menschen einfach dazu, ganz unabhängig wie stark dieses Gefühl auch ausgeprägt sein mag. Im Grunde genommen soll damit nicht mehr - aber auch nicht weniger - ausgesagt werden, als dass man sich seiner Nationalität/Zugehörigkeit zu einem Volk nicht schämt.
Für Francois Hollande z.B. ist es selbstverständlich von Franzosen/dem französischen Volk zu sprechen - da klingt immer noch das "Grande Nation" mit. Hollande veranstaltet nicht so einen Eiertanz wie unsere Kanzlerin, die das Wort Deutsche nicht über die Lippen bringt und stattdessen von "denen die schon immer hier leben" spricht.
Solche Worte vom Staatsoberhaupt - von einem gewählten Vertreter eines Volkes - ist ein Schlag ins Gesicht dieses Volkes, der Menschen die sie gewählt haben und von denen sie wieder gewählt werden will.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Dec 2016, 13:48)

Nationalstolz/Nationalgefühl/Nationalbewusstsein - wie auch immer man das nennen will, gehört zur Identität von Menschen einfach dazu, ganz unabhängig wie stark dieses Gefühl auch ausgeprägt sein mag. Im Grunde genommen soll damit nicht mehr - aber auch nicht weniger - ausgesagt werden, als dass man sich seiner Nationalität/Zugehörigkeit zu einem Volk nicht schämt.
Für Francois Hollande z.B. ist es selbstverständlich von Franzosen/dem französischen Volk zu sprechen - da klingt immer noch das "Grande Nation" mit. Hollande veranstaltet nicht so einen Eiertanz wie unsere Kanzlerin, die das Wort Deutsche nicht über die Lippen bringt und stattdessen von "denen die schon immer hier leben" spricht.
Solche Worte vom Staatsoberhaupt - von einem gewählten Vertreter eines Volkes - ist ein Schlag ins Gesicht dieses Volkes, der Menschen die sie gewählt haben und von denen sie wieder gewählt werden will.
Ich verstehe dich schon. Dennoch empfinde ich es anders. Ich - ganz für mich alleine betrachtet - bevorzuge eher eine gelassene Zurückhaltung, was meine Nationalität anbelangt. Ich habe als Kind und Jugendliche zu viel gesehen, gelesen und gehört, wozu Deutsche fähig sind. Daher wird sich das bis an mein Lebensende nicht mehr ändern. Ich habe deshalb auch immer ein unangenehmes Gefühl, wenn Landsleute im tiefsten Brustton der Überzeugung heute schon wieder davon ausgehen, die eigene Nationalität sei etwas Besonderes oder andere müssten gar von ihr lernen. Hat nichts mit dir zu tun, ist nur meine eigene Befindlichkeit. Dabei geht es mir auch nicht um diese ewige Schuldfrage, die dann meistens gleich kommt als Gegenargument, nein, mir geht es lediglich um Verantwortung. Und diese Verantwortung ist eben - für mich - wirklich etwas ganz Besonderes. Die ist mir wichtiger als vieles andere in dem Zusammenhang.

Und wenn Merkel von "denen, die schon immer hier leben" sprach, sagte sie das sicher in einem Atemzug mit den Deutschen "mit Migrationshintergrund". Denn auch die haben ja oft einen deutschen Pass. Aber um nicht das hässliche Wort vom "Bio-Deutschen" verwenden zu müssen, formulierte sie es halt so. Anders kann ich es mir bei ihr nicht vorstellen, denn Merkel ist schon auch sehr stolz, Deutsche zu sein. Vor allem ist sie sehr stolz, seit fast 30 Jahren eine "wiedervereinigte" Deutsche zu sein. Ich hab sie oft sagen hören "meine deutsche Heimat", "mein deutsches Vaterland". Also da sehe ich bei ihr keine Defizite ;)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Dec 2016, 14:25)

..., nein, mir geht es lediglich um Verantwortung. Und diese Verantwortung ist eben - für mich - wirklich etwas ganz Besonderes. Die ist mir wichtiger als vieles andere in dem Zusammenhang.
Ja genau - es geht um Verantwortung, Verantwortung dafür, dass sich 12 Jahre deutsche Geschichte nie wieder wiederholen (können), aber um Verantwortung übernehmen und auch tragen zu können, muss man sich auch zu der Nation bekennen, der man entstammt, muss sich zu seiner Geschichte bekennen, auch das hat was mit nationaler Identität zu tun. Und um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, muss man sich zu dem bekennen (können), was Angehörige dieser Nation an Leistungen vollbracht haben, die den Menschen Nutzen gebracht haben, die zur Bereicherung unserer Kultur beigetragen haben und man muss diese Leistungen auch achten (können).
Sonst wird das nichts mit der Verantwortung.
Selina hat geschrieben:(22 Dec 2016, 14:25)Und wenn Merkel von "denen, die schon immer hier leben" sprach, sagte sie das sicher in einem Atemzug mit den Deutschen "mit Migrationshintergrund".
Denn auch die haben ja oft einen deutschen Pass. Aber um nicht das hässliche Wort vom "Bio-Deutschen" verwenden zu müssen, formulierte sie es halt so.
Nein, hat sie nicht! Es ging in der Videokonferenz, in der sie von "denen die schon immer hier leben" sprach, um Flüchtlinge und um die Milliarden Euronen, die (vom Steuerzahler) für diese aufgebracht werden müssen und wie "sehr gut das Geld doch angelegt sei". In diesem Zusammenhang sprach Merkel davon, dass auch "für die die schon immer hier leben" Gelder zur Verfügung gestellt werden. Nichts mit "Deutsche mit Migrationshintergrund". Das Wort "deutsch" hat sie gar nicht erst in den Mund genommen. :mad:
Das unsägliche Wort "biodeutsch" stammt von Herrn Özdemir und der meinte das abwertend!
Es ist vollkommen wurscht ob jemand Deutscher mit nem "deutschen Stammbaum" ist oder irgendeinen "Migrationshintergrund" hat. Deutscher ist, wer die deutsche Staatsanghörigkeit hat und Ende - Aus!
Diese Trennung in "Biodeutsche" und "Deutsche mit Migrationshintergrund" trägt auch zur Polarisierung der Gesellschaft bei - diesmal allerdings durch unsere gewählten Politiker. Für die sind offensichtlich "Deutsche mit Migrationshintergrund" die besseren Deutschen, weil die nicht "schon immer hier leben". :mad: :mad:
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