Die sunnitische Welt hat damit kein Problem. Mit der Beziehung der Staaten USA und Iran zueinander. Weder Kasachstan, Indonesien, Malaysia, Bosnien, Usbekistan, Bangladesh, Turkmenistan, Pakistan, Türkei uvm. sehen eine weniger belastete Beziehung zwischen den USA und dem Iran als "Provokation" an. Für sie ist es endlich soweit. Weil auch sie davon profitieren.
Wenn wir uns das genauer besehen, sind es die arabischen Königshäuser am Persischen Golf. Die sogenannten Golfaraber, selbst da bestätigen Ausnahmen die Regel. Wenn wir von dem großen "die sunnitische Welt" die regionale Küche näher betrachten, dann fallen selbst arabische Staaten wie Ägypten da raus. Auch Kairo hat mit der Beziehung der Staaten USA und Iran kein sunnitisches Problem. Oder Libyen, oder Algerien. Es sind die Königshäuser direkt neben dem Iran am Persischen Golf. Warum? Es geht um Macht. Sicherheitspolitisch und vor allen Dingen wirtschaftlich. Deshalb freut sich "die sunnitische Welt" über die Aufhebung der Sanktionen. Malaysia, Turkmenistan uvm. können jetzt befreiter wirtschaften. Nicht unbedingt die Königshäuser am Persischen Golf. Der Iran kann Konkurrenzhäfen, Luftflotten, Infrastruktur in die Waagschale werfen, in der OPEC anders auftreten, was den Ölpreis senkt. Alles nicht mit Begeisterung der arabischen Königshäuser am Persischen Golf aufgenommen. Aber auch da gibt es Ausnahmen wie den Oman. Sie haben gute Beziehungen zum Iran. Bis hin zu gemeinsamen Militärübungen und sicherheitstechnischen Austausch.
Vielleicht ist es kein Zufall, daß gerade Oman als das fortschrittlichste Königshaus auf der Halbinsel am Persischen Golf gilt.Oman and Iran share close diplomatic, economic, and military ties.
https://en.wikipedia.org/wiki/Iran–Oman_relations
Natürlich geht es nicht nur um die demokratischen Königshäuser und die tausenden Prinzen und Könige. Auch "kleine Sunniten" haben mit dem Iran ein Problem. Wenn man einen IS-Kämpfer oder jemanden von Al-Qaida fragt, dann werden die nichts positives zu berichten haben. Versteht sich. Aber auch hier müssen wir genauer schauen. Worüber? Über den Iran? Oder über die Beziehungen des Staates Iran und der USA? Im letzteren Falle werden diese Leute nichts negatives zu berichten haben. Warum? Weil eine Entspannung zwischen den USA und dem Iran den arabischen Königshäusern am Persischen Golf (Ausnahme Oman) tierisch auf die Nerven geht. Man fühlt sich zurückgesetzt und wirtschaftlich in Frage gestellt und ist deshalb verdrossen. Und das ist gut so aus Sicht "der Sunniten". Denn der IS und die Al-Qaida (alles Sunniten) sehen in den dekadenten arabischen Königshäusern ihr main target.
Riad, Doha, Manama, Dubai, die Prinzen dort am Persischen Golf und deren Wirtschaft dort. Die regen sich auf. Ob das "die sunnitische Welt" ist? Die die Beziehungen der USA und Iran möglichst belastet sehen wollen? Der "Rest" der sunnitischen Staaten sieht das diametral anders. Auch wirtschaftlich.