Fazer hat geschrieben:(16 Dec 2016, 16:37)
In der Tat. Die Vorstellung, die SPD müsste linker werden um damit erfolgreicher zu werden ist absurd. Diejenigen, die auf Sozialtransfers setzen sind schon lange bei der Linken. Die gewinnt man nicht mit ein bisschen mehr linker Politik zurück. Die SPD hat mal insbesondere den "Arbeiter" vertreten. Der arbeitet aber, und zahlt Steuern. Der hält wenig davon, wenn ihm das Ehegattensplitting abgeschafft wird, sich die SPD auf Druck der Grünen Abschiebungen für abgelehnte Asylbewerber verweigert oder auch gegen die Einschränkung von Sozialtransfers ist. An einigen Punkten dreht die SPD ja sogar schon bei, aber sobald sie dann auf ihren Koalitionspartner von den Grünen trifft ist in den Ländern sofort wieder Ende. Die SPD müsste eine überzeugende Politik für die Mittelschicht machen - aber ihr fällt ausser Steuererhöhungen für die "Reichen" mit nachfolgender Umverteilung wenig ein. Das goutieren die Wähler der Mitte nicht.
Deutschland hat sich verändert, die Einstellung der Menschen auch.
In fast 70 Jahren hat sich eine Mitte herausgebildet, in der es sich recht kommod leben lässt.
Das ist nicht die Mitte der Alten, Verkalkten und risikoscheuen Menschen, es ist die Mitte, die die Grundlage schafft mit seinem Leben Interessantes anzufangen, Zeit und Geld für eigene Interessen zu haben.
Dieser Platz ist es, der Mehrheiten sichert. Eine große Mehrheit will das so beibehalten.
Es gab Zeiten in Deutschland, da war das Beharrende, Althergebrachte zum Kotzen langweilig. ( Unter den Talaren..)
Jetzt haben wir ein völlig anderes Lebensgefühl, in erster Linie toleranter und fragender.
Alles aufgebaut auf der Mehrheit der Mitte.
Die SPD kommt dabei etwas unter die Räder.
Links ist nicht mehr viel zu holen, die Mitte ist besetzt.
Ganz emotionslos betrachtet, würde man CDU und SPD verschmelzen, niemand würde es merken.