War's das für Stuttgart 21?

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frems
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

"Wir rechnen mit dem sicheren Scheitern von Stuttgart 21"
Für Samstag rufen die Gegner des Projekts Stuttgart 21 zu einer Demo auf. Sie soll für das Alternativkonzept des Bündnisses werben. Ist es für "Umstieg 21" nicht zu spät?

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-07/s ... ettansicht

In Stuttgart haben wieder tausende Menschen gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 protestiert. Nach Angaben der Veranstalter kamen 4.000 Teilnehmer zu der Veranstaltung unter dem Motto „Raus aus der Grube“ in die Stuttgarter Innenstadt. Die Polizei sprach von 2.500 Menschen, die an der friedlichen Kundgebung auf dem Schlossplatz und an dem anschließenden Zug zum Bahnhof teilnahmen.
http://www.taz.de/!5325501/

Erst Volksentscheid plärren und dann das Ergebnis nicht anerkennen. So kennt man sie, die Teilzeitdemokraten. Hat was von Pegida.
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jorikke
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(17 Jul 2016, 17:09)

"Wir rechnen mit dem sicheren Scheitern von Stuttgart 21"
Für Samstag rufen die Gegner des Projekts Stuttgart 21 zu einer Demo auf. Sie soll für das Alternativkonzept des Bündnisses werben. Ist es für "Umstieg 21" nicht zu spät?

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-07/s ... ettansicht

In Stuttgart haben wieder tausende Menschen gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 protestiert. Nach Angaben der Veranstalter kamen 4.000 Teilnehmer zu der Veranstaltung unter dem Motto „Raus aus der Grube“ in die Stuttgarter Innenstadt. Die Polizei sprach von 2.500 Menschen, die an der friedlichen Kundgebung auf dem Schlossplatz und an dem anschließenden Zug zum Bahnhof teilnahmen.
http://www.taz.de/!5325501/

Erst Volksentscheid plärren und dann das Ergebnis nicht anerkennen. So kennt man sie, die Teilzeitdemokraten. Hat was von Pegida.
Der Bahnhof wird aber teurer.
Da ziehen sich die Burschen dran hoch. Als ob irgendein Bauprojekt nicht teurer wird. Teurer heißt, es kommt mehr Geld in Stgt. in den Umlauf. Alle, am Projekt beteiligten verdienen länger und haben mehr Geld um es in Stgt. unter die Leute zu bringen. Stgt. profitiert vielfältig. Wer die beengten Verhältnisse im Stgt. Talkessel kennt, der wird allein das großflächige Verschwinden der Gleisanlagen nicht hoch genug einschätzen.
Wer nimmt diese Protest Willi Wichtig´s denn noch ernst?
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frems
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(17 Jul 2016, 22:43)

Der Bahnhof wird aber teurer.
Da ziehen sich die Burschen dran hoch. Als ob irgendein Bauprojekt nicht teurer wird. Teurer heißt, es kommt mehr Geld in Stgt. in den Umlauf. Alle, am Projekt beteiligten verdienen länger und haben mehr Geld um es in Stgt. unter die Leute zu bringen. Stgt. profitiert vielfältig. Wer die beengten Verhältnisse im Stgt. Talkessel kennt, der wird allein das großflächige Verschwinden der Gleisanlagen nicht hoch genug einschätzen.
Wer nimmt diese Protest Willi Wichtig´s denn noch ernst?
Och, es gibt genug Bau- und Verkehrsprojekte, die im Rahmen bleiben. Die eignen sich nur nicht für Schlagzeilen, weshalb niemand drüber spricht. Deshalb redet man über die Elbphilharmonie, aber nicht über die neue U-Bahnlinie U4 nebenan. Ebenso über den BER, aber nicht das Berliner Stadtschloss. Und so weiter, und so fort.

Und sicherlich ist es möglich, dass es einen Nachschlag für S21 gibt. Dann muss man aber auch schauen, woran es liegt. Nicht selten sind solche Kostensteigerungen durch zusätzliche Maßnahmen entstanden. In Schleswig-Holstein war auch mal etwas Aufschrei, weil bekanntgegeben wurde, dass die Hinterlandanbindung für die Fehmarnbeltquerung (die die Dänen alleine planen, finanzieren und betreiben) teurer werden soll. Im vorletzten Absatz durfte man dann lesen, dass es daran lag, dass die Politik (neue rot-grüne Landesregierung) mehr Schallschutz forderte und eine Trassenvariante wählte, die zwar teurer ist, aber mehr Bürger entlastet, da sie nicht mehr so nah an (Erholungs-)Orten vorbeiläuft. Kann man ja machen, genau wie zusätzliche Kapazitäten beim BER schaffen oder irgendein Trostpflaster als Kompromiss bei S21. Das baut Dir aber niemand kostenlos. Entscheide ich mich nach dem Kauf eines Autos dann doch nachträglich für einige Extras, wird mir der Händler sie nicht schenken, sondern mich anlächeln, sie einbauen und dann die Rechnung hinlegen.

Erschwerend kommt bei dem Vorschlag ("Ausstieg 21" oder wie das im Interview heißt) hinzu, dass das Geld für S21 schon größtenteils ausgegeben ist. Wenn man das nun abbricht (was man politisch ja tun kann), dann hat man ein großes Loch und keinen Cent gespart. Deshalb ist deren "Unser Konzept kostet geschätzt nur 3,5 Mrd. Euro" ja ganz nett (frag mich nicht, ob die Rechnung des interviewten Kunsthistorikers stimmt), aber die kämen oben drauf, wenn man sich dafür entscheidet. Also 6,5 Milliarden plus X plus 3,5 Milliarden.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

jorikke hat geschrieben:(17 Jul 2016, 22:43)

Der Bahnhof wird aber teurer.
Da ziehen sich die Burschen dran hoch. Als ob irgendein Bauprojekt nicht teurer wird.
Die chinesische Mauer wurde auch teurer.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(17 Jul 2016, 22:43)

Der Bahnhof wird aber teurer.
Da ziehen sich die Burschen dran hoch. Als ob irgendein Bauprojekt nicht teurer wird. Teurer heißt, es kommt mehr Geld in Stgt. in den Umlauf. Alle, am Projekt beteiligten verdienen länger und haben mehr Geld um es in Stgt. unter die Leute zu bringen. Stgt. profitiert vielfältig.
So steht es zumindest in den Hochglanzprospekten drin. Wenn man sich nicht näher damit beschäftigen möchte reicht es aus das nachzuplappern. Ein Grund warum ich mal 100% Befürworter war bevor ich mit damit beschäftigte.
Wer die beengten Verhältnisse im Stgt. Talkessel kennt, der wird allein das großflächige Verschwinden der Gleisanlagen nicht hoch genug einschätzen.
Für was ist das jetzt ein Vorteil wenn das auch noch mit Büros und Wohnungen zugebaut wird? Was bessert das an den beengten Verhältnissen? Im Gegenteil wird alles noch schlimmer, da ja deswegen keine neue Strasse (Außer Sackgassen) gebaut wird und somit der zusätzliche Verkehr auf den bereits extrem hoch belasteten Strassen noch mehr zunehmen wird.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(17 Jul 2016, 23:48)
Für was ist das jetzt ein Vorteil wenn das auch noch mit Büros und Wohnungen zugebaut wird? Was bessert das an den beengten Verhältnissen? Im Gegenteil wird alles noch schlimmer, da ja deswegen keine neue Strasse (Außer Sackgassen) gebaut wird und somit der zusätzliche Verkehr auf den bereits extrem hoch belasteten Strassen noch mehr zunehmen wird.
Ziemlich steile These. Nachverdichtung ist das beste Mittel gegen zunehmende Verkehre und verursacht keine induzierten (MIV-)Verkehre. Leute, die nach Stuttgart ziehen (z.B. für einen Job), werden es so oder so tun. Fragt sich nur, ob sie innerstädtisches Wohnen mit guter Radinfrastruktur und ÖPNV-Angeboten vorfinden -- oder ob sie ins Umland ziehen müssen und dann auf den Pkw setzen. Welches Szenario für die Verkehrssituation auf der Straße schlechter ist, kann man sich denken.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2016, 00:13)

Ziemlich steile These. Nachverdichtung ist das beste Mittel gegen zunehmende Verkehre und verursacht keine induzierten (MIV-)Verkehre. Leute, die nach Stuttgart ziehen (z.B. für einen Job), werden es so oder so tun. Fragt sich nur, ob sie innerstädtisches Wohnen mit guter Radinfrastruktur und ÖPNV-Angeboten vorfinden -- oder ob sie ins Umland ziehen müssen und dann auf den Pkw setzen. Welches Szenario für die Verkehrssituation auf der Straße schlechter ist, kann man sich denken.
Stuttgart hat quasi Vollbeschäftigung und neue Arbeitsplätze werden so gut wie nicht von denjenigen besetzt die bereits in Stuttgart wohnen. Die Wohnungen, die neu gebaut werden sind alle für die Besser- und Spitzenverdienerklasse:
http://www.cloudno7.de/
https://reissco.de/project/stuttgart-pa ... ser-platz/
Die gehören nicht unbedingt zu der Gruppe die den ÖPNV oder Fahrradwege nutzen sondern ein jeder Haushalt hat mindestens 2 Autos die die Strassen zusätzlich verstopfen.
=> Nachverdichtung verschlimmert die Verkehrssituation, da sich mehr Menschen die gleichen Kapazitäten teilen müssen.
=> Wenn man diese Büros gar nicht erst in der Stadt bauen würde, müsste auch keiner von außerhalb in die Stadt fahren.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von John Galt »

[MOD - SPAM]

Stuttgart 21 ist selbst bei 20 Milliarden Kosten für die Region noch ein gutes Geschäft. Es sei denn die Grünen versagen komplett bei den Nachverhandlungen über die Kostenbeteiligung vom Land. Selbst dann dürfte es für die Region Stuttgart noch ein gutes Geschäft sein.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:44)

Stuttgart hat quasi Vollbeschäftigung und neue Arbeitsplätze werden so gut wie nicht von denjenigen besetzt die bereits in Stuttgart wohnen. Die Wohnungen, die neu gebaut werden sind alle für die Besser- und Spitzenverdienerklasse:
http://www.cloudno7.de/
https://reissco.de/project/stuttgart-pa ... ser-platz/
Die gehören nicht unbedingt zu der Gruppe die den ÖPNV oder Fahrradwege nutzen sondern ein jeder Haushalt hat mindestens 2 Autos die die Strassen zusätzlich verstopfen.
=> Nachverdichtung verschlimmert die Verkehrssituation, da sich mehr Menschen die gleichen Kapazitäten teilen müssen.
=> Wenn man diese Büros gar nicht erst in der Stadt bauen würde, müsste auch keiner von außerhalb in die Stadt fahren.
Ohne Auto würde ich Stuttgart auch nicht bereisen. Anders als Berlin, Hamburg oder Dresden. Mit dem Radl vom Bahnhof nach Degerloch? Frohes Schwitzen. Öpnv? Arg. Bleibt das Taxi. Das fährt auf der Strasse wie alle anderen. Oder steht.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(09 Jul 2016, 15:58)
Aber rein verkehrsplanerisch mal betrachtet: man ist schneller wieder aus Stuttgart raus.
http://www.kontextwochenzeitung.de/file ... _u_K21.png
Ab der Scharnhäuser kurve Trennen sich die beiden Konzepte. Warum ist der Zug auf der roten Strecke so viel was spürbarer schneller in oder außerhalb der Stadt? (Zumal dem der Zug auf der Grünen Strecke nicht noch am Bahnhof hält).
Ein ITF bringt Dir nichts, wenn der Zug zu spät kommt. Das ist eine andere Baustelle. Für dessen Einführung ist es auch erstmal unerheblich, ob Kopf- oder Durchgangsbahnhof. Auch wieder ein völlig anderes Thema.
Sicherlich kann ein Zug nicht beliebig zu spät kommen aber bei dem fragilien Gebilde ohne jede Kapazitätsreserven reichen schon kleinste Verspätungen um alles durcheinander zu Kegeln. ICE-Halte sind mit 2 Minuten kalkuliert und die ganze Berechnung sowieso frisiert da man einer Rush-Hour von 6-10 Uhr ausgeht und die Kapazitäten über den gesamten Zeitraum so berechnet anstatt die Zeit von 7-8 Uhr (Hauptzeit) betrachtet.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

John Galt hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:44)

[MOD - SPAM]

Stuttgart 21 ist selbst bei 20 Milliarden Kosten für die Region noch ein gutes Geschäft. Es sei denn die Grünen versagen komplett bei den Nachverhandlungen über die Kostenbeteiligung vom Land. Selbst dann dürfte es für die Region Stuttgart noch ein gutes Geschäft sein.
Stgt. hat einen sauberen Schnitt gemacht. Die lassen andere für die Entwicklung ihrer Stadt zahlen.
Der Protest setzt sich deshalb auch fifty/fifty zusammen. Die eine Hälfte sind Stuttgarter, denen es ungeheuer peinlich ist, wie sie Bund, Land und Bahn über den Tisch gezogen haben. Die wollen ablenken und so tun als sei es ihnen oâgnähm.
Die andere Hälfte der Protestierer sind "Einwanderer", die es zu Hause zu nichts gebracht haben und jetzt den Neid rauslassen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:44)

Stuttgart hat quasi Vollbeschäftigung und neue Arbeitsplätze werden so gut wie nicht von denjenigen besetzt die bereits in Stuttgart wohnen. Die Wohnungen, die neu gebaut werden sind alle für die Besser- und Spitzenverdienerklasse:
http://www.cloudno7.de/
https://reissco.de/project/stuttgart-pa ... ser-platz/
Die gehören nicht unbedingt zu der Gruppe die den ÖPNV oder Fahrradwege nutzen sondern ein jeder Haushalt hat mindestens 2 Autos die die Strassen zusätzlich verstopfen.
=> Nachverdichtung verschlimmert die Verkehrssituation, da sich mehr Menschen die gleichen Kapazitäten teilen müssen.
=> Wenn man diese Büros gar nicht erst in der Stadt bauen würde, müsste auch keiner von außerhalb in die Stadt fahren.
Gut möglich, dass es viele sind, die neu nach Stuttgart ziehen. Aber auch da bleibt die Frage: wo würden die Menschen wohnen, wenn es keine attraktiven, innerstädtischen Wohnflächen gibt? Ist man eine "autogerechte Stadt" ohne Angebote, dann muss man sich nicht wundern, wenn der MIV dominiert und mit ihm die besagten Probleme.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:57)

http://www.kontextwochenzeitung.de/file ... _u_K21.png
Ab der Scharnhäuser kurve Trennen sich die beiden Konzepte. Warum ist der Zug auf der roten Strecke so viel was spürbarer schneller in oder außerhalb der Stadt? (Zumal dem der Zug auf der Grünen Strecke nicht noch am Bahnhof hält).
http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de ... astruktur/
Sicherlich kann ein Zug nicht beliebig zu spät kommen aber bei dem fragilien Gebilde ohne jede Kapazitätsreserven reichen schon kleinste Verspätungen um alles durcheinander zu Kegeln. ICE-Halte sind mit 2 Minuten kalkuliert und die ganze Berechnung sowieso frisiert da man einer Rush-Hour von 6-10 Uhr ausgeht und die Kapazitäten über den gesamten Zeitraum so berechnet anstatt die Zeit von 7-8 Uhr (Hauptzeit) betrachtet.
Die Hauptverkehrszeit (HVZ) beträgt auch nicht nur eine Stunde. Man kann nun streiten, ob sie vier Stunden gehen muss, aber drei sind auf jeden Fall die regeln. Da wird es sicherlich lokale Verkehrszählungen gegeben haben. Ein 2-minütiger Halt ist kaum machbar, wenn der Zug über das selbe Gleis ein- und ausfährt. Hat er Verspätung, kann der folgende Zug kurz hinter bzw. vor dem Gleis warten und einfahren, sobald der vorige Zug weitergefahren ist. Bei einem Kopfbahnhof geht das nicht, da der Bereich bis zur ersten Weiche freigehalten werden muss. Teilen sich mehrere Linien die Trasse bis zum Bahnhof, kriegst Du schnell eine Verstopfung (sog. Nonius-Effekt bei niedrigem Takt) und mehrere Züge können keinen Anschluss gewähren. Für einen ITF ist das ziemlich schlecht.
Die Hauptverkehrszeit geht üblicherweise von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Im ländlichen Raum können sich Beginn und Ende um bis zu einer Stunde verlagern, da meist die Fahrtzeiten für die Pendler zwischen Land und Ballungsgebieten größer sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrszeiten
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Da wird von der bestehenden Bahnhofsstruktur ausgegangen. Dass diese im Rahmen eines Kopfbahnhofskonzept angepasst werden würde ist doch klar:
http://archiv.vcd-bw.de/themen/s21/kopf ... a_k21.html
Ein 2-minütiger Halt ist kaum machbar, wenn der Zug über das selbe Gleis ein- und ausfährt. Hat er Verspätung, kann der folgende Zug kurz hinter bzw. vor dem Gleis warten und einfahren, sobald der vorige Zug weitergefahren ist.
Genau das ist das Problem bei S21 und der teilweisen Doppelbelegung von Gleisen sowie kalkulierte 2 Minuten Halts von ICEs
=> Alles auf Kannte genäht!
Bei einem Kopfbahnhof geht das nicht, da der Bereich bis zur ersten Weiche freigehalten werden muss. Teilen sich mehrere Linien die Trasse bis zum Bahnhof, kriegst Du schnell eine Verstopfung (sog. Nonius-Effekt bei niedrigem Takt) und mehrere Züge können keinen Anschluss gewähren. Für einen ITF ist das ziemlich schlecht.
Warum? Wenn ein Zug zu spät kommt, kommt er halt zu spät. Man hat ja immerhin doppelt so viel Gleise wo man Züge "parken" kann.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(19 Jul 2016, 12:06)
Warum? Wenn ein Zug zu spät kommt, kommt er halt zu spät. Man hat ja immerhin doppelt so viel Gleise wo man Züge "parken" kann.
Die Gleise bringen Dir nichts, wenn sie für den verspäteten Zug am Bahnsteig frei bleiben müssen. Das Gleisfeld wird eben nicht nur doppelt so effizient genutzt, sondern funktioniert in beiden Richtung, selbst wenn eine Weichenstörung auftreten sollte. (Ganz zu schweigen davon, dass man viel Platz spart, der anderweitig genutzt werden kann, aber offensichtlich ist das ja nicht erwünscht ... :? )
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(19 Jul 2016, 14:17)

Die Gleise bringen Dir nichts, wenn sie für den verspäteten Zug am Bahnsteig frei bleiben müssen.
Nein, die können genau mit dem doch belegt werden, bzw. können die Anschlüsszüge warten.
Das Gleisfeld wird eben nicht nur doppelt so effizient genutzt, sondern funktioniert in beiden Richtung, selbst wenn eine Weichenstörung auftreten sollte.
Ja, es es besonders effizient darin das ein Zug fahren muss wenn der nächste kommt und das ist nicht wirklich förderlich für einen ITF, denn ITF bedeutet effizient beim Umsteigen zu sein (=Es sind Züge da zum Umsteigen und nicht schon weg weil keine Gleiskapazität mehr frei ist).
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(19 Jul 2016, 17:07)

Nein, die können genau mit dem doch belegt werden, bzw. können die Anschlüsszüge warten.


Ja, es es besonders effizient darin das ein Zug fahren muss wenn der nächste kommt und das ist nicht wirklich förderlich für einen ITF, denn ITF bedeutet effizient beim Umsteigen zu sein (=Es sind Züge da zum Umsteigen und nicht schon weg weil keine Gleiskapazität mehr frei ist).
Der ITF ist gar kein Thema. Zudem hast Du gerade einen Denkfehler: ein Rendezvous-Verkehr ist niemals am selben Gleis, auch nicht beim Kopfbahnhof.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Fernsehtipp:
Immer höhere Kosten, kaum Kontrolle – Das Milliardengrab Stuttgart 21

Laut der Deutschen Bahn ist Stuttgart 21 das bestgeplante Projekt. Doch seit Jahren steigen die Kosten für den unterirdischen Bahnhof immer weiter. Nun geht der Bundesrechnungshof sogar von bis zu 10 Milliarden Euro aus. Rund die Hälfte davon ist bisher nicht finanziert, trotzdem baut die Bahn unbeirrt weiter – mit Unterstützung der Politik. Nach Informationen von "Plusminus“ waren die hohen Kosten Insidern schon lange bekannt. Doch wirksame Kontrollen sind beim Staatskonzern kaum möglich, die wahren Baukosten nicht transparent.
http://www.daserste.de/information/wirt ... 6-102.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Anfang September wird nämlich der Bundesrechnungshof seine Berichte zu Stuttgart 21 vorlegen. Sie bergen offenbar so viel Brisanz, dass mancher schon darüber spekuliert, ob das Projekt doch noch abgebrochen wird.

[...]
Die große böse Zahl steht schon im Raum: Auf 10 Milliarden Euro könnte der Finanzbedarf für Stuttgart 21 anwachsen, verlautete im Juli aus dem Bundesrechnungshof. Jetzt wird der Bundestag im Detail darüber informiert, welche Risiken der Rechnungshof sieht – und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.

Die Gegner des Projekts Stuttgart 21 werden genau hinhören. Und eben nicht nur das Häufchen jener Demonstranten, die unverdrossen jeden Montag gegen den Tiefbahnhof auf die Straße gehen, zum 336. Mal am kommenden Montag.

Weil es um viele Milliarden geht, könnte das Projekt doch noch gekippt werden, das schon so viele Hürden genommen hat, einschließlich einer Bürgerbefragung. Den Ball legt der Bundesrechnungshof jetzt in den Bundestag. Jetzt sind zwei Berichte fertig gestellt, die vielleicht schon Ende nächster Woche verschickt werden, spätestens übernächste Woche.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 06888.html

Und wieder 50% teurer ... :rolleyes:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(26 Aug 2016, 16:27)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 06888.html

Und wieder 50% teurer ... :rolleyes:
Wart doch erstmal ab wie hoch der Endpreis ist. Dann kann man sich noch immer überlegen, ob es sich gelohnt hat oder nicht.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(26 Aug 2016, 16:41)

Wart doch erstmal ab wie hoch der Endpreis ist. Dann kann man sich noch immer überlegen, ob es sich gelohnt hat oder nicht.
Dann sollte aber alles mit drin sein:
Der erste Bericht befasst sich mit den Zuwendungen des Bundes für das Projekt, dessen Bauherrin die Deutsche Bahn ist. Knapp eine halbe Milliarde Euro waren zugesagt. Doch tatsächlich könnte viel mehr Geld vom Bund nach Stuttgart fließen oder schon geflossen sein.

Einen Haushaltstitel mit dem Namen „Stuttgart 21“, unter dem klar nachzuvollziehen ist, wie viele der zugesagten 500 Millionen Euro wann für das Projekt genau ausgegeben wurden, gibt es nicht. Verschiedenste Posten, etwa im Bereich Regionalförderung, lassen aber offenbar diese Schluss zu: Es fließt auch Geld in das Projekt Stuttgart 21, das bislang so nicht zur Kenntnis genommen wurde.

Ebenso das Geld, wo ca. 1 Mrd. vom Land BW zu viel an die Bahn für die S-Bahn gezahlt wurde und deren Infrastruktur derzeit völlig vergammelt, da diese 1 Mrd. € bereits als versteckte Summe für S21 gelten soll.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(26 Aug 2016, 16:47)
Ebenso das Geld, wo ca. 1 Mrd. vom Land BW zu viel an die Bahn für die S-Bahn gezahlt wurde und deren Infrastruktur derzeit völlig vergammelt, da diese 1 Mrd. € bereits als versteckte Summe für S21 gelten soll.
Selbst wenn alle erdenklichen Risiken gleichzeitig eintreffen und man an die 10 Mrd. Gesamtkosten entlangschrammt, ist die Frage noch nicht geklärt, ob das Gesamtprojekt diesen Preis wert ist oder nicht.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Es ist ein Meilenstein für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21. Sechs Jahre nach dem Baubeginn legt die Bahn feierlich den Grundstein. Doch die Proteste gegen den Megabau reißen nicht ab.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 12610.html

Diese ewiggestrigen Demokratiefeinde lassen aber auch nie locker.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Fazer »

frems hat geschrieben:(16 Sep 2016, 15:33)

Es ist ein Meilenstein für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21. Sechs Jahre nach dem Baubeginn legt die Bahn feierlich den Grundstein. Doch die Proteste gegen den Megabau reißen nicht ab.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 12610.html

Diese ewiggestrigen Demokratiefeinde lassen aber auch nie locker.
Die werden nach Fertigstellung noch da stehen und Plakate hochhalten mit "Kopfbahnhof muss bleiben".... :D
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

Fazer hat geschrieben:(16 Sep 2016, 16:55)

Die werden nach Fertigstellung noch da stehen und Plakate hochhalten mit "Kopfbahnhof muss bleiben".... :D
Stgt.21 ist für mich ein exzellentes Produkt, was ganz augenfällig macht, wie sehr es vom wichtigtuerischen Straßenpöbel kaputt gemacht werden kann.
Deshalb Entscheidungen über zukunftsweisende Projekte immer von Fachleuten.
Der Pöbel kapiert auch im Nachhinein - nachdem alle Entscheidungen gegen ihn gefallen sind - wie hohl er ist.
Die tanzen heute noch auf der Straße rum und wollen, nachdem die Fertigstellung nicht mehr fern ist, alles einstampfen.
...mein Gott, Walter.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(16 Sep 2016, 19:45)

Stgt.21 ist für mich ein exzellentes Produkt,
Sind dir Details bekannt?
Die tanzen heute noch auf der Straße rum und wollen, nachdem die Fertigstellung nicht mehr fern ist, alles einstampfen.
S21 wird BER in seinem vollem Umfang erst nach der Fertigstellung werden ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(16 Sep 2016, 19:47)

Sind dir Details bekannt?

S21 wird BER in seinem vollem Umfang erst nach der Fertigstellung werden ...
Ach Jack000, alles auf dieser Welt ist erst nach der Fertigstellung fertig.
Willst du damit ausdrücken, solange kann man sich wichtig machen und rummosern?
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(16 Sep 2016, 20:00)
Willst du damit ausdrücken, solange kann man sich wichtig machen und rummosern?
Nein, so richtig lustig wird das im Gegensatz zum BER erst nach Fertigstellung ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(16 Sep 2016, 20:08)

Nein, so richtig lustig wird das im Gegensatz zum BER erst nach Fertigstellung ...
Das ist halt so, wenn der Plebs ein paar Überschriften liest und dann Experte ist. Frag mal die S21-Hasser, ob sie Dir ein paar der Probleme beim BER zumindest grob nennen können. Da wird in der Regel gar nichts kommen, denn sonst würden sie nicht die Parolen reinwerfen. Die lesen nur "Huch, Großprojekt, irgendwas läuft nicht! Teurer! Dauert länger!" und da hört es schon auf. So als wenn die Fußballmannschaft laut Regionalblatt 0:3 verliert, man das Spiel nicht einmal sah und erstmal schreit, der Trainer sei dumm und man selbst hätte es besser gemacht.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(16 Sep 2016, 22:01)

Das ist halt so, wenn der Plebs ein paar Überschriften liest und dann Experte ist.
S21-Befürworter bestehen i.d.R. aus Menschen die nicht in der Lage sind das Thema in seiner Gesamtheit zu verstehen.
Ich selbst war auf Grundlage von irgendwelchen Hochglanzprospekten und Propagandaaussagen ja auch erst ein 100% Befürworter von S21 (Als ich Anfangs in der Region wohne, du warst allenfalls ein paar Tage hier)

Als ich mich aber mal näher und intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich festgestellt dass S21 in erster Linie ein Immobilenprojekt und bahntechnisch quasi nicht zu gebrauchen ist.
=> Von einer Erweiterung von ÖPNV-Kapazitäten kann keine Rede sein. Es geht nur darum, dass der ICE von Ulm nach Stuttgart schneller da ist, aber alles andere von S21 hat damit nichts zu tun.

Du selbst machst keinen Hehl daraus Stuttgart und Umgebung nicht zu kennen, daher ist es auch nicht verwerflich keine Ahnung davon zu haben was Sache ist.
Ich aber selbst lebe hier und habe mich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt (Du aber nicht! Denn du kennst nur die Hochglanzprospekte und die leeren Versprechungen) Und daher bin ich der Meinung zu dem Thema eine qualifizierte Ansicht abgeben zu können ...
Frag mal die S21-Hasser, ob sie Dir ein paar der Probleme beim BER zumindest grob nennen können. Da wird in der Regel gar nichts kommen,
Es geht um S21 ... Beides ist völlig falsch geplant, ... bei BER treten die Probleme vor Start auf, ... bei S21 erst danach!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(16 Sep 2016, 22:31)

S21-Befürworter bestehen i.d.R. aus Menschen die nicht in der Lage sind das Thema in seiner Gesamtheit zu verstehen.
Ich selbst war auf Grundlage von irgendwelchen Hochglanzprospekten und Propagandaaussagen ja auch erst ein 100% Befürworter von S21 (Als ich Anfangs in der Region wohne, du warst allenfalls ein paar Tage hier)

Als ich mich aber mal näher und intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, habe ich festgestellt dass S21 in erster Linie ein Immobilenprojekt und bahntechnisch quasi nicht zu gebrauchen ist.
=> Von einer Erweiterung von ÖPNV-Kapazitäten kann keine Rede sein. Es geht nur darum, dass der ICE von Ulm nach Stuttgart schneller da ist, aber alles andere von S21 hat damit nichts zu tun.

Du selbst machst keinen Hehl daraus Stuttgart und Umgebung nicht zu kennen, daher ist es auch nicht verwerflich keine Ahnung davon zu haben was Sache ist.
Ich aber selbst lebe hier und habe mich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt (Du aber nicht! Denn du kennst nur die Hochglanzprospekte und die leeren Versprechungen) Und daher bin ich der Meinung zu dem Thema eine qualifizierte Ansicht abgeben zu können ...
Für technische Fakten muss man auch nicht (und sollte vor allem nicht) emotional ans Thema herangehen und an der Currywurstbude vorm Bahnhof schon häufig gefuttert haben. Wie oft hast Du die baden-württembergische Landesregierung zum Thema S21 beraten oder gar selbst Ingenieurdienstleistungen angeboten? Siehste. Aufm Fischmarkt herumzubrüllen erklärt Dir auch nicht Schwierigkeiten und politische Entscheidungen im laufenden Bau der Elbphilharmonie. Der Hinweis, Architekturrenderings mal hübsch gefunden zu haben, ist da etwas bedeutungslos.
Es geht um S21 ... Beides ist völlig falsch geplant, ... bei BER treten die Probleme vor Start auf, ... bei S21 erst danach!
Ja, und man hat 0:3 gespielt und damit verloren. Eine schöne Problemanalyse.
Labskaus!

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(16 Sep 2016, 22:39)

Für technische Fakten muss man auch nicht (und sollte vor allem nicht) emotional ans Thema herangehen und an der Currywurstbude vorm Bahnhof schon häufig gefuttert haben. Wie oft hast Du die baden-württembergische Landesregierung zum Thema S21 beraten oder gar selbst Ingenieurdienstleistungen angeboten? Siehste. Aufm Fischmarkt herumzubrüllen erklärt Dir auch nicht Schwierigkeiten und politische Entscheidungen im laufenden Bau der Elbphilharmonie. Der Hinweis, Architekturrenderings mal hübsch gefunden zu haben, ist da etwas bedeutungslos.


Ja, und man hat 0:3 gespielt und damit verloren. Eine schöne Problemanalyse.
OK, also außer den Hochglanzprospekten keine Ahnung, im Detail sowieso nicht ... das ist aber auch nicht schlimm ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(16 Sep 2016, 22:42)

OK, also außer den Hochglanzprospekten keine Ahnung, im Detail sowieso nicht ... das ist aber auch nicht schlimm ...
Dir fällt folglich auch kein Problem ein. Sag's doch gleich. Braucht man nicht so viele Worte. Blöd nur, dass ich Dich mehrfach mit Details konfrontiert habe, die mir bestens bekannt sind und Dir nicht. Aber hey, wen juckt's... Du wohnst weniger Kilometer entfernt als ich davon. :|
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Powerwolf »

Leute, ich falle vom Glauben ab:

Umzugskosten pro Eidechse: 8.000 EUR!

https://www.welt.de/debatte/kolumnen/de ... ahlen.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Fazer »

Powerwolf hat geschrieben:(17 Sep 2016, 01:11)

Leute, ich falle vom Glauben ab:

Umzugskosten pro Eidechse: 8.000 EUR!

https://www.welt.de/debatte/kolumnen/de ... ahlen.html
Tja, früher hatte Umweltschutz ja noch eine ernsthafte Zielsetzung. Mittlerweile wird das nur noch zur Verhinderung von Projekten genutzt, ohne Sinn und Verstand. Wohlstandsvernichtung, was die Grünen und die Umweltverbände da betreiben.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

frems hat geschrieben:(16 Sep 2016, 15:33)

Es ist ein Meilenstein für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21. Sechs Jahre nach dem Baubeginn legt die Bahn feierlich den Grundstein. Doch die Proteste gegen den Megabau reißen nicht ab.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 12610.html

Diese ewiggestrigen Demokratiefeinde lassen aber auch nie locker.
Man sollte eher den SPIEGEL fragen,ob 150 Demonstranten die Wortwahl “Proteste reisse nicht ab“ rechtfertigen.
Im grossen und ganzen bedeutet es schlicht und ergreifend “ es läuft“.


Viel bemerkenswerter ist doch,dass Kretschmann und Kühn nicht anwesend waren.DAS wäre eine Schlagzeile wert gewesen.

@jack: ich kenne die Details natürlich noch weniger,also gar nicht.
Aber ist die Einstufung “ es ist ein Immobilienprojekt“ per se negativ? Jede Stadt hat nur alle paar Jahrzehnte mal Gelegenheit wirklich richtung weisende Gestaltung vorzunehmen. Ist es eine Gelegenheit,die man halt ergreifen oder verstreichen lassen kann?
In der Tallage Stuttgarts ist die frei werdende Fläche doch auf jeden Fall ein immenser Schatz für jeden Stadtplaner.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 08:09)

Man sollte eher den SPIEGEL fragen,ob 150 Demonstranten die Wortwahl “Proteste reisse nicht ab“ rechtfertigen.
Im grossen und ganzen bedeutet es schlicht und ergreifend “ es läuft“.


Viel bemerkenswerter ist doch,dass Kretschmann und Kühn nicht anwesend waren.DAS wäre eine Schlagzeile wert gewesen.
Dass sie aus "Termingründen" beide nicht da sind, nimmt ihnen ja auch keiner ab. Andererseits find ich's nicht weiter schlimm, da Kretschmann und Kuhn das Projekt ablehnen. Und 150 sind zwar nicht viel, aber dauerhaft auch nicht wenig, wenn man bedenkt, dass es schon Regierungswechsel, (teure) Schlichtungen und Zugeständnisse, sowie einen Volksentscheid gab. Aber vermutlich stehen die da noch, wenn das Vorhaben längst fertig.
In der Tallage Stuttgarts ist die frei werdende Fläche doch auf jeden Fall ein immenser Schatz für jeden Stadtplaner.
Ist es auch. Damit so große innerstädtische Flächen für die Raumplanung frei werden, braucht man normalerweise einen Weltkrieg, Brände oder Erdbeben. Hier passiert's im Züge eines europäisches Verkehrsprojektes, dass die Schiene stärkt, Reisezeiten verkürzt und Bürger von Emissionen entlastet. Aber gleich kommt der Ruf, man solle neuen Wohnraum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze verbieten, pass uff.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Ja sicher haben sie es abgelehnt,früher,in der Opposition,und als Privatmensch.
Aber Ministerpräsident eines Landes ist ein Posten mit Verantwortung und keine Plattform zur Verkündung der persönlichen Meinung.
Aber wie ich neulich in der Zeitungsauslage der Tanke sehen konnte,hat es das Demokratieverständnis des Pol-Pot-Verehrers es ja inzwischen schon auf die Titelseite des SPIEGEL geschafft.

Und nein,bei so einem Projekt und in einer 500000-Einwohnerstadt sind 150 nicht viele. Durch so eine Berichterstattung erfahren sie nur eine unangemessene Aufwertung ,es wäre angebracht sie im Sumpf ihrer Bedeutungslosigkeit unbeachtet versinken zu lassen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 12:52)

Ja sicher haben sie es abgelehnt,früher,in der Opposition,und als Privatmensch.
Aber Ministerpräsident eines Landes ist ein Posten mit Verantwortung und keine Plattform zur Verkündung der persönlichen Meinung.
Aber wie ich neulich in der Zeitungsauslage der Tanke sehen konnte,hat es das Demokratieverständnis des Pol-Pot-Verehrers es ja inzwischen schon auf die Titelseite des SPIEGEL geschafft.
Naja, Planung, Bau und Betrieb sind primär etwas für die DB bzw. den Bund. Nach der letzten Wahl können es sich die Grünen erlauben, beim Thema S21 schlechte Verlierer zu sein.
Und nein,bei so einem Projekt und in einer 500000-Einwohnerstadt sind 150 nicht viele. Durch so eine Berichterstattung erfahren sie nur eine unangemessene Aufwertung ,es wäre angebracht sie im Sumpf ihrer Bedeutungslosigkeit unbeachtet versinken zu lassen.
Sagte ich ja: es sind nicht viele, wenn man auf Einwohnerzahl oder frühere Demonstrationen schaut. Dass sich ein harter Sektenkern aber über so viele Jahre noch hält, find ich aber schon interessant.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

frems hat geschrieben:(17 Sep 2016, 12:59)

Naja, Planung, Bau und Betrieb sind primär etwas für die DB bzw. den Bund. Nach der letzten Wahl können es sich die Grünen erlauben, beim Thema S21 schlechte Verlierer zu sein.

.
Der Ministerpräsident eines Bundeslandes verweigert eine symbolische Handlung um ein Leuchtturmprojekt seines Landes ,weil seine Partei gut abgeschnitten hat?

Gut,ich muss weder schwäbisch noch grün je in meinem Leben verstehen.
Man gut.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 13:26)

Der Ministerpräsident eines Bundeslandes verweigert eine symbolische Handlung um ein Leuchtturmprojekt seines Landes ,weil seine Partei gut abgeschnitten hat?

Gut,ich muss weder schwäbisch noch grün je in meinem Leben verstehen.
Man gut.
Arrr, nein, es kann ihm aber deshalb egal(er) sein. Er muss da nicht mehr in die Kameras grinsen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Marmelada »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 13:26)

Der Ministerpräsident eines Bundeslandes verweigert eine symbolische Handlung um ein Leuchtturmprojekt seines Landes ,weil seine Partei gut abgeschnitten hat?

Gut,ich muss weder schwäbisch noch grün je in meinem Leben verstehen.
Man gut.
Das "Leuchtturmprojekt" ( :D ) wurde von anderen Ministerpräsidenten initiiert und wird nicht als solches wahrgenommen. Warum sollte er dort irgendwas in die Kameras heucheln?
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Ich finde man kann die Anführungsstriche weglassen.
Es geht mir um die Funktion eines Ministerpräsidenten.
Es wechselt die Person,aber nicht das Amt. ;)
Wie schon erwähnt ist S21 jetzt durch alle demokratischen Instanzen dieses Gemeinwesens gegangen,inkl. Volksabstimmung.
Dann ist es kein heucheln ,wenn der MP eine symbolische Grüssonkelhandlung absolviert.

Im gegenteil könnte man darüber diskutieren,was für ein Verständnis dieser MP von den Instanzen dieser Demokratie hat,wenn er es nicht fertig bringt seine persönlichen Befindlichkeiten für das Amt auch mal ein bisschen zurück zu stellen.

Niemand verlangt,dass die Privatperson Kretschmann zum glühenden S21 -Befürworter wird.
Die Handlung des MP Kretschmann ist eine kindische Dummheit.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Marmelada »

Das Milliardengrab (ohne Anführungszeichen) wird auch ohne Grußworte von Kretschmann geschaufelt werden. Wer feiern will, wird nicht gehindert.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Ob es ohne Grusswort von Kretschmann gegraben wird,ist belanglos.

Nicht belanglos ist das Verhalten eines MP
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Marmelada »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 14:09)

Ob es ohne Grusswort von Kretschmann gegraben wird,ist belanglos.

Nicht belanglos ist das Verhalten eines MP
Das steht beides in direkter Beziehung, da der MP ja kein Grußwort heuchelt (= Verhalten). Vielleicht hat er Angst vor unangenehmen Fragen wie der, wer eigentlich die fehlenden Milliarden aufbringt, wenn nicht Bahn, Bund, Land oder Gemeinde, die ja alle nicht wollen.

http://www.daserste.de/information/wirt ... 1-100.html
Auch bei Stuttgart 21 beklagt der Bundesrechnungshof Intransparenz. So könnten Steuermittel, die eigentlich für den Erhalt des Schienennetzes vorgesehen sind, "ohne Wissen des Bundes" für den neuen Bahnknoten zweckentfremdet werden.

Das befürchtet auch der Bahn-Experte Prof. Christian Böttger, der sich seit vielen Jahren mit dem Staatskonzern beschäftigt: "Die DB AG hat heute 20 Milliarden Euro Schulden. Und wenn jetzt also noch weitere Milliarden kommen, die sie bezahlen müsste für das Projekt Stuttgart 21, dann wären die Schulden irgendwann mal außer Kontrolle. Und das wird dazu führen, dass dieses Geld bei allen möglichen anderen Projekten, die wir für die Bahn in Deutschland dringend brauchen, fehlen wird. Und das betrifft alle Bundesländer und alle Regionen."
¯\_(ツ)_/¯
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Die Schulden sind erstmal Sache der Bahn,wie frems ja schon bemerkte.

Ein MP,der das eines Ergebnis eines Volksentscheides +Entscheidungen von demokratischen Instanzen symbolisch brüskiert,ist eine andere Sache.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Marmelada »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 14:23)

Die Schulden sind erstmal Sache der Bahn,wie frems ja schon bemerkte.
Das ändert nichts daran, dass niemand -inkl. der Bahn- für die zusätzlichen Milliarden aufkommen will.
Ein MP,der das eines Ergebnis eines Volksentscheides +Entscheidungen von demokratischen Instanzen symbolisch brüskiert,ist eine andere Sache.
Ja, schrecklich. Die demokratischen Instanzen haben von Beginn an keine Tatsachen offengelegt (zB die Kostenexplosion auf 10 Milliarden, die schon 2011 bekannt war) und der Volksentscheid fand statt als das Kind schon im Brunnen lag.

Danke, Kretschmann. :mad2:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Als “schrecklich“ möchte ich jetzt Kretschmanns Verhalten nicht bezeichnen,es geht ja lediglich um eine symbolische Handlung. Als bezeichnend schon.

Und um auf den Ausgangspunkt zurück zukommen,ich halte es in dem Spiegelartikel für erwähnenswerter als an 150 Demonstranten festmachen zu wollen,dass “ die Proteste nicht abreissen“.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Sep 2016, 08:09)@jack: ich kenne die Details natürlich noch weniger,also gar nicht.
Aber ist die Einstufung “ es ist ein Immobilienprojekt“ per se negativ? Jede Stadt hat nur alle paar Jahrzehnte mal Gelegenheit wirklich richtung weisende Gestaltung vorzunehmen. Ist es eine Gelegenheit,die man halt ergreifen oder verstreichen lassen kann?
In der Tallage Stuttgarts ist die frei werdende Fläche doch auf jeden Fall ein immenser Schatz für jeden Stadtplaner.
Generell habe ich gegen die Idee, den Bahnhof unter die Erde zu legen um die Flächen oberhalb anders zu nutzen, mit einer schnellen Verbindung nach Ulm auszustatten und das das ganze einen richtigen Batzen Geld kostet nicht das geringste. Ich gehe auch nicht davon aus, dass die meisten S21 Gegner irgendein Problem mit der Idee haben. Immerhin ist der Beschluss von 1994 und all die Jahre hat sich da niemand daran gestoßen (Auch die Grünen waren erstmal dafür).

Das Problem ist, das S21 Schrott ist und als die Sache nun langsam konkreter wurde und die Leute sich damit beschäftigt haben, kam genau das dabei heraus.

Ich war ja auch Anfangs 100% Befürworter und die meisten Argumente der Gegner haben mich nicht interessiert, denn bis heute:
- ist es mir egal ob da ein Käfer wohnt
- ist es mir egal ob da Bäume versetzt/gefällt werden
- ist es mir egal ob das ganze sehr teuer wird
- etc..., etc...

Das Problem ist, dass S21 Bahntechnisch Schrott ist:
- Der Fahrplan ist auf Kante genäht und der Stresstest äußerst fragwürdig
- Für einen ICE sind in Spitzenzeiten 2 Minuten Haltezeit vorgesehen
- Es sind Doppelbelegungen von Gleisen vorgesehen
- Eine jegliche Erweiterung ist für alle Zeiten ausgeschlossen
- Die Alternative Fahrtstrecke "Gäubahn" zum Bahnhof wird abgeschafft
- Gibt es eine Störung im Fildertunnel bricht alles zusammen
- Es fahren nun auch Fernzüge auf S-Bahn Gleisen und halbieren den S-Bahn Takt
- Für die Fernzüge werden nun 4 Meter hohe Mauern in Ortschaften gebaut
- Der Flughafenbahnhof ist 26m tief in der Erde
- Es können keine Dampf- oder Dieselloks mehr in den Bahnhof fahren
- Der Bahnsteig hat ein Höhenunterschied von 6 Metern
- Stuttgart hat den 2.Pünktlichsten Bahnhof in Deutschland. Es es zu bezweifeln, dass das so bleibt
- etc ...

Hinzukommt, dass die frei werdenden Flächen nur zu einem kleinen Teil mit Wohnungen bebaut werden (Und mit Wohnungen, die sich ein Otto-Normalverbraucher niemals leisten kann).
Ebenso werden diese Büroneubauten viele Pendler anziehen die das Verkehrsdesaster in Stuttgart noch zementieren.
Ebenso ist bei den Bewohnern der neuen Wohnungen nicht davon auszugehen, dass die den ÖPNV nutzen, sondern das es eher mindestens 2 Fahrzeuge pro Haushalt gibt. Natürlich stehen die alle in Tiefgaragen, daher macht das alles dann einen so autofreien Eindruck aber der trügt natürlich.
Insgesamt sind das alles Sackgassen, die somit auch keine anderen Strassen entlasten könnten, sondern die neuen Viertel werden die bereits total überlasteten Strassen noch mehr belasten.
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