Elser hat geschrieben:(10 Aug 2016, 17:51)
Oh doch, ich kenne mich mit unserer jüngeren Geschichte sehr gut aus. (Wohl gemerkt - "unseres Landes"!!! Du schreibst "deines Landes". Bist also kein Deutscher....?)
Das ist richtig, tut aber nichts zur Sache.
Darum erschrecke ich auch immer so, wenn ich Ähnlichkeiten erkenne. Diese Ähnlichkeiten beziehen sich eher auf Deutschland 33-34.
Welche da wären:
Das fing auch mit Aufmärschen und Fahnenzauber an.
Es kommt nicht auf die Form und Äußerlichkeiten an, sondern auf die Motive und Umstände (Kontext). Es ist gelinde gesagt ziemlich naiv, aus solchen Äußerlichkeiten auf ähnliche oder gar identische Inhalte zu schließen. Das ist in etwa auf gleichem Niveau wie die Assoziation Autobahnen = Nazis. "Fahnenzauber" gibt es übrigens bei jeder WM oder EM. Alles Faschisten, alles Nazis.
Außerdem ist eine gesetzmäßig gebrauchte Religion auch soetwas wie Rassismus,
Eine Ideologie, die auf unveränderbare,
biologistische Merkmale gründet (Rassismus), hat weder mit Religionen noch mit politischen Ideologien was gemein. Rassismus ist schon per Definition ausgrenzend und destruktiv, Religionen
können destruktiv sein, wenn sie missgedeutet oder gezielt willentlich missbraucht werden. Es ist schon abenteuerlich, wie du hier Systeme, die derart grundverschieden sind, zusammenschmeißt.
von der Verfolgung der Kurden mal ganz abgesehen.
Eine "Verfolgung" der Kurden gibt es nicht in der Türkei. Kein Kurde wird verfolgt, nur weil er ein Kurde ist. Ein wesentlicher Unterschied zum rassistischen System wie im Deutschen Reich bezogen auf die Juden. Ein weiterer Unterschied sind die Kurden selber, deren Rolle nicht der der Juden entspricht; Juden im Deutschen Reich waren nie militant, haben nie Attentate begangen. Sie haben nie ein Guerilla-Krieg gegen die deutsche Regierung oder gegen die Bevölkerung geführt. Sie haben einfach nur ein ziviles Leben geführt. An der Eskalation und dem Konflikt in der Türkei sind die Kurden involviert, sie sind mitbeteiligt und damit auch mitverantwortlich. Juden wurden verfolgt und auch getötet, einfach weil sie Juden waren. Hier eine Parallele zum Minderheitenproblem in der Türkei zu ziehen zeugt nicht nur von einer gewaltigen Differenzierungsschwäche, das grenzt schon an Verhöhnung von Opfern und Verharmlosung von Nazi-Verbrechen.
Zusätzlich hätten wir da noch: - Unterwanderung der Verfassung - Inhaftierung von politisch Anderdenkenden - Zensur und Journalistenverfolgung - u.a.. Ganz schön viele Ähnlichkeiten mit Nazi-Deutschland 33-34.
Ja, ganz schön viel. Autobahnen und Nazis und so. Hier hätte ein Vergleich mit einem x-beliebigen autoritären Land wie z. B. Russland völlig ausgereicht, auch der zeitlichen Nähe wegen. Aber irgendwie müssen es unbedingt die Nazis sein.
Allerdings glaube ich auch nicht, das Edogan die halbe Welt mit Krieg überziehen wird, wie Adolf es gemacht hat. Man man kann den Status eines technologisch rückständiges Land, wie die Türkei, nicht mit dem Status Deutschland in den 30-er Jahren vergleichen - Allah sei dank!
Mit Allah hat das alles nichts zu tun, sondern mit der notorischen Unfähigkeit, zwischen Wunschdenken und Realität zu differenzieren. Du "kennst" vielleicht die jüngere Geschichte deines Landes, aber verstanden hast du offenkundig nichts.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.