Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

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Der Neandertaler
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Ebiker.
Ebiker hat geschrieben:Und noch einmal: So ähnlich ist es 38 in D gelaufen, Ergebnis bekannt.
RICHTIG!!!
Schon deswegen sind "innerstaatliche Angelegenheiten" heutzutage nicht mehr so "innerstaatlich" - also nur die Angelegenheiten des betreffenden Landes, wie es damals gesehen wurde.
  • (ohne nun einen Strang zu '38 auf machen zu wollen!)
Zumindest stand die damalige Bevölkerung so ziemlich bis zum Schluß hinter der damaligen Regierung ... oder hat zumindest (weitgehend) nicht aufbegehrt.
Ansonsten solltest Du Dir mal ein Geschichtsbuch oder ein Wörterbuch zulegen:
  • Rechststaatlichkeit setzt eine weitgehende Demokratie voraus - in sofern ist jede gegensätzliche Meinungsäußerung berechtigt! Dieser Putsch war undemokratisch und auch nicht rechtens - richtete sich also gegen beides. Ein Verlassen eines rechtsstaatlichen Weges spricht aber doch nicht gegen demokratische Ursachen ansich.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:01)

Hallo Ebiker.RICHTIG!!!
Schon deswegen sind "innerstaatliche Angelegenheiten" heutzutage nicht mehr so "innerstaatlich" - also nur die Angelegenheiten des betreffenden Landes, wie es damals gesehen wurde.
  • (ohne nun einen Strang zu '38 auf machen zu wollen!)
Zumindest stand die damalige Bevölkerung so ziemlich bis zum Schluß hinter der damaligen Regierung ... oder hat zumindest (weitgehend) nicht aufbegehrt.
Ansonsten solltest Du Dir mal ein Geschichtsbuch oder ein Wörterbuch zulegen:
  • Rechststaatlichkeit setzt eine weitgehende Demokratie voraus - in sofern ist jede gegensätzliche Meinungsäußerung berechtigt! Dieser Putsch war undemokratisch und auch nicht rechtens - richtete sich also gegen beides. Ein Verlassen eines rechtsstaatlichen Weges spricht aber doch nicht gegen demokratische Ursachen ansich.
Weder der Putsch noch die derzeitigen Gleichschaltungsmaßnahmen, die ja evidentermaßen auf die Einschränkung der Gewaltenteilung abzielen, entsprechen rechtsstaatlichen Grundsätzen. Demokratisch sind sie jedoch durchaus, denn die Erdogan-Mehrheit will es offensichtlich. Daher sollte man auch Demokratie und Rechtsstaat bei jeder Gelegenheit getrennt betrachten (selbst wenn beide i.d.R. zusammen gehören).


PS: Wo bleiben die mitunter gewaltsamen Proteste gegen die nun angeordneten Maßnahmen? Nirgends sind sie zu erblicken! Dass das türkische Volk aber sehr wohl fähig ist, illegitimes Staatshandeln zu vereiteln, hat es mit seinem entschiedenen Widerstand gegen den Putschversuch gezeigt. In diesem Sinne: "Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient." (Maistre)
Zuletzt geändert von Atheist am So 17. Jul 2016, 14:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Boraiel
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Atheist hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:07)

Weder der Putsch noch die derzeitigen Gleichschaltungsmaßnahmen, die ja evidentermaßen auf die Einschränkung der Gewaltenteilung abzielen, entsprechen rechtsstaatlichen Grundsätzen. Demokratisch sind sie jedoch durchaus, denn die Erdogan-Mehrheit will es offensichtlich.
Genau, deswegen habe ich ja auch gesagt, dass die Nacht von Freitag auf Samstag, egal ob das nun so geschieht oder ob der Putsch erfolgreich gewesen wäre, das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei war.
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Frank_Stein
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 12:49)

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man zu der Schlussfolgerung gelangen kann, dass die Türkei in den Beziehungen zwischen Europa und der Türkei alle Trümpfe in der Hand hat.
Für mich stellt sich die Lage ganz anders dar. Auf Erdogan wurde ein Mordanschlag verübt, Teile des Militärs haben Freitag Nacht geputscht, im Nachbarland herrscht Bürgerkrieg, das Verhältnis mit den Kurden ist mehr als angespannt. Die Türkei befindet sich in einer sehr schwachen Position, nur wird das von der europäischen Union nicht ausgenutzt. Das ist der Fehler, Merkel könnte sich ja auch hinstellen und die Bürger angesichts der Entwicklung in der Türkei, der Verhaftung von tausenden Richtern aufrufen, dass Land zu meiden (die meisten werden das sowieso tun, aber das wird das noch deutlich verstärken). Oder VISA-Befugniss für türkische Bürger aufheben, LKW-Fahrer, die momentan in der EU tätig sind, würden dann arbeitslos in der Türkei sein un die innenpolitischen Probleme dort vergrößern. Also konsequente Nutzung der eigenen Macht im eigenen Interesse. Die Türkei ist kein Verbündeter sondern ein Gegenpol für die EU, es ist gut für Gesellschaften und insbesondere gemeinschaftsstiftend klare Feinde zu haben. Das hat Europa groß gemacht. Oder wie viele Dinge wurden in den USA aufgrund der Feindschaft zum Kommunismus, zu den Sowjets getan? Die enormen Fortschritte, die erzielt wurden, kamen nicht dadurch, dass man das Leben in Harmonie mit den anderen betont hat.
Und wenn wir Herrn Erdogan und alle die für ihn sind endlich so behandeln, wäre das nur gut für Europa.

P.s: Verzeiht, wenn ich meine Aufgabe hier nicht darin sehe, den Netten zu spielen .... :p

Wir haben mehrere Millionen Türken bzw. Bürger aus der Türkei im Land - darunter viele Kurden - schon damit haben wir ein importiertes Bürgerkriegspotenzial im Land. Wenn man nun noch zusätzlich Öl ins Feuer gießt, dann könnte das sehr schnell zu einem Feuer im eigenen Land werden. Darf ich Dich daran erinnern, wie es war, als in Berlin die Nationalmannschaft der Türkei gegen die DFB-11 gespielt hat? Das war für die Türkei wie ein Heimspiel - und als ausgerechnet der verlorene Sohn Özil das Tor gegen die Mannschaft des Landes seiner Vorväter geschossen hatte, war das für viele Türken in Deutschland wie Landesverrat.

Wie können uns gar keine unabhängige Politik gegenüber der Türkei mehr leisten - das ist leider so.
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Frank_Stein
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:11)

Genau, deswegen habe ich ja auch gesagt, dass die Nacht von Freitag auf Samstag, egal ob das nun so geschieht oder ob der Putsch erfolgreich gewesen wäre, das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei war.
Es ist jedenfalls wohl das Ende des Laizismus in der Türkei.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:11)

Genau, deswegen habe ich ja auch gesagt, dass die Nacht von Freitag auf Samstag, egal ob das nun so geschieht oder ob der Putsch erfolgreich gewesen wäre, das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei war.
Jedenfalls ist es ein Ende der Rechtsstaatlichkeit, denn keine Gewaltenteilung = kein Rechtsstaat.

Orban macht übrigens keinen Hehl daraus, eine unmissverständlich illiberale ("unfreiheitliche") Demokratie in Ungarn zu errichten (sofern nicht schon geschehen):
And so in this sense the new state that we are constructing in Hungary is an illiberal state, a non-liberal state. It does not reject the fundamental principles of liberalism such as freedom, and I could list a few more, but it does not make this ideology the central element of state organisation, but instead includes a different, special, national approach.“
http://www.kormany.hu/en/the-prime-mini ... udent-camp

Singapur ist diesbezüglich ein geradezu klassisches Beispiel der illiberalen Demokratie; in rechtspopulistischen Kreisen wird es auch des Öfteren als Vorbild zitiert.

Daher würde sich der Versuch einer dahingehenden Staatspropaganda als sehr schwierig gestalten und in intelligenten sowie gebildeten Kreisen auf jeden Fall scheitern.
Zuletzt geändert von Atheist am So 17. Jul 2016, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

theo hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:21)

Wir haben mehrere Millionen Türken bzw. Bürger aus der Türkei im Land - darunter viele Kurden - schon damit haben wir ein importiertes Bürgerkriegspotenzial im Land. Wenn man nun noch zusätzlich Öl ins Feuer gießt, dann könnte das sehr schnell zu einem Feuer im eigenen Land werden. Darf ich Dich daran erinnern, wie es war, als in Berlin die Nationalmannschaft der Türkei gegen die DFB-11 gespielt hat? Das war für die Türkei wie ein Heimspiel - und als ausgerechnet der verlorene Sohn Özil das Tor gegen die Mannschaft des Landes seiner Vorväter geschossen hatte, war das für viele Türken in Deutschland wie Landesverrat.

Wie können uns gar keine unabhängige Politik gegenüber der Türkei mehr leisten - das ist leider so.
Doch das können wir, allerdings nicht, wenn Leute wie du immer das Gegenteil propagieren.
Türken, die in Deutschland leben, oder Deutsche mit türkischen Migrationshintergrund muss man eine Entscheidung abverlangen, die Entscheidung, ob man Teil der türkischen oder deutschen Gesellschaft sein will.
Dazu muss man sie drängen, Abschaffung einer doppelten Staatsbürgerschaft, Einstufung der AKP (und ggf. anderer) als terroristischer Vereinigung, usw. und wer dann Teil der türkischen Gesellschaft sein will, aber in Deutschland lebt, mit vielen Benachteiligungen, Gefängnis (z.B. bei Unterstützung der AKP) rechnen, wohingegen es anderen "Türken" hier gut ergeht.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Boraiel.
Boraiel hat geschrieben:... klare Narrative. Kapitalismus - Kommunismus, West gegen Ost. Heute: Aufgeklärtes, christlich-jüdisches, demokratisch-republikanisches Europa gegen Islamische Diktaturen, Klerikalfaschschten in der Türkei, Marroko, Algerien, Saudi-Arabien, Iran und den ganzen Nahen Osten. Klar abgrenzende Narrative, Aufbau realer Grenzen mit klarer europäischer Überlegenheit. ... Abgrenzung zum putinistischen Russland, aber im geringeren Maße, sowie zu den gottlosen Kommunisten in China und Nordkorea.
Ach wie schön einfach war es doch zu Zeiten des "Kalten Krieges"! Wir, die Guten, gegen die da, die Roten ... die Bösen! Man, wo lebst Du?
  • ... unter welchem Stein bist Du hervorgekrochen?
Du möchtest alle Andersdenkende, die uns ja Böses antun könnten, ausweisen, übersiehst (oder verkennst) dabei aber die Realitäten.
Wie vielfach betont, ist in Nach-"Kalten Kriegs"-Zeiten und der ständig wachsenden Globalisierung eine strikte Abgrenzung vollkommen unrealistisch. Wir (Europa und die EU) benötigen die Türkei, die NATO benötigt sie ebenso. Aber auch die Türkei braucht die EU (weil: sie möchte ja Visafreiheit für ihre Bürger) und ebenso braucht sie die NATO - die Türkei könnte sich wohl nicht ausreichend gegen ... etwa Russland verteidigen.
Eine "My-home-is-my-castle"-Mentalität ist wohl nicht mehr angebracht. Dies ist es wohl auch, was dazu beigetragen hat ... was die EU gezwungen hat, mit der Türkei ein Flüchtlingdeal abzuschließen ... abschließen mußte - weil etwa die Visegrád-Staaten eine Wagenburgmentalität an den Tag legten und sich so jedem Kompromis versagten.

Russland benötigt genauso Europa, wie umgekehrt. Wohin sollte Russland sonst sein Gas zu einem ansehnlichen Preis verkaufen?
  • ... nach China?
Wohin eine Abschottung führt, kann man sehr gut etwa an Nordkorea sehen. Sogar Nordkoreas engster Verbündeter China ist nicht immer vollkommen mit Mondgesichts USA- und Südkoreas-Reizungen einverstanden - dessen Großmanssucht ist sogar Peking ein Dorn im Auge. Eine Abschottung kann und wird sich zeitweise zu Imponiergehabe auswirken ... wird sich narzisstisch auswirken.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Wasteland »

Wann war denn die Türkei eine Demokratie? Vor Erdogan jedenfalls auch nicht.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Boraiel.
Boraiel hat geschrieben:Mir fiel nur die Analogie zur sogenannten Burgfriedenspolitik der SPD während des ersten Weltkriegs ein. Vielleicht nicht ganz passend, aber gewisse Ähnlichkeiten bestehen. Damals hat die SPD ihre Kritik angesichts des "Angriffs von Russland" zurückgestellt, jetzt tun es türkische Parteien angesichts des "Angriffs auf die Demokratie".
Daß Menschen Analogien ... offensichtliche Verbindungen zu vordergründig ähnlichen Strukturen oder Sachverhalte herstellen, ist weitgehend "normal". Aber diese Verbindung kann es nicht geben, weil damals Krieg Politik folgte - also: Krieg war ein nachfolgendes Hilfsmittel, um politische Vorhaben umzusetzen.
Also sollten wir die jetzigen Vorgänge nicht zwanghaft in ein Korsett der Analogien zwingen!
  • ... und mit Vergangenem in Verbindung bringen.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Boraiel.
Boraiel hat geschrieben:[Genau, deswegen habe ich ja auch gesagt, dass die Nacht von Freitag auf Samstag, egal ob das nun so geschieht oder ob der Putsch erfolgreich gewesen wäre, das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei war.
Schenk dem Mann doch mal jemand ein Wörterbuch. Langsam wird's nämlich langwelig!

Der Putsch richtete sich gegen die Demokratie - STIMMT! Der Ausgang des Putsches (und die Folgen der Erdogan'schen Säuberungen) ist aber keineswegs (zwangsläufig) "das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei" - das Volk will es ja so ... oder billigt es zumindest in seiner Mehrheit. Also sind diese Maßnahmen sehr wohl demokratisch! Demokratie: demos = Volk - kratie = Herrschaft - kann man also weitgehend als Wille des Volkes übersetzen.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 14:35)

Doch das können wir, allerdings nicht, wenn Leute wie du immer das Gegenteil propagieren.
Türken, die in Deutschland leben, oder Deutsche mit türkischen Migrationshintergrund muss man eine Entscheidung abverlangen, die Entscheidung, ob man Teil der türkischen oder deutschen Gesellschaft sein will.
Dazu muss man sie drängen, Abschaffung einer doppelten Staatsbürgerschaft, Einstufung der AKP (und ggf. anderer) als terroristischer Vereinigung, usw. und wer dann Teil der türkischen Gesellschaft sein will, aber in Deutschland lebt, mit vielen Benachteiligungen, Gefängnis (z.B. bei Unterstützung der AKP) rechnen, wohingegen es anderen "Türken" hier gut ergeht.

Ich will nicht ein System, das wohl den Terrorismus des IS lange Zeit zumindest durch Nichtstun geduldet hat - durch ein anderes System ersetzen, das
die Freiheit seiner Bürger einschränkt. Mir gefällt nicht, das Erdogan die Türken in Deutschland für sich nutzen will, um hier Politik zu machen.
Aber was will man machen? So wie ich - nach Sachsen auswandern, wenn einem das nicht gefällt?
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:12)

Hallo Boraiel.Schenk dem Mann doch mal jemand ein Wörterbuch. Langsam wird's nämlich langwelig!

Der Putsch richtete sich gegen die Demokratie - STIMMT! Der Ausgang des Putsches (und die Folgen der Erdogan'schen Säuberungen) ist aber keineswegs (zwangsläufig) "das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei" - das Volk will es ja so ... oder billigt es zumindest in seiner Mehrheit. Also sind diese Maßnahmen sehr wohl demokratisch! Demokratie: demos = Volk - kratie = Herrschaft - kann man also weitgehend als Wille des Volkes übersetzen.

Du bist sehr voreilig- wir wissen noch nicht, wo diese "Säuberung" enden wird - und ob jene, die heute Erdogan unterstützen, das morgen auch noch tun, wenn sie selbst oder eigene Bekannte und Verwandte der Säuberung zum Opfer gefallen sind.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Der Neandertaler hat geschrieben:Ach wie schön einfach war es doch zu Zeiten des "Kalten Krieges"! Wir, die Guten, gegen die da, die Roten ... die Bösen! Man, wo lebst Du?
... unter welchem Stein bist Du hervorgekrochen?
Stein? Wenn du so willst bin ich von den Sternen hinabgestiegen und aus meiner Mutter herausgeflutscht .. ;)
Aber an dich gefragt, warum versteckst du dich hinter Steinen und kannst nicht aufrecht stehen? :?
Der Neandertaler hat geschrieben:Du möchtest alle Andersdenkende, die uns ja Böses antun könnten, ausweisen, übersiehst (oder verkennst) dabei aber die Realitäten.
Das gilt nur für Nichtdeutsche Staatsangehörige oder solche mit zwei Staatsangehörigkeiten. Selbstverständlich will ich diese los werden. Sie sind aber sollten nicht Problem dieses Landes sein.
Der Neandertaler hat geschrieben:Wie vielfach betont, ist in Nach-"Kalten Kriegs"-Zeiten und der ständig wachsenden Globalisierung eine strikte Abgrenzung vollkommen unrealistisch.
Globalisierung kann und sollte gestaltet werden von der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland. Wenn wir z.B. gerade in Südeuropa hohe Arbeitslosenzahlen haben, was hindert uns daran den Import von Textilien aus dem Ausland zu verbieten? Hunderttausende Jobs würden aus Bangladesh, Vietnam, Indien etc. nach Europa zurückverlagert werden. Textilien würden wohl treuer werden, aber durch den Einsatz fortgeschrittender Technologie würde die Herstellung auch effizienter und vor allem bleibt das Geld, was wir jährlich dafür ausgeben, im Land bzw. auf dem Kontinent.
Der Neandertaler hat geschrieben:Wir (Europa und die EU) benötigen die Türkei, die NATO benötigt sie ebenso. Aber auch die Türkei braucht die EU (weil: sie möchte ja Visafreiheit für ihre Bürger) und ebenso braucht sie die NATO - die Türkei könnte sich wohl nicht ausreichend gegen ... etwa Russland verteidigen.
Jetzt hast du schön geschrieben, warum die Türkei uns braucht. Mir ist allerdings nicht klar, warum ich, warum wir die Türkei brauchen.
Der Neandertaler hat geschrieben:Eine "My-home-is-my-castle"-Mentalität ist wohl nicht mehr angebracht.
Doch absolut, Reiche setzen darauf weltweit, weil es eben funktioniert. Sag das mal dem Villenbesitzer, Sicherheitstechnik etc. ist nicht angebracht, weil Globalsierung und wir müssen offen nach allen Seiten sein. :D
Der Neandertaler hat geschrieben:Dies ist es wohl auch, was dazu beigetragen hat ... was die EU gezwungen hat, mit der Türkei ein Flüchtlingdeal abzuschließen ... abschließen mußte - weil etwa die Visegrád-Staaten eine Wagenburgmentalität an den Tag legten und sich so jedem Kompromis versagten.
Realitätsverlust? Diese Staaten haben richtig gehandelt, der Flüchtlingsdeal ist auch keine gute Lösung, sondern man muss einfach niemanden mehr ins Land lassen. Das war gestern die Lösung und ist heute die Lösung.
Ich lehne es ja gar nicht ab, sich in berechtigten Fällen solidarisch zu verhalten, ich finde es z.B. richtig, wenn Deutschland Syrer, weil ich die Verantwortung für die dortigen Ereignisse nicht in erster Linie den Syrer zuschreiben kann, aufgenommen hätte. Aber in begrenzter Zahl sagen wir 50.000 -100.000 und ein Querschnitt aus der Bevölkerung, wenn nicht besonders Ältere, Frauen und Kinder.
Der Neandertaler hat geschrieben:Russland benötigt genauso Europa, wie umgekehrt. Wohin sollte Russland sonst sein Gas zu einem ansehnlichen Preis verkaufen?
... nach China?
Ja, z.B. Russland, Europa, die USA, China, Indien sind Gebiete, die aufgrund ihrer Größe, der Vielzahl an Ressourcen, dem technologischen Niveau, was sie alleine erreichen, aber auch recht autark und in Abgrenzung zu anderen bleiben können, wobei Europa und Russland insbesondere profitieren, wenn durch Europa das technologische Niveau in Russland erhöht wird und im Gegenzug dafür Ressourcen von dort nach Europa kommen.
Der Neandertaler hat geschrieben:Wohin eine Abschottung führt, kann man sehr gut etwa an Nordkorea sehen. Sogar Nordkoreas engster Verbündeter China ist nicht immer vollkommen mit Mondgesichts USA- und Südkoreas-Reizungen einverstanden - dessen Großmanssucht ist sogar Peking ein Dorn im Auge. Eine Abschottung kann und wird sich zeitweise zu Imponiergehabe auswirken ... wird sich narzisstisch auswirken.
Nordkorea ist aufgrund seiner geringen Größe dringend auf China (und früher die Sowjetunion) angewiesen. Cuba konnte nach dem Zusammenbruch des Ostblock nicht so weiter machen, sondern musste sich dem Westen öffnen.
Auch die Bundesrepublik kann sich nicht gänzlich von aller Welt abschirmen, das würde zu Zuständen wie in Nordkorea während der Hungerjahre führen. Die USA können sowas mit Sicherheit, genauso wie es Europa gemeinsam kann. Selbst Frankreich würde ich deutlich bessere Chancen als der BRD geben, wenn es sich vom Rest der Welt abschirmen wollen würde.
Zuletzt geändert von Boraiel am So 17. Jul 2016, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:12)

Hallo Boraiel.Schenk dem Mann doch mal jemand ein Wörterbuch. Langsam wird's nämlich langwelig!

Der Putsch richtete sich gegen die Demokratie - STIMMT! Der Ausgang des Putsches (und die Folgen der Erdogan'schen Säuberungen) ist aber keineswegs (zwangsläufig) "das Ende einer in Anfängen freiheitlichen Demokratie in der Türkei" - das Volk will es ja so ... oder billigt es zumindest in seiner Mehrheit. Also sind diese Maßnahmen sehr wohl demokratisch! Demokratie: demos = Volk - kratie = Herrschaft - kann man also weitgehend als Wille des Volkes übersetzen.
Und deswegen habe ich für dich freiheitlich noch mal unterstrichen. Gern geschehen. :p
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

theo hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:19)

Ich will nicht ein System, das wohl den Terrorismus des IS lange Zeit zumindest durch Nichtstun geduldet hat - durch ein anderes System ersetzen, das
die Freiheit seiner Bürger einschränkt. Mir gefällt nicht, das Erdogan die Türken in Deutschland für sich nutzen will, um hier Politik zu machen.
Aber was will man machen? So wie ich - nach Sachsen auswandern, wenn einem das nicht gefällt?
Natürlich kannst du nach Sachsen auswandern, dass hilft dir ganz persönlich, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber wenn wir als Gesellschaft keine fünfte Kohorte Erdogans im Land haben wollen, müssen wir dagegen halt mit repressiven Maßnahmen vorgehen, wie gesagt z.B. Einstufung der AKP als terroristische Vereinigung.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:37)

Natürlich kannst du nach Sachsen auswandern, dass hilft dir ganz persönlich, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber wenn wir als Gesellschaft keine fünfte Kohorte Erdogans im Land haben wollen, müssen wir dagegen halt mit repressiven Maßnahmen vorgehen, wie gesagt z.B. Einstufung der AKP als terroristische Vereinigung.
Die fünfte Kohorte Erdogans haben wir bereits im Land - aber einen rechtsstaatlichen Weg, das zu beseitigen, sehe ich nicht. Also bleibt einem nur, selbst den Rückzug anzutreten.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

theo hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:40)

Die fünfte Kohorte Erdogans haben wir bereits im Land - aber einen rechtsstaatlichen Weg, das zu beseitigen, sehe ich nicht. Also bleibt einem nur, selbst den Rückzug anzutreten.
Das ist mir bewusst, aber wieso sollte die EInstufung der AKP als terroristische Vereinigung und das polizeiliche Vorgehen gegen die Unterstützer dieser nicht funktionieren?
Man muss einfach glasklar deutlich machen, dass dies kein Weg ist der in Deutschland funktioniert, es aber sehr wohl andere Wege für die betreffenden Personen gibt.
Das kann man durch eine Vielzahl weitere repressiver, aber rechtsstaatlicher Maßnahmen erweitern, z.B. das Aufhängen der türkischen Flagg (und weiterer ausländischer Flaggen) unter Strafe stellen im öffentlichen Raum.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Ebiker »

Dann dürfte es keine offiziellen Staatsbesuche türkischer Politiker mehr geben, unmöglich
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 15:26)


Globalisierung kann und sollte gestaltet werden von der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland. Wenn wir z.B. gerade in Südeuropa hohe Arbeitslosenzahlen haben, was hindert uns daran den Import von Textilien aus dem Ausland zu verbieten?
Die Weltgeschichte (Protektionismus --> Weltwirtschaftskrise 1929).

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... e-1.472621
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Weltregierung »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:01)

Das ist mir bewusst, aber wieso sollte die EInstufung der AKP als terroristische Vereinigung und das polizeiliche Vorgehen gegen die Unterstützer dieser nicht funktionieren?
Weil wir in einem Rechtsstaat leben und man nicht nach eigenem Gutdünken Organisationen als terroristische Vereinigung einstufen kann. In der Türkei unter Führer Erdogan mag sowas möglich sein, in Deutschland aber nicht.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von frems »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:01)
Das kann man durch eine Vielzahl weitere repressiver, aber rechtsstaatlicher Maßnahmen erweitern, z.B. das Aufhängen der türkischen Flagg (und weiterer ausländischer Flaggen) unter Strafe stellen im öffentlichen Raum.
Dann sind auch die Autobahnen wieder in einem besseren Zustand.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:01)

Das ist mir bewusst, aber wieso sollte die EInstufung der AKP als terroristische Vereinigung und das polizeiliche Vorgehen gegen die Unterstützer dieser nicht funktionieren?
Warum ist die AKP eine terroristische Vereinigung?
Definition und Unterschied zur kriminellen Vereinigung

Terrorismus ist nach der Definition der Verfassungsschutzbehörden der nachhaltig geführte Kampf für politische Ziele, die mit Hilfe von Anschlägen auf Leib, Leben und Eigentum anderer Menschen durchgesetzt werden sollen, insbesondere durch schwere Straftaten, wie sie in § 129a Absatz 1 Strafgesetzbuch genannt sind, oder durch andere Straftaten, die zur Vorbereitung solcher Straftaten dienen.[3]

Von der kriminellen Vereinigung unterscheidet sich die terroristische Vereinigung nicht nur in der Schwere der Straftaten und damit verbunden im Strafmaß (siehe Bildung terroristischer Vereinigungen gem. § 129a StGB), sondern auch, indem sie zusätztlich ideologische Ziele verfolgt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorist ... ereinigung
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Weltregierung hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:08)

Weil wir in einem Rechtsstaat leben und man nicht nach eigenem Gutdünken Organisationen als terroristische Vereinigung einstufen kann. In der Türkei unter Führer Erdogan mag sowas möglich sein, in Deutschland aber nicht.
Das macht man auch nicht nach Gutdünken, sondern am besten mit parlamentarischen Mehrheitsbeschluss. Irgendwelche Begründungen findet man da bzgl. der AKP ohne Weiteres, man muss ja nur mal das Vorgehen gegen den Kurden nennen.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

frems hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:10)

Dann sind auch die Autobahnen wieder in einem besseren Zustand.
Da gäbe es auch noch allerhand künstlich angelegte Gewässer, die saniert werden könnten. Nach fast einem Jahrhundert besteht da jedenfalls Handlungsbedarf.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Atheist.
Atheist hat geschrieben:Warum ist die AKP eine terroristische Vereinigung?
Weil Boraiel es in seiner Welt eben so haben will!
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:14)

Das macht man auch nicht nach Gutdünken, sondern am besten mit parlamentarischen Mehrheitsbeschluss. Irgendwelche Begründungen findet man da bzgl. der AKP ohne Weiteres, man muss ja nur mal das Vorgehen gegen den Kurden nennen.
Hehehe. Wo wir mal wieder beim Rechtsstaat und bei der Demokratie wären... :D

Hast dir wohl Sultan Erdi zum Vorbild genommen!?
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Weltregierung »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:14)

Das macht man auch nicht nach Gutdünken, sondern am besten mit parlamentarischen Mehrheitsbeschluss. Irgendwelche Begründungen findet man da bzgl. der AKP ohne Weiteres, man muss ja nur mal das Vorgehen gegen den Kurden nennen.
Nein, das macht man nicht mit parlamentarischem Mehrheitsbeschluss basierend auf "irgendwelchen Begründungen", sondern das überlässt man der Justiz (https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__129a.html).
Falls Du Beweise hast, dass die in §129a genannten Kriterien für einen terroristische Vereinigung auf die AKP zutreffen, kann ich Dir nur raten, diese den Strafverfolgungsbehörden mitzuteilen.

Gegen die Kurden geht davon abgesehen nicht die AKP vor, sondern die türkische Regierung.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Weltregierung hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:20)

Nein, das macht man nicht mit parlamentarischem Mehrheitsbeschluss basierend auf "irgendwelchen Begründungen", sondern das überlässt man der Justiz (https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__129a.html).
Falls Du Beweise hast, dass die in §129a genannten Kriterien für einen terroristische Vereinigung auf die AKP zutreffen, kann ich Dir nur raten, diese den Strafverfolgungsbehörden mitzuteilen.

Gegen die Kurden geht davon abgesehen nicht die AKP vor, sondern die türkische Regierung.
Wer auch immer das macht, ob der Verfassungsschutz, Richter, der europäische Ministerrat, es sollte getan werden.
Der Neandertaler hat geschrieben:Hallo Atheist.Weil Boraiel es in seiner Welt eben so haben will!
Auch richtig. So kommt vieles zustande. Weil Menschen es so wollten.
Atheist hat geschrieben:
Hehehe. Wo wir mal wieder beim Rechtsstaat und bei der Demokratie wären... :D

Hast dir wohl Sultan Erdi zum Vorbild genommen!?
Vorbild ist am ehesten Mr. Jefferson (<-- siehe Avatarbild) :)
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Atheist.
Atheist hat geschrieben:Hast dir wohl Sultan Erdi zum Vorbild genommen!?
Ich glaube noch nichtmal, daß er das Wort Vorbild überhaupt kennt! Geschweige denn - er hat ja noch nicht mal Grundkenntnisse, was Rechtststaat bedeutet. Rechtsstaat bedeutet nämlich nicht zwangsläufig das Gegenteil von Linksverkehr.

Boraiel - Nachhilfe:
zur Einstufung einer "terroristischen Vereinigung" oder zu einer "Kriminellen Vereinigung" - was eh schon ein Unterschied ist, gibt es festdefinierte Regeln im Strafgesetzbuch - dazu braucht es keinen "parlamentarischen Mehrheitsbeschluss"
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Boraiel »

Der Neandertaler hat geschrieben:Hallo Atheist.
Atheist hat geschrieben:
Hast dir wohl Sultan Erdi zum Vorbild genommen!?
Ich glaube noch nichtmal, daß er das Wort Vorbild überhaupt kennt! Geschweige denn - er hat ja noch nicht mal Grundkenntnisse, was Rechtststaat bedeutet. Rechtsstaat bedeutet nämlich nicht zwangsläufig das Gegenteil von Linksverkehr.
:D Der letzte Satz ist echt gut. :thumbup:
Der Neandertaler hat geschrieben:Boraiel - Nachhilfe:
zur Einstufung einer "terroristischen Vereinigung" oder zu einer "Kriminellen Vereinigung" - was eh schon ein Unterschied ist, gibt es festdefinierte Regeln im Strafgesetzbuch - dazu braucht es keinen "parlamentarischen Mehrheitsbeschluss"
Dankeschön, ich habe noch mal darüber nachgedacht und sehe nun ein, dass es besser ist, wenn Regierung oder Strafverfolgungsbehörden eine (vorläufige) Einstufung treffen, gegen die man klagen kann. Bei inländischen Organisationen könnte der Weg über den parlamentarischen Mehrheitsbeschluss unerwünschte Folgen haben.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Boraiel hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:28)

Wer auch immer das macht, ob der Verfassungsschutz, Richter, der europäische Ministerrat, es sollte getan werden.

Auch richtig. So kommt vieles zustande. Weil Menschen es so wollten.
Vorbild ist am ehesten Mr. Jefferson (<-- siehe Avatarbild) :)
Ist mir kein Begriff. Mein Fund auf die Schnelle:
"Commerce with all nations, alliance with none, should be our motto." --Thomas Jefferson to T. Lomax, 1799.
"I am for free commerce with all nations, political connection with none, and little or no diplomatic establishment. And I am not for linking ourselves by new treaties with the quarrels of Europe, entering that field of slaughter to preserve their balance, or joining in the confederacy of Kings to war against the principles of liberty." --Thomas Jefferson to E. Gerry, 1799.
https://www.nolanchart.com/article9600- ... icism-html

Hört sich eher nach Isolationismus und Freihandel als nach Interventionismus (Einmischung in Türkeis Innenpolitik) und Protektionismus (Schutzzölle, gar vollständiger Importverbot) an. Zu ethnischen oder ideologischen Säuberungen finde ich nichts. Hoffe aber, dass er dagegen war.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

Der Neandertaler hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:37)

Hallo Atheist.Ich glaube noch nichtmal, daß er das Wort Vorbild überhaupt kennt! Geschweige denn - er hat ja noch nicht mal Grundkenntnisse, was Rechtststaat bedeutet. Rechtsstaat bedeutet nämlich nicht zwangsläufig das Gegenteil von Linksverkehr.
Nun ja, Kenntnisse scheinen bei ihm durchaus vorhanden zu sein. So jedenfalls meine Befürchtung.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Atheist.
Atheist hat geschrieben:Nun ja, Kenntnisse scheinen bei ihm durchaus vorhanden zu sein. So jedenfalls meine Befürchtung.
Befürchtung ist gut! Ja, was ein Buch ist. Hoffnung besteht dahingehend, daß er ein Wörterbuch findet, was zu seiner Welt paßt?
Ich befürchte allerdings, daß es eine neuere Ausgabe ist, worin etwa Begriffe wie Demokratie und/oder Rechstaatlichkeit nicht mehr erklärt werden, weil sie sowieso selbstverständlich sind ... sie also jeder wissen sollte?!?
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Atheist hat geschrieben:(17 Jul 2016, 16:12)

Warum ist die AKP eine terroristische Vereinigung?
also - ich weiß nicht wie sehr die Türkei an der Entstehung des IS beteiligt war - zumindest wurde diese Terrororganisation zeitweise durch die türkische Regierung/Geheimdienste. Allerdings dürfte das auch für die USA und deren Geheimdienst zutreffen, die in ihrer Geschichte am Aufbau von Terrororganisationen beteiligt gewesen ist.

Macht das die Regierungen in den USA oder der Türkei deswegen automatisch zu terroristischen Vereinigungen?
Zumindest müssen die sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Die Welt ist einfach zu komplex, um alles nach
gleichen Maßstäben zu messen.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Atheist »

theo hat geschrieben:(17 Jul 2016, 17:20)
Allerdings dürfte das auch für die USA und deren Geheimdienst zutreffen, die in ihrer Geschichte am Aufbau von Terrororganisationen beteiligt gewesen ist.
Die CIA als eine terroristische Vereinigung? Welch überaus vernünftige Ansicht! :D
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

Atheist hat geschrieben:(17 Jul 2016, 17:23)

Die CIA als eine terroristische Vereinigung? Welch überaus vernünftige Ansicht! :D

ich fürchte nur, dass - wenn man die Maßstäbe zu streng ansetzt, dass dann wohl kaum eine Großmacht übrig bliebe, die
dann nicht als terroristische Vereinigung Vereinigung gilt, denn alle Geheimdienste dürften in der Vergangenheit Dreck
am Stecken haben.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von holymoly »

Yossarian hat geschrieben:(17 Jul 2016, 12:17)

Angesichts dessen dass die Putschisten mit Kampfhubschraubern und MGs in die Menge feuern ließen leider keine Überraschung.
Das soll eine Rechtfertigung oder Erklärung sein?
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von harry52 »

theo hat geschrieben:also - ich weiß nicht wie sehr die Türkei an der Entstehung des IS beteiligt war - zumindest wurde diese Terrororganisation zeitweise durch die türkische Regierung/Geheimdienste....
geduldet, toleriert, nicht aktiv bekämpft wurde.
Ja, da hast Du Recht. Die Türkei hat sich lange Zeit nicht mit dem IS angelegt und dafür gibt es aber auch gute Gründe und nicht nur böse Gründe, oder Absichten. Die Türkei hat im eigenen Land leider auch sehr viele radikale Islamisten und man wollte sich weder mit denen verkrachen, noch mit dem IS, um Anschläge zu vermeiden, weil man wirtschaftlich sehr abhängig vom Tourismus ist.

Lange Zeit hat das ja auch funktioniert
und man mag von Erdogan denken, was man will, aber das war weder besonders dumm, noch war es böse gemeint. Am Ende ist diese Taktik nicht aufgegangen, weil der IS jetzt von allen seiten bekämpft wird und mit dem Rücken zur Wand steht, aber jahrelang hat das funktioniert.
theo hat geschrieben:Allerdings dürfte das auch für die USA und deren Geheimdienst zutreffen, die in ihrer Geschichte am Aufbau von Terrororganisationen beteiligt gewesen ist.
Auch bei den Aktivitäten der Amis sollte man stets genau hingucken.
Sehr oft war das gut gemeint und ich sehe nicht, dass plumper Antiamerikanismus, der sich das nicht genau anguckt, uns bei solchen Themen weiterhelfen. Also bitte auch hier stets genau hingucken (*) und darüber nachdenken, was die USA befürchtet haben und was sie verhindern wollten.

Im Kampf gegen den Kommunismus und radikalen Islamismus sind ganz sicher auch viele Fehler gemacht worden,
aber ich bin froh, dass meine Kinder und ich nicht unter die Herrschaft von Irren Massenmördern und Kinderschändern wie die Kims, Mao, Gaddafi ... geraten sind und dass der dritte Weltkrieg (noch) nicht stattgefunden hat. Wir leben in einem wirtschaftlich enorm erfolgreichen Land, dass sich viele soziale Errungenschaften leisten kann und verantwortlich dafür sind auch die USA und ganz bestuimmt nicht Honeckers einstige Schleimer, oder das dämliche Rechtspopulistenpack von der AfD.

(*)Nehmen wir nur mal den Koreakrieg. Die USA haben millionen Südkoreaner vor Hunger und Mord durch die irren Kims bewahrt. Und wer sich den Vietnamkrieg anguckt sollte sich erstmal klar machen, wie viele millionen verhungert und ermordet wurden beim Nachbarn China und in der Sowjetunion. Dass die Amis, Vietnam und Thailand und andere Länder Südostasiens vor so einem möglichen Schicksal bewahren wollten, war ja auch nicht soooooooo böse.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Frank_Stein »

harry52 hat geschrieben:(17 Jul 2016, 18:18)

geduldet, toleriert, nicht aktiv bekämpft wurde.
Ja, da hast Du Recht. Die Türkei hat sich lange Zeit nicht mit dem IS angelegt und dafür gibt es aber auch gute Gründe und nicht nur böse Gründe, oder Absichten. Die Türkei hat im eigenen Land leider auch sehr viele radikale Islamisten und man wollte sich weder mit denen verkrachen, noch mit dem IS, um Anschläge zu vermeiden, weil man wirtschaftlich sehr abhängig vom Tourismus ist.

Lange Zeit hat das ja auch funktioniert
und man mag von Erdogan denken, was man will, aber das war weder besonders dumm, noch war es böse gemeint. Am Ende ist diese Taktik nicht aufgegangen, weil der IS jetzt von allen seiten bekämpft wird und mit dem Rücken zur Wand steht, aber jahrelang hat das funktioniert.


Auch bei den Aktivitäten der Amis sollte man stets genau hingucken.
Sehr oft war das gut gemeint und ich sehe nicht, dass plumper Antiamerikanismus, der sich das nicht genau anguckt, uns bei solchen Themen weiterhelfen. Also bitte auch hier stets genau hingucken (*) und darüber nachdenken, was die USA befürchtet haben und was sie verhindern wollten.

Im Kampf gegen den Kommunismus und radikalen Islamismus sind ganz sicher auch viele Fehler gemacht worden,
aber ich bin froh, dass meine Kinder und ich nicht unter die Herrschaft von Irren Massenmördern und Kinderschändern wie die Kims, Mao, Gaddafi ... geraten sind und dass der dritte Weltkrieg (noch) nicht stattgefunden hat. Wir leben in einem wirtschaftlich enorm erfolgreichen Land, dass sich viele soziale Errungenschaften leisten kann und verantwortlich dafür sind auch die USA und ganz bestuimmt nicht Honeckers einstige Schleimer, oder das dämliche Rechtspopulistenpack von der AfD.

(*)Nehmen wir nur mal den Koreakrieg. Die USA haben millionen Südkoreaner vor Hunger und Mord durch die irren Kims bewahrt. Und wer sich den Vietnamkrieg anguckt sollte sich erstmal klar machen, wie viele millionen verhungert und ermordet wurden beim Nachbarn China und in der Sowjetunion. Dass die Amis, Vietnam und Thailand und andere Länder Südostasiens vor so einem möglichen Schicksal bewahren wollten, war ja auch nicht soooooooo böse.
NEIN-NEIN-NEIN
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Yossarian »

holymoly hat geschrieben:(17 Jul 2016, 17:47)

Das soll eine Rechtfertigung oder Erklärung sein?
Sicher, wer mit schweren Waffen in eine Gruppe Zivilisten schiesst oder Demonstranten mit dem Panzer überrollt wird keine friedliche Festnahme erwarten können, bedauerlich für den Soldaten aber eine hinreichende Erklärung.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Yossarian »

In der Zwischenzeit in Deutschland:

Erdogan Fans greifen ein Büro der Gülen Bewegung in Gelsenkirchen an:

Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Audi »

Gleich alle ausweisen.

Bestimmt alles Einzeltäter
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von holymoly »

Yossarian hat geschrieben:(17 Jul 2016, 19:04)

Sicher, wer mit schweren Waffen in eine Gruppe Zivilisten schiesst oder Demonstranten mit dem Panzer überrollt wird keine friedliche Festnahme erwarten können, bedauerlich für den Soldaten aber eine hinreichende Erklärung.
Und dann schneidet man einfach mal ein paar Kehlen durch, schwenkt die Fahne und schreit Allah ist groß.
Die geographische Nähe zum IS scheint wohl abzufärben.
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Audi »

das ist anscheinend bei manchen im Blut. Anscheinend finden es einiger USER auch sehr nett.... Meine Fresse
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von holymoly »

Yossarian hat geschrieben:(17 Jul 2016, 20:13)

In der Zwischenzeit in Deutschland:

Erdogan Fans greifen ein Büro der Gülen Bewegung in Gelsenkirchen an:

Die Türkei ist nicht EU kompatibel....und große Teile ihre Bevölkerung anscheinend auch nicht.
Laut der Berichterstattung steht bei den älteren Türken der Koran über dem Grundgesetz.
Menschen, die hier seit über 50 Jahre leben....unglaublich!
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Ebiker »

Und nach einer von links organisierten Demo ein kurdisches Zentrum in Wien

[...]
Zuletzt geändert von Marmelada am So 17. Jul 2016, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link entfernt
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von Wasteland »

holymoly hat geschrieben:(17 Jul 2016, 20:45)

Und dann schneidet man einfach mal ein paar Kehlen durch, schwenkt die Fahne und schreit Allah ist groß.
Die geographische Nähe zum IS scheint wohl abzufärben.
Willst du noch andere Beispiele für geballten Volkszorn und Lynchjustiz oder ist das Auge dann mal wieder verschlossen?
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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von holymoly »

Wir haben vor 50 Jahren mit dem türkischen Abwerbeabkommen voll ins Klo gegriffen.
Dieser riesige Fehler konnte nur noch durch Merkels Flüchtlingspolitik übertroffen werden. Das ist der Mega Fail.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Wie sollte sich das Ausland angesichts des Untergangs der türkischen Republik verhalten?

Beitrag von holymoly »

Wasteland hat geschrieben:(17 Jul 2016, 20:58)

Willst du noch andere Beispiele für geballten Volkszorn und Lynchjustiz oder ist das Auge dann mal wieder verschlossen?
Es geht hier um die Geschehnisse in der Türkei.
Bitte keine Relativierungen auch wenn dich persönliche Gründe dazu drängen.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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