Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

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Cobra9
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

yogi61 » Di 8. Dez 2015, 13:26 hat geschrieben:
Spanien ist am Arsch und hat eine ganze Generation Jugendlicher verloren, da ist auch nichts mehr zu reparieren.
Genau Spanien am Arsch und hat deshalb eine recht stabile Phase. Warum sollte die junge Generation verloren sein :? Massenselbstmord habe ich gar nicht mitbekommen. Wenn in Spanien wieder Arbeitsplätze mit gutem Gehalte gegeben sind gehen auch viele zurück. Das ist relativ normal
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtsch ... 6-99-02715


Die Achse Türkei - Russland hat sich jetzt de facto auch erledigt.

http://www.taz.de/!5026415/
Zuletzt geändert von Cobra9 am Di 8. Dez 2015, 14:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Summers » Di 8. Dez 2015, 13:12 hat geschrieben:
Wenn die Türkei gegen den Vertrag von Montreux handelte, wäre das kein Nato-Verteidigungsfall, die Türkei stünde ganz allein da.
Es obliegt der Türkei festzustellen ob eine Verletzung des Vertrages von Montreux vorliegt bei einem Zwischenfall. Wenn Russland per Provokation den Vertrag verletzt wird die Türkei reagieren. Sollte Russland dann tatsächlich solchen Blödsinn ins Auge fassen wie mil. Angriffe, so einige Politiker in Russland es ja auf den Tisch brachten, wäre die NATO natürlich betroffen. Angriff auf einen NATO Staat. Aktion ---> Reaktion ist gemeint. Bevor die Türkei jemand an der Durchfahrt hindert wird wie jetzt erstmal diplomatisch Protest eingelegt. Nur macht jemand es sich zur Gewohnheit gegen Inhalte des Vertrages zu verstossen könnte die Türkei auch mal harsch reagieren. Das wäre für niemand hilfreich :)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Russland bringt die Türkei vor die UNO.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... rheitsrat/

Was daran so schlimm sein soll. Macht man es wie Russland. Die befreundeten Veto Mächte hauen ihre Vetos dagegen und Russland kann jammern. Doofes Spiel, aber Russland macht das auch.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Summers » Di 8. Dez 2015, 12:12 hat geschrieben:
Wenn die Türkei gegen den Vertrag von Montreux handelte, wäre das kein Nato-Verteidigungsfall, die Türkei stünde ganz allein da.
Das Sperren der Dardanellen für bestimmte Schiffstypen ist kein Verstoß, sondern eine souveräne Handlung der Türkei. Dieses Recht hat sie nämlich. Der Vertrag von Montreux garantiert nämlich nur Handellschiffen eine ungehinderte Passage. Für Kriegsschiffe gelten besondere Regeln. Und der Versuch des Erzwinges der Passage wäre durchaus der NATO-Verteidigungsfall.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Cobra9 » Di 8. Dez 2015, 15:27 hat geschrieben:Russland bringt die Türkei vor die UNO.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... rheitsrat/

Was daran so schlimm sein soll. Macht man es wie Russland. Die befreundeten Veto Mächte hauen ihre Vetos dagegen und Russland kann jammern. Doofes Spiel, aber Russland macht das auch.
Ja. Das macht der westen ganz gewisse. Kennen wir ja von usa und co. Russland macht nichts anderes deswegen absurd das ganze
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Abensberg » Di 8. Dez 2015, 17:31 hat geschrieben: Ja. Das macht der westen ganz gewisse. Kennen wir ja von usa und co. Russland macht nichts anderes deswegen absurd das ganze
Tja statt miteinander erstmal das gemeinsame Problem IS zu lösen kappelt man sich untereinander. Wenn dann was passiert sind alle tief betroffen, aber trotzdem sind Interessen des Staates jeweils wichtiger. Schon etwas Schizo
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Cobra9 » Di 8. Dez 2015, 21:49 hat geschrieben:
Tja statt miteinander erstmal das gemeinsame Problem IS zu lösen kappelt man sich untereinander. Wenn dann was passiert sind alle tief betroffen, aber trotzdem sind Interessen des Staates jeweils wichtiger. Schon etwas Schizo
Wenn Assad fällt, hat Russland keinen Stützpunkt mehr im Mittelmeer. Damit ist das Interesse Russlands schon klar umrissen. Den IS bekämpfen, das ist so lange nicht im Interesse Russlands, wie Assad zumindest den Küstenstreifen kontrolliert, an dem dieser Stützpunkt liegt. Es reicht, den IS auf Abstand zu halten. Der Rest der syrischen Opposition ist dem schon eher im Weg. Und wird dementsprechend bekämpft.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Bezüglich des Jets wurde mal nachgerechnet. Beide Seiten verschweigen etwas.

http://motherboard.vice.com/de/read/ast ... t-sagt-123
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Provokateur » Fr 11. Dez 2015, 11:40 hat geschrieben:Bezüglich des Jets wurde mal nachgerechnet. Beide Seiten verschweigen etwas.

http://motherboard.vice.com/de/read/ast ... t-sagt-123
Auch das Russland eventuell keine Funkgeräte des richtigen Typ in der Su24 hatte um Notfrequenzen abhören zu können ist so nicht bekannt arg.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Keine PR ala Russland gegen die Türkei ohne Stoffe aus der Türkei :p

http://www.sueddeutsche.de/panorama/rus ... -1.2779499
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von palulu »

Cobra9 » Fr 11. Dez 2015, 12:30 hat geschrieben:
Auch das Russland eventuell keine Funkgeräte des richtigen Typ in der Su24 hatte um Notfrequenzen abhören zu können ist so nicht bekannt arg.
Die RussInnen reagieren nicht auf Funksprüche. Das ist keine Anti-Russland-Propaganda, sondern Teil ihrer Einschüchterungstaktik gegenüber der NATO.

"We have seen a number of incursions into the British flight information region over recent months. We've been pressing for ways of avoiding any miscalculation or accident because these aircraft have not been responding to communications from air traffic control, or indeed signals from the planes we send up to intercept them.
https://uk.news.yahoo.com/uk-defence-of ... ml#A2Gde89

Lügen die BritInnen auch? Die russischen PilotInnen sollen anscheinend gar nicht darauf reagieren. Ob nun über Syrien oder im nordeuropäischen Luftraum.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Provokateur »

Russland rasselt mit dem Säbel...zweiter Vorfall auf hoher See in wenigen Tagen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ander.html
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Provokateur » Mo 14. Dez 2015, 13:37 hat geschrieben:Russland rasselt mit dem Säbel...zweiter Vorfall auf hoher See in wenigen Tagen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ander.html
Ein Schleppverband hat auch Vorrang, d.h. das türkische Schiff wäre nach internationalem Seerecht sogar zum Ausweichen verpflichtet gewesen. Ob man das nun mit Schüssen erzwingen muß, ist auch nicht wirklich deutlich. So eindeutig ist hier offensichtlich nicht, wer der Böse ist. Offenbar brauchten beide Hunde ein Herrchen, das sie mal an die kurze Leine nimmt.

Es gibt auch keine weiteren Informationen über das türkische Schiff, war es ein privat Betriebenes, war es ein staatliches Schiff?
Zuletzt geändert von zollagent am Mo 14. Dez 2015, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von palulu »

zollagent » Mo 14. Dez 2015, 19:57 hat geschrieben: Ein Schleppverband hat auch Vorrang, d.h. das türkische Schiff wäre nach internationalem Seerecht sogar zum Ausweichen verpflichtet gewesen. Ob man das nun mit Schüssen erzwingen muß, ist auch nicht wirklich deutlich. So eindeutig ist hier offensichtlich nicht, wer der Böse ist. Offenbar brauchten beide Hunde ein Herrchen, das sie mal an die kurze Leine nimmt.

Es gibt auch keine weiteren Informationen über das türkische Schiff, war es ein privat Betriebenes, war es ein staatliches Schiff?
Der Kapitän teilte mit, dass gar keine Schüsse gefallen seien und er alles auf Video (cam corder) aufgenommen habe. Das Band hätte er bereits staatlichen Stellen überlassen. Nicht jede Nachricht ist in diesem Kontext ernstzunehmen. Manchmal wird auch einfach nur übertrieben.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

Irgendwann werden NATO und Rußland noch einander geraten. Irgendjemand muss diesem irren Iwan im Kreml Einhalt gebieten.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Blickwinkel »

Jekyll » Mo 14. Dez 2015, 20:41 hat geschrieben:Irgendwann werden NATO und Rußland noch einander geraten. Irgendjemand muss diesem irren Iwan im Kreml Einhalt gebieten.
Tja, da wäre doch eine Wiederbelebung des Nato-Russlands-Rates nützlich oder der Petersburger Dialog. Aber Washington blockt da ab und unterbindet auch jeden Versuch der dt. Regierung nach einem Dialog. Warum nur machen die das nicht, um den irren Iwan zu stoppen?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Nomen Nescio »

Blickwinkel » Mo 14. Dez 2015, 21:18 hat geschrieben:Tja, da wäre doch eine Wiederbelebung des Nato-Russlands-Rates nützlich oder der Petersburger Dialog. Aber Washington blockt da ab und unterbindet auch jeden Versuch der dt. Regierung nach einem Dialog. Warum nur machen die das nicht, um den irren Iwan zu stoppen?
weil vlad sagt »was ich habe, behalte ich«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Blickwinkel »

Nomen Nescio » Mo 14. Dez 2015, 22:39 hat geschrieben: weil vlad sagt »was ich habe, behalte ich«.
Genau, Putin ist ein Vampir. Vielleicht ist er auch der Teufel in Person. Wäre das nicht auch möglich?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Jekyll »

Blickwinkel » Mo 14. Dez 2015, 22:22 hat geschrieben:
Genau, Putin ist ein Vampir. Vielleicht ist er auch der Teufel in Person. Wäre das nicht auch möglich?
Auf jeden Fall macht er einen echt irren Eindruck. Schau doch => http://cdn.images.express.co.uk/img/dyn ... 327596.jpg

Das ist doch nicht normal. Nein, normal ist das nicht. Auf keinen Fall ist das normal.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Nomen Nescio »

Jekyll » Mo 14. Dez 2015, 22:38 hat geschrieben:Auf jeden Fall macht er einen echt irren Eindruck. Schau doch => http://cdn.images.express.co.uk/img/dyn ... 327596.jpg

Das ist doch nicht normal. Nein, normal ist das nicht. Auf keinen Fall ist das normal.
du kennst doch das wort »überlebenskünstler«. putin ist am seiltanzen über den kluft rußland.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Blickwinkel » Mo 14. Dez 2015, 22:18 hat geschrieben:
Tja, da wäre doch eine Wiederbelebung des Nato-Russlands-Rates nützlich oder der Petersburger Dialog. Aber Washington blockt da ab und unterbindet auch jeden Versuch der dt. Regierung nach einem Dialog. Warum nur machen die das nicht, um den irren Iwan zu stoppen?
Wann fliegt der islamistische erdogan aus der nato um den irrsinn zu stoppen
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Blickwinkel »

Abensberg » Di 15. Dez 2015, 12:03 hat geschrieben: Wann fliegt der islamistische erdogan aus der nato um den irrsinn zu stoppen
Warum sollte er denn rausfliegen? Er macht doch alles richtig, aus Sicht Washingtons. Er kriegt eher einen Orden für herausragende Leistung. Das ist übrigens keine Satire.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Blickwinkel » Di 15. Dez 2015, 11:49 hat geschrieben:
Warum sollte er denn rausfliegen? Er macht doch alles richtig, aus Sicht Washingtons. Er kriegt eher einen Orden für herausragende Leistung. Das ist übrigens keine Satire.
Eher die Verkündung einer recht schrägen Weltsicht. :p
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es soll signifikante Hackerangriffe auf türkische Einrichtungen gegeben haben.
Türkei: Hacker-Attacken auf Banken

In der Türkei sind Banken und öffentliche Institutionen Opfer großangelegter Cyberattacke geworden. Lokale Medien spekulieren, die Cyberangriffe würden von Russland oder der Hackergruppe Anonymus gesteuert.

"Die Hackerangriffe sind schwerwiegend", sagte ein Sprecher des türkischen Internetanbieters Turk Telekom am Freitag. Die Banken Isbank, Garanti und Ziraat Bank bestätigten die Attacken. Es gebe vereinzelt Störungen von Kreditkarten-Transaktionen. Schon seit zwei Wochen komme es immer wieder zu Angriffen auf IT-Systeme, die Intensität habe in den vergangenen zwei Tagen aber extrem zugenommen. Offizielle Angaben gab es dazu nicht.

http://www.dw.com/de/türkei-hacker-atta ... a-18942465
Sicher wird sich Moskau dazu nicht äußern. Die Leute von Anonymus schon.
"Operation ISIS"

Anonymous erklärt Türkei den Krieg

Das Hacker-Kollektiv Anonymous hat der Türkei den Krieg erklärt. Weil die Regierung den IS unterstütze, hat dias Hacker-Kollektiv die digitale Infrastruktur des Landes ins Visier genommen. Doch was bringt so eine Kriegserklärung?

http://www.stern.de/panorama/weltgesche ... 18786.html
Russland stellt Zusammenarbeit mit Türkei auf rechtlichem Gebiet ein © AP Photo/ Emrah Gurel

Das Ministerkabinett Russlands wird Präsident Wladimir Putin vorschlagen, die Türkei über die Einstellung der Zusammenarbeit in den Bereichen Zivil-, Handels- und Strafrecht in Kenntnis zu setzen. Die entsprechende Verordnung hat das Internet-Portal für Rechtsinformationen veröffentlicht.

Das Kabinett bittet Putin, den vom Justizministerium der Russischen Föderation vorgelegten Vorschlag zu befürworten, „der türkischen Seite eine Benachrichtigung über die Absicht der Russischen Seite zu schicken, nicht Teilnehmer des Vertrages zwischen der Russischen Föderation und der Republik Türkei über gegenseitigen Rechtsbeistand in Zivil-, Handels- und Strafsachen zu werden, der in Ankara am 15. Dezember 1997 unterzeichnet wurde“, heißt es in dem Dokument.

Weiterlesen: http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... z3vNE7m5R5
Russland spielt die Kurdenkarte. Natürlich müssen sich "die Kurden" auch darauf einrichten, daß sie von Russland in der Frage Türkei vermutlich nur instrumentalisiert werden. Zumal Damaskus, Bagdad und Teheran sich das genau anschauen, was Moskau da veranstaltet. In diesem aktuellen Kontext zielt es einfach auf Ankara. Ich kann mir nicht vorstellen, daß da etwas substantielles in der Kurdenfrage herauskommt. Könnte dies - auch - ein Grund für die Türkei gewesen sein Truppen in den Nordirak zu entsenden? Was geschieht dort (aus Sicht der Türkei)? Besser man hat Beobachter vor Ort.
Wladimir Putin nähert sich Kurden an - für Erdogan fatal

Russland bekundet Sympathie für kurdische Autonomiebestrebungen, Außenminister Lawrow empfängt kurdische Spitzenpolitiker. Was bedeutet das für die Türkei?

Wie ist das Verhältnis der Türkei mit anderen Akteuren der Region?

„Null Probleme mit den Nachbarn“: Das war die politische Maxime von Ahmet Davutoglu, als er 2009 das Außenministerium in Ankara übernahm. Sechs Jahre später – Davutoglu ist inzwischen Ministerpräsident – könnte man sagen: Die Türkei hat nicht null, sondern nur Probleme mit ihren Nachbarn. Mit fast allen liegt sie im Streit, darunter früheren Verbündeten wie Israel und Ägypten. Im Nahen Osten und Nordafrika hat sie ihren Einfluss weitgehend verloren.

http://www.tagesspiegel.de/politik/russ ... 56884.html
Wie Eingangs berichtet will/muß die Türkei in der veränderten Weltlage aus ihrer ehemaligen NATO-Rolle heraus. Sie will eine aktivere Rolle spielen. Eine Null-Probleme Politik kann man damit natürlich nicht fahren. Das macht man, wenn man eher passiv ist. Und sich da einfügt, wo Groß- und Supermächte die Rollen zuschieben. Wenn man über sich hinauswachsen will und Macher sein möchte, wird man anderen auf die Füsse treten. Ende der Null-Probleme Ära. Hat die Türkei aber eine andere Wahl? Die Zeiten und die Rollen ändern sich. Man muß mitschwimmen. Fragt sich nur wie.
Analysis: Turkey's dangerous ambitions

The confrontation with Russia has given Moscow an excuse to augment its military deployment in Syria and the eastern Mediterranean, and weaken allied air strikes against Islamic State (ISIS).

Russia has increased its military assets in the region, including deploying S-400 air and anti-missile defense systems, probably ready to shoot down the first Turkish fighter jet flying over Syrian skies.

Waiting for Turkish-Russian tensions to ease, and trying to avoid a clash between NATO member Turkey and Russia, US officials have quietly put on hold a request for Turkey to more actively join the allied air missions in Syria against ISIS. After having lost its access to Syrian soil, Turkey also has been declared militarily non grata in Iraq.

As Professor Norman Stone, a prominent expert on Turkish politics, explained in a recent article: "Erdogan's adventurism has been quite successful so far, but it amounts to an extraordinary departure for Turkish foreign policy, and maybe even risks the destruction of the country. How on earth could this happen? The background is an inferiority complex, and megalomania. For centuries, and even since the Mongols, sensible Islam has asked: 'What went wrong? Why has God forsaken us, and allowed others to reach the moon?'"

With the inferiority complex and megalomania still gripping the country's Islamist polity, Erdogan's Islam is not sensible; it is perilous.

Burak Bekdil, based in Ankara, is a Turkish columnist for the Hürriyet Daily and a Fellow at the Middle East Forum.

http://www.jpost.com/Middle-East/Analys ... ons-438320
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Fr 25. Dez 2015, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Russland spielt die Kurdenkarte. Natürlich müssen sich "die Kurden" auch darauf einrichten, daß sie von Russland in der Frage Türkei vermutlich nur instrumentalisiert werden. Zumal Damaskus, Bagdad und Teheran sich das genau anschauen, was Moskau da veranstaltet. In diesem aktuellen Kontext zielt es einfach auf Ankara. Ich kann mir nicht vorstellen, daß da etwas substantielles in der Kurdenfrage herauskommt.
Da teile ich, ausnahmsweise, Ihre Meinung. Russlands Engagement ist nichts weiter als ein Vortasten bzw. als eine Warnung an die Türkei. Fest steht, falls Russland die PKK aktiv unterstützen würde (mit speziellen Waffenlieferungen), wäre das Resultat eine enorme Zuspitzung des Konflikts und da würde Russland dann nicht mehr so leicht heraus kommen. Die Türkei hat eben das Glück das der Westen ein erstarktes Russland fürchtet, sonst hätten die Russen schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts die beiden entscheidenden Meeresengen am Bosporus und an den Dardanellen eingenommen. Inwieweit sich Russland einen offenen Konflikt mit der Türkei erlauben kann erschließt sich mir nicht, aber aus kurdischer Sicht sollte man über die russischen Annäherungsversuche sehr skeptisch sein. Wirklich handfestes gab es bis jetzt auch noch nicht, was auch nicht für die Russen spricht.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux » Sa 26. Dez 2015, 14:08 hat geschrieben:
Da teile ich, ausnahmsweise, Ihre Meinung. Russlands Engagement ist nichts weiter als ein Vortasten bzw. als eine Warnung an die Türkei. Fest steht, falls Russland die PKK aktiv unterstützen würde (mit speziellen Waffenlieferungen), wäre das Resultat eine enorme Zuspitzung des Konflikts und da würde Russland dann nicht mehr so leicht heraus kommen. Die Türkei hat eben das Glück das der Westen ein erstarktes Russland fürchtet, sonst hätten die Russen schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts die beiden entscheidenden Meeresengen am Bosporus und an den Dardanellen eingenommen. Inwieweit sich Russland einen offenen Konflikt mit der Türkei erlauben kann erschließt sich mir nicht, aber aus kurdischer Sicht sollte man über die russischen Annäherungsversuche sehr skeptisch sein. Wirklich handfestes gab es bis jetzt auch noch nicht, was auch nicht für die Russen spricht.
Die Türkei wird als Brückenkopf in der Region Naher- Mittlerer Osten von den USA genutzt. Seit sich Ankara durch den Wegfall des Kalten Krieges (oder sagen wir eher Abschwächung...) aus der Rolle innerhalb der NATO herauskämpft gibt es allerdings zahllose Konflikte mit den USA dadurch. Die USA hat eben ihre Rollen für alle Staaten in ihrer Geostrategie. Man springt der Türkei nicht nur aus NATO-Vertragswerken bei, sondern natürlich wegen/gegen Russland. Und Russland will sicherlich keine maßlose Eskalation mit der Türkei. Nur das Selbstverständnis Russlands und der Türkei lässt keine Handlungen zu, die als Schwäche ausgelegt werden könnten. Zumal auch in jeder Krise ziemliche Vorteile gezogen werden können. Russland macht das gerade. Im übrigen auch gegenüber dem Iran in Syrien.

Die Kurden können sich meiner Meinung weiterhin primär erstmal nur auf sich verlassen. Tendenziell grundsätzlich im bestimmten Rahmen auch auf die USA. Alles andere wie jetzt im Falle Russlands ist wohl eher temporär. Da muß Erbil schauen, was man kriegen kann, solange es läuft.

Aber die Auflösung der Staaten Syrien und Irak bieten den Kurden jetzt die besten Chancen seit langem auf Autonomie. Wenn ich mir die kurdisch kontrollierten Gebiete in Syrien anschaue, sind sie ja ziemlich kohärent und mit Anschluß an die Gebiete der KRG im Irak.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar vertieft sich die angespannte Lage zwischen den beiden Nachbarn.
Wirtschaftliche Verluste: Teurer türkischer Fehler mit dem russischen Bären

Auf wenigstens vier Milliarden Dollar wird der Schaden für die türkische Wirtschaft durch Sanktionen geschätzt Wenn sie nur könnten, dann würden sie jenen 24. November rückgängig machen: den Moment, als der türkische Pilot auf den Knopf drückte und den russischen Kampfjet abschoss, der ganze 17 Sekunden den Luftraum verletzt hatte. Die Türken bekommen seither Wladimir Putins Zorn zu spüren. Nichts, so scheint es, kann den russischen Präsidenten besänftigen – außer einer schlichten Entschuldigung für den Abschuss der Maschine und den Tod des russischen Piloten im syrischen Rebellengebiet. Dazu aber ist die türkische Führung noch nicht bereit. 0,3 bis 0,7 Prozentpunkte könnten Russlands Sanktionen das Wachstum der türkischen Wirtschaft in diesem Jahr kosten, so schätzt die Europäische Bank für Wiederaufbau (EBRD). 0,44 Prozentpunkte hat der Thinktank Tepav in Ankara in einer gerade erschienenen Studie errechnet.
Der Krieg in den Kurdenstädten im Südosten der Türkei schadet jetzt schon Handel und Tourismus; eine Parteinahme für Saudi-Arabien im neuen Konflikt am Golf könnte auch noch die Wirtschaftsbeziehungen der Türkei zum Iran ruinieren.
Einseitige Abhängigkeit

Die Türkei exportiert nichts, was sich russische Abnehmer nicht auch auf anderen Märkten relativ einfach besorgen könnten: Nutzfahrzeuge, Obst, Gemüse, Maschinen. Andersherum sieht es schwieriger aus: Mehr als 70 Prozent ihrer Energielieferungen bezieht die Türkei aus Russland. Dass es bei dem fatalen Luftzwischenfall im vergangenen November weniger ums Prinzip als um Politik ging, hat der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu mittlerweile zu erkennen gegeben. Es waren die russischen Bombenangriffe gegen Rebellen der turkmenischen Minderheit in Syrien nahe der türkischen Grenze, die Ankara aufgebracht hatten und für die Russland eine Lektion erteilt werden wollte.

http://derstandard.at/2000028852562/Wir ... hem-Baeren
Gibt es im Moment Anzeichen der Entspannung in den Beziehungen der Türkei zu Russland?
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Jan 2016, 08:30)

Offenbar vertieft sich die angespannte Lage zwischen den beiden Nachbarn.







Gibt es im Moment Anzeichen der Entspannung in den Beziehungen der Türkei zu Russland?

Nicht wirklich. Ich will jetzt keine Schuld zuschieben, aber ich behaupte mal mit den beiden Herren an den Landesspitzen wird es keine pragmatische Lösung geben. Das Verhälniss wird einige Zeit leiden noch.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Liegestuhl
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 Jan 2016, 08:30)
Der Krieg in den Kurdenstädten im Südosten der Türkei schadet jetzt schon Handel und Tourismus;
Naja, nicht nur im Südosten.
"Der Tourismus in Antalya ist tot"

Russen waren nach den Deutschen die größte Touristengruppe in der Türkei. Die Einheimischen in Antalya sind überzeugt, dass ihr Fehlen durch Putins Sanktionen einen schweren Schaden hinterlassen wird.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... t-tot.html

Aber eine Entschuldigung von Erdogan wird es nicht geben. Das würde bedeuten, dass man einen Fehler gemacht hat. Und das passt nicht zum regionalen Verständnis von Stärke.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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King Kong 2006
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Angeblich errichten die russischen Streitkräfte in einem von der PYD kontrolliertem Gebiet in Syrien einen Militärstützpunkt. Falls dies stimmt, ist nicht davon auszugehen, daß die russischen Einheiten dort sind, um die PYD zu bekämpfen, sondern um diese u.a. zu schützen. Das kann durchaus als Affront gegenüber der Türkei gewertet werden. Moskau hat im Rahmen der bilateralen Krise zwischen beiden Staaten auch die kurdische Karte ausgespielt.
Russen stehen an der Grenze zur Türkei

Moskau soll Soldaten und Ingenieure in syrische Grenzstadt Qamishli verlegt haben Ankara – Russland baut in der syrischen Stadt Qamishli, unmittelbar an der Grenze zur Türkei, einen neuen Stützpunkt für seine Militäreinsätze aus. Hundert Soldaten und ein Team von Ingenieuren seien mit dem Ausbau des Flughafens der Stadt beschäftigt, meldeten türkische Medien unter Berufung auf die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London und Oppositionsgruppen im Bürgerkriegsland.
Zentrum der Kurden Qamishli ist ein Zentrum der syrischen Kurden der PYD, die entlang eines großen Teils der Grenze zur Türkei ihr selbst verwaltetes Gebiet Rojava errichtet haben. Die türkische Regierung sieht darin eine Bedrohung für die territoriale Einheit ihres eigenen Landes, weil die Erfolge der syrischen Kurden auch die Kurden auf der türkischen Seite zu separatistischen Bestrebungen anspornten.
In Nusaybin liefern sich Bewaffnete der kurdischen Untergrundarmee PKK und türkische Sicherheitskräfte seit Monaten immer wieder Gefechte. Der Flughafen von Qamishli wird noch von Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad kontrolliert, was für Ankara ein weiterer Beleg ist, dass die syrischen Kurden der PYD gemeinsame Sache mit Assad machen. Russland und die USA unterstützen die PYD als Bündnispartner im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Ankara gegen PYD Die Türkei dagegen hat auch die PYD zu einer Terrororganisation erklärt. Premier Ahmet Davutoglu lehnt eine Teilnahme der PYD bei den anstehenden Verhandlungen zwischen den syrischen Bürgerkriegsparteien kategorisch ab, wie er beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Donnerstag erklärte. Großen Einfluss auf die Besetzung am Verhandlungstisch hat Ankara freilich nicht.

http://derstandard.at/2000029525787/Rus ... ur-Tuerkei
Für "die kurdische Sache" ist das Engagement Russlands vor Ort sicher sehr willkommen. Auch die USA haben die PYD als Bündnispartner.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von H2O »

Da bahnt sich doch eine Möglichkeit für eine friedliche
Lösung der seit Ewigkeiten schwelenden Auseinander-
setzungen mit den Kurden an:

Die Russen unterstützen die syrischen Kurden,
um die Türken daran zu hindern, ihren selbst-
gewählten Erzfeinden höchstselbst an die Gurgel
zu gehen. Die USA unterstützen die syrischen
Kurden als verlässliche Kämpfer gegen den IS
und gegen Assad.

Irgendwann muß es ja zu einem Beschluß kommen,
ob Syrien als Zentralstaat wieder hergestellt werden
soll, oder ob eine weitgehend autonome kurdische
Provinz in Syrien vertraglich zugelassen wird. Wenn
es zur zweiten Lösungsvariante kommt, dann böte
sich diese Lösung auch für die Türkei an, um dort den
Bürgerkrieg zu beenden. In Irak wäre so auch ein zu
befürchtender Bürgerkrieg um den Erhalt des Gesamt-
staats zu vermeiden. Dann gäbe es drei autonome
Kurdenprovinzen, die aneinander grenzen. Mit gutem
Willen könnte daraus etwas Gutes werden, wenn die
Kurden sich darauf einigen könnten, ihren jeweiligen
Gesamtstaaten keinen Schaden zu zu fügen.

Hoffen wir das Beste, lieber Leser...
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zollagent
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von zollagent »

Das wäre eine Lösung, wie sie mir auch vorschwebte, aber die Nationalismen in der Region werden es nicht zulassen, daß ein Kurdistan entsteht, das wäre Gesichtsverlust. Da bin ich sehr pessimistisch.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(25 Jan 2016, 14:25)

Das wäre eine Lösung, wie sie mir auch vorschwebte, aber die Nationalismen in der Region werden es nicht zulassen, daß ein Kurdistan entsteht, das wäre Gesichtsverlust. Da bin ich sehr pessimistisch.
Nein, das werden die beteiligten Zentralstaaten nicht zulassen;
ein unabhängiges Kurdistan war deshalb auch nicht mein Gedanke
in diesem Tohuwabohu der Interessen. Ich dachte an Autonomie-
Statute in den Zentralstaaten für 3 aneinandergrenzende kurdisch
besiedelte Provinzen. Wenn alle Beteiligten treu mitspielten, dann
könnte daraus vielleicht mehr werden als ein kurdischer National-
staat je bewirken könnte... die Kurden als Brücke zwischen diesen
Nachbarn: Zugleich Staatsbürger im jeweiligen Zentralstaat, und
durch gemeinsames Schicksal verbunden, mit Provinzgrenzen ohne
Stacheldraht als Verwaltungsgrenzen.

Na ja, das ist wohl eher ein süßer Traum als eine echte Möglichkeit!
Kohlmeise

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Kohlmeise »

Putin spielt wieder mit Feuer.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 74863.html

Russland ist bald völlig pleite. Darum will Putin wieder einen Krieg vom Zaun brechen. Er kann sich damit trösten, nicht der erste Diktator zu sein, der so was tut.
Shadowrunner

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Shadowrunner »

Der Putin ist schon Geisteskrank.
Am Ende wird er abdanken wie Gorbatschow.
Die Zeit tickt gegen Russland.
Die Frage ist nur, wann der wahnsinnige Zar Russland zum Bankrott treibt.
Kohlmeise

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Kohlmeise »

Erdogan droht Russland.

Erdogan issues warning to Moscow after warplane allegedly violated Turkish airspace.

http://www.foxnews.com/world/2016/01/31 ... space.html

Nach dem erfolgreichen Überfall auf Krim überschätzt sich nun Herr Putin masslos.
Seine Devisen aus dem Ölgeschäft sind im Schwinden begriffen.
Einen Krieg gegen den Nato-Staat kann er nicht gewinnen.

http://www.fr-online.de/brennpunkt-tuer ... 81976.html
Abensberg
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Fast hätte Putin mit EINER Su-34 der Türkei den Krieg erklärt. Nochmal glück gehabt
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H2O
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von H2O »

Abensberg hat geschrieben:(31 Jan 2016, 19:24)

Fast hätte Putin mit EINER Su-34 der Türkei den Krieg erklärt. Nochmal glück gehabt
Ganz so witzig ist dieses dämliche Spiel hier wirklich nicht:

Die Türkei hat gegen Assad Partei ergriffen und mit Saudi-
Arabien Islamisten gefördert, die drauf und dran waren,
Assad nieder zu ringen. Den Nebel um den IS will ich lieber
nicht lüften!

Iran stützte Assad mit der libanesischen Hisbollah, aber konnte
der sunnitisch-islamistischen Front nicht Stand halten.

Jetzt kommt Russland ins Spiel und dreht die Lage wieder,
schon um seine Einflußsphäre im östlichen Mittelmeer zu
behalten, natürlich gegen die Interessen der Türkei. Und hält
mit den syrischen Kurden noch ein Ass im Ärmel, das es bei
Bedarf ausspielen kann, auch wieder gegen die Interessen der
Türkei.

Die USA und einige Partner halten aus der Luft den IS nieder,
die Kurden in Syrien und Irak gehen am Boden erfolgreich gegen
diese Mörderbande vor.

Desgleichen die Regierungstruppen mit von Iran unterstützten
schiitischen Milizen Bagdads im Irak.

Die Türkei befindet sich in einer unangenehmen Lage: Verfeindet
mit den Russen, unklar in Richtung USA, im Streit mit der Regierung
in Bagdad, und Bürgerkrieg im Inneren gegen die PKK und die mit
ihr sympathisierenden Kurden.

Da kann ein unbedachter "Schachzug" der Russen einen sehr ern-
sten Krieg auslösen. Dabei ist die Frage von Gewinnen oder Verlieren
gar kein Thema. Verlieren werden alle Beteiligten!
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Kardux
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Kardux »

TURKISH GOVERNMENT DECLARES: WE CAN OCCUPY RUSSIA IN SEVEN DAYS…RUSSIAN GOVERNMENT: LOL!
“Since the crash of” Sukhoi-24 “russian, Russia has taken every conceivable opportunity to undermine Turkey. Certainly my government behaves like a mature and experienced government, but our patience has limits. Faced with Russian efforts, we have, no fear, no remorse. We act with moderation, to bring our relations back to normal, if necessary, I assure you ,we can can occupy Russia in less than seven days with NATO and our regional allies ”

The Pentagon has responded to a globally-released ‘Kill List’, asking law enforcement to give extra protection for military personnel whose personal information was released, News Channel 10 reports.
http://www.jewsnews.co.il/2015/12/18/tu ... nment-lol/

Woher kommt eigentlich dieser Größenwahn ? Die Türken haben in ihrer gesamten Geschichte fast keine wichtige Schlacht gegen die Russen gewonnen, ohne den Westen hätte man Istanbul und weite Teile der heutigen Türkei schon im 19. Jahrundert an die Russen verloren. Der Westen wollte schon damals das Gleichgewicht halten.
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Weil die nato hinter dem rücken steht. Lass mal die ersatzteile fur die luftwaffe ausgehen. Dann hat die türkei verloren ohne feindeinwirkung. Erdogan ist verrückt und unterstütz islamisten an der seite von den saudis. Türkische armee schießt kurden nieder, [...]. Er versucht assad nach zu machen. Die nato bleibt sehr still anstatt mal kritik zu üben. Aber man heilt lieber rum wenn ein russischer jet entlang der grenze bzw sekbsternannten pufferzone fliegt. Ja, in 7 tagen russland erober... Was soll man dazu sagen.... Lol
[...]
Erdogan ist ein [...] und hält sich daran was der mann im weisen haus sagt. Im irak hat man es schon 2 mal gesehen. Alleine würde er nicht mal das wort besetzen und russland in den mund nehmen
Zuletzt geändert von Marmelada am Di 2. Feb 2016, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Unterstellungen ohne Beleg und Gepöbel entfernt
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H2O
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von H2O »

Mir gefällt zwar auch nicht dieses großmäulige Getue;
aber da nehmen sich die beiden Kampfhähne nicht viel.
Der eine wollte mit seinen Panzern in wenigen Tagen
in Kiew einmarschieren, der andere besetzt gleich ganz
Rußland in einer Woche.

Dabei ist die Mitwirkung der NATO an solchen Abenteu-
ern überhaupt nicht gesichert. Allerdings soll das keine
Aufforderung sein, diesen Fall etwa zu testen, sowohl in
Richtung Rußland als auch in Richtung Türkei gemeint!

Man sollte die Fähigkeiten der Türkei nicht unterschätzen,
sich ihr Wehrmaterial selbst her zu stellen. Da haben in
den letzten 10 Jahren etliche industrielle Entwicklungen
stattgefunden.
Abensberg
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Abensberg »

Bestimmte Techniken schon, dennoch ist die türkische Luftwaffe ausländisch. Aber ich denke nicht das es dort knallt. Erdogan ist halt sauer, dass Assad nicht weg ist
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King Kong 2006
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland scheinen sich eher zu verschlechtern, denn zu entspannen.
Eskalation droht

Türkei und Russland verschärfen den Ton

"Verbrechen gegen die Menschlichkeit", "Unterstützung des Terrorismus": Der Ton zwischen Ankara und Moskau ist rauer denn je. Der Westen fürchtet eine Eskalation im Streit der beiden Ländern. Konfliktpunkt ist das jeweilige militärische Engagement in Syrien.

Im Syrien-Konflikt schlagen die Türkei und Russland schärfere Töne an. Moskau warf Ankara wegen seiner Angriffe auf kurdische Einheiten und syrische Regierungstruppen Unterstützung des "internationalen Terrorismus" vor. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bezichtigte Russland, sich wie "eine Terrororganisation" zu verhalten. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt den bislang vor allem von der Türkei vorgebrachten Vorschlag einer Flugverbotszone in Syrien.

"Moskau äußert seine ernste Besorgnis über das aggressive Vorgehen der türkischen Regierung gegen einen Nachbarstaat", erklärte das russische Außenministerium. Russland betrachte dies als "offene Unterstützung des internationalen Terrorismus".

Die türkische Armee beschießt seit Tagen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Norden Syriens, um zu verhindern, dass sie ihr Gebiet ausdehnen. Ankara betrachtet die YPG als syrischen Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans, während der Westen sie als wichtigen Verbündeten gegen die Dschihadisten sieht. Russland fliegt seit Ende September zur Unterstützung der syrischen Armee Luftangriffe auf Dschihadisten und andere Rebellen in Syrien.

Davutoglu warnte, sollte sich "Russland weiter wie eine Terrororganisation verhalten und Zivilisten zur Flucht zwingen, werden wir eine extrem entschlossene Antwort geben". Russland und "andere Terrororganisationen" verübten "zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Der türkische Ministerpräsident warnte im türkischen Fernsehen, die Türkei werde nicht zulassen, dass die Kurdenkämpfer die Stadt Asas im Nordwesten Syriens erobern.

http://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-und- ... 05916.html
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von H2O »

Vor diesem Hintergrund muß die NATO der Türkei
zusichern, daß ihr der Schutz der Gemeinschaft sicher ist,
wenn sie nicht ihrerseits als Partei im syrischen Bürgerkrieg
auf syrischem Boden gegen Rußland, Assad und Kurden
antritt.

Irgendjemand muß auch die schmerzhafte Botschaft über-
mitteln, daß es für die Türkei auf syrischem Boden derzeit
nichts zu kämpfen gibt, auch nicht gegen Kurden, die dort
vielleicht eine wichtige Stadt einnehmen... nachdem sie den
IS zurück gedrängt haben und nun auch andere Islamisten
verjagen. Al Kaida-nahe Kampfgruppen in der Türkei? Da
geht einem Westler doch der Hut hoch!

Die NATO kann nicht dazu dienen, osmanische Träume zu
verwirklichen. Dazu hatte die Türkei viel Zeit, bevor der
Einsatz Rußlands begann. Aber da päppelte die Türkei
die islamistischen Gegenkräfte hoch, wobei nie richtig
klar wurde, wie weit damit auch der IS gefördert wurde...
bis er im Westen durch Terror gegen unsere Lebensart
in Ungnade fiel.
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King Kong 2006
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ankara hat den mutmaßlichen Mörder des russisches Piloten in Izmir gefasst. Der Pilot konnte lebendig den Abschuß überleben. Wurde dann aber am Boden getötet. Das pikante daran ist, daß der Schütze Sohn eines MHP-Politikers ist.
Abgeschossener Kampfjet: Türkei verhaftet mutmaßlichen Mörder des russischen Piloten

Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei hatte im November massive Spannungen ausgelöst. Die türkische Polizei nahm nun einen Verdächtigen fest, der den russischen Piloten getötet haben soll.

C. ist der Sohn eines hohen Politikers der nationalistischen Partei MHP und kämpft seit 2014 für die turkmenischen Rebellen in Syrien.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 84910.html
Ob sich das positiv auf die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland auswirken wird, bleibt abzuwarten. Zuviel scheint passiert zu sein. Derweil soll Russland taktische Iskander Raketen in Latakia/Syrien stationiert haben. Vermutlich sind diese Waffensysteme weniger gegen Israel oder IS-Jeep Kolonnen gedacht. Aus Sicht Russlands robbt sich die NATO an seine Nordwestflanke heran. Im Baltikum, aber auch in der Ukraine. Scheint so, als ob Russland sich nun an die Südwestflanke der NATO heranrobbt. Diese Waffen können nur Richtung NATO/Türkei verstanden werden.
Analysis: Iskander missile launcher spotted in Syria
http://www.janes.com/article/59182/anal ... d-in-syria
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Cat with a whip »

Sind eigentlich ein großer Teil der Türken die auf Seite der Turkmenen in Syrien mit der Waffe kämpfen Rechtsextremisten? Gibt es dazu Schätzungen?
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Erdogan versucht offenbar wieder die Kontakte in der Region zu verbessern. Zuletzt wirkte die Türkei durch die Politik Erdogans etwas umzingelt.
Erdoğan entschuldigt sich für Kampfjetabschuss

Der türkische Staatspräsident bedauert den Angriff auf einen russischen Kampfjet vor einem Jahr an der Grenze zu Syrien. Beide Länder wollen ihren Streit beenden.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... chuldigung
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland jetzt schlagartig "positiv" entwickeln. Aber besser als tüchtig negativ...
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ciesta

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von ciesta »

King Kong 2006 hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:37)

Erdogan versucht offenbar wieder die Kontakte in der Region zu verbessern. Zuletzt wirkte die Türkei durch die Politik Erdogans etwas umzingelt.



Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland jetzt schlagartig "positiv" entwickeln. Aber besser als tüchtig negativ...
Ggf. noch ein kleines Goodie für Putin ala Southstreamzusagen dazu und die gesamte russische Regierung verbringt ihren Urlaub in der Türkei.
:D

Interessant ist ja auch die Dreiecksbeziehung Israel/Russland/Türkei.
Die nächste Dimension:
Die Ukraine wollte wegen der RUsslandbeziehungen gerne eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Türkei erreichen.
Doktor Schiwago

Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von Doktor Schiwago »

King Kong 2006 hat geschrieben:(27 Jun 2016, 21:37)

Erdogan versucht offenbar wieder die Kontakte in der Region zu verbessern. Zuletzt wirkte die Türkei durch die Politik Erdogans etwas umzingelt.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland jetzt schlagartig "positiv" entwickeln. Aber besser als tüchtig negativ...
Ich denke schon, wenn dazu noch dem Todesschützen der Prozeß gemacht wird.
Die türkische Tourismus-Industrie leidet offenbar sehr.
http://www.badische-zeitung.de/ausland- ... 89176.html
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Re: Türkisch-russische Beziehungen in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Dieser Schritt muß Erdogan sehr schwer gefallen sein. Das kann nur durch die negativen Implikationen ausgelöst sein.

Wie jede Beziehung zwischen den Staaten dort, bleibt die Beziehung Türkei-Russland sicher immer etwas angespannt. Sie sind einfach Platzhirsche dort. Da muß es zwangsläufig knallen. Wie auch geschehen.
Russia-Turkey ties will not mend overnight, warns Moscow

It will take time to mend ties between Russia and Turkey following the downing of a military jet, a spokesman for Russian President Vladimir Putin has said.

http://home.bt.com/news/world-news/russ ... 4070465609
Der Tod des russischen Piloten wird noch einmal von türkischer Seite untersucht. Dabei geht es auch um die Tötung eines Mitgliedes der Rettungsmannschaft. Ein Verdächtiger ist Alparslan Celik.
Turkey reopens probe into suspected killer of Russian pilot

https://www.rt.com/news/348556-celik-in ... ed-turkey/
Offenbar hat man in Ankara ein paar Überstunden gemacht und sich eine neue Direktive für die Region ersonnen. Das mündet in den Gesprächen mit Israel und Russland.
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