Eine direkte Unterstützung des IS durch Saudi Arabien hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben.
Das DIA Dokument zeigt den Weg
Nein tut es nicht. Laut Einschätzung eines US-Verteidigungsmanns 2012 fanden die Saudis es wünschenswert ein salafistisches Emirat in Ostsyrien zu errichten. Wenn man sie gefragt hätte, hätten sie da aber sicherlich nicht den IS im Sinn gehabt, sondern Leute die auf sie hören. Es gibt bei den salafistischen Brigarden durchaus erhebliche Unterschiede zwischen den Gruppen in ihrem Verhältnis zu Saudi Arabien.
und wenn Saudi-Arabien neben seinem Öl, das Öl im Irak mit der Türkei und den USA unter seine Kontrolle bekommt, dann hat es die größten Ölvorkommen der Welt in seiner Hand. Ein gewaltiger Machtfaktor tut sich da auf.
Die Saudis brauchen sicherlich eines nicht und das ist mehr Öl. Sie haben dazu keinerlei direkte Verbindung zum IS, dieser agiert völlig unabhängig von Saudi Arabien, er verübt sogar Anschläge in dem Land, versucht dort einen Bürgerkrieg anzuzetteln und würde am liebsten Mekka und Medina erobern.
Damit die Saudis irgendwann die Ölvorkommen des Südirak erobern müssten sie wohl Völkermord an den dort lebenden Schiiten begehen und natürlich auch die iranischen Revolutionsgarden militärisch besiegen. Das übersteigt schlichtweg das denkbare. Die salafistischen Milizen, seien sie pro-saudi oder anti-saudi werden nie ganz Irak erobern, weil sie dann nämlich die heiligen schiitischen Stätten in Kerbala, Najaf und Samarra in Schutt und Asche legen und die irakischen und iranischen Schiiten werden eher zu Hunderttausenden in den Tod gehen als das zuzulassen. Das ist ja im Endeffekt im Irak ja auch passiert, als der IS 2014 in Richtung Südirak vorrückte, Bagdad ernsthaft bedrohte und Ayatollah Sistani zum Jihad aufrief, den die Iraner großzügig bewaffneten und zu dem sich zehntausende von heute auf morgen freiwillig meldeten. Heutzutage sind diese Leute als schiitische Milizen des Irak bekannt und kämpfen auch im Gebiet von Aleppo...
Genau, deswegen unterstützen die Saudis zusammen mit der Türkei den IS, weil er sie bedroht. Der IS ist Mittel zum Zweck den Nahen Osten neu zu gestalten und da wollen die Sunniten mit den Wahhabiten ihre Macht auf Teile Syriens und Teile des Irak erweitern und etablieren.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sehr man den Islamischen Staat unterschätzten kann. Dieser hat keine direkte Unterstützung durch andere Mächte, sondern er wird in vielen Fällen einfach nur nicht aktiv bekämpft, weil er als das kleinere Übel gesehen wird. Ein kleineres Übel als die Rebellen für Assad, ein kleines Übel als die Kurden für die Türkei und ein kleineres übel als die Schiiten für eine Menge sunnitische Araber. Der Islamische Staat agiert aber völlig selbstständig und hat die Weltrevolution im Sinn. Der will alle anderen umbringen und unterwerfen, der ist niemandens Instrument.
[...]Ach ja, da du immer wieder behauptest, Saudi-Arabien unterstützt den IS nicht, sondern wird von ihm bedroht. Der IS braucht von irgendwoher Geld und Material um sich in den Gebieten behaupten zu können. Ohne fremde Hilfe schafft er es nicht und würde sofort zusammenbrechen.
Das ist nach allgemeiner Auffassung nicht der Fall. Er macht sein Geld durch Steuern, Verkauf von Öl und Kulturgütern, durch Raub an der Bevölkerung durch alle möglichen Arten von Kriminalität. Dabei ist er natürlich auf Mitarbeiter in den umliegenden Ländern angewiesen, das sind aber keine staatlichen Stellen sondern Geschäftsleute und Schmuggler. Das ist ja gerade der Punkt, der IS braucht die Golfstaaten und die Saudis nicht, er ist selbstständig und niemandens Instrument und wenn die USA und die Iraner ihn nicht aufgehalten hätten, würden seine Grenzen jetzt ganz woanders entlang laufen, als sie es derzeit tun.
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