Adam Smith hat geschrieben:Der Iran freut sich bestimmt mehr über den Bau als die Kurden. Und ich hätte dieses Bauwerk gerne in Deutschland.
Es geht nicht um Neid oder sonstiges, ich habe lediglich versucht die prekäre finanzielle Situation im Irak zu erläutern, es sind ja die Schiiten selbst die nun seit einigen Monaten auf die Strassen gehen und Massendemos gegen die Korruption organisieren.
http://www.theguardian.com/world/2015/a ... power-cuts
http://news.xinhuanet.com/english/photo ... 0981_3.htm
Abgesehen davon haben die Kurden auch das Recht solch ein Projekt nicht zu begrüssen, immerhin erhalten die Kurden seit knapp zwei Jahren keinen geregelten Haushalt mehr von Baghdad. Nicht einmal die Peshmerga- Kraefte werden bezahlt, welche Shingal und Kerkuk nun erfolgreich vom IS bewahren, zwei Gebiete welche die arabischen Politiker in Baghdad bis heute noch für sich beanspruchen.
frems hat geschrieben:Wir reden hier von der Zukunft, nicht von der Vergangenheit, Genosse. Wenn Du die widerlegen kannst, bitte.
Werter Genosse (no communist), die Zukunft des Iraks sieht viel düsterer aus als die Vergangenheit. Die Gegenwart sieht derzeit so aus, das sich eine Gruppe von Terroristen im sogenannten Irak eingenistet hat und zeitweise mehr als ein Drittel des Iraks kontrollierte, desweiteren ist noch immer Iraks zweitgrößte Stadt, Mosul, im Besitz dieser Terroristen. Die schiitisch- irakische Armee ist bis heute nicht fähig konsequent sunnitische Städte vom IS zu befreien. Seit Monaten versuchen die Schiiten eine Stadt wie Ramadi zu erobern - es gelingt ihnen nicht. Der Eindruck wird erweckt als ob die Menschen vorort die Schreckensherrschaft des IS der Schreckensherrschaft der schiitischen Milizen vorziehen. Und die Rachefeldzüge der schiitischen Milizen sind belegt (in Tikrit zum Beispiel). Genau darauf dürfen sich Städte wie Shargat, Tel Afar, Mosul, Ramadi usw. gefasst machen wenn erst einmal die schiitischen Jihadisten vorort sind. Bis heute ist nicht einmal geklärt wie man die Sunniten nach dem Fall des IS aufnehmen wird und in die neue Politik des Iraks integrieren möchte. Wie sollte das überhaupt gehen ? Abadi kommt aus derselben ideologischen Ecke wie Maliki, und Letzterer ist weiterhin noch sehr einflussreich. Mit schiitischen Hardlinern wie Hadi Amiri, Abadi, Hannan Fatlawi, Nouri Maliki wird man die Sunniten niemals ins politische System integrieren, sondern stets ausschliessen.
Darüber hinaus ist das schiitische Lager in sich selbst auch noch geteilt, genauso wie ich auch das kurdische Lager. Die Sunniten haben bis jetzt noch keinen wirklichen Vertreter oder Leader. Das könnte aber einer der Nujaifi- Brüder übernehmen.
Abgesehen von den innerarabischen Konflikten die kaum überwindbar sind, kommen dann noch die ethnischen Konflikte mit den Kurden hinzu. Schon heute töten und entführen schiitische Milizen kurdische Zivilisten in Tuzkhurmatu, Jalawla und anderen Regionen wo Kurden (meist sogar schiitische Kurden) und schiitische Araber zusammen leben. Dann kommen noch die Probleme zwischen den sunnitischen Arabern und den Kurden hinzu.
Welche Zukunft soll man sich mit den Sunniten vorstellen die eine Gruppe wie den IS hofiert haben, welcher wiederum kurdische Mädchen versklavte und Kurden schlachtete.
So viel zur Zukunft des Iraks...