In dieser Region gibt es erhebliche Energieressourcen, weshalb es immer im Blickpunkt regionaler und seit jüngster Zeit überregionaler Akteure war und ist. Wem gehören sie und wie werden sie wohin abgeführt? Zudem ist die Region immer noch Brennpunkt ethnischer, religiöser und geostrategischer Krisen und Entwicklungen.
Der völkerrechtliche Status ist nicht gänzlich geklärt.Reserven und Produktion
In und um das Kaspische Meer lagern enorme Mengen an Erdöl und Erdgas. Geologen vermuten 50 Milliarden Barrel Erdöl auf dem Grund und an den Küsten des Kaspischen Meeres. Optimistische Schätzungen gehen von bis zu 100 Milliarden Barrel aus. Die Erdgasreserven in den Vereinigten Staaten werden auf 7,71 Billionen m³ und die des größten Erdgasfeldes der Welt, dem North Field-South Pars (Qatar und Iran) auf 33,4 Billionen m³ geschätzt. Im turkmenischen Teil des Meeres liegen mehr als 7,5 Billionen m³ Gas.[9]
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdölförd ... schen_Meer
In dieser Frage sind sich Moskau und Teheran relativ nahe. Zumal sie in der Region sicherheitspolitisch zusammenarbeiten um das Einsickern von salafistisch-wahabitschen Islamisten zu verhindern. Muslimische Kämpfer aus der Kaukasusregion sind bei dem IS und in Afghanistan vertreten. Symbolhaft für diese Zusammenarbeit sind die militärischen Besuche und Manöver zwischen Russland und dem Iran in den jeweiligen Häfen des anderen im Kaspischen Meer.Völkerrechtlicher Status
Der internationale Status des Kaspischen Meeres ist bis heute nicht endgültig geklärt. Deshalb wurde von den Anrainerstaaten, Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan 1992 die Kooperationsgemeinschaft Kaspischer Staaten gegründet. Ziel ist ein Abkommen zum Schutze und zur Nutzung des Kaspischen Meeres.
Vor diesem Schritt gab es nur zwei gültige Verträge aus den Jahren 1921 und 1940 zwischen dem Iran und der Sowjetunion zur Regelung der Schifffahrt und der Fischerei. In ihnen wurde das Kaspische Meer als Binnengewässer mit dem Recht der gemeinsamen Nutzung definiert.
Die neuen Anrainer Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan sehen darin für sich eine Benachteiligung und möchten, dass das Kaspische Meer als internationales Gewässer behandelt wird. Hintergrund dieser Forderungen sind vor allem die Förderrechte für Erdöl und Erdgas.
Käme es zu jenem Status, den Russland und der Iran favorisieren, würde es zu einer Aufteilung der Bodenschätze unter den Anrainern zu gleichen Teilen kommen. Käme jedoch – entsprechend der überwiegenden Meinung der Völkerrechtler – das internationale Seerechtsabkommen von 1994 zur Geltung, hätte jeder Anrainer das alleinige Recht der Ausbeutung seiner Zone. Unterstützung finden die drei neuen Anrainerstaaten durch die westlichen Staaten und deren Mineralölkonzerne, die keine Beteiligung Russlands oder des Irans möchten. Die Staaten konnten sich bis heute nicht einigen, bei der Erschließung neuer Erdölfelder sind sich die neuen Staaten mittlerweile auch nicht mehr einig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaspisches_Meer
Zwischen allen Anrainerstaaten wurde eine Sicherheitsabkommen unterzeichnet, in dem Punkte wie organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Terrorismus, Waffenhandel uvm. behandelt wurden. Auch sollen darin Klauseln enthalten sein, die untersagen, daß von einem Territorium eines der unterzeichneten Staaten eine "Agression" (auch durch Dritte) gegenüber den Anderen gestartet werden soll. Da sind wir beim nächsten Punkt.Iran, Russia stage joint naval exercise
Drill in Caspian Sea comes during 3-day visit by Russian warships to northern Iranian port
http://www.timesofisrael.com/iran-russi ... excercise/
Die NATO bietet sich schon einmal an, eine der vielen geplanten Transportrouten für die Energiereserven, hier Erdgas, zu schützen.
Die Sicherheit Europas wird ja noch weiter weg, am Hindukusch, verteidigt. Warum nicht auch schon näher beim Kaspischen Meer? Das würde natürlich bedeuten, daß die NATO dort vertreten ist. Moskau voran, sicher gefolgt von Teheran sind nicht begeistert. Die Region beinhaltet viele Chancen für die Anrainer und darüberhinaus und viel Sprengkraft.NATO: We'll Help Protect Trans-Caspian Pipeline
August 4, 2015
NATO could get involved in protecting a potential trans-Caspian gas pipeline, which Russia strongly opposes, an alliance official has said.
http://www.eurasianet.org/node/74516