Grundsatzdiskussion Islam

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Marie-Luise

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

Flat » Mo 12. Okt 2015, 13:52 hat geschrieben:
Moin,

tut sie auch.

Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit stehen auf einer Stufe.

Aber das Äußern einer Meinung ist in aller Regel kein Eingriff in die Religionsfreiheit. Diese wird dabei ja nicht eingeschränkt.
Salman Rushdie kann ein Lied davon singen, als er die Satanischen Verse schrieb, wie die Religionsfreiheit über die Meinungsfreiheit gestellt wird.

Der Iran hat sich dummerweise selbst in den Fuß geschossen, nachdem er nicht an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen will, weil Salman Rushdie dort sein wird.

Rushdie kämpft für die Meinungsfreiheit, die - auch nach meinem Dafürhalten - zugunsten der Religionsfreiheit durch PC-Leute mehr und mehr eingeschränkt wird.

http://hessenschau.de/kultur/autor-rush ... e-100.html
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Dienstag 13. Oktober 2015, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gerhard XV

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Gerhard XV »

Liegestuhl » Di 13. Okt 2015, 13:46 hat geschrieben: Die römisch-katholische Kirche wächst schneller als die Weltbevölkerung.
Das heißt, von 3 Neugeborenen sind 4 Katholiken. So in etwa jedenfalls. Hört sich tricky an. Ich wette, dabei hat der Teufel seine Finger im Spiel.
Gerhard XV

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Gerhard XV »

Marie-Luise » Di 13. Okt 2015, 20:36 hat geschrieben: Rushdie kämpft für die Meinungsfreiheit, die - auch nach meinem Dafürhalten - zugunsten der Religionsfreiheit durch PC-Leute mehr und mehr eingeschränkt wird.
Hab keine Angst, Schwester. So viele PC-Leute gibt es gar nicht mehr. Die meisten benutzen heute Smartphones. Vor allem Flüchtlinge.
Calvin

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Calvin »

Gerhard XV » Di 13. Okt 2015, 21:01 hat geschrieben: Ich wette, dabei hat der Teufel seine Finger im Spiel.
Quatsch , mit dem Finger kann man keine Kinder zeugen :p
JFK
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Calvin » Mi 14. Okt 2015, 10:25 hat geschrieben: Quatsch , mit dem Finger kann man keine Kinder zeugen :p
Aber mit dem Kondom/Abtreibungs- Verbot, und das ist angesichts der Lage wo die RKK noch was durchsetzen kann(Afrika, Südamerika) sehr negativ.
Calvin

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Calvin »

.. also wie schaffen wir den Koran ab :?:
Gerhard XV

Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Gerhard XV »

Calvin » Sa 17. Okt 2015, 14:31 hat geschrieben:.. also wie schaffen wir den Koran ab :?:
Wir reisen 1400 Jahre in die Vergangenheit und sagen dem lieben Gott, dass er uns mit seinen Schriften gefälligst nicht weiter auf den Sack gehen soll.
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Progressiver
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Progressiver »

Gerhard XV » Sa 17. Okt 2015, 14:46 hat geschrieben: Wir reisen 1400 Jahre in die Vergangenheit und sagen dem lieben Gott, dass er uns mit seinen Schriften gefälligst nicht weiter auf den Sack gehen soll.
Wieso Gott? Wieso lieber Gott? Als Atheist kann ich sowieso nicht glauben, dass die ganzen Schriften, egal welcher Religion, von den entsprechenden Göttern gesandt worden sind. Auch bei Mohammed finde bestimmt nicht nur ich es seltsam, dass sein Gott immer nur solche Botschaften parat hatte, die diesem Menschen gerade in den Kram passten. Wobei ich ihm seine Erlebnisse im subjektiven Sinne nicht absprechen will. Es wird aber vermutet, dass Mohammed genau so wie der Begründer des Christentums -nämlich Paulus und nicht Jesus- Epileptiker war.

Was Paulus betrifft, hat das sogar mein alter katholischer Religionslehrer zugegeben. Aber bei Mohammed würde es auch einiges erklären, wenn er in etwa in einem epileptischen Anfall die Engel den Himmel hoch- und runterfliegen sah. Beide, Paulus wie Mohammed, dachten sicherlich, ihre Erlebnisse seien so überwältigend, dass sie nur "göttlichen" Ursprungs gewesen sein könnten. Nun gut. Ferndiagnosen sind schwierig. Wenn man aber davon ausgeht, dass man ihre Erlebnisse mit profanen Mitteln erklären kann, dann stellt sich doch die Sache ganz anders dar.

Und zum Thema lieber Gott: Wenn man die ganzen alten "heiligen" Schriften durchliest, erkenne ich da nichts liebes, sondern vor allem Barbarei. Und zwar bei allen drei monotheistischen Religionen. Vom ethischen Standpunkt ist es folglich besser, wenn alle Menschen zu Humanisten werden und sich danach ihre eigenen moderneren Regeln machten.

Was die religiösen Regeln betrifft, so sind diese natürlich auch von Menschen erfunden worden. Nicht von ungefähr heißt es ja: Und der Mensch schuf sich seine Götter nach seinem Angesichte. Wenn man aber die Regeln von heutigen Menschen machen lässt, sind diese nicht nur höherwertiger als diejenigen der Altvorderen, weil man sich mittlerweile auf die Menschenrechte berufen kann. Nein, vielmehr ist so etwas ein Akt der Selbstbefreiung, während der Glaube an "göttliche" Regeln nur versucht, längst überkommene gesellschaftliche Vorstellungen -wie zum Beispiel das Verhältnis zwischen den Geschlechtern- zu zementieren. Dies kann aber nicht gelingen. Deswegen ist die Antwort der religiösen Ultras eindeutig nur Gewalt.

Oder um es anders zu sagen: Die Gewalttätigkeit, die Religionen -und in diesem Fall die islamische- produzieren, kann man natürlich auch aus den Schriften ableiten. Aber ein wichtiger Aspekt dürfte auch sein, dass die ultrareligiösen Modernisierungsverweigerer und -verlierer Ansichten durchsetzen wollen, die jedwedem modernen Wissensstand widersprechen. Und da sich die religiösen Ultras -wie zum Beispiel die Islamisten- nicht auf die Vernunft berufen können, bleibt ihnen nur der Weg der Gewalt.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Calvin »

Progressiver » Sa 17. Okt 2015, 21:34 hat geschrieben:
Wieso Gott?
Oder um es anders zu sagen: Die Gewalttätigkeit, die Religionen -und in diesem Fall die islamische- produzieren, kann man natürlich auch aus den Schriften ableiten. Aber ein wichtiger Aspekt dürfte auch sein, dass die ultrareligiösen Modernisierungsverweigerer und -verlierer Ansichten durchsetzen wollen, die jedwedem modernen Wissensstand widersprechen. Und da sich die religiösen Ultras -wie zum Beispiel die Islamisten- nicht auf die Vernunft berufen können, bleibt ihnen nur der Weg der Gewalt.
das hast du sehr gut beschrieben .. danke dir , zusätzlich kann man schreiben , daß man durch die Religion Macht erlangen will und sich dann auch bereichert , also Ausbeutung der "Gläubigen"
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Lomond
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Lomond »

Calvin » Di 13. Okt 2015, 13:26 hat geschrieben: die kath. Kirche kämpft doch nur noch ums Überleben

Und sie wird über-leben und leben bis in Ewigkeit.

Amen.

:)
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Lomond »

Flat » Di 13. Okt 2015, 13:35 hat geschrieben:
Die röm.-kath. Kirche wächst meines Wissens weltweit.
Dazu sage ich mal:

Cetereum censeo unam Sanctam Catholicam et Apostolicam Ecclesiam non esse delendam!

Wer braucht eine Übersetzung?
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Zunder
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Grüner Gutmensch hetzt gegen den Islam! Skandal!

"Özdemir macht Islamismus als Ursache für den Terror aus und will nicht mehr hören, der Islam habe damit nichts zu tun. Recht hat er.
[...]
Özdemirs Leistung: Er hat die Grünen mit dieser einen Rede auf einen neuen Weg im Umgang mit dem Islam geführt. Weg vom diesem verdrucksten "Was kann denn der Islam dafür?"-Gedusel. Es liegt doch nicht an der Religion, wenn irgendwelche Idioten in Paris 130 Menschen erschießen, heißt es dann. Oder wenn eine Maschine mit russischen Urlaubern vom Himmel geholt wird. Oder wenn in Beirut Dutzende von Menschen einer Bombe zum Opfer fallen. Oder die Schlächter des IS ihren Opfern Hände, Brüste und Köpfe abhacken.

Doch, sagt Özdemir, das hat sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun."

http://www.sueddeutsche.de/politik/part ... -1.2748084

Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.

Herr Moderator bitte den Strang schließen. Präventiv.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Özdemir hat die Zeichen der Zeit erkannt.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Demnächst wechselt er zur AfD und redet auf der Pegida-Demonstration in Dresden.
Nazis, überall Nazis.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von PublicEye »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 17:10 hat geschrieben:Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.

Herr Moderator bitte den Strang schließen. Präventiv.
Entweder diffamiert, oder grad "präventiv" gesperrt:
PublicEye für zwei Wochen wegen ad personam Spam und - wem wunderts - Hetze gegenüber anderen Religionsgemeinschaften.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p3283312

Tatsachen und Realitäten werden wie in islamischer Manier, gutgemeinter political correctness "unterworfen", notfalls auch mit Gewalt, woran man sieht, wer wem unterworfen ist.
Das ist praktisch in etwa die selbe "Bedrohung" wie sie bei Apostasie auftritt.
We"m" wunderts? :D
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Sarrazin ist in der SPD, nicht in der AfD.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Jekyll » Sa 21. Nov 2015, 16:38 hat geschrieben:Sarrazin ist in der SPD, nicht in der AfD.
Stimmt. Außerdem heißt er nicht Özdemir.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 16:40 hat geschrieben: Stimmt. Außerdem heißt er nicht Özdemir.
Um die Ecke denken ist nicht jedermanns Sache.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Platon »

Das Grundproblem ist meines Erachtens, dass für eine echte normative Diskussion über Religionsinhalte (d.h. was der Islam ist bzw. sein darf) die öffentliche politische Diskussion nicht in der Lage ist (weil die entsprechenden Wortführer keine Ahnung von den religiösen Quellen haben und eine solche Diskussion viel zu komplex wäre um sie ernsthaft in der Öffentlichkeit zu führen) und ich auch mal ihre Legitimität zweifelhaft sehe. (Es ist nicht Aufgabe der Politik bzw. des Staates den Leuten vorzuschreiben was sie zu glauben haben, das gilt auch für Leute die nicht liberal sind)

Stattdessen wird über normative Religionsinhalte entweder gar nicht oder polemisch geredet, weil das diejenigen die die Diskussion führen nicht überfordert, pointierte und scheinbar schnell verständliche Argumente ausgetauscht werden können und man aus dem Gefühl einer Bedrohung heraus Legitimität beziehen kann.


Mit anderen Worten, was passiert ist alles Mist, die Leute haben in 99% der Fälle eh keine Ahnung und grundsätzlich hat eh niemand das Recht dem Anderen vorzuschreiben woran er zu glauben hat.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Wäre es schon Diffamierung, wenn ich von Populismus reden würde?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Platon » Sa 21. Nov 2015, 16:43 hat geschrieben:Das Grundproblem ist meines Erachtens, dass für eine echte normative Diskussion über Religionsinhalte (d.h. was der Islam ist bzw. sein darf) die öffentliche politische Diskussion nicht in der Lage ist (weil die entsprechenden Wortführer keine Ahnung von den religiösen Quellen haben und eine solche Diskussion viel zu komplex wäre um sie ernsthaft in der Öffentlichkeit zu führen) und ich auch mal ihre Legitimität zweifelhaft sehe. (Es ist nicht Aufgabe der Politik bzw. des Staates den Leuten vorzuschreiben was sie zu glauben haben, das gilt auch für Leute die nicht liberal sind)

Stattdessen wird über normative Religionsinhalte entweder gar nicht oder polemisch geredet, weil das diejenigen die die Diskussion führen nicht überfordert, pointierte und scheinbar schnell verständliche Argumente ausgetauscht werden können und man aus dem Gefühl einer Bedrohung heraus Legitimität beziehen kann.


Mit anderen Worten, was passiert ist alles Mist, die Leute haben in 99% der Fälle eh keine Ahnung und grundsätzlich hat eh niemand das Recht dem Anderen vorzuschreiben woran er zu glauben hat.
Zustimmung. Zu fachlichen Fragen sollten sich kompetente Fachleute äußern, und nicht irgendwelche Marktschreier (schon Diffamierung?).
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Ehrgeiz und Anstand gehen manchmal getrennte Wege.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Platon » Sa 21. Nov 2015, 16:43 hat geschrieben: [...]
Mit anderen Worten, was passiert ist alles Mist, die Leute haben in 99% der Fälle eh keine Ahnung und grundsätzlich hat eh niemand das Recht dem Anderen vorzuschreiben woran er zu glauben hat.
Alle doof, außer Platon.
Daß in einer freiheitlichen Gesellschaft grundsätzlich über alles diskutiert werden kann, darf und, wenn sie noch einigermaßen lebendig sein will, auch soll, gilt auch für den Islam, aber offensichtlich nicht für Islamisten und Dhimmis. Dann geht's gegen die eigene Befindlichkeit.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schokoschendrezki »

Platon » Sa 21. Nov 2015, 17:43 hat geschrieben:Das Grundproblem ist meines Erachtens, dass für eine echte normative Diskussion über Religionsinhalte (d.h. was der Islam ist bzw. sein darf) die öffentliche politische Diskussion nicht in der Lage ist (weil die entsprechenden Wortführer keine Ahnung von den religiösen Quellen haben und eine solche Diskussion viel zu komplex wäre um sie ernsthaft in der Öffentlichkeit zu führen) und ich auch mal ihre Legitimität zweifelhaft sehe. (Es ist nicht Aufgabe der Politik bzw. des Staates den Leuten vorzuschreiben was sie zu glauben haben, das gilt auch für Leute die nicht liberal sind)

Stattdessen wird über normative Religionsinhalte entweder gar nicht oder polemisch geredet, weil das diejenigen die die Diskussion führen nicht überfordert, pointierte und scheinbar schnell verständliche Argumente ausgetauscht werden können und man aus dem Gefühl einer Bedrohung heraus Legitimität beziehen kann.


Mit anderen Worten, was passiert ist alles Mist, die Leute haben in 99% der Fälle eh keine Ahnung und grundsätzlich hat eh niemand das Recht dem Anderen vorzuschreiben woran er zu glauben hat.
Das ist richtig. Und ein Lösungsversuch für dieses Grundproblem lautet: Judikative als dritte Gewalt. Definiere was als Rechtsverstoß zu gelten hat und lass deine Finger von allem anderen, von Kultur, Gewohnheiten, Bräuchen, Einstellungen usw.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Marie-Luise »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 16:10

Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.
Angeblich könnte man verklagt werden, werden diese Dinge von Nicht-Muslimen benannt.

Ein Muslim kann nicht verklagt werden, wenn er Dasselbe sagt?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von PublicEye »

Gerhard XV » Sa 10. Okt 2015, 19:04 hat geschrieben:
Noch schlimmer finde ich das Trinitätspostulat, das sich die katholische Kirche ausgedacht hat und das mit keinem Wort aus der Bibel hervorgeht.
Tja, die Bibel sollte man schon kennen...




HugoBettauer » Sa 10. Okt 2015, 23:00 hat geschrieben: Die Trinität ist eine nachträgliche Erfindung, die bestimmte Unstimmigkeiten weg erklären soll.
Das behaupten Leute, die keine Ahnung von der Bibel haben.

Die Trinität Gottes wird bereits im AT erwähnt, siehe Jesaja 48, 16.

Aber hier in diesem Strang geht es ja um den Islam und zu diesem Punkt (Trinität) hatte Mohammed wie mancher Zeitgenosse auch, leider keine fundierten Kenntnisse.
Zuletzt geändert von PublicEye am Samstag 21. November 2015, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Laertes »

Jekyll » Sa 21. Nov 2015, 16:59 hat geschrieben:Ehrgeiz und Anstand gehen manchmal getrennte Wege.
War das jetzt an Cem Özdemir adressiert?
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Jekyll » Sa 21. Nov 2015, 17:22 hat geschrieben:Özdemir hat die Zeichen der Zeit erkannt.
So wie Jekyll :thumbup:

Und die anderen so: wooohaaaa, Özdermir- Gutmensch- bald Nazi, bitte Prävention.

Die Politik war noch nie so dynamisch, lauter Fähnchen im Wind, Armutszeugnis.

Aber Hauptsache der Dumme Wähler Schluck es.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von omegaunion »

Über keine Religion wird so oft, so lange, so intensiv und so kontrovers diskutiert und gestritten wie über den Islam.
Trotzdem möchte man ihn irgendwie in Europa unterbringen. Vielleicht fragt man sich irgendwann mal wie das gehen soll in einer Zeit, in der Religion eigentlich nur noch am Rande diskutiert wird.
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Zunder
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Eine Diskussion zwischen Mouhanad Khorchide und Hamed Abdel-Samad als es die Anschläge gegen Charlie Hebdo noch gar nicht gab, die späteren sowieso nicht:

[youtube][/youtube]

Bemerkenswert ist nicht nur, daß zwei gegensätzliche Positionen vertreten werden, ohne daß mit verlogenen Diffamierungen "argumentiert" wird, sondern vor allem, daß ein in Deutschland lehrender Imam die historisch-kritische Lesart des Koran fordert, wofür ein Cem Özdemir von den einschlägigen "Koryphäen" umgehend angepisst wird.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Wolverine »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 16:10 hat geschrieben:Grüner Gutmensch hetzt gegen den Islam! Skandal!

"Özdemir macht Islamismus als Ursache für den Terror aus und will nicht mehr hören, der Islam habe damit nichts zu tun. Recht hat er.
[...]
Özdemirs Leistung: Er hat die Grünen mit dieser einen Rede auf einen neuen Weg im Umgang mit dem Islam geführt. Weg vom diesem verdrucksten "Was kann denn der Islam dafür?"-Gedusel. Es liegt doch nicht an der Religion, wenn irgendwelche Idioten in Paris 130 Menschen erschießen, heißt es dann. Oder wenn eine Maschine mit russischen Urlaubern vom Himmel geholt wird. Oder wenn in Beirut Dutzende von Menschen einer Bombe zum Opfer fallen. Oder die Schlächter des IS ihren Opfern Hände, Brüste und Köpfe abhacken.

Doch, sagt Özdemir, das hat sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun."

http://www.sueddeutsche.de/politik/part ... -1.2748084

Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.

Herr Moderator bitte den Strang schließen. Präventiv.
Ich durfte zum ersten Mal im Fernsehen erleben, dass sich deutsche Muslime von den Attentätern in Paris distanzierten. Ich dachte bei mir: Dass ich das noch erleben darf....." :)
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

Wolverine » So 22. Nov 2015, 02:19 hat geschrieben:
Ich durfte zum ersten Mal im Fernsehen erleben, dass sich deutsche Muslime von den Attentätern in Paris distanzierten. Ich dachte bei mir: Dass ich das noch erleben darf....." :)
Ich finde diese Nötigung einfach nur Pervers

Wenn ein Krimineller Haufen den Labilen Raum in Syrien und Irak einnehmen will, mit dem Ziel Macht und Reichtum anzueignen, dabei auch noch über Leichen geht, sich praktischerweise die fundamentale und Ideologsche Seite des Islam als Regieungsform wählen, hat es nichts mehr mit Aufgeklärter Gesellschaft zu tuen zurück in den Sippenhaft verfallen.

Im Klartext, Europa macht es zu leicht, wenn er behauptet, dieser Angriff ist ein Angriff auf unsere Freiheit.

Nein, es ist einfach ein Politischer und Militärischer Angriff gegen den Staat Frankreich, womit hiesige Moslems nicht zu tuen haben.

Es ist die Militärische Antwort auf die Interaktionen Frankreichs in Syrien, genauso wie gegen Russland, das es Hinterfotzig und Feige ist, ist wieder was anderes.

Die Islamkeule haben einige für sich endeckt, und wenn es Politisch eng wird, Attestiert man der gegenüberseite eine Geisteskrankheit dessen Ursprung im Koran zu finden ist, das Funktioniert in Israel wunderbar, und auch gegen die IS.

Wer in der Lage ist, für Irdischen Reichtum und Territorium über Leichen zu gehen, der hat nicht die Naivität Allah den Schneid abzukaufen, um genau das zu machen, was wir aus dem Koran Rauslesen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schokoschendrezki »

omegaunion » So 22. Nov 2015, 00:36 hat geschrieben:Über keine Religion wird so oft, so lange, so intensiv und so kontrovers diskutiert und gestritten wie über den Islam.
Trotzdem möchte man ihn irgendwie in Europa unterbringen. Vielleicht fragt man sich irgendwann mal wie das gehen soll in einer Zeit, in der Religion eigentlich nur noch am Rande diskutiert wird.
Mal abgesehen davon, dass Teile von Europa wie etwa Bosnien seit Jahrhunderten islamisch geprägt sind ... Basam Tibis "Euro-Islam" oder Tariq Ramadans "Reform-Salafismus" sind jüngere Beispiele für relativ erfolgreiche Brückenschläge Islam Richtung (West)Europa.

Der große Vorläufer dieser Bewegungen ist der 1900 in Lemberg als Leopold Weiss in einer jüdischen Familie geborene und
1926 zum Islam konvertierte Muhammad Asad. Sein Reform-Salafismus kann in gewisser Hinsicht als Gegenentwurf zum damaligen Hitlerismus und Stalinismus verstanden werden. Vor kurzem lief in dradio Wissen in der Reihe "Hörsaal" ein ziemlich interessanter Vortrag zum Thema. Wens interessert: http://dradiowissen.de/beitrag/konversi ... fist-wurde

Und gleich daran anschließend:
Sehnsucht Islam

Der Islam übt eine unwiderstehliche Faszination aus. Zum Beispiel auf den Schriftsteller Christoph Peters. Einfach sei diese Religion, ihre Rituale strukturieren den Alltag, gäben Halt in einer sonst so chaotischen Welt. Was zieht Europäer hin zum Islam?
http://dradiowissen.de/beitrag/konverti ... ucht-islam
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Jekyll »

Laertes » Sa 21. Nov 2015, 23:07 hat geschrieben:War das jetzt an Cem Özdemir adressiert?
Ja. Ich halte den Typen für nicht anständig. Glücklicherweise hatte ich das schon früher zum Ausdruck gebracht, mein Urteil ist also nicht die Folge seines aktuellen Profilierungsversuchs, sondern wird von dieser vielmehr bestätigt ( :cool: ):
Jekyll » So 2. Aug 2015, 00:42 hat geschrieben:Ich glaube, er versucht besonders integriert rüberzukommen. Vielleicht auch bißchen sich anbiedernd....mir wird übel...
Zuletzt geändert von Jekyll am Sonntag 22. November 2015, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von omegaunion »

schokoschendrezki » So 22. Nov 2015, 08:37 hat geschrieben:
Mal abgesehen davon, dass Teile von Europa wie etwa Bosnien seit Jahrhunderten islamisch geprägt sind ... Basam Tibis "Euro-Islam" oder Tariq Ramadans "Reform-Salafismus" sind jüngere Beispiele für relativ erfolgreiche Brückenschläge Islam Richtung (West)Europa.
Ich hoffe du berufst dich dabei nicht auf wissenschaftliche Errungenschaften die heutzutage im West fest etabliert sind, jedoch auch vom Islam lediglich seitens der Asiaten übernommen wurden.
Ich finde den Ausdruck "islamisch geprägt" zu hoch gegriffen. Es waren oft nur einzelne Individuen sie sich näher und teils aus Protest gegen den christlichen Glauben, teils aber auch aus reinem Interesse, tiefer mit dem Islam auseinandersetzten.
Brückenschläge gab es immer nur von Ost nach West. Zuwanderung gab es immer nur von Ost nach West. Und würde man eine Waage der Toleranz einrichten, wäre die Gewichtung eindeutig auf der westlichen Seite.
Mir wird wohl niemand ernstlich widersprechen wenn ich behaupte, dass die Toleranz gegenüber Gruppierungen, Strömungen und anderen Religionen in den westlichen Gesellschaften, aller Proteste die es im Moment gibt zum Trotz, wesentlich höher ist als in den muslimisch geprägten Gesellschaften.

Ich sehe daher keine Prägung des Islam in Europa die man als wesentlich bezeichnen könnte. Tatsache ist, dass die Menschen des europäischen Abendlandes die muslimische Kultur grundsätzlich respektieren, dass sie aber diese ständige Anbiederung, dieses teilweise sogar Aufdrängen dieser Kultur in Europa nicht wünschen.
Vielleicht wäre es für beide Seiten das beste aufzuhören immer wieder zu versuchen ein Quadrat in einen Kreis zu quetschen. Jede Religion hat seine Berechtigung, aber es besteh kein Grundanspruch darauf sie in alle Gesellschaften der Welt zu trage n.
Der Islam hat seine Daseinsberechtigung auf dieser Welt. Es gibt auch Raum in dem dieser Glaube seine Heimat hat. Vielleicht sollte man es dabei belassen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von lobozen »

JFK » So 22. Nov 2015, 03:32 hat geschrieben: Nein, es ist einfach ein Politischer und Militärischer Angriff gegen den Staat Frankreich, womit hiesige Moslems nicht zu tuen haben.

Es ist die Militärische Antwort auf die Interaktionen Frankreichs in Syrien, genauso wie gegen Russland, das es Hinterfotzig und Feige ist, ist wieder was anderes.
Du willst einen Terrorakt, der sich willentlich und ausschliesslich gegen Zivilisten richtet, als "militaerischen Angriff" verkaufen?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von omegaunion »

JFK » So 22. Nov 2015, 03:32 hat geschrieben:
Ich finde diese Nötigung einfach nur Pervers
Diese "Nötigung" hat aber seit 9/11 seine Berechtigung.
Das ist erst 14 Jahre her, damals hat die muslimische Gesellschaft in Deutschland größtenteils geschwiegen, vereinzelt wurden die Anschläge toleriert, in einigen Fällen sogar begrüßt. Erst dadurch ist es entstanden, dass man bei allen weiteren Anschlägen nun den Kopf automatisch in die Richtung angeblich integrierter und weltoffener Bürger mit muslimischer Prägung dreht.
Wenn sich nun in breiter Masse die muslimischen Verbände gegen Terroranschläge stellen die im Namen des Glaubens dieser Menschen verübt werden, dann ist das nur zu begrüßen.
Und solch ein Fortschritt innerhalb von 14 Jahren ist, gemessen daran wir quälend und langsam die Glaubensauslegung der Muslime fortschreitet und den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht, gerade zu ein Quantensprung.

Einen weiteren Aspekt darf man nicht vergessen:

Bei jedem Anschlag versäumen es die Täter nicht, sich auf ihren Glauben zu berufen. "Allah ist groß". Natürlich steht es dann an wenn sich Menschen, die ebenfalls dieser Religion angehören, sich davon distanzieren. Nicht um sich, sondern um ihre Religion zu schützen.
Ich bin sicher, wenn heutzutage ein Täter im Namen der Christen und vielleicht sogar auf rituelle Weise Menschen ermorden würde, dann würde man bestimmt auch eine Stellungnahme der Kirche dazu erwarten.
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omegaunion
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von omegaunion »

lobozen » So 22. Nov 2015, 10:15 hat geschrieben: Du willst einen Terrorakt, der sich willentlich und ausschliesslich gegen Zivilisten richtet, als "militaerischen Angriff" verkaufen?
Zumal das einfach nicht wahr ist. Die Täter haben sich auch hier eindeutig auf Allah berufen. Die Tat war demnach wie alle anderen Terrorakte auch, bei denen man von Ungläubigen sprach die es getroffen hat, religiös geprägt.
Die Rechtfertigung ist klar. Die Zivilbevölkerung muss nicht sterben weil sie das Land in dem sie lebt politisch und militärisch unterstützt, sondern weil sie die Lebens-und Glaubensart vertritt, welche die Terroristen bekämpfen.
Dabei ist es ja mittlerweile nicht mehr entscheidend dass die Menschen Christen sind, sondern dass sie nicht die richtigen Muslime sind.
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Flat
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Flat »

Moin,

ich habe Özdemirs Rede im TV gesehen und war sehr angenehm überrascht. Hätte nicht gedacht, aus den Reihen der GRÜNEN mal einen Redebeitrag zu hören, dem ich komplett zustimmen kann.

Derartigen Realismus wünscht man sich bei anderen Parten von LINKE über SPD und CDU bis hin zur AfD leider vergebens.

Ich mag die GRÜNEN zwar weiterhin nicht, aber das war doch mal was gutes aus der Richtung. Kein Geschwaffel sondern klare Worte, eben ohne zu hetzen und zu verallgemeinern.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von YTX »

lobozen » So 22. Nov 2015, 10:15 hat geschrieben: Du willst einen Terrorakt, der sich willentlich und ausschliesslich gegen Zivilisten richtet, als "militaerischen Angriff" verkaufen?
Der Westen, und neuerdings auch Putin, tut auch nichts anderes. Sie beschwören einen Kampf gegen militante Gruppen, doch es trifft meisten Unschuldige.

Was "wir" ihnen antun, fällt letztlich auf uns zurück.
Russisch: Putin
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

JFK » So 22. Nov 2015, 02:32 hat geschrieben:
Ich finde diese Nötigung einfach nur Pervers

Wenn ein Krimineller Haufen den Labilen Raum in Syrien und Irak einnehmen will, mit dem Ziel Macht und Reichtum anzueignen, dabei auch noch über Leichen geht, sich praktischerweise die fundamentale und Ideologsche Seite des Islam als Regieungsform wählen, hat es nichts mehr mit Aufgeklärter Gesellschaft zu tuen zurück in den Sippenhaft verfallen.

Im Klartext, Europa macht es zu leicht, wenn er behauptet, dieser Angriff ist ein Angriff auf unsere Freiheit.

Nein, es ist einfach ein Politischer und Militärischer Angriff gegen den Staat Frankreich, womit hiesige Moslems nicht zu tuen haben.

Es ist die Militärische Antwort auf die Interaktionen Frankreichs in Syrien, genauso wie gegen Russland, das es Hinterfotzig und Feige ist, ist wieder was anderes.

Die Islamkeule haben einige für sich endeckt, und wenn es Politisch eng wird, Attestiert man der gegenüberseite eine Geisteskrankheit dessen Ursprung im Koran zu finden ist, das Funktioniert in Israel wunderbar, und auch gegen die IS.

Wer in der Lage ist, für Irdischen Reichtum und Territorium über Leichen zu gehen, der hat nicht die Naivität Allah den Schneid abzukaufen, um genau das zu machen, was wir aus dem Koran Rauslesen.
Mal ne Frage : Die Flüchtlinge flüchten nach neuer Lesart seit Paris ja hauptsächlich vor dem Terror solcher Islamisten. Was meinen Sie, was erwarten " die " Flüchtlinge vom Westen bezüglich dem IS ?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

Da heisst es " Der Islam muss sich öffnen. Muss vom Rand der Gesellschaft in die Mitte der Gesellschaft kommen wollen. Seinen Glauben zu leben kann nicht bedeuten, die eigene Tochter zu verstoßen, weil sie mit offenem Haar durch die Straßen zieht. Kann nicht bedeuten, die Söhne zu kleinen Paschas heranzuziehen, die Frauen nicht die Hand geben. Es muss eine Debatte geben, was rückständige Kultur ist, gespeist aus überkommenen Rollenbildern von Männern und Frauen, getragen von falschen Vorstellungen über Ehre und Schande. Es muss eine Debatte darüber geben, was Religion ist. "

Danke Hr.Özdemir für das Ankommen in der Realität. Aber diese Debatte gibt es seit vielen Jahren, zumindest einseitig von jenen, die sie einfordern. Dummerweise werden die dafür belohnt xenophob und islamophob zu sein.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Antonius »

HugoBettauer » Sa 10. Okt 2015, 23:00 hat geschrieben: Die Trinität ist eine nachträgliche Erfindung, die bestimmte Unstimmigkeiten weg erklären soll.
PublicEye » Sa 21. Nov 2015, 17:20 hat geschrieben: Das behaupten Leute, die keine Ahnung von der Bibel haben.

Die Trinität Gottes wird bereits im AT erwähnt, siehe Jesaja 48, 16.

Aber hier in diesem Strang geht es ja um den Islam und zu diesem Punkt (Trinität) hatte Mohammed wie mancher Zeitgenosse auch, leider keine fundierten Kenntnisse.
Danke, PublicEye, für diese Klarstellung.

In der Tat ist die göttliche Trinität an verschiedenen Stellen im AT (und im NT) erklärt.
Aus diesem Grunde sind die Kirchenväter in dieser Frage auf den Konzilien der Hl. Schrift gefolgt.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von HugoBettauer »

Das behaupten Leute, die keine Ahnung von der Bibel haben.
Kant und Goethe hatten keine Ahnung? Matteo Gribaldi Mofa? Karl Jaspers?
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Antonius »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 16:10 hat geschrieben:Grüner Gutmensch hetzt gegen den Islam! Skandal!

"Özdemir macht Islamismus als Ursache für den Terror aus und will nicht mehr hören, der Islam habe damit nichts zu tun. Recht hat er.
[...]
Özdemirs Leistung: Er hat die Grünen mit dieser einen Rede auf einen neuen Weg im Umgang mit dem Islam geführt. Weg vom diesem verdrucksten "Was kann denn der Islam dafür?"-Gedusel. Es liegt doch nicht an der Religion, wenn irgendwelche Idioten in Paris 130 Menschen erschießen, heißt es dann. Oder wenn eine Maschine mit russischen Urlaubern vom Himmel geholt wird. Oder wenn in Beirut Dutzende von Menschen einer Bombe zum Opfer fallen. Oder die Schlächter des IS ihren Opfern Hände, Brüste und Köpfe abhacken.

Doch, sagt Özdemir, das hat sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun."

http://www.sueddeutsche.de/politik/part ... -1.2748084

Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.

Herr Moderator bitte den Strang schließen. Präventiv.
Wolverine » So 22. Nov 2015, 01:19 hat geschrieben: Ich durfte zum ersten Mal im Fernsehen erleben, dass sich deutsche Muslime von den Attentätern in Paris distanzierten. Ich dachte bei mir: Dass ich das noch erleben darf....." :)
Dem stimme ich volinhaltlich zu.
Cem Özdemir hat sich in sehr anständiger Weise zu diesem Problem geäußert.

Cem Özdemir hat sich allerdings schon früher zu verschiedenen Themen anständig geäußert,
z.B. als er den Völkermord an den Armeniern im damaligen osmanischen Reich
als ein noch ungelöstes Problem der gegenwärtigen türkischen Gesellschaft angesprochen hat.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von HugoBettauer »

Zunder » Sa 21. Nov 2015, 16:10 hat geschrieben:Grüner Gutmensch hetzt gegen den Islam! Skandal!

"Özdemir macht Islamismus als Ursache für den Terror aus und will nicht mehr hören, der Islam habe damit nichts zu tun. Recht hat er.
[...]
Özdemirs Leistung: Er hat die Grünen mit dieser einen Rede auf einen neuen Weg im Umgang mit dem Islam geführt. Weg vom diesem verdrucksten "Was kann denn der Islam dafür?"-Gedusel. Es liegt doch nicht an der Religion, wenn irgendwelche Idioten in Paris 130 Menschen erschießen, heißt es dann. Oder wenn eine Maschine mit russischen Urlaubern vom Himmel geholt wird. Oder wenn in Beirut Dutzende von Menschen einer Bombe zum Opfer fallen. Oder die Schlächter des IS ihren Opfern Hände, Brüste und Köpfe abhacken.

Doch, sagt Özdemir, das hat sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun."

http://www.sueddeutsche.de/politik/part ... -1.2748084

Özdemir vertritt als Moslem eine Position, mit der man als User in diesem Forum aufs übelste diffamiert wird.

Herr Moderator bitte den Strang schließen. Präventiv.
Der Özdemir ist doch sowieso nur Opposition. Der wird auch nichts mehr.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von JFK »

schelm » So 22. Nov 2015, 13:15 hat geschrieben: Mal ne Frage : Die Flüchtlinge flüchten nach neuer Lesart seit Paris ja hauptsächlich vor dem Terror solcher Islamisten. Was meinen Sie, was erwarten " die " Flüchtlinge vom Westen bezüglich dem IS ?
Ähmm, Schelm-Suppe mal wieder.

Die Flüchtlinge aus Aleppo Flüchten vor der IS Fraktion, die Flüchtlinge aus ar Raqqah Flüchten vor der Assad Fraktion, und gemeinsam flüchten sie alle vor dem Krieg.

Die eigentliche Frage ist, warum muss Assad unbedingt an der Macht gehalten werden, nachdem ja jeder weiß das er die Wahlen gefälscht hat, OK bei Putin ist es was anderes, er ist ja der "Lupenreine" aber das Frankreich hier einen Diktator unterstützt hat bestimmt wieder wirtschaftliche Gründe.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von HugoBettauer »

JFK » So 22. Nov 2015, 14:16 hat geschrieben:
Ähmm, Schelm-Suppe mal wieder.

Die Flüchtlinge aus Aleppo Flüchten vor der IS Fraktion, die Flüchtlinge aus ar Raqqah Flüchten vor der Assad Fraktion, und gemeinsam flüchten sie alle vor dem Krieg.

Die eigentliche Frage ist, warum muss Assad unbedingt an der Macht gehalten werden
Damit ein Nachfolger einen sauberen Start hat.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von Zunder »

Jekyll » So 22. Nov 2015, 08:50 hat geschrieben: Ja. Ich halte den Typen für nicht anständig. Glücklicherweise hatte ich das schon früher zum Ausdruck gebracht, mein Urteil ist also nicht die Folge seines aktuellen Profilierungsversuchs, sondern wird von dieser vielmehr bestätigt ( :cool: ):
Wer Erdogan kritisiert und sich für eine Reform des Islam ausspricht, kann gar keinen Anstand haben.
Wer wüßte das besser als die Diffamierer-Fraktion.
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Re: Grundsatzdiskussion Islam

Beitrag von schelm »

JFK » So 22. Nov 2015, 14:16 hat geschrieben:
Ähmm, Schelm-Suppe mal wieder.

Die Flüchtlinge aus Aleppo Flüchten vor der IS Fraktion, die Flüchtlinge aus ar Raqqah Flüchten vor der Assad Fraktion, und gemeinsam flüchten sie alle vor dem Krieg.

Die eigentliche Frage ist, warum muss Assad unbedingt an der Macht gehalten werden, nachdem ja jeder weiß das er die Wahlen gefälscht hat, OK bei Putin ist es was anderes, er ist ja der "Lupenreine" aber das Frankreich hier einen Diktator unterstützt hat bestimmt wieder wirtschaftliche Gründe.
Mag sein, jedenfalls war der Sprachgebrauch ein anderer vor Paris. Da wurde stets ausgesagt, die Mehrheit flüchte vor Assad. Nach Paris hieß es, die Mehrheit flüchte vor solchen Terroristen. Wollen Sie das abstreiten, in dem Sie prüfbare Fakten als " Schelm Suppe " titulieren ?

Seis drum, aber warum ignorieren Sie die Frage ? Ich beantworte sie selber. Engagiert sich der Westen zunehmend militärisch, werden zunehmend Zivilisten dadurch sterben, Zivilisten, die hunderttausende junge Männer, Flüchtlinge in D, als Familie nachholen wollen. Sie erinneren sich an die Begründung im Selbstverständnis der Terroristen von Paris .... ? Nein ? Dann denken Sie mal scharf nach !
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