Das ist Unfug. Ihr spielt hier permanent die "cum hoc ergo propter hoc"-Masche, wo Ihr zwei (vermeintliche!) Ereignisse aufzeigt und meint, sie müßten zusammenhängen, weil es auf der Welt nichts außer Handelsabkommen gibt. Das wird nur nicht richtiger, nur weil man es zu dritt oder viert im Chor plärrt. Nach Eurer Logik liegt die spanische Arbeitslosenquote daran, daß wir den EWR bzw. die EFTA haben, und an sonst nichts. Dabei ignoriert Ihr absichtlich, daß gerade der Freihandel größere Verwerfungen abfedert.
Dank NAFTA wurden gerade in den schwächeren Regionen attraktive Jobs geschaffen. Die wären sonst nach China statt Mexiko, wenn man eben nicht gute Bedingungen (Zollfreiheit) zusätzlich schafft, um einen weiteren Standortfaktor attraktiv(er) zu machen. Mexikos Arbeitslosenquote grenzt noch immer an der Vollbeschäftigung. Und daß die vor sieben Jahren mal um 1% zugelegte und danach wieder abbaute, hat herzlich wenig mit NAFTA zu tun, so sehr Ihr auch verzweifelt versucht von Tausenden Abkommen auf dieser Welt ein einziges zu finden, wo angeblich mehr Nach- als Vorteile entstanden sind, um daraus abzuleiten, daß jedes Abkommen -- unabhängig von den Partnern und Inhalten -- schrecklich sei. Mag sein, daß man das nicht mehr merkt, wenn man für religiöse "Argumente" sehr anfällig ist und irgendeinen Antichristen im Leben braucht, den man für alles verantwortlich machen kann, weil man mit der Materie überfordert ist und sich einfache Antworten wünscht. Aber das hat zum Glück in keiner Debatte Relevanz.
Orwellhatterecht » Do 30. Jul 2015, 20:17 hat geschrieben:
Nein, ich habe es keinesfalls "gezielt" heraus gepickt, ich wollte nur deutlich machen, dass die Probleme dort von 2015 noch dieselben sind wie schon 2003, sie haben sich seither sogar noch verschlimmert !
Das hast Du aber nicht deutlich gemacht, sondern Dich hoffnungslos verzettelt. In Mexiko entstanden weiterhin viele lukrative Jobs. Daß Drecksarbeit, für die Du Dich vermutlich zu schade wärst, weggefallen ist, magst Du bedauern, aber für die Betroffenen ist es gut. Verschlimmert hat sich da zuletzt in Sachen Wirtschaft auch nichts. Was weiterhin problematisch ist, sind Korruption und Drogenkartelle mit ihren bürgerkriegsähnlichen Kämpfen. Aber für die macht Ihr Jünger vermutlich auch NAFTA einzig und alleine verantwortlich. Wehe wir machen Freihandel mit den USA, dann brechen hier die Bandenkriege aus, weil solche Strukturen ja per Handelsabkommen vom Himmel fallen. Dumm nur, daß Ihr weiterhin ignoriert, daß alleine Deutschland über 50 Handelsabkommen mit Ländern hat, samt Schiedsgerichten und Zollfreiheit, während wir in Europa durch den Binnenmarkt noch stärker integriert sind als Nordamerika mit NAFTA. Aber das braucht Euch nicht zu interessieren, denn es könnte ja mal zu denken geben, ob die eigene Hetzkampagne vielleicht ein etwas wackeliges Fundament hat. Und neue Erkenntnisse muß man doch um jeden Preis vermeiden.