Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

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pikant
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von pikant »

JJazzGold » Mi 22. Jul 2015, 11:29 hat geschrieben:

Was ist so ein Satz wert, wenn er an der Realität scheitert, wie man an Gabriels Besuch in Teheran sieht?
diese Reise kam zu einen zu fruehen Zeitpunkt.
ich teile da die Kritik von Reinhold Robbe - SPD - dem Chef der deutsch-israelischen Gesellschaft und auch die Kritik von Volker Beck, dass man Wirtschaftsinteressen nicht so ueber die Menschenrechtsfrage stellen darf.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Sekretär des ZK »

pikant » Mi 22. Jul 2015, 11:31 hat geschrieben: Deutschland braucht eine starke sozialdemokratische Volkspartei.
Die CDU ist die bessere SPD. Und mit 42% sogar stärker als SPD und Grüne zusammen.
Die heutige SPD ist kleine Alternative und offensichtlich auch nicht gewillt, eine zu sein oder zu werden.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 11:25 hat geschrieben: Nicht für SPD Erfolge, sondern für SPD Politik.
Wenn man SPD-Politik im Sinne von Schmidt, Schröder oder Müntefering nimmt, also so wie real erlebt und nicht so wie in Programmen und Reden ausgemalt, hast du leider ein Stück weit recht. Angela Merkel muss leider viele wichtige Dinge zurückstellen, solange die SPD noch mitregiert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:24 hat geschrieben:
Das mag sein und das will ich gar nicht bewerten.
Sozis die Verantwortung übernehmen halte ich aber grundsätzlich
für die Gesellschaft für "wertvoller", als jemand der sklavisch an
einem kindischen Grundsatzprogramm hängt.

Im diesem Programm der SPD ist ja immer noch vom "demokratischen Sozialismus"
die Rede obwohl eigentlich jeder weiss, dass die kompletter Unsinn ist.
Was soll denn diesen "Sozialismus" ausmachen?
Weiter heisst es:
"Ziel der Sozialdemokraten sei eine friedliche und gerechte Weltordnung."

Was für eine lächerliche Phrase.
Die SPD ist gefangen zwischen Realpolitik und Phantastereien.
Wir leiten aus ihnen die Grundwerte
Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit her. Diese
Grundwerte erfordern, begrenzen und ergänzen einander.
Der Mensch ist frei geschaffen. Die Freiheit des anderen bedingt und begrenzt die eigene Freiheit.
Es ist Aufgabe der Politik, den Menschen den notw
endigen Freiheitsraum zu sichern und sie für das
Gemeinwesen in die Pflicht zu nehmen.
Und was ist das?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 12:37 hat geschrieben: Wenn man SPD-Politik im Sinne von Schmidt, Schröder oder Müntefering nimmt, also so wie real erlebt und nicht so wie in Programmen und Reden ausgemalt, hast du leider ein Stück weit recht. Angela Merkel muss leider viele wichtige Dinge zurückstellen, solange die SPD noch mitregiert.
Was wären denn diese "wichtigen Dinge"?
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

pikant » Mi 22. Jul 2015, 11:27 hat geschrieben:
diesen Satz finde ich toll und kann ihn nur unterschreiben.
eine friedliche und gerechte Welt ist auch meine Endvorstellung von Politik
ein sehr weiser Satz, der von der Sozialdemokratie da kommt.
Super. "Endvorstellung"
Das hat dann etwas vom "politischen Nirvana oder Paradies",
es sind genau diese religiösen Züge solcher Phrasen, die mit dem
realen Leben noch nie etwas zu tun hatten und nie haben werden.
Genau deswegen schrieb ich "kindisch".

Solche Sprüche werden in Religionen und Sekten gedroschen.
Ich kann damit nichts anfangen und finde das eher belustigend.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von JJazzGold »

pikant » Mi 22. Jul 2015, 12:36 hat geschrieben:
diese Reise kam zu einen zu fruehen Zeitpunkt.
ich teile da die Kritik von Reinhold Robbe - SPD - dem Chef der deutsch-israelischen Gesellschaft und auch die Kritik von Volker Beck, dass man Wirtschaftsinteressen nicht so ueber die Menschenrechtsfrage stellen darf.
Ich bezog mich darauf, dass zeitgleich zu Gabriels Besuch und seiner Forderung auf das Existenzrecht und die Sicherheit Israels, im Iran die Endlösung zu Israel gefeiert wurde. Gabriel interessierte in dieser Hinsicht nicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Alexyessin » Mi 22. Jul 2015, 11:37 hat geschrieben:

Und was ist das?
Also wenn das Ziel ein "demokratischer Sozialismus" ist, heisst das im
Umkehrschluss (sorry, ich bin nun einmal ein Logikfetischist), dass wir jetzt
irgendetwas anderes haben.
Was mich eben ganz brennend interessiert ist, was ist in diesem "Sozialismus" dann
grundlegend anders ist als heute.
Das geht auch aus deinen zitierten Phasen definitiv nicht hervor.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Sekretär des ZK » Mi 22. Jul 2015, 11:27 hat geschrieben: Blödsinn. Das, was der SPD ganz und gar fehlen, sind "Phantastereien", sprich Visionen und Pläne. Darum fährt sie lieber im Schlafwagen Merkels mit.
Dass du als Linksradikaler das so siehst, ist mir schon klar.
Insgeheim träumt ihr ja vor einer erneuten Wiedervereinigung zwischen
SPD und KPD, ähh die Linke.
Dann könnt ihr dann den nächsten Versuch starten den Sozialismus
planvoll aufzubauen.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 11:44 hat geschrieben:
Also wenn das Ziel ein "demokratischer Sozialismus" ist, heisst das im
Umkehrschluss (sorry, ich bin nun einmal ein Logikfetischist), dass wir jetzt
irgendetwas anderes haben.
Aus der Sicht mancher Libertärer haben wir derzeit einen undemokratischen Sozialismus.

Was mich eben ganz brennend interessiert ist, was ist in diesem "Sozialismus" dann
grundlegend anders ist als heute.
Sozialdemokratie und demokratischer Sozialismus waren historisch synonym. Über Gesetze und dergleichen den Markt zurechtformen, dass er einen immer größeren Anteil der Arbeiter an Wohlstand und Freizeit durchsetzt, ist die Kernidee dieser kollektivistischen Denkschule. Sowohl viele Sozialisten/Marxisten als auch viele Liberale haben berechtigte Zweifel, dass dies in der realen Welt so klappt und ziehen daraus ihre eigenen Schlüsse gegen diese SPD-Ideologie. An der praktischen SPD-Regierungshandschrift kann man davon ohnehin nicht viel ablesen. Die SPD macht in der Praxis murrend, aber ohne echte Alternative, Teile der naheliegenden Reformen mit, die sonst die CDU durchgezogen hätte. Durch die schräge Weltsicht der SPD werden aber andere wichtige Reformen, die CDU oder FDP vorschlagen, vollkommen blockiert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Alexyessin » Mi 22. Jul 2015, 11:37 hat geschrieben:


Und was ist das?
Gewäsch, das Zvi nicht mal selber versteht.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:38 hat geschrieben:
Super. "Endvorstellung"
Das hat dann etwas vom "politischen Nirvana oder Paradies",
es sind genau diese religiösen Züge solcher Phrasen, die mit dem
realen Leben noch nie etwas zu tun hatten und nie haben werden.
Genau deswegen schrieb ich "kindisch".

Solche Sprüche werden in Religionen und Sekten gedroschen.
Ich kann damit nichts anfangen und finde das eher belustigend.
Eine Defintion von Ziel ist eine religiöse Spinnerei?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Sekretär des ZK »

.....
Zuletzt geändert von Sekretär des ZK am Mi 22. Jul 2015, 13:13, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Sekretär des ZK » Mi 22. Jul 2015, 11:55 hat geschrieben: Als ein AfD-Versteher und dämlicher Wutbürger mit blindem Ausländerhass bist Du am allerwenigsten dazu berufen, Noten an die DKP zu vergeben. Die sog. Linke hat mehr mit Dir gemeinsam als mit mir.
Die DKP war hier noch gar nicht Thema, wie passt die ins Bild?
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von pikant »

Sekretär des ZK » Mi 22. Jul 2015, 11:55 hat geschrieben: Als einer AfD-Versteher und dämlicher Wutbürger mit blindem Ausländerhass bist Du am allerwenigsten dazu berufen, Noten an die DKP zu vergeben. Die sog. Linke hat mehr mit Dir gemeinsam als mit mir.
hier wird ja alles ueber einen Kamm geschert :rolleyes:

die KPD hat nichts mit der heutigen Linkspartei zu tun - die wurde in den 50er Jahren vom BvG verboten.
die DKP gruendete sich viel spaeter und fristete ueber Jahrzehnte eine kleines Schattendasein als DDR-Fuersprecher mit 0.3 %plus minis

die heutige Linke ist ein Zusammenschluss von PDS und WASG
die PDS war der Rechtsnachfolger der SED ohne dort alle Kader uebernommen zu haben

das mal als kurze Info von KPD, DKP und heutiger Linkspartei um Klarheit reinzubringen :)
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Piedro »

Sekretär des ZK » Mi 22. Jul 2015, 11:55 hat geschrieben: Als einer AfD-Versteher und dämlicher Wutbürger mit blindem Ausländerhass bist Du am allerwenigsten dazu berufen, Noten an die DKP zu vergeben. Die sog. Linke hat mehr mit Dir gemeinsam als mit mir.
Der Kollege ist kein blinder Ausländerhasser, das ist Blödsinn. Da gibbet ganz andere Kaliber.

Da ich unverdächtiger bin (hoffe ich) darf ich die DKP benoten? Unnötige Pseudos, seit Jahrzehnten. Schleimige, ideologische Arschkriecher, die ihres Arsches verlustig gingen und und jetzt nicht mehr zu melden haben als ein Schriftsetzer in einer Online-Druckerei.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Sekretär des ZK »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 12:01 hat geschrieben: Die DKP war hier noch gar nicht Thema, wie passt die ins Bild?
Was passt wo in welches Bild? Liest Du die Beiträge, auf die du antwortest?
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Alexyessin » Mi 22. Jul 2015, 11:54 hat geschrieben: Eine Defintion von Ziel ist eine religiöse Spinnerei?
Eine Definition von Zielen die überspitzt im Endeffekt aussagen

"wir haben uns am Ende alle furchtbar lieb und treten ins
gesellschaftspolitische Paradies ein" hat religiöse Züge (für mich)
Ihr könnt ja meinetwegen daran glauben, dass dies irgendetwas
mit der Realität auf der Welt zu tun hat.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Piedro » Mi 22. Jul 2015, 12:03 hat geschrieben:
Der Kollege ist kein blinder Ausländerhasser, das ist Blödsinn. Da gibbet ganz andere Kaliber.

Da ich unverdächtiger bin (hoffe ich) darf ich die DKP benoten? Unnötige Pseudos, seit Jahrzehnten. Schleimige, ideologische Arschkriecher, die ihres Arsches verlustig gingen und und jetzt nicht mehr zu melden haben als ein Schriftsetzer in einer Online-Druckerei.
wenn Sudel-Ede mich betextet empfinde ich das als Belobigung, egal auf welche Weise.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Piedro » Mi 22. Jul 2015, 12:03 hat geschrieben:
Der Kollege ist kein blinder Ausländerhasser, das ist Blödsinn. Da gibbet ganz andere Kaliber.
Mal ganz unabhängig von "dem Kollegen" stelle ich mir gerade die Frage, ob blinde oder sehende Ausländerhasser schlimmer sind.
Da ich unverdächtiger bin (hoffe ich) darf ich die DKP benoten? Unnötige Pseudos, seit Jahrzehnten.
Ja.
Schleimige, ideologische Arschkriecher, die ihres Arsches verlustig gingen und und jetzt nicht mehr zu melden haben als ein Schriftsetzer in einer Online-Druckerei.
Das weniger. Ein Einsatz für die DKP war und ist mit gesellschaftlichen Konsequenzen und geringen Karriere-Aussichten verbunden. Man muss deren Sums schon glauben, um da mittun zu wollen. Das ist bei Freie Wähler, Piraten oder AfD schon anders [gewesen].
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:04 hat geschrieben:
Eine Definition von Zielen die überspitzt im Endeffekt aussagen

"wir haben uns am Ende alle furchtbar lieb und treten ins
gesellschaftspolitische Paradies ein" hat religiöse Züge (für mich)
Ihr könnt ja meinetwegen daran glauben, dass dies irgendetwas
mit der Realität auf der Welt zu tun hat.
Schon wieder sinnloser Käse. Dein Ko­ko­lo­res wird durch Wiederholung nicht verständlicher.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:44 hat geschrieben:
Also wenn das Ziel ein "demokratischer Sozialismus" ist, heisst das im
Umkehrschluss (sorry, ich bin nun einmal ein Logikfetischist), dass wir jetzt
irgendetwas anderes haben.
Was mich eben ganz brennend interessiert ist, was ist in diesem "Sozialismus" dann
grundlegend anders ist als heute.
Das geht auch aus deinen zitierten Phasen definitiv nicht hervor.
Diese Phrasen sind aus dem Grundsatzprogramm der CDU ;)
https://www.cdu.de/system/tdf/media/dok ... em&id=1919
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 13:04 hat geschrieben:
Eine Definition von Zielen die überspitzt im Endeffekt aussagen

"wir haben uns am Ende alle furchtbar lieb und treten ins
gesellschaftspolitische Paradies ein" hat religiöse Züge (für mich)
Ihr könnt ja meinetwegen daran glauben, dass dies irgendetwas
mit der Realität auf der Welt zu tun hat.
Der Unterschied ist, das diese Ziele zu erreichen wäre, während die Religion das für das Jenseits verspricht ;)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Sekretär des ZK » Mi 22. Jul 2015, 12:09 hat geschrieben:
Schon wieder sinnloser Käse. Dein Ko­ko­lo­res wird durch Wiederholung nicht verständlicher.
Warum ist Käse sinnlos?
Er hat einen nicht unwichtigen Anteil an der
Ernährung der Bevölkerung.
Allein in Deutschland werden jährlich 2,5 Mio Tonnen Käse hergestellt.
Wie viele das dann weltweit sind? Wahnsinn.

Ist das Gewicht aller Marx-Bücher die jährlich verlegt werden
höher oder niedriger.
Und was sagt uns das?
Steht die Weltrevolution vor der Tür?
Man weiss es nicht.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

Alexyessin » Mi 22. Jul 2015, 12:15 hat geschrieben:
Diese Phrasen sind aus dem Grundsatzprogramm der CDU ;)
https://www.cdu.de/system/tdf/media/dok ... em&id=1919
Auf die bin ich gar nicht eingegangen, sondern wie du nachlesen kannst auf den "demokratischen Sozialismus".
Hat nur fast geklappt, weil ich es schicht überlesen habe :p
Also maximal Unendschieden.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:18 hat geschrieben:
Warum ist Käse sinnlos?
Er hat einen nicht unwichtigen Anteil an der
Ernährung der Bevölkerung.
Allein in Deutschland werden jährlich 2,5 Mio Tonnen Käse hergestellt.
Wie viele das dann weltweit sind? Wahnsinn.

Ist das Gewicht aller Marx-Bücher die jährlich verlegt werden
höher oder niedriger.
Und was sagt uns das?
Steht die Weltrevolution vor der Tür?
Man weiss es nicht.
Die Weltrevolution wurde in Islamisierung umbenannt. Ob Käse dann noch erlaubt ist, weiß wieder keiner. Das Heilsversprechen der SPD ist einem religiösen nicht unähnlich, es ist unerreichbar und legitimiert in der Praxis vor allem Kollektivismus, Paternalismus und Eingriffe in Freiheit und Eigentum.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 13:23 hat geschrieben:
Auf die bin ich gar nicht eingegangen, sondern wie du nachlesen kannst auf den "demokratischen Sozialismus".
Hat nur fast geklappt, weil ich es schicht überlesen habe :p
Also maximal Unendschieden.
:D
Fehler schützt vor Strafe nicht.

Aber was ich damit schreiben will ist das es solche Phrasen in jedem Grundsatzprogramm gibt.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 13:29 hat geschrieben: Die Weltrevolution wurde in Islamisierung umbenannt. Ob Käse dann noch erlaubt ist, weiß wieder keiner. Das Heilsversprechen der SPD ist einem religiösen nicht unähnlich, es ist unerreichbar und legitimiert in der Praxis vor allem Kollektivismus, Paternalismus und Eingriffe in Freiheit und Eigentum.
Wieso schreibst du so einen Mist, den du nicht begründen kannst? Absicht?
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 12:29 hat geschrieben: Die Weltrevolution wurde in Islamisierung umbenannt. Ob Käse dann noch erlaubt ist, weiß wieder keiner. Das Heilsversprechen der SPD ist einem religiösen nicht unähnlich, es ist unerreichbar und legitimiert in der Praxis vor allem Kollektivismus, Paternalismus und Eingriffe in Freiheit und Eigentum.
Ich ordne ja solche Sprüche im Grundsatzprogramm der SPD auch geschichtlich ein,
sowie ja selbst die CDU nach dem Krieg den Begriff noch verwendete.
Aber heute ist es "kindische Folklore". Wenn sie es brauchen, müssen sie sich nicht
wundern, dass dies einige auch noch ernst nehmen und dann in der Endkonsequenz
das Original wählen.

Aber die Linke ist da eben viel konsequenter. Die füllen ihren "Sozialismus" auch
noch mit konkreten Inhalten (Verstaatlichungen von Banken, Überwindung kapitalistischer Produktionsbedingungen,
Austritt aus der NATO, Legalisierung aller Drogen usw, usf).
Dingen die die SPD so konkret nie ins Programm schreiben würde, was aber vor Jahrzehnten durchaus
sozialdemokratische Linie war.

Nun die Islamisierung, bzw. der Vormarsch des politischen Islam ist eine (traurige) weltweite
Realität. Warum gerade "Linke" (SPD, Grüne, Linke) so relativ gleichgültig darauf reagieren ist ein
Widerspruch zu den eigenen Lehren und Selbstverständnis den keiner so recht begreift.
Ich zumindest nicht.
HugoBettauer

Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 12:56 hat geschrieben:
Ich ordne ja solche Sprüche im Grundsatzprogramm der SPD auch geschichtlich ein,
sowie ja selbst die CDU nach dem Krieg den Begriff noch verwendete.
Aber heute ist es "kindische Folklore". Wenn sie es brauchen, müssen sie sich nicht
wundern, dass dies einige auch noch ernst nehmen und dann in der Endkonsequenz
das Original wählen.
Das Abrücken der SPD von diesen formal nicht aufgegebenen Zielen geschah schrittweise unter dem Eindruck der Erfolglosigkeit.
Die CDU hat sich hingegen sehr zügig politisch gegen die Aalener Thesen entschieden. Das sind für mich zwei verschiedene Ansätze.
Aber die Linke ist da eben viel konsequenter. Die füllen ihren "Sozialismus" auch
noch mit konkreten Inhalten (Verstaatlichungen von Banken
-> was am Charakter einer Bank nichts ändert und auch in der SPD immer mal wieder hochkocht am Stammtisch.
, Überwindung kapitalistischer Produktionsbedingungen,
-> was tut die Linke konkret dafür? Wie gestaltet sie so eine neue Ordnung aus?
Austritt aus der NATO
-> was tut die Linke dafür? Warum schließt sie Transatlantiker dann nicht aus? Warum erklärt Linke-Chef Gysi ungefragt in ausländischen Botschaften, dass dieser Punkt gegenstandlos ist?
, Legalisierung aller Drogen usw, usf).
Eine Forderung, die auch viele andere Parteien so oder ähnlich erheben, ohne mit unserer Ordnung zu brechen.
Dingen die die SPD so konkret nie ins Programm schreiben würde, was aber vor Jahrzehnten durchaus
sozialdemokratische Linie war.
Bis auf die Drogen ist das tatsächlich ein Wettrennen von Paradeiser und Tomate.
Nun die Islamisierung, bzw. der Vormarsch des politischen Islam ist eine (traurige) weltweite
Realität. Warum gerade "Linke" (SPD, Grüne, Linke) so relativ gleichgültig darauf reagieren ist ein
Widerspruch zu den eigenen Lehren und Selbstverständnis den keiner so recht begreift.
Ich zumindest nicht.
Das ist keine spezifisch linke Haltung, aber für den linken Flügel (SPD, grüne, Linke, NPD) erklärt sich hier ein interessantes Spannungsfeld: Die Träger dieser Religion vereinigen aus Sicht dieser Ideologen oftmals die hierzulande die Merkmale "Diskriminierung ausgesetzt", "Minderheit", "Unterschicht". Da Kritik an den Zugezogenen als konservativ gilt, vereinnahmt die linke Szene den Lobbyismus für Muslime als ihr Politikfeld. Daneben verbrüdern sie sich mit zahlreichen Kultur- und Politvereinigungen der Zugezogenen, die einige ideologische Fragmente teilen. Nicht wenige Kurden-, Araber- oder Türkengruppen haben sich ursprünglich mal irgendwie marxistisch oder gegen Diktatoren gerichtet. Oder gegen Kolonisation. Aus der besonderen nachkolonialen Lage heraus galten nationale Befreiungsbewegungen der dritten Welt den Linken als progressiv, unterstützenswert, historisch im Recht. Man darf auch nicht verachten, dass viele muslimische postkoloniale Staaten und Organisationen im Konflikt mit Israel standen und dabei aus verschiedenen Gründen die Underdog-Rolle einnahmen. Man denke nur mal an die frühe PLO, an Ghaddafis verschiedene Pan-ismen, an Ägyptens Weg zwischen Ost- und Westorientierung oder an den Iran nach der Revolution. Mit dem Einsatz für diese Verlierer im Weltmaßstab verband sich die Gelegenheit, Israel böser Taten zu bezichtigen. Egal, inwieweit dies treffend sein mag oder nicht, es ist in jedem Fall reizvoll für weite Teile des linken Klientel. Sind irgendwo hingegen mal die Juden irgendwo die Underdog-Minderheit, was in der Welt leider nicht so selten ist, dann haben die Linken kein Problem damit, ihre Underdog-Solidarität auch auf jene zu erstrecken.

Es ist eine seltsame Szene bei den Linken.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Alexyessin »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 14:24 hat geschrieben: Das ist keine spezifisch linke Haltung, aber für den linken Flügel (SPD, grüne, Linke, NPD)
Wo ist denn die NPD eine linke Partei? Hast du aus der Geschichte nichts gelernt oder warum relativierst du hier eine rechtsradikale Partei? Aber wie ich dich kenne, kommt eh nichts. Denn dann müsstest du bekennen, geistig einen Fehler gemacht zu haben.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Helmuth_123 »

SoleSurvivor » Di 21. Jul 2015, 23:24 hat geschrieben: Der Eindruck drängt sich auf. Man möchte das Klientel nicht AfD und NPD überlassen und bedient Codes, ohne in der praktischen Politik allzu viele Zugeständnisse zu machen. Nachdem mit der AfD keiner mehr spielen mag und CDU und FDP die Aufnahme ihrer Spaltprodukte ablehnten, bietet Gabriel hier eine Rückkehr in den Schoß der Honorigkeit an.
Richtig, man haut Schlagworte heraus. Dahinter stehen, tut aber nichts. So wie es die CDU seit ihrer Gründung macht, die ist damit bisher ganz erfolgreich gefahren.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

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Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Zvi Back
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 13:24 hat geschrieben:
-> was am Charakter einer Bank nichts ändert und auch in der SPD immer mal wieder hochkocht am Stammtisch.
In der SPD sind das aber eher Einzelmeinungen. Bei den Linken sind solche Phantasien die Gesellschaft
komplett umzudrehen jedoch bei nahezu jedem bitterer Ernst.
was tut die Linke konkret dafür? Wie gestaltet sie so eine neue Ordnung aus?
Wie gesagt, sie haben es programmatisch zumindest fixiert. Wie sie das dann (theoretisch) in der Praxis umsetzen würden
bleibt offen, denn dieser Sozialismus ist ohne diktatorische Elemente gar nicht umsetzbar. (siehe Venezuela)
Das wissen die Brüder_innen :D ganz genau.
Eine Verstaatlichung ergibt keinen Sinn, wenn nach 5 Jahren und Wahlen alles wieder anders sein kann.

was tut die Linke dafür? Warum schließt sie Transatlantiker dann nicht aus? Warum erklärt Linke-Chef Gysi ungefragt in ausländischen Botschaften, dass dieser Punkt gegenstandlos ist?
Solche Typen denken historisch auf der Zeitachse in längeren Bereichen. Das für ihr Ziel Zwischenschritte erforderlich sind
ist ihnen klar.
Eine Forderung, die auch viele andere Parteien so oder ähnlich erheben, ohne mit unserer Ordnung zu brechen.
maximal bei den Grünen. Bei der SPD wäre so eine Forderung nicht durchsetzbar.
Das ist keine spezifisch linke Haltung, aber für den linken Flügel (SPD, grüne, Linke, NPD) erklärt sich hier ein interessantes Spannungsfeld: Die Träger dieser Religion vereinigen aus Sicht dieser Ideologen oftmals die hierzulande die Merkmale "Diskriminierung ausgesetzt", "Minderheit", "Unterschicht". Da Kritik an den Zugezogenen als konservativ gilt, vereinnahmt die linke Szene den Lobbyismus für Muslime als ihr Politikfeld. Daneben verbrüdern sie sich mit zahlreichen Kultur- und Politvereinigungen der Zugezogenen, die einige ideologische Fragmente teilen. Nicht wenige Kurden-, Araber- oder Türkengruppen haben sich ursprünglich mal irgendwie marxistisch oder gegen Diktatoren gerichtet. Oder gegen Kolonisation. Aus der besonderen nachkolonialen Lage heraus galten nationale Befreiungsbewegungen der dritten Welt den Linken als progressiv, unterstützenswert, historisch im Recht. Man darf auch nicht verachten, dass viele muslimische postkoloniale Staaten und Organisationen im Konflikt mit Israel standen und dabei aus verschiedenen Gründen die Underdog-Rolle einnahmen. Man denke nur mal an die frühe PLO, an Ghaddafis verschiedene Pan-ismen, an Ägyptens Weg zwischen Ost- und Westorientierung oder an den Iran nach der Revolution. Mit dem Einsatz für diese Verlierer im Weltmaßstab verband sich die Gelegenheit, Israel böser Taten zu bezichtigen. Egal, inwieweit dies treffend sein mag oder nicht, es ist in jedem Fall reizvoll für weite Teile des linken Klientel. Sind irgendwo hingegen mal die Juden irgendwo die Underdog-Minderheit, was in der Welt leider nicht so selten ist, dann haben die Linken kein Problem damit, ihre Underdog-Solidarität auch auf jene zu erstrecken.

Es ist eine seltsame Szene bei den Linken.
[/quote][/quote]

Ich glaube jetzt schmeisst du zu viel durcheinander. Auch die Motivation ist höchst unterschiedlich.

Das z.B. bei Linken und Grünen Israel nicht sonderlich gut angesehen war ist keine neue Erkenntnis.
Viele der grünen Sympathisanten hatte in der Gründungsphase Verbindungen zu palästinensischen
Terroristen oder standen ihnen nah.
Damals hat aber Religion quasi keine Rolle gespielt. Es waren, wie du richtig schreibst, "Befreiungsbewegungen".
Die Nähe gab es in der SPD in dem Maß nicht, selbst wenn man damals durchaus hochgratig naiv war.
Das heute ist ja etwas anderes. Es ist eine Renaissance des Religiösen und tritt derzeit in Form unfassbarer Gewalt
auf. Bis vor relativ wenigen Jahren war in der SPD der Beitritt der Türkei in die EU quasi Parteiräson.

Heute, nachdem Erdogan sich immer mehr als religiösen Eiferer zeigt ist dies kein Thema mehr vom wirtschaftlichen
mal völlig abgesehen.
Das hat auch erst einmal mit unseren Menschen hier in Deutschland nicht so viel zu tun.
Die SPD ist von Seiten der Basis (nicht mal so sehr der Parteispitze) in einen Überbietungswettkampf
der "Gutmenschen" eingetreten, denen Toleranz über alle anderen Werte ging.
Und nun ist es so, dass man über Problematiken wie das Flüchtlingsthema oder meinetwegen Religion
nicht mehr sachlich reden kann. Für jeden Politiker der SPD ist dies vermintes Terrain,
obwohl jeder Arbeiter im Pott da ganz anders redet.
Die Partei will realpolitisch agieren, wird aber von der (linken) Basis diesbezüglich oft eingeholt.
Die NPD hat ja in dem Sinn kein Problem mit zu viel Toleranz, sondern eher dem Gegenteil.
Die sind in einer Zeitschleife hängen geblieben und argumentieren eher völkisch-National.
Deren Sympathie mit Iran oder Palästina ist rein taktischer Natur.
Da ist der Verachtung auf Israel/Juden und die USA das Hauptmotiv. Da gibt es durchaus
Parallelen zur "die Linke" oder linken Grünen aus der Gründungszeit.
All das hat in der SPD eigentlich keine große Rolle gespielt.
Letztendlich wurde die SPD erst von Grünen, dann von der Linke zermürbt.
Und jetzt noch die Kanzlerin.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 22. Jul 2015, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 17:15 hat geschrieben: Das z.B. bei Linken und Grünen Israel nicht sonderlich gut angesehen war ist keine neue Erkenntnis.
Viele der grünen Sympathisanten hatte in der Gründungsphase Verbindungen zu palästinensischen
Terroristen oder standen ihnen nah.
Damals hat aber Religion quasi keine Rolle gespielt. Es waren, wie du richtig schreibst, "Befreiungsbewegungen".
Die Nähe gab es in der SPD in dem Maß nicht, selbst wenn man damals durchaus hochgratig naiv war.
Das heute ist ja etwas anderes. Es ist eine Renaissance des Religiösen und tritt derzeit in Form unfassbarer Gewalt
auf. Bis vor relativ wenigen Jahren war in der SPD der Beitritt der Türkei in die EU quasi Parteiräson.

Heute, nachdem Erdogan sich immer mehr als religiösen Eiferer zeigt ist dies kein Thema mehr vom wirtschaftlichen
mal völlig abgesehen.
Das hat auch erst einmal mit unseren Menschen hier in Deutschland nicht so viel zu tun.
Die SPD ist von Seiten der Basis (nicht mal so sehr der Parteispitze) in einen Überbietungswettkampf
der "Gutmenschen" eingetreten, denen Toleranz über alle anderen Werte ging.
Und nun ist es so, dass man über Problematiken wie das Flüchtlingsthema oder meinetwegen Religion
nicht mehr sachlich reden kann. Für jeden Politiker der SPD ist dies vermintes Terrain,
obwohl jeder Arbeiter im Pott da ganz anders redet.
Die Partei will realpolitisch agieren, wird aber von der (linken) Basis diesbezüglich oft eingeholt.
Die NPD hat ja in dem Sinn kein Problem mit zu viel Toleranz, sondern eher dem Gegenteil.
Die sind in einer Zeitschleife hängen geblieben und argumentieren eher völkisch-National.
Deren Sympathie mit Iran oder Palästina ist rein taktischer Natur.
Da ist der Verachtung auf Israel/Juden und die USA das Hauptmotiv. Da gibt es durchaus
Parallelen zur "die Linke" oder linken Grünen aus der Gründungszeit.
All das hat in der SPD eigentlich keine große Rolle gespielt.
Letztendlich wurde die SPD erst von Grünen, dann von der Linke zermürbt.
Und jetzt noch die Kanzlerin.
Die Grünen, soweit sie nicht fehlgeleitete CDU-Kompatible auf Irrweg sind, sind ja Fleisch vom Fleische der SPD - die durchaus richtige Bemerkung, dass das linke Spektrum bei SPD und Grünen heute sehr verschieden motiviert zu der Frage steht, überblendet aber, dass noch vorher, in den 80ern und 70ern, solche Leute eher Jusos wurden - wenn sie nicht in irgendwelchen abgedrehten ML- oder K-Gruppen versandeten, die zu vielfältig und schräg sind, um sie hier im einzelnen zu analysieren.

Die seltsame Begeisterung oder doch zumindest Toleranz für die palästinensische Politik selbst der Hamas (!) bei Jusos, Grünen, LINKErn usw ist vielleicht "geerbt" aus der Zeit, wie du sie beschreibst. Allianzen und Organisationen überleben ja oft ihre Entstehungsbedingungen. Heute gehen sie aber einher mit einer generellen Kritikunfähigkeit gegenüber den Feinden Israels. Sigmar Gabriel, der erste Politiker nach dem Iranvertrag, der nach Teheran gratulieren flog. Sigmar Gabriel, der die Lage in Hebron auf Facebook mit einem Apartheidregime vergleicht. Sigmar Gabriel, über den in linken Blogs wilde Theorien verbreitet werden, er sei selbst Muslim. Zufall?
Zuletzt geändert von HugoBettauer am Mi 22. Jul 2015, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

Die da wären?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Zvi Back »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 17:48 hat geschrieben: Die Grünen, soweit sie nicht fehlgeleitete CDU-Kompatible auf Irrweg sind, sind ja Fleisch vom Fleische der SPD - die durchaus richtige Bemerkung, dass das linke Spektrum bei SPD und Grünen heute sehr verschieden motiviert zu der Frage steht, überblendet aber, dass noch vorher, in den 80ern und 70ern, solche Leute eher Jusos wurden - wenn sie nicht in irgendwelchen abgedrehten ML- oder K-Gruppen versandeten, die zu vielfältig und schräg sind, um sie hier im einzelnen zu analysieren.



Sehe ich auch so. Das ist ein sehr komplexes Thema
Die seltsame Begeisterung oder doch zumindest Toleranz für die palästinensische Politik selbst der Hamas (!) bei Jusos, Grünen, LINKErn usw ist vielleicht "geerbt" aus der Zeit, wie du sie beschreibst. Allianzen und Organisationen überleben ja oft ihre Entstehungsbedingungen. Heute gehen sie aber einher mit einer generellen Kritikunfähigkeit gegenüber den Feinden Israels. Sigmar Gabriel, der erste Politiker nach dem Iranvertrag, der nach Teheran gratulieren flog. Sigmar Gabriel, der die Lage in Hebron auf Facebook mit einem Apartheidregime vergleicht. Sigmar Gabriel, über den in linken Blogs wilde Theorien verbreitet werden, er sei selbst Muslim. Zufall?
Die Kritikunfähigkeit gegenüber den Feiden Israels ist aber in der SPD zumindest nicht flächendeckend.
Die SPD aber auch die CDU ist was das Thema betrifft hochgratig naiv.
Wer ersthaft glaubt ein Staat Palästina wäre derzeit lebensfähig oder gar ein Stabilitätsfaktor in der Region geht
zumindest in meinen Augen mindestens naiv bis verantwortungslos mit dem Thema um.
Und das Gabriel nun in den Iran gereist ist. Glaub doch nicht ernsthaft, dass dies nicht mit der Kanzlerin/CDU abgestimmt
ist und er ganz konkrete Aufgaben hat, damit Deutschland Milliarden verdienen kann.
Gabriel Muslim :?: -höre ich zum ersten Mal. Aber linke Blogs sind jetzt nicht so mein Ding.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

.....ups...falsch zitiert...
Zuletzt geändert von think twice am Mi 22. Jul 2015, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Zvi Back » Mi 22. Jul 2015, 18:00 hat geschrieben:


Sehe ich auch so. Das ist ein sehr komplexes Thema



Die Kritikunfähigkeit gegenüber den Feiden Israels ist aber in der SPD zumindest nicht flächendeckend.
Die SPD aber auch die CDU ist was das Thema betrifft hochgratig naiv.
Wer ersthaft glaubt ein Staat Palästina wäre derzeit lebensfähig oder gar ein Stabilitätsfaktor in der Region geht
zumindest in meinen Augen mindestens naiv bis verantwortungslos mit dem Thema um.
Am Beispiel von Kosovo oder BH sehen wir, dass ein Staat nicht lebensfähig sein muss, um von europäischen Politikern forciert zu werden.
er ganz konkrete Aufgaben hat, damit Deutschland Milliarden verdienen kann.
Hoffentlich vermasselt er das nicht. Auffällig war das schon - ausgerechnet er mit seinen Apartheid-Sprüchen!

Ich habe keine Ahnung ob solche Gerüchte stimmen und es ist mir egal. Von einem deutschen Minister erwarte ich, dass er Privatsachen wie seine Religion nicht in die deutschen Interessen hineinpfuschen lässt.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

@ZviBack
"Die SPD ist von Seiten der Basis (nicht mal so sehr der Parteispitze) in einen Überbietungswettkampf
der "Gutmenschen" eingetreten, denen Toleranz über alle anderen Werte ging.
Und nun ist es so, dass man über Problematiken wie das Flüchtlingsthema oder meinetwegen Religion
nicht mehr sachlich reden kann. Für jeden Politiker der SPD ist dies vermintes Terrain,
obwohl jeder Arbeiter im Pott da ganz anders redet."
------------------------------------------------------------------------
"Überbietungswettkampf der Gutmenschen, denen Toleranz über alle anderen Werte geht" klingt wie Tatjana Finsterling von Pegida.
Und wieviel Arbeiter aus dem Pott kennst du, dass du meinst, für alle sprechen zu können?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

Er spricht über sie, nicht für sie.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 19:10 hat geschrieben:Er spricht über sie, nicht für sie.
Nein, er schrieb wörtlich, dass jeder Arbeiter im Pott anders denkt. Woher weiß er das?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

think twice » Mi 22. Jul 2015, 18:12 hat geschrieben: Nein, er schrieb wörtlich, dass jeder Arbeiter im Pott anders denkt. Woher weiß er das?
Bei dieser Redeweise darfst du nicht wörtlich interpretieren.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

Aber sorry, ich wollte euch nicht bei eurer Analyse stören. ;)
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 19:16 hat geschrieben: Bei dieser Redeweise darfst du nicht wörtlich interpretieren.
Warum nicht?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von HugoBettauer »

think twice » Mi 22. Jul 2015, 18:16 hat geschrieben:Aber sorry, ich wollte euch nicht bei eurer Analyse stören. ;)
Du störst doch nicht. Da gibt es Personen...
Was glaubst du eigentlich, wenn man die Zahl der Diskussionen über Israel und die Zahl der Diskussionen über Syrien bei einem SPD-Ortsverein-Stammtisch vergleicht, was da häufiger vorkommt?
Warum nicht?
Weil du ihn dann mißverstehen könntest. Er hat nicht bei jedem einzelnen nachgeguckt, soviel ist klar. Er präsentiert ein allgemeines Lagebild, um Randfälle und Ausnahmen bereinigt.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

Und welche wichtigen Dinge kann Angela Merkel nicht erledigen, solange die SPD mitregiert?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von think twice »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 19:19 hat geschrieben: Du störst doch nicht. Da gibt es Personen...
Was glaubst du eigentlich, wenn man die Zahl der Diskussionen über Israel und die Zahl der Diskussionen über Syrien bei einem SPD-Ortsverein-Stammtisch vergleicht, was da häufiger vorkommt?

Syrien ist öfter Thema.


Weil du ihn dann mißverstehen könntest. Er hat nicht bei jedem einzelnen nachgeguckt, soviel ist klar. Er präsentiert ein allgemeines Lagebild, um Randfälle und Ausnahmen bereinigt.
Wie kann er ein allgemeines Lagebild präsentieren, wenn er sich überhaupt nicht in der Region aufhält.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Piedro »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 12:07 hat geschrieben: Mal ganz unabhängig von "dem Kollegen" stelle ich mir gerade die Frage, ob blinde oder sehende Ausländerhasser schlimmer sind.
Ich würde dem Kollegen keinen Haß unterstellen. Gewiß läßt er Abneigungen erkennen, allerdings beziehen die sich eher nicht auf "Ausländer". Jemandem wie ZwiBack Haß vorzuwerfen halte ich halt für stark übertrieben. Aber der nimmt ja auch kein Blatt vor den Mund... Ich wollt's halt gesagt haben. Haß ist für mich was anderes als das, was ZB erkennen läßt.
Piedro

Re: Ist Sig. Gabriel ein politischer Prophet?

Beitrag von Piedro »

think twice » Mi 22. Jul 2015, 18:20 hat geschrieben:Und welche wichtigen Dinge kann Angela Merkel nicht erledigen, solange die SPD mitregiert?
Eine Koalition mit der Afd.
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