Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

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Blickwinkel
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Sa 4. Jul 2015, 10:46 hat geschrieben:
Vielleicht schaffen sie es ja in Kooperation mit den anderen EU-Ländern. Ich bin da nicht so pessemistisch.
Ich schon, weil die Griechen das als Einmischung oder Okkupation ihres Landes ansehen werden. Es wird nicht funktionieren.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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JJazzGold
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

Wähler » Sa 4. Jul 2015, 10:33 hat geschrieben:
Die Korrekturprozesse und Strukturreformen in der griechischen Wirtschaft sollten aber von einer sinnvollen Finanz- Wirtschafts- und Sozialpolitik begleitet werden. Der Markt allein wird es nicht richten. Irgendeine nationale oder EU-Institution muss sich auch um die Armen und Kranken kümmern.
Ich gehe davon aus, dass es dafür Hilfspakete geben wird, wenn ich mir auch die Verteilung der Gelder und deren sachgerechte Anwendung zurzeit noch nicht so richtig vorstellen kann. Das lässt sich sich aber sicher einrichten.
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unity in diversity
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

JJazzGold » Sa 4. Jul 2015, 10:25 hat geschrieben:
Ich gehe davon aus, dass es dafür Hilfspakete geben wird, wenn ich mir auch die Verteilung der Gelder und deren sachgerechte Anwendung zurzeit noch nicht so richtig vorstellen kann. Das lässt sich sich aber sicher einrichten.
Nach EU-Verständnis sind die Griechen Falschwähler gewesen, weil sie sich Syriza vor die Türe geworfen haben.
Das muß und wird geahndet werden.
Wenn sie morgen mit Nein stimmen, werden alle Münzen und Scheine mit der Eule und anderen griechischen Symbolen drauf, von der EZB verrufen.
Danach können die Griechen ihre Matratzen zu den Banken schleppen und es heißt lapidar, legen sie es auf die Waage, wir zahlen Materialwert.
Stimmen sie mit Ja, müssen sie ihr Geld umgehend wieder in die allerheiligsten Geldkathedralen einzahlen, damit darauf Zwangsabgaben erhoben werden können.
Die Einschläge kommen näher.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 15:46 hat geschrieben: Nach EU-Verständnis sind die Griechen Falschwähler gewesen, weil sie sich Syriza vor die Türe geworfen haben.
Das muß und wird geahndet werden.
Wenn sie morgen mit Nein stimmen, werden alle Münzen und Scheine mit der Eule und anderen griechischen Symbolen drauf, von der EZB verrufen.
Danach können die Griechen ihre Matratzen zu den Banken schleppen und es heißt lapidar, legen sie es auf die Waage, wir zahlen Materialwert.
Stimmen sie mit Ja, müssen sie ihr Geld umgehend wieder in die allerheiligsten Geldkathedralen einzahlen, damit darauf Zwangsabgaben erhoben werden können.
Die Einschläge kommen näher.
Es winken allen Deutschen, der Ukraine- und der Griechen-Cent.
Würde die EZB den Vorstellungen Tsipras folgen dann würde uns ein Griechenland-Euro winken, nicht nur ein Cent.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 4. Jul 2015, 15:50 hat geschrieben: Würde die EZB den Vorstellungen Tsipras folgen dann würde uns ein Griechenland-Euro winken, nicht nur ein Cent.
Onkel Sam hat aus geostrategischen Gründen Einspruch gegen die EU-"Rettungspolitik" erhoben.
:)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 15:58 hat geschrieben: Onkel Sam hat aus geostrategischen Gründen Einspruch gegen die EU-"Rettungspolitik" erhoben.
:)
Der kann Einspruch erheben, wie er will. Wer mitbestimmen will, muß mitbezahlen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 4. Jul 2015, 16:22 hat geschrieben: Der kann Einspruch erheben, wie er will. Wer mitbestimmen will, muß mitbezahlen.
Diese Forderung hat das Zeug, dich nach Guantanamo zu verbringen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

happySchland » Fr 3. Jul 2015, 21:03 hat geschrieben: Syriza ist den Gläubigern sehr weit entgegengekommen... .
Da kann man nur von Wahrnehmungsverzerrung reden. Griechenland leiht sich Geld, kann seine Schulden nicht bezahlen. Die Folgen: Schuldenschnitt, Umschuldung, Aussetzung von Tilgungen, günstige Refinanzierung, neue Kredite. In Relation die Staatsschuld ist die Zinslast, die Griechenland heute trägt niedriger als die der BRD.

Aber Syriza kommt den Gläubigern entgegen :-))) Mit was bitte? Damit, dass sie ihre Schulden nicht zahlen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 16:58 hat geschrieben: Diese Forderung hat das Zeug, dich nach Guantanamo zu verbringen.
Tatsächlich? Wer fordert, muß den Geldbeutel aufmachen. Eigentlich etwas, was unseren Linken doch gefallen müßte.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 4. Jul 2015, 17:48 hat geschrieben: Tatsächlich? Wer fordert, muß den Geldbeutel aufmachen. Eigentlich etwas, was unseren Linken doch gefallen müßte.
Die USA fordern aus geostrategischen Gründen eine Abkehr von den neoliberalen Lebenslügen.
Das hat es noch nie gegeben.
:D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 17:50 hat geschrieben: Die USA fordern aus geostrategischen Gründen eine Abkehr von den neoliberalen Lebenslügen.
Das hat es noch nie gegeben.
:D
Du kennst ja die Motivation der USA ziemlich gut, wie's scheint. Hast du einen Maulwurf im Oral Office sitzen? :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 16:46 hat geschrieben: Nach EU-Verständnis sind die Griechen Falschwähler gewesen, weil sie sich Syriza vor die Türe geworfen haben.
Das muß und wird geahndet werden.
Wenn sie morgen mit Nein stimmen, werden alle Münzen und Scheine mit der Eule und anderen griechischen Symbolen drauf, von der EZB verrufen.
Danach können die Griechen ihre Matratzen zu den Banken schleppen und es heißt lapidar, legen sie es auf die Waage, wir zahlen Materialwert.
Stimmen sie mit Ja, müssen sie ihr Geld umgehend wieder in die allerheiligsten Geldkathedralen einzahlen, damit darauf Zwangsabgaben erhoben werden können.
Die Einschläge kommen näher.
Es winken allen Deutschen, der Ukraine- und der Griechen-Cent.

Wie meinen?
Nach EU Verständnis muss den EU Bürgern vermittelt werden, wohin ihr Geld wandert.
Weshalb allen Deutschen der Griechencent winkt, erschließt sich mir nicht, mag daran liegen, dass ich kein Münzalbum besitze. Weshalb allen Deutschen der Ukrainecent winkt, erschließt sich mir noch weniger. Die Ukraine ist kein EU Staat.
Könnten Sie das bitte näher erläutern. Danke.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 4. Jul 2015, 17:53 hat geschrieben: Du kennst ja die Motivation der USA ziemlich gut, wie's scheint. Hast du einen Maulwurf im Oral Office sitzen? :D
Industrielle Hochlohnarbeitsplätze dürften künftig noch knapper werden.
Deshalb dürfte kein Industrieland daran interessiert sein, ernstzunehmende Konkurrenten zu fördern und zu entwickeln.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » Sa 4. Jul 2015, 18:30 hat geschrieben: Industrielle Hochlohnarbeitsplätze dürften künftig noch knapper werden.
Deshalb dürfte kein Industrieland daran interessiert sein, ernstzunehmende Konkurrenten zu fördern und zu entwickeln.
Bitte nochmal meine Frage ansehen und den Bezug dann herstellen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

happySchland » Fr 3. Jul 2015, 21:03 hat geschrieben: Syriza ist den Gläubigern sehr weit entgegengekommen... .
3x schwarzer Kater » Sa 4. Jul 2015, 17:46 hat geschrieben: Da kann man nur von Wahrnehmungsverzerrung reden.
Es ist Fakt. Schwarz auf weiß nachzulesen.
Hingegen bewegen sich die Gläubiger maximal einen Milimeter weit.
3x schwarzer Kater » Sa 4. Jul 2015, 17:46 hat geschrieben: Griechenland leiht sich Geld, kann seine Schulden nicht bezahlen. Die Folgen: Schuldenschnitt, Umschuldung, Aussetzung von Tilgungen, günstige Refinanzierung, neue Kredite. In Relation die Staatsschuld ist die Zinslast, die Griechenland heute trägt niedriger als die der BRD.
Was die Griechen vorher gemacht haben, ist irrelevant für die Tatsache das Syriza den Gläubigern weit entgegenkam.
Ebenso dürfte doch endlich einmal angekommen sein das Griechenland selbst mit Minizinsen die Schulden nicht bedienen kann. Schon gar nicht wenn mit den Reformen die Wirtschaftsleistung immer und immer mehr gesenkt wird.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nomen Nescio »

happySchland » Sa 4. Jul 2015, 21:05 hat geschrieben:Was die Griechen vorher gemacht haben, ist irrelevant für die Tatsache das Syriza den Gläubigern weit entgegenkam.
ich hörte gestern eine diskussion im radio. darin sagte ei8n prof, daß er enttäuscht war. statt auf 110% (BIP??) zu bleiben/kommen (??) beträgt es jetzt 140%. das geschah unter tsipras.
was diese ziffenr auch sind, was sie darstellen und woher sie auch kommen, eines ist sicher: tsipras regierung hat falsche maßnahmen genommen.

so hörte ich gestern auch sagen (ist das wahr) daß tsipras weigerte die steuer für reiche leute zu erhöhen. das hätte er aber mindestens tun müssen.
weiter sagte der prof etwas, das logisch scheint. wenn du steuerethos verbessern willst, muß die kontrolle nicht so lasch sein. viel mehr menschen müssen da angestellt werden um nepotismus, klientelismus und regelrechten betrug zu verhindern. das scheint aber nicht durch die EU gestattet zu sein. ob tsipras da seine extra beamten anstellte, ist aber fragwürdig.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von unity in diversity »

zollagent » Sa 4. Jul 2015, 19:02 hat geschrieben: Bitte nochmal meine Frage ansehen und den Bezug dann herstellen.
Die Amerikaner wünschen mit guten Worten und Schulterklopfen zu bezahlen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity » So 5. Jul 2015, 07:12 hat geschrieben: Die Amerikaner wünschen mit guten Worten und Schulterklopfen zu bezahlen.
Aha, du setzt einfach deine Vermutungsorgie fort. Nun denn.......
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

@Nomen Nescio
Wissen Sie welcher Radiosender?
Viele haben eine Mediathek und da kann man nachschauen.
So ist das bissl dünn. Unbekannter Prof. enttäuscht über i-welche Zahlen und stellt leere Behauptungen auf.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nomen Nescio »

happySchland » So 5. Jul 2015, 08:36 hat geschrieben:@Nomen Nescio
Wissen Sie welcher Radiosender?
Viele haben eine Mediathek und da kann man nachschauen.
So ist das bissl dünn. Unbekannter Prof. enttäuscht über i-welche Zahlen und stellt leere Behauptungen auf.
radio 1. ich zweifle über die zeit. vllt erinnere ich mich das noch. es war vermutlich im block von 18-20 uhr. könnte aber auch zwischen 23 und 24 uhr gewesen sein.

radio 1 ist bei uns immer die nachrichtensender. daher das ich immer 1 oder 4 (klassische musik) höre.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

Was ist eigentlich mit der Steuereintreibung in Griechenland?

Unter Tsipras sind die Steuereinnahmen noch einmal eingebrochen.

Erinnert sich noch jemand an den griechischen Steuerprüfer, der unter der Regierung von Samaras wegen "Übereifer" gefeuert wurde.

Man sagte dem Mann damals:
Steuerhinterzieher sind auch Wähler.
:dead:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

happySchland » Sa 4. Jul 2015, 22:05 hat geschrieben: Was die Griechen vorher gemacht haben, ist irrelevant für die Tatsache das Syriza den Gläubigern weit entgegenkam.
Schon allein die Grundaussage ist an Blödsinn kaum zu überbieten. Ein Schuldner, der seine Schulden nicht bezahlen kann, kommt schon von Haus aus seinen Gläubigern nicht entgegen. Mit was denn?
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am So 5. Jul 2015, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Libmar »

Hast du einen Maulwurf im Oral Office sitzen? :D

Zeitweise wars wirklich ein "Oraloffice" :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Libmar » So 5. Jul 2015, 19:58 hat geschrieben:

Zeitweise wars wirklich ein "Oraloffice" :D
Eben! :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Alexyessin »

happySchland » Sa 4. Jul 2015, 22:05 hat geschrieben:
Es ist Fakt. Schwarz auf weiß nachzulesen.
Hingegen bewegen sich die Gläubiger maximal einen Milimeter weit.

Was die Griechen vorher gemacht haben, ist irrelevant für die Tatsache das Syriza den Gläubigern weit entgegenkam.
Ebenso dürfte doch endlich einmal angekommen sein das Griechenland selbst mit Minizinsen die Schulden nicht bedienen kann. Schon gar nicht wenn mit den Reformen die Wirtschaftsleistung immer und immer mehr gesenkt wird.
Mit welchen Reformen werden denn die Wirtschaftsleistungen gesenkt? Wäre doch mal eine sachliche Erklärung wert.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Fest steht, es wird ein böses Erwachen in GR geben, wenn die neue Drachme erheblich an Wert verliert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

Alexyessin » Mo 6. Jul 2015, 10:26 hat geschrieben: Mit welchen Reformen werden denn die Wirtschaftsleistungen gesenkt? Wäre doch mal eine sachliche Erklärung wert.
Nicht wenn ich darin keine ernsthafte Frage sehe.
Mehrwertssteuererhöhungen und Rentenkürzungen.
Rentenkürzungen/Streichungen als Haupteinkommensquelle der Familien senken die (potentielle) Nachfrage.
Mehrwertssteuererhöhungen im Tourismus betreffen eines der wenigen Wirtschaftsgebiete Griechenlands bei dem der Ruf nach Wettbewerbsfähigkeit keine Nebelkerze ist.

Für mich klingt Ihre Frage daher ungefähr so: Axt? Welche Axt?
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

happySchland » Mo 6. Jul 2015, 10:52 hat geschrieben: Nicht wenn ich darin keine ernsthafte Frage sehe.
Mehrwertssteuererhöhungen und Rentenkürzungen.
Rentenkürzungen/Streichungen als Haupteinkommensquelle der Familien senken die (potentielle) Nachfrage.
Mehrwertssteuererhöhungen im Tourismus betreffen eines der wenigen Wirtschaftsgebiete Griechenlands bei dem der Ruf nach Wettbewerbsfähigkeit keine Nebelkerze ist.

Für mich klingt Ihre Frage daher ungefähr so: Axt? Welche Axt?
Die Frage hierbei ist rein mathematischer Natur: senken die Einsparungen das Defizit weiter als die Nachfrageschwächung sich auswirkt?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

@zollagent
Indem an der Haupteinkommensquelle der griechischen Familien und dem Hauptwirtschaftszweig die Axt geschwungen wird?
Was für ein Szenario brauch es, dass dabei nicht die Nachfrage sinkt und das Defizit steigt? :?:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

happySchland » Mo 6. Jul 2015, 11:52 hat geschrieben: Nicht wenn ich darin keine ernsthafte Frage sehe.
Mehrwertssteuererhöhungen und Rentenkürzungen.
Rentenkürzungen/Streichungen als Haupteinkommensquelle der Familien senken die (potentielle) Nachfrage.
Mehrwertssteuererhöhungen im Tourismus betreffen eines der wenigen Wirtschaftsgebiete Griechenlands bei dem der Ruf nach Wettbewerbsfähigkeit keine Nebelkerze ist.

Für mich klingt Ihre Frage daher ungefähr so: Axt? Welche Axt?
Ja, das klingt für mich natürlich auch so, wie klingt es denn für dich, dass die Reichen noch nicht richtig besteuert werden und die Korruption in GR blüht? Warum gibt es noch immer kein Kataster-Amt?

Hat die Troika wirklich reine Kürzungen gefordert oder waren das nicht die Maßnahmen der gr. Regierungen, weil sie die richtigen Reformen nicht angehen wollten, gemäß dem Motto Bock der zum Gärtner gemacht wird?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

happySchland » Mo 6. Jul 2015, 13:01 hat geschrieben:@zollagent
Indem an der Haupteinkommensquelle der griechischen Familien und dem Hauptwirtschaftszweig die Axt geschwungen wird?
Was für ein Szenario brauch es, dass dabei nicht die Nachfrage sinkt und das Defizit steigt? :?:
Wieso zahlen die Griechen ihre Steuern nicht?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Fadamo »

Blickwinkel » Mo 6. Jul 2015, 12:23 hat geschrieben:
Wieso zahlen die Griechen ihre Steuern nicht?

Würdest du Steuern zahlen, wenn du weißt, dass sie nicht der Allgemeinheit der Griechen zu gute kommt, sondern den Gläubigern anderer Staaten ?
In Griechenland gibt es nur ein Motto: Jeder rette sein Geld ,wer kann.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Tom Bombadil »

Blickwinkel » Mo 6. Jul 2015, 13:23 hat geschrieben:
Wieso zahlen die Griechen ihre Steuern nicht?
Deswegen:
Steuern als Diebstahl des Staats
Griechenland ist eine Demokratie. Die Politik funktioniert dennoch anders als in den meisten Staaten Europas. Noch immer verhalten sich die Griechen, obwohl sie seit fast zwei Jahrhunderten unabhängig sind, wie Gefangene ihrer Geschichte. Und sie sehen in ihrem Staat den ungerechten und despotischen Steuereintreiber; viele nehmen die Steuern unverändert als Diebstahl des Staats an ihrem Erarbeiteten wahr. Wenig verbreitet ist in dem Land, in dem durch die Beratschlagung der Bürger in der Agora und der Polis unser Verständnis von Politik entstanden war, der Gedanke vom Gemeinwohl, dem sich alle verpflichten. Einzelinteressen haben Vorrang. Ein Teufelskreis: Ohne ausreichende Einnahmen kann der Staat seine Aufgaben nicht erfüllen; daher sind die Schulen und die medizinische Versorgung schlecht. Wenn die Menschen im Staat keinen Nutzen für sich erkennen, sind sie noch weniger bereit, ausreichend Steuern zu zahlen. [..]
Der griechische Staat ist in höchstem Maße ungerecht. Er mästet einen fetten öffentlichen Dienst, der auf Kosten anderer lebt und unbeweglich seinen Besitzstand verteidigt, und er schont eine korrupte Elite, die wenig Steuern zahlt. Leidtragende sind die Selbständigen und diejenigen, die in der privaten Wirtschaft arbeiten, meist so fleißig wie Mitteleuropäer. So treibt der ungerechte Staat die Jugend in die Emigration, und er hindert die kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die mit neuen Ideen und neuen Produkten selbst in den Krisenjahren entstanden sind, daran, groß zu werden und Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht wenige Start-ups sind entnervt ins Ausland abgewandert. Dort sind sie erfolgreich, in Griechenland nicht.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 79893.html
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mo 6. Jul 2015, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Fadamo » Mo 6. Jul 2015, 12:36 hat geschrieben:

Würdest du Steuern zahlen, wenn du weißt, dass sie nicht der Allgemeinheit der Griechen zu gute kommt, sondern den Gläubigern anderer Staaten ?
In Griechenland gibt es nur ein Motto: Jeder rette sein Geld ,wer kann.
Und hat vorher natürlich die milden Gaben der Gläubiger gerne in Anspruch genommen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Fadamo » Mo 6. Jul 2015, 13:36 hat geschrieben:

Würdest du Steuern zahlen, wenn du weißt, dass sie nicht der Allgemeinheit der Griechen zu gute kommt, sondern den Gläubigern anderer Staaten ?
In Griechenland gibt es nur ein Motto: Jeder rette sein Geld ,wer kann.
Die Griechen sind erst in diese Misere gekommen, dass sie kaum Steuern einnehmen. Das hat mit den Gläubern nichts zu tun.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

happySchland » Mo 6. Jul 2015, 12:01 hat geschrieben:@zollagent
Indem an der Haupteinkommensquelle der griechischen Familien und dem Hauptwirtschaftszweig die Axt geschwungen wird?
Was für ein Szenario brauch es, dass dabei nicht die Nachfrage sinkt und das Defizit steigt? :?:
Es ist eine Abwägung, was die größere Auswirkung hat, nicht mehr. Besitzstandswahrung steht dabei nicht zur Debatte.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Alexyessin
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Alexyessin »

happySchland » Mo 6. Jul 2015, 11:52 hat geschrieben: Nicht wenn ich darin keine ernsthafte Frage sehe.
Mehrwertssteuererhöhungen und Rentenkürzungen.
Rentenkürzungen/Streichungen als Haupteinkommensquelle der Familien senken die (potentielle) Nachfrage.
Mehrwertssteuererhöhungen im Tourismus betreffen eines der wenigen Wirtschaftsgebiete Griechenlands bei dem der Ruf nach Wettbewerbsfähigkeit keine Nebelkerze ist.

Für mich klingt Ihre Frage daher ungefähr so: Axt? Welche Axt?
Vielleicht wäre ein normales mitteleuropäisches Steuersystem einfach das Beste.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alexyessin » Mo 6. Jul 2015, 16:11 hat geschrieben:
Vielleicht wäre ein normales mitteleuropäisches Steuersystem einfach das Beste.

Vielleicht sollten sich die Griechen einfach auch mal Hilfe holen um zu lernen, wie man sowas organisiert.

Da fehlt's anscheinend an allen Ecken und Enden.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Liegestuhl »

Euklid Tsakalotos ist Nachfolger des gescheiterten Varoufakis geworden.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2537334
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von yogi61 »

Liegestuhl » Mo 6. Jul 2015, 17:29 hat geschrieben:Euklid Tsakalotos ist Nachfolger des gescheiterten Varoufakis geworden.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.2537334
Gute Wahl, bei seinem Auftreten werden die neoliberalen Lakaien wohl keine so offensichtlichen Angriffsflächen finden. Ein gestandener Linker der sich dem Volk verpflichtet fühlt. Natürlich etwas schade für die Hetzer im Hause Springer.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater » Mo 6. Jul 2015, 16:15 hat geschrieben:Vielleicht sollten sich die Griechen einfach auch mal Hilfe holen um zu lernen, wie man sowas organisiert.
Daran haben sich vor knapp 200 Jahren schon die Bayern die Zähne ausgebissen:
Die europäischen Großmächte waren einverstanden und am 2. Mai 1832 wählte die griechische Nationalversammlung den 16-jährigen Prinzen zum Staatsoberhaupt Griechenlands. Da er noch minderjährig war, zog sein Vater von München aus die Strippen in Athen. Die Aufgabe, die sich ihm stellte, war immens: Die Verwaltung, das Schulwesen - durch den blutigen Unabhängigkeitskrieg war in Griechenland alles zusammengebrochen. Ludwig I. schickte Finanzexperten, Architekten und Juristen nach Athen. Aber Ottos Reich fehlte darüber hinaus vor allem eins - Geld. Die damaligen "Troikaner" zahlten zwar 60 Millionen Franken als Soforthilfe für den bankrotten Staat. Nur reichte das bei weitem nicht aus.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bismarck- ... 14186.html
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Adam Smith »

Bayern hat es dank den Flüchtlingen nach dem Krieg ja auch hinbekommen keine Schulden mehr zu machen.

Davon ist Griechenland noch weit entfernt. Im Moment schafft es Griechenland aber, im Gegensatz zu Japan, einen Primärüberschuss zu erzielen.
Griechenland hat im vergangenen Jahr einen unerwartet großen Überschuss im Staatshaushalt geschafft. Der Primärüberschuss, bei dem die Zinskosten ausgeklammert werden, sollte laut Vorgaben nur 0,5 Prozent des BIP betragen - lag aber um ein Vielfaches darüber.

Griechenland hat bei der Sanierung seines Haushalts 2016 die Vorgaben der internationalen Geldgeber übertroffen: Der Staat erzielte im vergangenen Jahr einen Überschuss von knapp sieben Milliarden Euro, wenn man die Kosten für laufende Kredite herausrechnet. Der Primärüberschuss erreiche damit 3,9 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP), teilte das griechische Statistikamt in Athen mit.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gr ... t-107.html

Das Schlimmste hat 'Griechenland nun hinter sich (Japan hat es noch vor sich). Sollte Griechenland dieses dauerhaft schaffen, könnte man sich auch überlegen, ob man die Schulden einfach streicht.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von imp »

Schulden streicht man nur, wenn sie ohnehin uneinbringlich sind. Alles andere ist den Anlegern nicht zu vermitteln.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Ger9374 »

Alles was Griechenland Hilfen betrifft ist doch auf JAHRZEHNTE ausgelegt. Die Rückzahlungen ect.
Da kann doch nach ein paar Jahren keine Schuldenstreichung erwägt werden.
Wäre den Wählern kaum vermittelbar.
Das sind auch Steuermilliarden nicht nur aus Deutschland. Da muss Griechenland erst Kontinuität über längere Zeiträume zeigen!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Adam Smith »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Jul 2017, 02:52)

Alles was Griechenland Hilfen betrifft ist doch auf JAHRZEHNTE ausgelegt. Die Rückzahlungen ect.
Da kann doch nach ein paar Jahren keine Schuldenstreichung erwägt werden.
Wäre den Wählern kaum vermittelbar.
Das sind auch Steuermilliarden nicht nur aus Deutschland. Da muss Griechenland erst Kontinuität über längere Zeiträume zeigen!
Das ist schon richtig. Nur kann Griechenland die Schulden niemals zurückzahlen. Und es würde schon ausreichen, wenn man es schafft Krugman von dem Land fernzuhalten. Im Moment funktioniert es ja. Abgesehen von der extrem hohen Staatsverschuldung.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Jul 2017, 06:32)

Das ist schon richtig. Nur kann Griechenland die Schulden niemals zurückzahlen. Und es würde schon ausreichen, wenn man es schafft Krugman von dem Land fernzuhalten. Im Moment funktioniert es ja. Abgesehen von der extrem hohen Staatsverschuldung.
Griechenland hat seit seiner Staatsgründung 1828 schon mehrfach anständige Staatspleiten hingelegt. Jetzt sorgt die EU dafür, daß es nicht allzu dicke kommt. Der dümmste Streich wäre aber wohl der Schuldenerlaß; die Schulden beschreiben die Kreditwürdigkeit Griechenlands. Angesichts der Altschulden gibt da niemand mehr sein Geld ab! Nur so kann das Land vor weiterer Schuldenmacherei bewahrt werden. Klar, daß 10 Mio Griechen nicht eine Last von 300 Mrd € abtragen können. Das sind 30.000 € / Kopf der Einwohnerschaft, vom Säugling bis zum Greis.

Die EU kann mit diesem Zuchtmittel verhindern, daß Griechenland eine Euro-Krise auslösen kann. Die EU wäre ziemlich dämlich, einen Schuldenschnitt ernsthaft zu erwägen, so lange Griechenland als unabhängiger Staat neue Kredite aufnehmen kann. So sehe ich das Spiel... nur getraut sich ein seriöser Politiker wohl kaum, diese sehr einfache Wahrheit zu vertreten!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Jul 2017, 06:32)

Das ist schon richtig. Nur kann Griechenland die Schulden niemals zurückzahlen.
Welcher Staat der Welt will schon seine Schulden zurückzahlen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(20 Jul 2017, 08:50)

Griechenland hat seit seiner Staatsgründung 1828 schon mehrfach anständige Staatspleiten hingelegt. Jetzt sorgt die EU dafür, daß es nicht allzu dicke kommt. Der dümmste Streich wäre aber wohl der Schuldenerlaß; die Schulden beschreiben die Kreditwürdigkeit Griechenlands. Angesichts der Altschulden gibt da niemand mehr sein Geld ab! Nur so kann das Land vor weiterer Schuldenmacherei bewahrt werden. Klar, daß 10 Mio Griechen nicht eine Last von 300 Mrd € abtragen können. Das sind 30.000 € / Kopf der Einwohnerschaft, vom Säugling bis zum Greis.

Die EU kann mit diesem Zuchtmittel verhindern, daß Griechenland eine Euro-Krise auslösen kann. Die EU wäre ziemlich dämlich, einen Schuldenschnitt ernsthaft zu erwägen, so lange Griechenland als unabhängiger Staat neue Kredite aufnehmen kann. So sehe ich das Spiel... nur getraut sich ein seriöser Politiker wohl kaum, diese sehr einfache Wahrheit zu vertreten!
Die Gefahr besteht natürlich, dass sich Griechenland dann erneut wieder verschuldet. Dieses muss in so einem Fall ausgeschlossen werden. Pro Kopf beträgt übrigens die Staatsverschuldung in Deutschland 26.000 Euro je Einwohner. Nur ist das BIP pro Kopf auch viel höher.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(20 Jul 2017, 09:01)

Welcher Staat der Welt will schon seine Schulden zurückzahlen?
Es sei denn, daß die Zinslast drückt. Das heißt: Steuern eintreiben für nix! Oder: Verlust der Handlungsfähigkeit.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(20 Jul 2017, 09:11)

Es sei denn, daß die Zinslast drückt. Das heißt: Steuern eintreiben für nix! Oder: Verlust der Handlungsfähigkeit.
Für nichts ist falsch, das ist ja alles bereits ausgegebenes Geld. Durch Inflation und günstige Zinsen werden früher oder später alte Schulden immer billiger. Problematisch ist nur eine hohe Netto-Neuverschuldung.
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