Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

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happySchland
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

@Kibuka
Schauen Sie sich doch mal meine Signatur an bevor Sie mir hier sonstwas unterstellen.
Sie haben behauptet Varoufakis habe gelogen, mehrfach. Bisher kam kein Beispiel aber ich bin ja geduldig.

Alexyessin » Fr 3. Jul 2015, 14:43 hat geschrieben: Nun Portugal und Spanien sind wieder am Fuß fassen. Griechenland nicht. Woran mags liegen ?

Es müssen eben AUCH Strukturreformen durchgeführt werden. Sonst nützt sparen alleine nix
Hier kann ich lange warten bis endlich mal auf das Geschriebene eingegangen wird.
Ich schreibe vom faktischen Versagen der Austeritätspolitik, das diese für die Verstärkung des Wirtschaftsabschwungs in allen Krisenländern verantwortlich ist.

Aber Portugal und Spanien sind wieder am Fuß fassen und Griechenland nicht ätsch.

Mhja. Wo ist nochmal der Bezug?
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
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prime-pippo
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von prime-pippo »

3x schwarzer Kater » Fr 3. Jul 2015, 18:08 hat geschrieben:
Was per Saldo falsch ist, wenn man von der Annahme ausgeht, dass die Wertschöpfungsversprechen, die mit der Kreditvergabe eingegangen worden sind auch eingehalten werden.
Obiger Zusammenhang gilt völlig unabhängig von irgendwelchen "Wertschöpfungsversprechen" (was auch immer damit konkret gemeint ist).
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3x schwarzer Kater
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

prime-pippo » Fr 3. Jul 2015, 18:39 hat geschrieben:
Obiger Zusammenhang gilt völlig unabhängig von irgendwelchen "Wertschöpfungsversprechen" (was auch immer damit konkret gemeint ist).
eben nicht, aber damit hast du ja ein Problem.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

happySchland » Fr 3. Jul 2015, 17:39 hat geschrieben:@Kibuka
Sie haben behauptet Varoufakis habe gelogen, mehrfach. Bisher kam kein Beispiel aber ich bin ja geduldig.
Hier kamen mehrere Beispiele! Darunter die Äußerungen von Varoufakis, man stehe mit den Geldgebern kurz vor einer Einigung. Mein Beispiel zeigte einen eklatanten Fall von Unwahrheit, dokumentiert auf Video, der selbst den naivsten Mitbürger zum Nachdenken anregen sollte, wie genau Varoufakis es mit der Wahrheit tatsächlich nimmt!

Allerdings scheinen dich selbst harte Beweise nicht zu überzeugen. Du bist eben von dem Schlage Mensch, der von Einstein perfekt beschrieben wurde.
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

Albert Einstein, *1879 †1955
Ich verspüre wenig Drang mit dir weiter dieses Thema zu erörtern. Genausogut kann man sich mit eine Banane über das Wetter unterhalten...
Zuletzt geändert von Kibuka am Fr 3. Jul 2015, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 18:51 hat geschrieben: Genausogut kann man sich mit eine Banane über das Wetter unterhalten...
genau so wie man mit einem neoliberalen nicht über menschlichkeit und humanistische prinzipien diskutieren kann.

die kennen nur ökonomische sachzwänge, die selbst dann wenn sie alternativlos zum tod führen nicht in frage gestellt werden ...

(wie man in den wald hineinruft, so schallt es heraus)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 17:59 hat geschrieben:
genau so wie man mit einem neoliberalen nicht über menschlichkeit und humanistische prinzipien diskutieren kann.

die kennen nur ökonomische sachzwänge, die selbst dann wenn sie alternativlos zum tod führen nicht in frage gestellt werden ...
Tja, nur dumm dass das nicht auf meine Person zutrifft. Gerade eben sprach ich noch davon, dass ein Transfer durchaus legitim ist.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 6#p3147096

Und zu behaupten, Leute wie Schäuble wären herzlose Neoliberale ist schlichtweg absurd. Man hat Griechenland mittlerweile rund 200 Milliarden Euro geschenkt. In Deutschland haben wir eines der am weitesten entwickelten Sozialsysteme der Welt.

Soviel zum Thema Menschlichkeit und humanistische Prinzipien.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:59 hat geschrieben:
genau so wie man mit einem neoliberalen nicht über menschlichkeit und humanistische prinzipien diskutieren kann.
da hast du sicher ein paar Vorurteile.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

3x schwarzer Kater » Fr 3. Jul 2015, 18:03 hat geschrieben:
da hast du sicher ein paar Vorurteile.
Man fragt sich, was Tsipras eigentlich für Menschlichkeit und Humanismus leistet. Sein Humanismus beschränkt sich darauf auf Kosten anderer zu leben. Tolle Prinzipien sind das!
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 18:05 hat geschrieben:
Man fragt sich, was Tsipras eigentlich für Menschlichkeit und Humanismus leistet. Sein Humanismus beschränkt sich darauf auf Kosten anderer zu leben. Tolle Prinzipien sind das!
Die gleichen Prinzipien wie die derjenigen, die dem noch Beifall klatschen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

3x schwarzer Kater » Fr 3. Jul 2015, 19:03 hat geschrieben:
da hast du sicher ein paar Vorurteile.
ist das so ?
griechenland steht kurz vor der katastrophe.
nicht nur einer finanziellen katastrophe, auch vor einer humanitären katastrophe ...

und auch in irland, portugal, spanien und italien zahlen abermillionen von arbeitslosen, rentnern, kleinen angestellten und kleinen unternehmern einen sehr hohen preis für die austeritäts-politik, obwohl es mit dem beispiel island funktionierende alternativen gibt.
auch das vollgeld, freigeld und schuldenschnitte werden abgeschmettert wie meinungen die in die geschlossene anstalt gehören würden ...
flassbeck, werner, krugman und sogar der nobelpreisträger stieglitz werden zu psychophaten gemacht.

ist das eure vorstellung einer ergebnisoffenen debatte ?
Zuletzt geändert von bakunicus am Fr 3. Jul 2015, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:13 hat geschrieben: ist das so ?
griechenland steht kurz vor der katastrophe.
nicht nur einer finanziellen katastrophe, auch vor einer humanitären katastrophe ...
Für diese Katastrophe sind sie selbst verantwortlich. Es kann auch niemand jetzt für sie den Kopf hinhalten.
bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:13 hat geschrieben:und auch in irland, portugal, spanien und italien zahlen abermillionen von arbeitslosen, rentnern, kleinen angestellten und kleinen unternehmern einen sehr hohen preis für die austeritäts-politik, obwohl es mit dem beispiel island funktionierende alternativen gibt.
Welche "funktionierenden" Alternativen?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 19:16 hat geschrieben:


Welche "funktionierenden" Alternativen?
http://www.taz.de/!5019449/

muß ich dir wirklich erzählen wie island das gemacht hat ?
du bist doch hier die omnipotente wirtschaftsfachkraft mit totalüberlick jenseits des horizonts aller linken defätisten, oder nicht ?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:20 hat geschrieben: muß ich dir wirklich erzählen wie island das gemacht hat ?
Ja, ich bitte darum!

Erzähle mir ganz genau und detailliert was in Island erfolgreich gemacht wurde und was jetzt auch in Griechenland getan werden muss, um humanitär die Krise zu lösen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 19:23 hat geschrieben:
Ja, ich bitte darum!

Erzähle mir ganz genau und detailliert was in Island erfolgreich gemacht wurde und was jetzt auch in Griechenland getan werden muss, um humanitär die Krise zu lösen.
da ist doch ein artikel verlinkt in meinem beitrag ...
und du kannst doch lesen, oder ?

ahhh .. du willst nicht lesen.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 19:13 hat geschrieben:
ist das so ?
griechenland steht kurz vor der katastrophe.
nicht nur einer finanziellen katastrophe, auch vor einer humanitären katastrophe ...

und auch in irland, portugal, spanien und italien zahlen abermillionen von arbeitslosen, rentnern, kleinen angestellten und kleinen unternehmern einen sehr hohen preis für die austeritäts-politik, obwohl es mit dem beispiel island funktionierende alternativen gibt.
auch das vollgeld, freigeld und schuldenschnitte werden abgeschmettert wie meinungen die in die geschlossene anstalt gehören würden ...
flassbeck, werner, krugman und sogar der nobelpreisträger stieglitz werden zu psychophaten gemacht.

ist das eure vorstellung einer ergebnisoffenen debatte ?
Die humanitäre Katastrophe streite ich nicht ab.

Letztendlich denke ich aber, dass es wenig Sinn macht, den bisherigen Weg weiterzugehen. Und dieser ist nunmal über Staatsausgaben die Nachfrage anzukurbeln. Denn gerade im Falle Griechenlands hat sich gezeigt, was für verheerende Auswirkungen das hat, wenn letztendlich die Produktivität damit nicht schritthalten kann.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von prime-pippo »

Prof. Simon Wren-Lewis mit einem guten Aufsatz:

It was all going so well. True, Greek GDP did shrink by 25% over 4 years, unemployment rose to 25% and youth unemployment to 50%, but before Syriza’s election Greek GDP had actually stopped falling. Further austerity was planned so that Greece could start to pay interest on its enormous debts, together with various ‘reforms’ that were so obviously in the interests of the Greek economy, and the consensus forecast was that the Greek economy might start to grow at a pace that would also stop unemployment rising. Who knows, in a decade or so it might even fall below 20%.

But then disaster struck. The Greek people went and spoilt everything by electing a government that suggested that there might be an alternative to all this. Of course the Greek people are not really to blame: how can they be expected to understand there was no alternative to their suffering. The real blame must lie with the ‘populist’ politicians who pretended there could be an alternative. The ever patient and understanding Troika negotiators then had to deal with ‘adolescent ideologues’ who were prepared to use the suffering of the Greek people as a means to achieve their own political ends. They were cheered on by pundits and economists on the left in the UK and US who wanted nothing more than to use Greece as part of a ‘proxy war’ to get more Keynesian policies in their own countries.

If you think the above parody is over the top, click on the two links. The hypocrisy of some of the commentary on Greece is amazing.[...]

The OECD estimate that the output gap in Greece is currently well over 10%. In plain English that means that those currently unemployed could be producing something useful and GDP could easily expand by at least 10% without generating any increase in inflation. (Greek inflation is currently around -2%.) That would not only be in the interests of Greece, but also in the interests of Greece’s creditors. It is a way of achieving the primary surpluses that the Troika wants without inflicting more pain. It is also absolutely undeniable that further austerity would tend to reduce GDP, just as past austerity has done. So everyone can be made better off by giving Greece the breathing space so that its economy can recover.


http://mainlymacro.blogspot.de/2015/07/ ... e.html?m=1
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:27 hat geschrieben:
da ist doch ein artikel verlinkt in meinem beitrag ...
und du kannst doch lesen, oder ?

ahhh .. du willst nicht lesen.
Ich will keine externe TAZ-Artikel lesen, ich diskutiere mit dir in einem Politikforum! Ich will, dass du mit deinen Worten hier beschreibst, wie Griechenland jetzt die Krise überwinden kann.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

3x schwarzer Kater » Fr 3. Jul 2015, 19:28 hat geschrieben:
Die humanitäre Katastrophe streite ich nicht ab.

Letztendlich denke ich aber, dass es wenig Sinn macht, den bisherigen Weg weiterzugehen. Und dieser ist nunmal über Staatsausgaben die Nachfrage anzukurbeln. Denn gerade im Falle Griechenlands hat sich gezeigt, was für verheerende Auswirkungen das hat, wenn letztendlich die Produktivität damit nicht schritthalten kann.
da sind wir uns durchaus einig ...
ich würde von einer modernen progressiven linken regierung und einem varoufakis auch sehr viel mehr erwarten.
in griechenland hat die linke in europa wie es derzeit aussieht eine ganz große chance verspielt ...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 19:30 hat geschrieben:
Ich will keine externe TAZ-Artikel lesen, ich diskutiere mit dir in einem Politikforum! Ich will, dass du mit deinen Worten hier beschreibst, wie Griechenland jetzt die Krise überwinden kann.
wenn ich an der stelle von varoufakis und tsipras wäre, dann würde ich glaube ich aus dem € austreten, und eine eigene währung nach dem prinzip von silvio gsell einführen.

aber das ist nur meine meinung, und es gibt noch sehr viel mehr meinungen, die alle wert sind gehört zu werden ... ;)
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Tom Bombadil »

Gab/gibt es in Island auch das Fakelaki-System, eine nicht funktionierende Steuerverwaltung, Steuerbefreiung für Reiche, eine ausufernde Staatsquote, das nicht verfolgen von bekannten Steuersündern in der Schweiz, eine Schattenwirtschaft >20% des BIP etc. pp.?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:34 hat geschrieben:
wenn ich an der stelle von varoufakis und tsipras wäre, dann würde ich glaube ich aus dem € austreten, und eine eigene währung nach dem prinzip von silvio gsell einführen.

aber das ist nur meine meinung, und es gibt noch sehr viel mehr meinungen, die alle wert sind gehört zu werden ... ;)
Und wer würde die akzeptieren?
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 19:31 hat geschrieben:
da sind wir uns durchaus einig ...
ich würde von einer modernen progressiven linken regierung und einem varoufakis auch sehr viel mehr erwarten.
in griechenland hat die linke in europa wie es derzeit aussieht eine ganz große chance verspielt ...
Was ich wirklich kritisiere, dass die griechische Regierung Vertrauen verspielt hat. Denn letztendlich geht es um nichts anderes.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

zollagent » Fr 3. Jul 2015, 19:38 hat geschrieben: Und wer würde die akzeptieren?
seehofer, schäuble, jörg asmussen, monti, greenspan und hans-werner sinn würden jedenfalls tobsuchtsanfälle kriegen ...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von prime-pippo »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 19:31 hat geschrieben:
da sind wir uns durchaus einig ...
ich würde von einer modernen progressiven linken regierung und einem varoufakis auch sehr viel mehr erwarten.
in griechenland hat die linke in europa wie es derzeit aussieht eine ganz große chance verspielt ...
Du darfst meines Erachtens nicht unterschätzen, wie groß der politische Gegenwind gegen eine progressive Linke ist.
Dazu unsere in weiten Teilen sicher verzerrte mediale Berichterstattung.

Klar, meine Erwartungen hat Syriza bislang ebenfalls nicht erfüllen können.
Ob es allerdings möglich war, eine wesentlich bessere Figur zu machen, da bin ich auch nicht sicher...
Zuletzt geändert von prime-pippo am Fr 3. Jul 2015, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:34 hat geschrieben:
wenn ich an der stelle von varoufakis und tsipras wäre, dann würde ich glaube ich aus dem € austreten, und eine eigene währung nach dem prinzip von silvio gsell einführen.

aber das ist nur meine meinung, und es gibt noch sehr viel mehr meinungen, die alle wert sind gehört zu werden ... ;)
Na also, es geht doch.

Aber eine eigene Währung nach dem Freigeldprinzip wird Griechenland leider nicht vor harten Jahren bewahren.

Island als Vergleich hinkt gewaltig. Island hatte kaum Staatsschulden und lebte nicht viele Jahrzehnte über die eigenen Verhältnisse (Außenhandelsbilanz, kreditfinanzierter privater Konsum). Island wurde die Deregulierung des Finanzsektors und die eigenen Banken zum Verhängnis. Der isländische Staat war im Gegensatz zum griechischen Staatswesen niemals dysfunktional. Insbesondere, was die Eintreibung von Steuern oder die Umsetzung von Kapitalverkehrskontrollen anbelangt, die in Griechenland erst jetzt gekommen sind, als das meiste Geld schon außer Landes geschaffen wurde.

Island konnte, da es sich primär um Krisenursachen bei den Banken handelte, die sich mit ausländischem Kapital verzockt hatten, einen radikalen Kurs fahren und den Markt die Sache bereinigen lassen. Die privaten Gläubiger hatten selbst das Problem, sich mit den isländischen Banken auseinander setzen zu müssen. Island räumte im Finanzsektor auf und zog zahlreiche Banker zur Rechenschaft. Sie sorgten mit Kapitalverkehrskontrollen lediglich dafür, dass das Land nicht ausblutete und dass der gesunde Finanzsektor weiter die Wirtschaft versorgen konnte.

Island hatte eine Staatsverschuldung von nur 28 % des BIP und einem Haushaltsüberschuss von 6 % des BIP (2007). Zum vergleich. Griechenland hatte schon beim Eintritt in die Währungsunion eine Staatsverschuldung von 110 % des BIP.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von bakunicus »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 19:51 hat geschrieben:
Na also, es geht doch.

Aber eine eigene Währung nach dem Freigeldprinzip wird Griechenland leider nicht vor harten Jahren bewahren.

Island als Vergleich hinkt gewaltig. Island hatte kaum Staatsschulden und lebte nicht viele Jahrzehnte über die eigenen Verhältnisse (Außenhandelsbilanz, kreditfinanzierter privater Konsum). Island wurde die Deregulierung des Finanzsektors und die eigenen Banken zum Verhängnis. Der isländische Staat war im Gegensatz zum griechischen Staatswesen niemals dysfunktional. Insbesondere, was die Eintreibung von Steuern oder die Umsetzung von Kapitalverkehrskontrollen anbelangt, die in Griechenland erst jetzt gekommen sind, als das meiste Geld schon außer Landes geschaffen wurde.

Island konnte, da es sich primär um Krisenursachen bei den Banken handelte, die sich mit ausländischem Kapital verzockt hatten, einen radikalen Kurs fahren und den Markt die Sache bereinigen lassen. Die privaten Gläubiger hatten selbst das Problem, sich mit den isländischen Banken auseinander setzen zu müssen. Island räumte im Finanzsektor auf und zog zahlreiche Banker zur Rechenschaft. Sie sorgten mit Kapitalverkehrskontrollen lediglich dafür, dass das Land nicht ausblutete und dass der gesunde Finanzsektor weiter die Wirtschaft versorgen konnte.

Island hatte eine Staatsverschuldung von nur 28 % des BIP und einem Haushaltsüberschuss von 6 % des BIP (2007). Zum vergleich. Griechenland hatte schon beim Eintritt in die Währungsunion eine Staatsverschuldung von 110 % des BIP.
mhh ... das bemerkenswerte an wörgl ist ja, dass in ganz kurzer zeit sich enorme wirtschaftliche selbstheilungskräfte gezeigt haben.
aus tiefster depression konnte man voll durchstarten.

und das wesentliche bei island ist, dass die sich gegen vehementen druck von außen konsequent geweigert haben die privaten schulden zu öffentlichen zu machen, und damit sehr gut gefahren sind.
die bekommen trotzdem heute am kapitalmarkt alle kredite welche sie benötigen ...

http://www.taz.de/!5019449/

Es waren Schulden pleite gegangener privater Banken, die diese in EU-Ländern mit verantwortungslosen und betrügerischen Geschäften aufgehäuft hatten und die nun über den Weg der Einlagensicherung „sozialisiert“ und von den isländischen SteuerzahlerInnen übernommen werden sollten. Dass Reykjavík sich dagegen wehrte, war pure Verzweiflung.
taz am wochenende

Vor einem Jahr gingen die Menschen in Kiew auf die Straßen, der Maidan wurde zum Ort ihrer Revolution. Ein Theaterstück zum Jahrestag lesen Sie in der taz.am wochenende vom 21./22. Februar 2015. Außerdem: Unser Autor ist per Bus von Deutschland in die Ukraine gefahren. Seine Mitreisenden sind die, in deren Land Krieg herrscht. Und: Weil China wächst, will die Regierung den Reis als Grundnahrungsmittel durch die Kartoffel ersetzen. Aber sie schmeckt den Chinesen nicht. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen http://taz.de/we

Beim Zweifachen des BIPs hätte man darüber vielleicht reden können, sagt der damalige Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon rückblickend: „Aber zehnfach? Da hatten wir keine andere Wahl als Nein zu sagen.“

Zumal die PolitikerInnen auch gar nicht anders konnten. Dafür sorgte das isländische Volk. In einer Bewegung, die so etwas wie der Vorläufer von „Occupy Wallstreet“ war, gingen die IsländerInnen nach dem Crash auf die Straße. Mit ihrer „Kochtopfrevolution“ jagten sie nicht nur die für die Finanzen mitverantwortliche Regierung davon. Mit Hilfe von Dauerdemonstrationen und über Volksabstimmungen stoppten sie anschließend auch noch jeden Versuch, dem Staat auch nur einen Teil der Bankschulden aufzuhalsen. „Kompromisse“, die von Reykjavík mit den Hauptgläubigerländern Großbritannien und den Niederlanden ausgehandelt wurden und vom Parlament auch abgesegnet worden waren, wurden kurzerhand mit einem Referendumsnein von bis zu 94 Prozent wieder gekippt.

Es half nichts, dass Großbritannien sogar seine Antiterrorgesetzgebung bemühte, Island auf eine Stufe mit al-Qaida stellte und sämtliche Guthaben des Landes einfrieren ließ. Das heizte den Widerstandswillen auf Island eher noch an. Von Prophezeiungen, man mache sich zum Kuba oder zum Nordkorea des Nordens, ließ man sich nicht einschüchtern.
Schuldenschnitt bei Immobilienkrediten

Klagen vor internationalen Gerichten musste Reykjavík notgedrungen riskieren. Nachdem alle Erpressungsversuche der vereinten Front der EU-Staaten nichts genutzt hatten, gingen London und Den Haag auch diesen Weg. Doch wegen Lücken in der EU-Bankendirektive wurde 2013 vom Gerichtshof der Europäischen Freihandelszone eine isländische Staatshaftung endgültig abgelehnt.

Mit der Abwehr der drohenden immensen Staatsverschuldung war es für Island allerdings nicht getan. Im Gefolge der Finanzkrise war der Wert der isländischen Krone wie ein Stein gefallen. Die Inflationsrate schnellte in die Höhe, die Reallöhne sanken und der Immobilienmarkt kollabierte. Die rot-rot-grüne Regierung versuchte, die Lasten gerechter zu verteilen, führte eine Reichensteuer ein und verschärfte die Progression bei der Einkommensteuer. Firmen bekamen spezielle Umschuldungsprogramme, und später gab es noch einen Schuldenschnitt bei Immobilienkrediten: Die Banken wurden verpflichtet, alle Kredite abzuschreiben, die über 110 Prozent des Immobilienverkehrswerts lagen.

„Man kann sagen, dass Island den Weltrekord im Schuldenerlass hält“, sagt Lars Christensen, Chefanalytiker der Danske Bank in Kopenhagen: „Island folgte den akademischen Lehrbüchern zur Überwindung einer solchen Krise auf Punkt und Komma.“ Wirtschaftsprofessor Matthíasson stimmt ihm zu: „Wenn es in anderen Ländern um die Abschreibung von Schulden geht: Von Islands Krise können sie eine Lektion lernen.“
Zuletzt geändert von bakunicus am Fr 3. Jul 2015, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Nomen Nescio »

3x schwarzer Kater » Fr 3. Jul 2015, 18:40 hat geschrieben:Was ich wirklich kritisiere, dass die griechische Regierung Vertrauen verspielt hat.
ein gutes beispiel. der griechische finanzminister behauptete, daß man sich fast einig ist. er tut, ob trotz allem weiter verhandelt wurde (mit den franzosen ??).

diplomatisch kommentar von deysselbloem »ach der mann saugt das alles aus seinen daum«.
ich kann leicht einen grund bedenken: »leute, ihr könnt ruhig nein sagen , denn alles kommt doch in ordnung«.
Zuletzt geändert von Nomen Nescio am Fr 3. Jul 2015, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

Kibuka » Fr 3. Jul 2015, 17:51 hat geschrieben: Ich verspüre wenig Drang mit dir weiter dieses Thema zu erörtern.
Ok.
War auch kleinkariertes Gekabbel. Deckel drauf.




Ich empfehle die letze Phoenix Runde:
https://www.phoenix.de/content/976993

Beonders die Vorhersagen zum Ausgang des Referendums sind interessant begründet.

Auch wenn bei Paraskevopulous der absurde Drang durchscheint Syriza als kommunistische Regierung abzustempeln die unbedingt aus dem Euro und gleich aus der EU fliegen will. :D


Dazu der Griechenland-Beitrag von Monitor:
http://www1.wdr.de/daserste/monitor/vid ... om122.html
11:30-19:40

Der räumt mit den hartnäckigsten Märchen auf.
Zuletzt geändert von happySchland am Fr 3. Jul 2015, 20:56, insgesamt 2-mal geändert.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

happySchland » Fr 3. Jul 2015, 20:24 hat geschrieben: Ok.
War auch kleinkariertes Gekabbel. Deckel drauf.




Ich empfehle die letze Phoenix Runde:
https://www.phoenix.de/content/976993

Beonders die Vorhersagen zum Ausgang des Referendums sind interessant begründet.

Auch wenn bei Paraskevopulous der absurde Drang durchscheint Syriza als kommunistische Regierung abzustempeln die unbedingt aus dem Euro und gleich aus Europa fliegen will. :D

Was ist daran belustigend? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Momentan hat es genau diesen Anschein. Um ein "neues Europa zu formen" wie es Podemos von den radikalen Linken in Spanien als historische Chance" vorschwebt, weshalb die Podemos den Griechen das "nein" empfiehlt, benötigt Syriza exakt diesen externen Rauswurf aus dem Euro, um sich mittels eines Sündenbocks der Solidarität und des Schulterschlusses gleichgesinnter, linksradikaler EU Parteien zu versichern. In Podemos hat Syriza bereits einen Verbündeten gefunden und in Spanien sind 2015 Wahlen.



http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... um-4414356
Zuletzt geändert von JJazzGold am Fr 3. Jul 2015, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

@JJazzGold
Syriza ist den Gläubigern sehr weit entgegengekommen... um aus dem Euro zu fliegen? Unglaubhaft.

Und ein Nein zum Spardiktat ist kein Nein zum Euro und auch nicht zur EU.... sondern ein Nein zum Spardiktat.
Podemos will meines Wissens ebenfalls keinen Euro-Ausstieg.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von prime-pippo »

Wenn man progressiven und pro-europäischen Linken wie Podemos und Syriza nicht entgegenkommt, wird man vielleicht noch erleben, was linksradikale Parteien sind.....
Die könnten dann nämlich folgen...
Zuletzt geändert von prime-pippo am Fr 3. Jul 2015, 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

Oder die rechtsradikalen.
Sind mir beide unsympathisch... :dead:
Zuletzt geändert von happySchland am Fr 3. Jul 2015, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

prime-pippo » Fr 3. Jul 2015, 20:06 hat geschrieben:Wenn man progressiven und pro-europäischen Linken wie Podemos und Syriza nicht entgegenkommt, wird man vielleicht noch erleben, was linksradikale Parteien sind.....
Die könnten dann nämlich folgen...
Sollen sie ruhig. Solange sie ihre Phantastereien selbst finanzieren, ist alles in bester Ordnung! In Europa gibt es demokratische Nationalstaaten. Das Volk bekommt die Regierung, die es wählt und verdient.
Zuletzt geändert von Kibuka am Fr 3. Jul 2015, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

prime-pippo » Fr 3. Jul 2015, 20:06 hat geschrieben:Wenn man progressiven und pro-europäischen Linken wie Podemos und Syriza nicht entgegenkommt, wird man vielleicht noch erleben, was linksradikale Parteien sind.....
Die könnten dann nämlich folgen...
Dann laß sie mal. Erstmal ist Syriza weder progressiv noch pro-Europäisch, sondern einfach nur eine Bewegung, die der Meinung ist, man habe einen Anspruch darauf, daß die anderen Partner einen erschwindelten Lebensstandard weiter finanzieren müssen, zum anderen dürfen die "wahren Linksradikalen" halt nach Mehrheiten buhlen. Die Drohung mit solchen Schreckgespenstern ist auf einer ähnlichen intellektuellen Ebene wie die von Tsipras dann womöglich Islamisten die Einreise in den Rest Europas zu ermöglichen, weil man dann Flüchtlinge nicht mehr wirklich prüft.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

happySchland » Fr 3. Jul 2015, 21:03 hat geschrieben:@JJazzGold
Syriza ist den Gläubigern sehr weit entgegengekommen... um aus dem Euro zu fliegen? Unglaubhaft.

Und ein Nein zum Spardiktat ist kein Nein zum Euro und auch nicht zur EU.... sondern ein Nein zum Spardiktat.
Podemos will meines Wissens ebenfalls keinen Euro-Ausstieg.

Wäre die Syriza entgegenkommend gewesen, gäbe es die jetzige Situation nicht. Was meinen Sie, was am Montag passiert, sollten die Griechen mit "nein" stimmen? Wirft Syriza Ihrer Meinung nach dann fröhlich die Euro Druckmaschine an?

Podemos träumt von "einem anderen Europa", passend zur Vorstellung der Syriza, sie würde den Einstieg zum Diktat schaffen, wie dieses Europa auszusehen hat und wie es sich entsprechend deren Vorstellung von Solidarität zu verhalten hat, nicht nur Griechenland gegenüber.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

prime-pippo » Fr 3. Jul 2015, 21:06 hat geschrieben:Wenn man progressiven und pro-europäischen Linken wie Podemos und Syriza nicht entgegenkommt, wird man vielleicht noch erleben, was linksradikale Parteien sind.....
Die könnten dann nämlich folgen...

So what?
Was machen diese radikalen Linken dann Ihrer Meinung nach, ausser ihre Schulden selbst zu bezahlen, Brüssel kapern, die EU Fahne gegen eine mit Sichel und Hammer tauschen und Wagenknecht in Deutschland zur Kanzlerin?
Das klingt wie neuer Stoff für Houellebecq.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von happySchland »

JJazzGold » Fr 3. Jul 2015, 22:15 hat geschrieben: Wäre die Syriza entgegenkommend gewesen, gäbe es die jetzige Situation nicht.
Lesen Sie sich doch beide Papiere durch. Das Angebot von Syriza und was Brüssel daraus gemacht hat.
Den Gläubigern musste klar sein das dieser Wisch abgelehnt wird.
Er geht zu Lasten der Armen. Wohlgemerkt, das ist der Vorschlag aus Brüssel.
Damit hätte Syriza politischen Selbstmord betrieben und ihre Wähler verraten. Selbst ihr eigener Vorschlag ist voller Sprengstoff da sie weitesgehend den Bedingungen der Gläubiger entgegenkommen. Einsparungen bei der Rente und Erhöhung der Mehrwertsteuer. Klare Brüche der Wahlversprechen.

JJazzGold » Fr 3. Jul 2015, 22:15 hat geschrieben: Was meinen Sie, was am Montag passiert, sollten die Griechen mit "nein" stimmen? Wirft Syriza Ihrer Meinung nach dann fröhlich die Euro Druckmaschine an?
Keine Ahnung was dann passiert.
Ich gehe auch fest davon aus das es ein knappes Ja/Nein wird und damit ziemlich nichtssagend.
In jedem Fall muss sich Brüssel endlich bewegen und seine Blokadehaltung aufgeben.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Córdoba »

Struktur ist wichtig.

Man kann sagen, daß praktisch alle problematischen Staaten dieser Erde unter Strukturproblemen leiden.
->korrupte Verwaltung, Vetternwirtschaft, mangelhafte Infrastruktur.
Das reicht dann weit in praktische Fragen hinein, tägliche Stromausfälle, unsauberes Trinkwasser, innere Sicherheit Mangelhaft, mangelhaftes Kataster.
Analphabetismus, kein Bildungssystem, oder eines, daß sich keiner leisten kann.

In Kabul funktioniert bis heute noch nicht mal die Postzustellung richtig, da eine durchnummerierung der Häuser, und Zuordnung mit Postadressen, noch nicht vollzogen wurde.

Hauptgrund für das Elend dieser Welt sind Strukturprobleme.......
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Córdoba » Sa 4. Jul 2015, 05:10 hat geschrieben:Struktur ist wichtig.
Man kann sagen, daß praktisch alle problematischen Staaten dieser Erde unter Strukturproblemen leiden.
->korrupte Verwaltung, Vetternwirtschaft, mangelhafte Infrastruktur.
Das reicht dann weit in praktische Fragen hinein, tägliche Stromausfälle, unsauberes Trinkwasser, innere Sicherheit Mangelhaft, mangelhaftes Kataster.
Analphabetismus, kein Bildungssystem, oder eines, daß sich keiner leisten kann.
Diese Strukturprobleme sollte Griechenland beherzter angehen, mit tatkräftiger Unterstützung der EWU- beziehungsweise EU-Länder. Das letzte Angebot an die Regierung Tsipras beinhaltete auch eine Umschuldung, die ebenfalls unterstützend wirken könnte. An erster Stelle stehen aber die Strukturreformen. Die Währungsfrage spielt auch eine wichtige Rolle, aber nicht die entscheidende. Aber ohne den Willen und die Hoffnung der griechischen Bevölkerung wird es nicht funktionieren.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

happySchland » Sa 4. Jul 2015, 00:12 hat geschrieben: Lesen Sie sich doch beide Papiere durch. Das Angebot von Syriza und was Brüssel daraus gemacht hat.
Den Gläubigern musste klar sein das dieser Wisch abgelehnt wird.
Er geht zu Lasten der Armen. Wohlgemerkt, das ist der Vorschlag aus Brüssel.
Damit hätte Syriza politischen Selbstmord betrieben und ihre Wähler verraten. Selbst ihr eigener Vorschlag ist voller Sprengstoff da sie weitesgehend den Bedingungen der Gläubiger entgegenkommen. Einsparungen bei der Rente und Erhöhung der Mehrwertsteuer. Klare Brüche der Wahlversprechen.


Die Armen verraten, mit dem Versprechen 3200 Beamte einzustellen, EUR 1000.-/griechischem Bürger, den Schuldenerlass, die Wachstumsklausel,etc. pp? Haben Sie sich jemals mit den Wahlversprechen der Syriza beschäftigt? Dafür ist die Syriza gewählt worden und diese alle vorherigen Reformmassnahmen verpulvernde Versprechen kann sie nicht einhalten, was jedem, ausser einem kompletten Narren, bewußt war. Massnahmen wären, wenn auch nach dem Motto too little -too late, gegeben gewesen.

Die anderen EU Staaten sind nicht dazu da, der Syriza zu helfen, ihre Wahlversprechen einzuhalten.
Ich frage mich, wie naiv man sein muss, um zu erwarten, dass vom baltischen, über den Tschechischen und deutschen Steuerzahler stillschweigend hingenommen wird, nur um diesen Linksradikalen zu gestatten ihr illusionäres, verlogenes Wahlprogramm durchzusetzen, noch dazu mit einer Verhandlungstaktik, die an Absurdität nichts mehr zu wünschen lässt.

Ich habe für die Syriza keinen einzigen Cent meiner Steuergelder mehr übrig, es sind bereits Milliarden sinnlos verblasen worden. Der gönne ich noch exakt zwei Dinge, den Song von Geier Sturzflug




und ein "There is no dinner for free".




Keine Ahnung was dann passiert.
Ich gehe auch fest davon aus das es ein knappes Ja/Nein wird und damit ziemlich nichtssagend.
In jedem Fall muss sich Brüssel endlich bewegen und seine Blokadehaltung aufgeben.
Brüssel hat, wie auch Frau Merkel und Herr Schäuble, ein eindeutiges Statement abgegeben und das heisst, wir warten den Ausgang des Referendums ab. Dieses Referendum soll die Syriza durchführen und bei einem "nein" soll sie allen Gremien vorlegen, wie man gedenkt eine "100% Chance" an die benötigten Gelde zu kommen darzustellen. Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, was auf dem Papier an oberster Stelle stehen wird, "Schuldenschnitt".
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von JJazzGold »

Córdoba » Sa 4. Jul 2015, 06:10 hat geschrieben:Struktur ist wichtig.

Man kann sagen, daß praktisch alle problematischen Staaten dieser Erde unter Strukturproblemen leiden.
->korrupte Verwaltung, Vetternwirtschaft, mangelhafte Infrastruktur.
Das reicht dann weit in praktische Fragen hinein, tägliche Stromausfälle, unsauberes Trinkwasser, innere Sicherheit Mangelhaft, mangelhaftes Kataster.
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In Kabul funktioniert bis heute noch nicht mal die Postzustellung richtig, da eine durchnummerierung der Häuser, und Zuordnung mit Postadressen, noch nicht vollzogen wurde.

Hauptgrund für das Elend dieser Welt sind Strukturprobleme.......

Richtig, aber machen Sie das mal dem griechischen Wähler klar, der seit Jahrzehnten an solche Umstände gewöhnt ist und diese als Normalszustand betrachtet. Der fragt, ob wir Deutschen irre sind, mit unserer funktionalen Bürokratie, unserem Sozialsystem und unserer Sparpolitik.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Sa 4. Jul 2015, 07:49 hat geschrieben: Diese Strukturprobleme sollte Griechenland beherzter angehen, mit tatkräftiger Unterstützung der EWU- beziehungsweise EU-Länder. Das letzte Angebot an die Regierung Tsipras beinhaltete auch eine Umschuldung, die ebenfalls unterstützend wirken könnte. An erster Stelle stehen aber die Strukturreformen. Die Währungsfrage spielt auch eine wichtige Rolle, aber nicht die entscheidende. Aber ohne den Willen und die Hoffnung der griechischen Bevölkerung wird es nicht funktionieren.
Glaubst du noch an Wunder? Selbst die derzeitigen Linken, die lieb gerne Reiche besteuern, haben die Reichenbesteuerung nicht durchgezogen. Das will schon was heißen...
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 3. Jul 2015, 21:06 hat geschrieben:Wenn man progressiven und pro-europäischen Linken wie Podemos und Syriza nicht entgegenkommt, wird man vielleicht noch erleben, was linksradikale Parteien sind.....
Die könnten dann nämlich folgen...
Eben, wobei Podemos auf Distanz zu Syrizia gegangen ist. Ist aber auch egal, GR soll ruhig aus dem Euro austreten und dann müssen sie sowieso noch härtere Einschnitte hinnehmen als jetzt, weil ihnen immer noch niemand Geld geben will.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Kibuka »

Blickwinkel » Sa 4. Jul 2015, 07:28 hat geschrieben:
Eben, wobei Podemos auf Distanz zu Syrizia gegangen ist. Ist aber auch egal, GR soll ruhig aus dem Euro austreten und dann müssen sie sowieso noch härtere Einschnitte hinnehmen als jetzt, weil ihnen immer noch niemand Geld geben will.
Naja, nicht unbedingt. Griechenland war zuletzt nahe an einem Primärüberschuss. Das bedeutet, dass ohne Zinszahlungen für Schulden Einnahmen und Ausgaben sich fast die Waage halten. Dann kam Anfang 2015 Syriza und die Steuereinnahmen brachen weg.

Für Griechenland besteht natürlich ein großes Interesse, die Schulden anderen aufzuhalsen.

Das ist wie bei einem anderen beliebigen Schuldner. Er versucht die Schulden loszuwerden, mit allen Mitteln! Würdest du gerne 40 Jahre lang 500.000 Euro abbezahlen?

Klar ist lediglich, dass Syriza die ganzen Phantastereien mit weiterhin hohen Renten, vielen neuen Beamten usw. nicht einhalten wird können. Zumindest nicht im Euro. Wenn sie selbst wieder Geld drucken, können sie natürlich ihr wertloses Papiergeld unter die Leute bringen.

Griechenland hat zuletzt massive Korrekturprozesse erfahren, das BIP ist um 26% gesunken. Die Löhne sind aber noch nicht ganz wettbewerbsfähig, wenn man als Vergleich den Nachbarn Türkei heranzieht. Aber das wird auch noch automatisch erfolgen. Ob die Griechen das nun wollen oder nicht. Das ist keine Frage, über die man an der Wahlurne entscheidet, genauswenig, wie man wählen geht, wie morgen das Wetter werden soll. :cool:
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Kibuka » Sa 4. Jul 2015, 09:06 hat geschrieben:
Naja, nicht unbedingt. Griechenland war zuletzt nahe an einem Primärüberschuss. Das bedeutet, dass ohne Zinszahlungen für Schulden Einnahmen und Ausgaben sich fast die Waage halten. Dann kam Anfang 2015 Syriza und die Steuereinnahmen brachen weg.
Das reicht nur nicht und im Endeffekt müssen sie ab sofort mit ihrem Geld auskommen, sobald der Grexit vollzogen ist. Mal gespannt, wie sie das machen wollen.
Für Griechenland besteht natürlich ein großes Interesse, die Schulden anderen aufzuhalsen.
Natürlich, das ist das Ziel der Übung. Echte Strukturreformen gab es in den letzten Jahren nicht und wird es auch nie geben, solange die Machthaber (Oligarchen) und die Gesellschaft selbst das blockieren.
Klar ist lediglich, dass Syriza die ganzen Phantastereien mit weiterhin hohen Renten, vielen neuen Beamten usw. nicht einhalten wird können. Zumindest nicht im Euro.
Was machen dann nur die Freunde von Tsipras und Varoufakis, wenn sie nicht die versprochenen Beamtenposten kriegen? Richtig, auf die Troika und die EU schimpfen. :)
Wenn sie selbst wieder Geld drucken, können sie natürlich ihr wertloses Papiergeld unter die Leute bringen.

Griechenland hat zuletzt massive Korrekturprozesse erfahren, das BIP ist um 26% gesunken. Die Löhne sind aber noch nicht ganz wettbewerbsfähig, wenn man als Vergleich den Nachbarn Türkei heranzieht. Aber das wird auch noch automatisch erfolgen. Ob die Griechen das nun wollen oder nicht. Das ist keine Frage, über die man an der Wahlurne entscheidet, genauswenig, wie man wählen geht, wie morgen das Wetter werden soll. :cool:
Eben, die härtesten Reformen und Einschnitte blühen GR wenn sie den Grexit vollziehen und dafür stehen die Chancen laut Bild-Zeitung bei 89%, dass er kommt. :D
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Blickwinkel » Sa 4. Jul 2015, 07:28 hat geschrieben: Eben, wobei Podemos auf Distanz zu Syrizia gegangen ist. Ist aber auch egal, GR soll ruhig aus dem Euro austreten und dann müssen sie sowieso noch härtere Einschnitte hinnehmen als jetzt, weil ihnen immer noch niemand Geld geben will.
Kibuka » Sa 4. Jul 2015, 08:06 hat geschrieben: Griechenland hat zuletzt massive Korrekturprozesse erfahren, das BIP ist um 26% gesunken. Die Löhne sind aber noch nicht ganz wettbewerbsfähig, wenn man als Vergleich den Nachbarn Türkei heranzieht. Aber das wird auch noch automatisch erfolgen. Ob die Griechen das nun wollen oder nicht. Das ist keine Frage, über die man an der Wahlurne entscheidet, genauswenig, wie man wählen geht, wie morgen das Wetter werden soll. :cool:
Die Korrekturprozesse und Strukturreformen in der griechischen Wirtschaft sollten aber von einer sinnvollen Finanz- Wirtschafts- und Sozialpolitik begleitet werden. Der Markt allein wird es nicht richten. Irgendeine nationale oder EU-Institution muss sich auch um die Armen und Kranken kümmern.
Zuletzt geändert von Wähler am Sa 4. Jul 2015, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 18:44 hat geschrieben: seehofer, schäuble, jörg asmussen, monti, greenspan und hans-werner sinn würden jedenfalls tobsuchtsanfälle kriegen ...
Die würden grinsen. Denn es gibt niemanden, der solchen Unfug als Währung annehmen würde. Der alte Verlierertraum vom Verbessern der Stellung in der Gesellschaftpyramide durch eine Änderung eines Geldsystems wird nicht funktionieren.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Blickwinkel »

Wähler » Sa 4. Jul 2015, 10:33 hat geschrieben:
Die Korrekturprozesse und Strukturreformen in der griechischen Wirtschaft sollten aber von einer sinnvollen Finanz- Wirtschafts- und Sozialpolitik begleitet werden. Der Markt allein wird es nicht richten. Irgendeine nationale oder EU-Institution muss sich auch um die Armen und Kranken kümmern.
Wie geschrieben, Struktureformen sind in den letzten Jahren kaum erfolgt, warum sollte das jetzt was werden? GR ist übrigens schon zig-mal pleite gegangen und hat daraus (scheinbar) nichts gelernt.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von zollagent »

Córdoba » Sa 4. Jul 2015, 05:10 hat geschrieben:Struktur ist wichtig.

Man kann sagen, daß praktisch alle problematischen Staaten dieser Erde unter Strukturproblemen leiden.
->korrupte Verwaltung, Vetternwirtschaft, mangelhafte Infrastruktur.
Das reicht dann weit in praktische Fragen hinein, tägliche Stromausfälle, unsauberes Trinkwasser, innere Sicherheit Mangelhaft, mangelhaftes Kataster.
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Zuletzt geändert von zollagent am Sa 4. Jul 2015, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?

Beitrag von Wähler »

Wähler » Sa 4. Jul 2015, 10:33 hat geschrieben: Die Korrekturprozesse und Strukturreformen in der griechischen Wirtschaft sollten aber von einer sinnvollen Finanz- Wirtschafts- und Sozialpolitik begleitet werden. Der Markt allein wird es nicht richten. Irgendeine nationale oder EU-Institution muss sich auch um die Armen und Kranken kümmern.
Blickwinkel » Sa 4. Jul 2015, 09:42 hat geschrieben: Wie geschrieben, Struktureformen sind in den letzten Jahren kaum erfolgt, warum sollte das jetzt was werden? GR ist übrigens schon zig-mal pleite gegangen und hat daraus (scheinbar) nichts gelernt.
Vielleicht schaffen sie es ja in Kooperation mit den anderen EU-Ländern. Ich bin da nicht so pessemistisch.
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