Diese Argumentation der "genetischen Verarmung unterhalb des Artniveaus" erlebe ich eher als Bremse....Corella » So 12. Apr 2015, 18:04 hat geschrieben:
Bedenke die genetische Verarmung unterhalb Artniveau! Ansonsten widersprechen wir uns überhaupt nicht. Zu Deinem Ansatz gibt es überhaupt keine Alternative, die meisten Arten überleben in Lebensräumen aus zweiter Hand, das ist unter Profis doch klar!
Habe z.B. in meinem Garten zahlreiche heimische Pflanzen angesiedelt, da kamen mir auch schnell Spaßverderber damit, ich hätte doch "autochthones" Saatgut verwenden müssen.
Auf Arten, die "ursprünglich" in Europa gar nicht vorkommen, wie z.B. Oenothera-Arten, hätte ich ganz verzichten sollen.
Halte ich für Quatsch, die in Europa vorkommenden Bestände haben sich genetisch schon von den amerikanischen entfernt, es sind sogar neue Arten hier in Europa entstanden....
Wie du ja selbst sagst, handelt es sich um Ersatzlebensräume, die mit "natürlichen" und unbeinflussten Verhältnissen wenig zu tun haben.
Mein Garten ist, wenn man so will, eine Art "Jurassic-Park"......ein Kunstprodukt.
Das sehe ich aber kaum als Makel......im Gegenteil, ich unterstütze solche Maßnahmen auch im großen Stil.
Nicht weit von mir hat man den Laubfrosch wieder angesiedelt, nachdem man vorher die entsprechenden Laichgewässer etc. geschaffen hat......auf spontante Wiederansiedlung zu hoffen, wäre bei den heutigen Voraussetzungen komplett hoffnungslos gewesen.
Es ist eine Gratwanderung. Ich habe mich auch kürzlich über den botanischen Garten hier geärgert, weil er zur schnellen Begrünung von Brachflächen für eine Samenmischung Werbung gemacht hat, die praktisch nur aus Exoten bestand.
Das ganze unter dem Motto, die Bienen schützen zu wollen.....