Nachrichten aus dem Iran.

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King Kong 2006
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Marie-Luise » Sa 29. Nov 2014, 14:39 hat geschrieben:
Genau.

Alle Mullahs und Tugendwächter werden abgeschafft und ihre ergaunerten/erpressten Besitztümer eingezogen.
Als ich in einer shopping-mall in Teheran war, wollte ich einen Laden betreten, der für mich wie ein Antikladen aussah. Ich wurde daraufhingewiesen, daß dieser Laden sehr viele Möbel, Kunstwerke und Nippes hatte, der von ausgewanderten und geflohenen iranischen Familien aus der Kaiserzeit stammte. Da hab ich´s dann doch sein lassen.

Immer wenn Staatsformen kippen wird es ein wichtiges Thema wie man mit Eigentum umgeht, das "Kriegsgewinnler" ergaunert haben. Wenn es sich im Rahmen bewegt, was auch zu definieren wäre, dann lässt man es des Friedenswillen bleiben. Um nicht wieder böses Blut und Ungerechtigkeiten zu produzieren. Weniger problematisch ist die Enteignung/Rückführung aus Stiftungen und staatlichen Institutionen. Alleine das Umwälzen könnte hunderte Millionen bis in die Milliarden gehen. Aber meist retten sich die meisten Funktionsträger, mit mehr oder weniger Federn gelassen, in die neue Staatsform hinüber. Ohne die läuft einfach kein Laden.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Also es würde ja dann hauptsächlich um die religiösen Stiftungen gehen, deren bekannteste und wohl auch größte entweder zu Khamenei oder den Revolutionsgarden gehören. Ich nehme an durch diese Stiftungen und Unternehmensgruppen ist man in der Lage die Islamische Republik mit ihren hohen Sozialausgaben, d.h. die vielen Subventionen und die diversen Institutionen zu bezahlen. Im Allgemeinen gelten die obersten der Islamischen Republik und erst recht Khamenei nicht als korrupt. Korrupt ist alles was darunter ist.

Khamenei kontrolliert eine Stiftung die 95 Milliarden wert sein soll und durch das Konfiszieren "herrenloser" Besitztümer seit 79 entstanden ist.
http://en.wikipedia.org/wiki/Setad
http://www.reuters.com/investigates/ira ... icle/part1

Mitglieder der Revolutionsgarden kontrollieren wiederum die "Stiftung der Unterdrückten" die "Bonyad-e Mostazafan". Dazu kommen dann noch die Unternehmensgruppen, die mit den Revolutionsgarden assoziiert sind und z.B. die Ölindustrie beherrschen. Die bekannteste ist Khatam. Das Ganze dürfte auch locker zweistellige Milliardenbeträge wert sein, mindestens.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mostazafan_Foundation
http://en.wikipedia.org/wiki/Khatam_al-Anbia
http://en.wikipedia.org/wiki/Army_of_th ... c_activity

In beiden Fällen handelt es sich hier nur um die Größten es gibt noch mehr davon und hier liegt am Ende auch die ökonomische Macht des Staates bzw. ihrer politischen Schwergewichter, die eben nicht geringe Teile der iranischen Wirtschaft direkt kontrollieren.

Im Falle des Falles würde man das sicherlich konfiszieren und in neue Stiftungen überführen. Alternativ könnte man diese großen Institutionen auch zerschlagen und an die Privatwirtschaft verscherbeln, die Frage ist dann halt, wie man den eigenen Staat bezahlen will. Aber am Ende sind die genannten Sachen so weit ich weiß sind die größten Fleischtöpfe die zu kontrollieren am Ende wichtig ist. Und ich vermute Marie-Luise bezog sich darauf.
Zuletzt geändert von Platon am Sa 29. Nov 2014, 19:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Marie-Luise »

Platon » Sa 29. Nov 2014, 19:20

Also es würde ja dann hauptsächlich um die religiösen Stiftungen gehen, deren bekannteste und wohl auch größte entweder zu Khamenei oder den Revolutionsgarden gehören. Ich nehme an durch diese Stiftungen und Unternehmensgruppen ist man in der Lage die Islamische Republik mit ihren hohen Sozialausgaben, d.h. die vielen Subventionen und die diversen Institutionen zu bezahlen. Im Allgemeinen gelten die obersten der Islamischen Republik und erst recht Khamenei nicht als korrupt. Korrupt ist alles was darunter ist.

Khamenei kontrolliert eine Stiftung die 95 Milliarden wert sein soll und durch das Konfiszieren "herrenloser" Besitztümer seit 79 entstanden ist.
http://en.wikipedia.org/wiki/Setad
http://www.reuters.com/investigates/ira ... icle/part1

Mitglieder der Revolutionsgarden kontrollieren wiederum die "Stiftung der Unterdrückten" die "Bonyad-e Mostazafan". Dazu kommen dann noch die Unternehmensgruppen, die mit den Revolutionsgarden assoziiert sind und z.B. die Ölindustrie beherrschen. Die bekannteste ist Khatam. Das Ganze dürfte auch locker zweistellige Milliardenbeträge wert sein, mindestens.
http://en.wikipedia.org/wiki/Mostazafan_Foundation
http://en.wikipedia.org/wiki/Khatam_al-Anbia
http://en.wikipedia.org/wiki/Army_of_th ... c_activity

In beiden Fällen handelt es sich hier nur um die Größten es gibt noch mehr davon und hier liegt am Ende auch die ökonomische Macht des Staates bzw. ihrer politischen Schwergewichter, die eben nicht geringe Teile der iranischen Wirtschaft direkt kontrollieren.

Im Falle des Falles würde man das sicherlich konfiszieren und in neue Stiftungen überführen. Alternativ könnte man diese großen Institutionen auch zerschlagen und an die Privatwirtschaft verscherbeln, die Frage ist dann halt, wie man den eigenen Staat bezahlen will. Aber am Ende sind die genannten Sachen so weit ich weiß sind die größten Fleischtöpfe die zu kontrollieren am Ende wichtig ist. Und ich vermute Marie-Luise bezog sich darauf.
Ich dachte daran, dass Khameini als sehr reich gilt. Dass er das Kapital in eine Stiftung eingebracht hat, wusste ich nicht.

>Die 30 Milliarden des Ayatollahs

Irans religiöses Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei soll fast so reich sein wie Bill Gates: Sein Vermögen wird auf 30 Milliarden Dollar geschätzt. Viele Iraner kritisieren, dass sich die Führungselite genau so dekadent verhält, wie früher der Schah.<

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/nah ... y/23730937
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Marie-Luise » Sa 29. Nov 2014, 20:32 hat geschrieben:Ich dachte daran, dass Khameini als sehr reich gilt. Dass er das Kapital in eine Stiftung eingebracht hat, wusste ich nicht.

>Die 30 Milliarden des Ayatollahs

Irans religiöses Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei soll fast so reich sein wie Bill Gates: Sein Vermögen wird auf 30 Milliarden Dollar geschätzt. Viele Iraner kritisieren, dass sich die Führungselite genau so dekadent verhält, wie früher der Schah.<

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/nah ... y/23730937
Naja, das Vermögen von Khamenei dürfte schon zum überwiegenden Teil aus den Stiftungen bestehen. Das er jetzt privat übermäßig reich ist, halte ich für unwahrscheinlich. Er kann sich bei den Stiftungen als Revolutionsführer ohnehin bedienen wie er lustig ist. Die ökonomische Elite im Iran besteht dazu keineswegs nur aus IRI-Leuten und aus Geistlichen schon mal gar nicht. Geistliche die wirklich was zu melden haben, gibt es nämlich gar nicht so viele. Die politische Elite besteht viel mehr aus alten Revolutionsgardisten, die entweder irgendwann prominent wurden oder sich nach oben genetzwerkt haben. Und Leute die schon 79 dabei waren und immer irgendeine Rolle spielten, hier finden sich dann die Geistlichen, die ja auch immer irgendwie vernetzt sind. Wenngleich es den Trend gibt, dass die Revolutionsveteranen langsam aussterben und die Kriegsveteranen das Ruder übernehmen. Was die ökonomische Elite betrifft gibt es ja noch die ganze Privatwirtschaft, wo sich die ganze pro-westliche Oberschicht findet, die in den Villenvierteln im Norden Teherans mit ihren Ferraris und Lamborghinis ablichten lässt. Auch wenn kulturell etwas islamischere Neureiche immer stärker in diese Vierteln drängen, wie ich mal irgendwo gelesen habe.

Es ist ja gerade diese Privatwirtschaft, welche Rohani unterstützt und auf die Abschaffung der Sanktionen drängt, weil sie internationalen Handel erschweren und die Staatseigenen Unternehmen (eben jene Stiftungen und Unternehmensgruppen, die irgendwie mit Khamenei und/oder den Revolutionsgarden verbunden sind) begünstigen, die keine Konkurrenz fürchten müssen und bekanntlich auch am Schmuggel und der Schattenwirtschaft extrem gut verdienen.
Zuletzt geändert von Platon am Sa 29. Nov 2014, 19:49, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Platon » Sa 29. Nov 2014, 20:44 hat geschrieben: Naja, das Vermögen von Khamenei dürfte schon zum überwiegenden Teil aus den Stiftungen bestehen. Das er jetzt privat übermäßig reich ist, halte ich für unwahrscheinlich. Er kann sich bei den Stiftungen als Revolutionsführer ohnehin bedienen wie er lustig ist. Die ökonomische Elite im Iran besteht dazu keineswegs nur aus IRI-Leuten und aus Geistlichen schon mal gar nicht. Geistliche die wirklich was zu melden haben, gibt es nämlich gar nicht so viele. Die politische Elite besteht viel mehr aus alten Revolutionsgardisten, die entweder irgendwann prominent wurden oder sich nach oben genetzwerkt haben. Und Leute die schon 79 dabei waren und immer irgendeine Rolle spielten, hier finden sich dann die Geistlichen, die ja auch immer irgendwie vernetzt sind. Wenngleich es den Trend gibt, dass die Revolutionsveteranen langsam aussterben und die Kriegsveteranen das Ruder übernehmen. Was die ökonomische Elite betrifft gibt es ja noch die ganze Privatwirtschaft, wo sich die ganze pro-westliche Oberschicht findet, die in den Villenvierteln im Norden Teherans mit ihren Ferraris und Lamborghinis ablichten lässt. Auch wenn kulturell etwas islamischere Neureiche immer stärker in diese Vierteln drängen, wie ich mal irgendwo gelesen habe.

Es ist ja gerade diese Privatwirtschaft, welche Rohani unterstützt und auf die Abschaffung der Sanktionen drängt, weil sie internationalen Handel erschweren und die Staatseigenen Unternehmen (eben jene Stiftungen und Unternehmensgruppen, die irgendwie mit Khamenei und/oder den Revolutionsgarden verbunden sind) begünstigen, die keine Konkurrenz fürchten müssen und bekanntlich auch am Schmuggel und der Schattenwirtschaft extrem gut verdienen.
Die formaljuristischen Dinge weglassend, kann man wohl sagen, daß die Revolutionsgardisten die eigentliche Macht darstellen. Schon in den Neunzigern war zu lesen, daß die Revolutionsgardisten die eigentlichen Macher sind, nicht die Geistlichen. Die gezielten Sanktionen der USA gegen diese (die natürlich auch Normalos dort voll treffen) sind auch als Lenkungswirkung gegen diese zu verstehen. Das ist ein, wenn nicht der wesentliche Hebel, um politisch im Iran anzusetzen.
Wenn man die Wirkung der Sanktionen auf die iranische Wirtschaft untersuchen will, dann muss man zuerst die besonderen Strukturen des iranischen Regimes verstehen - und hier vor allem die Bedeutung der islamischen Revolutionsgarden. Diese Revolutionsgarden und ihre Untergruppierungen spielen eine zentrale Rolle in der iranischen Wirtschaft; gleichzeitig sind alle politischen Ebenen von ihnen durchdrungen. Besonders unter der Präsidentschaft von Ahmadinejad hat der oberste geistliche Anführer Ali Khamenei den Revolutionsgarden immer stärkere Befugnisse eingeräumt.
Im Kabinett von Ahmadinejad waren 14 Posten von Kommandeuren der Revolutionsgarden besetzt. Dazu gehörten der Vizepräsident, der Berater des Präsidenten und mehrere Minister. Mehrheit aller stellvertretenden Minister sowie 14 Provinz-Gouverneure waren Revolutionsgardisten. Diese Personalpolitik hat sich unter Rohani nicht wesentlich geändert. Vor allem der mächtige Nationale Sicherheitsrat, der maßgeblich für das iranische Atomwaffenprogramm zuständig ist, besteht zum großen Teil aus Revolutionsgardisten.

Des Weiteren stehen zahlreiche staatliche Medien und Nachrichtenagenturen unter der Leitung der Revolutionsgarden. In der Wirtschaft haben die Garden vor dem Hintergrund der internationalen Sanktionen und dem Rückzug der Konzerne wie Dutch Shell und anderer aus den iranischen Ölfeldern das Kommando übernommen. Sie leiten nun weitgehend die gewaltigen Ölfelder und profitieren massiv von deren Erlösen.

http://www.huffingtonpost.de/javad-dabi ... 33629.html
Das Problem für die Durchsetzung der geostrategischen Interessen der USA ist allerdings, daß es auch die iranischen Revolutionsgarden sind, die als wirkmächtiger Ansprechpartner für die gesamte Nachostregion/und Afghanistan fungieren. Von jemandem konstruktive Mitarbeit (auch zur Wahrung von US-Interessen) zu gewinnen, den man gleichzeitig zusetzt, ist so eine Sache.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich werde wohl nie verstehen, warum sich Staatsoberhäupter so dermaßen bereichern müssen. Reichen denn nicht 100 Mio Dollar oder Euro, um auch den Nachkommen ein sorgenloses Leben zu ermöglichen? Mit dem Rest könnten sie ihr Land deutlich vorwärst bringen und säßen so auch noch sicherer im Sattel. Aber gut, die Gier schaltet das Hirn wohl aus.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Wölfelspitz »

Tom Bombadil » So 30. Nov 2014, 11:31 hat geschrieben:Ich werde wohl nie verstehen, warum sich Staatsoberhäupter so dermaßen bereichern müssen. Reichen denn nicht 100 Mio Dollar oder Euro, um auch den Nachkommen ein sorgenloses Leben zu ermöglichen? Mit dem Rest könnten sie ihr Land deutlich vorwärst bringen und säßen so auch noch sicherer im Sattel. Aber gut, die Gier schaltet das Hirn wohl aus.
Solchen Meldungen ist meines Erachtens nicht richtig zu trauen; irgendwie wird erwartet oder gerne unterstellt, dass die Oberhäupter missliebiger Staaten im absoluten Reichtum schwelgen, weil die Journaille weiß, dass hier die Empörungsschwelle beim Leser gering ist und es auch ganz gut ins irgendwie vorhandene Bild/Klischee dieser Leute passt.

Gaddafi soll demnach 200 Milliarden gehabt haben. Das halte ich für völlig utopisch. Echt dekadent gelebt hat außer ein paar Afrikanern mit Sicherheit nur Saddam Hussein, seinen Behausungen nach zu urteilen. Aber irgendwie sollen das jetzt plötzlich alle. Es wirkte jedenfalls sehr angestrengt, als man die Behausungen Gaddafis auseinandernahm und sich erkennbar empören wollte. So dramatisch fand ich das jetzt nicht, was ich da sah. Dass er nicht auf dem Level vom sozialen Wohnungsbau lebt, war klar. Das tun demokratische Führer aber auch nicht.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alexyessin »

Wölfelspitz » So 30. Nov 2014, 11:23 hat geschrieben:
Solchen Meldungen ist meines Erachtens nicht richtig zu trauen; irgendwie wird erwartet oder gerne unterstellt, dass die Oberhäupter missliebiger Staaten im absoluten Reichtum schwelgen, weil die Journaille weiß, dass hier die Empörungsschwelle beim Leser gering ist und es auch ganz gut ins irgendwie vorhandene Bild/Klischee dieser Leute passt.

Gaddafi soll demnach 200 Milliarden gehabt haben. Das halte ich für völlig utopisch. Echt dekadent gelebt hat außer ein paar Afrikanern mit Sicherheit nur Saddam Hussein, seinen Behausungen nach zu urteilen. Aber irgendwie sollen das jetzt plötzlich alle. Es wirkte jedenfalls sehr angestrengt, als man die Behausungen Gaddafis auseinandernahm und sich erkennbar empören wollte. So dramatisch fand ich das jetzt nicht, was ich da sah. Dass er nicht auf dem Level vom sozialen Wohnungsbau lebt, war klar. Das tun demokratische Führer aber auch nicht.
Aber hallo hat sich der Herr Gaddafi übermässig bedient. Diktator halt.
Aber nicht das Thema hier.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Wölfelspitz »

Alexyessin » So 30. Nov 2014, 12:27 hat geschrieben:
Aber hallo hat sich der Herr Gaddafi übermässig bedient. Diktator halt.
Aber nicht das Thema hier.
Aber hallo, woher du das alles weißt? Weil das "Die Welt, blick und Co. sagen?
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Alexyessin »

Wölfelspitz » So 30. Nov 2014, 11:41 hat geschrieben:
Aber hallo, woher du das alles weißt? Weil das "Die Welt, blick und Co. sagen?
Diverse Berichte von glaubwürdigen Medienquellen, bzw. von Politologen.
Nicht jeder liest automatisch Springerpresse oder nicht alles was dann auch in dieser Kategorie von Medien berichtete ist automatisch falsch.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Gretel »

Wölfelspitz » So 30. Nov 2014, 11:23 hat geschrieben:
Solchen Meldungen ist meines Erachtens nicht richtig zu trauen; irgendwie wird erwartet oder gerne unterstellt, dass die Oberhäupter missliebiger Staaten im absoluten Reichtum schwelgen, weil die Journaille weiß, dass hier die Empörungsschwelle beim Leser gering ist und es auch ganz gut ins irgendwie vorhandene Bild/Klischee dieser Leute passt.

Gaddafi soll demnach 200 Milliarden gehabt haben. Das halte ich für völlig utopisch. Echt dekadent gelebt hat außer ein paar Afrikanern mit Sicherheit nur Saddam Hussein, seinen Behausungen nach zu urteilen. Aber irgendwie sollen das jetzt plötzlich alle. Es wirkte jedenfalls sehr angestrengt, als man die Behausungen Gaddafis auseinandernahm und sich erkennbar empören wollte. So dramatisch fand ich das jetzt nicht, was ich da sah. Dass er nicht auf dem Level vom sozialen Wohnungsbau lebt, war klar. Das tun demokratische Führer aber auch nicht.
Himmel, es geht doch nicht darum, ob er sich persönlich bereichert hat.
http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1334.html

http://www.fnp.de/nachrichten/politik/G ... 673,100670


bye the way - kennst Du diesen Palast?
http://www.taz.de/uploads/images/684x34 ... o_rust.jpg

:D
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Im Iran wird ein Denkmal für Gefallene des Irak-Iran Krieges eingeweiht. An sich nichts besonderes.
Iran unveils monument to Jewish soldiers killed in war with Iraq

Jewish community leaders and Iranian clergy attend ceremony honoring Jewish 'martyrs.'

Iran this week unveiled a monument to Jewish soldiers killed in the Iran-Iraq War, which lasted from 1980 to 1988 and saw both countries suffer millions of casualties and billions of dollar in damage.

Jewish community leaders and a number of Iranian religious officials took part in the ceremony on Monday, according to Maariv's website, NRG.

Photographs from the ceremony were published on the websites of Iranian news agencies IRNA and Tasnim, showing banners featuring images of the fallen Jewish troops, called "martyrs," and wreaths placed alongside the monument, which includes a Hebrew inscription reading "Peace forever."
Iran, a home for Jews for more than 3,000 years, has the Middle East’s largest Jewish population outside of Israel. But while Iran’s Jews in recent years had their faith continually criticized by the country’s previous governments, they’ve found new acceptance under moderate President Hassan Rouhani.

“The government has listened to our grievances and requests. That we are being consulted is an important step forward,” said Homayoun Samiah, leader of the Tehran Jewish Association.

http://www.haaretz.com/jewish-world/jew ... s/1.632532
Auf der anderen Seite könnte man natürlich argumentieren, daß alleine das Gedenken an die iranischen Soldaten (jüdischen Glaubens) per se antisemitisch sei, denn wieso bekommen die einen Sonderstatus? Es kann auch einfach sein, daß dies im Rahmen einer Entspannung ein weiterer symbolhafter Schritt ist.

Auf jedenfall ist die überwiegende Mehrheit der Iraner egal welcher Konfession oder Ethnie bei den Fahnen geblieben. Im Krieg gegen den Irak. Das galt besonders für die arabischen Iraner. Auch armenische Iraner kämpften in den Reihen. Mit kurdischen Irakern gab es Zusammenarbeit. Diese Erfahrungen fliessen sicherlich jetzt in die Taktik der iranischen Führung für den "Regionalkrieg" in Nahost ein, sprich in Syrien und Irak. Dort werden, wenn möglich Konfessionen und Ethnien taktisch und strategisch, flexibel, zusammengefasst. So, daß Muslime, Christen, Yeziden usw. Allianzen eingehen können. In dem Fall gegen das Kalifat.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Hassad »

Mit den meisten Patentanmeldungen unter 57 islamischen Ländern rangiert der Iran nach einer Statistik der Islamischen Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (ISESCO) im Bereich Wissenschaft und Forschung an erster Stelle.
http://german.irib.ir/nachrichten/wisse ... n-laendern
Zuletzt geändert von Hassad am Fr 2. Jan 2015, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

http://en.wikipedia.org/wiki/Saeed_Abedini

Interessante Geschichte. Ist vom Islam zum Christentum konvertiert und hat Anfang der 2000er im Iran Hauskirchen mit 2000 Mitgliedern gegründet, es wird wohl darum gegangen sind zu Missionieren. Unter Khatami hat man das geduldet, Achmadinejad natürlich nicht mehr. Von 2009 bis 2012 ist er dann insgesamt 9mal in den Iran gefahren um ein Waisenhaus aufzubauen, hat seit 2010 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. 2012 hat man ihn dann festgenommen und zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt, wegen ein paar vorgeschobenen Argumenten von wegen Nationale Sicherheit. Natürlich hat den iranischen Behörden nicht gefallen, dass ein vom Islam zum Christentum konvertierter Iraner in ihrem Land ein Netzwerk von Kirchen und anderen Einrichtungen aufbaut. Das haben die natürlich als Missionierungsversuch gewertet und das ist strikt verboten. Es muss ihm auch klar gewesen sein, dass er das nicht auf Dauer machen kann und er ein hohes Risiko eingeht immer wieder in den Iran zu reisen. Die Frage ist eher warum es überhaupt so lange gedauert hat...

Natürlich ist die Einstellung der Islamischen Republik bezüglich von Konversionen und Missionierung von anderen Religionen als der 12er-Schia kritikwürdig, weil wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt:
Artikel 18
Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.
http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Daran hält man sich im Iran offensichtlich nicht.
Zuletzt geändert von Platon am Sa 31. Jan 2015, 01:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Hassad »

Bringt der Mossad in Wien Iraner um?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 11265.html
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

A. von Dahlenberg hat geschrieben:Chomeini hat von Anfang an, also als er noch im Irak und Frankreich war, die Iraner belogen. Von einer islamischen Republik hat er erst gesprochen, als der Schah weg und er schon im Iran war. In Frankreich hatte er noch vor seiner Abreise in den Iran selbst den Kommunisten die volle politische Freiheit und freie Aktivität versprochen. Später hat er alle restlos und massenweise hingerichtet. Strom, Wasser und öffentliche Verkehrsmittel sollten allesamt kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Der Hurensohn Chomeini hat die Taqiyya auf die Spitze getrieben. Schon seltsam, dass die Europäer auch 35 Jahre danach auf diese Shweine-Mullah-Brut hereinfallen.
Haben Sie eine emotionale Bindung zum Iran ? Also nicht das ich Ihnen in diesem Fall inhaltlich nicht zustimmen würde, aber ging es dem Iran unter dem Shah so viel besser ? Hätte die Tudeh- Bewegung den Iran eigentlich besser regiert ? Was ist das wirkliche Problem des Irans ? Sind es wirklich nur die Mullahs ?
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Kardux » Sa 31. Jan 2015, 17:42 hat geschrieben:
Haben Sie eine emotionale Bindung zum Iran ? Also nicht das ich Ihnen in diesem Fall inhaltlich nicht zustimmen würde, aber ging es dem Iran unter dem Shah so viel besser ? Hätte die Tudeh- Bewegung den Iran eigentlich besser regiert ? Was ist das wirkliche Problem des Irans ? Sind es wirklich nur die Mullahs ?
Das eigentliche Problem im Iran ist meines Erachtens, wie man im Iran den Staat als Instrument sozialen Wandels auffasst. Während die Pahlavis die iranische Gesellschaft zum Säkularismus und dem was man unter Moderne verstand erziehen wollten, will die Islamische Republik nun die Menschen zu besseren Moslems und Subjekten einer islamischen Moderne machen. Daraus resultierten jeweils autoritäre Staaten, die wiederum zum Herrschaftsinstrument einzelner Eliten wurden. Negativ ist das vor allem für die, die mit dieser islamischen Moderne wenig anfangen können, d.h. die religiösen Minderheiten die zumindest in Ruhe gelassen werden, mit Ausnahme der Bahai, die aber übrigens auch unter den Pahlavis keineswegs voll anerkannt waren und die mehr westlich orientierten, die mit diesem ganzen politischen Islam kulturell wenig anfangen können. Unter den Pahlavis ging es den traditionellen Bevölkerungsschichten ja nicht anders, die konnten mit den säkularen Neuerungen nicht viel anfangen.
In der Islamischen Republik ist im politischen System und Diskurs ist dazu viel mehr möglich als man denkt, sofern man nicht versucht die Macht der autoritären Eliten wie z.B. der Revolutionsgarden, die pro-Regime-Kleriker und Andere anzugreifen. Wenn man das akzeptiert, ist vor allem auf lokaler Ebene viel möglich. Denn bei regionalen Gremien wie Stadträten findet keine Vorauswahl der Kandidaten z.B. durch ein klerikales Gremium statt, so dass hier interessanterweise ein freies demokratisches System existiert. Hier gibt es dann auch Frauen die Politik betreiben, was es sonst nur vereinzelt gibt. Wenngleich bei den Reformern doch hin und wieder. Ähnlich ist es auch in dem was gesagt werden kann. Man darf unter gar keinen Umständen die Macht z.B. von Revolutionsführer Khamenei in Frage stellen. Aber es ist möglich z.B. Sozialkritik auch öffentlich zu formulieren solange nicht das gesamte System in Frage gestellt wird. Man muss wie in autoritären Systemen üblich, nach den Regeln spielen.

Ich halte es für gut möglich, dass irgendwann im historischen Vogelblick von Jahrzehnten die Islamische Republik als Zwischenstadium von einem noch monarchisch geprägtem Pahlavi-Staat hin zu einer parlamentarischen Demokratie gesehen wird. Die Demokratie ist auch in der Islamischen Republik fest verankert und auch in der Verfassung stehen viele schöne Sachen drin wie Pressefreiheit etc.. Das wird aber an anderer Stelle wieder ausgehebelt um die Interessen des Systems (=die Interessen der obersten Eliten) zu schützen oder weil man meint es würde dem Projekt der Erziehung der Menschen hin zum Islam schaden.

Auch in einem parlamentarischen System, in dem die Khomeini-Elite ganz oder teilweise entmachtet wurde, würde es ohne die Mullahs nicht gehen, weil der Iran ein schiitisches Land ist und die Mullahs die religiösen Führer dieser Religion sind. Sie werden immer erheblichen Einfluss haben. Aber ob einzelne Mullahs unbedingt in der Lage sein sollen den demokratischen Entscheidungsprozess komplett zu kontrollieren und zu domestizieren, wie es derzeit in der IRI der Fall, steht wieder auf einem völlig anderen Blatt.
Zuletzt geändert von Platon am Sa 31. Jan 2015, 18:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

A. von Dahlenberg hat geschrieben:Entweder Schah oder Chomeini? Eine dritte Wahlmöglichkeit wollen Sie erst gar nicht zulassen? Wie wäre es mit einer Demokratie?
Ich sprach auch von einer dritten Wahlmöglichkeit - der Tudeh- Bewegung...

Wie kann ein zutiefst zentralistisch geführter Vielvölkerstaat zu einer Demokratie werden ? Das würde mich mal brennend interessieren.
Auch wenn der Iran kein künstlicher Staat ist, sind die Spannungen zwischen den Volksgruppen enorm. Belutschen, Kurden, Azeris, Perser, Paschtunen, Turkmenen, und alle möglichen Konfessionen...

Was aber stets blieb, war die persisch- schiitische Leitkultur.
A. von Dahlenberg hat geschrieben:Insofern, als dort die Menschenrechtechte mit den Füssen gereten weden, besonders schlecht geht es im Iran drei Gruppen: Frauen, Andersgläubigen und ethnischen Minderheiten.
Sie haben die Homosexuellen vergessen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Mr. Hisbollah »

A. von Dahlenberg » Sa 31. Jan 2015, 22:11 hat geschrieben:
Als Fazit bleibt trotzdem, dass Iran unter Mullahs seit 1978 einen Riesen-Rückschritt, aber kaum einen Fortschritt gemacht hat. Falls Sie persische Freunde haben, fragen Sie diese nach einem einzigen bedeutenden Dichter, Maler, Musiker, Denker, Philosophen, Geisteswissenschaftler, herausragenden Politiker, Kulurschaffenden etc, den die islamische Republik Iran in den letzten 35 Jahren hervorgebracht hätte. NICHTS! Einer der ältesten Kulturnationen der Welt ist eingekerkert und verharrt in Schockstarre. Und es ist kein Licht am Ende des islamischen Tunnels sichtbar.

Fahr nach Qom und frag die Geisteswissenschaftler nach den Errungenschaften. Ich denke der Maßstab ist ein ganz anderer.
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Mr. Hisbollah
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Mr. Hisbollah »

A. von Dahlenberg » So 1. Feb 2015, 15:21 hat geschrieben:
Die stinkenden Schia-Mullahs, sorry, ich meine natürlich die "Geisteswissenschaftler" ohne Geist in Qom sind nicht unbedingt klüger als die Mullahs in Najaf. :D
Wie viele hast du denn schon kennengelernt um dir ein Urteil anmaßen zu können? Flieg dahin, ist eine Autostunde von Teheran entfernt. Turkish Airlines bringt dich günstig hin.
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Mr. Hisbollah
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Mr. Hisbollah »

Bei Interesse können wir zusammen hin und nebenebei die Städte Isfahan, Shiraz und Yazd und deren Frauen begutachten.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

A. von Dahlenberg » Sa 31. Jan 2015, 22:11 hat geschrieben:Als Fazit bleibt trotzdem, dass Iran unter Mullahs seit 1978 einen Riesen-Rückschritt, aber kaum einen Fortschritt gemacht hat. Falls Sie persische Freunde haben, fragen Sie diese nach einem einzigen bedeutenden Dichter, Maler, Musiker, Denker, Philosophen, Geisteswissenschaftler, herausragenden Politiker, Kulurschaffenden etc, den die islamische Republik Iran in den letzten 35 Jahren hervorgebracht hätte. NICHTS! Einer der ältesten Kulturnationen der Welt ist eingekerkert und verharrt in Schockstarre. Und es ist kein Licht am Ende des islamischen Tunnels sichtbar.
Es gibt im Iran nach wie vor Dichter, Maler, es gibt sehr viele Galerien, sehr viel Theater, dazu gibt es eine lebhafte Kinoszene, also allgemein eine sehr lebhafte Kulturszene. 2011 hat sogar ein persischer Film den Oscar für den besten fremdsprachlichen Film gewonnen. Es gibt ständig Ausstellungen moderner Kunst und es gibt auch noch die Universitäten mit ihren sozialwissenschaftlichen Institutionen, wobei es dort auch immer diesen Kulturkampf gibt, wie viel Freiheit man zulassen will, weil die Konservativen wohl nicht ganz zu Unrecht in den sozialwissenschaftlichen Fächern potenzielle Kaderschmieden für Revolutionäre sehen. Die Proteste die es gab 1999 und 2009 hatten an den Universitäten immer hohen Zulauf., Grundsätzlich kann man sich aber auch im Iran über sämtliche Denker zumeist in persischer Übersetzung informieren, wenn man will. Die ganze westliche Oberschicht macht im Endeffekt zwei Sachen 1. Konsumieren und Geldverdienen 2. Kultur produzieren. Die entsprechenden Studiengänge an den Universitäten für Fotographie und Malerei sind bestens gefüllt, wie gesagt es gibt Museen, Ausstellungen etc.

Natürlich ist alles das mit angezogener Handbremse, weil die Islamische Republik der künstlerischen Freiheit Grenzen setzt (Wiki, das Ministerium für Kultur und Islamische Führung ist hierfür verantwortlich) und allzu kritische Literaten auch gerne mal ins Exil abgedrängt werden und es gibt tatsächlich einen Bruch mit der Revolution, dem darauf folgenden Krieg und dem Brain-Drain, aber es gibt eine große Nachfrage nach Kultur und es gibt auch viele Leute die solche produzieren, von einer kulturellen Schockstarre zu sprechen, als gäbe es das alles nicht ist schlichtweg falsch. Im Falle von Ashgar Farhadi und seinen Filmen "Alles über Elly" und "Nader und Simin - eine Trennung" gab es für diese Sachen sogar erstklassige Internationale Anerkennung. Dies natürlich trotz der Islamischen Republik und nicht wegen dieser.
http://de.wikipedia.org/wiki/Asghar_Farhadi
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kanzlerqualle »

A. von Dahlenberg » So 1. Feb 2015, 15:40 hat geschrieben: Arabische Frauen sind schön und klug, besonders die aus Saudi Arabien,
.. und darum werden sie ja auch unterdrückt .. ist doch logisch ..
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

A. von Dahlenberg » So 1. Feb 2015, 16:16 hat geschrieben:Nennen Sie bitte einen bedeutenden Dichter oder Maler.
Ein recht bekannter Maler der von der Islamischen Republik auch gemocht wird ist Mahmoud Farshchian.
Das iranische Kino ist alles andere als lebendig. Die meisten Kinos wurden nach 1978 geschlossen.
Also die in Teheran waren letztes Jahr noch offen und auch gut besucht. Die Islamische Republik macht sogar über Kriegsfilme vom Iran-Irak-Krieg explizit Propaganda für sich. Es werden etwa 130 Filme pro Jahr produziert, die Zahl steht jedenfalls in diesem Wiki-Artikel:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cinema_of_ ... ian_cinema
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Ir ... _the_2000s (man beachte wie viele Preise die alle gewonnen haben)

Also beim Thema Kino, Malerei oder Fotographie geht im Iran sehr viel, wenn man sich an die Regeln der islamischen Republik hält und gerade das Kino ist auch International anerkannt und man gewinnt ständig irgendwelche Preise.

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]
Um Ihnen das Perverse am iranischen Kino zu verdeutlichen, reicht es schon aus zu sagen, dass in einem Film die schauspielernde Mutter ihren Film-Sohn nicht mal umarmen, geschweige denn küssen darf, nicht mal wenn dieser im Sterben liegt. Lachhaft und lächerlich ist Ihre Behauptung, das iranische Kino sei lebendig.
Also dass man sich in iranischen Filmen nicht küssen darf ist klar, zumindest nicht auf den Mund, darf man in der Öffentlichkeit sonst auch nicht. Das Umarmen wäre mir neu, werde aber mal drauf achten in Zukunft.
Zuletzt geändert von Platon am So 1. Feb 2015, 17:02, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Im Iran werden nächstes Jahr Expertenrat (wählt den Revolutionsführer!), Schlichtungsrat und Parlament gewählt.
Seit der Wahl von Rohani wurden die Reformer wiederbelebt, die sich nun in ihren Parteien neu organisieren.
Khamenei wurde letztes Jahr operiert.

Wenn Khamenei in den 8 Jahren nach 2016 stirbt, was alles andere als unwahrscheinlich ist, dann werden diese Wahlen entscheiden wer nächster Revolutionsführer wird und sind damit entscheidend wie sich die islamische Republik langfristig entwickelt. Vor diesem Hintergrund geht den Konservativen und Ultra-Konservativen ganz schön die Muffe, dass die Reformer die bis jetzt noch jede Wahl gewonnen haben, bei der sie regulär teilgenommen haben ("2009" jetzt mal außen vor), auch dort gewinnen und einen äußerst gemäßigten Revolutionsführer durchsetzen können. Mein Geheimtipp: Hassan Khomeini - Enkel von Khomeini und Reformorientiert. Möglich ist auch die Verteilung der Macht auf ein Gremium von drei Revolutionsführern. Andere Kandidaten wären Shahroudi, Sadiq Larijani oder Mohammad Yazdi.

Es ist daher davon auszugehen, dass die innenpolitische Stimmung sich stark erhitzt, während die Reformer und Gemäßigten versuchen möglichst viel Macht anzuhäufen um sich bei diesen Wahlen nicht übervorteilen zu lassen. Ein mögliches Abkommen mit den USA würde den Reformern natürlich in die Hände spielen und könnte ein erster Schritt sein die Machtverhältnisse im System grundlegend zu ändern.

Ich gehe davon aus, dass es innenpolitisch im Laufe des Jahres heiß hergehen wird und es liegt dann an Khamenei diesen Auseinandersetzungen Grenzen zu setzen, damit das alles nicht außer Kontrolle gerät und nicht wieder z.B. der Geheimdient anfängt Leute zu ermorden die ihm politisch nicht passen...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Fadamo »

A. von Dahlenberg » So 1. Feb 2015, 15:40 hat geschrieben:Gibt es keine schönen Frauen in Beirut? Arabische Frauen sind schön und klug, besonders die aus Saudi Arabien, ich habe eine Kommilitonin aus Saudi Arabien und kann das nur bestätigen.
Wie willst du das bestätigen,wenn sie verschleiert ist :?:
und vorsicht!
Sie geht lieber mit dem koran ins bett wie mit dir. :D
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Bekannt sind Videos, in welchem im Iran die Freiheiten vor allem der Frauen in der Pahlavi-Zeit herausgestellt werden, wie dieses:
[youtube][/youtube]

Besonders markant sind dabei Frauen die in der Öffentlichkeit kein Kopftuch und körperbetonte Kleidung tragen, was nach der Islamischen Revolution nicht mehr geht. Nun ein Video, welches die letzten 100 Jahre wandelndes Frauenbild abbildet und dabei auch eine Entwicklung nach der Revolution zeigt:

[youtube][/youtube]
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Keoma »

Das zweite Video zeigt eines: A fesche Katz bleibt a fesche Katz.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

das Video ist vor allem momentan ziemlich populär, bereits 1,3 Mio Views in den ersten 3 Tagen
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

“On those nights when you feel like being intimate with your husband and you want to arouse him, why not wear a skirt with slits up the side, so that, when you walk, he will see the back of your knees? He will definitely be aroused. Or, wear a short skirt so that he can see your legs; that will get him excited. Then, when you sit in front of him, cross your legs.”

These are the words of controversial cleric Hossein Dehnavi, an “expert” in family affairs in one of his many lectures. Most recently, he addressed an all-woman audience at Qom’s Noor Cultural Center. In Qom, Dehnavi — who also goes by the official title of Hojatoleslam (“Authority on Islam”) — outlined the steps women should take to sexually satisfy their husbands. Most of the women in the audience wore chadors; many took notes.

“Those who have pale skin should wear black underwear,” he told one crowd. “And those with darker or bronze skin should wear white underwear to arouse their husbands. Make sure your husband can see your underwear,” he advised. He also reminded them that the most attractive parts of a woman were her armpits and her chest.

But he warned them against having sex too much. “Of course,” he said, “only twice a week, not every day. Otherwise the man will become saturated.”

The 53-year-old ayatollah, a native of the northwestern city of Nishapur, studied religious jurisprudence and education at the seminary in Qom, Iran’s holiest city. He has been married for 30 years and has two children, a son and a daughter. He is well known for his speeches, which combine Shiite religious narrative with literary proverbs and popular jokes.
[...]
http://en.iranwire.com/features/6279/

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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Tom Bombadil »

Das iranische Pendant zu Erika Berger?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Tom Bombadil » Do 19. Mär 2015, 11:22 hat geschrieben:Das iranische Pendant zu Erika Berger?
das worum es geht ist dagegen anzugehen, dass die Geburtenraten sehr niedrig und die Scheidungsraten sehr hoch sind :D
[...]

To attend one of Dehnavi’s talks around the country, couples pay 20,000 tomans (around $7.50). Speaking about his most recent lecture, “The Art of Making Love,” held at the Noor Cultural Center in Qom, he said, “I emphasize that only married people be present, not teenagers. I must add that our goal is not to promote promiscuity. We felt it was our duty. A 53-year-old cleric with a 29-year old daughter can’t have bad intentions. I have two grandchildren and I have no intention of promoting promiscuity. My goal is to elevate religious culture and the quality of life.”

Promoting a Baby Boom

In recent years, Iran’s Shia clerics have paid more attention to the concept of “quality of life,” stemming from a speech given by the Supreme Leader Ayatollah Khamenei three years ago. Khamenei raised the importance of marriage in Iranian society, and said that there must be proper guidance, or divorce numbers would increase. Dehnavi has taken it further, suggesting that the government make it easier to get married, something that will be of interest to the regime, which has called for measures to be taken to boost population growth.

Despite this, clerics have avoided talking about it in too much detail — apart from Hossein Dehnavi, who is defiant when challenged. “They tell me that I should be ashamed of myself,” he told his Qom audience. “What is shameful about what I say? These are the words of the religion and the prophet and I discuss them with good intentions. God, you are my witness that our goal is to elevate the quality of life for married people in this country.”

Dehnavi has expressed even loftier goals for improving quality of life. He argues that, until all Muslims adopt a lifestyle more in line with the 12th Imam, Mohammad al-Mahdi, the Imam will not re-emerge to bring peace and justice to the world, as Shias believe he will. Promoting this lifestyle has been central to seminary teaching in Iran for at least a decade. And though Dehnavi’s philosophy seems complicated, he suggests, it is simple. Perfecting the art of lovemaking leads to bigger families with strong Shia values and, ultimately, peace on earth.
Zuletzt geändert von Platon am Do 19. Mär 2015, 12:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

https://www.facebook.com/Nader.Talebzad ... 4122224216
Iranian university student, Ali Mehrabi, and his friends got together, without the backing of any government or organization, to create this simple video with simple messages: please stop the unfair maligning of the Islamic Republic of Iran; please judge Iran after having visited it and studied about it properly; please do not base your feelings of the country only on what the media or certain governments tell you.
The video is in many ways a hand of friendship stretched out for increased understanding. At this turn of the season of new beginnings, please consider spreading their message far and wide.
Eine weitere Episode "real Iran" eines iranischen Studenten der ein Video gemacht hat, in dem Iraner und Iranerinnen in verschiedenen Teilen des Landes bisschen was erzählen.
Zuletzt geändert von Platon am Di 24. Mär 2015, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Gretel »

Imam Ali Chamenei » Mi 25. Mär 2015, 21:26 hat geschrieben:Frohes persisches neues jahr 1394 an meine landsleute. :)
Hm, er versucht es immer wieder.
und selbstverständlich ist die hiesige Userschaft zu einfältig und faul, um mal im Forum nachzulesen: dass es sich hier um einen bekannten sog. "iranischen" :D PROVO - FAKE handelt.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Ammianus »

Ich wünsche allen Iraner, die sich danach sehnen, dass der geehrte Führer der islamischen Revolution zur Hölle fährt und dabei den IRI-Schmierenstaat mit in den Orkus nimmt, ein segensreiches neues Jahr.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Córdoba »

Imam Ali Chamenei » Mi 25. Mär 2015, 21:26 hat geschrieben:Frohes persisches neues jahr 1394 an meine landsleute. :)
Ich bin zwar politisch kritisch, den Menschen gegenüber aber trotzdem höflich.
Und wünsche den Menschen in der Region ein frohes neues Jahr.
(->Nouruz heißt das, wie ich nachgelesen habe)
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Ammianus
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Ammianus »

Es geht voran – oder auch nicht. Im Iran soll in Zukunft Frauen der Besuch von Sportveranstaltungen mit männlichen Teilnehmern gestattet werden. Ich hatte jetzt glatt das Problem, wie ich den Satz formulieren soll. Bei uns ist eine Sportveranstaltung eben eine Sportveranstaltung und da geht hin, wer hin gehen will.

Ob das gut ausgeht ist allerdings die Frage. Die Delmenhorster Islamofaschisten der Familie Özoguz jaulen und kreischen schon wild gegen die noch mehr als vagen Vereinbarungen zum Atomkonflikt, sekundiert von den wenigen verbliebenen Hanseln in ihrem Propaganda-Markt. Sichert beten sie intensiv, dass die Heiligkeit unserer Zeit, der geehrte Revolutionsführer Chamenei den bösen Rohani zur Ordnung ruft.

Bereitet sich hier ein neuer Machtkampf vor?
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

mal abwarten ob es mehr als Volleyball wird
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Liegestuhl »

Iran to ease ban on women attending sports events involving men

http://edition.cnn.com/2015/04/05/middl ... index.html

Mit der neuen Atombombe in der Rückhand fallen solche Zugeständnisse wohl leichter.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von King Kong 2006 »

Die heutigen Atomwaffen und was Ahmadinejad bereits versuchte.
Liegestuhl » Mo 6. Apr 2015, 08:52 hat geschrieben:Iran to ease ban on women attending sports events involving men

http://edition.cnn.com/2015/04/05/middl ... index.html

Mit der neuen Atombombe in der Rückhand fallen solche Zugeständnisse wohl leichter.
Der "Diktator" Ahmadinejad versuchte einst diese Frage zu klären und ist massiv auf die Nase geflogen. Als er an anderer Stelle dies mit mehr Pressefreiheit verbinden wollte, hat er lt. wikileaks sogar eine Ohrfeige kassiert.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad soll nach US-Informationen bei einer erregten Debatte vom Kommandeur der Revolutionsgarde geohrfeigt worden sein. Das geht aus amerikanischen Botschaftsdepeschen hervor, die von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden. Wie die spanische Zeitung "El País" am Donnerstag berichtete, soll sich der Zwischenfall Anfang dieses Jahres bei einer Sitzung des Obersten Rates für Nationale Sicherheit in Teheran ereignet haben.

Im Iran herrschten damals aufgrund der Proteste gegen den Wahlsieg von Ahmadinedschad im Juni 2009 starke politische Spannungen. Bei der Ratssitzung habe der Staatschef die Teilnehmer mit dem Vorschlag überrascht, den Bürgern mehr Freiheiten zu gewähren, heißt es in der Depesche, die die US-Botschaft in Aserbaidschan nach Washington schickte. Ahmadinedschad habe sich auch für eine größere Pressefreiheit ausgesprochen.

Der Kommandeur der Revolutionsgarde, Mohammed Ali Dschafari, sei darüber so in Wut geraten, dass er den Präsidenten angeschrien habe: "Du liegst falsch. Du hast uns die Sache eingebrockt, und jetzt verlangst Du auch noch Pressefreiheit." Dann habe er dem Staatschef eine Ohrfeige versetzt. Dies habe einen solchen Tumult ausgelöst, dass die Sitzung abgebrochen worden sei. Der Bericht der US-Botschaft in Baku stützt sich nach Angaben der Zeitung auf einen Informanten, der als zuverlässig eingestuft wurde.

http://www.stern.de/politik/ausland/wik ... 38712.html
Iranische Frauen dürfen im Stadion Platz nehmen
Datum:
24.04.2006 15:42 Uhr
27 Jahre nach der islamischen Revolution erlaubt die iranische Regierung Frauen den Besuch von Fußballspielen. Die Zuschauerinnen dürfen allerdings nicht neben ihren Männern sitzen, sondern werden getrennt im Stadion untergebracht. Der Erlass von Präsident Mahmud Ahmadinedschad war am Montag auf seiner Webseite zu sehen.

http://www.handelsblatt.com/panorama/au ... 44640.html
Die Atombombe der Zukunft ist Cyberwar.
Iran is building a non-nuclear threat faster than experts 'would have ever imagined'

In just over two years, the Iranian government has managed to build up a sophisticated cyberarmy that experts now say is capable of crippling key global infrastructure.
"Iran was once considered a D-grade cyber threat. Now it's almost on the same level as Russia or China."
"In 10 years time, Iran's cyber capabilities will be more troubling than its nuclear program," geopolitical expert Ian Bremmer, president of the Eurasiaa group, tweeted earlier this week.
Kennedy noted that while Chinese and Russian hackers are typically motivated by competitive advantage or monetary gain, Iranian hackers are trained to infiltrate servers so that they can destroy them.
Most likely, they can. Cyber security and hacking has become a booming industry in Iran - as a result, more and more Iranian students are choosing to study computer network defense, exploitation, and warfare in high school and college.

"At the Sharif University of Technology, which is like the MIT of Iran, students are participating in cyber 'capture-the-flag' games to hone their hacking skills," cyber-jihad expert Jeff Bardin, chief intelligence officer of cyber intelligence firm Treadstone 71, told Business Insider. "They compete to see who can find security holes and break through servers' encryptions and firewalls the fastest."

http://www.businessinsider.in/Iran-is-b ... 720845.cms
Israeli Think Tank Acknowledges Iran as Major Cyber Power, Iran Claims its 4th Biggest Cyber Army in World

Another Israel based Institute for National Security Studies (INSS) said that:

”IRGC clearly makes the country one of the best and most advanced nation when it comes to cyberwarface. In a case of escalation between Iran and the West, Iran will likely aim to launch a cyber attack against critical infrastructures in the United States and its allies, including energy infrastructures, financial institutions, transportation systems, and others.”

https://www.hackread.com/iran-biggest-c ... my-israel/
Ironischerweise erhielt die Cyberwarabteilung im Iran durch den hochentwickelten Stuxnet-Virus einen erheblichen Schub. Das ist wie im Training. Man wächst mit den Anforderungen. Ist der Trainingspartner ziemlich gut, dann muß man auch mehr leisten. Durch die Cyberangriffe gegen Systeme im Iran war die Abwehr gezwungen erheblich aufzurüsten und sich strategisch mit hochkomplexen Szenarien auseinanderzusetzen.
Cyberwarfare in Iran
From Wikipedia, the free encyclopedia
Jump to: navigation, search

Cyberwarfare in Iran is a part of Iran's “Soft war” military strategy. Being both a victim and predator of cyberwarfare,[1] Iran is considered an emerging military power in the field.[2]

Since November 2010, an organization called “The Cyber Defense Command” (Persian: قرارگاه دفاع سایبری‎; Gharargah-e Defa-e Saiberi) has been operating in Iran under the supervision of the country’s “Passive Civil Defense Organization” (Persian: سازمان پدافند غیرعامل‎; Sazeman-e Padafand-e Gheyr-e Amel) which is itself a subdivision of the Joint Staff of Iranian Armed Forces.[3]

According to a 2014 report by Institute for National Security Studies, Iran is "one of the most active players in the international cyber arena".[4] In 2013, a Revolutionary Guards general stated that Iran has “the 4th biggest cyber power among the world’s cyber armies.”[5]
A National Security Agency document leaked by Edward Snowden, reveals that Iranians may have learned from advanced sophisticated cyber-attacks by United States against them.[11]

http://en.wikipedia.org/wiki/Cyberwarfare_in_Iran
Eine Atomrakete vom Iran Richtung Israel und USA ist nicht wahrscheinlich. Verheerende Angriffe auf Industriestaaten durch Cyberwar ist viel eher möglich. Allerdings gilt auch hier die Abschreckung. Das Licht dort auszuknipsen ist vergleichbar mit einem Atomwaffenangriff und wird auch so beantwortet. Das gilt gegenseitig. Es gab bereits massive Gegenangriffe, mutmaßlich vom Iran aus. So existiert eine gegenseitige Abschreckung. Das sind die Atomwaffen der Gegenwart und Zukunft.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Spannende Reihe eines Reporters der seit 12 Jahren im Iran lebt und eine kleine Reihe für die New York Times mit Videos von 6 Minuten produziert hat:
After more than a decade reporting from Iran, Thomas Erdbrink, the Tehran bureau chief for The New York Times, says he’s slowly starting to understand the country where nothing is as it seems.
http://www.nytimes.com/2015/03/25/world ... .html?_r=0
A supporter of Iran’s Islamic revolution, Najiyeh Allahdad, sees it as her duty to speak up when in her view the government doesn’t live up to the ideals for which her father fought and died.
http://www.nytimes.com/2015/04/01/world ... n.html?nav
Somayeh Malekian chose modernity over tradition after she moved from Iran’s conservative countryside to the capital, Tehran, where she must fight for her independence.
http://www.nytimes.com/2015/04/08/world ... n.html?nav,,
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Ein richtig guter Text über Schwule im Iran: "Growing up gay in Iran"
http://www.theguardian.com/world/iran-b ... are_btn_tw
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Hassad
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Hassad »

Morgen ist Feiertag im Iran - Al quds tag

Der "Al-Quds Tag", ist der Tag der Solidarität mit allen Entrechteten, vor allem den Palästinensern und wird immer am letzten Freitag des Fastenmonats "Ramadan" gedacht. Er wurde 1979 vom Gründer der Islamischen Republik Iran, Imam Khomeini, ausgerufen
http://german.irib.ir/nachrichten/inlan ... -tages-auf
Zuletzt geändert von Hassad am Fr 10. Jul 2015, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Kardux »

Hassad hat geschrieben:Der "Al-Quds Tag", ist der Tag der Solidarität mit allen Entrechteten, vor allem den Palästinensern
Weshalb solidarisiert man sich nicht mit den Entrechteten im eigenen Land ?
Make Kurdistan Free Again...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Der Sohn von Hashemi Rafsanjani musste die Tage eine 10jährige Haftstrafe wegen Korruption, es geht um Zahlungen von Ölfirmen an ihn die dann Zugang zum iranischen Markt erhielten, und Bedrohung der Nationalen Sicherheit, im Zusammenhang der Proteste 2009, antreten. Da der Iran kein Rechtsstaat ist handelt es sich natürlich um eine politisch motivierte Strafe, es geht bestimmten Hardlinern darum seinen Vater zu schädigen, der sich (nächstes Jahr?) wieder in den Expertenrat wählen lassen will. Nun ist er selber eine Nummer zu groß, weil seine Nähe zu Khomeini und Khamenei unbestritten ist, aber solche Aktionen könnten eventuell die entsprechenden Gremien Argumente liefern ihn auszusortieren, wie er ja auch bei der letzten Präsidentenwahl vorher disqualifiziert wurde.

Er ist ein erstes Opfer der Kämpfe innerhalb des Regimes sich für die kommenden Wahlen gut aufzustellen und damit die eigene Machtposition zu sichern und möglicherweise bei der Auswahl des nächsten Revolutionsführers ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
http://www.gulf-times.com/region/216/de ... n-sentence
http://www.foxnews.com/world/2015/08/09 ... orruption/
http://www.tt.com/home/10365730-91/sohn ... afe-an.csp

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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

As Iran’s national football team prepared to head to the World Cup last year, Andranik Teymourian stood next to his teammates while they lined up to kiss the holy Islamic book, the Qur’an, as part of the farewell ceremony.

Athough he is not a Muslim, the Iranian Armenian didn’t want to rock the boat and so performed the ritual for travellers, which is a quintessential part of Iranian culture. The cleric holding up the Qur’an could hardly disguise his amusement at the scene.

The 32-year-old midfielder, known as Ando – or Samurai, due to his hairstyle – is not shy of showing his Christianity, often crossing himself on the field. In April, Teymourian, who has played for Bolton Wanderers and Fulham, became the first Christian to lead Iran’s football team as its permanent captain.

“I’m happy that as a Christian I play in a Muslim team,” he said in a recent interview. “I have Armenian roots but I hold the Iranian passport and I’m proud of that, I hold my flag high. I hope I can enhance the good reputation of Armenian people in Iran.”

Ethnic Armenians make up the majority of Iran’s estimated 300,000 Christians. Armenians are fully integrated in Iranian society, from the musician Loris Tjeknavorian to Sombat Hacoupian, who founded one of the country’s most famous men’s clothing brands and is now a household name. [...]
http://www.theguardian.com/world/2015/j ... minorities

Er hat vor allem einen ordentlichen Schuss.
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

To the people asking me : "Why the fuck do you want to go to Iran ?", i'd like to show them this video.
Once again, i took a 3 weeks trip in the Middle East, with my video bag, filled with a few extra shirts, with one thought in mind: make people want to travel.
The narration explains the whole thing : "Curves are everywhere in Eastern culture: our writing, our architecture, our instruments, the way we dance ; even the tone of our language is curved. The West was built on angles. The East was built on curves."

Listen with headphones!

Bonus videos :
Cool kids of Tehran: Tehran is full of artists, expressing their art even if the government don't want them to do so. This is a portrait of two of them: youtu.be/PpUW2Rezei8
Sacred Geometry: It's hard to describe how tiny you feel when you stand under a dome of an iranian mosque. Even atheists feel that those particular places are built with some kind of spiritual cement. Here's an experimental short about it: youtu.be/RTI0aI3Ne_Q


kann man sich ansehen
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Ein türkischer KFC-Klon wurde in Teheran genehmigt und eröffnet und nach einem Tag wieder geschlossen, weil er manchen im Regime zu sehr nach Amerikanisierung aussah. Das werden wir in Zukunft noch häufiger sehen, die xenophobe Angst vor Amerikanischem Einfluss liegt im Kern der Islamischen Republik.
http://mashable.com/2015/11/03/kfc-in-i ... w_LZ5rRgq1
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Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von Platon »

Das Ausmaß des Alkoholkonsums im Iran ist überaus groß. Die Islamische Republik versucht mit Entzugszentren dagegen vorzugehen, wie sie es allgemein bei Drogenabhängigen macht, und bemüht sich zuletzt eher auf die Folgen für die Gesundheit aufmerksam zu machen, als rein islamisch zu argumentieren, dass Alkohol verboten ist. Die Administration geht also durchaus offen mit dem Thema um und nicht rein ideologisch.

Daneben gibt es natürlich immer mal wieder eher vereinzelt auch Razzien und strafrechtliche Verfolgungen gegen Schmuggler, Konsumenten und Selbstbrauer.
These days, 60-80 million liters (16-21 million gallons) of alcoholic beverages are smuggled into the country every year, with much more estimated to be produced illegally in homes and illicit breweries inside Iran. Though drinking, selling and importing alcohol is illegal, one can find alcoholic beverages within an average of 30 minutes in major Iranian cities. To gain an idea of the extent of alcohol consumption, the former head of Iranian police announced in July that there are an estimated 130,000-200,000 alcoholics in Iran. As a result, Iran this summer declared plans to license 150 alcoholic rehabilitation clinics in the near future.
http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... roach.html#
https://en.wikipedia.org/wiki/Alcohol_in_Iran
Zuletzt geändert von Platon am So 3. Jan 2016, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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GreenStorm
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Re: Nachrichten aus dem Iran.

Beitrag von GreenStorm »

Platon » Mi 4. Nov 2015, 09:50 hat geschrieben:Ein türkischer KFC-Klon wurde in Teheran genehmigt und eröffnet und nach einem Tag wieder geschlossen, weil er manchen im Regime zu sehr nach Amerikanisierung aussah. Das werden wir in Zukunft noch häufiger sehen, die xenophobe Angst vor Amerikanischem Einfluss liegt im Kern der Islamischen Republik.
http://mashable.com/2015/11/03/kfc-in-i ... w_LZ5rRgq1
Klar. Weil der Star Burger mit den schwarzgemalten BurgerKing-Plakaten in dem wir ein ums andere Mal saßen so unamerkanisch war^^
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