schelm » Mi 4. Mär 2015, 08:42 hat geschrieben:
In Russland gibt es zur Zeit zu wenige Bürger, die den
heiligen Staat in Frage stellen. Wenn Sie vielleicht meinen, man müsse nur Putin irgendwie loswerden, dann irren Sie gewaltig. Das System Putin ist Folge mangelnder demokratischer Traditionen und dauerdiktatorisch - kollektivistischer Lebenserfahrungen des 20. Jahrhunderts. Daraus resultierte der Weltmachtstatus und daraus resultierte auch der kalte Entzug, mit dem Chaos der Jelzinzeit, dem Zerbrechen des Imperiums und der Anspruchshaltung des Westens : Ihr dürft mitspielen, wenn ihr diese und jene Kriterien erfüllt, aber wenn, dann als Juniorpartner - als
Regionalmacht.
Soll und Haben lassen sich aber nicht
per Dekret in Einklang bringen, sondern bedürfen Zeit und einer begleitenden Entwicklung, die Solidarisierungseffekte mit dem alten Denken nicht fördert.
Das ist gar nicht mal so falsch was du sagst, nur muss es natürlich Grenzen geben, bevor die unterschiedlichen Wege/Sichtweisen in Konflikten/Kriegen enden.
Unabhängig von Fehlern die Politisch begangen wurden und werden, was soll man machen, wenn jemand wie z.B. Putin aus dieser "Konfliktvermeidungspolitik" ausscherrt?
Soll man ihm dazu beglückwünschen? Soll man ihn gewähren lassen, weil man sich seiner eigenen politischen Fehler bewusst ist? Soll man diese Schuld auf den Rücken unbeteiligter Staaten bzw. unschuldigen Menschen laden. Ist es tatsächlich erstrebenswert diesen Weg, den wir dachten hinter uns gelassen zu haben, wieder zu bestreiten?
Sollen wir es wieder unkritisch zulassen, daß machtgeile Menschen uns wieder ihren Großmachtswahn aufdrücken?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.