Kriegsgefangene sind keine Strafgefangenen - selbst im 1. Weltkrieg hielten sich die Parteien im allgemeinen an die Haager Landkriegsordnung. Die Behandlung von Oberleutnant Savchenko entgegen allen internationalen Gepflogenheiten ist mehr als beschämend und wirft kein gutes Licht auf den sog. Gewahrsamsstaat.
Ich finde allein wegen der Propaganda in Kiew, welche mit ihrem Namen verbunden ist, sollte man sie nicht freilassen.
Dann muss ich allerdings dem Argument von Boris Reitschuster zustimmen, wonach das Regime und dessen Apologeten im eigentlichen Sinne "anti-russisch" oder "russophob" sind.
Das sollte man über die Regierung in Kiew, Moldavien und den Baltischen Staaten sagen.
In Moskau ist die Regierung nicht anti-russisch oder russophob, da sie selber Russen sind. Sie ist aber in einer gewissen Weise nicht sozial und nimmt auf die eigene Bevölkerung keine Rücksicht (ich meine damit nicht die Sanktionen), weshalb ich vieles von der Innenpolitischen Ausrichtung nicht unterstütze.
Der Bezug des Ausrufes "Ruhm der Ukraine" zu dem Zeitraum 1917 bis 21 sollte man nicht ganz unterschlagen.
Wenn ich es richtig verstehe, meinen heute viele, dass die Bestrebung um eine Unabhängigkeit der Ukraine auf eine lange Tradition verweisen kann. In diesem Sinne wird das auch häufig gebraucht. Vielleicht mit unserem "Einigkeit und Recht und Freiheit" vergleichbar.
In der Ukrainie wird der Satz "Ruhm der Ukraine" nur in Verbindung mit dem Satz "Den Helden Ruhm" verwendet, ließ meinen Beitrag oben und der geht auf die Ukrainische Aufständische Armee zurück.
Hier noch einmal der Beweis (Gewerkschaftshaus in Kiew)
http://uk.wikipedia.org/wiki/Будинок_пр ... 6_2014.JPG
Unter "Moskowiten" werden Großrussen verstanden? Auf Demonstrationen werden häufig Parolen gerufen, die polemisieren. "Wer nicht hüpft, ist Kölner!", gibt es beispielsweise auch als Slogan.
Im ursrünglichen Sinne ja, hat sich aber im Laufe der Geschichte verändert.
Heute werden so vor allem die russischsprechende Bevölkerung der Ukraine genannt, welche insbesondere im Osten und Süden des Landes beheimatet ist. Es ist aber kein Volk, sondern vielmehr eine Menthalität bzw. Methode des Denkens.
Wird im Westen, vor allem in Lwiw und im Westen der Ukraine als Russen gesehen, welche sich in der Ukraine angesiedelt haben. Ähnlich der nicht Bürger in Lettland. (Wie gesagt ich finde dies nicht so, komme aber aus dem Südosten)
Aus diesem Grund wird bei dem Schlachtruf "Moskoviten auf die Messer" ungefähr sowas verstanden, wie in Deutschland gesagt wurde "Deutschland für Deutsche", sprich "Ukraine für Ukrainer" oder "Ukraine nur für Chochly"
Wie auch immer, nichts von all dem ist ein Grund zum Krieg. Das Völkerrecht ist hier recht eindeutig. Wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt - etwa über die Bedeutung von Sprüchen - kann die UN vermitteln und der Internationale Gerichtshof in Den Haag sogar mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt werden. Das Gewaltverbot aber sichert den Weltfrieden, so der völkerrechtliche Grundgedanke.
Außenpolitische kann man viel über diesen Teil des Kommentares reden. Innenpolitisch ist aber aus dem meinem oben beschriebenen zu sagen, dass sich die Menschen im Osten und Süden des Landes durch die Äußerungen des Landes bedroht sehen, für ihre Kultur und ihr Leben.