Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschland

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frems
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Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschland

Beitrag von frems »

Nachdem sich Ryanair von Lübeck-Blankensee (vermarktet als "Hamburg-Lübeck") zurückzog und nun u.a. direkt von Hamburg-Fuhlsbüttel startet (http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/R ... ir186.html), wird das Unternehmen nun auch von Memmingen in Bayern zurückziehen ("München-West") und direkt den Münchener Flughafen MUC ansteuern. Zunächst wird aber das Angebot in Memmingen noch beibehalten und nur durch den MUC ergänzt. Vieles spricht aber dafür, daß auch Memmingen in Zukunft nicht mehr angeflogen wird. Ob "Frankfurt-Hahn" in Rheinland-Pfalz auch demnächst gestrichen wird? Und wird dies das Aus der regionalen Flughäfen noch beschleunigen? Und die internationalen Großflughäfen mit ihren Kapazitäten hinterherkommen, wenn die größte Fluggesellschaft Europas (nach Pax) nun auch diese ansteuert?
Um mehr Geschäftsreisende anzulocken, will die irische Billig-Airline Ryanair künftig auch den Münchner Flughafen nutzen.

Bisher bietet Ryanair viele Flüge vom gut 100 Kilometer entfernten Flughafen Memmingen an - und verkauft diesen als Flughafen München-West.

Die Pläne der Fluglinie dürften die Debatte um die dritte Startbahn in München befeuern.

Und sie dürften Sorge in Memmingen auslösen, wo Ryanair die Hälfte des Flugplans bestreitet.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pla ... picks=true
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garfield336
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Hahn ist schon seit 2-3 jahren mit ständig sinkenden Passagierzahlen konfrontiert. Hat viel mit Ryannair zu tun, die dort bereits viele Flüge gestrichen haben.

Hatte man vor 10 Jahren in Luxemburg noch Angst, Hahn würde zu einer immer grösseren Konkurenz für den Lux-Aiport werden, erwies sich diese Angst aber als unbegründet.
Lux-Aiport entwickelt sich nachhaltiger. Die Passagierzahlen steigen zwar nur langsam von Jahr zu Jahr, dafür aber wächst der Flughafen kontinuierlich.
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frems
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

garfield336 » So 14. Dez 2014, 18:35 hat geschrieben:Hahn ist schon seit 2-3 jahren mit ständig sinkenden Passagierzahlen konfrontiert. Hat viel mit Ryannair zu tun, die dort bereits viele Flüge gestrichen haben.

Hatte man vor 10 Jahren in Luxemburg noch Angst, Hahn würde zu einer immer grösseren Konkurenz für den Lux-Aiport werden, erwies sich diese Angst aber als unbegründet.
Lux-Aiport entwickelt sich nachhaltiger. Die Passagierzahlen steigen zwar nur langsam von Jahr zu Jahr, dafür aber wächst der Flughafen kontinuierlich.
Ich war ja auch immer verwundert, wie weit Hahn von Frankfurt weg ist. Vermutlich lohnt es sich nicht, wenn die Konkurrenz günstiger wird und weitere Billigflieger zusätzlich auf den Markt kommen. Wegen 20 Euro weniger bei einem innereuropäischen Flug nimmt wohl niemand, der nach Frankfurt will, Hahn. Mehr Komfort bietet Ryanair, diplomatisch gesagt, nun auch nicht gerade.

Neben Hahn (http://www.airliners.de/fehlende-flugze ... hahn/31337) streicht Ryanair scheinbar auch bei Weeze ordentlich zusammen (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kev ... -1.4030542).
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Hahn war nie Konkurrenz zu Frankfurt. Man musste Hahn eher als Konkurrenz anderer kleinerer Flughafen sehen in der Region wie Luxemburg Saarbruecken oder auch Zweibruecken. Die Leute konnten von dort guenstig in den Urlaub fliegen. Von Trier aus ist Hahn nicht viel weiter weg als Luxemburg.

Am Anfang konnte man mit Sicherheit den anderen Marktanteile wegnehmen. Doch jetzt ist Hahn selbst in Schwierigkeiten
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Kanzlerqualle »

... solche Miniatur Flughäfen sind doch nichts anderes , als Denkmäler von Politikern ... ob es nun Prunkbauten sind , oder eine Philharmonie , oder ein Audimax , ein Container Umschlaghafen, oder ein Flughafen , alles ist rein politisch gewollt um sich ein Denkmal zu setzen , dazu kommen für die entsprechenden Politiker Privilegien und evtl. sogar spätere Jobs in privaten Firmen wenn die politische Karriere am Ende ist ...
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Tom Bombadil »

Ob die Leute mit einkalkulieren, dass der Preisvorteil durch die oft längere Anfahrt aufgefressen wird? Ich wage es zu bezweifeln. Und dann dieser Schwachsinn mit Frankfurt-Hahn und Düsseldorf-Weeze, reine Kundenverarsche.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Kanzlerqualle »

Tom Bombadil » Mo 15. Dez 2014, 09:57 hat geschrieben:Ob die Leute mit einkalkulieren
... was sagt Wiki dazu : Subventionierte Strukturpolitik :
Weil die planungsrechtliche Hoheit für Flughafenprojekte bei den Bundesländern liegt, können Landespolitiker den Ausbau von Regionalflughäfen als Investition für strukturschwache Regionen betreiben, wobei Kritiker bemängeln, dass dabei Prestigedenken oft eine größere Rolle spielt als eine überregionale Infrastrukturplanung.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil » Mo 15. Dez 2014, 09:57 hat geschrieben:Ob die Leute mit einkalkulieren, dass der Preisvorteil durch die oft längere Anfahrt aufgefressen wird? Ich wage es zu bezweifeln. Und dann dieser Schwachsinn mit Frankfurt-Hahn und Düsseldorf-Weeze, reine Kundenverarsche.
Nicht unbedingt, für Ryan Air, die einem Provinzflughafen, der dringend Flüge benötigt, die Abfertigungspreise diktieren kann. Das geht soweit, dass der jeweilige Provinzflughafen an Ryan Air eine Summe x/ Passagier (ich glaube es waren EUR 5.-/Passagier) zahlt. Dass das die Kleinfluhäfen nicht wirklich profitabel macht, liegt auf der Hand.

Fliegt Ryan Air jetzt zu den größeren Flughäfen, fällt dieser monetäre Vortei flach. Das müßte sich auf die Ticketpreise niederschlagen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Tom Bombadil » Mo 15. Dez 2014, 09:57 hat geschrieben:Ob die Leute mit einkalkulieren, dass der Preisvorteil durch die oft längere Anfahrt aufgefressen wird?
Von Luxemburg nach Hahn gibt es einen Busshuttle Service, die verlangen so zirka um die 15euro. / Person.
90minütige Fahrt.

Bin letztes mal auch mitgefahren, fuhr aber etwas weiter und stieg aber in Frankfurt aus :) musste 20euro berappen.
Nicht sehr viel. Allerdings verliert man viel Zeit.


Gibt auch einen Shuttle zum Charleroi Airport in Belgien, auch so ein Provinzflughafen wo Ryanair sich breit gemacht hat. Man kommt aber relativ günstig dahin. Familie von mir fliegt von dort fast alle 2Monate mal nach Gran Canaria.
Zuletzt geändert von garfield336 am Di 16. Dez 2014, 11:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von jorikke »

JJazzGold » Mo 15. Dez 2014, 18:20 hat geschrieben:
Nicht unbedingt, für Ryan Air, die einem Provinzflughafen, der dringend Flüge benötigt, die Abfertigungspreise diktieren kann. Das geht soweit, dass der jeweilige Provinzflughafen an Ryan Air eine Summe x/ Passagier (ich glaube es waren EUR 5.-/Passagier) zahlt. Dass das die Kleinfluhäfen nicht wirklich profitabel macht, liegt auf der Hand.

Fliegt Ryan Air jetzt zu den größeren Flughäfen, fällt dieser monetäre Vortei flach. Das müßte sich auf die Ticketpreise niederschlagen.
Vor ca. drei Wochen hatte ich einen Termin am Flughafen Hahn. In dem Zusammenhang habe ich mich über Hahn etwas eingelesen.
Die Vorteile von Hahn liegen in der dünnbesiedelten Gegend und der guten technischen Anlagen. Lange Landebahn usw.
Der Nachteil liegt einzig in der miserablen Anbindung.
Würde man z.B. eine Shuttle-Zug-Verbindung von Rhein-Main bauen, die Probleme wären weitgehend gelöst.
Die Passagiere könnten Hahn bequem und schnell erreichen und wo es genug potentielles Passagieraufkommen gibt stellt sich die Frage nach Ryan Air nicht mehr. Jede andere Linie würde gerne einspringen und auch Ryan Air käme gar nicht auf die Idee auszudünnen.
Vermutlich bräuchte man nur die finanziellen Interessen von Rhein-Main mit Hahn zu verquicken und die Sache käme ins Rollen.
Das sind aber nur meine laienhaften Überlegungen.
Du bist im Thema.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

jorikke » So 28. Dez 2014, 12:28 hat geschrieben:
Vor ca. drei Wochen hatte ich einen Termin am Flughafen Hahn. In dem Zusammenhang habe ich mich über Hahn etwas eingelesen.
Die Vorteile von Hahn liegen in der dünnbesiedelten Gegend und der guten technischen Anlagen. Lange Landebahn usw.
Der Nachteil liegt einzig in der miserablen Anbindung.
Würde man z.B. eine Shuttle-Zug-Verbindung von Rhein-Main bauen, die Probleme wären weitgehend gelöst.
Die Passagiere könnten Hahn bequem und schnell erreichen und wo es genug potentielles Passagieraufkommen gibt stellt sich die Frage nach Ryan Air nicht mehr. Jede andere Linie würde gerne einspringen und auch Ryan Air käme gar nicht auf die Idee auszudünnen.
Vermutlich bräuchte man nur die finanziellen Interessen von Rhein-Main mit Hahn zu verquicken und die Sache käme ins Rollen.
Das sind aber nur meine laienhaften Überlegungen.
Du bist im Thema.
Laß mal was raus.

Dein Grundgedanke, die Anbindung, führt schon in die richtige Richtung. Die Erreichbarkeit von Hahn ist grauenvoll und kostet immens viel Zeit. Eine bessere Erreichbarkeit allein würde Hahn aber nicht profitabel machen. Die würde No Frills, wie Ryan Air oder Easy Jet zwar entgegenkommen, wahrscheinlich auch einen geringen Anteil Charter anziehen, aber nicht in einem Aufkommen, dass das Potential Hahns merklich steigern würde. Interessant wird es erst, wenn klassische Airlines einen Flughafen nutzen und die benötigen Umsteigepotential, sog. seamless travel Potential. Mit Point to Point Flügen ist heutzutage nur begrenzt Geld zu machen, innerhalb Deutschlands gar nicht und auch im engen europäischen Umfeld nur im erwähnten Billigbereich, oder im Charterbereich.

Ryan Air und andere No Frills profitieren auf der einen Seite von "Geiz ist geil" und auf der anderen von den niedrigen Abfertigungsgebühren, bis hin zur Zahlung für ihre Kunden durch die angeflogenen Airports. Ein solches System lässt sich auch nur bedingt langfristig profitabel halten und wird unprofitabel, wenn für Verspätungen und Ausfälle lt. EU Gesetz Entschädigungen gezahlt werden müssen.

Charter leben von einem großen Einzugsbereich und einfacher, schneller Erreichbarkeit des Abflughafens, siehe z.B. Condor in Stuttgart. Auch Charter benötigen Drehkreuze, um ihre Passagierströme zu bündeln. Mit 30 Passagieren fliegt auch ein Charter nicht profitabel auf die Malediven, oder nach Sri Lanka. D.h. sie benötigen schnelle, regelmäßige Zulieferer, wie Bahn, Bus, eigene Flüge und dritte Anbieter, um ihre Großraummaschinen, oder auch die Flüge nach Hurghada, konstant gefüllt zu halten. Das Interesse der Charter an den meist in der Pampa liegenden Kleinflughäfen ist somit begrenzt.

Klassische Airlines leben vom Prinzip der Anbindung, wie z.B. einer Strecke New York-Frankfurt-Budapest, oder Cape Town-München-Stockholm. Ein solches Drehkreuz kann auf einem Kleinflughafen wie Hahn nur in einem solch begrenzten Rahmen angeboten werden, das sich eine Teilverlegung von Strecken nicht lohnt. Mit einer der Gründe, weshalb z.B. eine Emirates nicht zur Erweiterung ihres Angebots einen Flughafen wie Hahn nutzt, obwohl sie dort nicht, wie auf anderen Flughäfen um Slots kämpfen müsste und geringere Abfertigungsgebühren zahlen müsste.

Natürlich könnte eine Anbindung per Bahn zum HUB FRA angeboten werden, aber die würde viel zu viel Zeit verschlingen. Anschlüsse leben von knapper Übergangszeit und exakt solche Slots werden im halbjährlich Flugplan der einzelnen Airlines berechnet und angeboten.

Bliebe noch die Cargo, einschließlich Post; soweit ich weiß, fliegt (oder flog?) die Aeroflot mit einem Frachter nach Hahn. Aber auch Fracht/Post lebt vom schnellen Umschlag, der Anteil der Expresscargo ist in den letzten Jahren erfreulich gestiegen und auch das kann in Hahn schlecht dargestellt werden. Dazu benötigt man schon ein Umschlagcenter wie in den HUBs, oder DHL in Leipzig. Trotzdem läge darin meines Erachtens noch am meisten Potential, da Cargo auch im großen Rahmen im Anschluss auf sog. Road Feeder Services geht, sprich auf die Strasse.

Letztendlich bleibt das Problem, dass alle benötigten Systeme und entsprechende Anbindung von Einzugsbereichen bereits vorhanden sind, auf den Hubs und auf den längst etablierten Flughäfen Deutschlands. Die Kleinflughäfen sind, mit Verlaub, nichts anderem geschuldet, als der Eitelkeit der jeweiligen MPs, die sich ein Denkmal setzen wollten, siehe Kassel-Kalden, Eitelkeitsmillionen in den Sand gesetzt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 29. Dez 2014, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold » Mo 29. Dez 2014, 10:32 hat geschrieben: Natürlich könnte eine Anbindung per Bahn zum HUB FRA angeboten werden, aber die würde viel zu viel Zeit verschlingen. Anschlüsse leben von knapper Übergangszeit und exakt solche Slots werden im halbjährlich Flugplan der einzelnen Airlines berechnet und angeboten.
Sag das den Parisern, dort mus man meistens mit dem Zug von Charles de Gaule nach Orly fahren für seinen Anschlussflug.

Weil ich darauf keinen Bock habe meide ich Paris als Airport. :s
Zuletzt geändert von garfield336 am Di 30. Dez 2014, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Mit dem Passieraufkommen was man in Hahn hatte, müsste man aber eigentlich profitabel sein.
2millionen Passagiere reichen doch für einen Flughafen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 11:17 hat geschrieben:Mit dem Passieraufkommen was man in Hahn hatte, müsste man aber eigentlich profitabel sein.
2millionen Passagiere reichen doch für einen Flughafen.
Der Flughafen Hahn geht mit geschätzten 16 Mio Euro Minus in das Jahr 2015. Der FRAPORT ist es trotz diverser Ankündigungen bis heute nicht gelungen diesen Flughafen profitabel zu machen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 11:17 hat geschrieben:Mit dem Passieraufkommen was man in Hahn hatte, müsste man aber eigentlich profitabel sein.
2millionen Passagiere reichen doch für einen Flughafen.
Vielleicht haben die dort kein Frachtaufkommen. Der Köln Bonn Airport verdient daran richtig gut.
Auch das Cargo-Geschäft, zweites Standbein des Unternehmens, prosperiert: Mit rund 740.000 Tonnen Luftfracht (2013) liegt der Köln Bonn Airport auf Platz drei in Deutschland und gehört zu den Top-Ten in Europa.
http://www.koeln-bonn-airport.de/presse ... hafen.html
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 11:15 hat geschrieben:
Sag das den Parisern, dort mus man meistens mit dem Zug von Charles de Gaule nach Orly fahren für seinen Anschlussflug.

Weil ich darauf keinen Bock habe meide ich Paris als Airport. :s
Ich nehme an, Sie wechseln dann auch die Airline. Den meisten Airlines ist daran gelegen ihre Anschlussflüge von einem Airport aus anzulegen. CDG ist auch nicht mein bevorzugter Flughafen, der ist völlig verbaut und gleicht eher einem Irrgarten, als einem Anschluss freundlichen Airport. Kleines Highlight, die Administration sitzt im Keller und die Parkdecks im Licht.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 12:20 hat geschrieben:
Vielleicht haben die dort kein Frachtaufkommen. Der Köln Bonn Airport verdient daran richtig gut.



http://www.koeln-bonn-airport.de/presse ... hafen.html

Der Flughafen Hahn setzt im seiner Entwicklung vorzugsweise auf Fracht. Allerdings benötigt man dazu die Bereitwilligkeit der Airlines ihren Frachtumschlag nach Hahn zu legen und die sind alles andere als willig.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold » Di 30. Dez 2014, 12:24 hat geschrieben:

Der Flughafen Hahn setzt im seiner Entwicklung vorzugsweise auf Fracht. Allerdings benötigt man dazu die Bereitwilligkeit der Airlines ihren Frachtumschlag nach Hahn zu legen und die sind alles andere als willig.
Wobei der Frachtverkehr stark eingebrochen ist.
Der gesamte Frachtverkehr brach um rund ein Drittel auf fast 30.000 Tonnen ein. Im vergangenen Jahr hatte der Flughafen nach dem vorläufigen Ergebnis knapp elf Millionen Euro Verlust eingefahren, fast doppelt so viel wie 2012. Ein Sanierungsplan soll wieder für Aufwind sorgen.
http://www.airliners.de/flughafen-hahn- ... ppen/32323

Und beim Köln Bonn Airport beträgt das Frachtaufkommen 740.000 Tonnen.
Mit rund 740.000 Tonnen Luftfracht (2013) liegt der Köln Bonn Airport auf Platz drei in Deutschland und gehört zu den Top-Ten in Europa.
http://www.koeln-bonn-airport.de/presse ... hafen.html
Zuletzt geändert von Adam Smith am Di 30. Dez 2014, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 12:27 hat geschrieben:
Wobei der Frachtverkehr stark eingebrochen ist.



http://www.airliners.de/flughafen-hahn- ... ppen/32323

Das Frachtaufkommen war in der Tat schon wesentlich höher. Ich nehme an, dass man deshalb versuchen wird, wieder die Frachtschiene zu fahren. Das Problem ist nur, dass der Kunde, den man einmal verloren hat, nur sehr schwer und mit viel Entgegenkommen wieder zu gewinnen ist. Viel Entgegenkommen bedeutet in der Regel über deutlich reduzierte Abfertigungsgebühren und genau das kann sich Hahn nicht leisten, soll der Flughafen irgendwann profitabel werden.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold » Di 30. Dez 2014, 12:30 hat geschrieben: Viel Entgegenkommen bedeutet in der Regel über deutlich reduzierte Abfertigungsgebühren und genau das kann sich Hahn nicht leisten, soll der Flughafen irgendwann profitabel werden.[/color]
Das liegt vermutlich am Flughafen Leipzig.
2007 erwirtschaftete der Flughafen einen Verlust von 38 Millionen Euro, etwa die Hälfte des Umsatzes. 2010 lag der Verlust bei 62,4 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 92,7 Millionen Euro. Zwischen 2006 und 2011 erwirtschaftete der Flughafen einen Verlust von rund 300 Millionen Euro. Die Verluste werden von den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie den Städten Leipzig, Halle und Dresden getragen.[38]
Und dieser Flughafen setzt auf Fracht, um jeden Preis.
Gemessen an der Zahl der Passagiere liegt der Flughafen an vierzehnter Stelle in Deutschland. Im Frachtbereich belegt er in Deutschland den zweiten Platz nach Frankfurt am Main, in Europa den fünften und weltweit den 26. Platz
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Leipzig/Halle
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold » Di 30. Dez 2014, 12:16 hat geschrieben:
Der Flughafen Hahn geht mit geschätzten 16 Mio Euro Minus in das Jahr 2015. Der FRAPORT ist es trotz diverser Ankündigungen bis heute nicht gelungen diesen Flughafen profitabel zu machen.
Dann hat man einfach zu niedrige Gebühren, aus sovielen Passagieren müsste mehr Geld zu holen sein.

Oder fürchtet man dass die Airlines wieder abhauen, wenn man die Gebühren anhebt. :?:
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 12:38 hat geschrieben:
Dann hat man einfach zu niedrige Gebühren, aus sovielen Passagieren müsste mehr Geld zu holen sein.

Oder fürchtet man dass die Airlines wieder abhauen, wenn man die Gebühren anhebt. :?:
Ich vermute mal, dass der Flughafen Leipzig die Frachtpreise so stark gedrückt hat, dass dieses auch Auswirkungen auf den Gewinn von anderen Flughäfen hatte und hat.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Di 30. Dez 2014, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 12:40 hat geschrieben:
Ich vermute mal, dass der Flughafen Leipzig die Frachtpreise so stark gedrückt hat, dass dieses auch Auswirkungen auf den Gewinn von anderen Flughäfen hatte und hat.
Die Gesellschaft LuxAirport ist in der Gewinnzone mit knapp 2millionen passagieren / Jahr und 700.000tonnen Fracht.

Aber die Gebühren hier sind ungleich höher als in Hahn.
Der Flughafen hat hier auch eine grosse Anzahl an Business Flügen und Privatjets. Die wird es wohl in Hahn weniger geben.
Zuletzt geändert von garfield336 am Di 30. Dez 2014, 12:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold » Di 30. Dez 2014, 12:20 hat geschrieben:
Ich nehme an, Sie wechseln dann auch die Airline. Den meisten Airlines ist daran gelegen ihre Anschlussflüge von einem Airport aus anzulegen. CDG ist auch nicht mein bevorzugter Flughafen, der ist völlig verbaut und gleicht eher einem Irrgarten, als einem Anschluss freundlichen Airport. Kleines Highlight, die Administration sitzt im Keller und die Parkdecks im Licht.
Air France hat da aber eine andere Sichtweise. Die nutzen beide Flughäfen als Hub.
Orly aber fast ausschlieslich für Regionalflüge. So ist man aber dann zum Flughafenwechsel gezwungen.
Früher landeten auch Maschinen aus Luxemburg in Orly, dann war ging es so. "Airfrance Luxemburg-Paris/Orly, mit dem Zug zu CDG, dann weiter zu seinem Interkontinentalflug.
ich habe aber jetzt gecheckt, dass die mittlerweile aber von Luxemburg aus in CDG landen. Viele Kurzstrecken aber weiterhin ausschlieslich von Orly aus bedient werden.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

garfield336 » So 14. Dez 2014, 18:35 hat geschrieben:Hahn ist schon seit 2-3 jahren mit ständig sinkenden Passagierzahlen konfrontiert. Hat viel mit Ryannair zu tun, die dort bereits viele Flüge gestrichen haben.

Hatte man vor 10 Jahren in Luxemburg noch Angst, Hahn würde zu einer immer grösseren Konkurenz für den Lux-Aiport werden, erwies sich diese Angst aber als unbegründet.
Lux-Aiport entwickelt sich nachhaltiger. Die Passagierzahlen steigen zwar nur langsam von Jahr zu Jahr, dafür aber wächst der Flughafen kontinuierlich.
Wäre interessant zu wissen, ob Ryan Air bessere Tarife als Lusthansa & Co. von Fraport & Co bekommt,
wenn man an den großen Flughäfen andockt.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 12:50 hat geschrieben:
Die Gesellschaft LuxAirport ist in der Gewinnzone mit knapp 2millionen passagieren / Jahr und 700.000tonnen Fracht.

Aber die Gebühren hier sind ungleich höher als in Hahn.
Der Flughafen hat hier auch eine grosse Anzahl an Business Flügen und Privatjets. Die wird es wohl in Hahn weniger geben.
Wobei der Flughafen jetzt mit dem Köln Bonn Airport konkurriert und nicht mit dem Flughafen Leipzig.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

Martin** » Di 30. Dez 2014, 14:45 hat geschrieben: Wäre interessant zu wissen, ob Ryan Air bessere Tarife als Lusthansa & Co. von Fraport & Co bekommt,
wenn man an den großen Flughäfen andockt.
Ich weiß es nicht, aber halte es für recht unwahrscheinlich. Normalerweise werden die Slot-Preise nicht verhandelt und "Neueinsteiger" haben aufgrund des Großvaterprinzips. Entweder teilen die sich die innerhalb einer Allianz, kaufen sich eigene zum selben Preis oder führen bilaterale Verhandlungen. Kann natürlich sein, daß es eine flughafeninterne "lex Ryanair" gibt und die günstiger wegkommen, aber so recht kann ich's mir nicht vorstellen. Das wäre ja auch eine ziemliche Wettbewerbsverzerrung, die andere Gesellschaften kaum ohne Widerrede hinnehmen würden.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

frems » Di 30. Dez 2014, 14:54 hat geschrieben: Ich weiß es nicht, aber halte es für recht unwahrscheinlich.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich.
Hast Du denn Erfahrungen in solchen Dingen?
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

Martin** » Di 30. Dez 2014, 15:03 hat geschrieben: Ich halte es für sehr wahrscheinlich.
Hast Du denn Erfahrungen in solchen Dingen?
Ich kenn das sonst übliche Prozedere bei der Vergabe, ja. In Europa legen die Flughäfen in der Regel nach IATA-Richtlinien die Preise fest. Da wird nach Privat- und Staatsmaschine, nach Bedarfs- und Linienflüge, Flugzeuggrößen etc. differenziert, aber nicht nach der Airline. Neueinsteiger haben es aus historischen Gründen auch eher schwer gute Slots zu bekommen und müssen diese anderen Airlines ggf. abkaufen. Da gilt das besagte Prinzip, wonach jene Airline den Slot kriegt, der sie auch zuvor hatte. (Anders bei den Amis, wo die Slots versteigert werden.)

Unmöglich ist es natürlich nicht, daß bei öffentlichen Flughäfen die Politik da mit reinredet. Mich würde es halt nur wundern, weil ich davon noch nie gehört hab bei anderen Billigfliegern wie easyJet, Norwegian, Germanwings oder Aer Lingus. Da könnte dann ja jeder ankommen und Spezial- statt Einheitspreise verlangen. Wieso Ryanair gewähren? Das Unternehmen bringt einem Flughafen, ob Frankfurt, München oder Hamburg, ja nicht mehr als andere.
Zuletzt geändert von frems am Di 30. Dez 2014, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Labskaus!

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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:14 hat geschrieben: Ich kenn das sonst übliche Prozedere bei der Vergabe, ja. In Europa legen die Flughäfen in der Regel nach IATA Codes die Preise fest. Da wird nach Privat- und Staatsmaschine, nach Bedarfs- und Linienflüge, Flugzeuggrößen etc. differenziert, aber nicht nach der Airline. Neueinsteiger haben es aus historischen Gründen auch eher schwer gute Slots zu bekommen und müssen diese anderen Airlines ggf. abkaufen. Da gilt das besagte Prinzip, wonach jene Airline den Slot kriegt, der sie auch zuvor hatte. (Anders bei den Amis, wo die Slots versteigert werden.)

Unmöglich ist es natürlich nicht, daß bei öffentlichen Flughäfen die Politik da mit reinredet. Mich würde es halt nur wundern, weil ich davon noch nie gehört hab bei anderen Billigfliegern wie easyJet, Norwegian, Germanwings oder Aer Lingus. Da könnte dann ja jeder ankommen und Spezial- statt Einheitspreise verlangen. Wieso Ryanair gewähren? Das Unternehmen bringt einem Flughafen, ob Frankfurt, München oder Hamburg, ja nicht mehr als andere.
Solche Verträge sehen anders aus als du dir das vorstellst.
Ich hatte vor kurzem einen in den Händen und traute meinen Augen nicht.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:14 hat geschrieben: Das Unternehmen bringt einem Flughafen, ob Frankfurt, München oder Hamburg, ja nicht mehr als andere.
Leipzig ist halt aus Subventionsgründen preiswerter.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 14:51 hat geschrieben:
Wobei der Flughafen jetzt mit dem Köln Bonn Airport konkurriert und nicht mit dem Flughafen Leipzig.
Der Hauptkonkurrent ist Hahn. Sind nur 120km entfernung zu Hahn. und hat sicherlich auch einige Kunden nach Hahn verloren.
Aber der Airport ist in der Gewinnzone anders als Hahn.

Also man kann auch mit weniger als 2millionen Passagiere Gewinn machen. Das ist möglich.
Villeicht liegt es am hohen Anteil an Businessflügen.
Zuletzt geändert von garfield336 am Di 30. Dez 2014, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

Wenn an einem Flughafen 1000 Flüge pro Woche stattfinden und zu handeln sind,
dann bedeutet das nicht, dass bei 100 Flügen pro Woche mehr
die zusätzlichen Kosten für diese 100 Flüge dieselbe Höhe haben als
im Schnitt bei den ersten 100 oder 1000 Flügen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

Martin** » Di 30. Dez 2014, 15:16 hat geschrieben: Solche Verträge sehen anders aus als du dir das vorstellst.
Ich hatte vor kurzem einen in den Händen und traute meinen Augen nicht.
Danke, hatte ich auch schon. :p
Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 15:20 hat geschrieben:
Leipzig ist halt aus Subventionsgründen preiswerter.
Es ging ja nicht um die Frage, ob Leipzig günstiger als Frankfurt ist, sondern ob eine Airline am selben Flughafen für die selbe Dienstleistung weniger zahlt als die andere, weil die Politik es so wünscht.
Labskaus!

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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:27 hat geschrieben: Danke, hatte ich auch schon. :p


Es ging ja nicht um die Frage, ob Leipzig günstiger als Frankfurt ist, sondern ob eine Airline am selben Flughafen für die selbe Dienstleistung weniger zahlt als die andere, weil die Politik es so wünscht.
Es geht hier nicht darum, ob die Politik etwas wünscht.
Mit dem Einfluss von Politikern hat so was nicht immer zu tun.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:27 hat geschrieben: Danke, hatte ich auch schon. :p
Wie alt war er?
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 15:24 hat geschrieben:
Der Hauptkonkurrent ist Hahn. Sind nur 120km entfernung zu Hahn. und hat sicherlich auch einige Kunden nach Hahn verloren.
Aber der Airport ist in der Gewinnzone anders als Hahn.

Also man kann auch mit weniger als 2millionen Passagiere Gewinn machen. Das ist möglich.
Villeicht liegt es am hohen Anteil an Businessflügen.

Flughafen Luxemburg 2013
Flugbewegungen 80.397
Passagiere 2.197.000
Luftfracht 673.500 t

Hahn.
Flugbewegungen 25.065
Passagiere 2.667.000
Luftfracht 152.503 t

Der bemerkenswertere Unterschied ist die Anzahl der Flugbewegungen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

Martin** » Di 30. Dez 2014, 15:29 hat geschrieben: Es geht hier nicht darum, ob die Politik etwas wünscht.
Mit dem Einfluss von Politikern hat so was nicht immer zu tun.
Die Frage, wie rentabel ein öffentlicher Flughafen zu sein hat und wie externe Einnahmen monetarisiert werden, hat eine Menge mit Politik zu tun.
Martin** hat geschrieben: Wie alt war er?
Was willste denn jetzt hören? Soll ich jetzt 2013 sagen und Du rufst "meiner 2014!"? Darum geht's doch nicht. Da fehlt halt weiterhin die Grundlage für eine Ungleichbehandlung für selbe Dienstleistungen. In Fuhlsbüttel zahlt Ryanair das selbe wie andere Linien, die unter selben Voraussetzungen kommen. Sonderlich froh ist man am Flughafen darüber aber auch nicht, weil der Ruf unter Kunden (u.a. aufgrund der ganzen Zusatzkosten) nicht sonderlich gut ist. Aber man kann es einer europäischen Flugmaschine auch nicht verwehren, wenn sie die festgelegten Preise bezahlen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:34 hat geschrieben: Die Frage, wie rentabel ein öffentlicher Flughafen zu sein hat und wie externe Einnahmen monetarisiert werden, hat eine Menge mit Politik zu tun.
Wie rentabel er wirklich für Volkswirtschaft ist, ist auch schwierig zu bemessen.
Er mag villeicht Verluste schreiben, aber gleichzeitig für Arbeit und für Ansiedlung von Unternehmen drum herum sorgen.
Die aber in der Flughafenbilanz gar nicht auftauchen.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:34 hat geschrieben: Was willste denn jetzt hören? Soll ich jetzt 2013 sagen und Du rufst "meiner 2014!"?
Du hast die Intention meiner Frage missverstanden.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:27 hat geschrieben: Es ging ja nicht um die Frage, ob Leipzig günstiger als Frankfurt ist, sondern ob eine Airline am selben Flughafen für die selbe Dienstleistung weniger zahlt als die andere, weil die Politik es so wünscht.
Für Unternehmen zählt jetzt der Profit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 15:33 hat geschrieben:

Flughafen Luxemburg 2013
Flugbewegungen 80.397
Passagiere 2.197.000
Luftfracht 673.500 t

Hahn.
Flugbewegungen 25.065
Passagiere 2.667.000
Luftfracht 152.503 t

Der bemerkenswertere Unterschied ist die Anzahl der Flugbewegungen.
Der Flughafen Luxemburg konkurriert jetzt auch mit dem Flughafen Köln Bonn.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 15:39 hat geschrieben:
Für Unternehmen zählt jetzt der Profit.
Die Welt ist nicht so einfach wie die Theorie.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 15:38 hat geschrieben:
Wie rentabel er wirklich für Volkswirtschaft ist, ist auch schwierig zu bemessen.
Er mag villeicht Verluste schreiben, aber gleichzeitig für Arbeit und für Ansiedlung von Unternehmen drum herum sorgen.
Die aber in der Flughafenbilanz gar nicht auftauchen.
Eben. Ich hab auch nicht gesagt, daß aus meiner Sicht ein Flughafen -- rein vom eigenen Betrieb her -- schwarze Zahlen schreiben muß. Auch aus touristischen Gründen ist ein Flughafen ein wichtiges Standortkriterium. Ist in anderen Bereichen des Verkehrswesens ja nicht anders, wenn es um technische Infrastrukturen geht, ob im Straßen-, Schienen-, See- oder eben Luftverkehr. Es ging ja nur um Wettbewerbsverzerrungen an einem Flughafen, nicht zwischen zwei Flughäfen. Und da war die Vermutung, daß Ryanair an Flughafen X für einen Slot, der identisch ist mit z.B. einem von Lufthansa (selbe Passagierzahl, selbe Ziele, beides kommerzielle Linien, selbe Uhrzeit und Aufenthaltsdauer, ...) automatisch weniger zahlt als Lufthansa. Und das hielt ich für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wenn jemand da ein konkretes Beispiel hat, dann gerne her damit.
Zuletzt geändert von frems am Di 30. Dez 2014, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:43 hat geschrieben: Eben. Ich hab auch nicht gesagt, daß aus meiner Sicht ein Flughafen -- rein vom eigenen Betrieb her -- schwarze Zahlen schreiben muß. Auch aus touristischen Gründen ist ein Flughafen ein wichtiges Standortkriterium. Ist in anderen Bereichen des Verkehrswesens ja nicht anders, wenn es um technische Infrastrukturen geht, ob im Straßen-, Schienen-, See- oder eben Luftverkehr. Es ging ja nur um Wettbewerbsverzerrungen an einem Flughafen, nicht zwischen zwei Flughäfen. Und da war die Vermutung, daß Ryanair an Flughafen X für einen Slot, der identisch ist mit z.B. einem von Lufthansa (selbe Passagierzahl, selbe Ziele, beides kommerzielle Linien, selbe Uhrzeit und Aufenthaltsdauer, ...) automatisch weniger zahlt als Lufthansa. Und das hielt ich für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wenn jemand da ein konkretes Beispiel hat, dann gerne her damit.
Ich glaube das auch nicht.

Aber wie sieht es mit Lockangeboten aus? Damit eine Fluglinie sich überhaupt für die Ansiedlung entscheidet?

Manchmal ist man doch froh, wenn die Palette der Flugziele erweitert wird.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Adam Smith »

Martin** » Di 30. Dez 2014, 15:42 hat geschrieben: Die Welt ist nicht so einfach wie die Theorie.
Für Krugman nicht. Aber sie die Welt ist so.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von Martin** »

Adam Smith » Di 30. Dez 2014, 15:53 hat geschrieben:
Für Krugman nicht. Aber sie die Welt ist so.
Unternehmen denken nicht.
Das ist erst einmal ein abstrakter Begriff.
Im Unternehmen gibt es handelnde Personen.
Und die handeln oft nach völlig anderen Kriterien
als die reine Lehre es vermuten ließe.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von frems »

garfield336 » Di 30. Dez 2014, 15:51 hat geschrieben:
Ich glaube das auch nicht.

Aber wie sieht es mit Lockangeboten aus? Damit eine Fluglinie sich überhaupt für die Ansiedlung entscheidet?

Manchmal ist man doch froh, wenn die Palette der Flugziele erweitert wird.
So hat's ja Lübeck mit Ryanair gemacht, aber da wurden für Linienflüge allgemein die Slot-Kosten abgesenkt (und subventioniert), weil sonst niemand käme. Und de facto (von ein paar wenigen Privatmaschinen abgesehen) war's ein "Ryanair"-Flughafen. Dort flog man günstiger ab als ab Hamburg und hat halt geschaut, welche positiven Effekte (Unternehmen, Touristen, Beschäftigte, Steuereinnahmen, etc) der Flughafen voraussichtlich bringt.

Ich find den Schritt zu größeren Flughäfen auch nachvollziehbar. Zum einen ist die Konkurrenz ziemlich billiger geworden über die letzten zehn Jahre, während weitere Konkurrenten in den Wettbewerb einstiegen. Und bevor jemand umständlich nach Lübeck fährt, zahlt er lieber 15-20 EUR mehr und fliegt gleich ab Hamburg. Die mediale Berichterstattung (Druck auf Piloten, um mit möglichst wenig Treibstoff zu fliegen, oder Überlegungen, für die Benutzung der Toiletten jedes mal Geld zu verlangen) tat dem Ruf Ryanairs auch nicht gerade gut. Wenn man dann nur an bezuschußten Flughäfen sitzt, macht's die Sache auch nicht besser.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von JJazzGold »

frems » Di 30. Dez 2014, 15:43 hat geschrieben: Eben. Ich hab auch nicht gesagt, daß aus meiner Sicht ein Flughafen -- rein vom eigenen Betrieb her -- schwarze Zahlen schreiben muß. Auch aus touristischen Gründen ist ein Flughafen ein wichtiges Standortkriterium. Ist in anderen Bereichen des Verkehrswesens ja nicht anders, wenn es um technische Infrastrukturen geht, ob im Straßen-, Schienen-, See- oder eben Luftverkehr. Es ging ja nur um Wettbewerbsverzerrungen an einem Flughafen, nicht zwischen zwei Flughäfen. Und da war die Vermutung, daß Ryanair an Flughafen X für einen Slot, der identisch ist mit z.B. einem von Lufthansa (selbe Passagierzahl, selbe Ziele, beides kommerzielle Linien, selbe Uhrzeit und Aufenthaltsdauer, ...) automatisch weniger zahlt als Lufthansa. Und das hielt ich für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wenn jemand da ein konkretes Beispiel hat, dann gerne her damit.
Es scheitert schon daran, dass die guten Slots in den Hubs längst vergeben sind. Selbst wenn Ryan Air ab MUC Terminal 1 fliegen möchte, obwohl man sich seitens Ryan Air bereits mehrfach über die angeblich ungerechtfertigt exorbitanten Abfertigungskosten öffentlich mokiert hat, würden selbst ermäßigte Abfertigungskosten nichts nützen, weil nur noch unattraktive Slots im Angebot sind und die etablierten Airlines den Teufel tun werden, diese an Ryan Air abzutreten.

In den Kleinflughäfen hatte Ryan Air den Vorteil, dass sowohl die Slots als auch ermäßigte Abfertigungsgebühren Preise ermöglichten, die für Kunden, die lange Anfahrtswege nicht scheuen, attraktiv waren. Dass diese in der Endsumme gar nicht so günstig ausfielen, dämmerte vielen Kunden erst als es zu spät für eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung war, nämlich direkt nach Abschluss der Buchung.
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Re: Ryanair meidet Provinzflughäfen in Nord- und Süddeutschl

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold » Di 30. Dez 2014, 23:32 hat geschrieben:
Es scheitert schon daran, dass die guten Slots in den Hubs längst vergeben sind. Selbst wenn Ryan Air ab MUC Terminal 1 fliegen möchte, obwohl man sich seitens Ryan Air bereits mehrfach über die angeblich ungerechtfertigt exorbitanten Abfertigungskosten öffentlich mokiert hat, würden selbst ermäßigte Abfertigungskosten nichts nützen, weil nur noch unattraktive Slots im Angebot sind und die etablierten Airlines den Teufel tun werden, diese an Ryan Air abzutreten.

In den Kleinflughäfen hatte Ryan Air den Vorteil, dass sowohl die Slots als auch ermäßigte Abfertigungsgebühren Preise ermöglichten, die für Kunden, die lange Anfahrtswege nicht scheuen, attraktiv waren. Dass diese in der Endsumme gar nicht so günstig ausfielen, dämmerte vielen Kunden erst als es zu spät für eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung war, nämlich direkt nach Abschluss der Buchung.
Nicht alle Flughäfen lagen weit abgeschlagen. Einige kleinere Flughäfen sind im Einflussbereich grössere Städte.

z.b. kenne ich den Charleroi Airport in Belgien gut, Der liegt fast in der Innenstadt von Charleroi und der Airport ist auch von Brüssel sehr gut erreichbar nur eine halbe Stunde Zugfahrt.
Ryanair hat diesen Flughafen zu seinem Drehkreuz aufgebaut und der zählt mittlerweile 5millionen passagiere.
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