Taxiverkehr und seine Konkurrenz

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Kibuka
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Kibuka »

Mithrandir hat geschrieben: Die Spielregeln (Konzessionen) werden druch ganz demokratisch gewählte Regierungen gemacht. Es steht Dir frei, bei den nächsten Kommunalwahlen einer Partei die Stimme zu geben, die diese Konzessionen abschaffen will, bzw.
Naja. Diese Aussage ist doch recht naiv. Wir wissen alle, dass man als Individuum in einer Demokratie wenig bewegen kann, wenn man nicht gerade ein Spitzenpolitiker ist. Man benötigt Mehrheiten und Mehrheiten bekommen nicht zwangsläufig jene, die die besseren Argumente haben, sondern oft jene, die am lautesten schreien. Die Auflösung von Barrieren im Taxigewerbe ist ähnlich schwer, wie die Auflösung von vielen anderen Barrieren und Subventionen in der Poltik.

Die meisten Personen interessiert das nicht bzw. es steht nicht oben im Wahlprogramm der Parteien und deshalb bleibt es beim Status quo. Es bedarf schon sehr viel Öffentlichkeitsarbeit und der Mithilfe der Medien, um negative Zustände politisch zu beseitigen.
Zuletzt geändert von Kibuka am So 29. Jun 2014, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Mithrandir
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

Kibuka » So 29. Jun 2014, 20:09 hat geschrieben:Naja. Diese Aussage ist doch recht naiv. Wir wissen alle, dass man als Individuum in einer Demokratie wenig bewegen kann, wenn man nicht gerade ein Spitzenpolitiker ist.
Schwebt Dir eine Alternative vor?
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ToughDaddy
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

John Galt » Fr 27. Jun 2014, 11:46 hat geschrieben: Die Fahrgäste bezahlen Uber. Der Fahrer bekommt nach einem Abzug seine Knete. Was genau soll daran jetzt Schwarzarbeit sein? Zur Steuerhinterziehung ist das auch eher suboptimal, denn die Kreditkartenzahlungen sind vorhanden. Keine Ahnung was die noch akzeptieren, Bargeld ist es nicht.

Jeder kutschiert im Privatleben Leute durch die Gegend. Wo genau soll jetzt die Hexerei sein, wenn das jemand für Geld macht? Außer dass sich einige mal wieder an künstlichen Problemen aufgeilen.
Zur Hinterziehung von ESt sehr gut geeignet.

Im Privatleben verlange ich dafür kein Geld, ebenso schreibt mir sowas kein Fremdunternehmen vor usw. usf.

Wie gesagt, wer Taxi spielen will, soll ich eine Taxilizenz holen. Oder niemand braucht mehr Lizenzen, Versicherungen usw. Dann können Du, die App-Anbieter und andere doch dafür kämpfen, aber wenn man den Posts hier folgt, wollt ihr das auch nicht.


@Mithrandir
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 5#p2618125
Kann ich Dir nur zustimmen.
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 4#p2618774
Es geht nicht nur um die Anzahl der Lizenzen, sondern auch die Voraussetzungen.


@Freigeist
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 7#p2618777
Und Deine Menschenlogik sagt Dir, dass die einen Lizenzen mit entsprechenden Voraussetzungen brauchen und die anderen nicht, nur weil sie eine spezielle App haben? Wirklich?
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Elser
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Elser »

John Galt » So 29. Jun 2014, 08:01 hat geschrieben: Richtig. Jeder Depp kutschiert Leute durch die Gegend, warum sollen diejenigen die es gegen Geld machen, mit unnötiger Bürokratie und künstlichen Problemen bestraft werden?

Privatautonomie geht vor staatlicher Bevormundung und im wirtschaftlichen Leben ist caveat emptor angesagt, anstatt Bürokratie. So einfach ist das.

Nun - man muss wissen was man will. Wenn das so geht, wird es bald keine, oder nur noch wenige, Taxiunternehmen geben. Bitte dann nicht wundern, wenn man nachts um 3.00 Uhr keinen Wagen mehr bekommen kann.

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frems
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Uber scheint es wohl recht egal zu sein, was Behörden und Politik vom Dienst halten. Das Angebot bleibt weiterhin bestehen:
Wer jetzt tätig werden muss, steht für Pierre-Dimitri Gore-Coty auch fest: „Unser Service ist neu und innovativ, deshalb haben einige Regulierungsbehörden noch Nachholbedarf.“

Es ginge um Fortschritt und Innovation, weshalb es wichtig sei, „mit der Zeit zu gehen und Regulierungen zu modernisieren“, damit die Stadt Hamburg „mit dem technologischen Wandel mithalten“ kann.

Heißt im Klartext? Gibt „Uber“ auf? Pierre-Dimitri Gore-Coty zur MOPO: „Definitiv nicht! ‚Uber‘ geht weiter – auch in Hamburg!“
http://www.mopo.de/nachrichten/taxi-kon ... 20360.html
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Mo 30. Jun 2014, 20:37 hat geschrieben: Zur Hinterziehung von ESt sehr gut geeignet.
Inwiefern ist das zur Hinterziehung der Einkommensteuer geeignet? Ich glaube du hast das Modell von Uber überhaupt nicht kapiert.
Zuletzt geändert von John Galt am Sa 5. Jul 2014, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Das eigentlich Problem ist auch nicht angebliche Steuerhinterziehung, sondern veraltete Gesetze, die es anzupassen gilt -- und das auch gerne ohne die Wahl einer Partei auf allen administrativen Ebenen, der Kernforderung eine entsprechende Novelle ist, wie es manch einer hier unterschwellig vorschlägt. Demokratie huijuijui. :rolleyes:
Einige Behörden haben aber zumindest Zweifel, ob ihr Angebot rechtlich zulässig ist. Immerhin haben ihre Fahrer keinen Taxischein, bieten aber einen ähnlichen Service an wie ein klassisches Taxi.

In Berlin gab es eine einstweilige Verfügung, die jedoch nie vollstreckt wurde. Die bestehenden Gesetze wurden geschrieben, lange bevor es das Internet überhaupt gab. Wir vertrauen darauf, dass sie nun an neue Angebote angepasst werden.

Dennoch machen Sie nun Druck und fordern die Berliner Gesetzgeber auf, bestehende Richtlinien zu ändern.

In vielen Städten, in denen wir vertreten sind, gibt es Nachholbedarf. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern. Wir wollen in ein reguliertes System passen, denn Regulierung gewährleistet Sicherheit und Qualität.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 40514.html
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von jack000 »

Die erste Stadt hat Uber gestoppt:
Als erste deutsche Stadt hat Hamburg Uber per einstweiliger Verfügung seinen mobilen Fahrdienst-Service untersagt. Das berichtet das „manager magazin” in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf einen Sprecher der Verkehrsbehörde.

Die Hansestadt hält den Uber Dienst für illegal.

Hintergrund: Wer hierzulande kommerziell Personen befördern will, braucht einen entsprechenden Personenbeförderungsschein. Den haben die meisten Uber-Fahrer aber offenbar nicht.
http://www.huffingtonpost.de/2014/07/23 ... ef=germany
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Will man in Zukunft alle Autofahrer auf gewerbliche Personenbeförderung untersuchen?

In New York gibt es eine Behörde die gerne mal Schwarzen das Auto beschlagnahmt, wenn sie weiße Frau kutschieren. http://nypost.com/2014/07/22/tlc-wrongl ... egal-cabs/

Natürlich geht es mal wieder um "Sicherheit". Man muss die Leute vor ihrer Vertragsfreiheit beschützen.

Die Verbote sind nicht durchsetzbar ohne kompletten Polizeistaat. Außerdem macht es keinen Sinn. Letztendlich sind es nur Mitfahrtzentralen im Nahverkehr.
Zuletzt geändert von John Galt am Mi 23. Jul 2014, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

John Galt » 23. Jul 2014, 17:51 hat geschrieben:Will man in Zukunft alle Autofahrer auf gewerbliche Personenbeförderung untersuchen?
Das geht eigentlich relativ einfach. Jemand von der Gewerbeaufsicht, oder wer auch immer dafür zuständig ist, ordert einfach übers Smartphone ein Auto. Und wenn jemand kommt war es das auch schon. :cool:
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 » Fr 25. Jul 2014, 10:05 hat geschrieben: Das geht eigentlich relativ einfach. Jemand von der Gewerbeaufsicht, oder wer auch immer dafür zuständig ist, ordert einfach übers Smartphone ein Auto. Und wenn jemand kommt war es das auch schon. :cool:
Es muss doch so oder so ein jeder mit Name und Anschrift registriert sein.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ThorsHamar »

Tantris » Mi 25. Jun 2014, 23:37 hat geschrieben: Hm... das gibts aber bei sehr vielen berufen.... unendlich viele gewerbelizenzen sind auch eher selten und auch nur selten sinnvoll.
Mal 'ne Frage:
Ich bin Hobbychirurg und mache im Familienkreis, so bei Feiern, auch schon mal kleine Operationen für lau.
Bin grad dabei, eine App zu entwickeln, um dann eine billige Alternative zu den überfüllten und überteuerten Praxen zu schaffen.
Macht jemand beim Aufbau eines medizinischen Netzwerkes mit?

Alternativ geht auch noch 'ne Linienbusapp und, für längere Strecken, Fluglinienspass ....
Ich meine, es muss ja nicht bei Taxi - App für Jedermann bleiben ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar » Fr 25. Jul 2014, 11:06 hat geschrieben: Mal 'ne Frage:
Ich bin Hobbychirurg und mache im Familienkreis, so bei Feiern, auch schon mal kleine Operationen für lau.
Bin grad dabei, eine App zu entwickeln, um dann eine billige Alternative zu den überfüllten und überteuerten Praxen zu schaffen.
Macht jemand beim Aufbau eines medizinischen Netzwerkes mit?
In Indien gibt es unschlagbar günstige Straßenzahnärzte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die über eine App miteinander vernetzt sind.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl » Fr 25. Jul 2014, 11:15 hat geschrieben: In Indien gibt es unschlagbar günstige Straßenzahnärzte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die über eine App miteinander vernetzt sind.
Nee, die sind ganz klassisch durch Skorbut, Paradontose und Karies vernetzt ....

Aber mir ging es ja um Deutschland, um die Leute, die sparen möchten, Zeit und Geld, und die sich von engagierten Steckenpferdreitern versorgen lassen möchten ....

apropos: In den 70ern und Anfang 80er sind wir oft in Ostberlin herumgezogen, gab 'ne klasse Musikszene.
Und da gab es eine regelrechte Schwarztaxi - Innung.
Unsere Freund haben einfach den Daumen gehoben und sofort hielt ein Trabbi oder Wartburg an und für'n Pfund, als 20 DDR Mark, oder unser Hartgeld, sind wir zum Tränenpalast gefahren worden, manchmal mit 6 Leuten in so'ner Kiste.
Hat Spass gemacht, aber ich möchte nicht wissen, mit was für Piloten wir da unterwegs waren ....
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Nicht nur Uber: http://www.zeit.de/2014/28/sharing-economy-wundercar

(um die Taxi-Lobby geht's vor allem auf Seite 2)

* Ergänzung:
Aufschub für den Mitfahr-Dienst Uber: Ein Hamburger Gericht will eine einstweilige Verfügung gegen den Taxi-Konkurrenten vorerst nicht durchsetzen. Doch die Konkurrenz fordert bereits weitere Verbote.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Uber-Auto ... 11076.html
Zuletzt geändert von frems am Sa 26. Jul 2014, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

Ein interessanter Aspekt aus der SZ:
Mitfahrgelegenheiten per App organisieren, mit Google Maps im Hintergrund, das passt gut. Wer Uber toll findet, der fährt bei Google mit. Jedenfalls indirekt ist das so. Für Google ist Uber wohl mehr als ein Investment. Es könnte für den Netzgiganten ein Feldversuch sein, wie weit sich ein klar ungesetzliches Geschäftsmodell durch anarchistisches Handeln etablieren lässt. Denn Uber setzt sich explizit über bestehende Regeln hinweg, die Verordnung zur Personenbeförderung in Deutschland ist nur eine davon.
...
Behörden und Politiker werden entscheiden müssen, ob sie sich von Google und Uber oktroyieren lassen wollen, wie der öffentliche Nahverkehr zu organisieren ist. Im Blick behalten sollten sie dabei nicht das Wohl von Uber, sondern das Wohl der Allgemeinheit.
Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Soll jeder selbst entscheiden können, welche Regeln er für antiquiert hält und deswegen mißachten kann?
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Dampflok94 » Mo 28. Jul 2014, 12:37 hat geschrieben:Ein interessanter Aspekt aus der SZ: Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Soll jeder selbst entscheiden können, welche Regeln er für antiquiert hält und deswegen mißachten kann?
Ja. Nennt sich Privatautonomie Genosse.

Durch Technologie wird es immer stärker dazu kommen, die technikfeindlichen Kontrollfreaks sind am Ende ihrer Zeit.

Die Zukunft den digitalen dezentralen autonomen Unternehmen. In 20 Jahren protestieren die Taxi-Fahrer dann gegen selbstfahrende Autos. Die Politik setzt dann auf Zundschlösser die nur durch DNA betätigt werden und die bösen Anarcho-Kapitalisten drucken die Autos dann einfach in ihrem 3D-Drucker.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Das ist aber ein krasser Artikel. :D

Das muß doch eine Parodie sein. Die sozial schwachen Mitbürger aus München, die mit dem Taxi zum Oktoberfest fahren und vielleicht einen Anbieter nehmen, der generell sogar billiger ist als konventionelle Taxen, aber wo die Preise schwanken. Was zum ...? :|
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

John Galt » 28. Jul 2014, 13:57 hat geschrieben: Ja...
Ist doch mal eine klare Aussage. Du empfindest Gesetze als unverbindliche Empfehlungen. Aber bestimmt nur, so lange es dir nutzt.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Dampflok94 » Mo 28. Jul 2014, 13:40 hat geschrieben: Ist doch mal eine klare Aussage. Du empfindest Gesetze als unverbindliche Empfehlungen. Aber bestimmt nur, so lange es dir nutzt.
Im wirtschaftlichen Bereich hätten sie nie etwas anderes sein dürfen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

John Galt » Mo 28. Jul 2014, 15:21 hat geschrieben: Im wirtschaftlichen Bereich hätten sie nie etwas anderes sein dürfen.
q.e.d.
Dein Eigentum willst natürlich weiterhin geschützt sehen vor dem Pöbel.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Mo 28. Jul 2014, 14:30 hat geschrieben: q.e.d.
Dein Eigentum willst natürlich weiterhin geschützt sehen vor dem Pöbel.
Caveat emptor. Eigentum ist durch Angebote von Unternehmen nicht gefährdet Genosse. Außer natürlich man erschafft so künstliche Vermögenswerte wie Taxi-Lizenzen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

John Galt » Mo 28. Jul 2014, 16:15 hat geschrieben: Caveat emptor. Eigentum ist durch Angebote von Unternehmen nicht gefährdet Genosse. Außer natürlich man erschafft so künstliche Vermögenswerte wie Taxi-Lizenzen.
Nee aber durch andere Menschen. Und da interessieren Dich eben wieder Gesetze. Und darum: q.e.d.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Mo 28. Jul 2014, 15:35 hat geschrieben: Nee aber durch andere Menschen. Und da interessieren Dich eben wieder Gesetze. Und darum: q.e.d.
Konsumenten und Unternehmen entscheiden eigenverantwortlich welche Angebote sie annehmen. Entscheiden sie sich falsch, ist das ihr Problem. In den Köpfen herrscht eine ganz klare Misskonzeption in Sachen Entscheidungen. Der Staat als Wundermittel funktioniert nicht Genosse und die Kosten denjenigen aufzubürden die auf den Schrott verzichten wollen ist schlicht nicht akzeptabel.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

John Galt » Mo 28. Jul 2014, 16:45 hat geschrieben: Konsumenten und Unternehmen entscheiden eigenverantwortlich welche Angebote sie annehmen. Entscheiden sie sich falsch, ist das ihr Problem. In den Köpfen herrscht eine ganz klare Misskonzeption in Sachen Entscheidungen. Der Staat als Wundermittel funktioniert nicht Genosse und die Kosten denjenigen aufzubürden die auf den Schrott verzichten wollen ist schlicht nicht akzeptabel.
Aha mal wieder Genosse und noch mehr blabla. Und am Ende bleibt es doch dabei: q.e.d. Dir geht es nur um den Erhalt von Gesetzen, welche Dein Eigentum schützen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Mo 28. Jul 2014, 15:56 hat geschrieben: Aha mal wieder Genosse und noch mehr blabla. Und am Ende bleibt es doch dabei: q.e.d. Dir geht es nur um den Erhalt von Gesetzen, welche Dein Eigentum schützen.
Marktbewertung des Eigentums Genosse. Du verteidigst doch hier künstliche Vermögenswerte wie Lizenzen von Taxi-Fahrern. Millionen Leute kutschieren Leute ohne Probleme durch die Gegend und wenn sie es dann für Geld machen, verlieren sie plötzlich diese Fähigkeit? :D
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

John Galt » Mo 28. Jul 2014, 17:02 hat geschrieben: Marktbewertung des Eigentums Genosse. Du verteidigst doch hier künstliche Vermögenswerte wie Lizenzen von Taxi-Fahrern. Millionen Leute kutschieren Leute ohne Probleme durch die Gegend und wenn sie es dann für Geld machen, verlieren sie plötzlich diese Fähigkeit? :D
Nö Kamerad verteidige ich nicht. Zeig mir einen Beitrag, wo ich die Lizenzen verteidige. Viel Spass bei der Suche. Die Phantasie hilft nicht über Argumente hinweg.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Mo 28. Jul 2014, 16:04 hat geschrieben: Nö Kamerad verteidige ich nicht. Zeig mir einen Beitrag, wo ich die Lizenzen verteidige. Viel Spass bei der Suche. Die Phantasie hilft nicht über Argumente hinweg.
Ein (unsinniger) Personenbeförderungsschein würde nicht ausreichen. Der Taxi-Betrieb ist nur mit Taxi-Lizenz möglich. Ansonsten müssen die Aufträge immer von der Firmenzentrale ausgeführt werden. Natürlich hat kein selbständiger Fahrer eine Firmenzentrale außer die eigenen 4 Wände.
Zuletzt geändert von John Galt am Mo 28. Jul 2014, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von paradoxx »

ThorsHamar » Fr 25. Jul 2014, 11:12 hat geschrieben: Nee, die sind ganz klassisch durch Skorbut, Paradontose und Karies vernetzt ....

Aber mir ging es ja um Deutschland, um die Leute, die sparen möchten, Zeit und Geld, und die sich von engagierten Steckenpferdreitern versorgen lassen möchten ....

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Es gibt ein öffentliches Interesse an einer Aufsicht und Sicherstellung des Verkehrs; dem könnte ruinöser Wettbewerb den Garaus machen, aber was hältst Du von der Buchpreisbindung o.ä.?
Willensbildung ist demokratisch-repräsentativ oder totalitär, eins schließt das andere aus (s. Art. 137 GG)
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Abensberg »

Mithrandir » So 29. Jun 2014, 04:59 hat geschrieben: Man kann genauso ein konventionelles Taxi mit Konzession per App bestellen, hier geht es nicht darum ob Apps benutzt werden oder nicht. Es geht nur darum, ob man auch ohne Konzession Taxi fahren darf. Die Konsumentscheidung ist individuell, die Regeln dafür sind aber demokratisch festgelegt. Die Anzahl der Konzessionen, bzw. welche Beschränkungen es da gibt, wird durch die Stadtverwaltung festgelegt. Es steht jeder demokratisch gewählten Regierung frei, das nach Belieben anzupassen - solche Entscheidungen sind allerdings nicht willkürlich, sondern richten sich idR konsensorientiert nach dem Wählerwillen.
Ist es ein vebrechen wenn ich jemanden mitnehme? Jeder, der Auto fahren kann, kann auch Personen transportieren. Oder brauchst du furdeine Eltern einen persbef schein?
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Abensberg » Sa 2. Aug 2014, 09:56 hat geschrieben: Ist es ein vebrechen wenn ich jemanden mitnehme? Jeder, der Auto fahren kann, kann auch Personen transportieren. Oder brauchst du furdeine Eltern einen persbef schein?
Kannst Du. Er darf sich auch an den Kosten beteiligen (siehe Mitfahrzentralen). Machst Du daraus aber eine Dienstleistung, bist Du ein Krimineller, selbst wenn Du Steuern bezahlst wie jeder andere auch. Du machst halt den Taxen Konkurrenz und Wettbewerb ist das letzte, was sie wollen. Wenn dieser Schein so eine hohe Qualität gewährleistet, können sie ja mit diesem werben und die 30% mehr rechtfertigen, die sie in etwa (im Vergleich zu freien Fahrern) verlangen. Aber der Staat soll das Angebot halt knapp halten.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Viele Taxifahrten in Berlin werden nach Aussage des Vorsitzenden des Taxi Verbands Berlin Brandenburg, Detlev Freutel, nicht versteuert. „An die 3000 Taxen in Berlin fahren schwarz“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Es gibt rund 7800 Taxi-Konzessionen in Berlin.

Auf dpa-Anfrage ergänzte Freutel, viele Taxi-Unternehmen meldeten Fahrer als Minijobber an, die aber in Wirklichkeit mehr als den Grenzbetrag von 450 Euro verdienten. „Das bedeutet einen riesigen Schaden für den Staat“, so Freutel. Es würden Umsätze verschwiegen, Taxameter manipuliert und Kreditkartenzahlungen nicht angeboten, um die Fahrten nicht zu dokumentieren.
http://www.focus.de/regional/berlin/ver ... 34315.html

Klappt ja prima.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Nach Hamburg hat nun auch Berlin versucht Uber zu verbieten. Das Unternehmen sieht das aber natürlich etwas anders. Entschieden wird nun demnächst vor Gericht.
Das Land Berlin will den Fahrdienst Uber in der Hauptstadt verbieten lassen. Vorerst aber darf das amerikanische Taxi-Start-up dort weitermachen. Das Verwaltungsgericht Berlin erhielt am Montag einen Eilantrag des Unternehmens gegen eine Unterlassungsverfügung des Landesamtes für Ordnungs- und Bürgerangelegenheiten, teilte das Gericht mit.

Dem Antrag wurde stattgegeben. Uber darf daher seine Vermittlungs-Apps UberPop und UberBlack zunächst weiter anbieten.

Das Gericht betonte, dass es sich weder um eine Entscheidung in der Sache noch um eine Aussetzung der Verfügung handle.

...

Bisher ist Uber in Deutschland in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main aktiv. Hamburg verbot den Dienst bereits im Juli, das Verbot wurde aber kurz darauf vom Hamburger Verwaltungsgericht wieder aufgehoben.

Kritik für Angebote wie die umstrittene Taxi-App Uber kommt nun auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Der DGB prangert im SPIEGEL das Prinzip der Share-Economy an - und bezeichnet die neuen Geschäftsmodelle als moderne Sklaverei.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 86788.html
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Natürlich interessiert sich weder Staat noch Gewerkschaft für die Kunden.
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Liegestuhl
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

ADAC-Test in Großstädten: Bei fast allen Taxifahrten läuft etwas schief

Der ADAC hat das Taxi-Gewerbe in deutschen Großstädten überprüft: Fast 90 Prozent der Fahrer stellten eine falsche Quittung aus, gut jeder sechste missachtete Verkehrsregeln.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 87296.html

Und das obwohl die doch alle staatlich genehmigt sind.
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Liegestuhl
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

Taxis sollen um ein Viertel teurer werden

Wird Taxifahren zum Luxus? Die Unternehmen in Niedersachsen wollen die Fahrtarife nahezu flächendeckend um rund 25 Prozent anheben lassen. Besonders ein Faktor soll den Preis nach oben treiben.
http://www.nwzonline.de/wirtschaft/wese ... 69719.html

Konkurrenz tut hier dringend Not.
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frems
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Japp. In Hamburg macht Uber auch erstmal weiter;
Die Wirtschaftsbehörde hatte der umstrittenen Taxi-Konkurrenz „Uber“ Ende Juli die Arbeit in Hamburg verboten. Sofort kündigte die US-Firma an sich dagegen zu wehren, reichte Einspruch ein und beantragte bei Gericht das Verbot aufzuheben. Mit Erfolg: Das Verwaltungsgericht hat dem Eilantrag stattgegeben. Heißt: Das Verbot ist aufgehoben, „Uber“ darf in Hamburg weitermachen!
http://www.mopo.de/nachrichten/verwaltu ... 39260.html

Da werden wohl, wie in Berlin, Gerichtsverhandlungen folgen und einige Zeit ins Land gehen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

In San Francisco gehen die durchschnittlichen Fahrten pro Taxi seit zwei Jahren stark zurück: http://m.sfgate.com/bayarea/article/Tax ... 760251.php

Als Gründe werden neue Konkurrenten genannt, u.a. Uber (wurde hier ja schon thematisiert) als auch Lyft. Bei Lyft handelt es sich um eine Mitfahrzentrale. Wenn jemand beispielsweise seinen Heimweg von der Arbeit beginnt, werden ihm potentielle Mitfahrer angezeigt, die sich in der Nähe befinden und die in eine ähnliche Richtung (zumindest teilweise) müssen. Da die Lyft-Fahrer also nicht extra für den "Kunden" losfahren, sondern die Strecke größtenteils sowieso privat fahren, sind die Preise entsprechend niedriger.

Nebenbei scheinen sich die Taxi-Unternehmen in Deutschland wohl ziemlich sicher zu sein, daß Uber bald in Deutschland wieder Geschichte sein wird. In Hamburg haben sie jedenfalls die Politik gebeten, die Preise um rund 8% anzuheben.

Und falls wen interessiert, wie das mit Uber (Kontrolle von Fahrern und Fahrzeug, Versicherung, ...) etc. funktioniert, so hat die FAZ einen Selbsttest gemacht:
Als Fahrer beim Taxikonkurrenten Uber anzuheuern, ist komplizierter als erwartet. Unser Redakteur hat den Selbstversuch gewagt – und dabei überraschende Erfahrungen gemacht.
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/mei ... 39363.html

* Ergänzung. Die Taxifahrer wollen eigenständig Probefahrten bei Uber machen und die Fahrer anschwärzen bzw. schauen, daß sie private Informationen erhalten, die gegen sie verwendet werden können.
Taxifahrer wollen Uber kontrollieren

Dem Fahrdienst drohen bis zu 250.000 Euro Bußgeld, wenn er weiterhin Privatfahrten vermittelt. Jetzt sammeln Taxizentralen Belege, dass Uber gegen das Verbot verstößt.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-09/uber-bussgeld

Das hat auch schon geklappt:
Neuer Rückschlag für Uber: Das Landgericht Frankfurt hat nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen erstmals einem Fahrer der Beförderungs-App ein direktes Fahrverbot erteilt. Ein Taxiunternehmer hatte dem Mann eine Falle gestellt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 91000.html

Das Landgericht Frankfurt, das die einstweilige Verfügung erwirkte, zog übrigens wieder zurück. Bußgelder sind also nicht zu befürchten (außer ggf. in Berlin). Siehe: http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-09/u ... verfuegung

Und hier noch ein Interview:
Jeden Tag gehen im Ordnungsamt Frankfurt Beschwerden von Taxi-Fahrgästen ein. Dezernent Markus Frank spricht im FR-Interview über Qualitätsstandards, die Konkurrenz durch Uber-Fahrer und Limousinendienste und über ein Erlebnis im Taxi, das ihn maßlos geärgert hat.
http://www.fr-online.de/verkehr/nach-de ... 23458.html
Zuletzt geändert von frems am Mi 17. Sep 2014, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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HugoBettauer

Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von HugoBettauer »

Es gibt professionelle Fahrdienste jenseits des Taxigeschäfts. Diese haben Einschränkungen gegenüber den Taxis, was das Mitnehmen von Gelegenheitskunden angeht. Meist haben sie eine eigene Anrufzentrale und bieten vorbestellte A-nach-B-Fahrten mit kurzem Vorlauf.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Das Unternehmen hatte seine Angebote als Mitfahrgelegenheit dargestellt. Aus Sicht des Pariser Gerichts erfülle der Smartphone-Dienst Uber Pop die Voraussetzungen dafür jedoch nicht. Es handele sich dabei um betrügerische Geschäftspraktiken, urteilte das Gericht. Uber muss zudem auf seiner Internetseite darauf hinweisen, dass Fahrern von Uber Pop eine Strafverfolgung droht.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 97627.html

Frankreich hat zum Glück keine anderen Probleme. Wo genau soll der Betrug? Dumm, wenn die Technologie gegen die Bevormundung der Staazis obsiegt.
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Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von jack000 »

Berlin - Taxikunden müssen künftig deutlich mehr bezahlen. Weil ab dem 1. Januar 2015 auch für die rund 200.000 angestellten Taxifahrer in Deutschland der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde gilt, will das Gewerbe die Preise erhöhen. Denn Taxifahrer werden bislang nicht nach Stundenlohn, sondern mit einer Umsatzbeteiligung von etwa 40 bis 45 Prozent bezahlt. Derzeit beträgt der Durchschnittslohn zwischen 6 Euro und 6,50 Euro pro Stunde.

Um die Mehrkosten auszugleichen, sollen die Taxipreise bundesweit im Schnitt um 20 Prozent steigen. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa in den größten deutschen Städten. Die Tarife müssen von den Kommunen genehmigt werden, da das Taxi formell zum öffentlichen Nahverkehr zählt.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/taxi ... 03096.html

Was läuft falsch im Taxigewerbe? Die Löhne sehr niedrig, die Preise sehr teuer (das mit dem Mindestlohn halte ich z.t. für vorgeschoben als Grund für die Preiserhöhung). Die Fahrzeuge häufig aber Mercedes Mittelklasse Limousinen (50-60.000€). Die Fahrer sind nur selten tatsächlich beschäftigt.
In anderen Ländern (u.a. mit geringerem Privatfahrzeugbestand) ist eine Taxinutzung eher "normal", während in Deutschland man sich vorher 3 mal überlegt ein Taxi zu nutzen, bzw. das in Notlagen oder Ausnahmen tut (wenn es nicht berufsbedingt ist).

Muss sich etwas ändern im deutschen Taxigewerbe? Wenn ja, was muss sich ändern?
Zuletzt geändert von jack000 am Sa 15. Nov 2014, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Elser »

jack000 » Sa 15. Nov 2014, 17:37 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/taxi ... 03096.html

Was läuft falsch im Taxigewerbe? Die Löhne sehr niedrig, die Preise sehr teuer (das mit dem Mindestlohn halte ich z.t. für vorgeschoben als Grund für die Preiserhöhung). Die Fahrzeuge häufig aber Mercedes Mittelklasse Limousinen (50-60.000€). Die Fahrer sind nur selten tatsächlich beschäftigt.
In anderen Ländern (u.a. mit geringerem Privatfahrzeugbestand) ist eine Taxinutzung eher "normal", während in Deutschland man sich vorher 3 mal überlegt ein Taxi zu nutzen, bzw. das in Notlagen oder Ausnahmen tut (wenn es nicht berufsbedingt ist).

Muss sich etwas ändern im deutschen Taxigewerbe? Wenn ja, was muss sich ändern?
Wie kommst Du darauf? Hast Du da Vergleichsdaten aus anderen, vergleichbaren Ländern? Bis Du, in den letzten Jahren, schon mal in Frankreich, Schweden, GB oder ähnlichen Ländern Taxi gefahren? Ist es da wirklich billiger oder ist es eher so, das die Leistung dort einfach besser akzeptiert wird?

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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von jack000 »

Elser » Sa 15. Nov 2014, 19:31 hat geschrieben:
Wie kommst Du darauf? Hast Du da Vergleichsdaten aus anderen, vergleichbaren Ländern? Bis Du, in den letzten Jahren, schon mal in Frankreich, Schweden, GB oder ähnlichen Ländern Taxi gefahren? Ist es da wirklich billiger oder ist es eher so, das die Leistung dort einfach besser akzeptiert wird?

Elser
In europäischen Ländern ist es in etwa homogen, mir schwebten da eher z.B. Südamerika oder die USA vor.
Zuletzt geändert von jack000 am Sa 15. Nov 2014, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Elser »

jack000 » Sa 15. Nov 2014, 19:37 hat geschrieben: In europäischen Ländern ist es in etwa homogen, mir schwebten da eher z.B. Südamerika oder die USA vor.
Un Du fragst Dich jetzt ernsthaft warum dass da billiger ist? Neh - nech. Und - wer ist "wer"?
Zuletzt geändert von jack000 am Sa 15. Nov 2014, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von jack000 »

Elser » Sa 15. Nov 2014, 20:11 hat geschrieben:
Un Du fragst Dich jetzt ernsthaft warum dass da billiger ist? Neh - nech. Und - wer ist "wer"?
Ich meinte "mir" und nicht "wir", Schreibfehler wurde korrigiert.

Zum Thema:
M.E. liegt ein Problem darin, dass recht teure Fahrzeuge als Taxis fungieren. Warum sind das so häufig Mercedes Mittelklasse Fahrzeuge? Ein VW-Polo ist völlig ausreichend um eine Person von A-B zu bringen.
https://www.google.de/search?q=Deutschl ... 66&bih=514

Das andere Thema ist, dass wegen der teuren Preise die Taxis zu viel rumstehen. Wer z.B. in NY Taxifahrer ist, fährt den ganzen Tag. In Deutschland hingegen sitzen Taxifahrer jeden Tag viele Stunden nur rum.
=> Eine jede Firma die ihr Personal Stundenlang rumsitzen lässt (von Schlüsseldiensten, etc... mal abgesehen) ist ruck zuck pleite oder kann mangels Einnahmen ihr Personal nur miserabel bezahlen.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Fadamo »

jack000 » Sa 15. Nov 2014, 20:32 hat geschrieben:

. Warum sind das so häufig Mercedes Mittelklasse Fahrzeuge? Ein VW-Polo ist völlig ausreichend um eine Person von A-B zu bringen.
In deutschland muß alles vom feinsten und teuersten sein.Mit einem trabi oder einer ritscha möchte ich auch nicht chauffiert werden.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Milady de Winter »

Da Trabi mittlerweile Kult ist, kostet eine Fahrt darin wahrscheinlich mehr als im Benz.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Moses »

Eine Fahrt vom Flughafen Helsinki zum Fährhafen kostet ca 45,00 € wenn das billig ist . . . :x
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Milady de Winter »

Finnland ist ja generell nicht gerade billig.
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Re: Taxifahren wird noch teurer

Beitrag von Moses »

das stimmt wohl
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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