DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Und trotzdem ist sie immer noch ein Mensch mit Emotionen. Denkst du ein intelligenter Mensch gibt nur intelligentes Zeug von sich?
Nein
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Was sind das denn für Vorstellungen
Ich könnte mir vorstellen, dass sie (nachdem sie viele kommunistische Werke studiert hatte), einfach unbedingt die positiven Seiten (auch unter der Zeit Stalins) schriftlich festhalten wollte. Die Menschheit neigt ja sehr schnell dazu, dass man nach Stalin oder der DDR oder Hitler überhaupt gar nichts mehr positives über diese Zeit sagen darf (obwohl es sowieso immer irgendwas positives gibt!), aber dann ist man ja gleich Neo-Stalinistin oder will die DDR zurück oder man ist eben rassistisch. Damit macht man es sich so schön leicht
Über Stalin gibt es nichts, aber nullkommanichts positives zu berichten.
Es gibt nichts zu relativieren oder zu verharmlosen.
Er war einer der übelsten Gestalten, die die Erde gesehen hat.
Oder was war in deinen Augen Positiv?
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Also ich finde es ist eine ziemliche Ehre ständig mit Rosa Luxemburg verglichen zu werden.
Wüsste nicht, weshalb einem das leid tun sollte.
Ich vergleiche sie optisch mit Luxemburg und ich glaube das ist von ihr auch so gewollt.
Sonderlich selbstbewusst finde ich soetwas nicht. Das ist aber ihre Sache.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Und bis auf den doch recht hohen Altersunterschied, wüsste ich ebenfalls nicht, was an Oskar Lafontaine auszusetzen ist. Da hat sie jemanden gefunden, mit dem sie auf Augenhöhe diskutieren kann und der ihr intellektuell fähig ist Folge zu leisten. Und das können wahrscheinlich die aller wenigsten.
Nun was ich von Lafontaine halte hab ich schon geschrieben. Und wenn sie ihre Lebenspartner danach
aussucht, wie gut sie mit ihnen über Finanzpolitik diskutieren kann, ist das schon extrem traurig-für sie.
Für Oskar wird sie eine tolle Trophäe sein.
Wobei ich Lafontaine auch nicht für besonders politisch intelligent halte.
Dazu hätte sie sich in ihrem Leben wohl mehr ausprobieren müssen um zu erfahren, wo noch
ihre Talente liegen.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Sie begreift das heutige System und setzt sich immer noch mit Kampfgeist dafür ein, dass es gerade den sozial schwächer gestellten Menschen besser ergehen soll. Dabei könnte sie sich auch zurücklehnen und in ihrem Luxus baden, anstatt sich überhaupt noch für die "kleinen Leute" stark zu machen.
Sie hat nach der Wende nie ein "normales" Leben geführt.Für sie sind "kleine Leute" Argumentationhilfe
ihrer politischen Karriere, in ihrem theoretischen Gerüst sind sie wichtig- mehr nicht.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Ich weiß nicht wie weitgehend du dich mit Karl Marx, Stalin, Ulbricht auseinander gesetzt hast?! Vielleicht magst du ja sogar recht damit haben, dass sie ihre "Irrtümer" - ich würde eher sagen, ihre Verharmlosungen über diese schlimme Zeit, mal ausdrücklich hätte zurücknehmen sollen, aber ich habe mich damit noch nicht umfassend genug beschäftigt, um darüber ein Urteil fällen zu können.
Ich musste mich notgedrungen damit auseinander setzen. Vor allem habe ich die Exzesse
der "
Diktatur des Proletariats" Leninscher Prägung miter- und durchlebt.
Und Lenin hat ja Frau Wagenknecht auch hinreichend studiert.
Letztendlich war sie eine glühende Verfechterin einer Diktatur.
Da sind die kommunistischen Vordenker auch nie zimperlich gewesen, was für
diese Diktatur notwenig ist. Terror hat immer dazugehört.
Das konnte und musste jeder vernunftbegabte Mensch erkennen.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Ich sehe mir vor allem die Politik an, die sie heute vertritt und ich bin überzeugt, dass es mir persönlich besser ergehen würde, wenn sie an der Regierung aktiv beteiligt wäre.
Das glaub ich nun wieder nicht. Gerade junge Menschen haben heute Möglichkeiten wie nie zuvor in der
deutschen Geschichte.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Aber natürlich werde ich mich auch noch ausführlicher mit alldem beschäftigen. Ich bin ja noch sehr jung und habe Marx z.B auch noch gar nicht gelesen. Irgendwie denke ich, dass man erst dieselben Bücher wie sie studiert haben muss, um diesen Menschen besser verstehen zu können und vielleicht würden ja dann sogar einige Gegner von ihr, mehr Verständnis aufbringen. Die meisten setzen sich ja gar nicht erst mit ihren Thesen und Büchern auseinander, sondern es heißt gleich "Ach diese Wagenknecht, die mal was positives über Stalin gesagt hat? Geh mir weg mit der." Und das ist einfach mal mehr als dumm
Marx beschreibt die wirtschaftlichen Zusammenhänge des 19.JH. Für das Heute ist er völlig irrelevant.
Der Kapitalismus ist etwas komplexer als er dargestellt hat. Vor allem hat er in seinen Zukunftsprognosen ziemlich
daneben gelegen
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Auch in Gesprächen mit anderen Politikern merkt man, dass es selbst Wirtschaftsexperten oft schwer fällt ihr zu folgen. Wie sollen dann noch normale Bürger verstehen, was sie genau will? Und ob das nicht vielleicht doch eine bessere Lösung wäre?
Sie ist ohne Zweifel eine sehr gute Rhetorikerin, ähnlich wie IM Notar, ähh sorry Gregor Gysi.
Prinzipiell würde ich sagen, dass du wohl über Wirtschaft bei einem Handwerkmeister mit 10 Angestellten oder
einem Mittelständler mehr über wirtschaft lernen kannst, als von deinem Idol.
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Hier in diesem Forum hat sicher niemand mehr Wissen über Wirtschaft als Wagenknecht. Aber urteilen fällt halt immer leicht
für theoretisches Wissen mag das stimmen
DanaScully » Mi 30. Jul 2014, 23:15 hat geschrieben:
Und ja, ich kann mich natürlich auch irren! Ich finde sie bisher menschlich einfach nur unglaublich sympathisch und faszinierend. Und würde gerne über sie schreiben. That´s it.
Mir gefällt der Sinnspruch
"wer mit 20 nicht kein Sozialist ist hat kein Herz, wer mit 30 immer noch einer ist, hat keinen Verstand"
auch wenn ich den ersten Teil nicht so übernehmen würde, finde ich das schon ziemlich nah
an der Wahrheit.
Aber du bist ja noch jung