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Im Folgende ein von mir ausnahmsweise(!) erstellter Eingangsbeitrag zu dem hier diskutierten Fall:
Heute fiel das Urteil im Fall um den in einer Ausnüchterungszelle verbrannten Oury Jalloh. Die zwei angeklagten Polizisten wurden frei gesprochen. Das umstrittene Urteil verursacht heftige Diksussionen und führte im Gerichtssaal gar zu tumultartigen Zuständen ausgelöst von Angehörigen des Toten.
Umstritten ist vor allem inwiefern der Tod des Asylbewerbers durch Nichteingreifen der Beamten in Kauf genommen wurde. Zweimal hatten diese den anschlagenden Brandmelder der Zelle ausgeschalten obwohl es dem Opfer offenbar gelang, mittels eines Feuerzeugs seine Matratze anzuzünden.
Ein Skandal, aber kein Mord
Der vorsitzende Richter bemerkte allerdings, dass "das tatsächliche Geschehen wegen widersprüchlicher Aussagen nicht habe aufgeklärt werden können."sueddeutsche hat geschrieben:Der Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau ist ein Skandal und eine Tragödie; ein Mordfall ist er nicht. Der Staatsanwalt hat das hinreichend deutlich klargemacht: Es gibt nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme keinen vernünftigen Zweifel daran, dass der Afrikaner die Matratze, auf der er angekettet war, selbst in Brand gesetzt hat. Der Prozess war auch kein Scheinprozess und keine Alibiveranstaltung.
SpOn hat geschrieben: "Der Freispruch ist nicht darauf begründet, dass wir auf irgendeine Art herausgefunden hätten, was sich am 7. Januar 2005 im Polizeirevier abgespielt hätte", sagte Steinhoff. Er kritisierte scharf, dass die Zeugen mit ihren widersprüchlichen Aussagen dafür gesorgt hätten, dass das Verfahren nichts mit einem rechtsstaatlichen Verfahren zu tun gehabt habe.
Aufsehen erregte der Fall auch, da die sachsen-anhaltinische Polizei -allen voran die Dessauer Dienststelle- bereits vor einiger Zeit in die Medien geriet, weil offenbar nicht sonderlich gründlich gegen vermeintlich rassistisch motivierte/ rechtsextreme Straftaten vorgegangen wurde.
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