Debatte: Homosexualität

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Zweiundvierzig

Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Malteser » Di 11. Feb 2014, 12:05 hat geschrieben: Falls man sich mal näher informiert, mit welchen Tricks und Machenschaften es die Homolobby geschafft hat, dass die Homophilie nicht mehr im ICD aufgeführt wird, daraus könnte man einen abendfüllenden Thriller machen. Ansonsten verwundert es nicht sonderlich, dass die Medizin und Forschung hierzu die Klappe hält. Über einen Wissenschaftler, der Homophilie öffentlich oder in seinen Schriften als Krankheit bezeichnet würde die Homolobby samt ihrer Unterstützer wie hungrige Hyänen über eine Gazelle herfallen, die nicht schnell genug das Weite suchen kann. Und kein Mediziner, Forscher und Wissenschaftler, insbesondere jene nicht die an staatlichen Institutionen beschäftigt oder von öffentlichen Geldern abhängig sind, würde sich mit solchen Aussagen die Existenz vernichten. Heutzutage ist es sogar schon so weit, dass man einen Erzbischof und künftigen Kardinal in Spanien juristisch anklagt, weil er Homophilie als physischen Defekt und heilbar bezeichnet hat. Da arbeitet die Homoinquisition schon ganz effektiv, wenn ein "Ketzer" ihre Ideologie in Frage stellt.
Bist Du mit Deinen biologistischen Argumenten ob der Nützlichkeit der "Homophilie" bereits am Ende, so dass Du nun ideologische Beaufsichtigung des internationalen medizinischen Wissenschaftsbetriebes zu unterstellen versuchst?
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Malteser
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

ein_Bürger » Di 11. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Bist Du mit Deinen biologistischen Argumenten ob der Nützlichkeit der "Homophilie" bereits am Ende, so dass Du nun ideologische Beaufsichtigung des internationalen medizinischen Wissenschaftsbetriebes zu unterstellen versuchst?
Nun auch Sie werden nicht darum herum kommen anzuerkennen, dass der gesunde Sexualtrieb auf die Fortpflanzung gerichtet ist, ebenso der Hunger ein Trieb zur Aufnahme von Nahrung ist und nicht nach dem Einnehmen unverwertbarer und unverdaulicher Materie. Und Homophilie ist diesbezüglich nicht nur nicht nützlich, sondern schädlich, insofern sie es unmöglich macht auf natürlichem Wege Kinder zu zeugen und eine Familie zu gründen, sprich dem Sinn des Lebens nach Weitergabe entsprechen zu können. Mal ganz von Nebeneffekten a´la Promiskuität und Zügellosigkeit abgesehen, die hier in besonderer Häufung vorzufinden sind. Von daher ist es ja auch kein Zufall, dass Krankheiten a´la AIDS und Syphilis unter Homophilen ganz besonders verbreitet sind.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Malteser » Di 11. Feb 2014, 13:52 hat geschrieben:
Nun auch Sie werden nicht darum herum kommen anzuerkennen, dass der gesunde Sexualtrieb auf die Fortpflanzung gerichtet ist, ebenso der Hunger ein Trieb zur Aufnahme von Nahrung ist und nicht nach dem Einnehmen unverwertbarer und unverdaulicher Materie. Und Homophilie ist diesbezüglich nicht nur nicht nützlich, sondern schädlich, insofern sie es unmöglich macht auf natürlichem Wege Kinder zu zeugen und eine Familie zu gründen, sprich dem Sinn des Lebens nach Weitergabe entsprechen zu können.
Der Mensch konnte seine Art auf über 7,5 Mrd. Exemplare nur deshalb vermehren, weil er aufhörte, sich seinen Trieben zu beugen. Stattdessen unterwirft er andere Lebewesen, die über "gesunde Sexualtriebe" o.Ä. verfügen. So viel zur biologistischen Argumentation anhand vorgeblich gesunder und kranker Triebe.

Die vorgebrachte und begründete These über die sozioökonomische Nützlichkeit der Homosexualität ist damit weder entkräftet noch wurde auf sie überhaupt Bezug genommen. Ein Zeichen jeder Hochkultur ist Arbeitsteilung. Wenn Sie Ihren Gesellschaftsbeitrag in ungehemmter Reproduktion sehen, dann ist das schön für Sie. Das legitimiert Sie jedoch nicht dazu, an jenem Ast zu sägen, auf dem Sie sitzen. Kultur, Wissenschaft und Fortschritt im Namen des Fortbestandes der eigenen Art beinhalten nämlich nicht nur Kinder in die Welt zu werfen. Das ist vielleicht noch bei primitiven Naturvölkern so - wobei eigentlich auch bei ihnen ein gewisser Grad an Kultur nicht zu leugnen ist.
Von daher ist es ja auch kein Zufall, dass Krankheiten a´la AIDS und Syphilis unter Homophilen ganz besonders verbreitet sind.
Wer ungeschützt die ganze Welt besteigt, kann sich sicher sein, seinen Organismus nicht nur mit HIV und Syphilis zu bereichern, sondern sich mit allerhand anderen viralen und bakterielen Infekten anzustecken, ja sogar gänzlich neue Erreger zu kultivieren. Genau deshalb ist der menschliche Intellekt hochzuhalten, da er den natürlichen Sexualtrieb zügelt, alles und jeden zu besteigen, was eine entsprechende Öffnung hat. Vorliegend hat dieser gleiche zur wissenschaftlichen Forschung befähigte Intellekt die Streichung der homosexuellen Orientierung als Krankheit angeordnet. Ihr Verweis auf das gesteigerte Krankheitsrisiko infolge von Promiskuität ist nicht relevant in der Diskussion über die homosexuelle Orientierung; ganz im Gegenteil: Promiskuität ist eigentlich eine "natürliche" sowie reproduktionsbiologisch sinnvolle Verhaltensdisposition (genotypische Variabilität!) und damit Bestandteil des zuvor erwähnten "gesunden Sexualtriebes". Das jedoch widerspricht Ihrer vermuteten Zweckbestimmung "gesunder Sexualtriebe".

Fakt ist, dass Kultur und Arbeitsteilung für die menschliche Art ein Selektionsvorteil sind, der sie sogar zu begrenzter Herrschaft über ihre Umwelt befähigt. Das, lieber Malteser, stellen Sie durch Ihre teilweise biologistisch, teilweise religiös anmutenden Thesen in Frage, ohne dabei wissenschaftlich stichhaltig zu argumentieren. Bis auf die Reproduktion führen Sie keine plausiblen Gründe gegen die wissenschaftliche Übereinkunft, Homosexualität nicht als Krankheit einzuordnen, an. Zugegeben, die Reproduktion ist ein Grund. Jedoch kein maßgeblicher, um geschätzte 750 Millionen Menschen zu diskriminieren - erst recht nicht in Zeiten der fortschrittlichen Reproduktionsmedizin, des Liberalismus und der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur sozioökonomischen Nützlichkeit des Phänomens der Homosexualität.



Kurz gefasst: Der Mensch ist ein soziales Wesen, das den Fortbestand seiner Art in der zivilisierten Gemeinschaft sichert. Vor diesem Hintergrund sind auch normative Wertungen diverser Verhaltensweisen zu treffen. Wer seinen angemessenen Beitrag zur Gesellschaft leistet, ohne dabei Rechte und Freiheiten anderer ungerechtfertigt zu verletzen, soll sein Privatleben gestalten, wie er will. Das schließt auch Verbalwichsen via politik-forum.eu mit ein.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Fadamo »

Thomas I » Di 4. Feb 2014, 22:11 hat geschrieben: Die Christen ganz früher mal auch nicht...

Haben die christen die homosexualität nicht eingeschleppt :?:
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Fadamo » Di 11. Feb 2014, 19:45 hat geschrieben:
Haben die christen die homosexualität nicht eingeschleppt :?:
Nein, aber sie haben deren Abwertung als perverse Störung erfunden. Man könnte erwarten, dass danach das menschliche Geschlecht sich mehrte und florierte. Doch dann würde man enttäuscht: Nach dem Niedergang antiker Zivilisation verreckte der ordnungsgemäß gezeugte Nachwuchs entweder an Seuchen auf dem Krankenbett oder an arglistiger Einfalt auf dem Schlachtfeld.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Bakelit »

Malteser » Di 11. Feb 2014, 13:52 hat geschrieben: Nun auch Sie werden nicht darum herum kommen anzuerkennen, dass der gesunde Sexualtrieb auf die Fortpflanzung gerichtet ist, ebenso der Hunger ein Trieb zur Aufnahme von Nahrung ist und nicht nach dem Einnehmen unverwertbarer und unverdaulicher Materie. Und Homophilie ist diesbezüglich nicht nur nicht nützlich, sondern schädlich, insofern sie es unmöglich macht auf natürlichem Wege Kinder zu zeugen und eine Familie zu gründen, sprich dem Sinn des Lebens nach Weitergabe entsprechen zu können. Mal ganz von Nebeneffekten a´la Promiskuität und Zügellosigkeit abgesehen, die hier in besonderer Häufung vorzufinden sind. Von daher ist es ja auch kein Zufall, dass Krankheiten a´la AIDS und Syphilis unter Homophilen ganz besonders verbreitet sind.
nun, es wäre sinnvoll diesen beitrag in wiki beim beitrag zum stichwort dummheit einzupassen. warum?

a weil darin sämtlichen verifizirrten wissenschaftlichen erkenntnisse zum sexualleben des menschen missinterpretiert werden
b weil in dem ideologischem schwafel kein argument erkennbar wird, das den wissenstand heut erschüttern könnte
c weil die behauptung , dass der fortpflanzungstrieb beim menschen sexualleben allein bestimmt einfach nur absurd ist..wie die siguschs und co trefflicherweise gezeigt haben.

abhaken, den schmalspur - schwatz

echt :)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

ein_Bürger » Di 11. Feb 2014, 16:24 hat geschrieben: Der Mensch konnte seine Art auf über 7,5 Mrd. Exemplare nur deshalb vermehren, weil er aufhörte, sich seinen Trieben zu beugen. Stattdessen unterwirft er andere Lebewesen, die über "gesunde Sexualtriebe" o.Ä. verfügen. So viel zur biologistischen Argumentation anhand vorgeblich gesunder und kranker Triebe.

Die vorgebrachte und begründete These über die sozioökonomische Nützlichkeit der Homosexualität ist damit weder entkräftet noch wurde auf sie überhaupt Bezug genommen. Ein Zeichen jeder Hochkultur ist Arbeitsteilung. Wenn Sie Ihren Gesellschaftsbeitrag in ungehemmter Reproduktion sehen, dann ist das schön für Sie. Das legitimiert Sie jedoch nicht dazu, an jenem Ast zu sägen, auf dem Sie sitzen. Kultur, Wissenschaft und Fortschritt im Namen des Fortbestandes der eigenen Art beinhalten nämlich nicht nur Kinder in die Welt zu werfen. Das ist vielleicht noch bei primitiven Naturvölkern so - wobei eigentlich auch bei ihnen ein gewisser Grad an Kultur nicht zu leugnen ist.
Wer ungeschützt die ganze Welt besteigt, kann sich sicher sein, seinen Organismus nicht nur mit HIV und Syphilis zu bereichern, sondern sich mit allerhand anderen viralen und bakterielen Infekten anzustecken, ja sogar gänzlich neue Erreger zu kultivieren. Genau deshalb ist der menschliche Intellekt hochzuhalten, da er den natürlichen Sexualtrieb zügelt, alles und jeden zu besteigen, was eine entsprechende Öffnung hat. Vorliegend hat dieser gleiche zur wissenschaftlichen Forschung befähigte Intellekt die Streichung der homosexuellen Orientierung als Krankheit angeordnet. Ihr Verweis auf das gesteigerte Krankheitsrisiko infolge von Promiskuität ist nicht relevant in der Diskussion über die homosexuelle Orientierung; ganz im Gegenteil: Promiskuität ist eigentlich eine "natürliche" sowie reproduktionsbiologisch sinnvolle Verhaltensdisposition (genotypische Variabilität!) und damit Bestandteil des zuvor erwähnten "gesunden Sexualtriebes". Das jedoch widerspricht Ihrer vermuteten Zweckbestimmung "gesunder Sexualtriebe".

Fakt ist, dass Kultur und Arbeitsteilung für die menschliche Art ein Selektionsvorteil sind, der sie sogar zu begrenzter Herrschaft über ihre Umwelt befähigt. Das, lieber Malteser, stellen Sie durch Ihre teilweise biologistisch, teilweise religiös anmutenden Thesen in Frage, ohne dabei wissenschaftlich stichhaltig zu argumentieren. Bis auf die Reproduktion führen Sie keine plausiblen Gründe gegen die wissenschaftliche Übereinkunft, Homosexualität nicht als Krankheit einzuordnen, an. Zugegeben, die Reproduktion ist ein Grund. Jedoch kein maßgeblicher, um geschätzte 750 Millionen Menschen zu diskriminieren - erst recht nicht in Zeiten der fortschrittlichen Reproduktionsmedizin, des Liberalismus und der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur sozioökonomischen Nützlichkeit des Phänomens der Homosexualität.

Kurz gefasst: Der Mensch ist ein soziales Wesen, das den Fortbestand seiner Art in der zivilisierten Gemeinschaft sichert. Vor diesem Hintergrund sind auch normative Wertungen diverser Verhaltensweisen zu treffen. Wer seinen angemessenen Beitrag zur Gesellschaft leistet, ohne dabei Rechte und Freiheiten anderer ungerechtfertigt zu verletzen, soll sein Privatleben gestalten, wie er will. Das schließt auch Verbalwichsen via politik-forum.eu mit ein.
Nun wie ich sehe ziehen Sie hier alle Register der Rabulistik, von der Verdrehung von Sachverhalten angefangen, über gezielte Ablenkungsmanöver und die Einbringung diskussionsferner Aspekte bis hin zu ad personam Angriffen. Dies sagt mir nur eines, dass Sie meine Ausführungen als zutreffend und unwiderlegbar erkannt und nix Substanzielles entgegenzusetzen haben.

Teilaspekten Ihres Beitrags kann ich aber durchaus zustimmen, Kultur und Arbeitsteilung sind ein Vorteil, der den Menschen zur Herrschaft über seine Umwelt befähigt und der menschliche Intellekt ist hochzuhalten, da er den natürlichen Sexualtrieb zügelt, alles und jeden zu besteigen. Aber wenn man hier die Homophilie und Promiskuität einordnet, dann mal sicher nicht, dass Homophilie irgendeinen Vorteil bezüglich der Reproduktionskontrolle hätte, denn es gibt hier keine Reproduktion.

Bezogen auf den Trieb zur Nahrungsaufnahme entspricht die Homophilie quasi einem ausgeprägten Pica-Syndrom, während Promiskuität mit Völlerei und dem Konsum minderwertiger Nahrung gleichzusetzen ist. Erster Trieb nach der Aufnahme ungenießbare Substanzen ist völlig fehlgeleitet, während die Völlerei und Aufnahme minderwertiger Nahrung zwar schädliche Nebeneffekte haben, aber die Fehlsteuerung und die Folgen nicht ganz so ausgeprägt sind. Keinesfalls aber lassen sich Übergewicht und eine ernährungsbedingte Hypertonie mit dem Verzehr von ungenießbaren Substanzen bekämpfen, sondern mit einer gesunden ausgewogenen und maßvollen Ernährung.

Sprich eine gesunde menschliche Sexualität ist weder homophil noch promiskuitiv, sie findet ihren Ausdruck in der Monogamie, bei der ein Mann und eine Frau in Liebe und Treue eine dauerhafte Verbindung eingehen, um gemeinsam planvoll Kinder zu zeugen und eine Familie gründen. Und damit erledigen sich auch alle übrigen Probleme sozialer und pathologischer Natur.
Zweiundvierzig

Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Malteser » Mi 12. Feb 2014, 10:57 hat geschrieben: Nun wie ich sehe ziehen Sie hier alle Register der Rabulistik, von der Verdrehung von Sachverhalten angefangen, über gezielte Ablenkungsmanöver und die Einbringung diskussionsferner Aspekte bis hin zu ad personam Angriffen. Dies sagt mir nur eines, dass Sie meine Ausführungen als zutreffend und unwiderlegbar erkannt und nix Substanzielles entgegenzusetzen haben.
Wollen Sie mich mit Ihrer Schmeichelei etwa in Verlegenheit bringen, Sie Charmeur!?
Bezogen auf den Trieb zur Nahrungsaufnahme entspricht die Homophilie quasi einem ausgeprägten Pica-Syndrom, während Promiskuität mit Völlerei und dem Konsum minderwertiger Nahrung gleichzusetzen ist.

Sprich eine gesunde menschliche Sexualität ist weder homophil noch promiskuitiv, sie findet ihren Ausdruck in der Monogamie, bei der ein Mann und eine Frau in Liebe und Treue eine dauerhafte Verbindung eingehen, um gemeinsam planvoll Kinder zu zeugen und eine Familie gründen...
... bis dass der Richter sie scheide? So viel Freiheit muss sein, sowohl für Zweckehen als auch Liebespartnerschaften.

Übrigens, Promiskuität folgt aus der Wollust und ist damit eine der 7 Hauptlaster der katholischen Theologen. Diese werden untereinander nicht gleichgesetzt. Schließlich vergleichen Juristen auch nicht Totschlag mit Diebstahl. Vielleicht sollten Sie Sich lieber auf christliche Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung besinnen, statt hier hochmütig über ordnungsgemäße Begattung zu sinnieren.
Bakelit

Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Bakelit »

Mehr ist an sich nicht zu sagen:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ut-so.html

Das Anderssein hat in einer defizitären Gesellschaft halt einen besonderen Wert. Es ersetzt die Substanz, die als normative Kraft des Faktischen, die in einer Normalität per Ausgleich der Spitzenerregungen herrscht, verlustig ging.

echt ;)
Zuletzt geändert von Bakelit am Donnerstag 13. Februar 2014, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von bakunicus »

Bakelit » Do 13. Feb 2014, 20:23 hat geschrieben:Mehr ist an sich nicht zu sagen:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ut-so.html

Das Anderssein hat in einer defizitären Gesellschaft halt einen besonderen Wert. Es ersetzt die Substanz, die als normative Kraft des Faktischen, die in einer Normalität per Ausgleich der Spitzenerregungen herrscht, verlustig ging.

echt ;)
was ist denn bitte in diesem sinne eine "defizitäre gesellschaft" ?
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Shlabotnik
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Shlabotnik »

Malteser » Mi 12. Feb 2014, 10:57 hat geschrieben: Nun wie ich sehe ziehen Sie hier alle Register der Rabulistik, von der Verdrehung von Sachverhalten angefangen, über gezielte Ablenkungsmanöver und die Einbringung diskussionsferner Aspekte bis hin zu ad personam Angriffen. Dies sagt mir nur eines, dass Sie meine Ausführungen als zutreffend und unwiderlegbar erkannt und nix Substanzielles entgegenzusetzen haben.

Teilaspekten Ihres Beitrags kann ich aber durchaus zustimmen, Kultur und Arbeitsteilung sind ein Vorteil, der den Menschen zur Herrschaft über seine Umwelt befähigt und der menschliche Intellekt ist hochzuhalten, da er den natürlichen Sexualtrieb zügelt, alles und jeden zu besteigen. Aber wenn man hier die Homophilie und Promiskuität einordnet, dann mal sicher nicht, dass Homophilie irgendeinen Vorteil bezüglich der Reproduktionskontrolle hätte, denn es gibt hier keine Reproduktion.

Bezogen auf den Trieb zur Nahrungsaufnahme entspricht die Homophilie quasi einem ausgeprägten Pica-Syndrom, während Promiskuität mit Völlerei und dem Konsum minderwertiger Nahrung gleichzusetzen ist. Erster Trieb nach der Aufnahme ungenießbare Substanzen ist völlig fehlgeleitet, während die Völlerei und Aufnahme minderwertiger Nahrung zwar schädliche Nebeneffekte haben, aber die Fehlsteuerung und die Folgen nicht ganz so ausgeprägt sind. Keinesfalls aber lassen sich Übergewicht und eine ernährungsbedingte Hypertonie mit dem Verzehr von ungenießbaren Substanzen bekämpfen, sondern mit einer gesunden ausgewogenen und maßvollen Ernährung.

Sprich eine gesunde menschliche Sexualität ist weder homophil noch promiskuitiv, sie findet ihren Ausdruck in der Monogamie, bei der ein Mann und eine Frau in Liebe und Treue eine dauerhafte Verbindung eingehen, um gemeinsam planvoll Kinder zu zeugen und eine Familie gründen. Und damit erledigen sich auch alle übrigen Probleme sozialer und pathologischer Natur.
Nun ist der Punkt mit der Reproduktion zwar ein durchaus wichtiger Punkt, aber es sei auch gestattet, darauf hinzuweisen, dass menschliche Kultur immer auch dem Moment Platz gelassen hat, dem keine unmittelbare "Nützlichkeit" zukommt, wie etwa der Kunst, und anderen kulturellen Errungenschaften, die nicht unmittelbar mit Nahrung und Vermehrung zu tun haben.

So ist natürlich richtig, dass die Homosexualität rein "nützlich" betrachtet keine Vorteile bei der Reproduktion aufweist, aber das haben andere Formen des menschlichen Lebens auch nicht (von den Höhlenmalereien bis zur modernen Kunst).

Wenn Sie nun Vergleiche mit Ess-Störungen bringen, gilt der Satz, den Sie ja selber schon schrieben: der mit "Einbringung diskussionsfremder Aspekte". Der Vergleich hinkt.

Der Hinweis auf die "gesunde menschliche Sexualität" ist nun nicht völlig abwegig, aber doch sehr stark kulturell geprägt. Es gibt andere Kulturen als unsere, die das mit der Promiskuität nicht so eng sehen (und was übrigens auch mit Ihrem Argument der Reproduktion sehr stark konvergiert).

Es gibt z.B. Kasachen, die die Meinung vertreten, ein Mann könne ruhig mehrere Frauen haben, da er so ja mehr Kinder zeugen könne. Einer Frau bringt aber die Konstellation mit mehreren Männern nichts (seiner Meinung nach), da sie ja immer nur alle 9 Monate ein Kind bekommen könne. Dieser Meinung hänge ich freilich nicht an (ich stamme nicht aus dieser Kultur), ich zitiere das nur.

Ich mag diese "Nützlichkeits"-Sichtweise in Hinblick auf die Reproduktion nicht.
Die menschliche Kultur hat sich über diese Sichtweise hinaus entwickelt.

S.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

Shlabotnik » Mo 17. Feb 2014, 23:42 hat geschrieben: Nun ist der Punkt mit der Reproduktion zwar ein durchaus wichtiger Punkt, aber es sei auch gestattet, darauf hinzuweisen, dass menschliche Kultur immer auch dem Moment Platz gelassen hat, dem keine unmittelbare "Nützlichkeit" zukommt, wie etwa der Kunst, und anderen kulturellen Errungenschaften, die nicht unmittelbar mit Nahrung und Vermehrung zu tun haben.

So ist natürlich richtig, dass die Homosexualität rein "nützlich" betrachtet keine Vorteile bei der Reproduktion aufweist, aber das haben andere Formen des menschlichen Lebens auch nicht (von den Höhlenmalereien bis zur modernen Kunst).
Nun ich bestreite, dass Kunst und Kultur keine Nützlichkeit besitzen, denn auch Unterhaltung und Freude sind nützlich. Und da die Höhlenmaler uns ihre Kunst hinterlassen haben, so wissen wir deshalb heute wie sie lebten und welche Kultur sie pflegten. Aber ich hatte ja deutlich gemacht, dass die Homophilie hinsichtlich der eigenen Fortpflanzung und Weitergabe des Lebens nicht nur ohne Nutzen, sondern ausgesprochen schädigend ist. Insofern ist dies hiermit nicht vergleichbar.
Shlabotnik » Mo 17. Feb 2014, 23:42 hat geschrieben:Wenn Sie nun Vergleiche mit Ess-Störungen bringen, gilt der Satz, den Sie ja selber schon schrieben: der mit "Einbringung diskussionsfremder Aspekte". Der Vergleich hinkt.
Im Gegenteil, die Gegenüberstellung sexueller Störungen und Essstörungen ist absolut passend und keineswegs diskussionsfremd. Dadurch wird auch klar, wie absolut absurd die Homolobby agiert. Ich denke mal, dass es derzeit noch unmöglich wäre ein Pica-Syndrom als gesund und nützlich zu bezeichnen und einer gesunden Ernährung gleichzustellen, wie man es bei der Homophilie bezüglich einer gesunden Sexualität krampfhaft mit allen Mitteln versucht.
Shlabotnik » Mo 17. Feb 2014, 23:42 hat geschrieben: Der Hinweis auf die "gesunde menschliche Sexualität" ist nun nicht völlig abwegig, aber doch sehr stark kulturell geprägt. Es gibt andere Kulturen als unsere, die das mit der Promiskuität nicht so eng sehen (und was übrigens auch mit Ihrem Argument der Reproduktion sehr stark konvergiert).

Es gibt z.B. Kasachen, die die Meinung vertreten, ein Mann könne ruhig mehrere Frauen haben, da er so ja mehr Kinder zeugen könne. Einer Frau bringt aber die Konstellation mit mehreren Männern nichts (seiner Meinung nach), da sie ja immer nur alle 9 Monate ein Kind bekommen könne. Dieser Meinung hänge ich freilich nicht an (ich stamme nicht aus dieser Kultur), ich zitiere das nur.
Es gibt eine ganze Menge von Zeitgenossen, welche die These vertreten Monogamie ist lediglich kulturell bedingt und Promiskuität oder Polygamie wären da gleichwertig oder gar überlegen. Aber dagegen sprechen ganz praktische und objektive Erwägungen. Erstens mal ist das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter nahezu ausgewogen, sprich einem Mann steht eine Frau gegenüber, wodurch zwangsläufig durch die Konstellation ein Mann, mehrere Frauen, Streit und massive Beeinträchtigungen sozialer Art entstehen. Zweitens spricht es gegen die menschliche Natur eine Partnerschaft zu teilen, schon gar nicht eine Partnerschaft für die man Liebe und Zuneigung empfindet, was eine emotionale und soziale Bindung auf dem Niveau der christlichen Ehe unmöglich macht. Und drittens entspricht eine Familie mit leiblichen Eltern, Geschwistern, Großeltern und Enkeln dem Ideal an maximaler Bindung und sozialer Geborgenheit in einem gesunden und gedeihlichen Umfeld. Daran kommen Patchwork, promiske und polygame Verbindungen mal sicher nicht heran und erst recht keine homophilen Konstrukte, das ist mal Fakt!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

Malteser » Di 18. Feb 2014, 13:23 hat geschrieben:
Es gibt eine ganze Menge von Zeitgenossen, welche die These vertreten Monogamie ist lediglich kulturell bedingt und Promiskuität oder Polygamie wären da gleichwertig oder gar überlegen. Aber dagegen sprechen ganz praktische und objektive Erwägungen. Erstens mal ist das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter nahezu ausgewogen, sprich einem Mann steht eine Frau gegenüber, wodurch zwangsläufig durch die Konstellation ein Mann, mehrere Frauen, Streit und massive Beeinträchtigungen sozialer Art entstehen. Zweitens spricht es gegen die menschliche Natur eine Partnerschaft zu teilen, schon gar nicht eine Partnerschaft für die man Liebe und Zuneigung empfindet, was eine emotionale und soziale Bindung auf dem Niveau der christlichen Ehe unmöglich macht. Und drittens entspricht eine Familie mit leiblichen Eltern, Geschwistern, Großeltern und Enkeln dem Ideal an maximaler Bindung und sozialer Geborgenheit in einem gesunden und gedeihlichen Umfeld. Daran kommen Patchwork, promiske und polygame Verbindungen mal sicher nicht heran und erst recht keine homophilen Konstrukte, das ist mal Fakt!
Monogamie IST ein kulturelles Konstrukt und liegt NICHT in der Natur des Menschen.
Und Promiskuität IST der Monogamie überlegen, weil nur durch Promiskuität die genetische Variabiltät und damit die Gesunderhaltung des Genpools gewährleistet ist.
Erst ab einer bestimmten Populationsgröße kann sich Monogamie überhaupt erst durchsetzen, ohne dass die Variabilität des genpools gefährdet wird.
Vor 70.000 Jahren lebten ca. 10.000 bis 15.000 Individuen der Art HSS auf der Erde. Hätten die alle monogam gelebt, wäre die Menschheit längst ausgestorben, weil Erbkrankheiten durch zu enge Kontakte - heißt zu geringe "Durchmischung" immer weiter verbreitet worden wären. Promiskuität ENTSPRICHT der menschlichen Natur!
Und damit sind Ihre Aussagen alles andere als "Fakt" :cool: :p
Zuletzt geändert von Dark Angel am Dienstag 18. Februar 2014, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Malteser » Di 18. Feb 2014, 13:23 hat geschrieben:Zweitens spricht es gegen die menschliche Natur eine Partnerschaft zu teilen, schon gar nicht eine Partnerschaft für die man Liebe und Zuneigung empfindet, was eine emotionale und soziale Bindung auf dem Niveau der christlichen Ehe unmöglich macht.
Das ist ein außerordentlich romantisches Verständnis von menschlichen Beziehungen, das i.d.R. nicht der Realität entspricht. Insbesondere die christliche Ehe ist eine einvernehmliche Übereinkunft zweier Menschen zu einer festen, dauerhaften Bindung, deren Mittelpunkt u.a. die gegenseitige Fürsorge- und Beistandspflicht ist. Der dominierende materielle Aspekt ist hier unbestreitbar. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war bei einer Eheschließung sogar noch die Mitgift üblich, die so u.a. nicht standesgemäße Verbindungen wirksam ausschloss. Die christliche Ehe ist darauf ausgelegt, eine stabile kleinste Einheit der Gesellschaft zu sein und ist damit ein kulturelles Kunstrukt zur Ordnung und sozialen Kontrolle der Gesellschaft. Die "Liebesheirat", also Ehe aus "Liebe und Zuneigung" zueinander, so sie denn überhaupt existiert, ist allenfalls die "Erfindung" der freiheitlichen Moderne. Im Christentum war und ist sie unbekannt.
Erstens mal ist das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter nahezu ausgewogen, sprich einem Mann steht eine Frau gegenüber, wodurch zwangsläufig durch die Konstellation ein Mann, mehrere Frauen, Streit und massive Beeinträchtigungen sozialer Art entstehen.
Die Ansicht, dass der Ehepartner einem "gehöre" und man daher Fremdverfügungen durch andere Männer über sein Eigentum ausschließen müsse, folgt aus dem christlichen Weltbild. Stammesrechtlich organisierten Urgesellschaften war eine solche Betrachtungsweise fremd; Geschlechtsverkehr innerhalb des Stammes war üblich, ohne dass sie zu "massiven Beeinträchtigungen sozialer Art" führten. "Massive Beeitnrächtigungen sozialer Art" sind eher bei Ehen vorzufinden: innerhalb der Ehe finden die meisten Menschenrechtsverletzungen statt. U.a. aus gleichem Grund werden sie auch regelmäßig geschieden. Seitensprünge, außereheliche Liebesbeziehungen etc. sind ebenfalls die Regel.
Und drittens entspricht eine Familie mit leiblichen Eltern, Geschwistern, Großeltern und Enkeln dem Ideal an maximaler Bindung und sozialer Geborgenheit in einem gesunden und gedeihlichen Umfeld.
Diese Vermutung, die Blutsverwandtschaft einen herausragenden Stellenwert zukommen lässt, speist sich ebenfalls aus dem christlichen Weltbild. Warum nur die leibliche Blutsverwandtschaft ein "gesundes und gedeihliches Umfeld" für Kindesentwicklung darstellen soll, wird nicht klar. Dass auch "nicht blutsverwandte" Personen um ein Kind sorgen können, beweisen Patenschaften oder Stiefelternschaften.
Dark Angel hat geschrieben:Vor 70.000 Jahren lebten ca. 10.000 bis 15.000 Individuen der Art HSS auf der Erde. Hätten die alle monogam gelebt, wäre die Menschheit längst ausgestorben, weil Erbkrankheiten durch zu enge Kontakte - heißt zu geringe "Durchmischung" immer weiter verbreitet worden wären. Promiskuität ENTSPRICHT der menschlichen Natur!
Zwar entspricht Promiskuität der menschlichen Natur, doch es ist zu bezweifeln, dass ohne eine feste, ja geradezu rigide Gesellschaftsorganisation auf Basis der Ehe die Menschheit ihren derzeitigen zivilisatorischen Stand erreicht hätte. Wahrscheinlicher ist, dass ganze Stämme an Infektionskrankheiten ausgestorben wären. Erst die monogame Ehe hat die Verbreitung von viralen und bakteriellen Krankheiten, so z.B. Syphilis und Tuberkulose, eingedämmt. Durch den medizinischen Fortschritt ist die Seuchenprävention durch die Ehe jedoch hinfällig.

Erfahrungsgemäß bringt es jedoch nichts, mit Anhängern des konservativen Familienbildes über liberale Partnerschaftsformen wie Polyamorie, Patchwork, Zweckpartnerschaften etc. zu streiten. Verfügung über den Partner ist wesentlicher Bestandteil ihres Weltbildes; sie verstehen es nicht, dass "Liebe und Zuneigung" dem Besitzesanspruch sogar widerspricht.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Dienstag 18. Februar 2014, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 15:21 hat geschrieben:
Zwar entspricht Promiskuität der menschlichen Natur, doch es ist zu bezweifeln, dass ohne eine feste, ja geradezu rigide Gesellschaftsorganisation auf Basis der Ehe die Menschheit ihren derzeitigen zivilisatorischen Stand erreicht hätte.
Ach meinste? Kannste mal näher erklären, wie eine Institution wie die Ehe gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung forcieren soll.
Würde mich doch mal brennend interessieren.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 15:21 hat geschrieben: Wahrscheinlicher ist, dass ganze Stämme an Infektionskrankheiten ausgestorben wären.

Tja - wir sind aber NICHT ausgestorben und das liegt NICHT an der Monogamie. Infektionskrankheiten jibet nämlich schon länger als es Menschen gibt.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 15:21 hat geschrieben: Erst die monogame Ehe hat die Verbreitung von viralen und bakteriellen Krankheiten, so z.B. Syphilis und Tuberkulose, eingedämmt. Durch den medizinischen Fortschritt ist die Seuchenprävention durch die Ehe jedoch hinfällig.
Quatsch mit Sosse!! Tuberkulose hat nichts - aber auch gar nichts mit "monogamer Ehe" zun tun. Der Tuberkelbazillus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. der erwischt jeden. Und "Monogamie" bzw die Verpflichtung dazu hat noch keinen davon abgehalten, es auch mit anderen Partnern zu probieren und/oder Prostituierte aufzusuchen.
"Seuchenprävention durch die Ehe" gibt es nicht - das ist Käse hoch 3. Die Pest, die Pocken, Typhus oder Colera haben nicht danach gefragt ob Menschen in monogamer Ehe leben oder nicht. Einzig medizinische Erkenntnisse haben a) zum Rückgang bestimmter Krankheiten und b) zu deren Heilung/Heilbarkeit beigetragen.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 15:21 hat geschrieben:Erfahrungsgemäß bringt es jedoch nichts, mit Anhängern des konservativen Familienbildes über liberale Partnerschaftsformen wie Polyamorie, Patchwork, Zweckpartnerschaften etc. zu streiten. Verfügung über den Partner ist wesentlicher Bestandteil ihres Weltbildes; sie verstehen es nicht, dass "Liebe und Zuneigung" dem Besitzesanspruch sogar widerspricht.
Man kann's ja mal versuchen:
er möge doch mal ausrechenen, wie lange es dauert, bis alle miteinander verwandt sind, wenn man an einem Ort 50 Paare hat, die alle fein monogam leben und jedes Paar 4 Kinder bekommt. Es gehen keine Leute weg und es kommen keine dazu.
Und wie lange es dauert, wenn die gleiche Anzahl Männer und Frauen promisk leben - jede Frau wieder vier Kinder bekommt, aber jedes von einem anderen Mann. :p
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Dark Angel » Di 18. Feb 2014, 15:47 hat geschrieben: Ach meinste? Kannste mal näher erklären, wie eine Institution wie die Ehe gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung forcieren soll.
Würde mich doch mal brennend interessieren.
Die Ehe ist die Verbindung zwischen zwei Individuen und damit die kleinstmöglich denkliche Gemeinschaft. Sie ist damit die Basis der Gesellschaft. Zudem ist sie instutitionalisiert, d.h. sie ist öffentlichen Regeln unterworfen, die das soziale Handeln innerhalb der Ehe bestimmen. Damit werden auch Auswirkungen auf die Gesellschaft geregelt, gewisse Handlungsweisen werden erwartbar. So wird bestimmt, in welchem Umfang die Ehepartner für einander zu sorgen haben, was mit dem Vermögen geschieht etc. Urgesellschaften kannten kein Eigentum; Güter wurden gemeinsam genutzt, im Zweifel durch Gewalt. Der Kapitalismus konnte sich nur entwickeln, weil durch die Institutionalisierung des sozialen Handelns die Steuerbarkeit der Gesellschaft erst ermöglicht wurde. So konnte sich auch der Gedanke nach Gewinnstreben durchsetzen.
Tuberkulose hat nichts - aber auch gar nichts mit "monogamer Ehe" zun tun. Der Tuberkelbazillus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. der erwischt jeden. Und "Monogamie" bzw die Verpflichtung dazu hat noch keinen davon abgehalten, es auch mit anderen Partnern zu probieren und/oder Prostituierte aufzusuchen.
Das ist richtig. Deshalb galten Ehebrecher nicht nur moralisch als unrein, das waren sie auch medizinisch: Sie waren einem höheren Krankheitsrisiko ausgesetzt. Syphilis und Tuberkulose (Schwindsucht) waren bis ins 18. Jahrhundert häufige Todesursachen von Lebemännern und Huren. Selbst bei heutiger fortschrittlicher Medizin sind sie in diesen Risikogruppen ein Problem.
"Seuchenprävention durch die Ehe" gibt es nicht - das ist Käse hoch 3. Die Pest, die Pocken, Typhus oder Colera haben nicht danach gefragt ob Menschen in monogamer Ehe leben oder nicht. Einzig medizinische Erkenntnisse haben a) zum Rückgang bestimmter Krankheiten und b) zu deren Heilung/Heilbarkeit beigetragen.
Bei Krankheiten geht es nie um Ausschließlichkeit, sondern um Minimierung des Risikos. Dass ein monogam lebendes Ehepaar durch gesteigerte Hygiene und geminderte Nähe zum sozialen Umfeld ein niedrigeres Risiko hat, an Infekten zu erkranken als eine promiske Gruppe, die ungeschützten Kontakt zueinander pflegt, wirst Du nicht logisch bestreiten können. Selbst Infekte, die auf dem Wege der Tröpfechninfektion übertragen werden, werden in promisken Kreisen eher übertragen als in monogamen. Insofern steht die Tatsache, dass Menschen trotz Risikominimierung durch Monogamie an Krankheiten sterben, den positiven Auswirkungen der Monogamie nicht entgegen.
Man kann's ja mal versuchen:
er möge doch mal ausrechenen, wie lange es dauert, bis alle miteinander verwandt sind, wenn man an einem Ort 50 Paare hat, die alle fein monogam leben und jedes Paar 4 Kinder bekommt. Es gehen keine Leute weg und es kommen keine dazu.
Und wie lange es dauert, wenn die gleiche Anzahl Männer und Frauen promisk leben - jede Frau wieder vier Kinder bekommt, aber jedes von einem anderen Mann.
Interessanter wäre die Simulation unter Einbezug eines nicht heilbaren Krankheitserregers. Ohne Antibiotika wären die promisken 100 Menschen womöglich gar nicht erst zum Kinderkriegen gekommen, weil sie z.B. durch Syphilis ausgestorben wären. Eine stärkere genetische Variabilität wäre also gar nicht erst eingetreten.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Thomas I »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben:[...]
Interessanter wäre die Simulation unter Einbezug eines nicht heilbaren Krankheitserregers. Ohne Antibiotika wären die promisken 100 Menschen womöglich gar nicht erst zum Kinderkriegen gekommen, weil sie z.B. durch Syphilis ausgestorben wären. Eine stärkere genetische Variabilität wäre also gar nicht erst eingetreten.
So schnell stirbt man an Syphilis nicht. Nach der Infektion lebt man meist noch 30 bis 50 Jahre. Meist starben die Menschen vorher an anderen Dingen, gerade in den Zeiten vor dem Industriezeitalter...
...Zeit genug Kinder zu bekommen war da aber allemal...

Sexuell übertragbare Krankheiten führen meist nicht so rasch zum Tod, dass dadurch Nachwuchs verhindert wird.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Thomas I » Di 18. Feb 2014, 17:21 hat geschrieben: So schnell stirbt man an Syphilis nicht. Nach der Infektion lebt man meist noch 30 bis 50 Jahre. Meist starben die Menschen vorher an anderen Dingen, gerade in den Zeiten vor dem Industriezeitalter...
...Zeit genug Kinder zu bekommen war da aber allemal...

Sexuell übertragbare Krankheiten führen meist nicht so rasch zum Tod, dass dadurch Nachwuchs verhindert wird.
Da Syphilis nur selten die einzige Infektion darstellte, die sonstigen hygienischen Bedingungen mangelhaft waren, zudem oftmals (v.a. nicht in wohlhabenden Kreisen) noch nicht einmal eine ausgewogene Ernährung sichergestellt war, trat der Tod früh (und zuverlässig) ein. Zudem ist Syphilis (wie auch viele andere Krankheiten) sogar schon auf das ungeborene Kind übertragbar. Egal wie man es dreht und wendet, da wird ein Schuh draus. Das konservative Eheverständnis war eine lange Zeit gut und wichtig, um die Gesellschaft zu kontrollieren und Fortschritt zu ermögliche. Momentan befinden wir uns Dank des Forschritts in der Lage, die konkrete Ausgestaltung der Ehe zu liberalisieren - das darf jedoch nicht isoliert, sondern muss aus ganzheitlicher Sicht zusammen mit anderen Maßnahmen erfolgen.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Thomas I »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:35 hat geschrieben: Da Syphilis nur selten die einzige Infektion darstellte, die sonstigen hygienischen Bedingungen mangelhaft waren, zudem oftmals (v.a. nicht in wohlhabenden Kreisen) noch nicht einmal eine ausgewogene Ernährung sichergestellt war, trat der Tod früh (und zuverlässig) ein. Zudem ist Syphilis (wie auch viele andere Krankheiten) sogar schon auf das ungeborene Kind übertragbar. Egal wie man es dreht und wendet, da wird ein Schuh draus. Das konservative Eheverständnis war eine lange Zeit gut und wichtig, um die Gesellschaft zu kontrollieren und Fortschritt zu ermögliche. Momentan befinden wir uns Dank des Forschritts in der Lage, die konkrete Ausgestaltung der Ehe zu liberalisieren - das darf jedoch nicht isoliert, sondern muss aus ganzheitlicher Sicht zusammen mit anderen Maßnahmen erfolgen.
Da die Verhütung damals aber auch mangelhaft war, blieb der Nachwuchs trotzdem nicht aus.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Thomas I » Di 18. Feb 2014, 17:40 hat geschrieben: Da die Verhütung damals aber auch mangelhaft war, blieb der Nachwuchs trotzdem nicht aus.
Dennoch ist es unbestreitbar, dass im von Dark Angel aufgestellten Szenario die monogame Variante aufgrund epidemiologisch günstiger Faktoren überlebensfähiger als die polygam-promisk lebende Variante wäre.
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ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 18:11 hat geschrieben: Dennoch ist es unbestreitbar, dass im von Dark Angel aufgestellten Szenario die monogame Variante aufgrund epidemiologisch günstiger Faktoren überlebensfähiger als die polygam-promisk lebende Variante wäre.
Da ich und Dark Angel das bestreiten ist es wohl nicht unbestreitbar. :cool:
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Thomas I » Di 18. Feb 2014, 18:12 hat geschrieben: Da ich und Dark Angel das bestreiten ist es wohl nicht unbestreitbar. :cool:
Stimmt, manche bestreiten auch evidente Tatsachen, nicht etwa aus Gründen der Wahrheitssuche, sondern aus Lust am Streit. :rolleyes:
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Thomas I »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 18:16 hat geschrieben: Stimmt, manche bestreiten auch evidente Tatsachen, nicht etwa aus Gründen der Wahrheitssuche, sondern aus Lust am Streit. :rolleyes:
Ich sehe nur nicht, dass es sich bei deiner Theorie um eine evidente Tatsache handelt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Thomas I » Di 18. Feb 2014, 18:19 hat geschrieben: Ich sehe nur nicht, dass es sich bei deiner Theorie um eine evidente Tatsache handelt.
Und ich sehe nicht, dass es sich bei Deiner Aussage überhaupt um eine These handelt. Viel eher ist das eine Meinung.
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Re: Debatte: Homosexualität

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ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 18:26 hat geschrieben: Und ich sehe nicht, dass es sich bei Deiner Aussage überhaupt um eine These handelt. Viel eher ist das eine Meinung.
Dann ist deine allerdings auch "nur" eine Meinung.
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ein_Bürger » Mi 12. Feb 2014, 07:12 hat geschrieben: Wollen Sie mich mit Ihrer Schmeichelei etwa in Verlegenheit bringen, Sie Charmeur!?
... bis dass der Richter sie scheide? So viel Freiheit muss sein, sowohl für Zweckehen als auch Liebespartnerschaften.

Übrigens, Promiskuität folgt aus der Wollust und ist damit eine der 7 Hauptlaster der katholischen Theologen. Diese werden untereinander nicht gleichgesetzt. Schließlich vergleichen Juristen auch nicht Totschlag mit Diebstahl. Vielleicht sollten Sie Sich lieber auf christliche Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung besinnen, statt hier hochmütig über ordnungsgemäße Begattung zu sinnieren.
Eine fabelhafte Replik! :thumbup:
Ich bin begeistert und amüsiert, obwohl Äusserungen wie " Sexualität ist weder homophil noch promiskuitiv, sie findet ihren Ausdruck in der Monogamie" eher kaum Humor vertragen.
Was soll's .... klasse Antwort in jedem Fall!
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Re: Debatte: Homosexualität

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ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 18:11 hat geschrieben: Dennoch ist es unbestreitbar, dass im von Dark Angel aufgestellten Szenario die monogame Variante aufgrund epidemiologisch günstiger Faktoren überlebensfähiger als die polygam-promisk lebende Variante wäre.
Hmmm, man schaue nach Afrika, man schaue nach Europa, kann ich nicht feststellen. Wobei in Europa von jeher auch eher der Schein gewahrt wurde, es mag einzelne wirklich monogame Menschen geben, aber die sind wohl letztlich in der Minderzahl.
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Re: Debatte: Homosexualität

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Umetarek » Di 18. Feb 2014, 13:04 hat geschrieben: Hmmm, man schaue nach Afrika, man schaue nach Europa, kann ich nicht feststellen. Wobei in Europa von jeher auch eher der Schein gewahrt wurde, es mag einzelne wirklich monogame Menschen geben, aber die sind wohl letztlich in der Minderzahl.
Temporär sind viele Menschen monogam.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben:
Die Ehe ist die Verbindung zwischen zwei Individuen und damit die kleinstmöglich denkliche Gemeinschaft. Sie ist damit die Basis der Gesellschaft. Zudem ist sie instutitionalisiert, d.h. sie ist öffentlichen Regeln unterworfen, die das soziale Handeln innerhalb der Ehe bestimmen. Damit werden auch Auswirkungen auf die Gesellschaft geregelt, gewisse Handlungsweisen werden erwartbar. So wird bestimmt, in welchem Umfang die Ehepartner für einander zu sorgen haben, was mit dem Vermögen geschieht etc. Urgesellschaften kannten kein Eigentum; Güter wurden gemeinsam genutzt, im Zweifel durch Gewalt. Der Kapitalismus konnte sich nur entwickeln, weil durch die Institutionalisierung des sozialen Handelns die Steuerbarkeit der Gesellschaft erst ermöglicht wurde. So konnte sich auch der Gedanke nach Gewinnstreben durchsetzen.
[...] Die Ehe wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit dem 18./19. Jh.
Zwischen dem 12. bis 16. Jh. hat sich die Ehe in ihrer monogamen Form - nach Kirchenrecht - für Bürgertum u Patrizier überhaupt erst durchgesetzt. Sie war ein Zweckbündnis zwischen Familien und NICHT zwischen zwei Individuen. Unter Familie verstand man auch etwas anderes als heute. Dieser Familienbegriff hat sich erst im 19./20. Jh. durchgesetzt. Bis zum 17./18. Jh. musste die Ehefähigkeit nachgewiesen bzw beantragt werden - d.h. es musste Vermögen und Wohnung nachgewiesen werden, was dazu führte dass bis zu 50% der Bevölkerung gar nicht heiraten durften. Dies betraf auf dem Land u.a. alle Knechte und Mägde, desweiteren durfte i.d.R. nur der Hoferbe heiraten. Soldaten durften nicht heiraten etc. p.p.
Vorher galt als Ehe eine Absprache zwischen Familien und das Zubettbringen des Paares vor Zeugen. Bis zum 16. Jh. existierten verschiedene Eheformen (und dazu zählte auch Polygamie) gleichzeitig. Es gab KEINE gesellschaftlichen Regeln - Ehe war (und ist) Privatangelegenheit.
Ehe hat NICHT für gesellschaftlichen Wandel gesorgt, im Gegenteil sie IST das Ergebnis gesellschaftlichen Wandels und wird es auch bleiben. Insofern ist auch die Ehe zwischen homosexuellen Paaren das Ergebnis gesellschaftlichen Wandels in vielen europäischen Staaten. Nur in Deutschland hinkt man mal wieder hinterher.
Das gefettete hat mit Ehe überhaupt nix zu tun.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben:Das ist richtig. Deshalb galten Ehebrecher nicht nur moralisch als unrein, das waren sie auch medizinisch: Sie waren einem höheren Krankheitsrisiko ausgesetzt. Syphilis und Tuberkulose (Schwindsucht) waren bis ins 18. Jahrhundert häufige Todesursachen von Lebemännern und Huren. Selbst bei heutiger fortschrittlicher Medizin sind sie in diesen Risikogruppen ein Problem.
[...] Tuberkulose war in erster Linie eine Krankheit der Armen und des Proletariats und NICHT von Lebemännern und Huren und zwar bis zum 19./20. Jh. - Du solltest Dich mal besser informieren. Der Tuberkelbazillus wurde erst 1882 von Robert Koch entdeckt!
Syphillis grassierte am stärksten unter Seeleuten, die nach wochen- und monatelangem Aufenthalt auf einem Schiff, jede Gelegenheit an Land (im Hafen) nutzten, um sich sexuell betätigen zu können.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben:Bei Krankheiten geht es nie um Ausschließlichkeit, sondern um Minimierung des Risikos. Dass ein monogam lebendes Ehepaar durch gesteigerte Hygiene und geminderte Nähe zum sozialen Umfeld ein niedrigeres Risiko hat, an Infekten zu erkranken als eine promiske Gruppe, die ungeschützten Kontakt zueinander pflegt, wirst Du nicht logisch bestreiten können.
Doch das kann ich. Infektionen machen NICHT an der Haustür der Wohnung eines monogamen Paares halt. Die werden auf unterschiedlichste Weise durch bloßen Kontakt mit anderen Menschen übertragen - nicht selten durch die Luft und da hilft auch die beste Hygiene nix - es sei denn, Du rennst 24/7 im "Ganzkörperkondom" mit Atemmaske und Atemluftflaschen rum.
Da is nix mit Risiko minimieren!
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben: Selbst Infekte, die auf dem Wege der Tröpfechninfektion übertragen werden, werden in promisken Kreisen eher übertragen als in monogamen. Insofern steht die Tatsache, dass Menschen trotz Risikominimierung durch Monogamie an Krankheiten sterben, den positiven Auswirkungen der Monogamie nicht entgegen.
Man redest Du einen Stuss! Tröpfcheninfektionen haben mit Promiskuität nicht das geringste zu tun. Da reicht es wenn in der Bahn, im Bus oder der Nachbar im Büro kräftig niest oder hustet, das haste Dich schon infiziert.
Infektionsrisiken (normaler Infektionskrankheiten) haben weder was mit Promiskuität noch mit Monogamie was zu tun.
Monogamie hat gar keine positiven Auswirkungen. Monogamie ist in unserer Gesellschaft lediglich ein kulturelles Konstrukt, welches allgemein anerkannt wird. Nicht mehr und nicht weniger!
Mannomann Monogamie als Schutz vor Infektionskrankeiten, als Mittel zur Minimierung von Infekten - also etwas so selten dämliches habe ich nun wirklich noch nicht gehört.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben:Interessanter wäre die Simulation unter Einbezug eines nicht heilbaren Krankheitserregers. Ohne Antibiotika wären die promisken 100 Menschen womöglich gar nicht erst zum Kinderkriegen gekommen, weil sie z.B. durch Syphilis ausgestorben wären. Eine stärkere genetische Variabilität wäre also gar nicht erst eingetreten.
Oh ihr Götter, werft Hirn vom Himmel!!
Was meinste denn WIE die Menschheit die Variabilität des Genpools erreicht hat, wenn vor 70.000 Jahren gerade mal 10.000 bis 15.000 Hanseln auf der Erde rumsprangen? ganz bestimmt NICHT durch monogame Paarbeziehungen, sondern DURCH Promiskuität.
Die kannten KEINE und hatten auch KEINE Antibiotoka und trotzdem habense sich kräftig vermehrt.
Antibiotika (Penizillin) wurde(n) überhaupt erst in den dreißiger Jahren des 20. Jh. entdeckt und standen auch ausschließlich (ab 1943/44) britischen und amerikanischen Militärärzten zur Verfügung.
Auch OHNE die Antibiotika hätten sich die 100 promisken Menschen kräftig vermehrt UND sie hätten die Variabilität des genpools erhalten, was bei strikter Monogamie NICHT der Fall gewesen wäre.
Übrigens Syphillis tauchte erstmals im 16. Jh (in Europa) auf. Vorher war die Krankheit weitestgehend unbekannt und das NICHT, weil sie nicht behandelt werden konnte, sondern weil sie wirklich unbekannt war - niemand konnte vorher Symptome und Verlauf beschreiben.
Und nochwas: es müsste überhaupt auch nur einer der 100 Leute an Syphilis erkrankt sein, ehe er die Krankheit verbreiten kann. Die kommt nämlich NICHT von alleine, die entsteht NICHT von selbst.
Zuletzt geändert von Katenberg am Dienstag 18. Februar 2014, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Beleidigung
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Umetarek »

ThorsHamar » Di 18. Feb 2014, 19:33 hat geschrieben: Temporär sind viele Menschen monogam.
Richtig!
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:07 hat geschrieben: Interessanter wäre die Simulation unter Einbezug eines nicht heilbaren Krankheitserregers. Ohne Antibiotika wären die promisken 100 Menschen womöglich gar nicht erst zum Kinderkriegen gekommen, weil sie z.B. durch Syphilis ausgestorben wären. Eine stärkere genetische Variabilität wäre also gar nicht erst eingetreten.
Stopp - ich muss mich korrigieren. Die Menschen kannten schon frühzeitig Antibiotika und haben sie auch verwendet.
Menschlicher Speichel enthält ein natürliches Antibiotika - darum haben unsere "Altvorderen" (und tun indigene Völker immer noch) Heilkräuter durchgekaut oder sie haben frische (taubenetzte) Spinnweben verwendet, weil die auch ein natürliches Antibiotika enthalten, verschiedene Schimmelpilze auch. Konnten es aber eben nur äußerlich einsetzen.
Ganz so dämlich, wie gewisse Leute glauben war'nse denn doch nich.:D
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

Dark Angel » Di 18. Feb 2014, 19:46 hat geschrieben: [...] Die Ehe wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit dem 18./19. Jh.
Zwischen dem 12. bis 16. Jh. hat sich die Ehe in ihrer monogamen Form - nach Kirchenrecht - für Bürgertum u Patrizier überhaupt erst durchgesetzt. Sie war ein Zweckbündnis zwischen Familien und NICHT zwischen zwei Individuen. Unter Familie verstand man auch etwas anderes als heute. Dieser Familienbegriff hat sich erst im 19./20. Jh. durchgesetzt. Bis zum 17./18. Jh. musste die Ehefähigkeit nachgewiesen bzw beantragt werden - d.h. es musste Vermögen und Wohnung nachgewiesen werden, was dazu führte dass bis zu 50% der Bevölkerung gar nicht heiraten durften. Dies betraf auf dem Land u.a. alle Knechte und Mägde, desweiteren durfte i.d.R. nur der Hoferbe heiraten. Soldaten durften nicht heiraten etc. p.p.
Vorher galt als Ehe eine Absprache zwischen Familien und das Zubettbringen des Paares vor Zeugen. Bis zum 16. Jh. existierten verschiedene Eheformen (und dazu zählte auch Polygamie) gleichzeitig. Es gab KEINE gesellschaftlichen Regeln - Ehe war (und ist) Privatangelegenheit.
Ehe hat NICHT für gesellschaftlichen Wandel gesorgt, im Gegenteil sie IST das Ergebnis gesellschaftlichen Wandels und wird es auch bleiben. Insofern ist auch die Ehe zwischen homosexuellen Paaren das Ergebnis gesellschaftlichen Wandels in vielen europäischen Staaten. Nur in Deutschland hinkt man mal wieder hinterher.
Das gefettete hat mit Ehe überhaupt nix zu tun.
Warum entwickelte sich der Kapitalismus parallel dazu zwischen 13. und 15. Jahrhundert erst in katholischen Stadtstaaten Norditaliens, dann auch in calvinistisch-reformieten Gebieten heutiger Benelux-Staaten? "Gesellschaftliche Wandel" entsteht nicht aus dem "Nichts", sondern ist ein Prozess, an dem der Katholizismus als dominierender sowie zentralistisch aus Rom organisierter Glaube jedenfalls maßgeblich beteiligt war. Selbst wenn die Ehe nicht kodifiziert war und unterschiedliche gewohnheitsrechtliche Regelungen nebeneinander koexistiert haben, das katholische Sakrament der Ehe hat sich früh ab dem 11. Jh. entwickelt.
Doch das kann ich. Infektionen machen NICHT an der Haustür der Wohnung eines monogamen Paares halt. Die werden auf unterschiedlichste Weise durch bloßen Kontakt mit anderen Menschen übertragen - nicht selten durch die Luft und da hilft auch die beste Hygiene nix - es sei denn, Du rennst 24/7 im "Ganzkörperkondom" mit Atemmaske und Atemluftflaschen rum.

Man redest Du einen Stuss! Tröpfcheninfektionen haben mit Promiskuität nicht das geringste zu tun. Da reicht es wenn in der Bahn, im Bus oder der Nachbar im Büro kräftig niest oder hustet, das haste Dich schon infiziert.
Ja, für eine Tröpfcheninfektion reicht das aus. Das ändert nichts an der Gültigkeit des Grundsatzes: Je mehr und inniger der Körperkontakt, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Infektion. Wenn das monogam lebende Paar lieber auf seinem Hof bleibt und das Feld bestellt, statt sämtliche Freudenhäuser der Stadt zu besuchen, wird es auch nur mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit sowohl mit sexuell übertragbaren als auch mit anderen Erregern anstecken.
Mannomann Monogamie als Schutz vor Infektionskrankeiten, als Mittel zur Minimierung von Infekten - also etwas so selten dämliches habe ich nun wirklich noch nicht gehört.
Dann warst Du z.B. wohl auch noch nie Blutspenden: o.g. Risikogruppen sind aufgrund höheren Infektionsrisikos von der Spende ausgeschlossen. Das ist aber nur ein Bereich, der öffentlich allgemein bekannt ist.
Was meinste denn WIE die Menschheit die Variabilität des Genpools erreicht hat, wenn vor 70.000 Jahren gerade mal 10.000 bis 15.000 Hanseln auf der Erde rumsprangen? ganz bestimmt NICHT durch monogame Paarbeziehungen, sondern DURCH Promiskuität.

Die kannten KEINE und hatten auch KEINE Antibiotoka und trotzdem habense sich kräftig vermehrt.
Ja, und? Die sind auch kaum älter als 40 geworden.
Auch OHNE die Antibiotika hätten sich die 100 promisken Menschen kräftig vermehrt UND sie hätten die Variabilität des genpools erhalten, was bei strikter Monogamie NICHT der Fall gewesen wäre.
Diese wunderbar kräftige Vermehrung bei zeitgleicher Bereicherung des Genpools sieht man z.B. vielerorts im heuten Afrika. Wen stört's, wenn die Würfe infolge von HIV oder anderen Viren oder Bakterien elendig verrecken. Hauptsache die absoluten Zahlen stimmen, relatives Verhältnis hat da nicht weiter zu interessieren.
Und nochwas: es müsste überhaupt auch nur einer der 100 Leute an Syphilis erkrankt sein, ehe er die Krankheit verbreiten kann. Die kommt nämlich NICHT von alleine, die entsteht NICHT von selbst.
Bakterien und Viren wandern. Genauso wie einzelne Menschen und Tiere. Zudem hat jeder von uns ohnehin Milliarden von Mikroorganismen in sich nach jeweils individuellem Profil. Woran der eine nicht erkrankt, ist für den anderen lebensgefährlich. Und wenn unter den 100 Menschen sich einer mit besonders exotischen Erregern befindet, nun... dann stirbt die ganze Population mit etwas Pech ganz aus. Das ist normal, kommt in der Natur ständig vor. Der Imker kann darüber ein Lied singen.
[...] Tuberkulose war in erster Linie eine Krankheit der Armen und des Proletariats und NICHT von Lebemännern und Huren und zwar bis zum 19./20. Jh. - Du solltest Dich mal besser informieren. Der Tuberkelbazillus wurde erst 1882 von Robert Koch entdeckt!
Wikipedia liefert dem widersprechende historisch belegte Aussagen:
Wikipedia hat geschrieben:Mittelalter

Die Tuberkulose spielte im frühen Mittelalter in Europa aufgrund der dünnen Besiedelung eine untergeordnete Rolle. Stärker war sie lediglich in den wenigen Ballungsgebieten vertreten. Dazu gehörte in erster Linie Byzanz. Unter den Tuberkuloseopfern der Zeit finden sich Opfer aus allen Klassen bis hin zu Angehörigen des Kaiserhauses.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tuberkulose#Mittelalter
Stopp - ich muss mich korrigieren. Die Menschen kannten schon frühzeitig Antibiotika und haben sie auch verwendet.
Menschlicher Speichel enthält ein natürliches Antibiotika - darum haben unsere "Altvorderen" (und tun indigene Völker immer noch) Heilkräuter durchgekaut oder sie haben frische (taubenetzte) Spinnweben verwendet, weil die auch ein natürliches Antibiotika enthalten, verschiedene Schimmelpilze auch. Konnten es aber eben nur äußerlich einsetzen.
Ja, Schamanen gab's schon in der Steinzeit. Die eingesetzten Wirkstoffe waren jedoch nicht effektiv genug, vielfach haben sie durch (Kreuz-)nebenwirkungen den Körper sogar noch stärker geschwächt als nötig. Das besserte sich erst mit gezieltem Einsatz möglichst reiner und potenter Wirkstoffe.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

ThorsHamar » Di 18. Feb 2014, 19:33 hat geschrieben: Temporär sind viele Menschen monogam.
Die berühmten ersten 7 Monate. :D
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von ThorsHamar »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 17:06 hat geschrieben: Die berühmten ersten 7 Monate. :D
Sooo lange? :p
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zweiundvierzig »

ThorsHamar » Di 18. Feb 2014, 23:17 hat geschrieben: Sooo lange? :p
Nö, danach werden bisherige Ausnahmen zur Regel. ;)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: Warum entwickelte sich der Kapitalismus parallel dazu zwischen 13. und 15. Jahrhundert erst in katholischen Stadtstaaten Norditaliens, dann auch in calvinistisch-reformieten Gebieten heutiger Benelux-Staaten?
Oh Mann - in welche Baumschule bist Du denn gegangen?
Im 13 bis 15 Jh. entwickelte sich KEIN Kapitalismus und schon gar nicht in den Stadtstaaten Norditaliens. Im 13. - 14. Jh. endeten die Kreuzzüge, zerfiel das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, grassierte in Europa die Pest und raffte bis zu 50% der Bevölkerung der (großen) Städte dahin. Da war von Kapitalismus keine Spur. Und mit "Monogamie" hat diese ganze Entwicklung nichts - gaar nichts zu tun! Mit den Teilnehmern der Kreuzüge gelangte verlorenens antikes Wissen wieder nach Europa und legte den Grundstein für die Renaissance - ausgehend von den Kultur"metropolen" Norditaliens. Es war die Zeit der "großen" Mäzene - den Borgias, den Medicis u.a. Viele derjenigen, die die Entwicklung voranbrachten (insbesondere in Kultur und Wissenschaft) waren schwul.
Kapitalismus (Frühkapitalismus) bildete sich ab den 1750igern heraus und zwar zuerst in England ==> Entwicklung der Dampfmaschine und führte ab dem 19. Jh zur Industrialisierung, welche wiederum in England und parallel dazu in den USA ihren Anfang hatte.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: "Gesellschaftliche Wandel" entsteht nicht aus dem "Nichts", sondern ist ein Prozess, an dem der Katholizismus als dominierender sowie zentralistisch aus Rom organisierter Glaube jedenfalls maßgeblich beteiligt war. Selbst wenn die Ehe nicht kodifiziert war und unterschiedliche gewohnheitsrechtliche Regelungen nebeneinander koexistiert haben, das katholische Sakrament der Ehe hat sich früh ab dem 11. Jh. entwickelt.
Falsch! Katolizismus hat gesellschaftlichen Wandel NICHT dominiert - im Gegenteil Katholizismus und Kirche verloren DURCH den gesellschaftlichen Wandel - insbesondere während der Renaissance - an Macht und Einfluss. Durch die Wiederentdeckung antiken Gedankenguts entwickelte sich die Idee des Humanismus, welche(r) wiederum das Christentum maßgeblich beeinflusste.
Die RKK hat die gesellschaftliche Entwicklung mehr gebremst (Gallilei, Giordano Bruno etc) als vorangetrieben.
Und wieder hat Monogamie auf diese Entwicklung nicht den geringsten Einfluss. Sie ist nichts weiter, als das Ergebnis, der vom Christentum geprägten Sexualmoral. Sexualität wurde nur als Sexualität zwischen Mann und Frau geduldet - daher IST (die) homophobe Einstellung auch das Ergebnis christlicher Sexualmoral - und galt als minderwertig. Als der Ehe überlegen galt (und gilt teilweise sogar heute noch ==> Zölibat) die keusche, asketische lebensweise ==> Paulus.
Nochmal: Monogamie/das Verständnis von Ehe ist NICHT - ich betone NICHT Triebkraft gesellschaftlicher Entwicklung, sondern deren Ergebnis.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben:Ja, für eine Tröpfcheninfektion reicht das aus. Das ändert nichts an der Gültigkeit des Grundsatzes: Je mehr und inniger der Körperkontakt, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Infektion. Wenn das monogam lebende Paar lieber auf seinem Hof bleibt und das Feld bestellt, statt sämtliche Freudenhäuser der Stadt zu besuchen, wird es auch nur mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit sowohl mit sexuell übertragbaren als auch mit anderen Erregern anstecken.
Diesen Grundsatz gibt es eben NICHT! Bei Übertragung von Infektionskrankheiten ist NICHT der "innige" Körperkontakt maßgeblich. Da reichen schon große Menschenansammlungen z.B Gottesdienste, Markttreiben etc, insbesondere bei Tröpfchen- und Schmierinfektion. Derartige Erreger gelangen über die Atemwege oder die Haut in den Körper. Weitere Infektionsmöglichkeiten sind Insektenstiche und dann weiter über Tröpfchen bezw Schierinfektion z.B bestimmte Fieberarten, Pest etc. Wasser - also die gemeinsam genutzte Wasserstelle - ist ein Übertragungsweg von Infektionskrankheiten und hier bedarf es gar keines Körperkontaktes. Da bringt Monogamie gar nix. KEIN Mensch lebt vollkomen isoliert und kommt NIE mit anderen Menschen in Kontakt - das ist völliger Humbug
Der einzige Grundsatz der gilt, ist WISSEN über die Übertragungswege der einzelnen Krankheiten UND medizinische Erkenntnisse.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben:Dann warst Du z.B. wohl auch noch nie Blutspenden: o.g. Risikogruppen sind aufgrund höheren Infektionsrisikos von der Spende ausgeschlossen. Das ist aber nur ein Bereich, der öffentlich allgemein bekannt ist.
Ich war 20 Jahre lang Blutsprender. Was da an "Risikogruppen" ausgewiesen wird, ist eigentlich verfassungswirdig, weil hier Menschen nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ein Homosexueller bringt kein größeres Risiko mit als ein Heterosexueller. Letztere werden nämlich NICHT gefragt ob sie monogam oder promisk leben und die werden auch nicht von der Sprende ausgeschlossen.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: Ja, und? Die sind auch kaum älter als 40 geworden.
Nee sindse nich. Die sind genauso alt geworden wie wir. Bei den 40 Jahren handelt es sich um Durchschnittsalter und da zählen alle mit rein - auch die Säuglinge, die das erste Lebensjahr nicht überleben, die Frauen die im Kindbett sterben etc p.p.
Und selbst wenn, die nicht älter geworden wären, konnten sie vier und mehr Kinder in die Welt setzen UND groß ziehen.
Und wieder hat das nix mit Monogamie zu tun.

ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben:Diese wunderbar kräftige Vermehrung bei zeitgleicher Bereicherung des Genpools sieht man z.B. vielerorts im heuten Afrika. Wen stört's, wenn die Würfe infolge von HIV oder anderen Viren oder Bakterien elendig verrecken. Hauptsache die absoluten Zahlen stimmen, relatives Verhältnis hat da nicht weiter zu interessieren.
Fakt IST, dass strikte Monogamie zur Verarmung des Genpools und damit zur Häufung lethaler Mutationen führt.
Nach wenigen Generationen sind alle miteinander verwandt, rezessive Gene werden dominant heißt auch die Vererbung rezessiv vorhandener Erbkrankheiten werden zunehmend dominant, wie man bis ins 19. Jh. an europäischen Herrscherhäusern unschwer erkennen konnte. Da ist nicht ohne Grund die "Bluterkrankheit" gehäuft aufgetreten.
Und was die hohen Todesraten in Afrika betrifft, die sind NICHT auf Promiskuität zurückzuführen, sondern auf Rückständigkeit, mangelnde Bildung und vor allen Dingen auf mangelnde medizinische Ausrüstung und Versorgung i.w.S.
Und wer da einen nicht zu unterschätzenden Anteil hat, ist die RKK mit ihren Kondomverbot.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: Bakterien und Viren wandern.
Aber NICHT ohne einen Wirt!
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: Genauso wie einzelne Menschen und Tiere. Zudem hat jeder von uns ohnehin Milliarden von Mikroorganismen in sich nach jeweils individuellem Profil. Woran der eine nicht erkrankt, ist für den anderen lebensgefährlich.
EBEN! Und dieser Mensch - der selbst nicht erkrankt - IST der Wirt und der muss KEINEN "innigen" Kontakt mit anderen Menschen haben!
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben: Und wenn unter den 100 Menschen sich einer mit besonders exotischen Erregern befindet, nun... dann stirbt die ganze Population mit etwas Pech ganz aus. Das ist normal, kommt in der Natur ständig vor. Der Imker kann darüber ein Lied singen.
Nee können Imker nicht, weil da keine Population ausstirbt, sondern nur ein oder mehrere Völker. Bienen (Population) sind deshalb noch lange nicht ausgestorben.
Gleiches gilt für die Menschen. Deshalb IST genetische Variabilität ja so wichtig, weil ständig neue genetische Rekombination auch zur Immunität führen kann. Ist bei BVerarmung der genetischen Variabiltität durch Monogamie NICHT der Fall.
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben:Die Tuberkulose spielte im frühen Mittelalter in Europa aufgrund der dünnen Besiedelung eine untergeordnete Rolle. Stärker war sie lediglich in den wenigen Ballungsgebieten vertreten. Dazu gehörte in erster Linie Byzanz. Unter den Tuberkuloseopfern der Zeit finden sich Opfer aus allen Klassen bis hin zu Angehörigen des Kaiserhauses.
Wir sprechen hier aber nicht vom frühen Mittelalter, wo grade mal'n paar Millionen Menschen z.B. in Deutschland und ein paar Hundert Millionen weltweit lebten, sondern von einer Zeit als die Weltbevölkerung die Milliardengrenze erreichte und knackte, wo viele Menschen auf engsten Raum zusammen leben MUSSTEN - wir sprechen vom Zeitalter der Industrialisierung.
Und ind DIESER Zeit waren Tuberkuloseopfer vorrangig die Armen - die Arbeiter!
ein_Bürger » Di 18. Feb 2014, 23:01 hat geschrieben:Ja, Schamanen gab's schon in der Steinzeit. Die eingesetzten Wirkstoffe waren jedoch nicht effektiv genug, vielfach haben sie durch (Kreuz-)nebenwirkungen den Körper sogar noch stärker geschwächt als nötig. Das besserte sich erst mit gezieltem Einsatz möglichst reiner und potenter Wirkstoffe.
Hast Du ne Ahnung, wie effektiv diese einfachen Antibiotika sind - ne haste nich, weil ja von nix Ahnung hast, wie Du gerade wieder eindrucksvoll bewiesen hast.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Dark Angel » Mi 19. Feb 2014, 09:47 hat geschrieben: Oh Mann - in welche Baumschule bist Du denn gegangen?
Im 13 bis 15 Jh. entwickelte sich KEIN Kapitalismus und schon gar nicht in den Stadtstaaten Norditaliens. Im 13. - 14. Jh. endeten die Kreuzzüge, zerfiel das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, grassierte in Europa die Pest und raffte bis zu 50% der Bevölkerung der (großen) Städte dahin. Da war von Kapitalismus keine Spur.
Die kapitalistische Wirtschaftsweise (Privateigentum an Produktionsmitteln, freier Markt) entwickelte sich im Mittelalterlichen Europa zuerst in den Stadtstaaten und Kaufmannsrepubliken Norditaliens (z.B. Venedig, Pisa etc.) und dann auch in Flandern, Antwerpen und sonstigen reformeirten (von der calvinstischen Erwerbsethik dominierten) Gebieten heutiger Benelux-Länder. Noch bevor die Engländer so weit fortgeschritten waren, um infolge der Ausbeutung von Natur und Arbeitskraft rund um den Globus die industrielle Revolution bei sich "einzuläuten" und damit kapitalistisches Wirtschaften in der Gesellschaft zu etablieren, erfuhren die Niederländer kapitalistisches Marktversagen am eigenen Leibe (vgl. Tulpenmanie von 1637).
Falsch! Katolizismus hat gesellschaftlichen Wandel NICHT dominiert - im Gegenteil Katholizismus und Kirche verloren DURCH den gesellschaftlichen Wandel - insbesondere während der Renaissance - an Macht und Einfluss.
Die Renaissance ist nicht streitgegenständlich, sondern das Mittelalter, hier insbesondere das 11. Jahrhundert, also die Zeit, wo das Sakrament der Ehe entwickelt wurde.
Diesen Grundsatz gibt es eben NICHT! Bei Übertragung von Infektionskrankheiten ist NICHT der "innige" Körperkontakt maßgeblich. Da reichen schon große Menschenansammlungen z.B Gottesdienste, Markttreiben etc, insbesondere bei Tröpfchen- und Schmierinfektion. Derartige Erreger gelangen über die Atemwege oder die Haut in den Körper. Weitere Infektionsmöglichkeiten sind Insektenstiche und dann weiter über Tröpfchen bezw Schierinfektion z.B bestimmte Fieberarten, Pest etc. Wasser - also die gemeinsam genutzte Wasserstelle - ist ein Übertragungsweg von Infektionskrankheiten und hier bedarf es gar keines Körperkontaktes. Da bringt Monogamie gar nix. KEIN Mensch lebt vollkomen isoliert und kommt NIE mit anderen Menschen in Kontakt - das ist völliger Humbug
Der einzige Grundsatz der gilt, ist WISSEN über die Übertragungswege der einzelnen Krankheiten UND medizinische Erkenntnisse.
Wird der Sexualpartner während des Geschlechtsaktes "angehustet" (oder sogar geküsst), dann besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit der Ansteckung als wenn jemand Meter, gar Kilometer weit entfernt vor sich hin hustet.
Ich war 20 Jahre lang Blutsprender. Was da an "Risikogruppen" ausgewiesen wird, ist eigentlich verfassungswirdig, weil hier Menschen nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Ein Homosexueller bringt kein größeres Risiko mit als ein Heterosexueller. Letztere werden nämlich NICHT gefragt ob sie monogam oder promisk leben und die werden auch nicht von der Sprende ausgeschlossen.
Diese Ungleichbehandlung ist aus epidemiologischen Gründen gerechtfertigt: o.g. Risikogruppen haben ein erhöhtes Risiko, Krankheitserreger zu übertragen. Das ist eine empirisch fetgestellte Tatsache.
Nee sindse nich. Die sind genauso alt geworden wie wir. Bei den 40 Jahren handelt es sich um Durchschnittsalter und da zählen alle mit rein - auch die Säuglinge, die das erste Lebensjahr nicht überleben, die Frauen die im Kindbett sterben etc p.p.
Und selbst wenn, die nicht älter geworden wären, konnten sie vier und mehr Kinder in die Welt setzen UND groß ziehen.
Und wieder hat das nix mit Monogamie zu tun.
Steinzeitmenschen wurden kaum älter als 40 Jahre, auch diese Tatsache ist durch Untersuchungen der Knochenfunde belegt.
Und was die hohen Todesraten in Afrika betrifft, die sind NICHT auf Promiskuität zurückzuführen, sondern auf Rückständigkeit, mangelnde Bildung und vor allen Dingen auf mangelnde medizinische Ausrüstung und Versorgung i.w.S.
Und wer da einen nicht zu unterschätzenden Anteil hat, ist die RKK mit ihren Kondomverbot.
Dieser Einwurf ist in der Betrachtung nicht relevant, denn der diskutierte Zusammenhang ist ja gerade die unkontrollierte Kopulation unter mangelhaften hygienischen und medizinischen Bedingungen.
EBEN! Und dieser Mensch - der selbst nicht erkrankt - IST der Wirt und der muss KEINEN "innigen" Kontakt mit anderen Menschen haben!
Ich wiederhole erneut: Bei der Übertragung von Krankheiten geht es nie um die beiden Extrema Übertragung und Nichtübertragung, sondern um Wahrscheinlichkeitswerte.
Nee können Imker nicht, weil da keine Population ausstirbt, sondern nur ein oder mehrere Völker. Bienen (Population) sind deshalb noch lange nicht ausgestorben.
Der Duden definiert: (Biologie) Gesamtheit der an einem Ort vorhandenen Individuen einer Art. Ein Bienenvolk ist stets lokal begrenzt auf den Bienenstock zu betrachten.
Wir sprechen hier aber nicht vom frühen Mittelalter, wo grade mal'n paar Millionen Menschen z.B. in Deutschland und ein paar Hundert Millionen weltweit lebten, sondern von einer Zeit als die Weltbevölkerung die Milliardengrenze erreichte und knackte, wo viele Menschen auf engsten Raum zusammen leben MUSSTEN - wir sprechen vom Zeitalter der Industrialisierung.
Im zitierten Artikel war die Rede von Ballungsgebieten.
Hast Du ne Ahnung, wie effektiv diese einfachen Antibiotika sind - ne haste nich, weil ja von nix Ahnung hast, wie Du gerade wieder eindrucksvoll bewiesen hast.
Willst Du damit leugnen, dass erst die medizinischen Fortschritte der Neuzeit die Effektivität von Arzneimitteln hinreichend erhöht haben, um die (durchschnittliche) Lebenserwartung erheblich zu erhöhen?





Fazit: Du versuchst bei fast jeder Entgegnung mit sinnlosem Wortschwall zu verdutzen, um nicht sachlich-logisch zu argumentieren. Fast genauso oft verlierst Du die Selbstbeherrschung und wirst beleidigend. Nur damit Du es für die Zukunft weißt: diese Polemik beeindruckt mich nicht.
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Re: Debatte: Homosexualität

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ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben: Die kapitalistische Wirtschaftsweise (Privateigentum an Produktionsmitteln, freier Markt) entwickelte sich im Mittelalterlichen Europa zuerst in den Stadtstaaten und Kaufmannsrepubliken Norditaliens (z.B. Venedig, Pisa etc.) und dann auch in Flandern, Antwerpen und sonstigen reformeirten (von der calvinstischen Erwerbsethik dominierten) Gebieten heutiger Benelux-Länder. Noch bevor die Engländer so weit fortgeschritten waren, um infolge der Ausbeutung von Natur und Arbeitskraft rund um den Globus die industrielle Revolution bei sich "einzuläuten" und damit kapitalistisches Wirtschaften in der Gesellschaft zu etablieren, erfuhren die Niederländer kapitalistisches Marktversagen am eigenen Leibe (vgl. Tulpenmanie von 1637).
Das ist Unsinn! Kapitalismus ist sowohl eine Wirtschaftsweise, wie auch eine Gesellschaftsform und die entwickelte sich ab Mitte des 18. Jh, in Verbindung mit beginnender Industrialisierung. Das Hauptmerkmal dieser Wirtschaftsweise/-form ist der Vorrang von Geld, Maschinen, Anlagen und Fabriken gegenüber von Arbeit und Grund und Boden - heißt Kapitalismus und Industrialisierung bedingen einander.
Im Mittelalter entwickelten sich ja gerade mal die Zünfte (Handwerk!) und vereinzelte Manufakturen und das ist eindeutig was ganz anderes als Fabriken und Maschinen. Vorrang hatte zudem Arbeitskräfte (Leibeigene) und Grund und Boden und DAS nennt sich Feudalismus bzw feudalistische Wirtschaftsweise.
Privateigentum an Produktionsmitteln und Märkte gab es bereits in der Antike, aber keiner würde auf die Idee kommen von kapitalistischer Wirtschaftsweise zu sprechen. Die Zeit von der Du sprichst nennt sich Renaissance und NICHT Kapitalismus.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Die Renaissance ist nicht streitgegenständlich, sondern das Mittelalter, hier insbesondere das 11. Jahrhundert, also die Zeit, wo das Sakrament der Ehe entwickelt wurde.
Das Sakrament der Ehe wurde nicht entwickelt, sondern eingeführt - als Regel festgelegt. Es dauerte allerdings bis ins 16. Jahrhundert bis sich diese Form der Ehe allgemein durchgesetzt hatte und dann SIND wir im Zeitalter der Renaissance.
Und gerade bei den Calvinisten gab es KEIN (kirchliches) Sakrament.
Und auch die kirchlichen Ehesakramente waren KEINE Garantie für Treue, weil die Ehe eine Zweckgemeinschaft und KEINE Liebesgemeinschaft war. Promiskuität war an der Tagesordnung.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Wird der Sexualpartner während des Geschlechtsaktes "angehustet" (oder sogar geküsst), dann besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit der Ansteckung als wenn jemand Meter, gar Kilometer weit entfernt vor sich hin hustet.
Das gleiche passiert, wenn beim Gottesdienst jemand hustet oder niest oder auf dem Markt, wo Gedränge herrscht. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Infektionskrankheit zu infizieren reicht es, wenn sich Infizierte im gleichen Raum befinden, auch wenn sie meterweit weg sind. Es reicht nach einem Infizierten, den gleichen Gegenstand (Türklinke etc) anzufassen.
Schwachsinn, was Du hier verbreitest, vonwegen "Monogamie schützt vor Infektionskrankheiten". Das ist Käse!
Nochmal: Menschen leben NICHT isoliert. Jeder Mensch hat (und hatte zu allen Zeiten) mannigfaltigen Kontakt zu anderen Menschen und allein schon dadurch unzählige Möglichkeiten sich an einer Infektionskrankheit anzustecken - ganz egal wie monogam er/sie lebt.
Mannomann - verlässt Du Deine Wohnung nie und wenn, dann nur im "Ganzkörperkondom mit Atemmaske" oder gehörst Du zu den Hyppochondern.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Diese Ungleichbehandlung ist aus epidemiologischen Gründen gerechtfertigt: o.g. Risikogruppen haben ein erhöhtes Risiko, Krankheitserreger zu übertragen. Das ist eine empirisch fetgestellte Tatsache.
Nein diese Ungleichbehandlung ist NICHT gerechtfertigt - es handelt sich eindeutig um Diskriminierung!
Homosexuelle Männer haben kein größeres Risiko wie lesbische Frauen und auch kein größeres Risiko wie hetzerosexuelle Männer, die mehrmals in der Woche zu einer Prostituierten gehen. Nur die fragt keiner, genauso wenig wie Frauen gefragt werden ob sie lesbisch sind. Und damit handelt es sich eben NICHt um eine empirische Tatsache, weil es gar keine vergleichenden Untersuchungen gibt. Hier werden Menschen (Männer) allein wegen ihrer sexuellen Orientierung willkürlich zu einer Risikogruppe erklärt.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Steinzeitmenschen wurden kaum älter als 40 Jahre, auch diese Tatsache ist durch Untersuchungen der Knochenfunde belegt.
Haste dafür eine Quelle, die diese Behauptung belegt. Ich habe schon einige Skelette ausgegraben, die deutlich älter waren, die zudem sehr gut verheilte Verletzungen (auch postoperativ) aufwiesen und ich habe Skelette ausgegraben, die deutlich jünger waren, die das Kindesalter nicht überlebten. Man kann eben aus einzelnen Funden (Paläolithikum und Mesolithikum) NICHT verallgemeinernd schließen, dass die Menschen "kaum älter" wurden - sie wurden.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Dieser Einwurf ist in der Betrachtung nicht relevant, denn der diskutierte Zusammenhang ist ja gerade die unkontrollierte Kopulation unter mangelhaften hygienischen und medizinischen Bedingungen.
Doch der IST relevant - sogar entscheident! Du kannst und darfst nämlich keinen Menschen zur Enthaltsamkeit zwingen, nur weil a) das Wissen um Hygiene und/oder Übertragung von Krankheiten fehlt und b) die notwendigen medizinischen Bedingungen nicht gewährleistet werden können. Sexualität (sogar Promiskuität) ist genauso ein natürliches Bedürfnis wie Nahrung und Wohnung.
Und niemand hat das Recht, in irgendeiner Form Kontrolle in Form von Vorschriften über menschliche Sexualität auszuüben.
Das das nicht funktioniert, zeigt die Geschichte.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Ich wiederhole erneut: Bei der Übertragung von Krankheiten geht es nie um die beiden Extrema Übertragung und Nichtübertragung, sondern um Wahrscheinlichkeitswerte.
Und die Wahrscheinlichkeiten sind überall dort gegeben, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und zwar gleich groß. Wahrscheinlichkeiten kannst Du nur redizieren, wenn Du a) Deine Wohnung nicht verlässt, b)jegliche Menschenansammlung meidest und c) nur mit "Ganzkörperkondom und Atemmaske" das Haus verlässt, aber Niemals durch Monogamie. Infektionskrankheiten beschränken sich nämlich NICHT auf sexuell übertragbare Krankheiten. Entscheident ist immer, wie virulent der jeweilige Erreger ist.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Im zitierten Artikel war die Rede von Ballungsgebieten.
Mietshäuser SIND Ballungsgebiete, Städte sind Ballungsgebiete - Arbeiter leben vorrangig in Städten und arbeiten in Fabriken.
Die nähere Umgebung von Ballungsgebieten war genauso betroffen.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Willst Du damit leugnen, dass erst die medizinischen Fortschritte der Neuzeit die Effektivität von Arzneimitteln hinreichend erhöht haben, um die (durchschnittliche) Lebenserwartung erheblich zu erhöhen?
Nein will ich nicht, aber OHNE dieses Wissen um natürlich vokommende Wirkstoffe, gäbe es keinen Fortschritt und Arzneimittel allein erhöhen auch keine Lebenserwartung. DAS ist in erster Linie auf Präventivmaßnahmen zurückzuführen und die kannte man schon sehr früh.
ein_Bürger » Mi 19. Feb 2014, 12:43 hat geschrieben:Fazit: Du versuchst bei fast jeder Entgegnung mit sinnlosem Wortschwall zu verdutzen, um nicht sachlich-logisch zu argumentieren. Fast genauso oft verlierst Du die Selbstbeherrschung und wirst beleidigend. Nur damit Du es für die Zukunft weißt: diese Polemik beeindruckt mich nicht.
Oh doch ich argumentiere sachlich, nur ist der Unsinn, den Du hier von Dir gibst, nicht mit einem Satz zu entlarven.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Dark Angel »

Zusammenfassend kann man sagen Monogamie hat keinerlei Vorteile und/oder positive Einflüsse auf die Entwicklung menschlicher Gesellschaft und Kultur, sie dient auch nicht der Vorbeugung von Krankheiten.
Der "Zwang" zur Monogamie findet sich mehr oder weniger nur im christlich geprägten Kulturkreis (oder sollte ich besser sagen im "paulinischen" Christentum) und dient letztendlich dazu menschliche Sexualität zu kontrollieren bzw sie auf den Zweck der Fortpflanzung zu reduzieren. Jesus jedenfalls sagt nix zur Monogamie - er fordert sie auch nicht - er verdammt lediglich den Ehebruch.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

ThorsHamar » Di 18. Feb 2014, 18:33 hat geschrieben: Ich bin begeistert und amüsiert, obwohl Äusserungen wie " Sexualität ist weder homophil noch promiskuitiv, sie findet ihren Ausdruck in der Monogamie" eher kaum Humor vertragen.
Wenn Sie mich hier schon zitieren, dann sollten Sie die vorangesetzten Adjektive mal nicht unterschlagen. Ich schrieb von gesunder menschlicher Sexualität, Sexualität von Menschen, die Geist und Intellekt besitzen, sowie bestimmte Ansprüche haben, die sie vom gemeinen Tiere unterscheiden. Selbstverständlich gibt es auch diejenigen, die den Konsum von billigem und gammligen Fraß an wechselnden Buden einem gepflegten exklusiven Restaurant mit hochwertiger Kost vorziehen und letzteres nicht wertschätzen können, nur sollten sie sich dann über entsprechende Folgen von Durchfall und Erbrechen angefangen über Adipositas und Diabetes bis hin zum Botulismus nicht beklagen.

Ansonsten möchte ich, wie schon des Öfteren betont, niemanden bekehren. Wer promisk und homophil leben und der Unzucht frönen will mag dies tun, solange ausschließlich derjenige selbst die Folgen des eigenen Handelns trägt und für die Konsequenzen einsteht. Nur leider ist dem ja nicht so, wie Leichenberge ungeborener Kinder in Millionenhöhe und eine noch größere Anzahl von Kindern in prekären Familienverhältnissen zeigen, von den Abermilliarden an Sozial- und Folgekosten, die sie verursachen und der Allgemeinheit aufbürden, ganz zu schweigen.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Kopernikus »

Malteser » Do 20. Feb 2014, 11:27 hat geschrieben: Wenn Sie mich hier schon zitieren, dann sollten Sie die vorangesetzten Adjektive mal nicht unterschlagen. Ich schrieb von gesunder menschlicher Sexualität, Sexualität von Menschen, die Geist und Intellekt besitzen, sowie bestimmte Ansprüche haben, die sie vom gemeinen Tiere unterscheiden.
Das bedeutet natürlich auch, dass es nach deiner Meinung keine "gesunde menschliche Sexualität" vor dem Eheversprechen geben kann. Ich hoffe, du hast dich daran gehalten und bist als Jungfrau in die Ehe gegangen, falls du denn überhaupt verheiratet bist. Schade natürlich für all jene, die noch keinen Ehepartner gefunden haben und dennoch soetwas wie Verlangen nach sexuellen Begegnungen verspüren. Die müssen leider selbst Hand anlegen obwohl sicherlich auch das für einen fundamentatlistischen Christen eine Sünde vor Gott darstellt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Blasphemist »

Kopernikus » Do 20. Feb 2014, 11:36 hat geschrieben: [...]
Die müssen leider selbst Hand anlegen obwohl sicherlich auch das für einen fundamentatlistischen Christen eine Sünde vor Gott darstellt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Adlerauge »

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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

Kopernikus » Do 20. Feb 2014, 11:36 hat geschrieben: Das bedeutet natürlich auch, dass es nach deiner Meinung keine "gesunde menschliche Sexualität" vor dem Eheversprechen geben kann. Ich hoffe, du hast dich daran gehalten und bist als Jungfrau in die Ehe gegangen, falls du denn überhaupt verheiratet bist. Schade natürlich für all jene, die noch keinen Ehepartner gefunden haben und dennoch soetwas wie Verlangen nach sexuellen Begegnungen verspüren. Die müssen leider selbst Hand anlegen obwohl sicherlich auch das für einen fundamentatlistischen Christen eine Sünde vor Gott darstellt.
Nun die Anzahl derjenigen, die tatsächlich erst Sex nach der offiziellen amtlichen Eheschließung hatten, dürfte recht überschaubar sein. Ich gehörte zugegeben auch nicht dazu. Wenn aber eine dauerhafte Beziehung zwischen zwei Menschen besteht, die bereits den Kriterien der Ehe entspricht und die offizielle Eheschließung nur noch eine Frage des "Wann" und nicht des "Ob" ist, dann ist nicht viel dagegen einzuwenden. Dies ist faktisch bereits eine Ehe!

Und was die Masturbation angeht, so "fundamentalistisch" wie Sie meinen sehe ich sie nicht. In der Pubertät und bei längerer Abwesenheit des Partners betrachte ich sie nicht als sündhaft, solange sie nicht exzessiv betrieben und als dauerhafter Ersatz für eine eheliche Beziehung betrachtet wird.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von bakunicus »

Malteser » Do 20. Feb 2014, 13:28 hat geschrieben: Nun die Anzahl derjenigen, die tatsächlich erst Sex nach der offiziellen amtlichen Eheschließung hatten, dürfte recht überschaubar sein. Ich gehörte zugegeben auch nicht dazu. Wenn aber eine dauerhafte Beziehung zwischen zwei Menschen besteht, die bereits den Kriterien der Ehe entspricht und die offizielle Eheschließung nur noch eine Frage des "Wann" und nicht des "Ob" ist, dann ist nicht viel dagegen einzuwenden. Dies ist faktisch bereits eine Ehe!

Und was die Masturbation angeht, so "fundamentalistisch" wie Sie meinen sehe ich sie nicht. In der Pubertät und bei längerer Abwesenheit des Partners betrachte ich sie nicht als sündhaft, solange sie nicht exzessiv betrieben und als dauerhafter Ersatz für eine eheliche Beziehung betrachtet wird.
ganz ehrlich malteser, aber für einen aufgeklärten menschen ist das wirklich nur sehr schwer zu ertragen.

es macht durchaus sinn, dass wenn man kinder aufzieht, dass das ein akt ist der vom mann wie der frau mit großer verantwortung verbunden ist, und solange die kinder fürsorge brauchen beide gemeinsam dieser verantwortung auch gerecht werden.
und so ist die ehe ein vertrag zwischen mann und frau, der sowohl den wirtschaftlichen aspekt umfasst als auch den emotionalen aspekt erfasst, wo mit treue die notwendige geborgenheit und sicherheit gewährleistet wird.

aber mit "natürlichkeit" hat das ganze wirklich nur sehr wenig zu tun, das ist ein kulturelles konstrukt.
humanbiologisch und soziologisch ist das fremdgehen nämlich ein faktor der genetische vielfalt sichert, bzw. wie bei den kuckukskindern die frau sich das erbgut eines dominant athletischen mannes sichert, was meist mit einem hohen testosteron-spiegel zusammenhängt.
muskulöser körperbau und großes kinn sind dabei sexualmerkmale die attraktiv für frauen sind und gesunden nachwuchs versprechen, die aber in der partnerschaft meist sehr problematisch sind, weil solche männer z.b. auch eher zur gewalttätigkeit neigen, und zur promiskuität.
zur partnerschaft eignen sich aus der sicht der frau eher männer mit einem geringeren testosteron-spiegel aber hohem sozialen status.

und gerade erst ist eine studie herausgegeben worden, die besagt dass wenn kinder erst mal da sind, die libido der frauen zum partner/gatten enorm nachlässt.
das kann ich aus meinem bekanntenkreis mehrfach bestätigen, und diese sexverweigerung macht dann dem ehepartner große probleme, weil er eben zur verantwortung zu seiner familie stehen will, aber sein erotisches bedürfnis nicht mehr befriedigen kann, und sich so auch nicht mehr geliebt fühlt.

und noch gar nicht zu reden von den vielen menschen die durch den beruf über wochen, monate oder sogar jahre (soldaten z.b.) von ihren familien getrennt sind, wo man weder von dem in der fremde noch dem alleine zu hause verbleibenden verlangen kann keusch zu sein; das hat noch nie funktioniert und wird niemals funktionieren.

dieses menschliche konstrukt der ehe steht also den natürlichen trieben und humanbiologischen funktionen in vielfacher hinsicht entgegen, und verursacht großes leid.

da die gesellschaftlichen rahmenbedingungen sich aber enorm geändert haben, derwohlstand größer geworden ist, die medizinische versorgung die allg. und speziell die kindersterblichkeit enorm gesenkt hat, die ernährungssituation sich enorm verbessert hat, da muß sich auch das konstrukt ehe hinterfragen.

und das funktioniert aber in dem moment nicht mehr, wo man aus einer religiös-konservativen perspektive heraus begriffe wie "natürlichkeit" erklärt und verklärt ...
wenn man sie statisch und starr definiert ..
das bringt sehr viel leid über die menschen, leid welches überhaupt keinen sinn mehr macht.

ich will nicht sagen dass die ehe ihre bedeutung völlig verloren hat, ich kann auch verstehen dass liebe, treue und romantik weiterhin wichtige werte sein sollen.
aber ich spreche dir jedes recht ab in diesem sinne begriffe wie normal oder natürlich zu verwenden, das halte ich sogar für extrem gefährlich ...

bakunicus
Zuletzt geändert von bakunicus am Donnerstag 20. Februar 2014, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

bakunicus » Do 20. Feb 2014, 13:08 hat geschrieben:ganz ehrlich malteser, aber für einen aufgeklärten menschen ist das wirklich nur sehr schwer zu ertragen.

es macht durchaus sinn, dass wenn man kinder aufzieht, dass das ein akt ist der vom mann wie der frau mit großer verantwortung verbunden ist, und solange die kinder fürsorge brauchen beide gemeinsam dieser verantwortung auch gerecht werden.
und so ist die ehe ein vertrag zwischen mann und frau, der sowohl den wirtschaftlichen aspekt umfasst als auch den emotionalen aspekt erfasst, wo mit treue die notwendige geborgenheit und sicherheit gewährleistet wird.

aber mit "natürlichkeit" hat das ganze wirklich nur sehr wenig zu tun, das ist ein kulturelles konstrukt.
humanbiologisch und soziologisch ist das fremdgehen nämlich ein faktor der genetische vielfalt sichert, bzw. wie bei den kuckukskindern die frau sich das erbgut eines dominant athletischen mannes sichert, was meist mit einem hohen testosteron-spiegel zusammenhängt.
muskulöser körperbau und großes kinn sind dabei sexualmerkmale die attraktiv für frauen sind und gesunden nachwuchs versprechen, die aber in der partnerschaft meist sehr problematisch sind, weil solche männer z.b. auch eher zur gewalttätigkeit neigen, und zur promiskuität.
zur partnerschaft eignen sich aus der sicht der frau eher männer mit einem geringeren testosteron-spiegel aber hohem sozialen status.

und gerade erst ist eine studie herausgegeben worden, die besagt dass wenn kinder erst mal da sind, die libido der frauen zum partner/gatten enorm nachlässt.
das kann ich aus meinem bekanntenkreis mehrfach bestätigen, und diese sexverweigerung macht dann dem ehepartner große probleme, weil er eben zur verantwortung zu seiner familie stehen will, aber sein erotisches bedürfnis nicht mehr befriedigen kann, und sich so auch nicht mehr geliebt fühlt.

und noch gar nicht zu reden von den vielen menschen die durch den beruf über wochen, monate oder sogar jahre (soldaten z.b.) von ihren familien getrennt sind, wo man weder von dem in der fremde noch dem alleine zu hause verbleibenden verlangen kann keusch zu sein; das hat noch nie funktioniert und wird niemals funktionieren.

dieses menschliche konstrukt der ehe steht also den natürlichen trieben und humanbiologischen funktionen in vielfacher hinsicht entgegen, und verursacht großes leid.

da die gesellschaftlichen rahmenbedingungen sich aber enorm geändert haben, derwohlstand größer geworden ist, die medizinische versorgung die allg. und speziell die kindersterblichkeit enorm gesenkt hat, die ernährungssituation sich enorm verbessert hat, da muß sich auch das konstrukt ehe hinterfragen.

und das funktioniert aber in dem moment nicht mehr, wo man aus einer religiös-konservativen perspektive heraus begriffe wie "natürlichkeit" erklärt und verklärt ...
wenn man sie statisch und starr definiert ..
das bringt sehr viel leid über die menschen, leid welches überhaupt keinen sinn mehr macht.

ich will nicht sagen dass die ehe ihre bedeutung völlig verloren hat, ich kann auch verstehen dass liebe, treue und romantik weiterhin wichtige werte sein sollen.
aber ich spreche dir jedes recht ab in diesem sinne begriffe wie normal oder natürlich zu verwenden, das halte ich sogar für extrem gefährlich ...

bakunicus
Ach wissen Sie bakunicus, ich kenne diese Sprüche und Einwände gegen die lebenslange Ehe, die hier so gerne vorgebracht werden, aber letztlich sind sie haltlos, wenn es auch manche Einzelfälle mit negativen Erscheinungen geben mag, die hier gern verallgemeinert werden. Ich bin der Überzeugung und dies bestätigt mir die Realität und Erfahrung, dass die Ehe nach christlichen Werten nicht kulturbedingt ist, sondern die in jeder Hinsicht tragfähigste, gedeihlichste und sozialste Form des Zusammenlebens. Nun mag jemand ankommen und meinen es sei nicht weiter tragisch, humanbiologisch und soziologisch sogar verteilhaft, wenn ihm die Frau fremdgeht und Kuckuckskinder unterschiebt, aber in den meisten Fällen endet dies mit einer Scheidung, zerrütteten Familienverhältnissen und jeder Menge Frust und Leid. Sie werden mir kein einziges Argument gegen die Ehe vorbringen, das sich nicht binnen kurzem entkräften lässt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von bakunicus »

Malteser » Do 20. Feb 2014, 15:35 hat geschrieben: Ach wissen Sie bakunicus, ich kenne diese Sprüche und Einwände gegen die lebenslange Ehe, die hier so gerne vorgebracht werden, aber letztlich sind sie haltlos, wenn es auch manche Einzelfälle mit negativen Erscheinungen geben mag, die hier gern verallgemeinert werden. Ich bin der Überzeugung und dies bestätigt mir die Realität und Erfahrung, dass die Ehe nach christlichen Werten nicht kulturbedingt ist, sondern die in jeder Hinsicht tragfähigste, gedeihlichste und sozialste Form des Zusammenlebens. Nun mag jemand ankommen und meinen es sei nicht weiter tragisch, humanbiologisch und soziologisch sogar verteilhaft, wenn ihm die Frau fremdgeht und Kuckuckskinder unterschiebt, aber in den meisten Fällen endet dies mit einer Scheidung, zerrütteten Familienverhältnissen und jeder Menge Frust und Leid. Sie werden mir kein einziges Argument gegen die Ehe vorbringen, das sich nicht binnen kurzem entkräften lässt.
wenn sie wissenschaft und empirische studien als "sprüche" bezeichnen, dann kommen wir nicht weiter.
gegen ignoranz hat auch der liebe gott noch kein kraut wachsen lassen, ebenso wenig wie die hybris.

aber nehmen sie einfach mal zur kenntnis, dass viele völker auf der welt andere moralbegriffe haben, und trotzdem prächtig gedeihen ...
nehmen sie einfach mal zur kenntnis dass das "quod erat demonstrandum" den kulturell-religiösen konstrukten systemimmanent überlegen ist.
konservatismus und traditionell religiöse werte sind seit der aufklärung weltweit in der defensive, und werden auch in zukunft einen sehr schweren stand haben dem zeitgeist zu widerstehen.
sie können eigentlich nur noch dort gedeihen wo es nicht ausreichend bildung gibt.

die moderne welt zeigt nur dort noch eine ungeheure dynamik wo wissenschaft und forschung den zentralen mittelpunkt der gesellschaft stellen.
man versucht zwar noch auf seiten der konservativen seine wertedefinition zu retten. indem man allein die MINT-fächer als positiv wahrnimmt, und sich zur soziologie, psychologie und humanbiologie abgrenzt, aber das wird auf dauer nicht funktionieren.
wissenschaft und aufklärung haben einen unbestechlichen kern, der sich nicht von moralischen betrachtungen korrumpieren lässt.
die suche nach neuen erkenntnissen macht nämlich keinen sinn wenn, das gewünschte ergebnis schon vorher feststeht ...

leben sie ihre ehe und ihr leben nach ihren vorstellungen, daran kann und will ich sie nicht hindern.
aber sobald sie mit diesem habitus und weisheiten öffentlich auftreten müßen sie mit schärfstem widerspruch rechnen, und das zurecht.

in diesem sinne wünsche ich einen schönen tag zu haben ... bakunicus
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Malteser »

bakunicus » Do 20. Feb 2014, 14:55 hat geschrieben: wenn sie wissenschaft und empirische studien als "sprüche" bezeichnen, dann kommen wir nicht weiter.
gegen ignoranz hat auch der liebe gott noch kein kraut wachsen lassen, ebenso wenig wie die hybris.

aber nehmen sie einfach mal zur kenntnis, dass viele völker auf der welt andere moralbegriffe haben, und trotzdem prächtig gedeihen ...
nehmen sie einfach mal zur kenntnis dass das "quod erat demonstrandum" den kulturell-religiösen konstrukten systemimmanent überlegen ist.
konservatismus und traditionell religiöse werte sind seit der aufklärung weltweit in der defensive, und werden auch in zukunft einen sehr schweren stand haben dem zeitgeist zu widerstehen.
sie können eigentlich nur noch dort gedeihen wo es nicht ausreichend bildung gibt.
Sie meinen tatsächlich die Doktrinen der 68er, der Homos, der Genderisten und Emanzen seien fortschrittlich? Nun ich halte sie für dekadente wohlstandsbedingte Zeiterscheinungen. Womöglich werden sie sich im Zuge des herrschenden Zeitgeistes noch ausweiten, aber letzten Endes sind sie zum Untergang verurteilt. Diese Erscheinungen haben in den letzten Jahrzehnten nur schmarotzend von der Substanz gelebt, die "Konservative" geschaffen haben und dabei nix als Müll- und Leichenberge produziert. Wenn diese Substanz mal aufgezehrt ist werden sie sich zwangsläufig fragen müssen, wovon sie leben wollen. Und dann mein lieber bakunicus werden wieder konservative Werte wie Ehe und Familie gefragt sein oder man geht "liberal", "gebildet" und "modern" unter, ganz einfach.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Herr Bert »

Ich las, Edathy sei homosexuell.
Wie steht Ihr eigentlich dazu?
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Thomas I »

Herr Bert » Do 20. Feb 2014, 15:46 hat geschrieben:Ich las, Edathy sei homosexuell.
Wie steht Ihr eigentlich dazu?
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