schelm » So 12. Mai 2013, 09:39 hat geschrieben:
Ich würde die Fragestellung eher so formulieren :
Warum hat sie die DVDs mit Paul dem Panther verschickt, auf der alle Morde dokumentiert waren, wenn sie die Beweise zu den Morden vernichten wollte ?
Weil es sich hier um ein rechtsextremes Terroristentrio handelt, das ein Klima der Angst und Zwietracht sähen wollte.
Auf den DVDs sind keine Hinweise auf konkrete Täter vorhanden, sondern nur Belege dafür das es sich um eine orchestrierte Aktion derselben Täter handelte.
Glaubst du Zschäpe war ein naives Dummchen das sich nicht gefragt hat was sie da verschickt?
Alle Aussagen über sie von Freunden, Bekannten und Verwandten weisen daraufhin das sie die Männer im Griff hatte und nicht umgekehrt.
Du kannst nun vermuten das sie die Unschuld vom Lande war, es gibt aber kein Indiz das darauf hinweist, aber eine Reihe von in meinen Augen schweren Indizien, die auf das Gegenteil hinweisen.
Warum hat sie mit den beiden mögliche Ziele ausgespäht?
Hat sie das ?
Worauf begründet sich der behauptete Sinn dieser Aufenthalte in NRW ? Und wenn dem so wäre, wieso konnte man sich über viele Jahre nicht entscheiden, eines dieser zahlreichen ausgespähten Ziele zu attackieren ? Wieso hat man bspw. dort nicht einfach nur regelmäßig Unterstützer, Bekannte etc. getroffen ?
Sie haben dort auch Unterstützer getroffen, Kontakte aufrecht erhalten. Durch die Unterstützer in NRW wussten sie auch um den Aufenthaltsort der ermordeten Polizistin Kiesewetter, die sie, wie ich einem Zeitungsartikel entnehmen konnte gezielt aufgesucht haben.
Die Anfahrt im Mietwagen war angeblich zu dritt.
Neue Erkenntnisse wiesen darauf hin, dass das Trio "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) mit einem Mietwagen von Zwickau nach Heilbronn gefahren sei, nachdem Kiesewetter bei einem Besuch in ihrem Heimatdorf Oberweißbach erzählt habe, dass sie einen ursprünglichen freien Tag nicht nehmen, sondern am Tag darauf in Heilbronn Dienst tun würde.
Mundlos hielt Kontakt zu Neonazis in Oberweißbach
Dass die Information über den geplanten Aufenthaltsort der Polizistin entsprechend schnell auch Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe erreichte, erkläre sich dadurch, dass sich Mundlos im Sommer 2005 mehrere Tage, wenn nicht Wochen in der rechtsextremen Szene von Oberweißbach aufgehalten und den Kontakt gehalten habe, obwohl das Trio da schon seit 1998 untergetaucht war.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... haben.html
Die mutmaßliche Terroristin Beate Zschäpe könnte bei der Ermordung der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 doch am Tatort gewesen sein. Nach FOCUS-Informationen fand die Polizei entsprechende Hinweise auf einem Überwachungsvideo vom Heilbronner Bahnhof.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 93680.html
Die 57-jährige Zeugin sagte jetzt, ein bis zwei Monate vor dem Anschlag sei eine junge Frau in Jeans, dunkler Jacke und mit Schal in den Laden gekommen. Sie wollte unbedingt auf die Toilette und habe „bitte, bitte, bitte“ gesagt. Der Zeugin zufolge war die Frau 1,65 Meter groß und hatte „mittelbraune glatte Haare, die sie offen trug“. Die Ähnlichkeit zu Zschäpe sei ihr erst jetzt durch Fotos aufgefallen.
In ihrer Aussage unmittelbar nach der Tat hatte die Ladenbesitzerin den Vorfall nicht erwähnt. Ermittler nehmen die Aussage der Zeugin ernst, bezweifeln jedoch, dass sich der Vorwurf nach mehr als zwölf Jahren beweisen lässt.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 87111.html
Sie habe eine unauffällige Fassade geschaffen und so den Rückzugsort des NSU gesichert. Aber darauf beschränkte sich ihre Rolle nicht: Zschäpe sei „maßgeblich“ für die Logistik und die Finanzen verantwortlich gewesen, habe gefälschte Dokumente und eine Waffe besorgt und Wohnmobile gemietet sowie Zeitungsartikel zu den Mordanschlägen archiviert.
http://www.nordbayern.de/ressorts/schla ... -1.2822144
Ich erspare jetzt an dieser Stelle einen weiteren Wust von Links und Artikeln zu den vielen kleinen und grossen Details die diesen Fall ausmachen.
Du findest es zumindest nicht Bemerkenswert, zwar Zeit zu haben die Katzen in Sicherheit zu bringen, aber vorm Abfackeln des Hauses zwecks Beweisvernichtung die Beweise nicht auf einen Haufen zu werfen und dem der ersten Feuerwirkung auszusetzen ? Wußte Zschäpe nicht, wie schnell auch in Ostdeutschland die Feuerwehr vor Ort ist ? Trotzdem brannte das Haus über Stunden lichterloh, umso erstaunlicher, lt. Spiegel vom August 2012, fand sich sogar noch eine Jogginghose von Mundlos mit Blut der Polizistin Fr. Kiesewetter, also 4 Jahre nicht gewaschen - und scheinbar auch feuerfest.
Es gab einen Verpuffungseffekt, weil Zschäpe zuviel Brandbeschleuniger verwendete. So blieben hunderte Beweismittel erhalten.
Das sie ihre Katzen rettete wundert mich nicht.
Es wurden auch schon Hunde ins Krankenhaus gebracht während Menschen daneben in einer Blutlache verreckten.
Das ist nichts ungewöhnliches.
Das sie schweigt lässt sich in meinen Augen nur auf zwei Arten deuten. Sie hat Angst sich zu verplappern oder das ihr das was sie sagt negativ ausgelegt wird, weil sie zu tief drin steckt.
Ein von der eigenen Unschuld überzeugtes Gewissen geht da anders vor, ist aber auch nur ein Indiz.
Im englischen sagt man: Loose lips, sink ships.
Eines von vielen.
Das Bild erhärtet sich. Zschäpe hatte Kontakt mit der Planung, gefälschten Dokumenten, der Mordwaffe, die Logistik organisiert, Blutspuren vom Polizistenmord, ist mutmasslich mehrfach gesehen worden (auch in Heilbronn), hat 13 Jahre lang (und auch davor) mit den beiden auf engstem Raum gelebt, war ebenfalls strammer Nazi, hat Beweise vernichtet und das ideologische Vermächtnis per Post verschickt.
Das sie nichts von allem wusste halte ich, je mehr ich mich damit befasse, für immer ausgeschlossener.
Ist meine Meinung.
Meine Meinung ist auch, das alles unter lebenslänglich mit anschliessender Sicherheitsverwahrung eine Farce wäre, sollte ihr das auch nachgewiesen werden können.