Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

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pikant
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

chianti » Do 22. Nov 2012, 11:39 hat geschrieben:Wenn du glaubst, dass mit dem Gesetz die Diskussion vorbei ist, dann gratulierier ich dir zu deinem neuen Rekord an Naivität.
Diskutieren kann man immer, auch nach der Entscheidung des Bundestages, der Rechtssichterheit wieder herstellt, wenn die Regierungsvorlage durchgeht!
Zuletzt geändert von pikant am Donnerstag 22. November 2012, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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chianti
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 11:40 hat geschrieben: Wie lange wollen wir denn das Stückchen Vorhaut mit dem Nudelholz bearbeiten, damit es handflächengroß wird?
Tut mit aufrichtig Leid für Sie, dass Sie einen Mikropenis haben oder nur Männer mit einem solchen kennen ...

Kann allerdings auch sein, dass Sie nur Beschnittene kennen und nicht wissen, welche Fläche Innen- und Außenahut der Vorhaut tatsächlich haben.

Schade, wenn man so wenig weiß, wovon man versucht zu reden ...
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chianti
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 11:44 hat geschrieben:Sag an: bist du
Leser wissenschaftlicher Veröffentlichungen:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p1735306

Und du? Scheuklappenträgerin, Muslima, Männerfeindin oder alles zusammen?
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pittbull »

pikant » Do 22. Nov 2012, 13:04 hat geschrieben:
Diskutieren kann man immer, auch nach der Entscheidung des Bundestages, der Rechtssichterheit wieder herstellt, wenn die Regierungsvorlage durchgeht!
Also ich bin dafür, dass kindliche Beschneidung als Körperverletzung eingestuft wird, die aber nur auf Antrag verfolgt wird. Mir geht es dabei vornehmlich um das unteilbare und unveräußerliche Recht über den eigenen Körper, das nicht angetastet werden sollte.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 12:13 hat geschrieben:
Also ich bin dafür, dass kindliche Beschneidung als Körperverletzung eingestuft wird, die aber nur auf Antrag verfolgt wird. Mir geht es dabei vornehmlich um das unteilbare und unveräußerliche Recht über den eigenen Körper, das nicht angetastet werden sollte.
ich bin fuer die Regierungsvorlage!

ich bin ein Gegner der Beschneidung, will sie aber weiterhin straffrei sehen - die Gruende sind ja hier ausgiebig diskutiert worden!
Zuletzt geändert von pikant am Donnerstag 22. November 2012, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pikant » Do 22. Nov 2012, 12:04 hat geschrieben: Entscheidung des Bundestages, der Rechtssichterheit wieder herstellt, wenn die Regierungsvorlage durchgeht
Tut er nicht:

http://www.sueddeutsche.de/politik/gese ... -1.1529170

und auch der Rechtsausschuss hat vorgeschlagen:

im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens zu prüfen, ob das Ziel
der Rechtssicherheit mit dem vorliegenden Gesetzentwurf tatsächlich erreicht
werden kann. Daran bestehen Zweifel.
...
Folge könnte sein, dass Beschneidungen von den Gerichten bei der Auslegung
des unbestimmten Rechtsbegriffs der "Regeln der ärztlichen Kunst" als rechtswidrig
angesehen werden, wenn sie nicht in einer Klinik oder Arztpraxis durchgeführt werden
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 12:13 hat geschrieben: Also ich bin dafür, dass kindliche Beschneidung als Körperverletzung eingestuft wird, die aber nur auf Antrag verfolgt wird. Mir geht es dabei vornehmlich um das unteilbare und unveräußerliche Recht über den eigenen Körper, das nicht angetastet werden sollte.
Guten Morgen!

Schon wach?

Körperverletzung nach § 223 StGB wird immer nur auf Antrag verfolgt!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

chianti » Do 22. Nov 2012, 12:16 hat geschrieben:Tut er nicht:

http://www.sueddeutsche.de/politik/gese ... -1.1529170

und auch der Rechtsausschuss hat vorgeschlagen:

im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens zu prüfen, ob das Ziel
der Rechtssicherheit mit dem vorliegenden Gesetzentwurf tatsächlich erreicht
werden kann. Daran bestehen Zweifel.
...
Folge könnte sein, dass Beschneidungen von den Gerichten bei der Auslegung
des unbestimmten Rechtsbegriffs der "Regeln der ärztlichen Kunst" als rechtswidrig
angesehen werden, wenn sie nicht in einer Klinik oder Arztpraxis durchgeführt werden
die Kirchen und betroffenen Verbaende sehen es anders und haben den Gesetzentwurf begruesst!

wer klagen will, der soll halt klagen .....
Zuletzt geändert von pikant am Donnerstag 22. November 2012, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pittbull »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:09 hat geschrieben:Tut mit aufrichtig Leid für Sie, dass Sie einen Mikropenis haben oder nur Männer mit einem solchen kennen ...

Kann allerdings auch sein, dass Sie nur Beschnittene kennen und nicht wissen, welche Fläche Innen- und Außenahut der Vorhaut tatsächlich haben.
Das Pimmelchen der Kleinen, die beschnitten werden sollen, hat normalerweise nicht die Größe eines Pferdepenis, lieber Kamerad. Und der Trick, Innen- und Außenfläche zu addieren, um auf Handtellergröße zu kommen, ist ja wohl nicht dein Ernst. Du gehörst zu den unfähigsten Hausierern krauser Meinungen, die mir je untergekommen sind. :D
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pittbull »

pikant » Do 22. Nov 2012, 13:15 hat geschrieben:
ich bin fuer die Regierungsvorlage!

ich bin ein Gegner der Beschneidung, will sie aber weiterhin straffrei sehen - die Gruende sind ja hier ausgiebig diskutiert worden!
Ich bin kein Gegner der Beschneidung, aber ein Gegner fremdbestimmter Eingriffe.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

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chianti » Do 22. Nov 2012, 11:11 hat geschrieben: Do you suffer from selevtive perception?

In its Friday ruling, Helsinki District Court stated that it would be a misinterpretation of the Supreme Court’s earlier decision to see it as authorising non-medical circumcisions.

After the Supreme Court’s ruling, Finland has signed the Convention on Human rights and Biomedicine of the Council of Europe.


Wir reden von 2012, nicht von der Rechtslage im Jahr 2008
Wo steht denn da was von einem gesetzlichen Verbot? Alles was der Supreme Court geliefert hat, sind Guidelines, die keine definierte gesetzlich Umsetzung erfahren haben, zumindest bisher nicht. Fazit, auch in Finnland sind fachgerechte Beschneidungen nach wie vor erlaubt.


Aber vielleicht setzt sich die Ihrer Haltung entsprechende True Finns Party ja noch durch.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 12:29 hat geschrieben:
Ich bin kein Gegner der Beschneidung, aber ein Gegner fremdbestimmter Eingriffe.
der Regierungsentwurf hat uebrigens schon die Huerde Bundesrat genommen, der keine Einwaende erhoben hat gegen den Gesetzentwurf!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

JJazzGold hat geschrieben:Wo steht denn da was von einem gesetzlichen Verbot?
Guten Morgen!

Schon wach?

Es gibt wie in Deutschland kein explizites Verbot - Beschneidung ist Körperverletzung und Köperverletzung nicht einwilligungsfähiger Minderjähriger ohne medizinische Notwendigkeit ist verboten.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pikant » Do 22. Nov 2012, 12:31 hat geschrieben: der Regierungsentwurf hat uebrigens schon die Huerde Bundesrat genommen, der keine Einwaende erhoben hat gegen den Gesetzentwurf!
Nicht schon wieder die Legende von der angeblichen "Hürde".

Das Gesetz ist nicht zustimmungspflichtig.

Lebst du in einer Zeitschleife oder warum holst du das jede Woche wieder hervor? Alzheimer?
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 12:19 hat geschrieben: Das Pimmelchen der Kleinen, die beschnitten werden sollen, hat normalerweise nicht die Größe eines Pferdepenis, lieber Kamerad. Und der Trick, Innen- und Außenfläche zu addieren, um auf Handtellergröße zu kommen, ist ja wohl nicht dein Ernst.
Wenn du Babypenis und Erwachsenenhand vergleichst, ist dir nicht mehr zu helfen.

Und wenn du keine Ahnung davon hast, dass beim bestimmungsgemäßen Gebrauch die Vorhaut nur eine Außenseite hat und keine Innenseite mehr, tust du mir aufrichtig Leid (bzw. deine Partner)

Vergiss die Blumen und Bienen, es gibt noch so viel zu entdecken im Vereich der Sexualität für dich!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von JJazzGold »

pikant » Do 22. Nov 2012, 12:15 hat geschrieben:
ich bin fuer die Regierungsvorlage!

ich bin ein Gegner der Beschneidung, will sie aber weiterhin straffrei sehen - die Gruende sind ja hier ausgiebig diskutiert worden!

So wird es auch kommen und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die unsachliche ausufernde öffentliche Diskussion nicht nur den Großteil der Regierungsmitglieder inzwischen ankotzt. Eine bessere Plattform für die massive öffentliche Verletzung der Würde des Menschen bis hin zu Antisemitismus in Reinform hätten diese grenzdebilen Kölner Urteilsfinder schwerlich schaffen können.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

chianti » Do 22. Nov 2012, 12:38 hat geschrieben:Nicht schon wieder die Legende von der angeblichen "Hürde".

Das Gesetz ist nicht zustimmungspflichtig.

Lebst du in einer Zeitschleife oder warum holst du das jede Woche wieder hervor? Alzheimer?
gegen jedes Gesetz kann der Bundesrat Einwaende erheben und es mit 2/3 Mehrheit zurueckweisen
Infos sammeln oder Pikant fragen :)
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

JJazzGold » Do 22. Nov 2012, 12:41 hat geschrieben: diese grenzdebilen Kölner Urteilsfinder [/color]
Wenn man keine Argumente hat, muss man eben beleidigen.

Ganz großer Sport, kannst stolz auf dich sein!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von JJazzGold »

chianti » Do 22. Nov 2012, 12:37 hat geschrieben:Guten Morgen!

Schon wach?

Es gibt wie in Deutschland kein explizites Verbot - Beschneidung ist Körperverletzung und Köperverletzung nicht einwilligungsfähiger Minderjähriger ohne medizinische Notwendigkeit ist verboten.

Könnten Sie vielleicht ein paar Urteile nebst der ausgesprochenen Strafen für die fachgerechte Beschneidung aus religiösen Gründen in Finnland veröffentlichen? Danke.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Zed »

JJazzGold » Do 22. Nov 2012, 12:41 hat geschrieben:

So wird es auch kommen und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die unsachliche ausufernde öffentliche Diskussion nicht nur den Großteil der Regierungsmitglieder inzwischen ankotzt. Eine bessere Plattform für die massive öffentliche Verletzung der Würde des Menschen bis hin zu Antisemitismus in Reinform hätten diese grenzdebilen Kölner Urteilsfinder schwerlich schaffen können.


"diese grenzdebilen Kölner Urteilsfinder" also? :rolleyes:
Wie bezeichnend...
Diffamieren Sie eigentlich alle Gerichte in dieser Art und Weise, sofern Ihnen ein Urteil nicht gefällt?
Das kölner Gericht hat die Grundrechte und Selbstbestimmung von Schutzbefohlenen gewahrt bzw. untermauert.
Dafür müssen sich jene Richter gewiss nicht schämen oder gar in dieser Art und Weise beleidigen lassen!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von JJazzGold »

chianti » Do 22. Nov 2012, 12:45 hat geschrieben: Wenn man keine Argumente hat, muss man eben beleidigen.

Ganz großer Sport, kannst stolz auf dich sein!

Ich hatte in diesem Thread schon fundierte Argumente, einschließlich eines fachgerechteren Urteils, da waren Sie hier noch nicht einmal existent. Ich habe es, offensichtlich im Gegensatz zu Ihnen, nicht nötig "stolz auf mich zu sein". Ich betrachte logisches Denken, was zu den entsprechenden logischen Schlußfolgerungen führt, als etwas, was zum Glück immer noch den meisten gegeben ist.

Die schlichte Betrachtung der absehbaren und wie erwartet eingetretenen Folgen in der durch das Urteil ausgelösten Diskussion zeigt, dass das Kölner Gericht mit seinem Urteil statt eindeutige Klärung bewußt das erneute Aufreißen tiefer gesellschaftliche Gräben initiierte. Das ist grenzdebil.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von JJazzGold »

Zed » Do 22. Nov 2012, 12:58 hat geschrieben:


"diese grenzdebilen Kölner Urteilsfinder" also? :rolleyes:
Wie bezeichnend...
Diffamieren Sie eigentlich alle Gerichte in dieser Art und Weise, sofern Ihnen ein Urteil nicht gefällt?





Das kölner Gericht hat die Grundrechte und Selbstbestimmung von Schutzbefohlenen gewahrt bzw. untermauert.
Dafür müssen sich jene Richter gewiss nicht schämen oder gar in dieser Art und Weise beleidigen lassen!
Entsprechend des GG ART 5 muss sich das Gericht meine Meinung zu diesem Urteil gefallen lassen, wobei meine Meinung immer noch die Würde des Menschen per se wahrt, im Gegensatz zu den "Diskutierenden", die Beschnittene als Verstümmelte, Amputierte und Schlimmeres, was ich mich weigere zu schreiben und deren Eltern als Kinderschänder, -verstümmler, etc. bezeichnet.

Ein Gericht, dass all diese "Diskutierenden" nach strafrechtlicher Verfolgung verurteilen würde, würde ich keinesfalls als grenzedbil bezeichnen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

Die "Erkenntnis" haben Sie exklusiv.

In einem Strafverfahren geht es um die Auslegung der Gesetze unter Berücksichtigung der Grundrechte und - wenn es keine Präzedenzfälle gibt so wie hier - auch um die Beurteilung in der juristischen Fachliteratur.

Den Rest können Sie in der Urteilbegründung des LG Köln lesen.

Die gesellschaftlichen Gräben haben die religiösen Extremisten aufgerissen, um ihren schleichenden Machtverlust zu verlangsamen. Das war nicht grenzdebil, sondern perfide.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

FAZ-Gastbeitrag zur Beschneidung:

Freiheit ist wichtiger als Tradition
Trotz Verständnis für die Sensibilität hinsichtlich des jüdischen Lebens überrascht mich, dass die Sorge um die Religionsfreiheit und das elterliche Fürsorgerecht die Debatte derart dominieren. Das Kindeswohl als universell geltendes Menschenrecht sowie das Verhältnis des säkularen Staates zu den Religionsgemeinschaften finden dagegen nicht ausreichend Berücksichtigung.

Sollte es den Religionsgemeinschaften in einem modernen und säkularen Staat nicht zumutbar sein, ihre Traditionen zu überdenken und gegebenenfalls unserer verfassungsmäßigen Ordnung anzupassen? Bestimmen nicht die Grundfreiheiten und Grundrechte die Regeln für das Zusammenleben in unserer heterogenen Gesellschaft anstatt Traditionen und Bräuche?
...
In einem säkularen Rechtsstaat dürfen nicht die Religionen die universell gültigen Menschenrechte bestimmen. Religionsfreiheit ist kein Obergrundrecht, sondern ein Teil der Glaubensfreiheit. Der Artikel 2 unseres Grundgesetzes gewährt jedem Individuum ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und freie persönliche Entfaltung. Dies darf nicht zur Disposition gestellt werden.
Memet Kilic ist Sprecher der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ für Migrations- und Integrationspolitik.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold » Do 22. Nov 2012, 14:08 hat geschrieben:
Entsprechend des GG ART 5 muss sich das Gericht meine Meinung zu diesem Urteil gefallen lassen, wobei meine Meinung immer noch die Würde des Menschen per se wahrt, im Gegensatz zu den "Diskutierenden", die Beschnittene als Verstümmelte, Amputierte und Schlimmeres, was ich mich weigere zu schreiben und deren Eltern als Kinderschänder, -verstümmler, etc. bezeichnet.
Absolut richtig! Man gibt vor, dass es einem nur um die Grundrechte ginge, aber in der Art und Weise, wie sie das tun, widersprechen sie permanent dem Geist, der diesen Gesetzen und Normen zugrunde liegt. So ein widersprüchliches (und entlarvendes) Verhalten macht in der Tat nicht einen besonders intelligenten Eindruck.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Jekyll »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 13:19 hat geschrieben: Das Pimmelchen der Kleinen, die beschnitten werden sollen, hat normalerweise nicht die Größe eines Pferdepenis, lieber Kamerad. Und der Trick, Innen- und Außenfläche zu addieren, um auf Handtellergröße zu kommen, ist ja wohl nicht dein Ernst.
:thumbup: :D
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Jekyll »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:45 hat geschrieben: Wenn man keine Argumente hat, muss man eben beleidigen.

Ganz großer Sport, kannst stolz auf dich sein!
Daher also deine vielen beleidigenden ad hominem-Äußerungen über die geistige und körperliche Verfassung deiner Mitdiskutanten ("Alzheimer", "...so viel Dummheit", "Mikropenis"...). Nein, das ist kein großer Sport, sondern eher schlechter Diskussionstil, was du da machst.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Bukowski

Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Bukowski »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:16 hat geschrieben:
Die gesellschaftlichen Gräben haben die religiösen Extremisten aufgerissen, um ihren schleichenden Machtverlust zu verlangsamen.
Ahhhh - da läuft er ja wieder, der Hase! :thumbup:

dabei hatte der Hase so schön versucht, sich hinter dem freundlich blühendem Busch der Kinderrechte zu verstecken.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

Jekyll » Do 22. Nov 2012, 13:37 hat geschrieben:Daher also deine vielen beleidigenden ad hominem-Äußerungen über die geistige und körperliche Verfassung deiner Mitdiskutanten ("Alzheimer", "...so viel Dummheit", "Mikropenis"...). Nein, das ist kein großer Sport, sondern eher schlechter Diskussionstil, was du da machst.
und das noch ohne Ahnung, dass alle Gesetze durch den Bundesrat muessen und alle Gesetze mit 2/3 Mehrheit durch den Bundesrat gestoppt werden koennen :D (einige koennen schon mit einfacher Mehrheit gestoppt werden)....
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von obk »

chianti » Do 22. Nov 2012, 12:11 hat geschrieben:Leser wissenschaftlicher Veröffentlichungen:
Hallo

Nö; einer, der Begründungen da anlegt, wo es ihm in den Kram und sein - eher kleines - Weltbild passt. :p

MfG
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von obk »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:16 hat geschrieben: Die gesellschaftlichen Gräben haben die religiösen Extremisten aufgerissen, um ihren schleichenden Machtverlust zu verlangsamen. Das war nicht grenzdebil, sondern perfide.
Hallo

Na; Feindbild pflegen? Spar Dir also Dein Gebrabbel von Kinderrechten! :cool:

MfG
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:16 hat geschrieben:
Die gesellschaftlichen Gräben haben die religiösen Extremisten aufgerissen, um ihren schleichenden Machtverlust zu verlangsamen.
aha!
wer sind denn diese religiosen Extremisten, die die gesellschaftlichen Graeben aufgerissen haben?

meine Sie damit die Juden, die ihre Jungen beschneiden lassen?
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

„Beschneidung wird nicht hinterfragt“ (WAZ)

Önder Özgeday leidet darunter, dass er als zehnjähriges Kind beschnitten wurde. Erst später merkte er, was ihm genommen wurde.
„Es ist ein Schock, wenn man bei anderen sieht, wie es anders sein kann.“ Er bekam psychische Probleme, das Verhältnis zu seinen Eltern und zu seiner Herkunftskultur litt und ging schließlich in die Brüche.
Es mache ihn wütend und verletze ihn, „wenn die Beschneidung in der Öffentlichkeit bagatellisiert und gesagt wird, es sei das Recht der Eltern, darüber zu entscheiden.“
Er ist von der Unrechtmäßigkeit der Beschneidung überzeugt. Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit steht für ihn über dem der freien Religionsausübung. „Warum hatte ich dieses Recht nicht?“
In der aktuellen Debatte um die Beschneidung würde diese zudem instrumentalisiert: „Es ist die falsche Debatte. Es geht gar nicht um das Wohl der Kinder, sondern um die Ausübung der Religion.“
... viele Eltern würden sich gegen die Beschneidung entscheiden, wenn sie genug darüber wüssten. Seine Eltern wussten nicht genug, sagt Önder Özgeday. Doch seitdem sie das eingesehen hätten, nähere man sich wieder an. Die seelischen Schäden werden gerade repariert, mit den körperlichen Folgen der Beschneidung wird Önder Özgeday für immer leben müssen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pikant » Do 22. Nov 2012, 13:52 hat geschrieben: wer sind denn diese religiosen Extremisten, die die gesellschaftlichen Graeben aufgerissen haben?
meine Sie damit die Juden, die ihre Jungen beschneiden lassen?
Nein ich meine die ultraorthodoxen Religionsfunktionäre, die nur eine Minderheit der Juden in Deutschland vertreten und die von Antisemitismus schreien, wenn ein Gericht einem Neugeborenen Grundrechte zubilligt.

Und ich meine die christlichen Religionsfunktionäre, die von "Religionsfeindlichkeit" faseln, wenn es um Verstümmelungen im Genitalbereich geht.

Übrigens ist Verstümmelung der korrekte medizinische und juristische Begriff, wenn einem Menschen ein funktionsfähiger, nicht erkrankter Körperteil ohne seine Einwilligung weggeschnitten wird.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Dampflok94 »

Amun Ra » Mi 21. Nov 2012, 11:45 hat geschrieben: Und ich toleriere deine Meinung, auch wenn ich weiss das ich Recht habe und du nicht... :p ;) :D
Auch wenn an der Bemerkung viele Smileys angehängt sind, beschreibt er doch ein Problem. Es geht nicht ums Recht haben. Niemand hat hier Recht und Unrecht. Es geht um eine moralisch-ethische Entscheidung. Nicht um ein mathematisches Problem.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

http://www.bundestag.de/presse/hib/2012 ... 33/02.html
Überfraktioneller Gesetzentwurf zur Beschneidung
Recht/Gesetzentwurf - 21.11.2012
Berlin: (hib/VER) 66 Mitglieder der Oppositionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben einen gemeinsamen Gesetzentwurf „über den Umfang der Personensorge und die Rechte des männlichen Kindes bei einer Beschneidung“ (17/11430) in den Bundestag eingebracht. Dieser orientiere sich daran, dass die körperliche Unversehrtheit des Kindes ein hohes, verfassungsrechtlich geschütztes Gut sei. Damit folge die Gesetzesinitiative dem Leitbild des Kindes als Träger von Grundrechten, wie es vom Bundesverfassungsgericht und den Vereinten Nationen in der Kinderrechtskonvention geprägt worden sei, heißt es in der Vorlage weiter.

Der Entwurf sieht vor, im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) klarzustellen, dass die Personensorge der Eltern grundsätzlich auch das Recht umfasse, bei Einhaltung bestimmter Anforderungen in eine nicht medizinisch veranlasste Beschneidung ihres Sohnes einzuwilligen. Voraussetzung dafür sei „wegen der Schwere und Irreversibilität des Eingriffs“ die Einwilligung des „einsichts- und urteilsfähigen Sohnes“, der das 14. Lebensjahr vollendet haben müsse. Die Beschneidung solle nur von einer Ärztin oder einem Arzt „mit der Befähigung zum Facharzt für Kinderchirurgie oder Urologie“ vorgenommen werden dürfen.

Die Abgeordneten weisen in dem Gesetzentwurf ferner darauf hin, dass die Beschneidung sowohl in der juristischen, als auch in der medizinischen Fachliteratur tendenziell als rechtswidrige Körperverletzung bewertet werde. Sie wollen Rechtssicherheit schaffen, und zwar „unter Berücksichtigung und Abwägung verschiedener grundgesetzlich geschützter Rechtsgüter, insbesondere des Schutzes der körperlichen Unversehrtheit der minderjährigen Jungen, des Erziehungsrechts der Eltern, welches auf das Kindeswohl verpflichtet ist, und der Religionsfreiheit“.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » Do 22. Nov 2012, 14:11 hat geschrieben: Auch wenn an der Bemerkung viele Smileys angehängt sind, beschreibt er doch ein Problem. Es geht nicht ums Recht haben. Niemand hat hier Recht und Unrecht. Es geht um eine moralisch-ethische Entscheidung. Nicht um ein mathematisches Problem.
so ist es!
Bukowski

Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Bukowski »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:58 hat geschrieben:Nein ich meine die ultraorthodoxen Religionsfunktionäre, die nur eine Minderheit der Juden in Deutschland vertreten und die von Antisemitismus schreien, wenn ein Gericht einem Neugeborenen Grundrechte zubilligt.
Ahh ja, die meinst Du. die Frau Knobloch - eine Extremistin. - Und die haben so viel MACHT, und haben Angst, dass sie schwindet, aha. !
Die muslimischen Verbände (also die, laut gewisser Zeitgenossen bald mit ihren Kopftüchern und Moscheen unser Lasd übernehmen werden) - haben die eigentlich auch Macht, die zu schwinden droht?

Und noch einmal:
Es lassen sich - bis auf einen winzigen Prozentteil - ALLE Juden beschneiden, ob reform oder orthodox oder Atheist.
Bei den Muslimen ist der Prozentteil der Nicht - Beschnittenen etwa bei 0.
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relativ
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von relativ »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:53 hat geschrieben:„Beschneidung wird nicht hinterfragt“ (WAZ)

Önder Özgeday leidet darunter, dass er als zehnjähriges Kind beschnitten wurde. Erst später merkte er, was ihm genommen wurde.
Hier mal ein Beispiel ihrer medizinischen Notwendigkeiten und wie laxs damit umgegangen wird, obwohl es doch so so so gefährlich ist:
Aber da haben sie ja überhaupt nix gegen... gelle.
Hallo,

also ich werde es erst einmal versuchen:

Wann war meine “Beschneidung”?

Mit drei Jahren unmittelbar nach Diagnose durch den Kinderarzt, Vorhaut ging angeblich nicht vollständig und leicht genug zurück, Diagnose “überlange Vorhaut” und “wiederkehrende Phimose”. Überweisung an die Chirurgie eines Krankenhauses zur ambulanten Operation “radikale Circumcision/komplette Beschneidung” mit der Plastibelltechnik, OP schon knapp drei Wochen nach Diagnose. Meine Meinung und Einstellung dazu war komplett gleichgültig, “es mußte sein”, also wurde es gemacht. Es ging komplett über meinen Kopf hinweg, es wurde entschieden, auch gleich schon der OP-Termin durch den Kinderarzt, der diesen gleich nach Indikation und Therapieanweisung als “Service” mit dem Krankenhaus vereinbarte. Da kam ich nicht mehr raus. Was genau gemacht werden sollte, war mir auch nicht klar, etwas an der vorderen Haut an der Spitze, aber nichts Großes, nur ein kleiner Eingriff, was immer das zu bedeuten hatte. Was Beschneidung wirklich bedeutete (also in meinem Fall die komplette Entfernung der Vorhaut) und was man wirklich mit meinem Penis machen würde, habe ich nicht im geringsten geahnt. Es hätte aber nichts genutzt, wie hätte ich mich wehren können? Es war alles ausgemacht und geplant worden.

Wie habe ich die “Beschneidung” erlebt?

Komplette Überrumpelung, da alles sehr schnell ging von der Diagnose bis zur Voruntersuchung und zum Operationstermin. Ungeheure Machtdemonstration der riesigen Maschinerie Krankenhaus und Ärzte, gegen die ein kleiner Junge komplett machtlos ist. Er kann sich nur noch fügen und eben alles geschehen lassen. Fließbandabfertigung bei Voruntersuchung und Beschneidung selbst, alles mußte sehr schnell gehen, Voruntersuchung, am OP-Tag, Vorbereitung, Narkose, Aufwachen, Entlassung. Ich habe nur meinen Körper hingegeben, damit das Personal etwas mit ihm machen konnte. Was genau, das war mir erst hinter der Operation klar, als ich meinen Penis zum ersten Mal danach sah. Ich hatte ihn zuerst nicht wiedererkannt, so groß war der Unterschied vor und nach der Beschneidung.

Gab es Probleme? Z.B. bei der Heilung?

Plastibellring nach der Operation sehr schmerzhaft über Stunden, erträglich über Tage, bis zum Abfallen des Ringes scheinbar endlose Zeit (6 Tage mit Ring auf der Eichel), sehr lange Wundheilung der Narben und der wunden Haut der Eichel, des kleinen Vorhautrestes und der Beschneidungsnarbe rundherum nach der Beschneidung. Der Plastibellring mit seinem Kunststoff brannte wie Feuer auf der wunden Eichel. Das Wasserlassen brannte anfangs wie Tausende von Nadeln in der Harnröhre, wurde von Tag zu Tag besser. Gewöhnung an die freiliegende Eichel sehr langwierig über Monate. Bestimmte Unterwäsche war weniger unangenehm als andere.

Wie wurde ich versorgt?

Ambulante Nachversorgung, Kontrollen immer wieder durch den Kinderarzt. Soweit in Ordnung, aber sehr peinlich, den frisch beschnittenen Penis ständig herzeigen zu müssen, v.a. wenn auch an der Resthaut gezogen wurde zur Untersuchung, ob genug entfernt wurde.

Wurde ich mit Schmerzen o.ä. ernstgenommen?

Schmerzen sind normal bei dieser Operation, diese gehen vorbei, wurde wiederholt gesagt.

Welche Folgen hat meine “Beschneidung” bis jetzt?

Ein Leben ohne Vorhaut mit allen Vor- und Nachteilen wie aus der bekannten Literatur ersichtlich, siehe dort. In Europa Außenseitertum als beschnittener Junge und Mann, Hänseleien in der Schule etc.Wink In den USA genau andersrum.

In der Pubertät dann die Erkenntnis, daß das “Bedienen” meines beschnittenen Penis ohne “Hilfsmittel” wie Gleitsubstanzen etc. nur sehr schwer möglich ist. Nicht unmöglich, aber den Preis dafür zahlte ich sehr schnell mit Wundsein der entsprechenden Hautregionen. Meine Partnerinnen gingen dann sehr schnell zu anderen Techniken über, weil ihnen das “Bedienen” ebenfalls zu mühsam war.

Edit: Übrigens der Junge lebt noch. :s
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

Bukowski » Do 22. Nov 2012, 14:36 hat geschrieben:
Ahh ja, die meinst Du. die Frau Knoloch - eine Extremistin. - Und die haben so viel MACHT, und haben Angst, dass sie schwindet, aha. !
Die muslimischen Verbände (also die, laut gewisser Zeitgenossen bald mit ihren Kopftüchern und Moscheen unser Lasd übernehmen werden) - haben die eigentlich auch Macht, die zu schwinden droht?

Und noch einmal:
Es lassen sich - bis auf einen winzigen Prozentteil - ALLE Juden beschneiden, ob reform oder orthodox oder Atheist.
Bei den Muslimen ist der Prozentteil der Nicht - Beschnittenen etwa bei 0.
das sind ja pure Infos!

wenn man Beschneidungen in Deutschland unter Strafe stellt, kann man erfolgreich die Juden und Muslime in Deutschland verringern - das ist ein Nebeneffekt, die viele unausgesprochen im Hinterkopf haben - diese boesen Funktionaere der Verbaende haben darauf hingewiesen.........
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von obk »

chianti » Do 22. Nov 2012, 13:58 hat geschrieben:Nein ich meine die ultraorthodoxen Religionsfunktionäre, die nur eine Minderheit der Juden in Deutschland vertreten und die von Antisemitismus schreien, wenn ein Gericht einem Neugeborenen Grundrechte zubilligt.

Und ich meine die christlichen Religionsfunktionäre, die von "Religionsfeindlichkeit" faseln, wenn es um Verstümmelungen im Genitalbereich geht.
Hallo

Nur mal so nebenbei: Deine Feindbilder lassen erkennen, WARUM Du Begründungen willkürlich anlegst. :p Immer wieder schön: Verschwörungstheoretiker. :p

MfG
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von relativ »

pikant » Do 22. Nov 2012, 14:45 hat geschrieben:
das sind ja pure Infos!

wenn man Beschneidungen in Deutschland unter Strafe stellt, kann man erfolgreich die Juden und Muslime in Deutschland verringern - das ist ein Nebeneffekt, die viele unausgesprochen im Hinterkopf haben - diese boesen Funktionaere der Verbaende haben darauf hingewiesen.........
Man braucht ja kein Prophet zu sein um festzustellen, daß die selbe Intention auch hier im Forum einige Dikutanten trägt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von schelm »

pittbull » Do 22. Nov 2012, 11:17 hat geschrieben:
Männliche Beschneidung ist mit weiblicher Genitalverstümmelung nicht vergleichbar. Dein Argument ist daher ungültig.
Man mag diese saudoofe Provokation nicht mehr lesen.

Freundliche Grüsse, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

Bukowski » Do 22. Nov 2012, 14:36 hat geschrieben:Ahh ja, die meinst Du. die Frau Knoloch - eine Extremistin.
Frau Knobloch ist schon seit Jahren nicht mehr im Zentralrat der Juden in Deutschland mehr.

Schade, dass du so schlecht Bescheid weißt.
Bukowski » Do 22. Nov 2012, 14:36 hat geschrieben: Und die haben so viel MACHT, und haben Angst, dass sie schwindet
alles lesen, Schätzchen - kann doch nicht so schwer sein:
chianti hat geschrieben:Und ich meine die christlichen Religionsfunktionäre,
Bukowski » Do 22. Nov 2012, 14:36 hat geschrieben:Es lassen sich - bis auf einen winzigen Prozentteil - ALLE Juden beschneiden, ob reform oder orthodox oder Atheist.
Schwachsinn. In Deutschland sind nur etwa 20% aller männlichen Juden beschnitten.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Zed »

schelm » Do 22. Nov 2012, 14:57 hat geschrieben: Man mag diese saudoofe Provokation nicht mehr lesen.

Freundliche Grüsse, schelm

Diese Ignoranz gegenüber belegbaren Tatsachen wird wirklich zunehmend nerviger.


Der Artikel von faz.net, den Chianti bereits zuvor verlinkte, ist äußerst lesenswert:



"In nur einem europäischen Staat - Schweden - gibt es seit 2001 gesetzliche Regelungen zur Beschneidung von Jungen. Wie wir aus Schweden lernen, wird die gesellschaftliche Diskussion mit einer gesetzlichen Regelung nicht gezügelt. Insbesondere fordert der Vorsitzende des schwedischen Ethikkomitees im Kinderärzteverband ein generelles Verbot der nichtmedizinisch indizierten Beschneidung.

Im Frühjahr 2012 hat die finnische Justizministerin Bedarf angemeldet, Beschneidungen in Finnland unter strenge Voraussetzungen zu stellen. Nachdem im Mai 2012 ein zwei Wochen alter Säugling an den Folgen einer rituellen Beschneidung starb, entfachte sich in Norwegen die politische Diskussion über dieses Thema. Mittlerweile fordern die Mitglieder der norwegischen Koalitionspartei Senterpartiet, religiöse Beschneidungen zu verbieten. In Dänemark dürfen Eingriffe seit 2005 nur nach Aufklärung über die Risiken durch einen Arzt oder in Anwesenheit eines Arztes durchgeführt werden. Auch in Großbritannien sind die Diskussionen nicht verstummt. In der Rechtswissenschaft wird die Beschneidung zunehmend als Verstoß gegen die europäische Menschenrechtskonvention wahrgenommen.
Beschneidung entspricht nicht dem Interesse des Kindes

In Österreich fällt die Beschneidung unter Ärztevorbehalt. In der Schweiz wurde zwar lediglich die Verletzung der weiblichen Genitalien unter Strafe gestellt. Jedoch läuft gerade eine lebhafte Diskussion darüber, unter welchen Bedingungen die männliche Beschneidung als Straftat verfolgt werden sollte. Uneins sind sich RechtswissenschaftlerInnen bei der Frage, ob die Einwilligung der Eltern die Körperverletzung rechtfertigen kann und ob das Merkmal der „Wehrlosigkeit“ erfüllt ist.

In den Niederlanden wurde ein erstinstanzliches Gericht im Jahr 2007 gerügt, weil es versäumt hatte, zu begründen, warum die Beschneidung nicht als eine schwere Form der Körperverletzung angesehen werden könne (Verstoß gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention). Im gleichen Jahr hat ein Kinderrichter der Rechtbank Zutphen festgehalten, dass die Beschneidung nicht dem Interesse des Kindes entspreche, weil der Eingriff medizinisch nicht notwendig und unumkehrbar sei."
Zuletzt geändert von Zed am Donnerstag 22. November 2012, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von relativ »

Zed » Do 22. Nov 2012, 15:00 hat geschrieben:

Diese Ignoranz gegenüber belegbaren Tatsachen wird wirklich zunehmend nerviger.
Je länger man sich sowas einredet, um so wahrer wird wahrscheinlich auch. :p
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

pikant » Do 22. Nov 2012, 14:45 hat geschrieben:
wenn man Beschneidungen in Deutschland unter Strafe stellt, kann man erfolgreich die Juden und Muslime in Deutschland verringern - das ist ein Nebeneffekt, die viele unausgesprochen im Hinterkopf haben - diese boesen Funktionaere der Verbaende haben darauf hingewiesen.........
relativ » Do 22. Nov 2012, 14:50 hat geschrieben: Man braucht ja kein Prophet zu sein um festzustellen, daß die selbe Intention auch hier im Forum einige Dikutanten trägt.
Ist doch schön wie die Antisemitismus-Verschwörungstheoretiker aus ihren Löchern kriechen, wenn man nur daran erinnert, wer die Totschlagargumente in die Diskussion eingebracht hat, um die Debatte über Grundrechte der Kinder abzuwürgen.

Dazu die völlig hirnlose These, Eltern würden weniger Kinder gebären, wenn sie mit der Beschneidung warten müssten, bis es kein Zwang mehr ist.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von relativ »

chianti » Do 22. Nov 2012, 15:04 hat geschrieben:
Ist doch schön wie die Antisemitismus-Verschwörungstheoretiker aus ihren Löchern kriechen, wenn man nur daran erinnert, wer die Totschlagargumente in die Diskussion eingebracht hat, um die Debatte über Grundrechte der Kinder abzuwürgen.

Dazu die völlig hirnlose These, Eltern würden weniger Kinder gebären, wenn sie mit der Beschneidung warten müssten, bis es kein Zwang mehr ist.
Man braucht doch nur aufmerksam lesen,ist nicht ihre Sache ich weiss, aber da erfährt man persönlich so einiges über die Intention so mancher Diskutanten.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

relativ » Do 22. Nov 2012, 14:41 hat geschrieben: Hier mal ein Beispiel ihrer medizinischen Notwendigkeiten und wie laxs damit umgegangen wird, obwohl es doch so so so gefährlich ist
Guten Morgen!

Schon aufgewacht?

Die Gefahr von Komplikationen ist nur deshalb gerechtfertigt, wenn der Eingriff medizinisch notwendig ist.

Das ist beim Sünnet und der Brit Mila nicht der Fall - also auch keine Rechtfertigung für das Risiko.

Jetzt kapiert?
relativ » Do 22. Nov 2012, 14:41 hat geschrieben:Aber da haben sie ja überhaupt nix gegen... gelle.
Mit drei Jahren unmittelbar nach Diagnose durch den Kinderarzt, Vorhaut ging angeblich nicht vollständig und leicht genug zurück, Diagnose “überlange Vorhaut” und “wiederkehrende Phimose”.
Ich habe sehr wohl etwas gegen solche Schnellschussdiagnosen, die nicht den Behandlungsrichtlinien von Phimose entsprechen.

Eine nicht retrahierbare Vorhaut ist bis ins Teenageralter nicht behandlungsbedürftig und im Vorschulalter völlig normal.

Nach heutigen Maßstäben war das eine klare Fehldiagnose - die nun aber komplett unkontrolliert gestellt werden können soll.

Doktor denkt sich: ich bräuchte mal wieder einen neuen Mercedes ... hm, was tun? Ah, ich empfehle den Eltern grundsätzlich eine Beschneidung. Wenn ich denen eine am Tag aus dem Kreuz leiern kann, habe ich in einem Jahr die 50.000 zusammen.

In der Pubertät dann die Erkenntnis, daß das “Bedienen” meines beschnittenen Penis ohne “Hilfsmittel” wie Gleitsubstanzen etc. nur sehr schwer möglich ist. Nicht unmöglich, aber den Preis dafür zahlte ich sehr schnell mit Wundsein der entsprechenden Hautregionen. Meine Partnerinnen gingen dann sehr schnell zu anderen Techniken über, weil ihnen das “Bedienen” ebenfalls zu mühsam war.
relativ » Do 22. Nov 2012, 14:41 hat geschrieben:Übrigens der Junge lebt noch. :s
Leider mit einer unnötigerweise eingeschränkten Sexualität.

Traurig, wird aber in unserer Komikernation wegen des tollen Gesetzentwurfs bald öfter vorkommen, dass an Kindern wie an Thujahecken herumgeschnippelt wird.
Zuletzt geändert von chianti am Donnerstag 22. November 2012, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von chianti »

relativ » Do 22. Nov 2012, 15:08 hat geschrieben:die Intention so mancher Diskutanten.
Die Wahrheit über den Verlauf der öffentlichen Debatte passt wohl nicht in Ihr Weltbild?

Kinderrechte mit Totschlagargumenten niederzuknüppeln ist unanständig - und es wurde gleich in den ersten Tagen nach Veröffentlichung des Urteils gemacht.
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