BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

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Lomond
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BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Lomond »

BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Jawollja - sie dürfen es!
Richter können nichts machen

Ärzte-Bestechung ist völlig legal

Sie sind die schwarzen Schafe unter den Göttern in Weiß: korrupte Ärzte. Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs sind sie auch weiterhin fein raus, denn sie können sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen. Dies zu ändern sei allein Sache des Gesetzgebers. Die Opposition fordert entsprechende Gesetzesinitiativen.

Kassenärzte, die für die Verordnung von Arzneimitteln Geschenke von Pharma-Unternehmen entgegennehmen, machen sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar. Das entschied der Große Strafsenat des Bundesgerichtshofs. Beifall fand die BGH-Entscheidung bei den Ärzten. Dagegen forderten Oppositionspolitiker und Krankenkassen rasch ein Anti-Korruptionsgesetz für Mediziner.
http://www.n-tv.de/politik/Aerzte-Beste ... 62536.html
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Vielleicht dachten die Richter,
das gehöre in diesem Fall zum Berufsethos.
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Lomond
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Lomond »

:D :thumbup:
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Amun Ra
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Amun Ra »

Warum auch sollten ausgerechnet Ärzte nicht korrupt sein dürfen? Solange es sich bei Ärzten nicht um Beamte handelt sehe ich keinen Grund warum man diese sich nicht auch bestechen lassen sollten*.

*Im Rahmen der ärztlichen Ethik selbstverständlich (die in Deutschland zwar leider nicht mehr beeidet werden muss, menes Erachtens nach aber dennoch vollumfänglich gelten sollte).
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Umetarek
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Amun Ra » Di 26. Jun 2012, 10:03 hat geschrieben:Warum auch sollten ausgerechnet Ärzte nicht korrupt sein dürfen? Solange es sich bei Ärzten nicht um Beamte handelt sehe ich keinen Grund warum man diese sich nicht auch bestechen lassen sollten*.

*Im Rahmen der ärztlichen Ethik selbstverständlich (die in Deutschland zwar leider nicht mehr beeidet werden muss, menes Erachtens nach aber dennoch vollumfänglich gelten sollte).
Die Argumentation der Richter ist ziemlich sinnfrei! Was bringt einem eine freie Ärztewahl, wenn man nicht weiß welcher Arzt korrupt ist? Freiwillig werden sies mir nicht mitteilen :|
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von yogi61 »

Zunächst einmal muss der Rat eines Pharmareferenten für sein Produkt ja nicht schlecht sein. und das Geld für die Ärtzte stammt aus dem Marketing-Etat und es würde sonst eben anders eingesetzt werden. Nebenbei bemerkt, sind die meisten Ärzte heute gar nicht mehr in der Lage sich laufend mit neuen Wirkstoffen auseinanderzusetzen und auf den neusten Stand zu bringen.
Zuletzt geändert von yogi61 am Dienstag 26. Juni 2012, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von yogi61 »

Umetarek » Di 26. Jun 2012, 10:08 hat geschrieben: Die Argumentation der Richter ist ziemlich sinnfrei! Was bringt einem eine freie Ärztewahl, wenn man nicht weiß welcher Arzt korrupt ist? Freiwillig werden sies mir nicht mitteilen :|
Wo siehst Du dabei negative Auswirkungen für Dich als Patient?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Dampflok94 »

Ganz so einfach wie es die Überschrift suggeriert, ist die Sache nun auch wieder nicht. Nach dem Standesrecht der Ärzte sieht die Sache ganz anders aus. Der BGH hatte jedoch ein Urteil zum Strafrecht zu fällen. Wenn ein Arzt gegen das Standesrecht verstößt hat das eben andere Konsequenzen.
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Amun Ra
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Amun Ra »

Umetarek » Di 26. Jun 2012, 10:08 hat geschrieben:Die Argumentation der Richter ist ziemlich sinnfrei! Was bringt einem eine freie Ärztewahl, wenn man nicht weiß welcher Arzt korrupt ist? Freiwillig werden sies mir nicht mitteilen :|
Ich wähle die Ärzte die wir besuchen danach aus wie gut sie ihre Arbeit machen und nicht von wem sie Bakschisch beziehen. Mir ist es egal ob mein Hausarzt jetzt von Pharmaunternehmen xyz oder von Pharmaunternehmen zxy gefüttert wird, oder vielleicht sogar die Verkörperung der Unbestechlichkeit darstellen sollte und sich von niemandem bestechen lässt (was es eh nicht geben wird, vereinzelte Idealisten eventuell), solange er als Arzt genau das tut was ich von ihm erwarte: mich schnellstmöglich wieder gesund machen.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von yogi61 »

Dampflok94 » Di 26. Jun 2012, 10:32 hat geschrieben:Ganz so einfach wie es die Überschrift suggeriert, ist die Sache nun auch wieder nicht. Nach dem Standesrecht der Ärzte sieht die Sache ganz anders aus. Der BGH hatte jedoch ein Urteil zum Strafrecht zu fällen. Wenn ein Arzt gegen das Standesrecht verstößt hat das eben andere Konsequenzen.
Eben, allerdings muss man nicht glauben, dass die Bundesärztekammer willens ist hier Verfehlungen gegen das Standesrecht zu sehen, denn die Ärztekammer weiss,dass diese Praxis seit Jahrzehnten üblich ist, denn schliesslich leben die nicht auf dem Mond. Wenn der eine oder andere Arzt statt einer Reise auf die Malediven oder einer Rolex heute Bargeld bevorzugt, dann mag das nicht ganz so elegant wie in der Vergangenheit sein, ändert aber erst einmal nur etwas daran,wie man das Geld aus dem Werbeetat einsetzt.
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Gutmensch
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Gutmensch »

Jeder darf Geschenke erhalten, Ärzte auch!

Richter freuen sich schon immer seit es ihren Berufszweig gibt über die Geschenke, die sie zufälligerweise immer vor und nach Urteilsverkündung erhalten. :D
Zuletzt geändert von Gutmensch am Dienstag 26. Juni 2012, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von ToughDaddy »

Amun Ra » Di 26. Jun 2012, 10:48 hat geschrieben: Ich wähle die Ärzte die wir besuchen danach aus wie gut sie ihre Arbeit machen und nicht von wem sie Bakschisch beziehen. Mir ist es egal ob mein Hausarzt jetzt von Pharmaunternehmen xyz oder von Pharmaunternehmen zxy gefüttert wird, oder vielleicht sogar die Verkörperung der Unbestechlichkeit darstellen sollte und sich von niemandem bestechen lässt (was es eh nicht geben wird, vereinzelte Idealisten eventuell), solange er als Arzt genau das tut was ich von ihm erwarte: mich schnellstmöglich wieder gesund machen.
Jupp anders suche ich mir den Hausarzt auch nicht aus. Hinzu kommt noch, dass ich ihm/ihr Vertrauen kann bzgl. der Behandlung.
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Lomond
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Lomond »

Gutmensch » Di 26. Jun 2012, 10:56 hat geschrieben:
Richter freuen sich schon immer seit es ihren Berufszweig gibt über die Geschenke, die sie zufälligerweise immer vor und nach Urteilsverkündung erhalten. :D

;) :cool: :D :thumbup:
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Camarasaurus »

yogi61 » Di 26. Jun 2012, 09:23 hat geschrieben:Zunächst einmal muss der Rat eines Pharmareferenten für sein Produkt ja nicht schlecht sein.
Es geht ja nicht um den Rat des Referenten, sondern um seine wertvollen Mitbringsel. Mal ne nette Reise nach Italien, verbunden mit der Erwartung, der Doc möge fortan hauptsächlich nur noch die Produkte dieses Konzerns verschreiben. Sicher kann das Produkt trotz der Reise gut sein. Nur wissen kann man es nicht bei massiver Beeinflussung. Es bleibt immer ein Verdacht und für alle Beteiligten wäre es besser, dieser Verdacht würde erst gar nicht entstehen.
und das Geld für die Ärtzte stammt aus dem Marketing-Etat und es würde sonst eben anders eingesetzt werden.
Ja, genau. Das wäre doch prima, wenn das Geld aus dem Marketing-Etat anders eingesetzt würde. Z.B. um die Produkte billiger zu machen und die Kassen zu entlasten.
Nebenbei bemerkt, sind die meisten Ärzte heute gar nicht mehr in der Lage sich laufend mit neuen Wirkstoffen auseinanderzusetzen und auf den neusten Stand zu bringen.
Dann sollen sie ihre Zulassung zurückgeben. Meines Wissens sind Ärzte sogar (gesetzlich) verpflichtet, sich laufend fortzubilden.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von yogi61 »

Camarasaurus » Di 26. Jun 2012, 23:34 hat geschrieben: Es geht ja nicht um den Rat des Referenten, sondern um seine wertvollen Mitbringsel. Mal ne nette Reise nach Italien, verbunden mit der Erwartung, der Doc möge fortan hauptsächlich nur noch die Produkte dieses Konzerns verschreiben. Sicher kann das Produkt trotz der Reise gut sein. Nur wissen kann man es nicht bei massiver Beeinflussung. Es bleibt immer ein Verdacht und für alle Beteiligten wäre es besser, dieser Verdacht würde erst gar nicht entstehen.


Ja, genau. Das wäre doch prima, wenn das Geld aus dem Marketing-Etat anders eingesetzt würde. Z.B. um die Produkte billiger zu machen und die Kassen zu entlasten.


Dann sollen sie ihre Zulassung zurückgeben. Meines Wissens sind Ärzte sogar (gesetzlich) verpflichtet, sich laufend fortzubilden.

Tut mir leid, aber das ist jetzt ein wenig naiv. Das Geld aus dem Werbeetat eines Pharmakonzerns würde sicher nicht dafür eingesetzt werden das Produkt günstiger abzugeben, es würde in Fernsehspots und Zeitungsanzeigen inverstiert,oder verstärkt an Apotheker gehen.
Natürlich sollte ein Arzt sich weiterbilden, aber er muss nicht zum Pharmakologen mutieren, da verlangst Du etwas viel. Wer glaubst Du eigentlich bietet die Weiterbildungen und Schulungen an, wenn zum Beisspiel ein neuer Wirkstoff auf den Markt kommt? Richtig, es sind die, die diesen neuen Wirkstoff erforscht haben, denn sie sind erst einmal die Einzigen,die über die Wirkungsmechanismen aufklären können.
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Thomas I
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Umetarek » Di 26. Jun 2012, 10:08 hat geschrieben: Die Argumentation der Richter ist ziemlich sinnfrei! Was bringt einem eine freie Ärztewahl, wenn man nicht weiß welcher Arzt korrupt ist? Freiwillig werden sies mir nicht mitteilen :|
Nach der Logik dürfte sich aber niemand irgendetwas mehr schenken lassen. Oder wo ist der Unterschied ob die Pharamindustrie deinem Arzt was schenkt oder die Baustoffindustrie deinem Architekten oder die Saatgutindustrie deinem Gärtner?

Die Argumentation der Richter ist folgerichtig.
Ärzte sind dem Wohle ihrer Patienten verpflichtet und nicht dem (finanziellen) Wohl irgendwelcher Krankenkassen!
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Olifant »

Es wird Zeit, den Ärzten nach gefühlten drei Hungermonaten endlich mal wieder 10 oder 15 Prozent mehr Honorar zu gönnen. Der Verwaltungsaufwand für die Erhebung der einzelnen Zuwendendungen ist doch offensichtlich erheblich gestiegen in den vergangenen Jahren.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 09:08 hat geschrieben:
Nach der Logik dürfte sich aber niemand irgendetwas mehr schenken lassen. Oder wo ist der Unterschied ob die Pharamindustrie deinem Arzt was schenkt oder die Baustoffindustrie deinem Architekten oder die Saatgutindustrie deinem Gärtner?

Die Argumentation der Richter ist folgerichtig.
Ärzte sind dem Wohle ihrer Patienten verpflichtet und nicht dem (finanziellen) Wohl irgendwelcher Krankenkassen!
Es geht ja eher darum, dass eventuell dann nicht unbedingt das beste/günstigste Mittel der Wahl verschrieben wird, sondern das für das man Geld erhalten hat. Und wenn die Krankenkasse Miese macht gehen meine Beiträge hoch, das will ich ehrlich gesagt auch nicht. Klar man sucht sich dann nach Möglichkeit Ärzte, die man persönlich kennt, aber es kennt ja nicht jeder welche.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Olifant »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 09:08 hat geschrieben:
Ärzte sind dem Wohle ihrer Patienten verpflichtet...
Dann sollten sie sin in jeglicher Hinsicht unangreifbar machen und darauf verzichten, Geschenke anzunehmen, die von Lobbyisten natürlich nicht aus purer Nächstenliebe überreicht werden.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von ToughDaddy »

Umetarek » Mi 27. Jun 2012, 09:50 hat geschrieben: Es geht ja eher darum, dass eventuell dann nicht unbedingt das beste/günstigste Mittel der Wahl verschrieben wird, sondern das für das man Geld erhalten hat. Und wenn die Krankenkasse Miese macht gehen meine Beiträge hoch, das will ich ehrlich gesagt auch nicht. Klar man sucht sich dann nach Möglichkeit Ärzte, die man persönlich kennt, aber es kennt ja nicht jeder welche.
Keine Angst, zumindest die gesetzlichen Krankenkassen schreiben das Mittel vor, die richten sich lediglich nach dem Wirkstoff.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Umetarek » Mi 27. Jun 2012, 09:50 hat geschrieben: Es geht ja eher darum, dass eventuell dann nicht unbedingt das beste/günstigste Mittel der Wahl verschrieben wird, sondern das für das man Geld erhalten hat. Und wenn die Krankenkasse Miese macht gehen meine Beiträge hoch, das will ich ehrlich gesagt auch nicht. Klar man sucht sich dann nach Möglichkeit Ärzte, die man persönlich kennt, aber es kennt ja nicht jeder welche.
Und das Problem ist im Prinzip bei den anderen Berufen nicht gegeben?

Man kann das auch umdrehen: Wenn die Ärzte diese Geschenke nicht mehr bekommen und z.B. alle Fortbildungen selber zahlen müssen, dann werden die wohl auch versuchen mehr Geld für die Arbeit am Patienten herauszuschlagen. Das wirkt auf die Beiträge dann nicht unähnlich...
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 10:07 hat geschrieben:
Und das Problem ist im Prinzip bei den anderen Berufen nicht gegeben?

Man kann das auch umdrehen: Wenn die Ärzte diese Geschenke nicht mehr bekommen und z.B. alle Fortbildungen selber zahlen müssen, dann werden die wohl auch versuchen mehr Geld für die Arbeit am Patienten herauszuschlagen. Das wirkt auf die Beiträge dann nicht unähnlich...
Es ging in diesem Fall um eine finanzielle Beteiligung an einem verordneten Medikament, nicht um eine Fortbildung.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Umetarek » Mi 27. Jun 2012, 10:38 hat geschrieben: Es ging in diesem Fall um eine finanzielle Beteiligung an einem verordneten Medikament, nicht um eine Fortbildung.
Sicher - was willst du als nächstes tun? Ärzten verbieten Aktien von Pharmaunternehmen zu kaufen?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 10:39 hat geschrieben:
Sicher - was willst du als nächstes tun? Ärzten verbieten Aktien von Pharmaunternehmen zu kaufen?
Nein, aber wenn sie solche Zuwendungen im Wartezimmer aushängen müßten, hätte ich z.B. nichts dagegen. Dann habe ich wieder die freie Arztwahl.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Tantris »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 10:39 hat geschrieben:
Sicher - was willst du als nächstes tun? Ärzten verbieten Aktien von Pharmaunternehmen zu kaufen?
Anstatt sich behandeln zu lassen, sollte man den ärzten vieleicht einfach so sein gesamtes gehalt überweisen. Ist besser für beide.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Umetarek » Mi 27. Jun 2012, 10:41 hat geschrieben: Nein, aber wenn sie solche Zuwendungen im Wartezimmer aushängen müßten, hätte ich z.B. nichts dagegen. Dann habe ich wieder die freie Arztwahl.
Nun, dann kaufe ich als Arzt Aktien vom Pharamunternehmen X und verschreibe meinen Patienten dann vor allem die Produkte von X.
Wo genau ist der Unterschied zu solchen Zuwendungen?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Thomas I » Mi 27. Jun 2012, 10:47 hat geschrieben:
Nun, dann kaufe ich als Arzt Aktien vom Pharamunternehmen X und verschreibe meinen Patienten dann vor allem die Produkte von X.
Wo genau ist der Unterschied zu solchen Zuwendungen?
Dann muß sowas halt auch öffentlich zugänglich sein, wenn ein Arzt korrupt sein will, darf er ja. Siehst du das nicht problematisch?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Lyren »

Viel schlimmer ist ja meienr Meinung nach, das die Bundestagsabgeordneten bestochen werden
dürfen!
Denn die die müssen ja "parteiisch" sein. Wurde im letzten Herbst erneut bestätigt als linke und grüne das enden wollten...
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Die Menschen sollten sich vom Gedanken lösen,
dass Ärzte grundsätzlich die Fachleute für die eigene
Gesundheit sind. Sie sind halt allzu oft nur die gesetzlich
vorgeschriebene Anlaufstelle, wenn man ein paar Tage
lang arbeitsunfähig ist. Die Rezepte, die sie ausstellen,
sollte man in der Regel in die Mülltonne werfen,
sobald man den gelben Schein in der Tasche hat.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Herr Bert » Mi 27. Jun 2012, 21:25 hat geschrieben:Die Menschen sollten sich vom Gedanken lösen,
dass Ärzte grundsätzlich die Fachleute für die eigene
Gesundheit sind. Sie sind halt allzu oft nur die gesetzlich
vorgeschriebene Anlaufstelle, wenn man ein paar Tage
lang arbeitsunfähig ist. Die Rezepte, die sie ausstellen,
sollte man in der Regel in die Mülltonne werfen,
sobald man den gelben Schein in der Tasche hat.
Langsam irritierst du mich, bist du nicht in ärztlicher Behandlung?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Umetarek » Mittwoch 27. Juni 2012, 21:27 hat geschrieben: Langsam irritierst du mich, bist du nicht in ärztlicher Behandlung?
Ich nutze das System nur noch dort, wo ich aufgrund gesetzlicher Vorgaben
keine andere Wahl habe. Das hat meiner Lebenserwartung zuletzt alles andere
als geschadet.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Umetarek »

Herr Bert » Mi 27. Jun 2012, 21:33 hat geschrieben: Ich nutze das System nur noch dort, wo ich aufgrund gesetzlicher Vorgaben
keine andere Wahl habe. Das hat meiner Lebenserwartung zuletzt alles andere
als geschadet.
Auch beim Zahnarzt? ;)

Du warst nicht mehrfach in einer Klinik? Hab ich mir das eingebildet :?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Nun, mein ehemaliger Chef hat auch immer kleinere oder größere Präsente
zu den Vertragsverhandlungen um die nächsten Aufträge mitgebracht,
die Sekretärin war hier die wichtigste Zielgruppe, weil sie den größten
Einfluss auf die Hormone, und damit die Entscheidungen des Vertragspartners hat.
Allerdings ist das auch erlaubt, man kann solche Geschenke sogar steuerlich
gelten machen. Mein ehemaliger Chef war allerdings primär ein Kaufmann.

Die jüngste richterliche Entscheidung macht klar, dass man den Arzt primär
auch als Kaufmann sieht.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Umetarek » Mittwoch 27. Juni 2012, 21:36 hat geschrieben: Auch beim Zahnarzt? ;)
Ich gehe selten bis nie zum Zahnarzt.
Umetarek » Mittwoch 27. Juni 2012, 21:36 hat geschrieben: Du warst nicht mehrfach in einer Klinik? Hab ich mir das eingebildet :?
Nein. Das widerspricht meiner Aussage aber nicht.
;)
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Helmut III. »

[quote="Lomond » Mo 25. Jun 2012, 20:11"]BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Jawollja - sie dürfen es!

http://www.n-tv.de/politik/Aerzte-Beste ... 62536.html[/quote]


Was ist die Begründung, warum allein der Gesetzgeber dies entscheiden muss?

[quote="yogi61 » Di 26. Jun 2012, 09:23"]Zunächst einmal muss der Rat eines Pharmareferenten für sein Produkt ja nicht schlecht sein. und das Geld für die Ärtzte stammt aus dem Marketing-Etat und es würde sonst eben anders eingesetzt werden. Nebenbei bemerkt, sind die meisten Ärzte heute gar nicht mehr in der Lage sich laufend mit neuen Wirkstoffen auseinanderzusetzen und auf den neusten Stand zu bringen.[/quote]

Es ist doch bekannt, das die neusten Wirkstoffe zu 95 % die alten sind im neuen Kleid. Aber damit lässt sich für die Pharmaindustrie und den Apotheken mehr Geld verdienen.
Umetarek » Di 26. Jun 2012, 09:08 hat geschrieben: Die Argumentation der Richter ist ziemlich sinnfrei! Was bringt einem eine freie Ärztewahl, wenn man nicht weiß welcher Arzt korrupt ist? Freiwillig werden sies mir nicht mitteilen :|
Aber auf der anderen Seite, wenn der Arzt gut ist?
Zuletzt geändert von Helmut III. am Samstag 30. Juni 2012, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit bedeutet selber wählen zu dürfen wessen Sklave man ist.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Umetarek » Mi 27. Jun 2012, 10:52 hat geschrieben: Dann muß sowas halt auch öffentlich zugänglich sein, wenn ein Arzt korrupt sein will, darf er ja. Siehst du das nicht problematisch?
Der Arzt als gläserner Bürger oder wie?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Tantris »

Die überschrift ist eh ungenau. Nicht alle ärzte, sondern nur die niedergelassenen dürfen das.
Bei krankenhausärzten gilt das weiterhin als verbrechen.

Man braucht schon den scharfen verstand eines thomas, um die vernunft dahinter erkennen zu können.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Tantris » Sa 30. Jun 2012, 11:46 hat geschrieben:Die überschrift ist eh ungenau. Nicht alle ärzte, sondern nur die niedergelassenen dürfen das.
Bei krankenhausärzten gilt das weiterhin als verbrechen.

Man braucht schon den scharfen verstand eines thomas, um die vernunft dahinter erkennen zu können.

Bei Krankenhausärzten hängt das wohl vom Arbeitsvertrag ab. So pauschal als Verbrechen kann man das auch da nicht einstufen.

Übrigends: Wer die niedergelassenen Ärzte als Sachwalter der Kassen sieht, der müsste natürlich dann auch nach dem Strafgericht rufen wenn der Patient dem Arzt ein Geschenk macht.
Immerhin könnte das den Arzt ja auch dazu bringen z.B. vom Patienten gewünschte teurere Präparate zu Lasten der Kassen zu verschreiben.
Wollen wir dann am Ende jedes Ömachen das seinem Hausarzt eine Flasche Wein nach erfolgreicher Behandlung anschleppt wegen Korruption vor den Kadi zerren?
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Tantris
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Tantris »

Thomas I » Sa 30. Jun 2012, 11:50 hat geschrieben:

Bei Krankenhausärzten hängt das wohl vom Arbeitsvertrag ab. So pauschal als Verbrechen kann man das auch da nicht einstufen.

Übrigends: Wer die niedergelassenen Ärzte als Sachwalter der Kassen sieht, der müsste natürlich dann auch nach dem Strafgericht rufen wenn der Patient dem Arzt ein Geschenk macht.
Immerhin könnte das den Arzt ja auch dazu bringen z.B. vom Patienten gewünschte teurere Präparate zu Lasten der Kassen zu verschreiben.
Nun, ein arzt ist ja nicht billig. Wer seinen arzt derart hoch beschenkt, dass dieser irgendwas nicht koscheres macht, handelt wohl mit sicherheit illegal.
Wenn es ein konzern an tausenden von ärzten macht, hat das dann wieder eine andere dimension.

Wollen wir dann am Ende jedes Ömachen das seinem Hausarzt eine Flasche Wein nach erfolgreicher Behandlung anschleppt wegen Korruption vor den Kadi zerren?
Nein. Auch der kugeschreiber von der bandagenfirma sollte wohl ok sein.
Erst wenn es um höhen geht, die den typischen empfänger der höchsten akademikergehälter tatsächlich in seinem sicheren urteil beeinträchtigen könnten, dann sollte man nicht mehr wegschauen.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Tantris » Sa 30. Jun 2012, 12:14 hat geschrieben: Nun, ein arzt ist ja nicht billig. Wer seinen arzt derart hoch beschenkt, dass dieser irgendwas nicht koscheres macht, handelt wohl mit sicherheit illegal.
Wie oft kommt es vor das Patienten lieber bei einem gewohnten Medikament bleiben wollen obwohl es ein anderes mit demselben Wirkstoff gibt das preisgünstiger ist? Das ist ja so selten nicht. Ist es da aus medizinischer Sicht oder im Interesse des Patienten unkoscher wenn man dann halt irgendeinen Grund vorschiebt und dem Betroffenen weiterhin das bei ihm bewährte teurere Medikament verschreibt?

Tantris » Sa 30. Jun 2012, 12:14 hat geschrieben: Wenn es ein konzern an tausenden von ärzten macht, hat das dann wieder eine andere dimension.
Wenn ich 18.000 EUR an 1000 Ärzte verteile hat das pro Arzt kaum eine andere Dimension als die gute Flasche Wein...


Nein. Auch der kugeschreiber von der bandagenfirma sollte wohl ok sein.
Erst wenn es um höhen geht, die den typischen empfänger der höchsten akademikergehälter tatsächlich in seinem sicheren urteil beeinträchtigen könnten, dann sollte man nicht mehr wegschauen.
Und von welchen Höhen reden wir da, die den typischen Empfänger der höchsten Akademikergehälter tatsächlich in seinem sicheren Urteil beeinträchtigen könnten?
Zuletzt geändert von Thomas I am Samstag 30. Juni 2012, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Cerberus »

Ich find das gut, dass die Ärzte grünes Licht für Bestechlichkeit bekommen. So haben sie wenigstens einen guten Anreiz auch gesunden Patienten, bzw. generell Patienten, irgendwelche Medikamente zu verschreiben, die sie gar nicht brauchen würden. Ich finde es auch gut, wenn es für einen großen Teil der Blutwerte keinerlei wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse gibt, in wie weit welche Werte für gesund oder (welche Art von?) krank sprechen können - so lässt sich ganz fluffig alles mögliche verschreiben. So Cholesterinsenker sind z.B. spitzenklasse. Vor allem, da kein Arzt weiß, was Cholesterin eigentlich genau macht; wozu auch, er braucht sich nur an die Richtlinien für Parameter der Pharmaindustrie (also aus deren in Auftrag gegebene "Studien") zu orientieren, dann passts scho. Ja, da kann man dann einem Patienten, der einen "höheren" Wert hat, als die Pharma für Ertragslos befindet, solide mit solchen Hemmern vollpumpen, der dann ggf. nur ein bisschen früher richtig krank wird (weil z.B. das Cholesterin, das so schön gesenkt wird, nicht Ursache, sondern körpereigene Regulierung/Abwehr ist, als Reaktion auf inflammatorische Prozesse, die sich dann gleich viel schöner und freier durch den Körper des seligen Patienten fressen können) und dann erst so richtig Gewinnbringend wird - bis er dann (leider, leider) abtritt. Aber he, es blickt auch kaum ein Bürgerchen, was es eigentlich nur bedeuten kann, wenn man zum X-ten Male an "Patientenrechten" herumdoktort... oder wem fällt hier auf, dass allein für die Notwendigkeit, zur Verfassung solcher "Patientenrechte", erforderlich sein muss, dass hier dem Bürger, in der Arzt-Patient-Beziehung, seine sonst (angeblich) gesicherten Grundrechte abspenstig sind?

Naja, ist auch nicht so wichtig. Hauptsache den Ärzten geht es gut und die können ihren Job machen. Kann ja jeder sehen, was bei 90% der Ärzte so für ein Tagesgeschäft abverlangt wird. Gut, ist nichts, was man nicht jedem x-beliebiegen Knecht von der Straße nicht auch in 3 Wochen antrainieren könnte, aber - und gerade deswegen - ist es wichtig, dass nur die diesen Job ausführen, die sich der Ärzteschaft via Studium der MEDIZIN (Medizin, ist z.B. was anderes, als Biologie oder Heilung) verschrieben haben. Und daher ist es auch wichtig, dass Bürger generell keine Aufklärung über medizinische Dinge erhalten - sonst würde ihm Mündigkeit gegenüber dem Arzt gegeben, was jedoch der Fließabfertigung sehr hinderlich wäre. Man stelle sich vor, der Bürger könnte hier einen Arzt fragen, wie es zum Bsp. dazu kommt, dass man eine Erkrankung X bekommen kann - im Detail - und wo genau die Ursache liegen mag und wie genau diese Ursache mit welchen Medikamenten angegangen würde und wie der Körper auf solches wiederum regieren könnte.... das wäre für einen Arzt nicht nur sehr lästig (eigentlich eine Frechheit des Patienten), sondern es würde vor allem das Tagesgeschäft des Arztes ruinieren - er hat pro Patient ca. 7 Min. zur Abfertigung. Von daher: Alles Paletti! Immer schön laufen lassen - hat alles seine Richtigkeit. :cool:
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Helmuth_123 »

Cerberus » Sa 30. Jun 2012, 15:32 hat geschrieben:Ich find das gut, dass die Ärzte grünes Licht für Bestechlichkeit bekommen. So haben sie wenigstens einen guten Anreiz auch gesunden Patienten, bzw. generell Patienten, irgendwelche Medikamente zu verschreiben, die sie gar nicht brauchen würden. Ich finde es auch gut, wenn es für einen großen Teil der Blutwerte keinerlei wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse gibt, in wie weit welche Werte für gesund oder (welche Art von?) krank sprechen können - so lässt sich ganz fluffig alles mögliche verschreiben. So Cholesterinsenker sind z.B. spitzenklasse. Vor allem, da kein Arzt weiß, was Cholesterin eigentlich genau macht; wozu auch, er braucht sich nur an die Richtlinien für Parameter der Pharmaindustrie (also aus deren in Auftrag gegebene "Studien") zu orientieren, dann passts scho. Ja, da kann man dann einem Patienten, der einen "höheren" Wert hat, als die Pharma für Ertragslos befindet, solide mit solchen Hemmern vollpumpen, der dann ggf. nur ein bisschen früher richtig krank wird (weil z.B. das Cholesterin, das so schön gesenkt wird, nicht Ursache, sondern körpereigene Regulierung/Abwehr ist, als Reaktion auf inflammatorische Prozesse, die sich dann gleich viel schöner und freier durch den Körper des seligen Patienten fressen können) und dann erst so richtig Gewinnbringend wird - bis er dann (leider, leider) abtritt. Aber he, es blickt auch kaum ein Bürgerchen, was es eigentlich nur bedeuten kann, wenn man zum X-ten Male an "Patientenrechten" herumdoktort... oder wem fällt hier auf, dass allein für die Notwendigkeit, zur Verfassung solcher "Patientenrechte", erforderlich sein muss, dass hier dem Bürger, in der Arzt-Patient-Beziehung, seine sonst (angeblich) gesicherten Grundrechte abspenstig sind?

Naja, ist auch nicht so wichtig. Hauptsache den Ärzten geht es gut und die können ihren Job machen. Kann ja jeder sehen, was bei 90% der Ärzte so für ein Tagesgeschäft abverlangt wird. Gut, ist nichts, was man nicht jedem x-beliebiegen Knecht von der Straße nicht auch in 3 Wochen antrainieren könnte, aber - und gerade deswegen - ist es wichtig, dass nur die diesen Job ausführen, die sich der Ärzteschaft via Studium der MEDIZIN (Medizin, ist z.B. was anderes, als Biologie oder Heilung) verschrieben haben. Und daher ist es auch wichtig, dass Bürger generell keine Aufklärung über medizinische Dinge erhalten - sonst würde ihm Mündigkeit gegenüber dem Arzt gegeben, was jedoch der Fließabfertigung sehr hinderlich wäre. Man stelle sich vor, der Bürger könnte hier einen Arzt fragen, wie es zum Bsp. dazu kommt, dass man eine Erkrankung X bekommen kann - im Detail - und wo genau die Ursache liegen mag und wie genau diese Ursache mit welchen Medikamenten angegangen würde und wie der Körper auf solches wiederum regieren könnte.... das wäre für einen Arzt nicht nur sehr lästig (eigentlich eine Frechheit des Patienten), sondern es würde vor allem das Tagesgeschäft des Arztes ruinieren - er hat pro Patient ca. 7 Min. zur Abfertigung. Von daher: Alles Paletti! Immer schön laufen lassen - hat alles seine Richtigkeit. :cool:
Schöne Stammtischparole. Bist du Arzt? Kennst du den Alltag von Ärzten?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Helmuth_123 » Samstag 30. Juni 2012, 17:14 hat geschrieben:
Schöne Stammtischparole. Bist du Arzt? Kennst du den Alltag von Ärzten?
Was genau meinst Du damit genau?

Kaffee trinken?
Mit Krankenschwestern flirten?
Während des Dienstes Fußball-EM gucken?
Dem Chefarzt in den Arsch kriechen?
Wichtig tun?
Erhaben herumwandeln?
Mit Patienten ein wenig über Alltägliches plaudern?
Über zu wenig Geld jammern?
Sich vom Pharmavertreter Schecks überreichen lassen?
.....


:D
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Cerberus »

Helmuth_123 » Sa 30. Jun 2012, 16:14 hat geschrieben:
Schöne Stammtischparole. Bist du Arzt? Kennst du den Alltag von Ärzten?
Es liegt in der Natur der Sache, dass z.B. Proleten nicht erkennen, dass das was sie zum besten geben (können) - nachplappern von Politiker-geschwulste, mit dem Ansinnen dadurch ebenfalls als redlich zu gelten - nicht taugt um wirklich zu diskutieren, und nicht bekennen wollen, dass sie genau damit, den Stammtisch von heute vertreten - mit Getue und Gehabe und Nachgeplappere, was die von ihnen als "höherwertig" empfundenen so gekonnt absondern.

Von daher - glauben sie mir dies - sehe ich es Ihnen z.B. nach, dass es nicht an Ihnen sein kann, zu verstehen, von was ich spreche. Was meine Kompetenz anbelangt, nun, da ich zu 100% den gleichen Kenntnisstand bzgl. des "medizinischen Systems" und bzgl. Verfahren der Diagnostik und Behandlung habe, wie sie im inneren Kreise des NAMSE-Projektes bekannt sind; würde ich sagen, liegt meine Kompetenz weit höher, als die Ihres Hausarztes - bzw. weit höher als das, was er Ihnen gegenüber äußern würde.

Suchen Sie sich doch vielleicht andere Diskussionspartner - gibt es hier nicht vielleicht sowas wie einen Diskussionssandkasten? So ein Forum zum "Wichtig-tun" üben. Da könnten Sie sich dann auf einem Niveau "Unterhalten" - Sie wissen, so wie die "Großen".
Zuletzt geändert von Cerberus am Samstag 30. Juni 2012, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Helmuth_123 »

Cerberus » Sa 30. Jun 2012, 17:20 hat geschrieben: Es liegt in der Natur der Sache, dass z.B. Proleten nicht erkennen, dass das was sie zum besten geben (können) - nachplappern von Politiker-geschwulste, mit dem Ansinnen dadurch ebenfalls als redlich zu gelten - nicht taugt um wirklich zu diskutieren, und nicht bekennen wollen, dass sie genau damit, den Stammtisch von heute vertreten - mit Getue und Gehabe und Nachgeplappere, was die von ihnen als "höherwertig" empfundenen so gekonnt absondern.

Von daher - glauben sie mir dies - sehe ich es Ihnen z.B. nach, dass es nicht an Ihnen sein kann, zu verstehen, von was ich spreche. Was meine Kompetenz anbelangt, nun, da ich zu 100% den gleichen Kenntnisstand bzgl. des "medizinischen Systems" und bzgl. Verfahren der Diagnostik und Behandlung habe, wie sie im inneren Kreise des NAMSE-Projektes bekannt sind; würde ich sagen, liegt meine Kompetenz weit höher, als die Ihres Hausarztes - bzw. weit höher als das, was er Ihnen gegenüber äußern würde.

Suchen Sie sich doch vielleicht andere Diskussionspartner - gibt es hier nicht vielleicht sowas wie einen Diskussionssandkasten? So ein Forum zum "Wichtig-tun" üben. Da könnten Sie sich dann auf einem Niveau "Unterhalten" - Sie wissen, so wie die "Großen".
Warum werden sie denn gleich so persönlich?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Cerberus »

Herr Bert » Sa 30. Jun 2012, 17:15 hat geschrieben:
Was genau meinst Du damit genau?

Kaffee trinken?
Mit Krankenschwestern flirten?
Während des Dienstes Fußball-EM gucken?
Dem Chefarzt in den Arsch kriechen?
Wichtig tun?
Erhaben herumwandeln?
Mit Patienten ein wenig über Alltägliches plaudern?
Über zu wenig Geld jammern?
Sich vom Pharmavertreter Schecks überreichen lassen?
.....


:D
Womit Sie schon einige der Atribute des "Arzt-seins" beschrieben haben - wenngleich polemisch, jedoch wahr. Im Grunde ist es bei denen, wie bei allen Berufen, welche nicht nach Leistung bezahlt werden - hier zudem noch (weitestgehend) ohne jedwede Kontrolle und Haftung (als Person). Bsp. Würde man eine Fabrik, bzw. eine ganze Branche, - die z.B. Schrauben herstellt so aufbauen, wie die Medizin, dann würden auf dem Markt Schrauben landen, welche nicht aus Metall sind, nicht die Form einer Schraube haben, kein Gewinde haben und zerfallen, sobald man sie nur in die Hand nehmen würde - einfach deswegen, weil es keinerlei Richtlinie und QS geben würde, welche festsetzen sollte, welche Kriterien so eine Schraube erfüllen müsse. Dazu dürfte kein Fabrikant an diesem Wettbewerb teilnehmen, der wohl gute Schrauben herstellen könnte, jedoch nicht zugelassen ist - sobald er jedoch zugelassen würde, müsste er für seine Schrauben die gleichen Preise verlangen wie alle, wonach es ihm unmöglich würde zu diesem Geld Schrauben herzustellen, die mehr taugen würden, als die, der Konkurrenz. :cool: Das ist - aus wirtschaftlicher Sicht der Schraubenhersteller - spitze, da sie für null Leistung doch immer Abnehmer aufgezwungen bekommen, da es nun mal auch sonst keine richtigen Schrauben gibt. So wird der Wettbewerb der Medizin einzig durch die Pharmaindustrie belebt, welche festlegen, welche Erkrankungen es gibt, geben darf und mit was diese behandelt werden sollen - ohne jedes wirkliche Informationsrecht für Patienten. Dagegen sind die Arbeitsweisen und Strategien von Groß-Verbrechersyndikaten - wie der Mafia - Kindergeburtstagsveranstaltungen auf dem Ponyhof.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Cerberus »

Helmuth_123 » Sa 30. Jun 2012, 17:38 hat geschrieben:
Warum werden sie denn gleich so persönlich?
Ja, warum ist meine Antwort auf dieses hier:
Helmuth_123 » Sa 30. Jun 2012, 17:38 hat geschrieben: Schöne Stammtischparole. Bist du Arzt? Kennst du den Alltag von Ärzten?
so deutlich ausgefallen?
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Herr Bert »

Amun Ra » Dienstag 26. Juni 2012, 10:03 hat geschrieben:Warum auch sollten ausgerechnet Ärzte nicht korrupt sein dürfen? Solange es sich bei Ärzten nicht um Beamte handelt sehe ich keinen Grund warum man diese sich nicht auch bestechen lassen sollten*.
Ärzte sind de facto so etwas wie Beamte.
Es gibt keine Niederlassungsfreiheit,
weshalb es im eigentlichen Sinne auch
keinen wirklichen Wettbewerb gibt.
Aus demselben Grund würde ich auch
die Schlotfeger nicht in die Kategorie
der Selbständigen zählen, sondern eigentlich
auch zu den beamtenähnlichen Berufen.
Das ist nur ein Grund, weshalb man Ärzte nicht
wirklich zum klassischen Stand der Selbständigen
zählen kann.

Das Problem in dieser Frage ist aber nicht primär
ein beamtenrechtliches oder etwas in der Richtung.
Das Problem ist, dass durch die finanzielle Beteiligung
an den Umsätzen der Medikamente die Gesundheitsinteressen
der Patienten noch mehr wie ohnehin in Konflikt zu den wirtschaflichen
Interessen der Ärzte geraten.

Deshalb müssten sowohl die Pharmavertreter, die solche Vergünstigungen
den Ärzten gewähren, als auch Ärzte, die dabei erwischt werden,
grundsätzlich lebenslänglich hinter Gittern kommen.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Cerberus » Sa 30. Jun 2012, 16:32 hat geschrieben:Ich find das gut, dass die Ärzte grünes Licht für Bestechlichkeit bekommen. So haben sie wenigstens einen guten Anreiz auch gesunden Patienten, bzw. generell Patienten, irgendwelche Medikamente zu verschreiben, die sie gar nicht brauchen würden. Ich finde es auch gut, wenn es für einen großen Teil der Blutwerte keinerlei wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse gibt, in wie weit welche Werte für gesund oder (welche Art von?) krank sprechen können - so lässt sich ganz fluffig alles mögliche verschreiben. So Cholesterinsenker sind z.B. spitzenklasse. Vor allem, da kein Arzt weiß, was Cholesterin eigentlich genau macht; wozu auch, er braucht sich nur an die Richtlinien für Parameter der Pharmaindustrie (also aus deren in Auftrag gegebene "Studien") zu orientieren, dann passts scho. Ja, da kann man dann einem Patienten, der einen "höheren" Wert hat, als die Pharma für Ertragslos befindet, solide mit solchen Hemmern vollpumpen, der dann ggf. nur ein bisschen früher richtig krank wird (weil z.B. das Cholesterin, das so schön gesenkt wird, nicht Ursache, sondern körpereigene Regulierung/Abwehr ist, als Reaktion auf inflammatorische Prozesse, die sich dann gleich viel schöner und freier durch den Körper des seligen Patienten fressen können) und dann erst so richtig Gewinnbringend wird - bis er dann (leider, leider) abtritt. Aber he, es blickt auch kaum ein Bürgerchen, was es eigentlich nur bedeuten kann, wenn man zum X-ten Male an "Patientenrechten" herumdoktort... oder wem fällt hier auf, dass allein für die Notwendigkeit, zur Verfassung solcher "Patientenrechte", erforderlich sein muss, dass hier dem Bürger, in der Arzt-Patient-Beziehung, seine sonst (angeblich) gesicherten Grundrechte abspenstig sind?

Naja, ist auch nicht so wichtig. Hauptsache den Ärzten geht es gut und die können ihren Job machen. Kann ja jeder sehen, was bei 90% der Ärzte so für ein Tagesgeschäft abverlangt wird. Gut, ist nichts, was man nicht jedem x-beliebiegen Knecht von der Straße nicht auch in 3 Wochen antrainieren könnte, aber - und gerade deswegen - ist es wichtig, dass nur die diesen Job ausführen, die sich der Ärzteschaft via Studium der MEDIZIN (Medizin, ist z.B. was anderes, als Biologie oder Heilung) verschrieben haben. Und daher ist es auch wichtig, dass Bürger generell keine Aufklärung über medizinische Dinge erhalten - sonst würde ihm Mündigkeit gegenüber dem Arzt gegeben, was jedoch der Fließabfertigung sehr hinderlich wäre. Man stelle sich vor, der Bürger könnte hier einen Arzt fragen, wie es zum Bsp. dazu kommt, dass man eine Erkrankung X bekommen kann - im Detail - und wo genau die Ursache liegen mag und wie genau diese Ursache mit welchen Medikamenten angegangen würde und wie der Körper auf solches wiederum regieren könnte.... das wäre für einen Arzt nicht nur sehr lästig (eigentlich eine Frechheit des Patienten), sondern es würde vor allem das Tagesgeschäft des Arztes ruinieren - er hat pro Patient ca. 7 Min. zur Abfertigung. Von daher: Alles Paletti! Immer schön laufen lassen - hat alles seine Richtigkeit. :cool:
Dir ist schon klar dass die Fließbandabfertigung und das 7-Minuten-Prinzip auf Wunsch von Politik und Krankenkassen etabliert wurden?
Ich kenne keinen Arzt der sich nicht gerne auch mehr Zeit nähme wenn er diese Zeit auch bezahlt bekäme.
Komischerweise aber gibt es immernoch Menschen die irgendwie meinen als Mediziner müssen man auch wenn man nur für 7 min bezahlt wird sich trotzdem 20, 30 oder 40 min. Zeit nehmen.
Bei einem Handwerker, in der Autowerkstatt oder anderswo würde aber keiner von denen auf die Idee kommen zu erwarten dass er 7 min. Arbeitszeit bezahlt aber trotzdem deutlich mehr an Zeit in sein Problem investiert wird...

Wenn die Bürger das stört dann hilft es wenig dumpfe Stammtischparolen gegen Ärzte abzulassen, dann müssen Sie auf Politik und Kassen einwirken.
Zuletzt geändert von Thomas I am Samstag 30. Juni 2012, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGH urteilt: Ärzte dürfen korrupt und bestechlich sein

Beitrag von Thomas I »

Herr Bert » Sa 30. Jun 2012, 19:14 hat geschrieben:[[...]

Deshalb müssten sowohl die Pharmavertreter, die solche Vergünstigungen
den Ärzten gewähren, als auch Ärzte, die dabei erwischt werden,
grundsätzlich lebenslänglich hinter Gittern kommen.
Ja, das ist ja auch sowas wie Mord und sicher schlimmer als Kindsmißbrauch oder Vergewaltigung...
...ganz ehrlich: Wenn ich Unsinn wie deinen lese frage ich mich ob du nicht besser mal einen Arzt konsultieren solltest
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