theoderich hat geschrieben:
Die Zinsgewinne behält die EZB nicht für sich - sie werden an die Regierungen ausbezahlt. Wo liegt jetzt das Problem?
Lies einfach die bisherige Diskussion.
Die Frage ist, mit welchem Geld die Zinsen bezahlt werden.
McCarthy hat geschrieben:
Wer sich Geld leihen muss, um Zinsen zu bezahlen ist pleite. Welche Geschäftsbank muss das tun?
Alle. Denn woher sollen sie das Geld nehmen, mit dem die Zinsen gezahlt werden sollen? Die ZB muss es erst schöpfen.
Die Zinsen können nicht mit dem Geld bezahlt werden, das bereits geshöpft ist, da es sich dabei ja gerade um den Betrag handelt, der verzinst zurückgezahlt werden muss.
McCarthy hat geschrieben:
Du lässt wieder Wertschöpfung außer Acht, weswegen deine Aussage nicht stimmig ist.
Wertschöpfung ist nicht dasselbe wie Geldschöpfung. Selbst wenn du 10 Mio Autos baust, ist dadurch kein einziger Cent mehr Geld im Umlauf. Das Geld kann man sich nur von der ZB leihen.
Falk1990 hat geschrieben:
Geld entsteht doch durch Schulden...
Hier jetzt plötzlich zwischen Geldmenge und Schulden zu unterscheiden macht irgendwie keinen Sinn.
Wieso sollte dfas keinen Sinn machen?
Die Schulden sind eine Zahl, die in den Büchern der ZB auftaucht. Die Geldmenge ist das Geld, welches sich im Umlauf befindet. Diese müssen nicht identisch sein. Können sie gar nicht, da die ZB ja Zinsen auf das im Umlauf befindliche Geld verlangt.
Dampflok94 hat geschrieben:
Genau letzteres ändert alles. Das Geld ist eben vorhanden. Nämlich in dem Teil, der gerade nicht zurück gezahlt wird.
Erweitern wir das Beispiel:
Woche 1: GB leiht sich 1000 € bei der ZB. In Woche 3 muss das Geld mit 10% Zinsen zurückgezahlt werden.
-> Geld im Umlauf:
1000; Schulden bei der ZB:
1100
Woche 2: GB leiht sich 1000 € bei der ZB.
-> Geld im Umlauf:
2000; Schulden bei der ZB:
2200
Woche 3:
1. GB zahlt Geld aus Woche 1 plus Zinsen zurück:
-> Geld im Umlauf: 900; Schulden bei der ZB: 1100
2. GB leiht sich 1100 € bei der ZB.
-> Geld im Umlauf:
2000; Schulden bei der ZB: 1100+1210=
2310
Woche 4:
1. GB zahlt Geld aus Woche 2 plus Zinsen zurück:
-> Geld im Umlauf: 900; Schulden bei der ZB: 1210
2. GB leiht sich 1100 € bei der ZB.
-> Geld im Umlauf:
2000; Schulden bei der ZB: 1210+1210=
2420
Woche 5:
1. GB zahlt Geld aus Woche 3 plus Zinsen zurück:
-> Geld im Umlauf: 790; Schulden bei der ZB: 1210
2. GB leiht sich 1210 € bei der ZB.
-> Geld im Umlauf:
2000; Schulden bei der ZB: 1210+1331=
2541
...
Wir sehen also, dass die Schulden kontinuierlich steigen, obwohl die Geldmenge in jeder Woche gleich ist.
Das ist ja auch direkt einleuchtend, da auf JEDE Geldschöpfung Zinsen anfallen.
Arbeit. Leben. Zukunft.