So stellen die Medien teilweise erneut die Situation wissentlich oder unwissentlich falsch dar. Bei dem Rettungspaket für Irland handelt es sich in Wahrheit nicht um eine Rettung der Iren, sondern um eine großangelegte Bankenrettung, auch deutscher Banken, die mit 170 Milliarden Euro auf der Insel mit von der Partie sind.Milliardenhilfe für Irland
Wird hier unser schöner Aufschwung begraben?
Was die Rettung kostet, wer sie bezahlt, was Dublin dafür tun muss
Dublin - Sind die Iren noch zu retten? Die EU versucht es, nimmt den Inselstaat Ende November unter den Rettungsschirm, macht dafür wohl Milliarden Euro locker. Die wichtigsten Fragen rund um die zweite Rettungsoperation nach der Griechenland-Krise:
Wie teuer wird das für Deutschland? 90 Milliarden dürften im Dezember als Kredite nach Irland fließen – und zwar aus dem 750-Milliarden-Rettungsschirm der Euro-Länder und EU-Kommission (500 Mrd.) sowie des Internationalen Währungsfonds (250 Mrd.). Bisher sind das nur Bürgschaften. Deshalb sieht die Bundesregierung keine direkte Belastung für den deutschen Steuerzahler. Theoretisch werden aber bis zu 123 Milliarden Euro aus Deutschland fällig, wenn Griechenland (und nun Irland) ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen könnten. Anders als in der Griechen-Krise wollen auch Großbritannien und Schweden helfen, allein die Briten mit acht Milliarden.
http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 26634.html
Irland glänzte lange Jahre als Musterschüler in Europa, die Handelsbilanz war positiv, die Regierung erzielte Überschüsse. Die Liberalisierung der Finanzmärkte in Irland führte dazu das allein zwischen 2007 und 2008 die Schulden Irlands bei internationalen Banken von 651 Mrd Dollar auf 898 Mrd Dollar kletterten.
Das meiste Geld landete im angelsächsischen Raum, vorallem in den USA, wo massiv mit Hypotheken spekuliert wurde. Allein 51 % aller Forderungen der irischen Banken bezogen sich Anfang 2008 auf die USA.
Als dann die USA-Blase platzte, waren die Forderungen der irischen Banken plötzlich nur noch imaginär und das Kapital, das die deutschen Banken nach Irland transferiert hatten auch weg.
Nun muss der dumme Ire für das Finanzkasino zahlen. Bleibt die Frage was sich die internationalen Banken und ihre Bankenaufseher (auch in Deutschland die Bafin) eigentlich dabei dachten, als sie bis zu 640 Milliarden Euro nach Irland und das heißt größtenteils zu den irischen Banken überwiesen. Die Zahlen wurden regelmäßig von der BIZ, der Bank der Notenbanken, veröffentlicht, interessiert hat es offensichtlich niemanden.
Das im Falle eines Crashs der irische Bürger pro Kopf mit fast 1 Million Euro herhalten muss, haben alle stillschweigend toleriert.