90 Milliarden Euro für Irland

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

Milliardenhilfe für Irland

Wird hier unser schöner Aufschwung begraben?

Was die Rettung kostet, wer sie bezahlt, was Dublin dafür tun muss

Dublin - Sind die Iren noch zu retten? Die EU versucht es, nimmt den Inselstaat Ende November unter den Rettungsschirm, macht dafür wohl Milliarden Euro locker. Die wichtigsten Fragen rund um die zweite Rettungsoperation nach der Griechenland-Krise:

Wie teuer wird das für Deutschland? 90 Milliarden dürften im Dezember als Kredite nach Irland fließen – und zwar aus dem 750-Milliarden-Rettungsschirm der Euro-Länder und EU-Kommission (500 Mrd.) sowie des Internationalen Währungsfonds (250 Mrd.). Bisher sind das nur Bürgschaften. Deshalb sieht die Bundesregierung keine direkte Belastung für den deutschen Steuerzahler. Theoretisch werden aber bis zu 123 Milliarden Euro aus Deutschland fällig, wenn Griechenland (und nun Irland) ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen könnten. Anders als in der Griechen-Krise wollen auch Großbritannien und Schweden helfen, allein die Briten mit acht Milliarden.

http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 26634.html
So stellen die Medien teilweise erneut die Situation wissentlich oder unwissentlich falsch dar. Bei dem Rettungspaket für Irland handelt es sich in Wahrheit nicht um eine Rettung der Iren, sondern um eine großangelegte Bankenrettung, auch deutscher Banken, die mit 170 Milliarden Euro auf der Insel mit von der Partie sind.

Irland glänzte lange Jahre als Musterschüler in Europa, die Handelsbilanz war positiv, die Regierung erzielte Überschüsse. Die Liberalisierung der Finanzmärkte in Irland führte dazu das allein zwischen 2007 und 2008 die Schulden Irlands bei internationalen Banken von 651 Mrd Dollar auf 898 Mrd Dollar kletterten.

Das meiste Geld landete im angelsächsischen Raum, vorallem in den USA, wo massiv mit Hypotheken spekuliert wurde. Allein 51 % aller Forderungen der irischen Banken bezogen sich Anfang 2008 auf die USA.

Als dann die USA-Blase platzte, waren die Forderungen der irischen Banken plötzlich nur noch imaginär und das Kapital, das die deutschen Banken nach Irland transferiert hatten auch weg.

Nun muss der dumme Ire für das Finanzkasino zahlen. Bleibt die Frage was sich die internationalen Banken und ihre Bankenaufseher (auch in Deutschland die Bafin) eigentlich dabei dachten, als sie bis zu 640 Milliarden Euro nach Irland und das heißt größtenteils zu den irischen Banken überwiesen. Die Zahlen wurden regelmäßig von der BIZ, der Bank der Notenbanken, veröffentlicht, interessiert hat es offensichtlich niemanden.

Das im Falle eines Crashs der irische Bürger pro Kopf mit fast 1 Million Euro herhalten muss, haben alle stillschweigend toleriert.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 23. November 2010, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43802
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Liegestuhl »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 11:50 hat geschrieben:Das im Falle eines Crashs der irische Bürger pro Kopf mit fast 1 Million Euro herhalten muss, haben alle stillschweigend toleriert.
Wie kommst du auf diese Zahl?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von pikant »

ich sehe keine vernuenftige Alternative zu der Rettung Irlands!
miss marple

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von miss marple »

pikant » Di 23. Nov 2010, 11:35 hat geschrieben:ich sehe keine vernuenftige Alternative zu der Rettung Irlands!


wenn du das nicht siehst, dann gibts auch keine.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von pikant »

miss marple » Di 23. Nov 2010, 11:47 hat geschrieben:


wenn du das nicht siehst, dann gibts auch keine.
Euroland ist Solidaritaet pur
der Rettungsschirm wirkt
miss marple

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von miss marple »

pikant » Di 23. Nov 2010, 11:49 hat geschrieben:
Euroland ist Solidaritaet pur
der Rettungsschirm wirkt

schirme wirken immer, wenns denn schirme sind.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ToughDaddy »

Hm schon komisch, dass man eigentlich bis vor einiger Zeit noch Hilfsbedürftigkeit dementiert hat. Dann kann man doch die Hände geschlossen halten.
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=527170


@pikant

Ich finde es immer wieder interessant, wie sehr Du Dich dafür freust, dass man den Banken mal wieder Geld hinterherwirft.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von pikant »

ToughDaddy » Di 23. Nov 2010, 12:14 hat geschrieben:Hm schon komisch, dass man eigentlich bis vor einiger Zeit noch Hilfsbedürftigkeit dementiert hat. Dann kann man doch die Hände geschlossen halten.
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=527170


@pikant

Ich finde es immer wieder interessant, wie sehr Du Dich dafür freust, dass man den Banken mal wieder Geld hinterherwirft.

die Banken interessieren mich nicht, sondern die Leute in Irland, die unsere Hilfe nun brauchen, da der Staat fast bankrott ist
es wird ja auch Neuwahlen geben im Januar
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

pikant hat geschrieben:da der Staat fast bankrott ist
Der Staat ist aber nicht bankrott, sondern das irische Bankensystem und damit eigentlich alle, die diesem System Geld geliehen haben, also auch unsere Banken!
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 23. November 2010, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Marcin
Beiträge: 10134
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2008, 08:20
user title: Kulturchauvinist

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Marcin »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 11:50 hat geschrieben: So stellen die Medien teilweise erneut die Situation wissentlich oder unwissentlich falsch dar. Bei dem Rettungspaket für Irland handelt es sich in Wahrheit nicht um eine Rettung der Iren, sondern um eine großangelegte Bankenrettung, auch deutscher Banken, die mit 170 Milliarden Euro auf der Insel mit von der Partie sind.

Bei der Deutschen Bank stehen knapp 400 Mio. € auf dem Spiel, also durchaus vertretbar. Wenn die anderen deutschen Banken dort auch so wenig haben, würde ich dies nicht unbedingt als Bankenrettung bezeichnen, zumindest nicht in Bezug auf deutsche Banken.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 14:31 hat geschrieben:
Der Staat ist aber nicht bankrott, sondern das irische Bankensystem und damit eigentlich alle, die diesem System Geld geliehen haben, also auch unsere Banken!
Richtig. Und nur darum soll ja gerettet werden. War bei Griechenland nicht anders.
Benutzeravatar
Mithrandir
Beiträge: 5858
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 03:30

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Mithrandir »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 11:50 hat geschrieben:Nun muss der dumme Ire für das Finanzkasino zahlen. Bleibt die Frage was sich die internationalen Banken und ihre Bankenaufseher (auch in Deutschland die Bafin) eigentlich dabei dachten, als sie bis zu 640 Milliarden Euro nach Irland und das heißt größtenteils zu den irischen Banken überwiesen.
Dass die zur erwartende Rendite das Risiko wert ist und man falls es kräftig schief geht immer noch schauen kann, wie man an Steuergelder kommt?
Kibuka » Di 23. Nov 2010, 11:50 hat geschrieben:Das im Falle eines Crashs der irische Bürger pro Kopf mit fast 1 Million Euro herhalten muss, haben alle stillschweigend toleriert.
Wieso? Haftet der irische Bürger für seine Banken?
Warum »muss der dumme Ire« eigentlich zahlen?
Marcin
Beiträge: 10134
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2008, 08:20
user title: Kulturchauvinist

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Marcin »

ToughDaddy » Di 23. Nov 2010, 16:36 hat geschrieben:
Richtig. Und nur darum soll ja gerettet werden. War bei Griechenland nicht anders.
Wie kommst Du darauf? Selbstverständlich war es bei Griechenland anders.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

Mithrandir hat geschrieben: Wieso? Haftet der irische Bürger für seine Banken?
Warum »muss der dumme Ire« eigentlich zahlen?
***

Der Ire haftet nicht für seine Banken, was immer du auch unter der Aussage "seine Banken" zu verstehen glaubst. Genausowenig, wie du für die HRE haftest. Trotzdem hast du für die HRE oder die HSH Nordbank bezahlt.
ToughDaddy hat geschrieben:Richtig. Und nur darum soll ja gerettet werden. War bei Griechenland nicht anders.
Ja, es war durchaus anders. In Griechenland geht es um Staatsanleihen, während es bei Irland maßgeblich um direkte Bankenkredite geht. In Irland versucht der Staat seine Banken und Bausparkassen zu stützen, während in Griechenland der Staat sich nicht mehr auf den Kapitalmärkten refinanzieren konnte.

Das Resultat ist in etwa gleich, die Sachlage aber eine andere.
Zuletzt geändert von Shoogar am Dienstag 23. November 2010, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ad Hominem
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ToughDaddy »

@Kibuka

Ich meine eher das Interesse von Deutschland. In beiden Fällen geht es um Investitionen deutscher Banken.
Benutzeravatar
daimos
Beiträge: 1646
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 19:46

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von daimos »

pikant » Di 23. Nov 2010, 12:37 hat geschrieben:die Banken interessieren mich nicht, sondern die Leute in Irland, die unsere Hilfe nun brauchen, da der Staat fast bankrott ist
Irland hat eine Liquiditätsreserve von 22 Mrd. Euro einen Pensionsfonds iHv 25 Mrd. Euro. Bankrott ist was anderes.

Irland war und ist liquide. Allein die irrationalen Marktteilnehmer haben diesen Rettungsakt verursacht. Bewusst, will ich meinen. Trotz Rettungsschirms will Moody's irland von Aa2 weiter abstufen. Grund sei, "dass der Schuldenberg Irlands mit den Hilfskrediten weiter anschwellen werde". Irlands BIP-Verschuldung liegt z. Zt. bei unter 80% und dürfte danach bei ca. 100% liegen. Die USA sind mit über 90% verschuldet, Japan mehr als doppelt so hoch. Komischerweise will keine Ratingagentur die USA oder Japan herabstufen. Beide haben AAA. Ein Schelm, wer da Böses denkt... :rolleyes:
pikant » Di 23. Nov 2010, 12:37 hat geschrieben:es wird ja auch Neuwahlen geben im Januar
Stell dir mal vor: Es liegt (mal wieder) an den Grünen! :rolleyes:
Γνῶθι σεαυτόν
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

ToughDaddy hat geschrieben:@Kibuka

Ich meine eher das Interesse von Deutschland. In beiden Fällen geht es um Investitionen deutscher Banken.
Ok, aus der Sicht der Deutschen ist das dasselbe. In beiden Fällen bürgen die Deutschen mit Notfallkrediten.

Tatsächlich zahlen tun wir dagegen für unsere Banken, wie die BayernLB oder die HSH Nordbank. Da sind nämlich real bereits Milliarden an Steuergeldern geflossen bzw. abgeschrieben worden, ähnlich wie in Irland für die irischen Banken.

Das was man gerade mit den irischen Bürgschaften macht ist eigentlich nichts anderes, als ihnen einen Zahlungsaufschub zu geben, in der Hoffnung das sie das Geld langfristig zurückzahlen werden - an unsere Banken!

Ausbaden darf das der Ire, der mit den windigen Bankgeschäften überhaupt nichts zu tun hatte und im Gegensatz zu den Griechen auch nicht über seine Verhältnisse gelebt hat.
daimos » Di 23. Nov 2010, 18:50 hat geschrieben:Ein Schelm, wer da Böses denkt...
Das ist das normale Spiel. Gerät man erst in die Schußlinie der Märkte, zählen Fakten wenig, da wird dann versucht Geld zu verdienen, auf Kosten des Landes. Spekulanten leben von Turbulenzen.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
sonnenkind
Beiträge: 23
Registriert: Montag 22. November 2010, 19:55

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von sonnenkind »

irland wird nicht aus nächstenliebe zu den irischen bürgern "gerettet", sondern weil england und deutschland um das eigene kapital fürchten, das hat es blöderweise in größeren summen nach irland verschlagen. man sollte aufhören von der heilen welt zu träumen, in wirklichkeit werden wir doch schon längst vom kapital regiert und nicht von jeweils gerade im amt befindlichen parteien.
Zuletzt geändert von sonnenkind am Dienstag 23. November 2010, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
the beast is in my heart
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

Ich würde die Banken reihenweise in die geordnete Insolvenz gehen lassen, bis es richtig kracht. Einen großen Respekt verdient Henry Paulson, der Lehman fallen gelassen hat, wenngleich seine Motive höchstwahrscheinlich andere waren. Anschließend müsste die Eigenkapitalquote auf mindestens 20 % angehoben werden.

Die Einlagensicherung kann im Schadensfall direkt über den Staat erfolgen, bis ca. 50.000 €.

Bei hochriskanten Finanzgeschäften müssen die Verantwortlichen ebenfalls in den Knast.

Würde man derart vorgehen, hätten sich diese Schweinereien in der Finanzindustrie in wenigen Jahren von selbst erledigt.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ToughDaddy »

@Kibuka

Nur sowas wird nicht passieren. Du weißt doch, Banken sind systemwichtig.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

Es sitzen vorallem zuviele Finanzlobbyisten in den Beratergremien der Regierung. Deshalb wird es nicht passieren. Die Politiker haben einfach keine Eier in der Hose und wenn man den Bock zum Gärtner macht, muss man sich auch nicht wundern, wenn der Rasen aussieht, wie Sau.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 23. November 2010, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 21:51 hat geschrieben:Es sitzen vorallem zuviele Finanzlobbyisten in den Beratergremien der Regierung. Deshalb wird es nicht passieren. Die Politiker haben einfach keine Eier in der Hose und wenn man den Bock zum Gärtner macht, muss man sich auch nicht wundern, wenn der Rasen aussieht, wie Sau.
Hey die wollen nach ihrer Politik-Karriere noch Geld bekommen. ;)
Benutzeravatar
Shoogar
Beiträge: 2916
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 21:38
user title: Ganz gemeine olle Krähe

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Shoogar »

Kibuka » Di 23. Nov 2010, 21:42 hat geschrieben:Ich würde die Banken reihenweise in die geordnete Insolvenz gehen lassen, bis es richtig kracht. Einen großen Respekt verdient Henry Paulson, der Lehman fallen gelassen hat, wenngleich seine Motive höchstwahrscheinlich andere waren. Anschließend müsste die Eigenkapitalquote auf mindestens 20 % angehoben werden.

Die Einlagensicherung kann im Schadensfall direkt über den Staat erfolgen, bis ca. 50.000 €.

Bei hochriskanten Finanzgeschäften müssen die Verantwortlichen ebenfalls in den Knast.

Würde man derart vorgehen, hätten sich diese Schweinereien in der Finanzindustrie in wenigen Jahren von selbst erledigt.
Das ist auch meine Meinung.

Tatsächlich stützen wir doch hier ein System, das mittels riskanter Geschäfte höhere Profite einzustreichen versucht.

Nun, das mag in einem liberalen Markt durchaus gewährt werden.
Bloß sollen diese "Investoren" ihre Risiken bitte selbst tragen.

Die Eigenkapitalquote bzw. Risiko-Rücklagen könnte man auch an der Größe des eingegangenen Wagnisses bemessen.
Indem man zB. der Börsenaufsicht übeträgt, jedes gehandelte Papier zu bewerten.
Anhand eines solchen Ratings könnten sich die Rücklagen in % bemessen.

Weiter ist es unbedingt erforderlich, gesetzlich einen Informations - Katalog für die Anleger festzuschreiben, in denen für alle (auch außerbörslich) handelbaren Papiere ein festgelegtes und durchgängig gleich aufgebautes Formular sämtliche relevanten Daten beschreibt.
Das Leben auf der Erde mag teuer sein, aber eine jährliche Rundreise um die Sonne ist gratis mit dabei.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=353
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

Shoogar hat geschrieben:Weiter ist es unbedingt erforderlich, gesetzlich einen Informations - Katalog für die Anleger festzuschreiben, in denen für alle (auch außerbörslich) handelbaren Papiere ein festgelegtes und durchgängig gleich aufgebautes Formular sämtliche relevanten Daten beschreibt.
In der Tat, das Stichwort heißt Transparenz und hier hat es nachweislich erhebliche Defizite in der Vergangenheit gegeben.
Shoogar hat geschrieben:Tatsächlich stützen wir doch hier ein System, das mittels riskanter Geschäfte höhere Profite einzustreichen versucht.
Richtig, wir stützen diejenigen, die mit ihrer Renditesucht unverantwortliche Risiken eingegangen sind und damit die klassischen Regeln eines solide wirtschaftenden Kaufmanns übergangen haben. Es scheint sich aber niemand durchringen zu können, dieses System nachhaltig auf ein gesundes Fundament zu stellen. Basel II ist doch nur der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die G 20 einigen konnten. Wohl auch deshalb nicht, weil die Finanzinstitute international stark verflochten sind und wie schon oben erwähnt vieles intransparent bleibt. Wenn ich da an den Derivatehandel vor der Finanzkrise denke, wo selbst die Bafin nicht wußte wieviel Kapital dort gehandelt wird, dann gewinnt man einen ersten Eindruck, wie es um das jetzige System bestellt ist.

Noch dazu mischen die Notenbanken mit Liquidität kräftig mit und da führt sich dann das System selbst ad absurdum. Beim Handel mit Realgütern ist irgendwann Schluss, weil ich Realgüter nicht beliebig reproduzieren kann, beim Geld kann ich drucken bis die Druckmaschinen heiß laufen. Die Fed kauft sich selbst Staatsanleihen ab. Bernanke hat es ja selbst formuliert. Zur Not lässt er die Dollarscheine aus dem Helikopter hinab regnen. Im Mai hatte die EZB für 25 Milliarden Euro den Banken griechische Staatsanleihen abgekauft, ohne Bedingungen.
Zuletzt geändert von Kibuka am Mittwoch 24. November 2010, 00:49, insgesamt 1-mal geändert.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
sonnenkind
Beiträge: 23
Registriert: Montag 22. November 2010, 19:55

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von sonnenkind »

Was haltet ihr von diesem Vorschlag?
Finde ich durchaus interessant: http://orf.at/stories/2026760/
the beast is in my heart
gertrud

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von gertrud »

pikant » Di 23. Nov 2010, 11:35 hat geschrieben:ich sehe keine vernuenftige Alternative zu der Rettung Irlands!
Man sollte Irland nicht retten!
Lieber ein Ende mit Schrecken,
als ein Schrecken ohne Ende.

Die anderen Piigs überlegen sicher schon,wie sie auf Kosten anderer ihren Crash Verzögern können
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47692
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von frems »

sonnenkind » Mi 24. Nov 2010, 07:03 hat geschrieben:Was haltet ihr von diesem Vorschlag?
Finde ich durchaus interessant: http://orf.at/stories/2026760/
Mit Ankündigung macht es wenig Sinn. Die Banken können die Zugang für einige Stunden einfach sperren. Und wem sollte es nützen? Wurde ja schon mit der DSB-Bank versucht.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

sonnenkind » Mi 24. Nov 2010, 07:03 hat geschrieben:Was haltet ihr von diesem Vorschlag?
Finde ich durchaus interessant: http://orf.at/stories/2026760/
Schwachsinn.
gertrud » Mi 24. Nov 2010, 16:54 hat geschrieben:Man sollte Irland nicht retten!
Lieber ein Ende mit Schrecken,
als ein Schrecken ohne Ende.
Kollabiert der Euro, kollabiert auch deine Kaufkraft. Zusätzlich führt ein Crash deutscher Banken (die im irischen Immobilienmarkt hochinvestiert sind) zur Kreditklemme und ergo zur Rezession und du darfst dir deinen Job selbst schnitzen.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 24. November 2010, 17:25, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Gutmensch »

Wird Irland für die Kontinentaleuropäer nach seiner Rettung als Land der offenen Tür erklärt. Alles gratis für die Retter.
Sagen wir für die nächsten 10 Jahre all inclusive Urlaub.
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
ralphon
Beiträge: 2751
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 00:15
user title: Bier predigen, Wasser saufen

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ralphon »

adal » Mi 24. Nov 2010, 17:19 hat geschrieben: Schwachsinn. Kollabiert der Euro, kollabiert auch deine Kaufkraft.
Der € kollabiert davon nicht. Ein Crash führt eher zu einer Aufwertung weil die Geldmenge sinkt.
Zusätzlich führt ein Crash deutscher Banken (die im irischen Immobilienmarkt hochinvestiert sind) zur Kreditklemme und ergo zur Rezession und du darfst dir deinen Job selbst schnitzen.
Warum dann unsere Banken über den Umweg Irland stützen?
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

ralphon » Mi 24. Nov 2010, 19:29 hat geschrieben:Der € kollabiert davon nicht. Ein Crash führt eher zu einer Aufwertung weil die Geldmenge sinkt.
Du hast anscheinend schon die Spekulation der Devisenmärkte gegen den EURO während der Griechenlandkrise vergessen.
ralphon » Mi 24. Nov 2010, 19:29 hat geschrieben:Warum dann unsere Banken über den Umweg Irland stützen?
Weil auf diesem Wege zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Verhinderung eines Bankencrashs und Verhinderung einer Spekulation gegen die Währung.

BTW: das Ende des EURO wäre auch das Ende der EG und des deutschen Exportwunders, das den anderen schon lange ein Dorn im Auge ist und zwar mit Recht.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 24. November 2010, 19:41, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ThorsHamar »

adal » Mi 24. Nov 2010, 19:37 hat geschrieben: Du hast anscheinend schon die Spekulation der Devisenmärkte gegen den EURO während der Griechenlandkrise vergessen. Weil auf diesem Wege zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Verhinderung eines Bankencrashs und Verhinderung einer Spekulation gegen die Währung.

BTW: das Ende des EURO wäre auch das Ende der EG und des deutschen Exportwunders, das den anderen schon lange ein Dorn im Auge ist und zwar mit Recht.
Wer sind denn die "anderen" ?? Die EU kann es nichts sein, denn die wäre ohne Deutschland schon längst pleite, bzw. es gäbe sie gar nicht. ;)
Ich, als Staat, würde die Banken pleite gehen lassen, bei denen ich Schulden habe und ab morgen bei 0 einen neuen Staatshaushalt beginnen, ohne einen Pfennig Schulden für jeden Staatsbürger.
Die sog. Verschlankung des Staates würde dann endlich kein leeres Geschwätz mehr sein können.
Gut, das wäre natürlich eine Revolution und DER Aufstand gegen die Zinswirtschaft, endlich DIE Chance für eine bessere Welt. :thumbup: :p
Nun ja, warten wir noch Spanien ab...dann ist sowieso Schluss mit dem Firlefanz!
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

ThorsHamar » Mi 24. Nov 2010, 20:07 hat geschrieben:Wer sind denn die "anderen" ?? !
Diejenigen, die gegenüber Deutschland ein drastisches Leistungsbilanzdefizit haben, also die meisten.
ThorsHamar » Mi 24. Nov 2010, 20:07 hat geschrieben:Die EU kann es nichts sein, denn die wäre ohne Deutschland schon längst pleite, bzw. es gäbe sie gar nicht.
Stimmt. Ohne Deutschland gäbe es keine EU und ohne EU gäbe es kein deutsches Exportwunder.
ThorsHamar » Mi 24. Nov 2010, 20:07 hat geschrieben:Ich, als Staat, würde die Banken pleite gehen lassen, bei denen ich Schulden habe und ab morgen bei 0 einen neuen Staatshaushalt beginnen, ohne einen Pfennig Schulden für jeden Staatsbürger.
Gottseidank regieren in Europa keine Volltrottel, die zur mittelalterlichen Subsistenzwirtschaft zurückkehren möchten.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 24. November 2010, 20:18, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ThorsHamar »

adal » Mi 24. Nov 2010, 20:12 hat geschrieben: Diejenigen, die gegenüber Deutschland ein drastisches Leistungsbilanzdefizit haben, also die meisten. Stimmt. Ohne Deutschland gäbe es keine EU und ohne EU gäbe es kein deutsches Exportwunder. Gottseidank regieren in Europa keine Volltrottel, die zur mittelalterlichen Subsistenzwirtschaft zurückkehren möchten.
:D Wie gesagt, warten wir die Pleite Spaniens ab.Dann wird es richtig knallen.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ThorsHamar »

Na ja, man muss natürlich präzisieren, dass ja eigentlich nicht die Staaten bankrott sind, sondern die wahre "Staatsmacht", nämlich die Finanz - Parallel - Welt, ordnet nur die Verteilung am Spieltisch neu. :p
Früher wurden dazu Kriege gebraucht, heute bezahlen die Bürger der Staaten den Preis mit Geld.....immerhin ein Fortschritt, ausser für die Rüstungsindustrie.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Mittwoch 24. November 2010, 20:46, insgesamt 2-mal geändert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
pandera
Beiträge: 29
Registriert: Samstag 20. November 2010, 15:53

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von pandera »

ThorsHamar » Mi 24. Nov 2010, 20:26 hat geschrieben: :D Wie gesagt, warten wir die Pleite Spaniens ab.Dann wird es richtig knallen.
Schauen wir uns doch mal die sogenannten Stützer der Pleiten- Pech und Pannen an. Haben sie die Hand für die Pleiten mit im Spiel.Gruß pandera
>>Die ersten Signale von den Finanzplätzen auf den irischen Rettungsantrag fielen verhalten positiv aus. Der Zinsstand für zehnjährige irische Staatsanleihen sank wieder unter die Acht-Prozent-Marke auf immer noch hohe 7,95 Prozent. Details über das Rettungspaket blieben unscharf. Der irische Finanzminister Brian Lenihan sagte, die Summe werde 100 Milliarden Euro nicht überschreiten. Beteiligen wollen sich neben der EU, dem im Frühjahr eingerichteten Stabilisierungsfonds der Euro-Partner (EFSF) und dem IWF auch die Nicht-Euro-Länder Großbritannien und Schweden.

Irischer Bankensektor soll gesundgeschrumpft werden

Verwendet wird das Geld vor allem zur Restrukturierung des Bankensektors, der auf die Kerngeschäfte zusammengeschmolzen werden soll. Die Anglo Irish Bank könnte laut einem Bericht der Zeitung Die Welt (Dienstagsausgabe) vollständig abgewickelt werden. Man sei mit den europäischen Partnern einig, dass sich die Institute auf Sparer, private Immobilien- sowie Unternehmenskredite konzentrieren müssten, sagte Lenihan in Dublin. Die Branche sei komplett von Krediten der Europäischen Zentralbank (EZB) abhängig geworden und müsse deswegen für mindestens ein Jahr an den EU-Tropf.

Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Hilfe für Irland als Beitrag zur Stabilisierung des Euro. Zugleich mahnte die CDU-Chefin nach Angaben von Teilnehmern in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass die Hilfen an Bedingungen geknüpft werden müssen. Es gehe darum, Sünden der Vergangenheit abzuarbeiten.

Streit über Gläubigerhaftung bei künftigen Krisen

Während die Irland-Hilfe auf den Weg gebracht ist, spitzt sich der Streit über die dauerhafte Stabilisierung des Euro-Raums zu. Die beiden Rettungsschirme für Griechenland und die gesamte Währungszone werden 2013 wieder eingeklappt. Für Ärger sorgt die Berliner Forderung, an einem permanenten Krisenmechanismus für die Zeit nach 2013 Banken einzubeziehen.

Der luxemburgische Ministerpräsident und Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker warnte: Wenn in der Euro-Zone als einzigem Währungsgebiet der Welt Privatgläubiger für eine Krise zahlen müssten, dann würden Investoren «einen großen Bogen» vor allem um die schwächeren Wirtschaftsräume machen. «Wir müssen das so tun, dass wir uns nicht ins eigene Knie schießen», sagte er dem Sender Deutschlandradio Kultur.<<
/www.news.de/wirtschaft/855085249/rebell ... premier/1/
pandera
Beiträge: 29
Registriert: Samstag 20. November 2010, 15:53

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von pandera »

ThorsHamar » Mi 24. Nov 2010, 20:39 hat geschrieben:
Na ja, man muss natürlich präzisieren, dass ja eigentlich nicht die Staaten bankrott sind, sondern die wahre "Staatsmacht", nämlich die Finanz - Parallel - Welt, ordnet nur die Verteilung am Spieltisch neu. :p
Früher wurden dazu Kriege gebraucht, heute bezahlen die Bürger der Staaten den Preis mit Geld.....immerhin ein Fortschritt, ausser für die Rüstungsindustrie.
Wie sehen es die ganz schlauen? Gruß pandera
>>Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in Irland hat Ifo- Chef Hans- Werner Sinn das Verhalten deutscher Banken kritisiert. 0 Kommentare
Die Institute hätten in der Vergangenheit viel Geld aus Deutschland herausgeholt, sagte der Präsident des Münchner Ifo- Institutes für Wirtschaftsforschung am Montagabend in der ARD. "Die Spargelder wurden nicht in Deutschland dem Mittelstand gegeben oder den Häuserbauern, sondern wurden auf dem Wege über Zweckgesellschaften in Irland praktisch verzockt", kritisierte Sinn. Es könne nicht in Ordnung sein, dass jetzt der Steuerzahler dafür geradestehen müsse.

Berlin. Sinn sprach sich dafür aus, bei Rettungspaketen für Staaten ein strukturiertes Insolvenzverfahren anzuwenden. Bevor der erste Euro von der Staatengemeinschaft komme, müssten die Banken auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Dann würden sie in Zukunft vorsichtig sein.

Nach den Vorstellungen der Bundesregierung sollen private Gläubiger in Zukunft bei Schuldenkrisen wie in Griechenland oder jetzt in Irland stärker in die Haftung genommen werden und unter Umständen auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Auch der Bundesverband deutscher Banken hat sich offen dafür gezeigt, Privatinvestoren an Rettungsaktionen zu beteiligen.<<
Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in Irland hat Ifo- Chef Hans- Werner Sinn das Verhalten deutscher Banken kritisiert. 0 Kommentare


Die Institute hätten in der Vergangenheit viel Geld aus Deutschland herausgeholt, sagte der Präsident des Münchner Ifo- Institutes für Wirtschaftsforschung am Montagabend in der ARD. "Die Spargelder wurden nicht in Deutschland dem Mittelstand gegeben oder den Häuserbauern, sondern wurden auf dem Wege über Zweckgesellschaften in Irland praktisch verzockt", kritisierte Sinn. Es könne nicht in Ordnung sein, dass jetzt der Steuerzahler dafür geradestehen müsse.
http://www.vol.at/news/co:austria:wirts ... 3-10481234
>>Es geht wieder rund in Euroland. Irland, so scheint es, steht unmittelbar am Abgrund, und Portugal rückt diesem auch immer näher. Als Gradmesser für die Problemintensität gelten vor allem die Zinsen. Diese sind für irische Staatsanleihen in den vergangenen Tagen geradezu explodiert – und dies, obwohl der irische Staat derzeit keinen unmittelbaren Finanzierungsbedarf hat. Viele Beobachter sehen Irland schon jetzt als pleite an.<<
diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/612418/Die-schwaebische-Hausfrau-die-IrlandKrise-die-Zukunft-des-Euro
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

pandera hat geschrieben:Die Institute hätten in der Vergangenheit viel Geld aus Deutschland herausgeholt, sagte der Präsident des Münchner Ifo- Institutes für Wirtschaftsforschung am Montagabend in der ARD. "Die Spargelder wurden nicht in Deutschland dem Mittelstand gegeben oder den Häuserbauern, sondern wurden auf dem Wege über Zweckgesellschaften in Irland praktisch verzockt", kritisierte Sinn. Es könne nicht in Ordnung sein, dass jetzt der Steuerzahler dafür geradestehen müsse.
http://www.vol.at/news/co:austria:wirts ... 3-10481234
Das Kapital sucht sich nunmal Standorte, die eine hohe Rendite versprechen. Die HRE hat über die irische Depfa den größten Teil ihrer Verluste realisiert. Hauptsächlich auf dem US-Immobilienmarkt.

Das hohe Renditen auch hohe Risiken nach sich ziehen, wurde stillschweigend toleriert. Es wird Zeit das zu korrigieren. Banken müssen geordnet abgewickelt werden können, sonst wird man immer wieder dieselben Probleme bekommen.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
ralphon
Beiträge: 2751
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 00:15
user title: Bier predigen, Wasser saufen

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ralphon »

adal » Mi 24. Nov 2010, 19:37 hat geschrieben: Du hast anscheinend schon die Spekulation der Devisenmärkte gegen den EURO während der Griechenlandkrise vergessen. Weil auf diesem Wege zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Verhinderung eines Bankencrashs und Verhinderung einer Spekulation gegen die Währung.

BTW: das Ende des EURO wäre auch das Ende der EG und des deutschen Exportwunders, das den anderen schon lange ein Dorn im Auge ist und zwar mit Recht.
Von Spekulationen habe ich wenig gemerkt, die Spritpreise blieben z.B. stabil.

Nochmal: ein Staatsbankrott ist nicht das Ende einer Währung. Die Insolvenz kann in einer Währung abgerechnet werden und die Währung gibt es hinterher immer noch.
Benutzeravatar
ralphon
Beiträge: 2751
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 00:15
user title: Bier predigen, Wasser saufen

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ralphon »

Sinn sprach sich dafür aus, bei Rettungspaketen für Staaten ein strukturiertes Insolvenzverfahren anzuwenden. Bevor der erste Euro von der Staatengemeinschaft komme, müssten die Banken auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Dann würden sie in Zukunft vorsichtig sein.
Ganz schön mutig für einen ehemaligen Privatrentenlobbyisten. Respekt :thumbup:
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

ralphon » Mi 24. Nov 2010, 22:46 hat geschrieben:
Ganz schön mutig für einen ehemaligen Privatrentenlobbyisten. Respekt :thumbup:
Wieso mutig? Der Sinn ist BDI-Lobbyist.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 24. November 2010, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
gertrud

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von gertrud »

adal » Mi 24. Nov 2010, 17:19 hat geschrieben: Schwachsinn. Kollabiert der Euro, kollabiert auch deine Kaufkraft. Zusätzlich führt ein Crash deutscher Banken (die im irischen Immobilienmarkt hochinvestiert sind) zur Kreditklemme und ergo zur Rezession und du darfst dir deinen Job selbst schnitzen.
Dann retten wir halt Irland und-und-und ,dann gehen wir in 3 jahren halt auch pleite
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

gertrud hat geschrieben:Dann retten wir halt Irland und-und-und ,dann gehen wir in 3 jahren halt auch pleite
Du bist wohl auch noch der Tagträumer, der glaubt hier würde Irland gerettet werden?
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

ralphon » Mi 24. Nov 2010, 22:30 hat geschrieben:Nochmal: ein Staatsbankrott ist nicht das Ende einer Währung. Die Insolvenz kann in einer Währung abgerechnet werden und die Währung gibt es hinterher immer noch.
Du bist dir anscheinend nicht darüber im Klaren, dass sowohl die "Insolvenz" als auch die "Umrubelung" nichts anderes als eine kalte Enteignung der Gläubiger ist.
gertrud

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von gertrud »

adal » Mi 24. Nov 2010, 19:37 hat geschrieben: Du hast anscheinend schon die Spekulation der Devisenmärkte gegen den EURO während der Griechenlandkrise vergessen. Weil auf diesem Wege zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Verhinderung eines Bankencrashs und Verhinderung einer Spekulation gegen die Währung.

BTW: das Ende des EURO wäre auch das Ende der EG und des deutschen Exportwunders, das den anderen schon lange ein Dorn im Auge ist und zwar mit Recht.
Das Ende der Eg u.des Euro wäre mein Traum,vor diesen Missbildungen florierte die deutsche Wirtschaft u.der deutsche Staat,
es gäbe keine blödsinnige europ Gesetzgebung(Gurkenkrümmung,Sicherheittsverwahrung für Schwerstkriminelle),
keine reisefreiheitb für kriminelle(Schengen)
Als Nebeneffekt war der Urlaub in den Piigs auch noch günstiger
Wie sich bis jetzt gezeigt hat ,würden wir uns v. einer krise schnell erholen.
Zuletzt geändert von gertrud am Mittwoch 24. November 2010, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Kibuka »

gertrud hat geschrieben: Das Ende der Eg u.des Euro wäre mein Traum
Dann träum ruhig weiter!
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
adal
Beiträge: 18711
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 18:20

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von adal »

gertrud » Mi 24. Nov 2010, 23:21 hat geschrieben:Das Ende der Eg u.des Euro wäre mein Traum
Das ist der Traum aller bunten Extremisten und Esoteriker von ultralinks bis ultrarechts.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von ThorsHamar »

adal » Mi 24. Nov 2010, 23:24 hat geschrieben: Das ist der Traum aller bunten Extremisten und Esoteriker von ultralinks bis ultrarechts.
Ach so? Jeder zweite Bundesbürger ist ultralinker oder ultrarechter Extremist und/oder Esoteriker? :p

"Elf Jahre nach Einführung des Euro wünscht sich nach einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos jeder zweite Deutsche die D-Mark zurück. 30 Prozent sprachen sich gegen die alte Währung aus. Weitere 18 Prozent der Befragten konnten sich in dieser Frage nicht entscheiden. Darüber hinaus lieferte die Studie weitere interessante Erkenntnisse." Zitat von msn money Quelle: http://money.de.msn.com/aktien/aktien.a ... =153963981
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Shoogar
Beiträge: 2916
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 21:38
user title: Ganz gemeine olle Krähe

Re: 90 Milliarden Euro für Irland

Beitrag von Shoogar »

adal » Mi 24. Nov 2010, 23:12 hat geschrieben: Du bist dir anscheinend nicht darüber im Klaren, dass sowohl die "Insolvenz" als auch die "Umrubelung" nichts anderes als eine kalte Enteignung der Gläubiger ist.
Ähm ja...
Das ist bei Insolvenzen nicht selten der Fall.
:)

Die Frage ist halt, ob der Steuerzahler für das Risiko des Gläubigers einzustehen hat.
Ich meine: nein.

Auch würde ich mir um die Volatilität der Banken - im Sinne ihrer Funktion als Kreditgeber für die Wirtschaft - eher weniger Gedanken machen.
Wir haben zB. in D mit der KfW ein hervorragendes Instrument, um einem solchen eintretenden Mangel gegenbenenfalls vorzubeugen.
Zuletzt geändert von Shoogar am Mittwoch 24. November 2010, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
Das Leben auf der Erde mag teuer sein, aber eine jährliche Rundreise um die Sonne ist gratis mit dabei.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=353
Antworten