Mao hat ja mal versucht, den Chinesen den Konfuzianismus mit Gewalt auszutreiben - am heftigsten im Rahmen der Kulturrevolution. Hat aber nicht wirklich funktioniert, und seit dem Pragmatismus von Deng traut sich auch die Kommunistische Partei wieder, die Vorzüge von Konfuzius zu erkennen: Patriotismus, Harmoniebewusstsein, Disziplin - eine herrschaftstauglichere Ideologie kann es kaum geben. Der einzige mögliche Konflikt ist eben jener Konflikt zwischen Staat und Familie, welchen Konfuzius im Zweifelsfall eher zugunsten der Familie ("Pietät") beantworten würde.King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Dec 2017, 20:20)
Die Familie ist alles. Oder eben das Proletariat. Gehorsam und Fleiß waren und sind Tugenden. Damit identifiziert(e) sich China. Hunnen und islamische Steppenvölker wurden immer als Bedrohung der eigenen (religiösen) Werte und Identität wahrgenommen.
Letztendlich greifen sie immer alle zu Identitäten religiöser oder philosophischer Natur zurück. Ohne spezifische Kultur kann keine Gesellschaft existieren. Diese Kultur wird maßgeblich auch durch Spiritualität und Religiösität und Dogmen zusammengehalten. Mehr oder weniger.
Dieser Vorzug gegenüber der Familie dürfte allerdings auch ein wichtiger Grund dafür sein, dass Korruption so tief in den chinesischen Strukturen verwurzelt ist.
Edit: Ich will ja nicht unentspannt werden, aber bisschen längere und themenbezogenere Beiträge wären zwischendurch gut @Adam Smith