China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

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schokoschendrezki
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Hyde hat geschrieben:(17 Dec 2016, 11:26)

Die chinesische Führung erkauft sich derzeit ihre Legitimation mit Wirtschaftswachstum. Es wird jedoch der Moment kommen, in dem China nicht mehr signifikant weiter wird wachsen können, und das wird dann auch der Moment sein, in dem das Kartenhaus zusammenfällt und China eine politische Transformation hin zur Demokratie bevorsteht.
Um die drei Billionen Dollar Währungsreserven sind aber Haben auf der Plusseite und kein "Kartenhaus". Täglich um die drei Milliarden müssen sich die USA leihen, um ihr Handelsdefizit auszugleichen. Größter Kreditgeber dabei ist China. Ich weiß nicht und bin auch nicht allzu bewandert in diesen internationalen Finanzsachen. Bei dieser engen Verzahnung der Geschäfte kann ich mir aber kaum vorstellen, dass nur eine einzelne Seite "zusammenfallen" kann. Wenn da etwas zusammenfällt, kommt die ganze Maschinerie ins Stocken.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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H2O
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jun 2017, 08:55)

Um die drei Billionen Dollar Währungsreserven sind aber Haben auf der Plusseite und kein "Kartenhaus". Täglich um die drei Milliarden müssen sich die USA leihen, um ihr Handelsdefizit auszugleichen. Größter Kreditgeber dabei ist China. Ich weiß nicht und bin auch nicht allzu bewandert in diesen internationalen Finanzsachen. Bei dieser engen Verzahnung der Geschäfte kann ich mir aber kaum vorstellen, dass nur eine einzelne Seite "zusammenfallen" kann. Wenn da etwas zusammenfällt, kommt die ganze Maschinerie ins Stocken.
Wenn man täglich (!) 3 Mrd leihen muß, um seinen Konsum befriedigen zu können, dann erwirbt der Kreditgeber doch Anspruch auf Gegenleistungen dieses Kunden. Welche Gegenleistungen könnten das denn sein, wenn der Verkäufer nichts in dem Umfang braucht, was der Kunde in seinem Lande erzeugen könnte? Irgendwann arbeitet der Verkäufer dann so zu sagen kostenlos für den Käufer, von dem er keine Gegenleistung im notwendigen Umfang erwarten kann. Ist das nicht ein Irrsinn?
Ein unredlicher Schuldner hat doch irgendwann seinen Gläubiger in der Hand, indem er droht, das ganze Papiergeld zu entwerten. Bleibt nur, laufend Grund und Boden und Firmen zu erwerben. Bis zur Enteignung wird es der Schuldner wohl nicht treiben können... außer als Kriegshandlung.
jasper1811
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von jasper1811 »

Das China den Willen hat zur Supermacht zu werden hat es in den letzten Jahrzehnten sehr eindrucksvoll bewiesen. Die Rasante Entwicklung des Landes ist auf den ersten Blick zu sehen; man schaue sich Bilder von Schanghai aus den 90ern an und von jetzt; die Entwicklung und so auch das Potential sind enorm.
Engagements in Afrika aber auch innerhalb der EU zum Beispiel in Form von Großinvestoren zeigen schon jetzt wie klar Xi Jinping sein Ziel vor Augen hat. Doch wer zahlt den Preis für dieses Wachstum? Es ist das Chinesiche Volk das unterdrückt wird und abgeschottet von der Restlichen Welt lebt. Die Chinesen mischen in Branchen mit die extrem Innovativ sind und das sie den Ruf als Hersteller von Waren die von geringer Qualität sind abstreifen möchten und "Made in China" zu einer Art Gütesiegel machen wollen.
Eine weitere Frage die sich mir stellt wen ich über China nachdenke ist: Was sendet der Aufstieg Chinas für Signale an andere totalitäre Regime?
Eine wie ich finde wichtige Frage die wir uns stellen müssen wen wir mit China Geschäfte machen.
Audi
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Audi »

jasper1811 hat geschrieben:(28 Nov 2018, 23:29)

Das China den Willen hat zur Supermacht zu werden hat es in den letzten Jahrzehnten sehr eindrucksvoll bewiesen. Die Rasante Entwicklung des Landes ist auf den ersten Blick zu sehen; man schaue sich Bilder von Schanghai aus den 90ern an und von jetzt; die Entwicklung und so auch das Potential sind enorm.
Engagements in Afrika aber auch innerhalb der EU zum Beispiel in Form von Großinvestoren zeigen schon jetzt wie klar Xi Jinping sein Ziel vor Augen hat. Doch wer zahlt den Preis für dieses Wachstum? Es ist das Chinesiche Volk das unterdrückt wird und abgeschottet von der Restlichen Welt lebt. Die Chinesen mischen in Branchen mit die extrem Innovativ sind und das sie den Ruf als Hersteller von Waren die von geringer Qualität sind abstreifen möchten und "Made in China" zu einer Art Gütesiegel machen wollen.
Eine weitere Frage die sich mir stellt wen ich über China nachdenke ist: Was sendet der Aufstieg Chinas für Signale an andere totalitäre Regime?
Eine wie ich finde wichtige Frage die wir uns stellen müssen wen wir mit China Geschäfte machen.
Das chinesische Volk lebt definitiv nicht abgeschottet vom Rest der Welt. So ein Quatsch
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ger9374 hat geschrieben:(28 Nov 2016, 01:13)

Es gibt nur wenige Länder in der Welt die derart ihre interessen durchsetzt wie die USA. Zu den wenigen zählt China. Wohin führt der Weg des Drachen, wollen die Chinesen die nächste Supermacht werden?!
Der Drachen ist erwacht.

Wirtschaftlich ist China bereits eine Supermacht und ohne Zweifel auf dem besten Weg auch politisch eine Vormachstellung zu erreichen, zumal die USA insbesondere seit Trump "verletzbar" sind. Xi will mehr. Er will zuerst Asien, dann die Pazifikregion und von dort aus den Rest der Welt beherrschen. Die Aussenpolitik china's unter Xi ist aggresiv, siehe South China Sea, Taiwan usw und jede Investition in Nachbarlaendern, SuedPazifik und Afrika darauf ausgerichtet diese Staaten in eine finazielle und wirtschaftliche Abhaengigkeit von China zu bringen.

Gleichzeitig zieht Xi bei seinen Landsleuten die Daumenschrauben an wie durch das Social Credit System und die damit verbundene totale Ueberwachung seiner Buerger. Eine digitale Diktatur wie aus einem Utopia Alptraum. Ich empfehle diesen Bericht anzuschauen.

https://www.abc.net.au/news/2018-09-18/ ... p/10200278
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von jasper1811 »

Audi hat geschrieben:(29 Nov 2018, 00:36)

Das chinesische Volk lebt definitiv nicht abgeschottet vom Rest der Welt. So ein Quatsch
Die Kommunikation der Chinesen über das Internet mit dem Rest der Welt wird von der Partei kontrolliert und reguliert; das könnte man Abschottung nennen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

jasper1811 hat geschrieben:(01 Dec 2018, 19:56)

Die Kommunikation der Chinesen über das Internet mit dem Rest der Welt wird von der Partei kontrolliert und reguliert; das könnte man Abschottung nennen.
Chinesen sind heutzutage die Haupttouristen in Suedostasien, Australien und Neuseeland.

Australien zB 1,4 Millionen

https://qz.com/1258898/chinese-tourists ... w-zealand/


Europa cirka 12,4 Millionen

https://www.statista.com/statistics/311 ... stination/

Dazu nehme den inbound tourist stream nach China und dann kann man kaum von Abschottung reden.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(29 Nov 2018, 00:52)

Der Drachen ist erwacht.

Wirtschaftlich ist China bereits eine Supermacht und ohne Zweifel auf dem besten Weg auch politisch eine Vormachstellung zu erreichen, zumal die USA insbesondere seit Trump "verletzbar" sind. Xi will mehr. Er will zuerst Asien, dann die Pazifikregion und von dort aus den Rest der Welt beherrschen. Die Aussenpolitik china's unter Xi ist aggresiv, siehe South China Sea, Taiwan usw und jede Investition in Nachbarlaendern, SuedPazifik und Afrika darauf ausgerichtet diese Staaten in eine finazielle und wirtschaftliche Abhaengigkeit von China zu bringen.

Gleichzeitig zieht Xi bei seinen Landsleuten die Daumenschrauben an wie durch das Social Credit System und die damit verbundene totale Ueberwachung seiner Buerger. Eine digitale Diktatur wie aus einem Utopia Alptraum. Ich empfehle diesen Bericht anzuschauen.

https://www.abc.net.au/news/2018-09-18/ ... p/10200278
Das wirtschaftliche Investieren.in.an andere Länder ist ja quasi ein Ausbau der Einflusssphäre , Xi will ein chinesisches Jahrhundert China strebt mit Macht nach vorne und will in allen Bereichen Weltspitze werden ( von KI bis Fußball) eine unberechenbar unsicherer USA unter Trump ein wirtschaftlich eher schwaches Russland unter Zar Putin eine EU die in ihrer nationalstaatlichen Einzelteile auseinander zu fallen droht ( Stichwort Brexit) dass alles sind Entwicklungen die Chinas Aufstieg eher noch beschleunigen
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

Der rote Prinz Xi Jinping ist ja auf Lebenszeit Präsident und Vorsitzender der KP Chinas, und will ganz klar dass China bis 2049. ( 100 Jahre Volksrepublik China) dass das Reich der Mitte politische , ökonomische und militärisch - wissenschaftliche Nummer 1 des Planeten wird, die geopolitischen Muskelspiele Pekings im.südchinesischen Meer oder am Horn von Afrika ( Stichwort chinesische Militärbasis Dschibuti) sind nur der Auftakt des Allmachtanspruches des erwachten Drachen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Dec 2018, 22:46)

Der rote Prinz Xi Jinping ist ja auf Lebenszeit Präsident und Vorsitzender der KP Chinas, und will ganz klar dass China bis 2049. ( 100 Jahre Volksrepublik China) dass das Reich der Mitte politische , ökonomische und militärisch - wissenschaftliche Nummer 1 des Planeten wird, die geopolitischen Muskelspiele Pekings im.südchinesischen Meer oder am Horn von Afrika ( Stichwort chinesische Militärbasis Dschibuti) sind nur der Auftakt des Allmachtanspruches des erwachten Drachen.
Und gleichzeitig die Bevoelkerung des eigenen Landes der totalen Ueberwachung in einem bisher nie dagegewesen Ausmass auszusetzen

https://www.stern.de/politik/ausland/no ... 95680.html


Das ist was zum Gruseln.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von unity in diversity »

"Die Zukunft wird nicht in Afghanistan entschieden, sondern in Südostasien."
Von wem ist dieser Satz?
Richtig:
https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-d ... ahrhundert
Vermutlich gewinnen beide durch Kooperation, während sich Europa ein Problem geschaffen hat, mit dem es selber für eine Weile ausreichend beschäftigt sein wird. Eventuell bis zum Zerfall.
Gleichzeitig hat Macron das Wort "Reform" für einige Dekaden diskreditiert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Agesilaos Megas »

Als ich im letzten Jahr in der chinesischen Botschaft in Berlin war, habe ich mir ein Propagandabüchlein mitgenommen, einen langen, pseudowissenschaftlichen und natürlich propagandistischen Traktat über Chinas "legitime" Ansprüche auf seine Nachbarn und ihre Gewässer: Das südchin. Meer. Dort wird auch eine bemerkenswerte Rede von Xi übersetzt: China werde eine neue Macht sein; als Großmacht bedürfe es aber einer starken Marine, das haben die europäischen Mächte gezeigt; Chinas Überleben hänge vom Wasser ab; die Kriegsmarine sei die Hoffnung; China erwarte ein Platz an der Sonne.

Der Navalismus ist in China kein Anachronismus. Die Zeiten der pragmatisch-zurückhaltenden Politik sind vorbei. Mit Xi tritt Ideologie in den Vordergrund - und Radikalität. Eine Weltmission wächst in den Köpfen.

Die Gesellschaft ist am Scheideweg: Chinas Aufschwung und Entwicklung ist der Übernahme neoliberaler Ideen geschuldet - Neoliberalismus zeigt sich in autoritären Regimen als besonders effektiv. Die ungebildete Landbevölkerung wird massiv ausgebeutet und produziert den Wohlstand der Städte. Die Städte selbst werden immer attraktiver - und unbezahlbar. Die Wirtschaft hängt einerseits von Massenproduktion, andererseits Massenexport ab - der Staat hilft gelegentlich nach, den Wert des RMB zu verringern. Es muss also immer mehr und immer billiger produziert werden. Diese Strategie stößt aber an ihre Grenzen: Preise steigen mit dem Wohlstand, es wird zu viel produziert. Fabriken sterben, der Mittelstand schrumpft, die soziale Schere ist wieder da.

In dieser Lage wächst ein Gerücht, es geht ein Gespenst in der KP um: "nationale Einheit". Überall ist sie, die Angst vor Aufständen, Revolten, Widerworten. Gut, China hat da eine gewisse Tradition. Xi, einerseits clever, andererseits nicht sehr gebildet, arbeitet gerade an einer neuen nationalen Saga, einer großen Ablenkung von den inneren Streitereien mit der Bevölkerung und dem Reformflügel der KP: Die bösen Westmächte haben das einst stolze zhong guo ins Unglück gestürzt und ausgebeutet. Xi führt China wieder nach vorn: Der alte Glanz des Kaiserreichs (sic!), vom Westen unterbrochen, wird wieder auferstehen; China bringe Wohlstand und Entwicklung, wenn es führe; unter Chinas Führung werde sich Afrika und die Entwicklungsländer der Welt "entwickeln". Von Piräus bis nach Nairobi.

Dieser alte Wein in neuen Schläuchen zeigt sich überall. Das südchin. Meer sei schon ein kaiserliches Protektorat gewesen. Die Seidenstraße wird ideologisch neu aufgelegt. In den Medien werden nicht mehr nur Japaner ermordet, sondern Qin reitet heroisch herum und tötet irgendjemanden. Zum Neujahr wird weitermarschiert. Diesmal auf einem Flugzeugträger. Wird Xi bald ein neuer Huangdi?

Xi sichert sich gerade seine Macht auf Lebzeiten. Mit Korruptionsgesetzen verschwindet ein Widersacher nach dem anderen. Immer öfter werden Ausländer entführt, die es wagen, über ihn böse zu reden. Doch wie kann er auf Lebzeiten regieren? Wie will er die inneren Probleme des Landes auf Dauer befrieden? Expandieren. Ökonomisch. Seidenstraße. Häfen besitzen. Autobahnen nach Europa bauen. Neue Märkte. Infrastruktur. Innere Märkte. Überproduktion irgendwohin lenken. Militärisch. Flugzeugträger, Uboote, Luftwaffe. Japan, Korea, Vietnam, Philippinen, USA - alle verdrängen. Alle Handelswege kontrollieren. Militärbasen aufbauen. In Kriegen ordentlich mitmischen. Meere besitzen. China vereinen wie die die Kaiser. Ideologisch. Stolz. Pracht. Prunk. Diese westlichen Würdenträger müssen bei Xi antreten. China leiht gönnerhaft Geld. Kauft alles auf. Bald hört alles auf China.

Große Pläne, wolkige Schlösser. Großer Dünnpfiff. Allerdings gefährlich. Wie immer, wenn idiotische Ideologien die Vernunft ersetzen...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(19 Dec 2018, 01:23)

Als ich im letzten Jahr in der chinesischen Botschaft in Berlin war, habe ich mir ein Propagandabüchlein mitgenommen, einen langen, pseudowissenschaftlichen und natürlich propagandistischen Traktat über Chinas "legitime" Ansprüche auf seine Nachbarn und ihre Gewässer: Das südchin. Meer. Dort wird auch eine bemerkenswerte Rede von Xi übersetzt: China werde eine neue Macht sein; als Großmacht bedürfe es aber einer starken Marine, das haben die europäischen Mächte gezeigt; Chinas Überleben hänge vom Wasser ab; die Kriegsmarine sei die Hoffnung; China erwarte ein Platz an der Sonne.

Der Navalismus ist in China kein Anachronismus. Die Zeiten der pragmatisch-zurückhaltenden Politik sind vorbei. Mit Xi tritt Ideologie in den Vordergrund - und Radikalität. Eine Weltmission wächst in den Köpfen.

Die Gesellschaft ist am Scheideweg: Chinas Aufschwung und Entwicklung ist der Übernahme neoliberaler Ideen geschuldet - Neoliberalismus zeigt sich in autoritären Regimen als besonders effektiv. Die ungebildete Landbevölkerung wird massiv ausgebeutet und produziert den Wohlstand der Städte. Die Städte selbst werden immer attraktiver - und unbezahlbar. Die Wirtschaft hängt einerseits von Massenproduktion, andererseits Massenexport ab - der Staat hilft gelegentlich nach, den Wert des RMB zu verringern. Es muss also immer mehr und immer billiger produziert werden. Diese Strategie stößt aber an ihre Grenzen: Preise steigen mit dem Wohlstand, es wird zu viel produziert. Fabriken sterben, der Mittelstand schrumpft, die soziale Schere ist wieder da.

In dieser Lage wächst ein Gerücht, es geht ein Gespenst in der KP um: "nationale Einheit". Überall ist sie, die Angst vor Aufständen, Revolten, Widerworten. Gut, China hat da eine gewisse Tradition. Xi, einerseits clever, andererseits nicht sehr gebildet, arbeitet gerade an einer neuen nationalen Saga, einer großen Ablenkung von den inneren Streitereien mit der Bevölkerung und dem Reformflügel der KP: Die bösen Westmächte haben das einst stolze zhong guo ins Unglück gestürzt und ausgebeutet. Xi führt China wieder nach vorn: Der alte Glanz des Kaiserreichs (sic!), vom Westen unterbrochen, wird wieder auferstehen; China bringe Wohlstand und Entwicklung, wenn es führe; unter Chinas Führung werde sich Afrika und die Entwicklungsländer der Welt "entwickeln". Von Piräus bis nach Nairobi.

Dieser alte Wein in neuen Schläuchen zeigt sich überall. Das südchin. Meer sei schon ein kaiserliches Protektorat gewesen. Die Seidenstraße wird ideologisch neu aufgelegt. In den Medien werden nicht mehr nur Japaner ermordet, sondern Qin reitet heroisch herum und tötet irgendjemanden. Zum Neujahr wird weitermarschiert. Diesmal auf einem Flugzeugträger. Wird Xi bald ein neuer Huangdi?

Xi sichert sich gerade seine Macht auf Lebzeiten. Mit Korruptionsgesetzen verschwindet ein Widersacher nach dem anderen. Immer öfter werden Ausländer entführt, die es wagen, über ihn böse zu reden. Doch wie kann er auf Lebzeiten regieren? Wie will er die inneren Probleme des Landes auf Dauer befrieden? Expandieren. Ökonomisch. Seidenstraße. Häfen besitzen. Autobahnen nach Europa bauen. Neue Märkte. Infrastruktur. Innere Märkte. Überproduktion irgendwohin lenken. Militärisch. Flugzeugträger, Uboote, Luftwaffe. Japan, Korea, Vietnam, Philippinen, USA - alle verdrängen. Alle Handelswege kontrollieren. Militärbasen aufbauen. In Kriegen ordentlich mitmischen. Meere besitzen. China vereinen wie die die Kaiser. Ideologisch. Stolz. Pracht. Prunk. Diese westlichen Würdenträger müssen bei Xi antreten. China leiht gönnerhaft Geld. Kauft alles auf. Bald hört alles auf China.

Große Pläne, wolkige Schlösser. Großer Dünnpfiff. Allerdings gefährlich. Wie immer, wenn idiotische Ideologien die Vernunft ersetzen...

Ja dass sehe ich auch so, im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern ist Xi Jingping kein Pragmatiker sondern purer Ideologe ( klein Mao so zu sagen) dass ist nicht zu letzt gerade an seiner offensiveren Außen - und Geopolitik erkennbar , aber auch nach Innen wird dies offenkundig deutlich. Die Kampagne gegen Korruption ist meines Erachtens in Wahrheit eine klassische Säuberungswelle ganz maoistischer Machart , um unliebsame Kritiker und mächtige politische Gegner ( in Partei und Militär) kalt zu stellen , denn wer von den chinesischen Elite ist bitte schön nicht korrupt? Das ist ein sehr offensichtlicher Schachzuges von Xi Jingping zum Zwecke des reinen Machterhaltes, jenseits der ideologischen Propaganda
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(29 Nov 2018, 00:52)

Der Drachen ist erwacht.

Wirtschaftlich ist China bereits eine Supermacht und ohne Zweifel auf dem besten Weg auch politisch eine Vormachstellung zu erreichen, zumal die USA insbesondere seit Trump "verletzbar" sind. Xi will mehr. Er will zuerst Asien, dann die Pazifikregion und von dort aus den Rest der Welt beherrschen. Die Aussenpolitik china's unter Xi ist aggresiv, siehe South China Sea, Taiwan usw und jede Investition in Nachbarlaendern, SuedPazifik und Afrika darauf ausgerichtet diese Staaten in eine finazielle und wirtschaftliche Abhaengigkeit von China zu bringen.

Gleichzeitig zieht Xi bei seinen Landsleuten die Daumenschrauben an wie durch das Social Credit System und die damit verbundene totale Ueberwachung seiner Buerger. Eine digitale Diktatur wie aus einem Utopia Alptraum. Ich empfehle diesen Bericht anzuschauen.

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Ja der Drache ist erwacht,mit aller Macht.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Enas Yorl »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Dec 2018, 10:17)
Ja dass sehe ich auch so, im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern ist Xi Jingping kein Pragmatiker sondern purer Ideologe ( klein Mao so zu sagen) dass ist nicht zu letzt gerade an seiner offensiveren Außen - und Geopolitik erkennbar , aber auch nach Innen wird dies offenkundig deutlich. Die Kampagne gegen Korruption ist meines Erachtens in Wahrheit eine klassische Säuberungswelle ganz maoistischer Machart , um unliebsame Kritiker und mächtige politische Gegner ( in Partei und Militär) kalt zu stellen , denn wer von den chinesischen Elite ist bitte schön nicht korrupt? Das ist ein sehr offensichtlicher Schachzuges von Xi Jingping zum Zwecke des reinen Machterhaltes, jenseits der ideologischen Propaganda
Du widersprichst dir selbst, schon im zweiten Schachtelsatz. Eine Antikorruptionskampagne zur internen Machtpolitik zu nutzen, ist Pragmatismus pur. Die aktuelle Außenpolitik Chinas, hat wenig mit Ideologie zu tun, sondern mit historischer Erfahrung. China hat im 19. und 20. Jahrhundert eine sehr deutliche Lektion bekommen, was es bedeutet militärisch und politisch nach Außen schwach zu sein. In diesen historischen Kontext, ist auch das bestreben nach stärke in der aktuellen chin. Außenpolitik zu sehen. Darauf stellt man sich im Westen besser ein, gerade die früheren Kolonialmächte Chinas.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

Enas Yorl hat geschrieben:(28 Dec 2018, 12:23)

Du widersprichst dir selbst, schon im zweiten Schachtelsatz. Eine Antikorruptionskampagne zur internen Machtpolitik zu nutzen, ist Pragmatismus pur. Die aktuelle Außenpolitik Chinas, hat wenig mit Ideologie zu tun, sondern mit historischer Erfahrung. China hat im 19. und 20. Jahrhundert eine sehr deutliche Lektion bekommen, was es bedeutet militärisch und politisch nach Außen schwach zu sein. In diesen historischen Kontext, ist auch das bestreben nach stärke in der aktuellen chin. Außenpolitik zu sehen. Darauf stellt man sich im Westen besser ein, gerade die früheren Kolonialmächte Chinas.
Das sehe ich anders, die Säuberungswellen ( ind nichts anderes sind die sogenannten Anti Korruption Kampagnen) dienen.wie schon bei Stalin der ideologischen Reinigung solche Aktionen haben nie nur was mit Pragmatismus zu tun sondern habe
gleichwohl ideologische Motive.

Der historisch Kontext ist ( ähnlich bei Russland) ist zwar von dir richtig benannt doch taugt er für die aggressive Expansion im südchinesischen Meer als einzige Erklärung wenig, die Militärische Stärke dient nicht einzig der Abschreckung sondern zugleich Eroberung und Ausdehnung ,des Einflusses von Peking ,mehr als auf der militärischen noch auf der ökonomischen Ebene
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Haegar »

Wenn China nicht den Weg Deutschlands zum Ersten Weltkrieg gehen will, sollten es versuchen sich selbst zu demokratisieren.

:|
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Haegar hat geschrieben:(29 Dec 2018, 10:35)

Wenn China nicht den Weg Deutschlands zum Ersten Weltkrieg gehen will, sollten es versuchen sich selbst zu demokratisieren.

:|

Demokratie ist fuer Chinesen ein Zeugnis von Schwaeche. Es ist gegen jegliche chinesische Phylosophie, Durch Jahrhunderte von Dynastien ueber Mao, Cultural Revolution, bis hin zu Xi ist Demokratie fuer Chinesen ein Fremdwort. China hat die Welt dort wo China die Welt haben will nur das es die Weltnicht merkt. Ein paar Stolpersteine stehen noch und die sind nicht von der Hand zu weissen, Russland ist die letzte Huerde fuer Xi denn Putin hat die gleichen Ambitionen mit besseren Waffen.


Wir gehen sehr unsicheren und schlimmen Zeiten entgegen
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(29 Dec 2018, 11:04)

Demokratie ist fuer Chinesen ein Zeugnis von Schwaeche. Es ist gegen jegliche chinesische Phylosophie, Durch Jahrhunderte von Dynastien ueber Mao, Cultural Revolution, bis hin zu Xi ist Demokratie fuer Chinesen ein Fremdwort. China hat die Welt dort wo China die Welt haben will nur das es die Weltnicht merkt. Ein paar Stolpersteine stehen noch und die sind nicht von der Hand zu weissen, Russland ist die letzte Huerde fuer Xi denn Putin hat die gleichen Ambitionen mit besseren Waffen.


Wir gehen sehr unsicheren und schlimmen Zeiten entgegen
Ja das ist richtig China hat historisch betrachtet überhaupt keine demokratische Tradition daher halt ich dass mit der chinesischen Selbstdemokratiesierung für blankes Wunschdenken.

Was China und Russland betrifft ja noch hat vor allem was Waffen angeht, Russland die Nase vorn, aber auf lange Sicht gesehen wird auch in diesem Verhältnis Russland nur der Kellner und China der Koch sein.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Enas Yorl »

Alpha Centauri hat geschrieben:(29 Dec 2018, 09:21)Das sehe ich anders, die Säuberungswellen ( ind nichts anderes sind die sogenannten Anti Korruption Kampagnen) dienen.wie schon bei Stalin der ideologischen Reinigung solche Aktionen haben nie nur was mit Pragmatismus zu tun sondern habe
gleichwohl ideologische Motive.
Korruption ist ein riesiges Problem in China, solche Kampagnen gibt es alle paar Jahre. Um die schlimmsten Auswüchse auszusieben, dabei wird auch gerne interne politische Konkurrenz kaltgestellt. Wenn du das für eine Ideologie hältst, bitte schön. :?
Alpha Centauri hat geschrieben:(29 Dec 2018, 09:21)
Der historisch Kontext ist ( ähnlich bei Russland) ist zwar von dir richtig benannt doch taugt er für die aggressive Expansion im südchinesischen Meer als einzige Erklärung wenig, die Militärische Stärke dient nicht einzig der Abschreckung sondern zugleich Eroberung und Ausdehnung ,des Einflusses von Peking ,mehr als auf der militärischen noch auf der ökonomischen Ebene
China hat keinen direkten Zugang zum offenen Ozean, seine Küsten liegen an Randmeeren, die gegenüber dem Pazifik durch mit den USA verbündete Staaten abgeschirmt sind. Eine Seeblockade der USA gegenüber China ist eine alte, aber immer noch sehr reale Drohung. Der Gebietsanspruch im südchinesischen Meer und die Stützpunkte, treiben einen Keil in diese Abschirmung. Deshalb reagiert man in Washington auch so angepisst darauf. Offiziell geht es den USA, natürlich um die "Freiheit der Seefahrt" im Südchinesischen Meer.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Haegar »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(29 Dec 2018, 11:04)

Demokratie ist fuer Chinesen ein Zeugnis von Schwaeche. Es ist gegen jegliche chinesische Phylosophie, Durch Jahrhunderte von Dynastien ueber Mao, Cultural Revolution, bis hin zu Xi ist Demokratie fuer Chinesen ein Fremdwort. China hat die Welt dort wo China die Welt haben will nur das es die Weltnicht merkt. Ein paar Stolpersteine stehen noch und die sind nicht von der Hand zu weissen, Russland ist die letzte Huerde fuer Xi denn Putin hat die gleichen Ambitionen mit besseren Waffen.


Wir gehen sehr unsicheren und schlimmen Zeiten entgegen
Demokratie hatte in D auch keinen hohen Stellenwert, bis D zwei Kriege gegen Demokratien verloren hatte. Wenn man das so betrachtet, kann China eine Konfrotation nur verlieren. Denn Seemacht entscheidet grundsätzlich Kriege.
Marx ist, nebenbei bemerkt, auch kein Bestandteil der chinesischen Philosophie gewesen.

Und wir gehen immer unsicheren und schlimmen Zeiten entgegen, wenn wir die ungefähre Richtung nicht kennen.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Haegar hat geschrieben:(29 Dec 2018, 12:58)

Demokratie hatte in D auch keinen hohen Stellenwert, bis D zwei Kriege gegen Demokratien verloren hatte. Wenn man das so betrachtet, kann China eine Konfrotation nur verlieren. Denn Seemacht entscheidet grundsätzlich Kriege.
Marx ist, nebenbei bemerkt, auch kein Bestandteil der chinesischen Philosophie gewesen.

Und wir gehen immer unsicheren und schlimmen Zeiten entgegen, wenn wir die ungefähre Richtung nicht kennen.

Seemacht wird zukuenftige Kriege nicht mehr entscheiden. Mit moderner Raketen Technology sind Flugzeugtraeger wie man so schoen sagt "Sitting Ducks". Und Kreuzer und Zerstoerer sind nur auf hoher See und im Kuestenbereich wirksam und auch nicht mehr als "lame ducks"


Hat irgendjemand was von Marx bezueglich chinesicher Philosophie geschrieben?


Kennst du die ungefaehre Richtung? Dann erleuchte uns ;)
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(30 Dec 2018, 00:39)

Seemacht wird zukuenftige Kriege nicht mehr entscheiden. Mit moderner Raketen Technology sind Flugzeugtraeger wie man so schoen sagt "Sitting Ducks". Und Kreuzer und Zerstoerer sind nur auf hoher See und im Kuestenbereich wirksam und auch nicht mehr als "lame ducks"


Hat irgendjemand was von Marx bezueglich chinesicher Philosophie geschrieben?




Kennst du die ungefaehre Richtung? Dann erleuchte uns ;)
Ja richtig vor allem der Cyper Krieg mit Robotern und KI wird immer entscheidender,die Militärs treiben die Entwicklung ja auch munter mit voran.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

Über die neue Seidenstraße wird China Eurasien wirtschaftlich abhängig von sich machen wenn es nicht gestoppt wird. Problem ist nur das seine Finanzmacht auf tönernen Füßen steht da es in USD verschuldet ist, und die Amis ihm mittels Handelskrieg u. anderen Maßnahmen (inklusive Zinserhöhungen) das Kapital entziehen kann. Da in China praktisch alles über Kredite finanziert ist, würde das eine Kettenreaktion auslösen, die in eine Finanzkrise erster Kajüte mündet. Dass darunter dann auch die eigene Bevölkerung u. die weltweiten Aktienmärkte leiden ist dann nebensächlich solange China wirtschaftlich eingeht und die Vormachtstellung der USA nicht untergraben wird.
China hat jetzt den ersten Schritt gemacht um dem entgegen zu wirken, indem es den Handel von Öl-Futures in Yuan gestartet hat mit dem Ziel den Dollar zu schwächen.
Eins ist sicher: Wenn sie es schaffen das Projekt Seidenstraße durch zu ziehen ist das DER Schritt zur Supermacht...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

Manche Länder scheinen aufgewacht zu sein...
Immer mehr Länder fürchten eine Schuldenfalle durch die chinesische "Neuen Seidenstraße". Pakistan, Malaysia, Myanmar, Bangladesch und Sierra Leone haben in den letzten Monaten bereits vereinbarte Kredite abgelehnt und Projekte gestoppt, um nicht zu abhängig von Peking zu werden.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Orbiter1 »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Jan 2019, 08:43)

Manche Länder scheinen aufgewacht zu sein...
Aber nicht in Europa. China ist bei den nach Autokratie strebenden Osteuropastaaten und den Populisten weiter im Westen hochwillkommen. Da gibt es Geld und Infrastrukturprojekte ohne dieses Demokratie- und Wertegedöns der EU. Inzwischen konnte China schon eine Reihe von Verträgen abschließen. Morgen kommt noch Italien dazu. Xi Ping wird höchstpersönlich das Vertragswerk in Rom unterzeichnen. China macht das wirklich clever. Durch die finanzielle, wirtschaftliche und bald auch politische Abhängigkeit bekommt man die EU unter Kontrolle. Sanktionen gegen China wird es von der EU sicher nicht geben, dazu wäre Einstimmigkeit erforderlich.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von firlefanz11 »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Mar 2019, 12:48)
Sanktionen gegen China wird es von der EU sicher nicht geben, dazu wäre Einstimmigkeit erforderlich.
Das erledigen schon die Amis. Die lassen sich doch von den Chinesen nicht die Wurscht vom Brot nehmen...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Mar 2019, 12:48)

Aber nicht in Europa. China ist bei den nach Autokratie strebenden Osteuropastaaten und den Populisten weiter im Westen hochwillkommen. Da gibt es Geld und Infrastrukturprojekte ohne dieses Demokratie- und Wertegedöns der EU. Inzwischen konnte China schon eine Reihe von Verträgen abschließen. Morgen kommt noch Italien dazu. Xi Ping wird höchstpersönlich das Vertragswerk in Rom unterzeichnen. China macht das wirklich clever. Durch die finanzielle, wirtschaftliche und bald auch politische Abhängigkeit bekommt man die EU unter Kontrolle. Sanktionen gegen China wird es von der EU sicher nicht geben, dazu wäre Einstimmigkeit erforderlich.
Also die für mich sozusagen aufhorchen lassendste Nachricht über Technologie-Kooperationen jüngerer Zeit war die über die Entwicklung von Quantenkryptographie zwischen China und ... Österreich. Das erste interkontinentale quantenkryptographisch verschlüsselte Telefonat fand 2017 zwischen dem bekannten Professor Zeilinger in Wien und seinen Kollegen in Peking statt. Dabei handelt es sich nicht einfach um irgendeine neue Technologie sondern um etwas, das - noch einmal ganz anders als die Landung auf der Mondrückseite - jenseits aller klassischen Vorstellungen von "Physiknutzung durch Technik" liegt. Die Ausnutzung des Phänomens verschränkter Quantenzustände. Nicht nur für enen normalen Menschen sondern auch für ein Physik-Genie wie Einstein eine "spukhafte Fernwirkung". Die aktuelle Diskussion um Sicherheitsrisiken bei Verwendung von Huawei-Technik ist völlig PillePalle im Vergleich zu diesem (in wörtlichem Sinne) "Schlüsselwissen".
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(16 Jan 2019, 14:52)

Über die neue Seidenstraße wird China Eurasien wirtschaftlich abhängig von sich machen wenn es nicht gestoppt wird. Problem ist nur das seine Finanzmacht auf tönernen Füßen steht da es in USD verschuldet ist, und die Amis ihm mittels Handelskrieg u. anderen Maßnahmen (inklusive Zinserhöhungen) das Kapital entziehen kann.
Über dieses Phänomen wird ja häufig berichtet. Aber trotz Handelskrieg und gegenseitiger Strafzölle hat auch Ende 2018 der Exportüberschuss von China gegenüber den USA wieder deutlich zugenommen. Um die 200 Milliarden waren es dann zuletzt.

Meine Frage: Steht denn damit tatsächlich nur China auf "tönernen Füßen"? Oder nicht auch oder vielleicht sogar gerade die USA? Denn aus Laiensicht sind damit ja eigentlich die USA gegenüber China verschuldet und nicht umgekehrt. Es handelt sich jedenfalls um ein drastisches Ungleichgewicht. Ich stelle mir das bildlich immer so wie eine riesige Schneemasse auf einem schrägen Dach vor. Und dass im Grunde beide Seiten nicht wollen können, dass diese Masse ins Rutschen kommt.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Nachtrag: Unser FInanzminister Scholz will aktuell, dass China den 22 Staaten des "Pariser Clubs" beitritt. Aber nicht weil China zu große Schulden hat, sondern weil umgekehrt zuviele Staaten zu hohe Schulden bei CHina haben. (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Chinas-E ... 67129.html). Es fällt mir ziemlich schwer, das Weltfinanzsystem zu verstehen. Um es mal ganz banal auszudrücken.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

Orbiter1 hat geschrieben:(20 Mar 2019, 12:48)

Aber nicht in Europa. China ist bei den nach Autokratie strebenden Osteuropastaaten und den Populisten weiter im Westen hochwillkommen. Da gibt es Geld und Infrastrukturprojekte ohne dieses Demokratie- und Wertegedöns der EU. Inzwischen konnte China schon eine Reihe von Verträgen abschließen. Morgen kommt noch Italien dazu. Xi Ping wird höchstpersönlich das Vertragswerk in Rom unterzeichnen. China macht das wirklich clever. Durch die finanzielle, wirtschaftliche und bald auch politische Abhängigkeit bekommt man die EU unter Kontrolle. Sanktionen gegen China wird es von der EU sicher nicht geben, dazu wäre Einstimmigkeit erforderlich.
Sicher ist dass so das aktuelle Beispiel mit Orban Ungarn und den Chinesen zeigt es überdeutlich oder mit Griechenland, diese Staaten begeben sich sehenden Auges in die finanzielle wie politische Abhängigkeit von Peking.

Und dass mit den eventuellen EU Sanktionen gegen China kann man vergessen Budapest oder auch Athen werden sich nicht gegen wirtschaftlichen Sponsor stellen egal ob es um die Situation der Uiguren um Tibet oder sonst was geht.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

In einer Analyse vom 9. März 2018, also vor etwa einem Jahr, kommen die "Stuttgarter Nachrichten" zu dem Schluss, dass China - Handelskrieg hin oder her - mit seinem gewaltigen Exportüberschuss und den entsprechend angehäuften Billionen Devisenreserven die USA im Grunde völlig in der Hand hat. Dass China im Grunde einen relevanten Teil des US-Staatshaushalts finanziere. Und dass man sich in der US-Regierung überhaupt nicht darüber im Klaren ist, "wie abhängig die US-Wirtschaft in Wirklichkeit von China ist".

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... d20c5.html
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Alpha Centauri »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 11:45)

In einer Analyse vom 9. März 2018, also vor etwa einem Jahr, kommen die "Stuttgarter Nachrichten" zu dem Schluss, dass China - Handelskrieg hin oder her - mit seinem gewaltigen Exportüberschuss und den entsprechend angehäuften Billionen Devisenreserven die USA im Grunde völlig in der Hand hat. Dass China im Grunde einen relevanten Teil des US-Staatshaushalts finanziere. Und dass man sich in der US-Regierung überhaupt nicht darüber im Klaren ist, "wie abhängig die US-Wirtschaft in Wirklichkeit von China ist".

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... d20c5.html
Tja versuch dass mal The Donald im weißen Haus klar zu machen. :D
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von unity in diversity »

Mit america first kann Frankreich keine vernünftige Standortpflege betreiben.
Man sucht nach Alternativen:
https://www.tagesschau.de/ausland/macro ... i-101.html
Allein will Macron nicht mit Xi verhandeln, also hat er Verstärkung herbeigebeten und der Gast ist auch dafür.
Nach Italien wird sich wohl ganz Europa neu ausrichten?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Mar 2019, 11:45)

In einer Analyse vom 9. März 2018, also vor etwa einem Jahr, kommen die "Stuttgarter Nachrichten" zu dem Schluss, dass China - Handelskrieg hin oder her - mit seinem gewaltigen Exportüberschuss und den entsprechend angehäuften Billionen Devisenreserven die USA im Grunde völlig in der Hand hat.
Das eigentlich zeigt nur, dass die Stuttgarter Nachrichten in Sachen Wirtschaftskompetenz Nachholbedarf haben, denn die Chinesen können ihre Devisenreserven nur dann als wirklich hartes Druckmittel einsetzen, wenn sie Willens sind, einen Komplettverlust in Kauf zu nehmen. In so einem Krieg gibt es sowieso nur Verlierer, China ist auf die USA nicht weniger angewiesen als die USA auf China.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2019, 08:38)

Das eigentlich zeigt nur, dass die Stuttgarter Nachrichten in Sachen Wirtschaftskompetenz Nachholbedarf haben, denn die Chinesen können ihre Devisenreserven nur dann als wirklich hartes Druckmittel einsetzen, wenn sie Willens sind, einen Komplettverlust in Kauf zu nehmen. In so einem Krieg gibt es sowieso nur Verlierer, China ist auf die USA nicht weniger angewiesen als die USA auf China.
Kompetenz? Nach meinem Eindruck kann man jederzeit Einschätzungen von vermeintlich kompetenten Experten lesen, die sich bezüglich der Prognosen zu Chinas Wirtschafs- und Finanzentwicklung um 180 Grad unterscheiden. Was soll das also mehr sein als der Blick in eine Kristallkugel, "Wirtschaftskompetenz" ...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2019, 08:38)

Das eigentlich zeigt nur, dass die Stuttgarter Nachrichten in Sachen Wirtschaftskompetenz Nachholbedarf haben, denn die Chinesen können ihre Devisenreserven nur dann als wirklich hartes Druckmittel einsetzen, wenn sie Willens sind, einen Komplettverlust in Kauf zu nehmen. In so einem Krieg gibt es sowieso nur Verlierer, China ist auf die USA nicht weniger angewiesen als die USA auf China.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Währungsungleichgewichte, Exportüberschüsse, Devisenreserven sind erstmal ganz grundsätzlich Schieflagen. Und man muss vielleicht gar nicht so viel Wirtschaftskompetenz haben, um zu verstehen, dass am Ende Überdehnungen Risiken darstellen. Wenn ein Land wie China in ein anderes Land wesentlich mehr exportiert als importiert, so sind die entstehenden Devisenüberschüsse ja nur das eine. Die erzeugten tatsächlichen und realen Abhängigkeiten das andere. Es wird nix importiert, was nicht nachgefragt und benötigt wird.

Wie das mit der "Kuh, die es melkt" gemeint ist, verstehe ich nicht. Dass die eigentliche Wertschöpfung der exportierten Produkte nicht in China sondern in den USA stattfindet? Das ist doch Unsinn, oder?
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Apr 2019, 09:55)

Was soll das also mehr sein als der Blick in eine Kristallkugel, "Wirtschaftskompetenz" ...
Man sollte zumindest das rudimentäre Wirtschafts-ABC beherrschen, besonders wenn man in dem Fachbereich Artikel für die Öffentlichkeit verfasst.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

[quote="schokoschendrezki"](01 Apr 2019, 14:08)



Wie das mit der "Kuh, die es melkt" gemeint ist, verstehe ich nicht.

Macht nichts. Es bezieht sich auf Tom's Posting, das China ihre Devisenreserven als hartes Druckmittel gegen die USA einsetzen koennten.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Iwan der Liebe »

ebi80 hat geschrieben:(28 Nov 2016, 21:21)

Ich sehe China sehr zwiegespalten. Auf der einen Art sehr sympathisch, auf der anderen Art sehr gefährlich.
Menschenrechte haben keinen Wert, der Erfolg macht den Menschen aus. Wer nicht mitkommt ist vergessen.
Irgendwie ein Land das zum Schwellenland wurde und direkt zur Supermacht strebt, ohne das eine Mittelschicht exestiert.
Vom Billighersteller direkt zur Auslagerung wichtiger Produkte in Länder, die noch billiger produzieren.
Dabei vergessen sie 1 Millarde Menschen die noch nichtmal im Mittelstand angekommen sind.
Das sie Millitärisch zuschlagen denke ich nicht. Sie wollen eher die ultimative Wirtschaftsmacht.

Keine Mittelschicht? Also in den großen Städten Chinas gibt es eine Menge Leute mit dickem Bankkonto, dickem Auto, eigenem Haus und ansehnlichem Aktienpaket. Allerdings arbeiten sie meist mehr als 10 Stunden am Tag, mit dem Mittelschichtler Merz sind sie also sicherlich nicht vergleichbar.

Auch in den USA gibt es bittere Armut, 40 Millionen US-Bürger bekommen Lebensmittelmarken. Soziale Eiseskälte gibt es also in beiden Ländern.

China setzt primär auf die Wirtschaft, die USA auf das Militär. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis China die Wirtschaftsmacht Nr. 1 ist.

Die Menschenrechtslage ist in China sicherlich nicht optimal, obwohl das Land keinen mit Guantanamo vergleichbaren Folterknast hat.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Apr 2019, 01:37)
Ob und inwiefern China mit seinen Devisenreserven tatsächlich ein Druckmittel gegen die USA in der Hand hat ... das sei mal dahingestellt. Dass man eine Kuh nicht tötet, die man melkt, meint aber als Metapher etwas ganz anderes: Dass nämlich die eigentliche Wertschöpfung gar nicht im eigenen Land sondern woanders stattfindet. Das ist aber in Bezug auf China Unsinn. Die Exportprodukte Chinas werden nicht eigentlich in den USA fabriziert sondern in China selbst und zu Löhnen und Gehältern, die deutlich unter denen in den USA liegen. Das heißt: Die "Kuh" in diesem Fall ist natürlich China. Wenn überhaupt passt die Metapher auf das Verhältnis der chinesischen autokratischen Staatsführung zu ihrer eigenen Bevölkerung.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von schokoschendrezki »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Apr 2019, 02:32)

Keine Mittelschicht? Also in den großen Städten Chinas gibt es eine Menge Leute mit dickem Bankkonto, dickem Auto, eigenem Haus und ansehnlichem Aktienpaket. Allerdings arbeiten sie meist mehr als 10 Stunden am Tag, mit dem Mittelschichtler Merz sind sie also sicherlich nicht vergleichbar.
Ja. Die Herausforderung besteht für mich vor allem in der permanenten Revisionsbedürftigkeit traditierter Erzählungen und Stereotype. Eben noch das Steinzeitkommunismusland, eben noch das Billiglohnland, eben noch der kommunistisch verbrämte Turbokapitalismusstaat. Heute wieder - man nehme den heutigen Staatslenker, man nehme den letzten KP-Parteitag - nicht nur kommunistisch verbrämt sondern tatsächlich kommunistisch, zumindest was den totalen Führungsanspruch anbelangt. Und dann aber eben auch alles andere als Billiglohn- oder Auslagerungsland. Wie schon weiter oben erwähnt: Stichwort Quantenkryptographie oder Mondrückseitenlandung. Technologische und wissenschaftliche Spitze. Fukuyamas angebliches "Ende der Geschichte" scheint überhaupt erst ein neuer Anfang zu sein. Wir, im Westen, haben das vielleicht noch gar nicht richtig begriffen. Das Sowjetsystem, der RGW, der Warschauer Pakt ist so tot wie irgendetwas überhaupt nur tot sein kann. Der Kommunismus chinesischer Art blüht gerade erst auf. Die grundsätzliche Denkfigur, dass kommunistische Systeme infolge ihrer ökonomischen Inkompetenz grundsätzlich zum Scheitern verurteilt sind, ist damit selbst grundsätzlich gescheitert. Die Frage für mich ist, wie eine Distanzierung des Westens von diesem System überhaupt aussehen soll. Ich sehe mehr Anbiederung als Distanzierung.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Apr 2019, 08:09)

Ob und inwiefern China mit seinen Devisenreserven tatsächlich ein Druckmittel gegen die USA in der Hand hat ... das sei mal dahingestellt. Dass man eine Kuh nicht tötet, die man melkt, meint aber als Metapher etwas ganz anderes: Dass nämlich die eigentliche Wertschöpfung gar nicht im eigenen Land sondern woanders stattfindet. Das ist aber in Bezug auf China Unsinn. und zu Löhnen und Gehältern, die deutlich unter denen in den USA liegen. Das heißt: Die "Kuh" in diesem Fall ist natürlich China. Wenn überhaupt passt die Metapher auf das Verhältnis der chinesischen autokratischen Staatsführung zu ihrer eigenen Bevölkerung.
Kannst du uns bitte wissen lassen wo du internationale Wirtschaft studiert hast???

You state the obvious
Aber deine Schlussfolgerung danach ist falsch. Bedarf und Nachfrage. Solange die USA Bedarf fuer Made in China hat stellt man sicher das dieser Bedarf aufrecht erhalten wird. Man kultiviert ihn! China steht seit langem nicht mehr fuer billig und schlecht sondern fuer preiswert und gut. Wieso soll also China seinen wichtigen Absatzmarkt ruinieren???? Oder mit "Metapher" Die US Kuh schlachten?
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Apr 2019, 02:32)

Keine Mittelschicht? Also in den großen Städten Chinas gibt es eine Menge Leute mit dickem Bankkonto, dickem Auto, eigenem Haus und ansehnlichem Aktienpaket. Allerdings arbeiten sie meist mehr als 10 Stunden am Tag, mit dem Mittelschichtler Merz sind sie also sicherlich nicht vergleichbar.

Auch in den USA gibt es bittere Armut, 40 Millionen US-Bürger bekommen Lebensmittelmarken. Soziale Eiseskälte gibt es also in beiden Ländern.

China setzt primär auf die Wirtschaft, die USA auf das Militär. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis China die Wirtschaftsmacht Nr. 1 ist.

Die Menschenrechtslage ist in China sicherlich nicht optimal, obwohl das Land keinen mit Guantanamo vergleichbaren Folterknast hat.
Es kann auch nicht mit Putin's Super Demokratie konkurieren :D :D :D :D

Woher hast du blos deine Behauptungen? Radio Eriwan?
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Iwan der Liebe »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Apr 2019, 11:32)

Es kann auch nicht mit Putin's Super Demokratie konkurieren :D :D :D :D

Woher hast du blos deine Behauptungen? Radio Eriwan?

Nö, ich war schon mehrfach in China. Beim ersten Mal war ich völlig überrascht, denn dort sieht es ganz anders aus als es uns die Medien so vermitteln. Das soll keine Medienkritik sein, denn Medien können immer nur einen kleinen Ausschnitt beleuchten.

Die Geschichte mit den Lebensmittelmarken kann man in sogar in unseren unseren Mainstreammedien nachlesen, das ist kein Geheimnis. Allerdings ist die Zahl von 40 Mio Lebensmittelmarkenempfängern in den USA bereits 5 Jahre alt, man darf also getrost davon ausgehen, dass es heute deutlich mehr sind.
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Adam Smith »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Apr 2019, 11:32)

Es kann auch nicht mit Putin's Super Demokratie konkurieren :D :D :D :D

Woher hast du blos deine Behauptungen? Radio Eriwan?
Hier.

https://www-zeit-de.cdn.ampproject.org/ ... identitaet
Das ist Kapitalismus:

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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Apr 2019, 11:39)

Nö, ich war schon mehrfach in China. Beim ersten Mal war ich völlig überrascht, denn dort sieht es ganz anders aus als es uns die Medien so vermitteln. Das soll keine Medienkritik sein, denn Medien können immer nur einen kleinen Ausschnitt beleuchten.

Die Geschichte mit den Lebensmittelmarken kann man in sogar in unseren unseren Mainstreammedien nachlesen, das ist kein Geheimnis. Allerdings ist die Zahl von 40 Mio Lebensmittelmarkenempfängern in den USA bereits 5 Jahre alt, man darf also getrost davon ausgehen, dass es heute deutlich mehr sind.
Ich schrieb ueber China nicht die USA.

Frage mich aber auch wieviele Leute in Puntin's Superdemokratie unter der Armutsgrenze Leben. Aber das gehoer nicht in diesen Strang. Aber fuer deine persoenliche indulgence

https://www.theguardian.com/world/2016/ ... isis-bites

Putin, seine cronies, Oligarchen und Gazprom Gerd ausgenommen
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von Iwan der Liebe »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(02 Apr 2019, 11:47)

Ich schrieb ueber China nicht die USA.

Frage mich aber auch wieviele Leute in Puntin's Superdemokratie unter der Armutsgrenze Leben. Aber das gehoer nicht in diesen Strang. Aber fuer deine persoenliche indulgence

https://www.theguardian.com/world/2016/ ... isis-bites

Putin, seine cronies, Oligarchen und Gazprom Gerd ausgenommen

Ich weiß gar nicht, wieso der Putin in fast jedem Thread auftaucht. Macht vielleicht die Armut in Russland die Armut in den USA besser? Verstehe diese Logik nicht. :(

Vermutlich löst dieser Mensch bei Leuten außerhalb Russlands schwere Traumata aus, warum auch immer...
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Re: China, ein Land mit dem Willen zur Supermacht?!

Beitrag von TheManFromDownUnder »


Soooooo?

Sehr vergleichbar mit Putin's Superdemokratie nur das die Chinesen nicht behaupten eine zu sein und es den Chinesen wesentlich besser geht als den Russen. Chinesen sind in Australien die groesste Touristengruppe, genauso in Suedostasien und ich glaube auch in Europa. Der chinesische Mittelstand ist mobil. Wo sind die Russen?
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