Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:20)
Gibt es eigentlich Beweise für die Behauptungen? Wie viele Dealer, Junkies und Unbeteiligte wurden tatsächlich exekutiert? Wie viele starben bei Schusswechseln oder auf der Flucht?
Ich könnte jetzt zum dritten Mal schreiben, dass die Morde nicht untersucht werden. Könnte nochmal erwähnen, dass es wenigstens für einige Fälle Zeugen gibt, bei denen im Nachhinein Waffen oder Drogen den Toten untergeschoben wurden. Nochmal darauf hinweisen, dass sich Duterte mit 20.000 Toten brüstet. Aber wozu? Um es ein viertes, fünftes, sechstes Mal zu schreiben? Lies einfach die eingestellten Links.
Und wie hätten die Philippinen das Problem mit der überbordenden Drogenkriminalität sonst lösen sollen?
Dazu einige Anmerkungen:
1. Welches überbordende Drogenproblem? Der Weltdrogenbericht der UNO geht von einer Konsumentenzahl von weniger als einem Prozent der Bevölkerung aus. Der Weltschnitt liegt bei 5%.
2. "Wie denn sonst das Problem lösen" impliziert, dass
a)"das Problem" gelöst worden sei. Man traut sich ja gar nicht zu fragen: aber welches Problem wurde denn deiner Meinung nach gelöst? Wie langfristig wird das sein?
b) Morde eine Problemlösung darstellten.
c) es keine Alternative zu Massenmorden gibt. Die gibt es immer.
d) man in einer argumentativen Bringschuld sei, wenn man das massenhafte Töten für indiskutabel hält. Das ist nicht der Fall. Aber um auf dem Niveau zu bleiben: Na ohne zu töten.
Die Filipinos sahen keinen anderen Ausweg mehr als einen Duterte an die Macht zu wählen.
Duterte ist beliebt beim Souverän. Dem Souverän gefällt es bisweilen, wenn da ein harter Mann mit einer Faust auf Stahl auf die Straßen vom
Geschmeiß befreit. Der mit aller Härte gegen [welche Gruppe auch immer in den Fokus gerät] vorgeht. Der Souverän ist bisweilen entzückt, wenn das Blut fließt, solange es nur das richtige ist.
Du zeichnest ein Bild von verzweifelten Philippinos, die in der Stunde der Not gezwungen waren, Duterte zu wählen, der den Tod 100.000 Krimineller versprach. Ausnahmezustand ist gar kein Wort, Anarchie der falsche Begriff, Sodom und Gomorra das falsche Bild: Die Philippinen müssen die Hölle auf Erden gewesen sein.
Wenn du dich aus dem sicheren deutschen Büro oder Wohnzimmer als moralische Instanz gerierst, wirst du ja sicherlich Alternativen für ein bitterarmes Land wie die Philippinen nennen können.
Erbärmlich ist der Versuch, meine Meinung zu entpolitisieren und mir anzudichten, ich diskutierte hier, um mir ein Treppchen aus Moral zu zimmern. Und du beschwere dich doch nochmal über fehlende Diskussionskultur.
Was ist eigentlich mit Mexico? Sprichst du da auch von Massenmord?
Ein passender Abschluss für einen Beitrag, dem zwar Argumente fehlten (die Forderung nach der Nennung von Alternativen zum Morden ist keines), dafür mit Unterstellungen und Projektionen glänzte. *applaus*