"Blutige Ernte" in China

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"Blutige Ernte" in China

Beitrag von Provokateur »

So, wie es aussieht, werden in China in Krankenhäusern tausende Leute pro Jahr umgebracht, um ihnen die Organe zu entnehmen.

Das jedenfalls legt dieser Report nahe.

Es klingt erst einmal unglaublich. Man kennt solche Geschichten bisher nur aus dem Umfeld des Kosovokrieges, in dem die Kosovaren beschuldigt werden, Serben im "gelben Haus" getötet zu haben, um Organe zu entnehmen.

Was meint ihr? Ist der Bericht realistisch? Konnte sich China wirklich zu einem Staat entwickeln, in dem politische Gegner nicht nur umgebracht, sondern wie Vieh in Teilen verkauft werden? Was bedeutet das für unseren Umgang mit diesem Land?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Adam Smith
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Adam Smith »

Provokateur hat geschrieben:(11 Jul 2016, 05:19)

So, wie es aussieht, werden in China in Krankenhäusern tausende Leute pro Jahr umgebracht, um
In China gibt es ja die Todesstrafe. Um diese Personen geht es aber nicht, sondern um Menschen die wegen ihrer Organe getötet werden?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Provokateur »

Adam Smith hat geschrieben: In China gibt es ja die Todesstrafe. Um diese Personen geht es aber nicht, sondern um Menschen die wegen ihrer Organe getötet werden?
So sieht es aus, laut Bericht. Angehörige z.B. von Falun Gong, die nicht zum Tode verurteilt wurden. Oder Uiguren. Oder Tibeter. Politische Gefangene.
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Provokateur »

Das Thema steht schon etwas länger auf der Agenda:

https://en.wikipedia.org/wiki/Kilgour%E ... tas_report
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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harry52
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von harry52 »

Provokateur hat geschrieben:So, wie es aussieht, werden in China in Krankenhäusern tausende Leute pro Jahr umgebracht, um ihnen die Organe zu entnehmen.
Was soll man zu sowas sagen? Ich werde mal sarkastisch:

Als Mao und der Kommunismus (in der Wirtschaft) herrschten,
sind vermutlich über 40 millionen Menschen verhungert und viel weitere Millionen z.B. während der Kulturrevolution ermordet worden. Insofern ist das ja schon ein Fortschritt. Ein paar Tausend Ermordete und wie Vieh Geschlachtete sind eher ein kleines Verbrechen, dass Kommunisten üblicherweise verüben, wenn sie an die Macht kommen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Provokateur »

harry52 hat geschrieben:(11 Jul 2016, 12:09)

Was soll man zu sowas sagen? Ich werde mal sarkastisch:

Als Mao und der Kommunismus (in der Wirtschaft) herrschten,
sind vermutlich über 40 millionen Menschen verhungert und viel weitere Millionen z.B. während der Kulturrevolution ermordet worden. Insofern ist das ja schon ein Fortschritt. Ein paar Tausend Ermordete und wie Vieh Geschlachtete sind eher ein kleines Verbrechen, dass Kommunisten üblicherweise verüben, wenn sie an die Macht kommen.
China empfängt jedes Jahr noch Millionen Entwicklungshilfe aus Deutschland. Vielleicht sollten einige Projekte einmal überprüft werden.
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harry52
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von harry52 »

Provokateur hat geschrieben:China empfängt jedes Jahr noch Millionen Entwicklungshilfe aus Deutschland. Vielleicht sollten einige Projekte einmal überprüft werden.
Ja, das kann man auch von mir aus mal tatsächlich tun.
Andererseits muss man immer auch Realpolitik betreiben und was nützt es, wenn man mit solchen Regimen nicht mehr spricht, nicht mehr Handel betreibt und sie komplett isoliert und ständig als schreckliche Tyrannen bezeichnet? (Was sie ja auch sind)

Dadurch wird leider auch nichts besser. Eher im Gegenteil. Insgesamt bin ich schon ein Freund davon, trotz solcher Greuel dann doch auch den Versuch zu machen, zusammenzuarbeiten und sich anzunähern. Das ist quasi das, was Willy Brandt damals gemacht hat und "Wandel durch Annäherung" genannt hatte und am Ende stürzten dadurch die Diktaturen und das hilft dann den Menschen.

Noch etwas zu solchen Themen.
Man soll nicht glauben, dass nur "die da oben" in China grausam sind. In solchen Ländern sind leider auch die meisten Menschen "da unten" nicht besonders nett, aufgeklärt, human und klug. Das gilt auch für die Landeier in Russland, die Putin gut finden und die in den USA, die Trump wählen. Extreme Dummheit und Grausamkeit ist leider auch noch bei vielen millionen Chinesen vorhanden. Wir hier im Westen kennen das ja auch, eben z.B. bei den Trump, AfD und Linke Wählern. Viele von denen sind kein Stück humaner als die Regierenden in China.
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Adam Smith »

Das habe ich bei zeit.de zur Organentnahme in China gefunden.
Dass in China Organe Hingerichteter entnommen und für Transplantationen verwendet werden, ist bekannt. Das Gesundheitsministerium des Landes hat das 2009 bestätigt. Zwei Drittel der Transplantate in China werden nach Exekutionen entnommen, hieß es ganz offiziell.
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/20 ... falun-gong

2012 wurde dann beschlossen diese Organentnahme zu beenden.
Im November 2012 hatten die Machthaber in Peking allerdings verkündet, in Zukunft keine Organe von zum Tode Verurteilten mehr verwenden zu wollen.
Dazu soll es auch zu Organentnahmen von nicht Todeskandidaten gekommen sein. Die Beweislage ist aber schlecht.
Im Buch befinden sich außerdem Berichte von ehemaligen Insassen von Arbeitslagern über Mitgefangenen, die angeblich an plötzlichen Krankheiten gestorben seien und deren Organe dann entnommen sein worden.
Außerdem hätten Matas und Trey Hinweise darauf, dass in China weit mehr Lebern und Nieren transplantiert würden,
Doch insgesamt bleibt die Beweislage dünn. Das Buch, für das Matas und Trey mit dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär David Kilgour seit 2006 recherchiert haben, kann daran nichts ändern. Schon das Umfeld, in dem es in seinem deutschen Verlag erscheint, zwischen Esoterikbüchern und DVDs mit Titeln wie Allergien auflösen
Auch die bekannte Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Zweifel.
Die in ihren Berichten genannten Zahlen seien mit großen Unsicherheiten verbunden.
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Re: "Blutige Ernte" in China

Beitrag von Provokateur »

Ich finde zumindest, dass die Bundesregierung ernsthaft prüfen sollte, was genau da vor sich geht.
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