Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

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Kritikaster
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Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Kritikaster »

Wunderbar! :rolleyes:

Nicht, dass das etwa überraschend käme: Kaum holt man Rechtsextreme in die Regierung und überlässt ihnen das Innenministerium, machen sie deutlich, was sie von einer freien und kritisch berichtenden Presse halten, nämlich ... NICHTS:
Pressefreiheit in Österreich
Dem Innenminister ist nur Propaganda genehm (...)
In einer ursprünglich geheimen, aber der Presse zugespielten und später als echt bestätigten E-Mail aus dem Innenministerium an die Polizei wird "vorgeschlagen", die Kommunikation mit "kritischen Medien" (namentlich genannt werden Standard, Kurier und Falter) auf "das nötigste Maß zu beschränken". Noch erschreckender ist der offenbar gewünschte Idealzustand des Ministeriums in Sachen Berichterstattung über die Regierung: Ausdrücklich wird eine Doku-Serie auf dem deutsch-österreichischen Privatsender ATV gelobt, deren Inhalt und konkrete Gestaltung vorab von der Behörde "abgenommen" werde.
https://www.sueddeutsche.de/politik/oes ... -1.4144258
Voran, blaune Kameraden, es ist zur Jagd geblasen!

Aber immerhin sieht das der Kanzler (noch?) anders:
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich am Rande der Uno-Vollversammlung in New York gegen eine Ausgrenzung bestimmter Medien ausgesprochen. Er widersprach damit einer E-Mail aus dem von der rechten FPÖ geführten Innenministerium. http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 29923.html
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Vongole
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

Da erfährt der Begriff "Lügenpresse" doch eine ganz andere Bedeutung. ;)

Interview mit dem Journalisten Florian Klenk:
ZEIT ONLINE: Merken Sie die Einschränkungen der Pressefreiheit bereits in Ihrer täglichen Arbeit, etwa wenn Sie Anfragen an das Innenministerium stellen?

Klenk: Wir bekommen praktisch keine Antworten mehr auf unsere Anfragen. Ich dachte am Anfang erst, diese Verzögerung sei einer gewissen Unprofessionalität des neuen Teams geschuldet. Aber es zeichnet sich ab, dass auch andere Journalisten keine Antworten mehr bekommen. Was wir hingegen bekommen, sind ständige Inszenierungen des Innenministers. Er hat ein Spektakel inszeniert an der österreichisch-slowenischen Grenze in Spielberg, wo Polizeischüler mit Hoodies und langen Bärten Fäuste schwingend am Grenzzaun stehen und Flüchtlingshorden spielen müssen. Er lässt sich dabei filmen, wie er wie ein Feldherr mit seinem Hubschrauber über dieses Szenario fliegt und nachher mit Soldaten die Grenze "schützt". Dieses Spektakel hat ungefähr 500.000 Euro an Steuergeldern gekostet. Kickl stellt diese Videos auf seine Facebook-Seite und für die Ahnungslosen sieht das dann so aus, als werde die Grenze wirklich von Flüchtlingen überrannt. Ein österreichischer Kabarettist hat es ganz treffend gesagt: Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.
https://www.zeit.de/kultur/2018-09/pres ... ettansicht
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Hoffentlich schwappt des net über die Alpen.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:33)

Hoffentlich schwappt des net über die Alpen.
Ich befürchte das auch die Deutschland dieses "Lügenpresse" eine Forderung ist. :dead:
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:33)

Hoffentlich schwappt des net über die Alpen.
Etwaige Sympathisanten werden nach Oktober wohl ein bisschen weniger zu sagen haben.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:37)

Ich befürchte das auch die Deutschland dieses "Lügenpresse" eine Forderung ist. :dead:
Autokorrektur? So ganz kann ich den Satz nicht entziffern.

Dass Seehofer eine ähnliche Anweisung aus seinem Ministerium schießt, kann ich mir jetzt beim besten Willen nicht vorstellen und dass er in Siegerpose aus einem Hubschrauber hängt, noch weniger. ;)
Ich muss meine österreichischen Freunde fragen, ob ihnen das imponiert und was sie von dem copy&paste der FPÖ halten.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:42)

Etwaige Sympathisanten werden nach Oktober wohl ein bisschen weniger zu sagen haben.
Ich bin mir offen gestanden nicht sicher, wen von beiden die CSU opfern wird.
Kann mir aber lebhaft vorstellen, was hier bei uns los wäre, wenn eine solche Anweisung aus dem Innenministerium bekannt würde, nicht nur in den Medien, vor allem auf der Straße. Da würde selbst ich mitgehen.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:46)

Ich bin mir offen gestanden nicht sicher, wen von beiden die CSU opfern wird.
Kann mir aber lebhaft vorstellen, was hier bei uns los wäre, wenn eine solche Anweisung aus dem Innenministerium bekannt würde, nicht nur in den Medien, vor allem auf der Straße. Da würde selbst ich mitgehen.
Stimmt, noch sind wir nicht so weit.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:50)

Stimmt, noch sind wir nicht so weit.
Wir sollten beobachten, ob diese Anweisungen irgendwelche Auswirkungen auf Kickl hat. Die Neos haben darauf gedrungen, die Sache morgen im Parlament zu behandeln.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:58)

Wir sollten beobachten, ob diese Anweisungen irgendwelche Auswirkungen auf Kickl hat. Die Neos haben darauf gedrungen, die Sache morgen im Parlament zu behandeln.
Die BVT-Affaire blieb doch bis jetzt auch folgenlos.
Ich frag mich, ob Kurz noch Einfluss auf seinen Innenminister hat, oder es sich genau umgekehrt verhält.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2018, 18:12)

Die BVT-Affaire blieb doch bis jetzt auch folgenlos.
Ich frag mich, ob Kurz noch Einfluss auf seinen Innenminister hat, oder es sich genau umgekehrt verhält.
Kurz hat heute ein eindeutiges Statement abgegeben, aber in der Zwickmühle sitzt er trotzdem.
Er wird sich überlegen, ob Strache mehr an der Regierungskoalition gelegen ist, oder an Kickl.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:43)

Autokorrektur? So ganz kann ich den Satz nicht entziffern.
Ein Terraner hat geschrieben:
Ich befürchte das auch in Deutschland dieses "Lügenpresse" eine Forderung ist. :dead:
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:04)
Merci, jetzt passt es. Noch haben wir zum Glück keine Partei, die mit den Lügenpresse Querulanten koalieren will.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2018, 16:29)

Da erfährt der Begriff "Lügenpresse" doch eine ganz andere Bedeutung. ;)
Ja, hier wird das erneut erkennbar.

Es sind nun mal zwei der leicht zu durchschauenden Grundpfeiler neu-rechter Agitation, Begriffsbedeutungen für die eigene Anhängerschaft neu zu definieren und eigene Absichten und eigenes Tun, unter 180°-Verdrehungen der Realität, der politischen Gegnerschaft aus dem tatsächlich freiheitlichen/demokratischen Lager zu unterstellen.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 18:51)

Kurz hat heute ein eindeutiges Statement abgegeben, aber in der Zwickmühle sitzt er trotzdem.
Er wird sich überlegen, ob Strache mehr an der Regierungskoalition gelegen ist, oder an Kickl.
Der Bundeskanzler hat sich in der Tat deutlich geäußert. Gut so!

Was sich an diesem Fall deutlich zeigt ist, wohin mit den Rechtsaußen die Reise erneut geht, wenn man sie machen lässt. Ministerien sollen einmal mehr in Partei-Außenstellen umgewandelt und zur Durchsetzung der eigenen Agenda missbraucht werden. Man macht also genau das, was man wahrheitswidrig den verhassten "Systemlingen" des demokratischen Lagers nur unterstellt.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(25 Sep 2018, 16:13)

Wunderbar! :rolleyes:

Nicht, dass das etwa überraschend käme: Kaum holt man Rechtsextreme in die Regierung und überlässt ihnen das Innenministerium, machen sie deutlich, was sie von einer freien und kritisch berichtenden Presse halten, nämlich ... NICHTS:

Voran, blaune Kameraden, es ist zur Jagd geblasen!

Aber immerhin sieht das der Kanzler (noch?) anders:
Leider ist das wegkicken allzu kritischer Journalisten und Medienvertreter auch in deutschen Institutionen nicht ganz fremd. Man sagt es nur nicht so offen.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(25 Sep 2018, 22:23)

Leider ist das wegkicken allzu kritischer Journalisten und Medienvertreter auch in deutschen Institutionen nicht ganz fremd.
Ob solchen Fällen Vorgaben ... ähm, ich meine natürlich: "Empfehlungen" ... aus Ministerien zugrunde liegen, darf bezweifelt werden.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Man sagt es nur nicht so offen.
Die "Offenheit" der Rechtsknaller macht deren gezielte Angriffe auf wesentliche Grundlagen demokratischer Gemeinwesen nicht wirklich besser.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Cat with a whip »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:33)

Hoffentlich schwappt des net über die Alpen.
Die Probleme sind ja schon "light" da. Im Bayrischen Rundfunk hat die CSU ihre Leute die dafür sorgen dass Bürger nicht umfassend informiert werden. Einige Journalisten auf Parteilinie selektieren gezielt parteiisch Informationen. Notfalls intervenieren die CSU-Funktionäre direkt.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Orbiter1 »

Cat with a whip hat geschrieben:(25 Sep 2018, 23:03)

Die Probleme sind ja schon "light" da. Im Bayrischen Rundfunk hat die CSU ihre Leute die dafür sorgen dass Bürger nicht umfassend informiert werden. Einige Journalisten auf Parteilinie selektieren gezielt parteiisch Informationen. Notfalls intervenieren die CSU-Funktionäre direkt.
Das kannst du ja sicher belegen. Mach das doch bitte.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von JJazzGold »

Cat with a whip hat geschrieben:(25 Sep 2018, 23:03)

Die Probleme sind ja schon "light" da. Im Bayrischen Rundfunk hat die CSU ihre Leute die dafür sorgen dass Bürger nicht umfassend informiert werden. Einige Journalisten auf Parteilinie selektieren gezielt parteiisch Informationen. Notfalls intervenieren die CSU-Funktionäre direkt.
Sollte dem so sein, dann arbeiten die CSU Leute z.B. bei BR 5 aktuell miserabel.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Quatschki »

Österreich reagiert doch letzlich nur auf den Fall Maaßen
Hätte der nicht der BamS so ein leutseliges Interview gegeben, hätten die Kampagnenjournalisten nichts gehabt, woran sie ihre Kampagne aufziehen können.
Die Pressefreiheit ist davon überhaupt nicht berührt, denn die offiziellen Informationskanäle: Pressekonferenzen, Pressemitteilungen oder Korrespondenz mit den Referaten für Öffentlichkeitsarbeit stehen allen Journalisten offen.
Und in Deutschland haben offen regierungskritische Zeitungen wie "Junge Welt" oder "Junge Freiheit" ja auch keine exklusiven Zugänge. Nur ist nicht bekannt, ob da auch "vorgeschlagen" wurde, die Kommunikation gegenüber Journalisten dieser Zeitungen nur auf das Notwendigste zu beschränken, oder ob man von den Beamten erwartet, dass die das von sich aus tun.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Cat with a whip »

Für die Freunde Bayerns: Da gibt es zum Glück keine Probleme mit Belegen. Die findet man aus mehreren Jahren. Sofern man es überhaupt wissen und wahrnehmen will. Die wenigsten Bürger wissen ja auch was ein Indendant ist und wer dies beim BR ist, wo diese Person fürher war und wie der Intendant bestimmt wird.
https://www.br.de/presse/inhalt/pressem ... l-100.html
https://www.konradlischka.info/2007/01/ ... er-bayern/

Die schönste Sternstunde hatte ich vor ein paar Jahren als Andrea Heller in einem Report zum G8-Streit ausgiebig über die Argumente für das G8 im Sinne der CSU-Führung berichte und die Argumente der Gegenseite nichtmal aufzählte sondern mit einer Handbewegung als unwichtig abmoderierte. Das war so frappierend dass einem erstmal der Mund offen stand. Ansonsten sollte den älteren, die noch nicht unter Bayernjubler-Demenz leiden ein Blackout im BR unter Strauss in Erinnerung geblieben sein.

Aus jüngerer Zeit:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/vers ... -1.3228202
https://www.sueddeutsche.de/bayern/einf ... -1.1507794
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... zdf-soeder
http://www.cras-legam.de/HHZ04.htm
https://www.n-tv.de/politik/Soeder-Spre ... 88376.html
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 52631.html
https://www.merkur.de/politik/indendant ... 15661.html
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 1c9Uf9-ap6
https://www.nrz.de/kultur/fernsehen/see ... ssion=true
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... ss101.html
https://www.tagesspiegel.de/medien/csu- ... 66560.html
http://www.spiegel.de/forum/politik/ein ... 093-3.html
https://www.welt.de/politik/deutschland ... pp-ab.html
http://www.taz.de/!5080840/
https://www.konradlischka.info/2007/01/ ... er-bayern/
http://www.nordbayern.de/region/einflus ... -1.2468646

Stattdessen mimimi von der CSU:
http://www.digitalfernsehen.de/CSU-fueh ... 176.0.html
https://www.watergate.tv/medienkritik-b ... r-vor-wut/

Am Rande:
BR Fernsehen befindet sich laut Studie als einziger ARD-Fernsehsender unterhalb der 50%-Marke mit informierenden Sendebeiträgen, die Mehrheit bestreitet er mit fiktionalen Inhalten.
https://www.focus.de/regional/bayern/me ... 45874.html

Weniger CSU, jedoch eine Betrachtung zu Verhalten und Tendenzen der Medien während des Bundestags-Wahlkampfs 2017:
https://www.freitag.de/autoren/sigismun ... tschland-2

Der Exkurs nach Bayern sollte nur als Mahnung für die lokalpatriotisch besoffenen Traumtänzer zu verstehen sein, die brüsk meinen hier wäre alles in Butter, aber dafür lieber mit dem Finger auf den Nachbarn zeigen. Wenn man sieht wie selbstverständlich die CSU-Führung sich über den Anspruch bei der Kontrolle des BR Fernsehens äussert und sie mehrfach in der jüngsten Geschichte ganz deutliche Sympathien für die Autokraten im östlicheren Europa zeigte, dann muss wenn wir also mit Grausen nach Österreich schauen der nächste sorgsame Blick genauso nach Deutschland zurück gehen. Denn die CSU regiert ein ganzes Bundesland und im Bund regiert sie mit.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mi 26. Sep 2018, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Cat with a whip »

Aber hier sollen ja Österrreichs regierende Faschisten und deren Einflussnahme auf die Berichterstattung thematisiert werden, bitte also damit weiter.

Als Einstimmung der Werdegang der Vizekanzler Österreichs:
https://gfx.sueddeutsche.de/apps/e563408/www/

Die Polizei soll zum Propagandainstrument der FPÖ gemacht werden
https://www.sueddeutsche.de/politik/oes ... -1.4143829

->> Nix gewesen, FPÖ Innenminister distanziert sich nach Kritik von Kurz von sich selbst.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... bert-kickl
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Kritikaster »

Es ist aber auch wirklich ärgerlich für die Initiatoren dieser Idee zur schrittweisen Einführung staatlicher Zensur, dass das frühzeitig bekannt wurde. Aber, hey, wozu gibt es Rückwärtsgänge? :D

Diesmal war es offenbar nicht "too little, too late" sondern "too much, too soon"! Warten wir also ab, wie lange es bis zum nächsten blaunen Anschlagsversuch auf die demokratische Alpenfestung dauert.

Kommt Zeit, kommt Ungemach.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

Frau Merkel würde antworten: "Das ist eine Stunde der Demokratie".

Für eine gewisse Klientel von Presseerzeugnissen ein ärgerlicher Vorfall und eine Niederlage. Für die Meinungsfreiheit - auf beiden Seiten - eben eine Stunde der Demokratie.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(26 Sep 2018, 12:50)

Österreich reagiert doch letzlich nur auf den Fall Maaßen
Hätte der nicht der BamS so ein leutseliges Interview gegeben, hätten die Kampagnenjournalisten nichts gehabt, woran sie ihre Kampagne aufziehen können.
Die Pressefreiheit ist davon überhaupt nicht berührt, denn die offiziellen Informationskanäle: Pressekonferenzen, Pressemitteilungen oder Korrespondenz mit den Referaten für Öffentlichkeitsarbeit stehen allen Journalisten offen.
Und in Deutschland haben offen regierungskritische Zeitungen wie "Junge Welt" oder "Junge Freiheit" ja auch keine exklusiven Zugänge. Nur ist nicht bekannt, ob da auch "vorgeschlagen" wurde, die Kommunikation gegenüber Journalisten dieser Zeitungen nur auf das Notwendigste zu beschränken, oder ob man von den Beamten erwartet, dass die das von sich aus tun.
Wieder mal die übliche Show "der Bote ist schuld an schlechten Nachrichten, nicht die, die sie verursacht haben". :mad2:
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

abundzu hat geschrieben:(26 Sep 2018, 22:08)

Frau Merkel würde antworten: "Das ist eine Stunde der Demokratie".

Für eine gewisse Klientel von Presseerzeugnissen ein ärgerlicher Vorfall und eine Niederlage. Für die Meinungsfreiheit - auf beiden Seiten - eben eine Stunde der Demokratie.
DAS ist erklärungsbedürftig.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

Ist doch ganz einfach:
Die Presse hat das Recht - auch wenn es zweifelhaft ist - wohlwollend über Personen zu berichten, die ihnen politisch nahestehen.
Das wird ja auch kräftig praktiziert - sei es bei den GEZecken, den Privaten oder den Druckmedien.
Ebenso haben Leute - beispielsweise die AFD - das Recht gewisse Presseorgane von Versammlungen auszuschließen, wenn sie der Meinung sind, daß es sich nicht um neutrale Berichterstattung handelt, sondern aus persönlichen Gründen nur um totale Negativberichterstattung.
Und davon kann die AFD und auch die FPÖ ein Lied von singen.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

abundzu hat geschrieben:(27 Sep 2018, 15:18)

Ist doch ganz einfach:
Die Presse hat das Recht - auch wenn es zweifelhaft ist - wohlwollend über Personen zu berichten, die ihnen politisch nahestehen.
Das wird ja auch kräftig praktiziert - sei es bei den GEZecken, den Privaten oder den Druckmedien.
Ebenso haben Leute - beispielsweise die AFD - das Recht gewisse Presseorgane von Versammlungen auszuschließen, wenn sie der Meinung sind, daß es sich nicht um neutrale Berichterstattung handelt, sondern aus persönlichen Gründen nur um totale Negativberichterstattung.
Und davon kann die AFD und auch die FPÖ ein Lied von singen.
Negative Berichterstattung haben sich beide Parteien alleine zuzuschreiben.
Es ist allerdings ein meilenweiter Unterschied, ob die FPÖ missliebige Journalisten ausschließt, oder ob der österreichische Innenminister die Pressefreiheit einschränken möchte,
und überdies genehme Blätter mit Fake news beliefert.
Einen Vorteil hat diese Aktion immerhin: Die Österreicher wissen jetzt noch besser, welches Geistes Kind diese blaunen "Freiheitlichen" sind, und wir Deutschen, was uns bei Regierungsbeteiligung
der AfD erwarten würde.
Am Yisrael Chai

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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

abundzu hat geschrieben:(27 Sep 2018, 15:18)

Ist doch ganz einfach:
Die Presse hat das Recht - auch wenn es zweifelhaft ist - wohlwollend über Personen zu berichten, die ihnen politisch nahestehen.
Das wird ja auch kräftig praktiziert - sei es bei den GEZecken, den Privaten oder den Druckmedien.
Ebenso haben Leute - beispielsweise die AFD - das Recht gewisse Presseorgane von Versammlungen auszuschließen, wenn sie der Meinung sind, daß es sich nicht um neutrale Berichterstattung handelt, sondern aus persönlichen Gründen nur um totale Negativberichterstattung.
Und davon kann die AFD und auch die FPÖ ein Lied von singen.
Ja, die singen beide das Lied der Wohlfühlberichterstattung und sind beleidigt, wenn nicht so berichtet wird.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Schnitter »

Dass Neonazis ein Problem mit der Pressefreiheit haben ist nun wirklich nichts neues.
abundzu
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

Habe ich das Recht bestritten, daß die Medien nach ihrer Ideologie schreiben können?
Ich habe lediglich gesagt, daß im Gegenzug Rechte genauso verfahren können.
Ein Linker kann dies natürlich nicht begreifen, da die DDR-Ideologie - unserer jüngsten Vergangenheit - noch in den Köpfen vieler verankert ist.

Fazit: Die ausschließlich linken Medien können schreiben was sie wollen - das wird nicht beschritten
Die anderen aber haben das Recht, sich dagegen zu wehren
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

Schnitter hat geschrieben:(27 Sep 2018, 18:45)

Dass Neonazis ein Problem mit der Pressefreiheit haben ist nun wirklich nichts neues.
Daß die Österreichische Regierung, namentlich deren Innenminister, sehr rechts orientiert ist, ist ja unbestritten. Aber als "Neonazi" würde ich ihn nicht einstufen. Rechtsextrem, das paßt meiner Ansicht nach eher in dem Fall.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

abundzu hat geschrieben:(27 Sep 2018, 22:01)

Habe ich das Recht bestritten, daß die Medien nach ihrer Ideologie schreiben können?
Ich habe lediglich gesagt, daß im Gegenzug Rechte genauso verfahren können.
Ein Linker kann dies natürlich nicht begreifen, da die DDR-Ideologie - unserer jüngsten Vergangenheit - noch in den Köpfen vieler verankert ist.

Fazit: Die ausschließlich linken Medien können schreiben was sie wollen - das wird nicht beschritten
Die anderen aber haben das Recht, sich dagegen zu wehren
Die "DDR-Ideologie" ist wohl bei der Mehrheit der deutschen Bürger unten durch. Die bei Rechten übliche Weltbetrachtung "Wir und die Anderen, und was uns nicht zustimmt, ist links" ist einfach nur Unfug. Und bestimmen wollen, welche Medien offizielle Informationen eines Ministeriums bekommen sollen, und das noch mit "negativer Berichterstattung" zu begründen, das ist nicht "wehren", das ist der Versuch einer Zensur und einer Erpressung durch offizielle Stellen. Das gehört bestimmt nicht zum Handwerkszeug eines Rechtsstaates. Eines rechten Staates aber bestimmt.
abundzu
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

Sehe ich anders. Kurz gefasst: Die Medien können schreiben wie sie wollen - im Gegenzug kann ich mir die Medien aussuchen, denen ich ein Interview gebe.
Wo ist da Zensur?
Zensur üben die BRD-Medien aus, indem sie nur die Kommentare veröffentlichen, die mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
Alles andere wird als "nicht der Netiquette entsprechend" abgelehnt

Ein klassischer Fall von Zensur umweht die FRANKFURTER BUCHMESSE, deren linker Chef Jürgen Boos die JUNGE FREIHEIT, CATO und COMPACT diskriminiert und ins Abseits stellt, weil ihm deren Einstellung nicht passt.
Fazit: Zensur gibt es AUSNAHMLOS von links
Schnitter
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Schnitter »

abundzu hat geschrieben:(29 Sep 2018, 00:44)
Zensur üben die BRD-Medien aus, indem sie nur die Kommentare veröffentlichen, die mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
Alles andere wird als "nicht der Netiquette entsprechend" abgelehnt
Ja, das sieht man an den ganzen Kommentaren der Wutbürger-Spackos und Kreml-Trolle die sämtliche Foren und Kommentarbereiche zuspammen. Voll die Zensur.
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Vongole
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Vongole »

abundzu hat geschrieben:(29 Sep 2018, 00:44)

(..)

Ein klassischer Fall von Zensur umweht die FRANKFURTER BUCHMESSE, deren linker Chef Jürgen Boos die JUNGE FREIHEIT, CATO und COMPACT diskriminiert und ins Abseits stellt, weil ihm deren Einstellung nicht passt.
Fazit: Zensur gibt es AUSNAHMLOS von links
Keine Ahnung, welche politische Einstellung Jürgen Boos hat, aber rechtsextremer und antisemitischer VT-Müll, wie ihn besonders Elsässer mit Compact verbreitet,
hat auf einer seriösen Veranstaltung wie der Buchmesse nichts zu suchen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
abundzu
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

Vongole hat geschrieben:(29 Sep 2018, 01:03)

Keine Ahnung, welche politische Einstellung Jürgen Boos hat, aber rechtsextremer und antisemitischer VT-Müll, wie ihn besonders Elsässer mit Compact verbreitet,
hat auf einer seriösen Veranstaltung wie der Buchmesse nichts zu suchen.
Nicht drum herumreden mit den Kampfbegriffen " rechtsextremer und antisemitischer VT-Müll", die als Alibibegriffe herhalten müssen und den ANTIFA-SLOGAN "Rechts ist ein Verbrechen und keine Meinungsfreiheit".
Glückliches GB, daß sich Zeitungen leisten kann, die auch hart gegen die EU vorgehen z.B. SUN
Im BRD-Regime undenkbar, da müssen alle PRO-EU - ansonsten gilt wiederum die ANTIFA-Doktrin.

Und ....was für Sie Müll ist, ist für andere eine interessante Lektüre
Aber Sie sind wahrscheinlich der Ansicht, daß nur Ihre Einstellung legitim ist.

1989 war nicht gründlich genug, weil es den Westen mit der Aufarbeitung nicht getroffen hat.
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

abundzu hat geschrieben:(29 Sep 2018, 15:26)

Nicht drum herumreden mit den Kampfbegriffen " rechtsextremer und antisemitischer VT-Müll", die als Alibibegriffe herhalten müssen und den ANTIFA-SLOGAN "Rechts ist ein Verbrechen und keine Meinungsfreiheit".
Glückliches GB, daß sich Zeitungen leisten kann, die auch hart gegen die EU vorgehen z.B. SUN
Im BRD-Regime undenkbar, da müssen alle PRO-EU - ansonsten gilt wiederum die ANTIFA-Doktrin.

Und ....was für Sie Müll ist, ist für andere eine interessante Lektüre
Aber Sie sind wahrscheinlich der Ansicht, daß nur Ihre Einstellung legitim ist.

1989 war nicht gründlich genug, weil es den Westen mit der Aufarbeitung nicht getroffen hat.
Die SUN, DAS Vorbild für gute Pressearbeit? :D :D :D :D :D
abundzu
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von abundzu »

zollagent hat geschrieben:(30 Sep 2018, 15:19)

Die SUN, DAS Vorbild für gute Pressearbeit? :D :D :D :D :D
Die "SUN" ist das genaue politische Gegenteil von CNN

Da ist es logisch, daß CNN (NTV) in Deutschland überrepräsentiert ist und FOX überhaupt nicht
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von DarkLightbringer »

Die SPÖ hat eine neue Hoffnungsträgerin - Pamela Rendi-Wagner.
Der "Kurier" zeichnet sie in einer Karikatur daher als "Super-Pam" im roten Umhang, das Nachrichtenmagazin "Profil" nennt sie auf seinem Titel die "letzte Hoffnung".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 31275.html

In Umfragen liegt die Partei bei 28 %.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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zollagent
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von zollagent »

abundzu hat geschrieben:(30 Sep 2018, 20:25)

Die "SUN" ist das genaue politische Gegenteil von CNN

Da ist es logisch, daß CNN (NTV) in Deutschland überrepräsentiert ist und FOX überhaupt nicht
Die SUN ist die Entsprechung der BILD in Deutschland. Nicht mehr, nicht weniger. Fox ist genau so auf bildungsferne Unterschichtenzielgruppen fixiert. Ob dafür angesichts der "Konkurrenz" und Marktbesetzung durch RTL II noch Platz ist, könnte man ja mal ausprobieren. :D :D
Eulenwoelfchen

Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Apropos Presse. Diese Tage jährt sich der Todtag des korrupten und egomanischen Rechtspopulisten Jörg Haider zum 10.-ten Mal.
Als Vorreiter und Drohung des gesamten, heute nicht nur über ganz Europa verbreiteten Rechtspopulismus (Siehe USA, oder aktuell Brasilien) hatte der Ruinator von Kärnten mit seinem üblem, ausländerfeindlichen Haider-Nationalismus bereits Anfang der Neunziger Jahre Kampagnen in die Welt gesetzt wie z.B. den Slogan "Österreich zuerst". Sein Flüchtlings- und Ausländerbashing ist legendär.

Auch seine unkomplizierte Nähe zu Alt- und Neonazis. Als er als Gastredner einer clandestinen Nazigruppierung heimlich gefilmt wurde, und das ORF das Video sendete, erklärte er, er habe
nicht gewusst, welches von Saalwächtern mit einschlägigen Armbinden "geschützte" Publikum er da vor sich hätte. Haider bekam sehr viel Beifall, als er in dieser Rede sagte, "hier in diesem Saal sehe
er nur anständige Leute. Im Gegensatz dazu, wenn er in Wien auf dem Bürgersteig spazieren gehe". (Damit spielte er besonders auf den Ausländeranteil Wiens an).

Über Haider könnte man insofern sagen bzw. fragen, warum es ausgerechnet immer Österreicher sind, die mit ihren krankhaften Ego
die Welt "beglücken" müssen. Vielleicht ist es ja das typisch österreichische Charmegen? Dem man nicht nur in der Alpenrepublik nur zu gern damals verfiel, zu Haiders Zeiten, und auch heute wieder.
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Österreich nach der Schüssel-Haider Regierung jetzt wiedermal diese Regierungskoalition der Rechtspopulisten an der Macht hat.

Ein Zeitzeuge seines damaligen engsten Umfeld beschreibt ihn als äusserst missmutig gelaunt, sobald drei Tage lang nichts von ihm in der Presse zu lesen war.
Um bei der Presse bzw. Medien, ihrem Nutzen und auch ihrer Wirkung zu bleiben, die für Haider wahlweise damals schon - je nach Opportunität - Objekt der eigenen egomanischen Begierde oder wahlweise
übelst verleumdende Journaille ((c) by Verbalrowdy FJS) waren, um - selbst politisch korrupt bis auf Knochen - sein Saubermann und "Volkstribun"-Image" in die Welt der rechtsverblödeten Anhängerinnen und Anhänger zu streuen, könnte man seitenweise schreiben.


Wie in dem ZEITartikel beschrieben, https://www.zeit.de/2018/41/joerg-haide ... is-politik
der an diese selbstgerechte, selbstüberhöhte und hetzende, österreichische Blaupause des heutigen AfD-, europa- bzw. weltweit grassierenden Rechtspopulismus erinnert. Und auch die Paralellen
heutiger Zustände und Entwicklungen wie dem der AfD. Der nur noch ein deutscher Charmeur vom Schlage Haiders fehlt.

Der Artikel geht auch auf die desaströse Hinterlassenschaft des ehemaligenKärntner Landeshauptmanns Jörg Haider ein, und wie er "sein Kärnten" hinterließ. Was der heutige SPÖ-Landeshauptmann etwa so beschrieb: "Wir sind gerade nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen". Verpasst von dem blauen Politik-Taugenichts Jörg Haider und seiner blauen FPÖ. Nicht nur farblich und fast schon als Einlage von leider wahrer Tragikkomik ist da,
dass Jörg Haider als unbelehrbarer Ungeist seiner selbst auch bei seiner Todesfahrt blau war. Ob diese Farbe blau, die ja auch die AfD als Parteifarbe hat, besonders verführerisch auf Blauäugige wirkt,
sollen Farbpsychologen klären.

Also immer schön aufpassen, was man sich für einen Schlips um den eigenen Hals hängt. :D

**Wie alles auf der Welt hat Blau aber auch eine unglaublich positive, andere Seite,
die der Maler und Bildhauer Joan Miró in seinem Bild "Photo" so wunderschön in die Welt zauberte:
"ceci est la couleur de mes rêves". :) :) :)
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Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von schokoschendrezki »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(10 Oct 2018, 02:33)
Über Haider könnte man insofern sagen bzw. fragen, warum es ausgerechnet immer Österreicher sind, die mit ihren krankhaften Ego
die Welt "beglücken" müssen. Vielleicht ist es ja das typisch österreichische Charmegen?
Da gibts zum einen eher politisch-kulturell ausgerichtete Erklärungen: Die Versuchung des Ausspielens von Bevölkerungsgruppen gegeneinander im klassischen Vielvölkerstaat sei besonders groß. Der extrem-antisemitische Wiener Bürgermeister Lueger spielte die Böhmen gegen die Juden aus. Zum Beispiel. Oder auch die nicht überwundene angebliche Schmach der Schrumpfung der habsburger Monarchie auf eine kleine mitteleuropäische Republik.

Aber andererseits stand hinter Haider nicht nur ein Ego oder eine Kultur sondern etwa auch die Hypo Alpe Adria. Kultur allein ist viel zu einfach. Es geht immer auch um Macht und Geld.
Eulenwoelfchen

Re: Blaune "Pressefreiheit" à là Österreich

Beitrag von Eulenwoelfchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Oct 2018, 10:14)
...
Da gibts zum einen eher politisch-kulturell ausgerichtete Erklärungen:
...
Aber andererseits stand hinter Haider nicht nur ein Ego oder eine Kultur sondern etwa auch die Hypo Alpe Adria. Kultur allein ist viel zu einfach. Es geht immer auch um Macht und Geld.
Es ist eher umgekehrt gewesen. Haider stand - korrupt und nicht nur dem Land Kärnten immense finanzielle Folgeschäden und -lasten zufügend - vor der HAA.

Es ist auch geschenkt. Haider ist es nicht wert, seiner zu gedenken oder sich mit ihm mehr als nötig zu befassen. Sein Handeln und das seiner korrupten damaligen FPÖ ist nur ein Paradebeispiel dafür,
was von solchen populistischen Marktschreiern - wie aktuell der AfD hierzulande - zu erwarten ist: Nichts. Ausser ruinösem politischen Handeln, dessen negative Folgen sowohl ethisch-moralisch
als auch finanziell und wirtschaftlich dann vom ganzen Land geschultert und ausgebadet werden muss.
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