Doppelpass für deutschsprachige Italiener

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Misterfritz
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Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Doppelpass-Streit
Italien erbost über österreichischen Südtirol-Vorstoß
Die Regierung in Wien will der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol die österreichische Staatsbürgerschaft anbieten. Ein Gesetzentwurf ist in Arbeit. Italien zeigt sich entsetzt.


Da verärgern jetzt die österreichischen Populisten die italienischen Populisten.
Da können die beiden jetzt vormachen, wie sie sich internationale Beziehungen unter Populisten vorstellen: Zusammenarbeit ja, aber die nationalen Interessen stehen weit vorne. Spass ist vorprogrammiert :D
Ich hätte ja gedacht, dass innerhalb der EU die Doppelstaatlichkeit weniger wichtig wäre, besonders für Menschen, die 1. nie eine andere als die italienische hatten und 2. die auch gar nicht nach Österreich ziehen wollen.
Wenn das jetzt Schule machen würde, wer könnte dann wem noch den Doppelpass anbieten?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Quatschki
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Quatschki »

Warum bietet die Bundesregierung nicht prompt allen (deutschsprachigen) Österreichern die deutsche Staatsbürgerschaft an?

Und haben die mittlerweile eigentlich etwas in der Angelegenheit der doppelten Stimmrechte der Doppelstaatler bei Europawahlen unternommen?
Polibu

Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Polibu »

Ich dachte immer, dass über 60% eine Mehrheit wäre.
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Misterfritz
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Quatschki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 15:27)

Warum bietet die Bundesregierung nicht prompt allen (deutschsprachigen) Österreichern die deutsche Staatsbürgerschaft an?
Der deutschsprachige Österreich ist aber keine Minderheit in Österreich ;)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Realist2014 »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Sep 2018, 13:50)

Doppelpass-Streit
Italien erbost über österreichischen Südtirol-Vorstoß
Die Regierung in Wien will der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol die österreichische Staatsbürgerschaft anbieten. Ein Gesetzentwurf ist in Arbeit. Italien zeigt sich entsetzt.


Da verärgern jetzt die österreichischen Populisten die italienischen Populisten.
Da können die beiden jetzt vormachen, wie sie sich internationale Beziehungen unter Populisten vorstellen: Zusammenarbeit ja, aber die nationalen Interessen stehen weit vorne. Spass ist vorprogrammiert :D
Ich hätte ja gedacht, dass innerhalb der EU die Doppelstaatlichkeit weniger wichtig wäre, besonders für Menschen, die 1. nie eine andere als die italienische hatten und 2. die auch gar nicht nach Österreich ziehen wollen.
Wenn das jetzt Schule machen würde, wer könnte dann wem noch den Doppelpass anbieten?

Was glaubst du, wäre das Ergebnis einer Volksabstimmung in Südtirol ,über die Abspaltung von Italien und Angliederung nach Österreich?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von aleph »

Quatschki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 15:27)

Warum bietet die Bundesregierung nicht prompt allen (deutschsprachigen) Österreichern die deutsche Staatsbürgerschaft an?

Und haben die mittlerweile eigentlich etwas in der Angelegenheit der doppelten Stimmrechte der Doppelstaatler bei Europawahlen unternommen?
würde wohl keiner annehmen :D :D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Vielleicht ließe sich aus solchen ziemlich rückwärtsgewandten Gedanken auch einmal etwas Gutes machen. Etwa so, daß wir EU-Europäer formal die Europäische Staatsbürgerschaft erhalten, mit Eintragung der Muttersprache und der Wohnadresse. Dann kann ich nur dort an Wahlen teilnehmen, wo sich mein Hauptwohnsitz befindet, und ansonsten kann ich überall meinen Geschäften nachgehen, Eigentum erwerben, und, und. Das Ziel haben wir doch in Teilen schon längst erreicht.

Und ich erspare mir etwa in Polen oder Frankreich eine formale Einbürgerung. Ein reiner Verwaltungsakt im Einwohnermelderegister.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:05)

Vielleicht ließe sich aus solchen ziemlich rückwärtsgewandten Gedanken auch einmal etwas Gutes machen. Etwa so, daß wir EU-Europäer formal die Europäische Staatsbürgerschaft erhalten, mit Eintragung der Muttersprache und der Wohnadresse. Dann kann ich nur dort an Wahlen teilnehmen, wo sich mein Hauptwohnsitz befindet, und ansonsten kann ich überall meinen Geschäften nachgehen, Eigentum erwerben, und, und. Das Ziel haben wir doch in Teilen schon längst erreicht.

Und ich erspare mir etwa in Polen oder Frankreich eine formale Einbürgerung. Ein reiner Verwaltungsakt im Einwohnermelderegister.
Ich finde, um das passive Wahlrecht ausüben zu können, also sich als Kandidat aufstellen zu lassen, sollte man schon die Landessprache beherrschen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:23)

Ich finde, um das passive Wahlrecht ausüben zu können, also sich als Kandidat aufstellen zu lassen, sollte man schon die Landessprache beherrschen.
Das ist doch gar nicht erforderlich, wenn die Wahlbürger ihn verstehen. Wenn nicht, dann heimst er eben nur sehr wenige Stimmen ein. Das übt!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:05)

Vielleicht ließe sich aus solchen ziemlich rückwärtsgewandten Gedanken auch einmal etwas Gutes machen. Etwa so, daß wir EU-Europäer formal die Europäische Staatsbürgerschaft erhalten, mit Eintragung der Muttersprache und der Wohnadresse. Dann kann ich nur dort an Wahlen teilnehmen, wo sich mein Hauptwohnsitz befindet, und ansonsten kann ich überall meinen Geschäften nachgehen, Eigentum erwerben, und, und. Das Ziel haben wir doch in Teilen schon längst erreicht.

Und ich erspare mir etwa in Polen oder Frankreich eine formale Einbürgerung. Ein reiner Verwaltungsakt im Einwohnermelderegister.
Danke. Ich verzichte freiwillig. Ich bin Deutscher und kein Europäer. :)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:38)

Danke. Ich verzichte freiwillig. Ich bin Deutscher und kein Europäer. :)
Wenn Ihnen das hilft im Leben, dann ist das ja auch zugelassen. Ich würde darauf verzichten zugunsten der Europäischen Staatsbürgerschaft, weil damit mein Leben im Umgang mit örtlichen Behörden und Ämtern leichter würde.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

Wird wohl Zeit für einen Europäischen Pass.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Misterfritz »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2018, 22:43)

Wird wohl Zeit für einen Europäischen Pass.
Das fände ich auch vernünftig.
Man könnte ja auch auf Wunsch sich bei dem Ausweis z.B als Deutscher "brandmarken" :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2018, 22:43)

Wird wohl Zeit für einen Europäischen Pass.
Mit wie viel Sternen genau?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Sep 2018, 22:50)

Mit wie viel Sternen genau?
Ist das wichtig? Wieviel Länder sind es denn aktuell?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:21)

Ist das wichtig? Wieviel Länder sind es denn aktuell?
Aktuell sind es 11:
https://www.fu-berlin.de/campusleben/ca ... &density=1
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:32)

Aktuell sind es 11:
https://www.fu-berlin.de/campusleben/ca ... &density=1
Passt doch, was stört an einem unsymetrischen Anordnung?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Ein Terraner hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:35)

Passt doch, was stört an einem unsymetrischen Anordnung?
Autos mit platten Reifen haben eine nicht zu unterschätzende Unwucht.
Dagegen hilft ein Reifenwechsel.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Julian
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:05)

Vielleicht ließe sich aus solchen ziemlich rückwärtsgewandten Gedanken auch einmal etwas Gutes machen. Etwa so, daß wir EU-Europäer formal die Europäische Staatsbürgerschaft erhalten, mit Eintragung der Muttersprache und der Wohnadresse. Dann kann ich nur dort an Wahlen teilnehmen, wo sich mein Hauptwohnsitz befindet, und ansonsten kann ich überall meinen Geschäften nachgehen, Eigentum erwerben, und, und. Das Ziel haben wir doch in Teilen schon längst erreicht.

Und ich erspare mir etwa in Polen oder Frankreich eine formale Einbürgerung. Ein reiner Verwaltungsakt im Einwohnermelderegister.
Was heißt hier rückwärtsgewandt? Warum sollten alle möglichen Leute, aber nicht die Südtiroler das Recht haben, über ihre Zukunft selbst zu bestimmen?

Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft kann nur ein erster Schritt sein in einem Prozess, der es über eine Volksabstimmung den Südtirolern ermöglicht, sich mit Nord- und Osttirol wieder zu vereinigen und Österreich anzugliedern. Nur so kann eine weitere Italianisierung und somit die Auslöschung der deutschen Kultur in Südtirol langfristig verhindert werden. Darin sind wir uns hoffentlich einig.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:41)

Was heißt hier rückwärtsgewandt? Warum sollten alle möglichen Leute, aber nicht die Südtiroler das Recht haben, über ihre Zukunft selbst zu bestimmen?

Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft kann nur ein erster Schritt sein in einem Prozess, der es über eine Volksabstimmung den Südtirolern ermöglicht, sich mit Nord- und Osttirol wieder zu vereinigen und Österreich anzugliedern. Nur so kann eine weitere Italianisierung und somit die Auslöschung der deutschen Kultur in Südtirol langfristig verhindert werden. Darin sind wir uns hoffentlich einig.
Nein, sind wir nicht.
Die Überbetonung von Herkunftsdaten, führt nach jeder Erfahrung zum Krieg.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von frems »

Polibu hat geschrieben:(08 Sep 2018, 21:38)

Danke. Ich verzichte freiwillig. Ich bin Deutscher und kein Europäer. :)
Bist Du nicht Ossi und kein Deutscher? :?:
Labskaus!

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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Polibu »

frems hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:51)

Bist Du nicht Ossi und kein Deutscher? :?:
Sind für dich Bürger aus den neuen Bundesländern keine Deutschen?

Und nein. Ich bin kein Ossi.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Sep 2018, 13:50)

Doppelpass-Streit
Italien erbost über österreichischen Südtirol-Vorstoß
Die Regierung in Wien will der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol die österreichische Staatsbürgerschaft anbieten. Ein Gesetzentwurf ist in Arbeit. Italien zeigt sich entsetzt.


Da verärgern jetzt die österreichischen Populisten die italienischen Populisten.
Da können die beiden jetzt vormachen, wie sie sich internationale Beziehungen unter Populisten vorstellen: Zusammenarbeit ja, aber die nationalen Interessen stehen weit vorne. Spass ist vorprogrammiert :D
Ich hätte ja gedacht, dass innerhalb der EU die Doppelstaatlichkeit weniger wichtig wäre, besonders für Menschen, die 1. nie eine andere als die italienische hatten und 2. die auch gar nicht nach Österreich ziehen wollen.
Wenn das jetzt Schule machen würde, wer könnte dann wem noch den Doppelpass anbieten?
Warum musste sich denn auch Italien eine kulturell deutsche Provinz als Kriegsbeute unter den Nagel reißen, und noch wichtiger: Warum sind sie heute immer noch nicht bereit, sie an Österreich zurückzugeben?

Viele Südtiroler fühlen sich einfach nicht als Italiener und haben es nie getan. In den Landtagswahlen diesen Oktober werden die Parteien, die los von Rom wollen, ihren Stimmenanteil sehr wahrscheinlich weiter ausbauen.

Ich wüsste nicht, warum sie dazu kein Recht haben sollten, und warum Österreich sie nicht darin tatkräftig unterstützen sollte. Die österreichische Staatsbürgerschaft ist dabei ein starkes Symbol.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von frems »

Polibu hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:52)
Sind für dich Bürger aus den neuen Bundesländern keine Deutschen?
Darum ging's ja nicht. Ich frag mich nur, wo man Deutscher, aber kein Europäer sein soll. Lebst Du in Neuschwabenland? :?: :?
Labskaus!

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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Polibu »

frems hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:56)

Darum ging's ja nicht. Ich frag mich nur, wo man Deutscher, aber kein Europäer sein soll. Lebst Du in Neuschwabenland? :?: :?
Hast du etwa die europäische Staatsbürgerschaft?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:45)

Nein, sind wir nicht.
Die Überbetonung von Herkunftsdaten, führt nach jeder Erfahrung zum Krieg.
Wenn man so blöd ist, keine ethnische, sprachliche Grenze für einen Nationalstaat zu wählen (die zwischen Südtirol und Trient sehr scharf ausgebildet war), sondern stattdessen eine Wasserscheide, und dann meint, die autochthonen Einwohner des Landes demütigen und unterdrücken zu müssen, dann beschwört man solche Konflikte eben herauf.

Es waren ja mutmaßlich die nach Südtirol importierten Italiener, die dafür gesorgt haben, den Friedensplatz in Bozen in faschistischer, triumphalistischer Manier wieder in Siegesplatz umzubenennen. Und immer noch ist dort zu lesen, dass die Italiener dort den Barbaren, sprich den Südtirolern, alle Kultur gebracht hätten.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:53)

Warum musste sich denn auch Italien eine kulturell deutsche Provinz als Kriegsbeute unter den Nagel reißen, und noch wichtiger: Warum sind sie heute immer noch nicht bereit, sie an Österreich zurückzugeben?

Viele Südtiroler fühlen sich einfach nicht als Italiener und haben es nie getan. In den Landtagswahlen diesen Oktober werden die Parteien, die los von Rom wollen, ihren Stimmenanteil sehr wahrscheinlich weiter ausbauen.

Ich wüsste nicht, warum sie dazu kein Recht haben sollten, und warum Österreich sie nicht darin tatkräftig unterstützen sollte. Die österreichische Staatsbürgerschaft ist dabei ein starkes Symbol.
Mit solchem Blödsinn hat es seinerzeit auch in Jugoslawien angefangen.
Die Folgen dieser ethnischen Parzellierung kosten die EU einen Haufen Geld.
Zuletzt geändert von unity in diversity am So 9. Sep 2018, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von frems »

Polibu hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:57)

Hast du etwa die europäische Staatsbürgerschaft?
Ich habe die Unionsbürgerschaft, klar. Andererseits habe ich keine Hamburger Staatsbürgerschaft und bin trotzdem Hamburger. Da staunste, wa? :)

Gibt's eigentlich Südtiroler, wenn sie gar keine eigene Staatsbürgerschaft haben, sondern wahlweise die italienische und/oder die österreichische?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:00)

Wenn man so blöd ist, keine ethnische, sprachliche Grenze für einen Nationalstaat zu wählen (die zwischen Südtirol und Trient sehr scharf ausgebildet war), sondern stattdessen eine Wasserscheide, und dann meint, die autochthonen Einwohner des Landes demütigen und unterdrücken zu müssen, dann beschwört man solche Konflikte eben herauf.

Es waren ja mutmaßlich die nach Südtirol importierten Italiener, die dafür gesorgt haben, den Friedensplatz in Bozen in faschistischer, triumphalistischer Manier wieder in Siegesplatz umzubenennen. Und immer noch ist dort zu lesen, dass die Italiener dort den Barbaren, sprich den Südtirolern, alle Kultur gebracht hätten.
Fehlt nur noch der Rassismus und der Sprengstoff reicht, um alles zu zerstören.
Das heilige römische Reich, deutscher Nation, wird nicht wiederhergestellt!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:02)

Mut solchem Blödsinn hat es seinerzeit auch in Jugoslawien angefangen.
Die Folgen dieser ethnischen Parzellierung kosten die EU einen Haufen Geld.
Österreich und Italien sind keine Vielvölkerstaaten. Nur wurde leider die Grenze zwischen ihnen nicht nach ethnischen und sprachlichen Gesichtspunkten, sondern absurderweise nach rein geografischen gezogen, weil ein verrückter Italiener es so haben wollte, und dies nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen eines triumphalistischen Siegfriedens möglich war.

Grenzen sind menschengemacht. Man kann sie korrigieren, auch auf friedliche Art und Weise. Bei Südtirol wäre das Ganze sehr einfach und würde nicht zu einer ethnischen Parzellierung führen.

Wer die Pflege und Selbstbehauptung seiner Kultur und Sprache für Blödsinn hält, verdient Mitleid.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von frems »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:07)
Das heilige römische Reich, deutscher Nation, wird nicht wiederhergestellt!
Das erste Reich genießt in gewissen Kreisen eh weniger Ansehen als das zweite und erst recht das dritte.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Kritikaster »

Dass die Fans geschichtsrevisionistischer Hohlköpfe alles gutheißen, was dem großen europäischen Friedenswerk Schaden zufügen kann, sollte hier niemanden überraschen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:07)

Fehlt nur noch der Rassismus und der Sprengstoff reicht, um alles zu zerstören.
Das heilige römische Reich, deutscher Nation, wird nicht wiederhergestellt!
Da kann ich dich beruhigen: Ich bin nicht für einen Anschluss Österreichs an Deutschland, sondern lediglich für einen Anschluss Südtirols an Österreich. Gegebenenfalls könnten sich dann später Teile Süddeutschlands Österreich anschließen, um eine gleichmäßigere Aufteilung der deutschen Länder auf die beiden großen deutschen Staaten zu erreichen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:12)

Österreich und Italien sind keine Vielvölkerstaaten. Nur wurde leider die Grenze zwischen ihnen nicht nach ethnischen und sprachlichen Gesichtspunkten, sondern absurderweise nach rein geografischen gezogen, weil ein verrückter Italiener es so haben wollte, und dies nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen eines triumphalistischen Siegfriedens möglich war.

Grenzen sind menschengemacht. Man kann sie korrigieren, auch auf friedliche Art und Weise. Bei Südtirol wäre das Ganze sehr einfach und würde nicht zu einer ethnischen Parzellierung führen.

Wer die Pflege und Selbstbehauptung seiner Kultur und Sprache für Blödsinn hält, verdient Mitleid.
Die Grenzen sind offen und es gibt viele italienisch/östereichische Mischehen und zweisprachige Kinder.
Ist das schlimm?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:13)

Dass die Fans geschichtsrevisionistischer Hohlköpfe alles gutheißen, was dem großen europäischen Friedenswerk Schaden zufügen kann, sollte hier niemanden überraschen.
Scheint, dass "Heim ins Reich" seine Anziehungskraft nicht verloren hat. :D
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:16)

Da kann ich dich beruhigen: Ich bin nicht für einen Anschluss Österreichs an Deutschland, sondern lediglich für einen Anschluss Südtirols an Österreich. Gegebenenfalls könnten sich dann später Teile Süddeutschlands Österreich anschließen, um eine gleichmäßigere Aufteilung der deutschen Länder auf die beiden großen deutschen Staaten zu erreichen.
Alles Blödsinn.
60 Jahre lang, war das kein Zerwürfnis Wert und wir sollten darauf achten, daß es so bleibt.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:16)

Die Grenzen sind offen und es gibt viele italienisch/östereichische Mischehen und zweisprachige Kinder.
Ist das schlimm?
Im Gegenteil. Südtirol ist weitestgehend segregiert; italienisch- und deutschsprachige Kinder lernen in unterschiedlichen Schulen. Alles ist streng nach Sprachproporz geregelt; selbst kleinste Abweichungen davon erregen die Gemüter. Die meisten Dörfer sind ohnehin fast vollständig deutsch; die Italiener sind noch genau da, wo sie die Faschisten angesiedelt haben, also in den großen Städten und im Unterland.

Den Südtirolern war bisher mehrheitlich bewusst, dass (muttersprachliche) Zweisprachigkeit der erste Schritt zur Assimilation ist. Dieses Damoklesschwert hängt weiter über Südtirol, auch wenn die Südtiroler aus anderem Holz geschnitzt sind als die Elsässer, die willig ihre Sprache zugunsten des Französischen aufgegeben haben.

Langfristig sehe ich nur die Angliederung an Österreich (oder andere, komplexere Modelle, wie eine sehr weitgehende Autonomie mit Kontrolle der Einwanderung, oder aber eine Angliederung an die Schweiz), oder das langsame Aufgehen in Italien, verbunden mit dem Verlust der deutschen Sprache und Kultur.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:39)

Autos mit platten Reifen haben eine nicht zu unterschätzende Unwucht.
Dagegen hilft ein Reifenwechsel.
Wenn wir noch Norwegen in die EU holen wären es 12.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Vongole hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:17)

Scheint, dass "Heim ins Reich" seine Anziehungskraft nicht verloren hat. :D
Hast du dich denn schon mit der Geschichte Südtirols beschäftigt? Sagt dir die Option etwas? Hitler und Mussolini haben darin die Südtiroler vor die Wahl gestellt, entweder auszuwandern oder sich vollständig zu assimilieren.

Also: Das war eine sehr spezielle Version von Heim ins Reich! Vernichten wollten Nationalsozialisten und Faschisten das Deutschtum in Südtirol.

Im übrigen haben sich weder Österreich noch meine Wenigkeit für einen Anschluss Südtirols an Deutschland ausgesprochen, sondern eben für einen Anschluss an Österreich.

Und wenn es so weitergeht mit der Politik in Deutschland, können sich gerne auch noch Baden, Württemberg und Bayern an Österreich anschließen...
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Ein Terraner
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Ein Terraner »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:00)

Wenn man so blöd ist, keine ethnische, sprachliche Grenze für einen Nationalstaat zu wählen.
Bist du jetzt auch dafür das wir Sachsen rauswerfen?
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unity in diversity
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:26)

Im Gegenteil. Südtirol ist weitestgehend segregiert; italienisch- und deutschsprachige Kinder lernen in unterschiedlichen Schulen. Alles ist streng nach Sprachproporz geregelt; selbst kleinste Abweichungen davon erregen die Gemüter. Die meisten Dörfer sind ohnehin fast vollständig deutsch; die Italiener sind noch genau da, wo sie die Faschisten angesiedelt haben, also in den großen Städten und im Unterland.

Den Südtirolern war bisher mehrheitlich bewusst, dass (muttersprachliche) Zweisprachigkeit der erste Schritt zur Assimilation ist. Dieses Damoklesschwert hängt weiter über Südtirol, auch wenn die Südtiroler aus anderem Holz geschnitzt sind als die Elsässer, die willig ihre Sprache zugunsten des Französischen aufgegeben haben.

Langfristig sehe ich nur die Angliederung an Österreich (oder andere, komplexere Modelle, wie eine sehr weitgehende Autonomie mit Kontrolle der Einwanderung, oder aber eine Angliederung an die Schweiz), oder das langsame Aufgehen in Italien, verbunden mit dem Verlust der deutschen Sprache und Kultur.
Deine herbeigewünschte Apartheid gibt es nicht.
Ein Terraner hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:30)

Wenn wir noch Norwegen in die EU holen wären es 12.
Quantitative Expansion muß nicht unbedingt qualitative Folgen haben.
Die Norweger werden dankend abwinken.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:39)

Deine herbeigewünschte Apartheid gibt es nicht.
Ich habe nicht von Apartheid, sondern von Segregation gesprochen. So sind die meisten Dörfer Südtirols fast vollständig deutsch (bzw. ladinisch), eine Mischung gibt es nur in den größeren Städten.

Es gibt drei Schulämter und drei getrennte Schulsysteme, jeweils eines für jede Sprachgruppe. Für die deutschsprachigen Südtiroler steht der Erhalt der eigenen Sprache und Kultur im Vordergrund, deswegen ist die Schule auch einsprachig (wenn auch Italienisch selbstverständlich als Fremdsprache gelehrt wird).

Von interessierter Seite wird gefordert, diese Trennung der Schulsysteme aufzugeben und gezielt eine Zweisprachigkeit zu fördern. Dies wäre in meinen Augen der erste Schritt zur Aufgabe der eigenen Sprache, Kultur und Identität, und damit hin zur Assimilation.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von unity in diversity »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 00:50)

Ich habe nicht von Apartheid, sondern von Segregation gesprochen. So sind die meisten Dörfer Südtirols fast vollständig deutsch (bzw. ladinisch), eine Mischung gibt es nur in den größeren Städten.

Es gibt drei Schulämter und drei getrennte Schulsysteme, jeweils eines für jede Sprachgruppe. Für die deutschsprachigen Südtiroler steht der Erhalt der eigenen Sprache und Kultur im Vordergrund, deswegen ist die Schule auch einsprachig (wenn auch Italienisch selbstverständlich als Fremdsprache gelehrt wird).

Von interessierter Seite wird gefordert, diese Trennung der Schulsysteme aufzugeben und gezielt eine Zweisprachigkeit zu fördern. Dies wäre in meinen Augen der erste Schritt zur Aufgabe der eigenen Sprache, Kultur und Identität, und damit hin zur Assimilation.
Ich würde nicht nur Zweisprachigkeit fördern, sondern ab der 7.Klasse Mehrsprachigkeit. Natürlich auf fakultativer Basis.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2018, 23:41)

Was heißt hier rückwärtsgewandt? Warum sollten alle möglichen Leute, aber nicht die Südtiroler das Recht haben, über ihre Zukunft selbst zu bestimmen?

Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft kann nur ein erster Schritt sein in einem Prozess, der es über eine Volksabstimmung den Südtirolern ermöglicht, sich mit Nord- und Osttirol wieder zu vereinigen und Österreich anzugliedern. Nur so kann eine weitere Italianisierung und somit die Auslöschung der deutschen Kultur in Südtirol langfristig verhindert werden. Darin sind wir uns hoffentlich einig.
Sie erzählen hier unverantwortlichen Quark! Die Vertreter der Südtiroler haben wiederholt erklärt, daß sie eine für Südtirol besonders günstige politische Regelung errungen haben. Warum sollten sie diesen Zustand ändern, der ihnen Frieden und gute wirtschaftliche Entwicklung sichert? Sie können jederzeit unkontrolliert die Staatsgrenze zu Österreich überqueren, wie eben Östereicher auch, sie können in Insbruck, München oder Bozen studieren, können Eigentum erwerben wo ihnen das Spaß macht und sie es bezahlen können... und das alles in einer gemeinsamen Währung bestreiten.

Die gleichen Kräfte, die sich in Ihnen regen, werden in Italien notfalls mit Gewalt verhindern, daß es zu den Veränderungen kommt, die Sie anstreben. Im Grunde gehört in die Verfassung jedes EU-Staats eine Festlegung, daß gegen den Willen eines Partnerstaats keinerlei Gebietsveränderungen zugelassen sind. Wer solche Forderungen / Vorstellungen in Umlauf bringt, sollte einer Haftstrafe entgegen sehen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2018, 08:46)

Sie erzählen hier unverantwortlichen Quark! Die Vertreter der Südtiroler haben wiuederholt erklärt, daß sie eine für Südtirol besonders günstige politische Regelung errungen haben. Warum sollten sie diesen Zustand ändern, der ihnen Frieden und gute wirtschaftliche Entwicklung sichert?
Die Südtiroler werden auf lange Sicht assimiliert werden, wenn sie bei Italien bleiben. In 300 Jahren wird niemand mehr wissen, dass diese Provinz einmal deutschsprachig war.

Die Ausländer, die nach Südtirol strömen (etwa Rumänen, aber auch Flüchtlinge), gelangen in aller Regel in die Städte und lernen dort, wer hätte es gedacht - siamo in Italia! - Italienisch. Das heißt, dass der gleiche Prozess, den wir auch in Österreich und in Deutschland haben, in Südtirol besonders kritisch ist, weil er den Status Südtirols aushebelt. Südtirol müsste also mindestens die Zuwanderung und Integration selbst kontrollieren können, um ein mehrheitlich deutsches Land zu bleiben.

Auch lernen viele Italiener nicht ausreichend Deutsch; es besteht dort einfach kein Interesse. Das heißt, dass die Verkehrssprache fast immer Italienisch ist, wenn sich zu Südtirolern mindestens ein Italiener gesellt.
H2O hat geschrieben:(09 Sep 2018, 08:46)
Die gleichen Kräfte, die sich in Ihnen regen, werden in Italien notfalls mit Gewalt verhindern, daß es zu den Veränderungen kommt, die Sie anstreben. Im Grunde gehört in die Verfassung jedes EU-Staats eine Festlegung, daß gegen den Willen eines Partnerstaats keinerlei Gebietsveränderungen zugelassen sind. Wer solche Forderungen / Vorstellungen in Umlauf bringt, sollte einer Haftstrafe entgegen sehen.
Wenn die italienischen Populisten ehrlich sind, werden sie feststellen, dass Südtirol ein ethnisch deutsches Land ist, das sie gegen seinen Willen besetzt halten - nun schon seit einem Jahrhundert.

Niemand spricht von Gewalt bei der Durchsetzung der Loslösung von Rom. Zunächst müssen eben die Parteien, die sich klar dafür einsetzen, stärker werden, also im wesentlichen Süd-Tiroler Freiheit ("Süd-Tirol ist nicht Italien"), die Freiheitlichen und die BürgerUnion. Die Südtiroler Volkspartei hat sich über mehrere Jahrzehnte so sehr gemäßigt, dass sie (zumindest mehrheitlich) gegen solche Bestrebungen ist und weiterhin an der Autonomie - also langfristig an der Auslöschung des Deutschtums in Südtirol - festhält. Folgerichtig hat sie die absolute Mehrheit verloren und wird weiter erodieren.

Bei den Landtagswahlen im Oktober werden die Südtiroler die Möglichkeit haben, ihren Willen auszudrücken, ganz demokratisch und friedlich. Ich gehe davon aus, dass sich die Kräfte weiter in Richtung Los von Rom verschieben werden.

Glauben Sie ernsthaft, unsere jetzigen Grenzen seien der Weisheit letzter Schluss und das letzte Wort der Geschichte? Haben Sie das auch schon 1991 geglaubt, oder gar 1970? Dann schauen Sie mal auf eine Landkarte von heute und damals. Die Geschichte geht weiter; sie ist gestaltbar, die Zukunft ist offen. Auch Freiheitsbewegungen wird es weiterhin geben, so sehr sie sie offenbar aus Selbsthass unterdrücken wollen, wenn es gegen Ihre eigene Ethnie geht.

Von daher ist der Doppelpass für Südtiroler ein wichtiges Symbol und ein weiterer Schritt in einem langen Prozess, den ich sehr begrüße.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 09:06)

Die Südtiroler werden auf lange Sicht assimiliert werden, wenn sie bei Italien bleiben. In 300 Jahren wird niemand mehr wissen, dass diese Provinz einmal deutschsprachig war.

Die Ausländer, die nach Südtirol strömen (etwa Rumänen, aber auch Flüchtlinge), gelangen in aller Regel in die Städte und lernen dort, wer hätte es gedacht - siamo in Italia! - Italienisch. Das heißt, dass der gleiche Prozess, den wir auch in Österreich und in Deutschland haben, in Südtirol besonders kritisch ist, weil er den Status Südtirols aushebelt. Südtirol müsste also mindestens die Zuwanderung und Integration selbst kontrollieren können, um ein mehrheitlich deutsches Land zu bleiben.

Auch lernen viele Italiener nicht ausreichend Deutsch; es besteht dort einfach kein Interesse. Das heißt, dass die Verkehrssprache fast immer Italienisch ist, wenn sich zu Südtirolern mindestens ein Italiener gesellt.



Wenn die italienischen Populisten ehrlich sind, werden sie feststellen, dass Südtirol ein ethnisch deutsches Land ist, das sie gegen seinen Willen besetzt halten - nun schon seit einem Jahrhundert.

Niemand spricht von Gewalt bei der Durchsetzung der Loslösung von Rom. Zunächst müssen eben die Parteien, die sich klar dafür einsetzen, stärker werden, also im wesentlichen Süd-Tiroler Freiheit ("Süd-Tirol ist nicht Italien"), die Freiheitlichen und die BürgerUnion. Die Südtiroler Volkspartei hat sich über mehrere Jahrzehnte so sehr gemäßigt, dass sie (zumindest mehrheitlich) gegen solche Bestrebungen ist und weiterhin an der Autonomie - also langfristig an der Auslöschung des Deutschtums in Südtirol - festhält. Folgerichtig hat sie die absolute Mehrheit verloren und wird weiter erodieren.

Bei den Landtagswahlen im Oktober werden die Südtiroler die Möglichkeit haben, ihren Willen auszudrücken, ganz demokratisch und friedlich. Ich gehe davon aus, dass sich die Kräfte weiter in Richtung Los von Rom verschieben werden.

Glauben Sie ernsthaft, unsere jetzigen Grenzen seien der Weisheit letzter Schluss und das letzte Wort der Geschichte? Haben Sie das auch schon 1991 geglaubt, oder gar 1970? Dann schauen Sie mal auf eine Landkarte von heute und damals. Die Geschichte geht weiter; sie ist gestaltbar, die Zukunft ist offen. Auch Freiheitsbewegungen wird es weiterhin geben, so sehr sie sie offenbar aus Selbsthass unterdrücken wollen, wenn es gegen Ihre eigene Ethnie geht.

Von daher ist der Doppelpass für Südtiroler ein wichtiges Symbol und ein weiterer Schritt in einem langen Prozess, den ich sehr begrüße.
Sie können davon ausgehen, daß italienische Chauvinisten Ihnen in Hartnäckigkeit nicht nachstehen. Aus meiner Sicht sollten derartige Bestrebungen und öffentliche Reden dazu unter Strafe stehen. Der Preis, den wir in Europa und speziell wir Deutschen für diesen gelebten Wahnsinn bezahlt haben, war dazu hoch genug. Vielleicht müssen wir uns nach dem nächsten großen Knall gar keine Gedanken mehr über den Fortbestand unserer Sprache machen.

Nebenbei gibt es schon eine Festlegung der OSZE dazu: In Europa sollen keine Staatsgrenzen verändert werden gegen den Willen der davon betroffenen Staaten. Es wird offenbar allerhöchste Zeit, diese Regelung auch in unser Grundgesetz und unser Strafgesetzbuch ein zu arbeiten.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Sep 2018, 13:50)

Doppelpass-Streit
Italien erbost über österreichischen Südtirol-Vorstoß
Die Regierung in Wien will der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol die österreichische Staatsbürgerschaft anbieten. Ein Gesetzentwurf ist in Arbeit. Italien zeigt sich entsetzt.


Da verärgern jetzt die österreichischen Populisten die italienischen Populisten.
Da können die beiden jetzt vormachen, wie sie sich internationale Beziehungen unter Populisten vorstellen: Zusammenarbeit ja, aber die nationalen Interessen stehen weit vorne. Spass ist vorprogrammiert :D
Ich hätte ja gedacht, dass innerhalb der EU die Doppelstaatlichkeit weniger wichtig wäre, besonders für Menschen, die 1. nie eine andere als die italienische hatten und 2. die auch gar nicht nach Österreich ziehen wollen.
Wenn das jetzt Schule machen würde, wer könnte dann wem noch den Doppelpass anbieten?
Vielleicht hätte der SPIEGEL noch erwähnen sollen, dass die Initiative für die österreichische Staatsbürgerschaft von einer Mehrheit des Landtags in Südtirol ausgeht und in einem Brief an Kurz und Strache geäußert wurde. Aber das hätte wohl nicht ins Bild gepasst, deswegen erwähnt es der SPIEGEL nicht. Was ist denn das für ein Journalismus?
19 von 35 Südtiroler Landtagsabgeordneten setzen sich beim designierten österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und bei Freiheitlichen-Chef Heinz Christian Strache für die doppelte Staatsbürgerschaft ein: 7 Abgeordnete der SVP, 3 der Süd-Tiroler Freiheit, 6 Freiheitliche, die BürgerUnion, 5-Sterne-Bewegung und Team Autonomie.

Die 19 Abgeordneten haben parteiübergreifend ein Schreiben an ÖVP-Obmann Kurz und Freiheitlichen-Chef Strache gerichtet. Bei den SVP-Unterzeichnern handelt es sich vorwiegend um Vertreter aus dem bäuerlichen und bürgerlichen Lager: Bauern und Wirtschaft zeigen gemeinsam volkstumspolitisch Flagge, um dieses Thema nicht den rechten Oppositionsparteien zu überlassen. Von der Landesregierung hat niemand unterschrieben – auch kein SVP-Arbeitnehmer ist unter den Unterzeichnern.

„Es entspricht dem Wunsch sehr vieler Süd-Tiroler, die österreichische Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen“, betonen die 19 Abgeordneten in dem Schreiben. „Wir sprechen uns daher für die Vergabe der österreichisch-italienischen Doppelstaatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler aus und richten hiermit das Ansuchen an Sie, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Süd-Tiroler ins Koalitionsabkommen aufzunehmen.“

In dem Schreiben wird betont, dass sich in Südtirol alle deutsch- und ladinischsprachigen Parteien für dieses Anliegen ausgesprochen hätten. Die Südtiroler hätten ihre österreichische Staatsbürgerschaft unfreiwillig mit der Annexion Südtirols durch Italien verloren.

Landtagsabgeordnete sprechen von „Akt der Wiedergutmachung“

Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft durch die Südtiroler wäre deshalb ein „Akt der Wiedergutmachung“. Bis heute gehe ein Riss durch viele Familien in Tirol, die nunmehr in getrennten Landesteilen leben und durch unterschiedliche Staatsbürgerschaften zusätzlich geteilt würden.

Auch der Zugang zu bestimmten Berufen in Österreich bleibe den Südtirolern aufgrund der fehlenden österreichischen Staatsbürgerschaft verwehrt. „Nicht Privilegien oder finanzielle Erwartungen stehen jedoch im Vordergrund, sondern der ideelle und identitätsstiftende Wert der Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft“, heben die Abgeordneten hervor.

Österreichische Staatsbürgerschaft festige Position der Südtiroler

Der internationale Vergleich zeige, „dass sich doppelte Staatsbürgerschaften insbesondere für Minderheiten und zum Schutz ihrer Rechte bewährt haben“. Italien biete seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2006 all seinen im Ausland lebenden italienischen Minderheiten – zum Beispiel in Kroatien und Slowenien – die Wiedererlangung der italienischen Staatsbürgerschaft an.
[...]
https://www.stol.it/Artikel/Politik-im- ... rgerschaft
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2018, 09:48)

Sie können davon ausgehen, daß italienische Chauvinisten Ihnen in Hartnäckigkeit nicht nachstehen. Aus meiner Sicht sollten derartige Bestrebungen und öffentliche Reden dazu unter Strafe stehen. Der Preis, den wir in Europa und speziell wir Deutschen für diesen gelebten Wahnsinn bezahlt haben, war dazu hoch genug. Vielleicht müssen wir uns nach dem nächsten großen Knall gar keine Gedanken mehr über den Fortbestand unserer Sprache machen.

Nebenbei gibt es schon eine Festlegung der OSZE dazu: In Europa sollen keine Staatsgrenzen verändert werden gegen den Willen der davon betroffenen Staaten. Es wird offenbar allerhöchste Zeit, diese Regelung auch in unser Grundgesetz und unser Strafgesetzbuch ein zu arbeiten.
Das haben wir doch schon längst, Bayern kann die Bundesrepublik ohne deren Zustimmung nicht verlassen, die ex DDR ist längst eingegliedert und weitere Aufnahmeanträge sind nicht zu erwarten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Julian »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2018, 09:48)

Sie können davon ausgehen, daß italienische Chauvinisten Ihnen in Hartnäckigkeit nicht nachstehen. Aus meiner Sicht sollten derartige Bestrebungen und öffentliche Reden dazu unter Strafe stehen. Der Preis, den wir in Europa und speziell wir Deutschen für diesen gelebten Wahnsinn bezahlt haben, war dazu hoch genug. Vielleicht müssen wir uns nach dem nächsten großen Knall gar keine Gedanken mehr über den Fortbestand unserer Sprache machen.

Nebenbei gibt es schon eine Festlegung der OSZE dazu: In Europa sollen keine Staatsgrenzen verändert werden gegen den Willen der davon betroffenen Staaten. Es wird offenbar allerhöchste Zeit, diese Regelung auch in unser Grundgesetz und unser Strafgesetzbuch ein zu arbeiten.
Wenn Sie meinen, Sie könnten Parteien wie die Freiheitlichen oder die Süd-Tiroler Freiheit verbieten, weil sie die Zugehörigkeit Südtirols zu Italien ablehnen, dann haben Sie sich geschnitten. So läuft das nicht, zumindest nicht in Südtirol. Die Leute dort haben noch ein Bewusstsein von Freiheit und werden sich von Leuten wie Ihnen und Ihren Verbündeten nicht den Mund verbieten lassen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener

Beitrag von Quatschki »

Julian hat geschrieben:(09 Sep 2018, 09:06)

Die Südtiroler werden auf lange Sicht assimiliert werden, wenn sie bei Italien bleiben. In 300 Jahren wird niemand mehr wissen, dass diese Provinz einmal deutschsprachig war.
So ein Unsinn.
Das Deutschtum im Südtirol wird länger bestehen als in vielen Teilen Deutschlands.
Weil die Südtiroler ein gesundes Verhältnis zu ihrer eigenen Identität, Heimat und auch Sprache haben.

Im November jährt sich die Angliederung an Italien zum 100.Mal
Im Vergleich mit anderen damals deutsch besiedelten Territorien der Österreich-Ungarischen Monarchie kann man sehen, dass die Südtiroler mit ihrer Zugehörigkeit zu Italien nicht gerade den Schwarzen Peter gezogen haben.
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