Doppelpass für deutschsprachige Italiener
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Annahme: Ich bin ein Italiener aus Mailand
Die Italiener sind auf das Thema “Südtirol” vollig gespaltet. Für die enige ist es egal, ob die Südtirolern die Österreichische Bürgerschaft beantragen, für die andere ist das eine Aggression Österreichs. Daher haben sich meistens italienischer Politiker auf dieses Thema nicht geäußert, auch um unnötige streite mit Partei/Koalition verbündeten zu vermeiden.
Die offizielle Position der italienischen Regierung, laut der Außenminister, ist das wenn Österreich die burgerschaft zu den Südtiroler anbieten würde, würde Italien das als ein verstoß gegen den Gruber-De-Gasperi-Abkommen an die Vereinten Nationen melden.
Das könnte zu einer Abschaffung der Rechten (einigen unter denen klingen mehr wie “Privilegien”) der Südtiroler zu führen. Mit “Privilegien” meine ich sachen wie: Subventionen für das Kauf des Hauses oder getrennte schule für (nicht) Muttersprachler. usw...
Das wäre meiner meinung nach nicht so ein schlecht ergebnisse. Wir leben heute im Jahr 2018, wir sind alle in Europa und frei; spezielle Vereinbarungen oder Rechten für diese oder jene gruppe sind nicht justifizierbar.
Die Italiener sind auf das Thema “Südtirol” vollig gespaltet. Für die enige ist es egal, ob die Südtirolern die Österreichische Bürgerschaft beantragen, für die andere ist das eine Aggression Österreichs. Daher haben sich meistens italienischer Politiker auf dieses Thema nicht geäußert, auch um unnötige streite mit Partei/Koalition verbündeten zu vermeiden.
Die offizielle Position der italienischen Regierung, laut der Außenminister, ist das wenn Österreich die burgerschaft zu den Südtiroler anbieten würde, würde Italien das als ein verstoß gegen den Gruber-De-Gasperi-Abkommen an die Vereinten Nationen melden.
Das könnte zu einer Abschaffung der Rechten (einigen unter denen klingen mehr wie “Privilegien”) der Südtiroler zu führen. Mit “Privilegien” meine ich sachen wie: Subventionen für das Kauf des Hauses oder getrennte schule für (nicht) Muttersprachler. usw...
Das wäre meiner meinung nach nicht so ein schlecht ergebnisse. Wir leben heute im Jahr 2018, wir sind alle in Europa und frei; spezielle Vereinbarungen oder Rechten für diese oder jene gruppe sind nicht justifizierbar.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen. Vielleicht träumen in Wien einschlägige Kreise ja von der Auferstehung Österreichs zur Zeit der seligen Kaiserin Maria Theresia? War Mailand nicht damals Teil des kuk Kaiserreichs?
Wir brauchen jetzt ganz dringend noch Verehrer Napoleons kurz vor seinem Feldzug gegen das Russische Kaiserreich, dem ich einigen Geschmack abgewinnen könnte. Zu dumm, daß diese Reiche sich alle gegenseitig ausschließen.
So gesehen ist die EU doch auch ganz nett für uns Europäer!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 16:19)
Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen.
[...]
So gesehen ist die EU doch auch ganz nett für uns Europäer!
So ist es!
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Die chauvinistische Spinnerei besteht in den Ideen Ettore Tolomeis von der Wasserscheide als der Grenze (statt ethnischen Kriterien: Identität, Sprache, Kultur) und der Tatsache, dass der italienische Staat den Südtirolern - und dazu gehören im übrigen auch die Ladiner Südtirols, die mutwillig auf drei verschiedene Provinzen verteilt wurden - die Selbstbestimmung mittels einer freien Abstimmung auch noch hundert Jahre nach der mutwilligen Annexion verweigert.H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 16:19)
Ja, das ist genau die Art "Antwort" auf chauvinistische Spinnereien, die zu erwarten ist. Hoffen wir, daß auch den Italienern insgesamt der erreichte Frieden wichtiger ist als die Möglichkeit, mit Gewalt ein ethnisch reines Süd-Tirol zu schaffen. Vielleicht träumen in Wien einschlägige Kreise ja von der Auferstehung Österreichs zur Zeit der seligen Kaiserin Maria Theresia? War Mailand nicht damals Teil des kuk Kaiserreichs?
Wir brauchen jetzt ganz dringend noch Verehrer Napoleons kurz vor seinem Feldzug gegen das Russische Kaiserreich, dem ich einigen Geschmack abgewinnen könnte. Zu dumm, daß diese Reiche sich alle gegenseitig ausschließen.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Für Italien ist Süd-Tirol Kriegsbeute aus dem 1. Weltkrieg; auf Vertreibungen zur ethnischen Säuberung Italiens hatte das Land verzichtet. Das ist ein Kennzeichen der Landnahmen im und nach dem 2. Weltkrieg. Wie Sie unschwer am Beitrag von Varilion weiter oben erkennen können, lösen herbeigeredete Streitigkeiten sofort Gegenwehr aus. Lassen Sie die Finger weg von derartigen Zündeleien. Das europäische Projekt ist das Beste, was unserer ethnisch buntgescheckten Siedlungsweise passieren kann.Julian hat geschrieben:(15 Sep 2018, 22:35)
Die chauvinistische Spinnerei besteht in den Ideen Ettore Tolomeis von der Wasserscheide als der Grenze (statt ethnischen Kriterien: Identität, Sprache, Kultur) und der Tatsache, dass der italienische Staat den Südtirolern - und dazu gehören im übrigen auch die Ladiner Südtirols, die mutwillig auf drei verschiedene Provinzen verteilt wurden - die Selbstbestimmung mittels einer freien Abstimmung auch noch hundert Jahre nach der mutwilligen Annexion verweigert.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Die Streitigkeiten sind nicht herbeigeredet, sondern real. Im übrigen haben die Südtiroler sämtliche Autonomierechte gegen den italienischen Staat mühsam erkämpft; sie wurden ihnen nicht einfach so geschenkt.H2O hat geschrieben:(15 Sep 2018, 23:39)
Für Italien ist Süd-Tirol Kriegsbeute aus dem 1. Weltkrieg; auf Vertreibungen zur ethnischen Säuberung Italiens hatte das Land verzichtet. Das ist ein Kennzeichen der Landnahmen im und nach dem 2. Weltkrieg. Wie Sie unschwer am Beitrag von Varilion weiter oben erkennen können, lösen herbeigeredete Streitigkeiten sofort Gegenwehr aus. Lassen Sie die Finger weg von derartigen Zündeleien. Das europäische Projekt ist das Beste, was unserer ethnisch buntgescheckten Siedlungsweise passieren kann.
Wenn da alle so defätistisch wie Sie gewesen wären und aus Angst vor Vergeltung klein beigegeben hätten, würde heute in den Schulen wohl noch nicht einmal auf Deutsch unterrichtet.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ihre Vorstellung halte ich für einen ausgemachten Quark! Italien hatte einmal eine ganze große Anzahl sehr europafreundlicher Politiker. Deren Einlenken verdanken die Süd-Tiroler ein beispielhaftes Statut, das ihnen mehr Freiheiten läßt als anderen Minderheiten in anderen Staaten.Julian hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:41)
Die Streitigkeiten sind nicht herbeigeredet, sondern real. Im übrigen haben die Südtiroler sämtliche Autonomierechte gegen den italienischen Staat mühsam erkämpft; sie wurden ihnen nicht einfach so geschenkt.
Wenn da alle so defätistisch wie Sie gewesen wären und aus Angst vor Vergeltung klein beigegeben hätten, würde heute in den Schulen wohl noch nicht einmal auf Deutsch unterrichtet.
Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.
Aber was nicht war, das kann ja noch werden. Immer weiter zündeln, dann wird das schon!
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Na ganz so einfach ist die Sache auch wieder nicht. Da muss ich - historisch betrachtet - dem User @Julian schon teilweise recht geben.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:56)
Ihre Vorstellung halte ich für einen ausgemachten Quark! Italien hatte einmal eine ganze große Anzahl sehr europafreundlicher Politiker. Deren Einlenken verdanken die Süd-Tiroler ein beispielhaftes Statut, das ihnen mehr Freiheiten läßt als anderen Minderheiten in anderen Staaten.
Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.
Aber was nicht war, das kann ja noch werden. Immer weiter zündeln, dann wird das schon!
Gerade die italienische Politik galt nicht gerade als Sinnbild für Minderheitenschutz, dafür ist die italienische Gesellschaft in Sachen Geschichtsoptimierung bezüglich WK1 und WK2/Faschismus oft grenzwertig.
Letztlich waren es die Alliierten, die nach dem WK2 eine Aussiedlung der vormaligen Optanten verhinderten (Italien hätte die Vereinbarung mit Hitler gerne auch 1948 noch umgesetzt) und später die EWG/EG/EU mit ihren nationalistischerseits gerne verhöhnten Prinzipien, die die Situation der Südtiroler verbesserten. Freiwillig italienischerseits war da das Wenigste.
Und die vier Freiheiten der EU sind letztlich das Unterpfand für die Lösung der „Südtirolfrage“, nicht die nationalistischen Regierungen in Wien oder Rom.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Was hast du eigentlich immer mit deinen Vertreibungen, das klingt fast so als ob du Vertreibungen für völlig normale akzeptabele Politik hälst, und das im Europa in der EU im 21Jahrhundert! Stalin ist tot!H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 12:56)
Wenn Italien damals von Betonköpfen geführt worden wäre, mit denen Sie sich gemein machen, dann hätten einige Lastwagenkolonnen unter Militärschutz die Süd-Tiroler an die Grenze zu Österreich gefahren und sie über die Grenze gejagt.
Sollen die Südtiroler jetzt auch noch dankbar denn Italienern gegenüber sein und ja die Klappe halten so klingt das irgendwie bei dir.
Nochmal ich traue es den Italienern keine Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen zu da habe ich eindeutig eine höhre Meinung von denen.
Ich verweise nochmal auf das Beispiel Schottland da würde vorbildlich vorgemacht wie man im 21jahrhundert zivilisiert mit solchen Konflikten umgeht. Da war ich wirklich stolz auf Europa.
Mit dem Europa wo das Selbstbestimmungsrecht nicht zählt und Vertreibung ein akzeptabeles Mittel sind möchte ich hingegen nichts zu tun haben das ist zum schämen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Nein, ich sprach von europafreundlichen italienischen Politikern in der Zeit, als Italien zu den Gründungsmitgliedern der EU gehörte. Daß in Italien nach dem 1. WK schlimme Chauvinisten die Politik bestimmten, das ist schon bekannt. Als aber die Bomben an den Lichtmasten krachten und anderer Unsinn an der Tagesordnung war, haben diese Italiener eingelenkt und das günstige Süd-Tirol Statut vereinbart. Damals wäre auch eine andere Antwort denkbar gewesen... da hätten nur die "richtigen" Politiker in Rom Ärger machen müssen. Wut macht blind, wie Liebe auch.Europa2050 hat geschrieben:(16 Sep 2018, 14:15)
Na ganz so einfach ist die Sache auch wieder nicht. Da muss ich - historisch betrachtet - dem User @Julian schon teilweise recht geben.
Gerade die italienische Politik galt nicht gerade als Sinnbild für Minderheitenschutz, dafür ist die italienische Gesellschaft in Sachen Geschichtsoptimierung bezüglich WK1 und WK2/Faschismus oft grenzwertig.
Letztlich waren es die Alliierten, die nach dem WK2 eine Aussiedlung der vormaligen Optanten verhinderten (Italien hätte die Vereinbarung mit Hitler gerne auch 1948 noch umgesetzt) und später die EWG/EG/EU mit ihren nationalistischerseits gerne verhöhnten Prinzipien, die die Situation der Südtiroler verbesserten. Freiwillig italienischerseits war da das Wenigste.
Und die vier Freiheiten der EU sind letztlich das Unterpfand für die Lösung der „Südtirolfrage“, nicht die nationalistischen Regierungen in Wien oder Rom.
Und daß jetzt wieder eine merkwürdige Rückbesinnung auf längst vergangene Zeiten um sich greift, das halte ich wieder für den möglichen Ausgangspunkt neuen Wütens. Ich schlage vor, sich endgültig auf das europäische Projekt ein zu lassen. Das halte ich für den gesünderen Weg in die Zukunft auch für Süd-Tirol.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Vertreibungen sind ein Kriegsverbrechen, falls Sie dazu meine Meinung hören möchten. Diese Kriegsverbrechen hat unser Volk und viele andere in den letzten 100 Jahren verübt und zu spüren bekommen.Neandertaler hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:32)
Was hast du eigentlich immer mit deinen Vertreibungen, das klingt fast so als ob du Vertreibungen für völlig normale akzeptabele Politik hälst, und das im Europa in der EU im 21Jahrhundert! Stalin ist tot!
Sollen die Südtiroler jetzt auch noch dankbar denn Italienern gegenüber sein und ja die Klappe halten so klingt das irgendwie bei dir.
Nochmal ich traue es den Italienern keine Massenvertreibungen und ethnischen Säuberungen zu da habe ich eindeutig eine höhre Meinung von denen.
Ich verweise nochmal auf das Beispiel Schottland da würde vorbildlich vorgemacht wie man im 21jahrhundert zivilisiert mit solchen Konflikten umgeht. Da war ich wirklich stolz auf Europa.
Mit dem Europa wo das Selbstbestimmungsrecht nicht zählt und Vertreibung ein akzeptabeles Mittel sind möchte ich hingegen nichts zu tun haben das ist zum schämen.
Ich halte Wiederholungen dieser Kriegsverbrechen unter passenden Randbedingungen jederzeit für möglich. Genau um solche Greueltaten zu verhindern, haben unsere Eltern und Großeltern sich auf das europäische Projekt besonnen. Ich sehe hier jedenfalls, daß an dieser Errungenschaft gezogen, gezerrt und gezündelt wird.
Wenn Ihnen schon nach Schämen zumute ist, dann könnten sie an der Stelle anfangen.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ich denke, die Italiener könnten das ihnen 1919 dubios überlassene österreichische Südtirol wieder an Österreich zurückgeben. Ähnlich stand es um die Ukraine, die die ihnen 1954 dubios überlassene russische Krim wieder an Russland hätte zurückgeben können.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Und ich denke, hier sind einige undercover für die Berufsvertriebene Erika Steinbach unterwegs, die bis heute die Oder-Neiße-Grenze nicht anerkennen will.Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:54)
Ich denke, die Italiener könnten das ihnen 1919 dubios überlassene österreichische Südtirol wieder an Österreich zurückgeben. Ähnlich stand es um die Ukraine, die die ihnen 1954 dubios überlassene russische Krim wieder an Russland hätte zurückgeben können.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Na ja, so ganz ungewöhnlich ist diese Haltung leider auch nicht. Diese Krämpfe lassen sich nur beenden, wenn wir uns verschärft auf unser europäisches Projekt besinnen, in dem es letzten Endes nur noch Verwaltungsgrenzen gibt und eine gemeinsame Amtssprache als zweite Amtssprache. Darin steckt natürlich mehr Mühe und Anstrengung als im Fordern und Zurückfordern.Vongole hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:03)
Und ich denke, hier sind einige undercover für die Berufsvertriebene Erika Steinbach unterwegs, die bis heute die Oder-Neiße-Grenze nicht anerkennen will.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Dass die EU in fünf Jahren noch als Zukunftsprojekt besteht, ist seit Griechenland-"Rettung", "Flüchtlings"-Krise und Brexit kein Selbstläufer mehr. Zu vertiefen gibt es da, wie ich finden muss, derzeit gar nichts.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:20)
Diese Krämpfe lassen sich nur beenden, wenn wir uns verschärft auf unser europäisches Projekt besinnen, in dem es letzten Endes nur noch Verwaltungsgrenzen gibt und eine gemeinsame Amtssprache als zweite Amtssprache.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Sagen Sie doch viel einfacher und überzeugender, daß Sie keine Lust haben, Ihre wertvolle Lebenszeit mit solchem Unfug zu verschwenden. Davon lasse ich mich aber nicht beirren!Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:33)
Dass die EU in fünf Jahren noch als Zukunftsprojekt besteht, ist seit Griechenland-"Rettung", "Flüchtlings"-Krise und Brexit kein Selbstläufer mehr. Zu vertiefen gibt es da, wie ich finden muss, derzeit gar nichts.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Das beruhigt mich. Ich denke es ist wichtig auch mal selbstverständlichkeiten zu wiederholen damit nicht aneinander vorbei redet.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 16:46)
Vertreibungen sind ein Kriegsverbrechen, falls Sie dazu meine Meinung hören möchten.
eigentlich gab es diese in Europa nur massiv im Zuge des Ende des zweiten Weltkrieges (Stalin) und dann noch Mal im kleineren Maßstab beim Zerfall des Jugoslawischen Vielvölkerstaates. Und natürlich waren Umsiedlungen oft ein Mittel von Imperien um wiederspenstige Untertanen zu brechen.Diese Kriegsverbrechen hat unser Volk und viele andere in den letzten 100 Jahren verübt und zu spüren bekommen.
ich nicht, das Unterscheidet uns wohl. Die Rahmenbedingungen haben sich schlicht stark geändert, man kann das Rad nicht so einfach zurück drehen.Ich halte Wiederholungen dieser Kriegsverbrechen unter passenden Randbedingungen jederzeit für möglich.
Vielleicht ist ja Phatos notwendig ich kann damit hier nicht so viel Anfangen, und hätte es lieber wenn die reale EU, die ich für eine gute Idee halte, sich ihren Bürgern nähert.Genau um solche Greueltaten zu verhindern, haben
Eltern und Großeltern sich auf das europäische Projekt besonnen
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Keineswegs, ich plädiere lediglich dafür, dass die ever closer union vorerst ausgesetzt wird, um zunächst das umzusetzen, was die EU-Bürger mehrheitlich seit vielen Jahren wegen Mangelpolitik entbehren müssen, nämlich: glaubhafte gemeinsame Verteidigung, harter gemeinsamer Grenzschutz, durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung, wirksame Euro-Sanierung.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 17:41)
Sagen Sie doch viel einfacher und überzeugender, daß Sie keine Lust haben, Ihre wertvolle Lebenszeit mit solchem Unfug zu verschwenden. Davon lasse ich mich aber nicht beirren!
(Möchtest du gesiezt werden?)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Sie sind deutlich lockerer gestimmt als ich, was die denkbare Wiederholung von Vertreibungen betrifft. Ich sehe derzeit Vertreibungen in Myanmar, im Sudan, wir waren Zeugen von Vertreibungen auf der Krim, in Marokko, im Sindschargebirge und in Afrin.
Hoffentlich haben Sie also Recht. Ich glaube ganz einfach nicht, daß Menschen ganz plötzlich gar keine bösartigen Neigungen mehr haben.
Dann lieber solche Möglichkeiten eindämmen durch ein gemeinsames europäisches Projekt; das haben unsere Eltern und Großeltern schon ganz vernünftig überlegt.
Hoffentlich haben Sie also Recht. Ich glaube ganz einfach nicht, daß Menschen ganz plötzlich gar keine bösartigen Neigungen mehr haben.
Dann lieber solche Möglichkeiten eindämmen durch ein gemeinsames europäisches Projekt; das haben unsere Eltern und Großeltern schon ganz vernünftig überlegt.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ganz wunderbar; das ist dann ja keine "ever closer union"... die gemeinsame Verteidigung, der gemeinsame Grenzschutz, die durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung und die Absicherung der gemeinsamen Währung. Mein Vorschlag: Sofort loslegen; ich bin dabei!Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 19:13)
Keineswegs, ich plädiere lediglich dafür, dass die ever closer union vorerst ausgesetzt wird, um zunächst das umzusetzen, was die EU-Bürger mehrheitlich seit vielen Jahren wegen Mangelpolitik entbehren müssen, nämlich: glaubhafte gemeinsame Verteidigung, harter gemeinsamer Grenzschutz, durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung, wirksame Euro-Sanierung.
(Möchtest du gesiezt werden?)
Nein, mich kann hier jeder Duzen, wie das wohl in der Internetwelt üblich ist. Ich lebe geistig immer noch in Mitteleuropa, und in diesem Leben werde ich meine altfränkischen Gewohnheiten nicht mehr ablegen. Ich liege in einer Altersklasse 80. Das wird vieles erklären...
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ich hoffe auf ein neu gewähltes EU-Parlament mit veränderten Prioritäten und einen Nach-Juncker-Präsidenten, der kein Merkel-Adlatus ist.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 19:48)
Ganz wunderbar; das ist dann ja keine "ever closer union"... die gemeinsame Verteidigung, der gemeinsame Grenzschutz, die durchgreifende Kriminalitätsbekämpfung und die Absicherung der gemeinsamen Währung. Mein Vorschlag: Sofort loslegen; ich bin dabei!
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Da bin ich weniger festgelegt; Hauptsache Ihr bevorzugtes Programm kommt in Schwung!Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:01)
Ich hoffe auf ein neu gewähltes EU-Parlament mit veränderten Prioritäten und einen Nach-Juncker-Präsidenten, der kein Merkel-Adlatus ist.
Mit Prioritäten... meinen Sie damit Zuständigkeiten des EU-Parlaments für Weichenstellungen in der EU? Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Diese Zuständigkeiten liegen bislang beim EU-Ministerrat. Dazu müssten die EU-Verträge verändert werden. Vielleicht sollten wir Ihre Ziele erst einmal ohne Veränderung des Vertragswerks von Lissabon ansteuern?
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Die Zuständigkeiten im EU-Parlament wurden ja, sehr langsam und für viele kaum wahrnehmbar, verändert - resp. ausgeweitet. Dieser Prozess sollte sukzessive ausgeweitet werden. Dass das nicht von heute auf morgen geht, sollte jeder, der weiss,wie Entscheidungen innerhalb der EU fallen, wissen.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:15)
Da bin ich weniger festgelegt; Hauptsache Ihr bevorzugtes Programm kommt in Schwung!
Mit Prioritäten... meinen Sie damit Zuständigkeiten des EU-Parlaments für Weichenstellungen in der EU? Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Diese Zuständigkeiten liegen bislang beim EU-Ministerrat. Dazu müssten die EU-Verträge verändert werden. Vielleicht sollten wir Ihre Ziele erst einmal ohne Veränderung des Vertragswerks von Lissabon ansteuern?
Um wieder auf die Südtiroler zurückzukommen: Sie haben durch die EU genau die Rechte bekommen, die für sie wichtig sind (z.B. Autonomie, Zweisprachigkeit, etc.). Es ist sehr fraglich, ob sich daran noch viel verbessern würde, wenn sie zusätzlich zum italienischen auch noch den österreichischen Pass hätten.
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Im wesentlichen werden damit Gefühle bedient. Einen praktischen Nutzen sehe ich da nicht für Süd-Tiroler. Wenn er denn zu erkennen wäre, dann könnte man auch ohne Hochspannung darüber reden.Misterfritz hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:16)
Die Zuständigkeiten im EU-Parlament wurden ja, sehr langsam und für viele kaum wahrnehmbar, verändert - resp. ausgeweitet. Dieser Prozess sollte sukzessive ausgeweitet werden. Dass das nicht von heute auf morgen geht, sollte jeder, der weiss,wie Entscheidungen innerhalb der EU fallen, wissen.
Um wieder auf die Südtiroler zurückzukommen: Sie haben durch die EU genau die Rechte bekommen, die für sie wichtig sind (z.B. Autonomie, Zweisprachigkeit, etc.). Es ist sehr fraglich, ob sich daran noch viel verbessern würde, wenn sie zusätzlich zum italienischen auch noch den österreichischen Pass hätten.
Etwa so wie meine Polnisch-Lehrerin, die ohne Visum mit ihrem Mann in die USA reisen wollte. Geht mit deutschem Paß, damals zumindest nicht mit polnischem Paß. Klare Sache; alle Voraussetzungen erfüllt für deutschen Paß. Wer wollte ihr da etwas vorwerfen? So etwas ist ja auch keine Massenbewegung... die löst natürlich Gefühle von Zurückweisung und Lossagung aus. Wie kann man nur!
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Die Rechte, die du genannt hast, haben die Südtiroler ganz vor der EU bekommen; Direkt nach dem zweite Weltkrieg. Was die EU ihnen gebracht hat, ist keine grenze zwischen Südtirol und (nord)Tirol.
Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?
Aber, deutlich gesagt: Es gibt andere Probleme in Südtirol. Diese Geschichte der Bürgerschaft ist Quatsch.
Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?
Aber, deutlich gesagt: Es gibt andere Probleme in Südtirol. Diese Geschichte der Bürgerschaft ist Quatsch.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Das ist so leider auch nicht wahr, wenn auch im Augenblick vielleicht nicht so wichtig.Varilion hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:52)
Die Rechte, die du genannt hast, haben die Südtiroler ganz vor der EU bekommen; Direkt nach dem zweite Weltkrieg. Was die EU ihnen gebracht hat, ist keine grenze zwischen Südtirol und (nord)Tirol.
Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?
Aber, deutlich gesagt: Es gibt andere Probleme in Südtirol. Diese Geschichte der Bürgerschaft ist Quatsch.
Ich erinnere mich noch recht gut an Bombenanschläge und Attentate in Südtirol in den 1960er Jahren. Sie haben zwar Recht, daß 1946 mit den Alliierten eine Autonomie Süd-Tirols vereinbart worden war. Dazu kam es aber nicht, sondern man versuchte durch Ansiedlung von Süd-Italienern, die Provinz stärker italienisch zu prägen.
Erst 1972 kam es nach einem Streit mit Österreich als Schutzmacht Süd-Tirols vor der UNO zu dem versprochenen Autonomie-Statut. Bis zur endgültigen Umsetzung vergingen weitere 20 Jahre. Also, ein echtes Ruhmesblatt der Völkerfreundschaft war das alles nicht.
Hier können Sie das alles nachlesen:
https://www.suedtirol-tirol.com/geschic ... u-italien/
Ansonsten Zustimmung; wenn die errungene Autonomie in Buchstaben und Geist erfüllt ist... was soll diese rückwärtsgewandte massenhafte Ausstattung mit österreichischen Pässen denn bewirken? Viel vernünftiger wäre doch die Ausgabe bayerischer Pässe für alle Tiroler.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Hier plagt mich die Neugierde: Kennt Italien keine Wehrpflicht mehr? In Deutschland ist die Wehrpfilcht zur Zeit und bis auf Widerruf außer Kraft gesetzt, kann also ohne Änderung des Grundgesetzes wieder wirksam werden. Darüber wird gerade nachgedacht, weil unsere Bundeswehr Nachwuchssorgen hat, und soziale Dienste eben auch.Varilion hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:52)
...
Es gibt aber noch einen Paar interessanten Punkten:
Wer sich Einbürgern lässt, ist dann auch zum Militärdienst verpflichtet? Soweit ich weiß, ist es in Österreich so.
Was machen wir mit den (Nachwuchs der) ehemaligen italienischsprachigen Untertanen des Kaisers Franz?
...
Hallo, was ist denn das: "ehemals italienischsprachige Untertanen"? Möchten Sie damit eine Zugehörigkeit von ehemals italienisch sprechenden Menschen zu Italien ansprechen? Mir schießt dazu ein Gedanke durch den Kopf, der unsere ehemals Polnisch sprechenden Landleute beträfe. In Polen wird so etwas wie die "Polonia" gepflegt, also die Verbindung zu ausgewanderten Landsleuten im Ausland. Dazu gehören aber vor Ort im Ausland Vereine, die das Polentum kulturell/sprachlich pflegen; zwischen harmlos und besitzergreifend gestaltet.
Gibt es solche vom italienischen Staat geförderte Verbindungen der "Italianità" ebenfalls, etwa zu "ehemals Italienisch sprechenden Untertanen" des kuk Kaisers? Oder weiter gehend in alle Welt?
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Das freut mich.H2O hat geschrieben:(16 Sep 2018, 20:15)
Da rennen Sie bei mir offene Türen ein.
Warum siezt du mich?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Nicht nur Sie... das hatte ich Ihnen aber auch erklärt.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
In Italien galt das Wehrdienst besonders als nutzlos Zeitverschwendung.
Ab 1972 war es möglich das Militärdienst mit dem Zivildienst zu ersetzen.
In den 90-er Jahren ist die Nummer der “zum Dienst gerufen” mehr und mehr gesunken, bis zum 0 im Jahr 2000. Ab 2005 ist die Wehrpflicht außer Kraft gesetzt, genau wie in Deutschland. Aber, anders als in Deutschland, bei uns fehlen die mutige Freiwillige nicht, und dafür müssen wir uns besonders mit unseren Brüdern aus dem Süden bedanken, die nie eine Arbeitsstelle als Beamter ablehnen. Ich glaube, im falls, könnten wir auch einigen ausliefern...
Bezüglich das zweite Punkt; was ich sagen wollte (wenn ich Sie richtig verstanden habe), ist genau das Gegenteil. Es gibt Menschen in Trentino und Südtirol, die nicht zu den deutschsprachigen Minderheit gehören, aber nichtsdestotrotz zu Österreich gern gehören möchten. Meistens Nostalgiker aus den alten, schönen Zeiten.
Ab 1972 war es möglich das Militärdienst mit dem Zivildienst zu ersetzen.
In den 90-er Jahren ist die Nummer der “zum Dienst gerufen” mehr und mehr gesunken, bis zum 0 im Jahr 2000. Ab 2005 ist die Wehrpflicht außer Kraft gesetzt, genau wie in Deutschland. Aber, anders als in Deutschland, bei uns fehlen die mutige Freiwillige nicht, und dafür müssen wir uns besonders mit unseren Brüdern aus dem Süden bedanken, die nie eine Arbeitsstelle als Beamter ablehnen. Ich glaube, im falls, könnten wir auch einigen ausliefern...
Bezüglich das zweite Punkt; was ich sagen wollte (wenn ich Sie richtig verstanden habe), ist genau das Gegenteil. Es gibt Menschen in Trentino und Südtirol, die nicht zu den deutschsprachigen Minderheit gehören, aber nichtsdestotrotz zu Österreich gern gehören möchten. Meistens Nostalgiker aus den alten, schönen Zeiten.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Zum ersten Absatz... na ja, kommt darauf an, was die Jungs und Mädels mitbringen. Sprachkenntnisse wären wohl wichtig, und geistige und körperliche Fähigkeiten. Vermutlich kann man über die Staatsangehörigkeit reden.Varilion hat geschrieben:(17 Sep 2018, 20:01)
In Italien galt das Wehrdienst besonders als nutzlos Zeitverschwendung.
Ab 1972 war es möglich das Militärdienst mit dem Zivildienst zu ersetzen.
In den 90-er Jahren ist die Nummer der “zum Dienst gerufen” mehr und mehr gesunken, bis zum 0 im Jahr 2000. Ab 2005 ist die Wehrpflicht außer Kraft gesetzt, genau wie in Deutschland. Aber, anders als in Deutschland, bei uns fehlen die mutige Freiwillige nicht, und dafür müssen wir uns besonders mit unseren Brüdern aus dem Süden bedanken, die nie eine Arbeitsstelle als Beamter ablehnen. Ich glaube, im falls, könnten wir auch einigen ausliefern...
Bezüglich das zweite Punkt; was ich sagen wollte (wenn ich Sie richtig verstanden habe), ist genau das Gegenteil. Es gibt Menschen in Trentino und Südtirol, die nicht zu den deutschsprachigen Minderheit gehören, aber nichtsdestotrotz zu Österreich gern gehören möchten. Meistens Nostalgiker aus den alten, schönen Zeiten.
Zum zweiten Absatz... also, da steht die Welt ja auf dem Kopf! Jetzt müßte man einmal prüfen, wie das mit den polnischsprachigen Untertanen Preußens und ihren Nachfahren so aussieht... na, lieber nicht! Ich fürchte, da ist der polnische Humor weniger ausgeprägt.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Und ich dachte, das sei bloß Palaver gewesen. ;-)H2O hat geschrieben:(17 Sep 2018, 19:54)
Nicht nur Sie... das hatte ich Ihnen aber auch erklärt.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Der aus dem letzten Jahrhundert?Arcturus hat geschrieben:(11 Sep 2018, 12:41)
Also einer der erfolgreichsten Wintersportler Italiens aller Zeiten ist waschechter Italiano (Alberto Tomba)
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Österreich und die Wahl in Südtirol
Doppelter Pass, doppelter Ärger
Österreich mischt beim Wahlkampf in Südtirol kräftig mit. Vor allem das Thema doppelte Staatsbürgerschaft sorgt für Spannungen. Gefährdet der Vorstoß das Zusammenleben in Italiens Alpenprovinz?
Die Argumentation der Südtiroler Doppelpassbefürworter erschliesst sich mir nicht:
Doppelter Pass, doppelter Ärger
Österreich mischt beim Wahlkampf in Südtirol kräftig mit. Vor allem das Thema doppelte Staatsbürgerschaft sorgt für Spannungen. Gefährdet der Vorstoß das Zusammenleben in Italiens Alpenprovinz?
Die Argumentation der Südtiroler Doppelpassbefürworter erschliesst sich mir nicht:
Was hat das mit einer modernen Vision von Europa zu tun? Zumal eine gesellschaftliche Spaltung Südtirols droht:Südtiroler seien überzeugte Europäer, die zusätzliche Staatsbürgerschaft solle etwas Verbindendes, nichts Trennendes haben.
Das Ganze ist so überflüssig wie ein Kropf.Brigitte Foppa, Spitzenkandidatin der Grünen Südtirols, sieht bei der Diskussion um den Doppelpass hingegen den Versuch einer politischen Spaltung und des Aufbauschens der Identitätsfrage. Denn es drohe nicht nur ein Konflikt mit Italien. Auch innerhalb Südtirols sieht sie das friedliche Zusammenleben der Sprachgruppen gefährdet. Denn das Angebot der Österreicher zielt lediglich auf zwei Drittel der Bevölkerung - die italienischsprachigen Südtiroler hätten nach jetzigem Stand keine Aussicht auf einen österreichischen Pass.
[....]
Auch Reinhold Messner, der selbst fünf Jahre für die Grünen im Europaparlament saß, warnt vor einer Spaltung. "Was ich befürchtet habe, ist eingetroffen. Kurz und Strache schaffen es, Südtirol in Spannung zu bringen," sagt der Bergsteiger der österreichischen Tageszeitung "Standard".
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Kann man sicher so sehen, oder aber zum Anlaß für eine europäische Vorwärtsbewegung nehmen: Eine formale Europäische Staatsbürgerschaft, die den Europäern durch Vertrag zusichert, in allen Mitgliedsstaaten der EU als vollwertige Bürger leben zu können... daß man also weder Italiener noch Tiroler sein muß, um dort zu wohnen und zu arbeiten. Kleinigkeiten wie Schulen und Kindergärten werden kommunal geführt, die Erziehungs- und Lehrkonzepte aber europäisch vorgegeben und europäisch finanziert.Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2018, 08:59)
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Das Ganze ist so überflüssig wie ein Kropf.
Für uns Deutsche: Schluß mit der Verantwortung der Länder in diesen Bereichen. Frische Luft überall!
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Sehe ich auch so,H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 09:22)
Kann man sicher so sehen, oder aber zum Anlaß für eine europäische Vorwärtsbewegung nehmen: Eine formale Europäische Staatsbürgerschaft, die den Europäern durch Vertrag zusichert, in allen Mitgliedsstaaten der EU als vollwertige Bürger leben zu können... daß man also weder Italiener noch Tiroler sein muß, um dort zu wohnen und zu arbeiten. Kleinigkeiten wie Schulen und Kindergärten werden kommunal geführt, die Erziehungs- und Lehrkonzepte aber europäisch vorgegeben und europäisch finanziert.
Für uns Deutsche: Schluß mit der Verantwortung der Länder in diesen Bereichen. Frische Luft überall!
ich bezweifele aber, dass ich das noch erleben werde
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Man könnte auch einen Schritt weiter denken, als Kurz und Strache. Weshalb nicht Südtirol und Osttirol zu einem eigenständigen EU Staat verbinden? Italien gibt Südtirol dazu und Österreich gibt Osttirol dazu. Bedingt durch Schengen sind die Tiroler Nachbarn glücklich und bedingt durch die geballte Wirtschaftskraft Tirols ist die EU glücklich.Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2018, 08:59)
Österreich und die Wahl in Südtirol
Doppelter Pass, doppelter Ärger
Österreich mischt beim Wahlkampf in Südtirol kräftig mit. Vor allem das Thema doppelte Staatsbürgerschaft sorgt für Spannungen. Gefährdet der Vorstoß das Zusammenleben in Italiens Alpenprovinz?
Die Argumentation der Südtiroler Doppelpassbefürworter erschliesst sich mir nicht:Was hat das mit einer modernen Vision von Europa zu tun? Zumal eine gesellschaftliche Spaltung Südtirols droht:
Das Ganze ist so überflüssig wie ein Kropf.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ein solcher Plan ist doch kein Fortschritt... er führt wieder in neue NationalstaatlichkeitJJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 09:51)
Man könnte auch einen Schritt weiter denken, als Kurz und Strache. Weshalb nicht Südtirol und Osttirol zu einem eigenständigen EU Staat verbinden? Italien gibt Südtirol dazu und Österreich gibt Osttirol dazu. Bedingt durch Schengen sind die Tiroler Nachbarn glücklich und bedingt durch die geballte Wirtschaftskraft Tirols ist die EU glücklich.
eines europäischen Kleinstaats. Ich schlage vor, wir ändern national gar nichts, so wie es auch die OSZE zur Gültigkeit bestehender politischer Grenzen festgelegt hat, und wir ordnen sämtliche EU-Staaten der EU-Bürgerschaft unter, auf die jeder Bürger in der EU einen Rechtsanspruch hat. Dann kann Österreich diesen EU-Paß mir auch zuteilen, ich könnte meinen EU-Paß aber auch behalten, weil, wie immer man die Dinger dreht und wendet, kein Unterschied feststellbar ist.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Wenn sich doch Wien und Rom ohnehin bezüglich des autonomen Status Südtirols abstimmen müssen, wäre beiden damit der Konfliktstoff genommen. Für die EU würde sich nichts ändern, da beide Teile ohnehin bereits Bestandteil der EU mit allen Rechten und Pflichten sind. Der Gedanke scheint sich ohnehin schon in Österreich verankert zu haben. Lesen Sie die ersten Zeilen des Artikels.H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:03)
Ein solcher Plan ist doch kein Fortschritt... er führt wieder in neue Nationalstaatlichkeit
eines europäischen Kleinstaats. Ich schlage vor, wir ändern national gar nichts, so wie es auch die OSZE zur Gültigkeit bestehender politischer Grenzen festgelegt hat, und wir ordnen sämtliche EU-Staaten der EU-Bürgerschaft unter, auf die jeder Bürger in der EU einen Rechtsanspruch hat. Dann kann Österreich diesen EU-Paß mir auch zuteilen, ich könnte meinen EU-Paß aber auch behalten, weil, wie immer man die Dinger dreht und wendet, kein Unterschied feststellbar ist.
https://www.kleinezeitung.at/kaernten/o ... -der-ZiB-2
Auf dem Weg zu einer von negativem Nationalismus befreiten EU wäre die Zusammenlegung Tirols, selbstverständlich als Angebot und erst nach einem Referendum verbindlich, nur ein kurzer Zwischenschritt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
An den Bericht der KleineZeitung komme ich nicht heran; die wollen mir ein Abonnement aufnötigen, noch oben drauf auf den Cookies. Wie dem auch sei: Ich halte solche Purzelbäume für rückwärtsgewandt. Lassen Sie uns lieber das europäische Projekt voran bringen. Das löst ganz allgemein diese aus der unseligen Vergangenheit überlieferten Streitigkeiten.
Das Geheimnis liegt im ganz Kleinen, nämlich der Verantwortung für die Infrastruktur auf der Ebene der Gemeinden, und im ganz Großen, nämlich der Konzeptvorgabe und Finanzierung der Infrastruktur auf der europäischen Ebene.
Ich bin diese Kleinstaaterei gründlich leid. Zeit- und Geldverschwendung, Bedienung von Eitelkeiten.
Das Geheimnis liegt im ganz Kleinen, nämlich der Verantwortung für die Infrastruktur auf der Ebene der Gemeinden, und im ganz Großen, nämlich der Konzeptvorgabe und Finanzierung der Infrastruktur auf der europäischen Ebene.
Ich bin diese Kleinstaaterei gründlich leid. Zeit- und Geldverschwendung, Bedienung von Eitelkeiten.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ich habe auch kein Abo und deshalb nur der ersten Absatz gelesen.H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:41)
An den Bericht der KleineZeitung komme ich nicht heran; die wollen mir ein Abonnement aufnötigen, noch oben drauf auf den Cookies. Wie dem auch sei: Ich halte solche Purzelbäume für rückwärtsgewandt. Lassen Sie uns lieber das europäische Projekt voran bringen. Das löst ganz allgemein diese aus der unseligen Vergangenheit überlieferten Streitigkeiten.
Das Geheimnis liegt im ganz Kleinen, nämlich der Verantwortung für die Infrastruktur auf der Ebene der Gemeinden, und im ganz Großen, nämlich der Konzeptvorgabe und Finanzierung der Infrastruktur auf der europäischen Ebene.
Ich bin diese Kleinstaaterei gründlich leid. Zeit- und Geldverschwendung, Bedienung von Eitelkeiten.
“Einfach nur peinlich", kommentiert ein Leser den Fehler der ZiB 2-Redaktion. In der Sendung vom Freitag fehlte nämlich bei einem Bericht über die SPÖ Osttirol auf der Österreich-Karte. Aufgefallen ist der Fehler umgehend. Helge Fahrnberger, Chef des Medienwatchblogs "kobuk.at" hat bereits um 22.04 Uhr einen Tweet abgesetzt. Er hat festgestellt: "Der ORF hat Osttirol Italien geschenkt."
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Der Kommentar war aber nur zum Teil richtig. Nicht Italien wurde Osttirol geschenkt, sondern Bayern. So kommt zusammen, was zusammengehört.JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 10:56)
Ich habe auch kein Abo und deshalb nur der ersten Absatz gelesen.
“Einfach nur peinlich", kommentiert ein Leser den Fehler der ZiB 2-Redaktion. In der Sendung vom Freitag fehlte nämlich bei einem Bericht über die SPÖ Osttirol auf der Österreich-Karte. Aufgefallen ist der Fehler umgehend. Helge Fahrnberger, Chef des Medienwatchblogs "kobuk.at" hat bereits um 22.04 Uhr einen Tweet abgesetzt. Er hat festgestellt: "Der ORF hat Osttirol Italien geschenkt."
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ich hoffe, das nehmen mir die Osttiroler nicht übel, aber ich finde nicht, dass sie zu Bayern gehören sollten.H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:10)
Der Kommentar war aber nur zum Teil richtig. Nicht Italien wurde Osttirol geschenkt, sondern Bayern. So kommt zusammen, was zusammengehört.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Darüber ist in Volksbefragungen ab zu stimmen. So sieht das unsere Verfassung vor.JJazzGold hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:32)
Ich hoffe, das nehmen mir die Osttiroler nicht übel, aber ich finde nicht, dass sie zu Bayern gehören sollten.
Re: Doppelpass für deutschsprachige Italiener
Ist ja auch nur meine Meinung.H2O hat geschrieben:(23 Sep 2018, 11:35)
Darüber ist in Volksbefragungen ab zu stimmen. So sieht das unsere Verfassung vor.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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