Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

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JJazzGold
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Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JJazzGold »

......wenn sie koscheres Fleisch kaufen wollen.

Ein Versuch, das Ansinnen der FPÖ bereits im Thread Titel möglichst emotionslos darzustellen. Nicht, dass ich bei diesem Ansinnen emotionslos bliebe. Was exakt geplant ist, ist im nachfolgenden Artikel zu lesen.



https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ?cap=swipe

Die neutralste Frage, die mir dazu einfällt lautet, wie weit darf Tierschutz gehen?

Daran schließt sich aber gleich die Frage, werden als nächstes Muslime gezwungen, sich als solche auszuweisen, da sie ebenfalls rituell geschlachtetes Fleisch bevorzugen.

Drittens, kann das als Aushebelung des Datenschutzes betrachtet werden?

Tu infelix austria.....

Zuletzt geändert von JJazzGold am Mi 18. Jul 2018, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Tom Bombadil
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Tom Bombadil »

Da bleibt einem die Spucke weg.
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Quatschki
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Quatschki »

Der Gleichheitsgrundsatz gebietet die gleichberechtigte Schikanierung aller Gläubigen!
Zum Beispiel sollten die Sikh einen Antrag stellen müssen, wenn sie mit Turban statt Helm Fahrrad fahren wollen
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Vongole
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Vongole »

Der deftige Wiener Fluch, der mir dabei einfällt, blieb mir grad im Hals stecken. :dead:
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JFK
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JFK »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:28)

Der Gleichheitsgrundsatz gebietet die gleichberechtigte Schikanierung aller Gläubigen!
Dann bin ich eben kein Gläubiger und hab Bock und die Kohle für Koscheres essen.

Und nu?

Mein Gott!!! Die Leute kaufen sich getrage Unterwäsche und sonstiges und kein schwein schert sicj, aber wenn jemand vermeindlich ins jenseits investiert, ist der Voyurismus unerträglich.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Ebiker »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:28)

Der Gleichheitsgrundsatz gebietet die gleichberechtigte Schikanierung aller Gläubigen!
Zum Beispiel sollten die Sikh einen Antrag stellen müssen, wenn sie mit Turban statt Helm Fahrrad fahren wollen
so lange es keine Helmpflicht gibt ist das völlig egal. Aber es gibt ein Tierschutzgesetz und danach ist zumindest in D das Schächten von Tieren verboten. Warum für welche Religion auch immer da Ausnahmen gemacht werden ist mir völlig unverständlich.
Folgen sie den Anweisungen
Skeptiker

Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Skeptiker »

Die FPÖ nutzt hier den positiven Rassismus der ursprünglichen Initiative um daraus das nach außen hin zu machen was es auch ist, nämlich schlicht Rassismus.

Das Grundproblem ist, wenn man Rechtsgüter gegeneinander abwägt und unterschiedliche Gruppen von Menschen mit unterschiedlichen Rechten ausstattet.

Schächten ist eigentlich Tierquälerei. Dem gegenüber stehen religiöse Gewohnheiten, die man auch nicht beschneiden möchte. Also schafft man ein Recht "nur für Juden". Damit öffnet man die Büchse der Pandora. Das ist der Einstieg in unterschiedliche Rechtssysteme auf gleichem Grund und Boden. Für mich vollkommen inakzeptabel.

Alle Menschen müssen den selben Gesetzen unterworfen werden und diese dürfen keinerlei rassistischen Unterschiede machen (wozu ja, wie ich gelernt habe, auch religiöse Merkmale gehören).

Wenn man das Schächten also einschränken möchte, dann verbietet man es, oder man läßt nurnoch Kontingente zu. Wenn dann jemand aus einer religösen Minderheit geschächtetes Fleisch möchte, dann kann er es erwerben wie jeder andere auch. Der Grund warum man es erwerben möchte spielt keine Rolle.
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Milady de Winter
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Milady de Winter »

Verstehe ich nicht. Wie viele nichtjüdische Mitbürger kaufen denn tatsächlich koscheres Fleisch? Das dürfte sich in Grenzen halten, daher verstehe ich nicht, was ein Ausweisen bringen soll. Entweder es geht wirklich um Tierschutz, dann muss das Schächten generell verboten werden, ausnahmslos, oder hier wird aus mir unerfindlichen Gründen eine sehr seltsame Sau durchs Dorf getrieben.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JFK »

Ebiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:06)

so lange es keine Helmpflicht gibt ist das völlig egal. Aber es gibt ein Tierschutzgesetz und danach ist zumindest in D das Schächten von Tieren verboten. Warum für welche Religion auch immer da Ausnahmen gemacht werden ist mir völlig unverständlich.
Woanders ist dieser Tierschutz irrelevant, in indien ist das Schlachten von Rind auch verboten, und es interessiert uns hier auch nicht, wir nehmen ihren Gottheiten jegliche würde in der Aufzucht und Schlachten die sie sogar als Kinder (Jungbullen)

Jetzt könnten wir natürlich den geschächteten Vieh importierten auf Länder die Moralisch Flexibler sind in diesem Bereich, da wir aber sowieso 6,5mio Tonnen ausschaffen, wird der Atem der Tierschützer nicht mal im Entferntesten in die Wirtschaftslobby schaffen.

Und daher wird dieser sektor der Rassismusindustrie auch nicht in Politisches Kleingeld umgemünzt werden.
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imp
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:18)

......wenn sie koscheres Fleisch kaufen wollen.

Ein Versuch, das Ansinnen der FPÖ bereits im Thread Titel möglichst emotionslos darzustellen. Nicht, dass ich bei diesem Ansinnen emotionslos bliebe. Was exakt geplant ist, ist im nachfolgenden Artikel zu lesen.



https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ?cap=swipe

Die neutralste Frage, die mir dazu einfällt lautet, wie weit darf Tierschutz gehen?

Daran schließt sich aber gleich die Frage, werden als nächstes Muslime gezwungen, sich als solche auszuweisen, da sie ebenfalls rituell geschlachtetes Fleisch bevorzugen.

Drittens, kann das als Aushebelung des Datenschutzes betrachtet werden?

Tu infelix austria.....

Klingt nach reiner Schikane. Ich habe noch nicht ganz begriffen, wie man sich rechtssicher als Jude ausweist, aber es klingt ungut. Dem Tierschutz hilft das auch nicht, allenfalls wird wer genervt vegetarisch.
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Skeptiker

Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Skeptiker »

Milady de Winter hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:15)

Verstehe ich nicht. Wie viele nichtjüdische Mitbürger kaufen denn tatsächlich koscheres Fleisch? Das dürfte sich in Grenzen halten, daher verstehe ich nicht, was ein Ausweisen bringen soll. Entweder es geht wirklich um Tierschutz, dann muss das Schächten generell verboten werden, ausnahmslos, oder hier wird aus mir unerfindlichen Gründen eine sehr seltsame Sau durchs Dorf getrieben.
Es ist die Sau die durch den Ort getrieben werden soll.

Der FPÖ ist natürlich klar, dass das weder sinnvoll noch durchsetzbar ist. Indem aber die Absicht einer rassistischen Unterscheidung zur Ungleichbehandlung derartig in die Öffentlichkeit gerückt wird, wird die Problematik diskutiert wieso es unterschiedliche Regeln für bestimmte Leute geben soll. Nach der Empöhrung über die Registrierungspflicht, bleibt dann die Frage offen wieso überhaupt unterschiedliche Rechte gelten sollen.

Wie die Reaktionen hier im Forum zeigen geht das ja auch voll auf. Hätte man nicht die Öffentlichkeit bekommen, hätte man bestimmt Armbinden oder ähnliches vorgeschagen...
KarlRanseier

Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von KarlRanseier »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:18)

......wenn sie koscheres Fleisch kaufen wollen.

Ein Versuch, das Ansinnen der FPÖ bereits im Thread Titel möglichst emotionslos darzustellen. Nicht, dass ich bei diesem Ansinnen emotionslos bliebe. Was exakt geplant ist, ist im nachfolgenden Artikel zu lesen.



https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ?cap=swipe

Die neutralste Frage, die mir dazu einfällt lautet, wie weit darf Tierschutz gehen?

Daran schließt sich aber gleich die Frage, werden als nächstes Muslime gezwungen, sich als solche auszuweisen, da sie ebenfalls rituell geschlachtetes Fleisch bevorzugen.

Drittens, kann das als Aushebelung des Datenschutzes betrachtet werden?

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Das halte ich für eine Ente, soetwas gibt es nicht.

Wenn's der Gauland gefordert hätte, würde ich es glauben. Der würde aber sofort danach zurückrudern, abstreiten und später verkünden, dass sich in Deutschland alle Menschen jederzeit ausweisen können müssen, nicht nur Juden, dass er sich sowieso an gar nichts mehr erinnern könne und ihm die "Lügenpresse" die Worte in den Mund gelegt habe und das er doch gar nicht wisse, was ein Jude überhaupt ist...
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Haegar »

Wie immer werden die Grenzen der Humanität durch Worte in den Abgrund ausgedehnt. :mad2:
War ja nicht so gemeint...
Humelix33
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Humelix33 »

Die Forderung ist auch praktisch Blödsinn, da lediglich religiöse Menschen an der Schlachtart Interesse haben, von daher wäre die Ausweispflicht auch so Blödsinn, weil sich auch nur der Kreis dieses Fleisch beschaffen wird. Vor allem wird Dönerfleisch sicher auch von geschächtetem Kalb kommen.

Man kann natürlich das Schächten ansich kritisieren, dann müsste man das aber generell verbieten, wenn es dafür Mehrheiten geben sollte, und in Österreich machbar ist.
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Cat with a whip
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Cat with a whip »

Ich habs schon immer befürchtet, dass die FPÖ Erfinder des Tierschutzes ist.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Julian
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:18)

......wenn sie koscheres Fleisch kaufen wollen.

Ein Versuch, das Ansinnen der FPÖ bereits im Thread Titel möglichst emotionslos darzustellen. Nicht, dass ich bei diesem Ansinnen emotionslos bliebe. Was exakt geplant ist, ist im nachfolgenden Artikel zu lesen.



https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ?cap=swipe

Die neutralste Frage, die mir dazu einfällt lautet, wie weit darf Tierschutz gehen?

Daran schließt sich aber gleich die Frage, werden als nächstes Muslime gezwungen, sich als solche auszuweisen, da sie ebenfalls rituell geschlachtetes Fleisch bevorzugen.

Drittens, kann das als Aushebelung des Datenschutzes betrachtet werden?

Tu infelix austria.....

Ich bitte doch darum, beim nächsten Mal genauer zu recherchieren. Man kann die Sache sicher so oder anders sehen, oder von mir aus auch empört sein - aber man muss zunächst einmal völlig emotionslos die Fakten darstellen.

Die politische, auch gerichtlich gestützte Vorgabe in Österreich ist, dass Schächten grundsätzlich verboten ist, und zwar aus Tierschutzgründen. Erlaubt ist es nur bei zwingendem religiösen Bedarf. Und dieser Bedarf muss persönlich nachgewiesen werden. Natürlich betrifft das sowohl strenggläubige Juden als auch Muslime. Quantitativ dürften muslimische Schächtungen im Vordergrund stehen, nicht jüdische.

Dem FPÖ-Minister geht es offenbar nicht zuletzt darum, dass er den Export geschächteten Fleisches aus Niederösterreich nach Wien verhindern will. Es soll in Niederösterreich nur so viel geschächtet werden, wie es dem Bedarf in diesem Bundesland entspricht.

Die Vorlage zu dem Erlass stammt von einem SPÖ-Minister der niederösterreichischen Landesregierung. Man kann das alles nachlesen, so man denn will.
Waldhäusl betonte am Donnerstag, dass er umsetze, was unter seinem SPÖ-Vorgänger Maurice Androsch begonnen wurde. Das Informationsschreiben unter "Betrifft: § 32 Tierschutzgesetz; Schlachten ohne Betäubung vor dem Blutentzug (Rituelle Schlachtung)" erging am 20. September 2017 an alle Bezirkshauptmannschaften und die Magistrate der Statutarstädte. Schächten ist laut Tierschutzgesetz nur unter bestimmten Auflagen erlaubt. Androsch hatte im September 2017 in einem Informationsschreiben über Rituelle Schlachtungen - damit ist Schlachten ohne Betäubung vor dem Blutentzug gemeint - festgehalten, dass die Prüfung zwingender religiöser Gründe immer auf den Einzelfall und eine konkrete Person bezogen erfolgen müsse. In dem auch dem KURIER vorliegenden Schreiben heißt es u.a. wörtlich: "Die 'zwingenden religiösen Gründe' haben daher immer eine maßgebliche persönliche Komponente, die bloße Religionszugehörigkeit genügt nicht den Bewilligungsvoraussetzungen."

Und weiter: "Als Bewilligungswerber kommen ausschließlich: Einzelpersonen, welche für sich das Vorliegen zwingender religiöser Ge- und Verbote geltend machen in Betracht." Die Zugehörigkeit zu einer anerkannten Religionsgemeinschaft könnte in der Praxis folgendermaßen dargelegt werden: "Auszüge aus einem Mitgliederverzeichnis, Vorlage eines Meldezettels, auf welchem das Religionsbekenntnis enthalten ist, diverse Dokumente, aus denen die Religionszugehörigkeit zweifelsfrei hervorgeht, etc.", wird aufgelistet.

"Zu beachten ist allerdings, dass teilweise nur wenig außenwirksame/förmliche Akte erforderlich sind, um einer Glaubensgemeinschaft beizutreten. Eine bloße Berufung auf die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft wird jedenfalls nicht ausreichend sein", heißt es außerdem.
https://kurier.at/politik/inland/einsch ... /400068170

Ich bin mir selbst nicht sicher, ob das korrekt und sachkundig durchgeführte Schächten wirklich mehr Leiden verursacht als sonstige Vorgehensweise in mitteleuropäischen Schlachthöfen. Von daher würde ich mir eine ganz objektive, wissenschaftliche Untersuchung wünschen, um zunächst einmal festzustellen, ob das Schächten überhaupt ein signifikantes Problem für den Tierschutz darstellt.

Ein anderer Aspekt ist, dass Tierversuche in der Wissenschaft inzwischen maximal reguliert sind, inklusive langer Anträge, Ethikkommissionen, behördlich durchgeführten Kontrollen bis hin zur strafrechtlichen Verfolgung. Aus dieser Sicht ist es unverständlich, warum in der Tierhaltung plötzlich alles anders sein soll, leiden die Tiere dort doch oft nicht weniger als in der Wissenschaft.

Und dass bei Religionen Ausnahmen gemacht werden, mag mancher begrüßen, ein anderer mag aber die Frage stellen, warum hier Sonderrechte eingeräumt werden sollen. Überhaupt müssten einem logisch denkenden, aufgeklärten Menschen die ganzen religiösen Speisevorschriften ohnehin als abergläubischer Unsinn erscheinen.

Man sollte der FPÖ also nicht immer in etwas eindimensionaler Weise Böswilligkeit unterstellen, auch wenn es - unter Verschweigen oder Falschdarstellung gewisser Begleitumstände - propagandistisch sicher ein Volltreffer ist.

Übrigens ist das Schächten in den Niederlanden oder in Dänemark ganz verboten. Seltsam, dass gar keine Empörung darüber herrscht.
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Julian
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Julian »

Humelix33 hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:42)

Die Forderung ist auch praktisch Blödsinn, da lediglich religiöse Menschen an der Schlachtart Interesse haben, von daher wäre die Ausweispflicht auch so Blödsinn, weil sich auch nur der Kreis dieses Fleisch beschaffen wird. Vor allem wird Dönerfleisch sicher auch von geschächtetem Kalb kommen.

Man kann natürlich das Schächten ansich kritisieren, dann müsste man das aber generell verbieten, wenn es dafür Mehrheiten geben sollte, und in Österreich machbar ist.
Hab ich schon gesagt, dass ich liebend gerne Döner esse, und dass da immer Halal an den Dönerbuden steht? Und nein, ich bin kein Moslem. Tierschutzrechtler könnten nun sagen, dass die Halal-Schlachtung für Julian unnötig sei; das Leiden des Tieres sei nicht gerechtfertigt, weil bei mir keine zwingenden religiösen Gründe dafür vorliegen. (Ganz abgesehen davon, dass mir der Döner nicht schlechter schmecken würde, wäre er nicht Halal.)

So falsch finde ich die Argumentation nicht, wenn man davon ausgeht, dass Schächten für ein Tier Leiden verursacht. Allerdings bin ich mir nicht klar darüber, ob das Schächten wirklich mehr Leiden verursacht als die übliche Vorgehensweise im Schlachthof.
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Cat with a whip
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Cat with a whip »

Also ich hätte da einen tollen Vorschlag fürs Tierwohl.

- Alle österreichischen Wähler müssen sich registrieren lassen
- Wähler der Parteien ausser der FPÖ bekommen in den Märkten und beim Fleischer gegen vorzeigen ihrer Wählerkarte Fleischprodukte
- Wähler der Tierschutzpartei FPÖ benötigen kein Fleisch weil ihnen das Tierwohl am Herzen liegt.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:25)

Es ist die Sau die durch den Ort getrieben werden soll.

Der FPÖ ist natürlich klar, dass das weder sinnvoll noch durchsetzbar ist. Indem aber die Absicht einer rassistischen Unterscheidung zur Ungleichbehandlung derartig in die Öffentlichkeit gerückt wird, wird die Problematik diskutiert wieso es unterschiedliche Regeln für bestimmte Leute geben soll. Nach der Empöhrung über die Registrierungspflicht, bleibt dann die Frage offen wieso überhaupt unterschiedliche Rechte gelten sollen.

Wie die Reaktionen hier im Forum zeigen geht das ja auch voll auf. Hätte man nicht die Öffentlichkeit bekommen, hätte man bestimmt Armbinden oder ähnliches vorgeschagen...
Die FPÖ will einfach schauen, ob man bald den Stern vorschlagen kann. Kurz schlucken, dann weitermachen.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Misterfritz »

Ebiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:06)

so lange es keine Helmpflicht gibt ist das völlig egal. Aber es gibt ein Tierschutzgesetz und danach ist zumindest in D das Schächten von Tieren verboten. Warum für welche Religion auch immer da Ausnahmen gemacht werden ist mir völlig unverständlich.
Das Schächten an sich ist nicht verboten. Die Tiere müssen nur vorher betäubt werden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Julian
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Julian »

Im Standard auch ein lobenswert unaufgeregter Artikel zum Thema:
Interessantes Detail: Das entsprechende Informationsschreiben unter "Betrifft: § 32 Tierschutzgesetz; Schlachten ohne Betäubung vor dem Blutentzug (Rituelle Schlachtung)" stammte noch vom niederösterreichischen SPÖ-Landesrat Maurice Androsch. Es erging am 20. September 2017 an alle Bezirkshauptmannschaften und die Magistrate der Statutarstädte. -
[...]
Der blaue Landesrat Waldhäusl hält die Befürchtungen der IKG für "überzogen". Es gehe, sagte er zum ORF Niederösterreich, "nur darum, das Schächten so stark wie möglich einzudämmen. Von einem Verbot war nie die Rede. Mein Ziel ist, das Schächten auch an den Wohnsitz zu knüpfen." Dann könnte ein Wiener nicht mehr in Niederösterreich schächten, argumentiert der Landesrat.
https://derstandard.at/2000083649732/IK ... esterreich
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von imp »

Ebiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:06)

so lange es keine Helmpflicht gibt ist das völlig egal. Aber es gibt ein Tierschutzgesetz und danach ist zumindest in D das Schächten von Tieren verboten. Warum für welche Religion auch immer da Ausnahmen gemacht werden ist mir völlig unverständlich.
Auch in Deutschland dürfen die Jüden ihre Jungs ohne medizinische Gründe anschnippeln und ihr Essen in einer Weise besorgen, die für ihr Seelenheil wichtig, aber ansonsten verboten ist. Das kann man ruhig für falsch halten, jedoch ist es kein heißes Thema, das uns zur Katalogisierung aller Juden nötigt.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Ein Terraner »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 Jul 2018, 21:40)

Also ich hätte da einen tollen Vorschlag fürs Tierwohl.

- Alle österreichischen Wähler müssen sich registrieren lassen
- Wähler der Parteien ausser der FPÖ bekommen in den Märkten und beim Fleischer gegen vorzeigen ihrer Wählerkarte Fleischprodukte
- Wähler der Tierschutzpartei FPÖ benötigen kein Fleisch weil ihnen das Tierwohl am Herzen liegt.
Gefällt mir.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Misterfritz »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2018, 21:50)

Auch in Deutschland dürfen die Jüden ihre Jungs ohne medizinische Gründe anschnippeln und ihr Essen in einer Weise besorgen, die für ihr Seelenheil wichtig, aber ansonsten verboten ist. Das kann man ruhig für falsch halten, jedoch ist es kein heißes Thema, das uns zur Katalogisierung aller Juden nötigt.
Das wird leider immer wieder von Rechten genutzt, um Juden (oder wahlweise auch Muslime) insgesamt abzulehnen.
Nun finde ich weder das Schächten noch die Beschneidung gut (ganz im Gegenteil), aber ich mag es nicht, wenn Leute meinen, dass sie damit (seht mal, das tun die ihren Söhnen, den Tieren an, die sind doch scheisse), Menschen disqualifizieren.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:21)

Klingt nach reiner Schikane. Ich habe noch nicht ganz begriffen, wie man sich rechtssicher als Jude ausweist, aber es klingt ungut. Dem Tierschutz hilft das auch nicht, allenfalls wird wer genervt vegetarisch.
Ist nur eine Vermutung von mir, aber ich denke dass das Ganze im Endziel nicht nur auf eine Registrierung von Juden, sondern auch auf eine von Muslimen abzielt. Ich meine mich vage erinnern zu können, dass in Österreich auch Sinti&Roma per Listen erfasst werden sollen.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JJazzGold »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:32)

Das halte ich für eine Ente, soetwas gibt es nicht.

Wenn's der Gauland gefordert hätte, würde ich es glauben. Der würde aber sofort danach zurückrudern, abstreiten und später verkünden, dass sich in Deutschland alle Menschen jederzeit ausweisen können müssen, nicht nur Juden, dass er sich sowieso an gar nichts mehr erinnern könne und ihm die "Lügenpresse" die Worte in den Mund gelegt habe und das er doch gar nicht wisse, was ein Jude überhaupt ist...
Bedauerlicherweise ist das keine Ente und nur eine Frage der Zeit, wann die AfD diesen gefährlichen Gedanken aufgreift und propagiert.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:13)

Ist nur eine Vermutung von mir, aber ich denke dass das Ganze im Endziel nicht nur auf eine Registrierung von Juden, sondern auch auf eine von Muslimen abzielt. Ich meine mich vage erinnern zu können, dass in Österreich auch Sinti&Roma per Listen erfasst werden sollen.
Bin leider fündig geworden: http://www.belltower.news/artikel/afd-a ... hsen-13847 :|
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:23)

Bin leider fündig geworden: http://www.belltower.news/artikel/afd-a ... hsen-13847 :|
Erst mal ein mea culpa an Österreich, es war Italien. Das Thema liegt bei der FPÖ noch in der Schublade.

Die AfD macht vor nichts halt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/quee ... 38312.html

Deshalb auch mein Verdacht, dass man sich zügig der Vorlage Österreichs bedienen wird.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:30)

Erst mal ein mea culpa an Österreich, es war Italien. Das Thema liegt bei der FPÖ noch in der Schublade.

Die AfD macht vor nichts halt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/quee ... 38312.html

Deshalb auch mein Verdacht, dass man sich zügig der Vorlage Österreichs bedienen wird.

Antisemitismus wird heute verlklausuliert verkauft: "Soros".
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:30)

Erst mal ein mea culpa an Österreich, es war Italien. Das Thema liegt bei der FPÖ noch in der Schublade.

Die AfD macht vor nichts halt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/quee ... 38312.html

Deshalb auch mein Verdacht, dass man sich zügig der Vorlage Österreichs bedienen wird.
Bei so einer Truppe weiß man nie, ob da wer Klamauk für die Fans zuhause macht, ob er Medien provozieren will oder ob er heimlich von der Endlösung träumt. Eine solche Partei müsste eigentlich auch unwählbar sein für jemanden, der irgendwie mit Anstand etwas rechts von Merkel sucht, warum auch immer.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Welfenprinz »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2018, 21:38)

Hab ich schon gesagt, dass ich liebend gerne Döner esse, und dass da immer Halal an den Dönerbuden steht? Und nein, ich bin kein Moslem. Tierschutzrechtler könnten nun sagen, dass die Halal-Schlachtung für Julian unnötig sei; das Leiden des Tieres sei nicht gerechtfertigt, weil bei mir keine zwingenden religiösen Gründe dafür vorliegen. (Ganz abgesehen davon, dass mir der Döner nicht schlechter schmecken würde, wäre er nicht Halal.)

So falsch finde ich die Argumentation nicht, wenn man davon ausgeht, dass Schächten für ein Tier Leiden verursacht. Allerdings bin ich mir nicht klar darüber, ob das Schächten wirklich mehr Leiden verursacht als die übliche Vorgehensweise im Schlachthof.
Für die halal Deklaration reicht es aus ,wenn bei Wiesenhof oder jedem anderen Schlachtbetrieb,das Schlachtband gen Mekka ausgerichtet ist und der Produktionsleiter nur einmal zu Schichtbeginn statt bei jedem Tier einzeln “allah u akbar“ murmelt.
Jeder Schlachtkonzern hat seine halal linie,lässt sich ja keiner entgehen das Geschäft mit Millionen Kunden.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Dieter Winter
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:21)

Klingt nach reiner Schikane. Ich habe noch nicht ganz begriffen, wie man sich rechtssicher als Jude ausweist,
Naja, da gäbe es doch die bewährte Methode mit dem sichtbaren, gelben Davidstern an der Kleidung.
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Dieter Winter
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Dieter Winter »

sünnerklaas hat geschrieben:(19 Jul 2018, 08:35)

Antisemitismus wird heute verlklausuliert verkauft: "Soros".
Nö. Nicht jede Kritik an Soros, oder auch dem Bankenwesen bzw. dem Kapitalismus ist automatisch antisemitisch. Das wird nur von den Interessengruppen behauptet - vermutlich um sich jeglicher Kritik zu entziehen.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Do 19. Jul 2018, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Jul 2018, 21:50)

Auch in Deutschland dürfen die Jüden ihre Jungs ohne medizinische Gründe anschnippeln und ihr Essen in einer Weise besorgen, die für ihr Seelenheil wichtig, aber ansonsten verboten ist. Das kann man ruhig für falsch halten, jedoch ist es kein heißes Thema, das uns zur Katalogisierung aller Juden nötigt.
Naja, beim ZdJ sind Juden eh registriert, zumindest solche, die als Kontingentflüchtlinge hierher kamen.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von MoOderSo »

Dass der Mist auf einem Erlass der SPÖ entstanden ist, wird hier natürlich völlig ausgeblendet.
Ich zitiere hier mal eine Entscheidung des Landesverwaltungsgericht Niederösterreich von diesem Jahr:
Im Erlass der Abteilung für Tierschutz des Amtes der NÖ Landesregierung vom 20.09.2017, RU5-T-15/027-2016, wird festgehalten, dass die Prüfung der „zwingenden religiösen Gründe“ immer auf den Einzelfall (die konkrete Person) bezogen zu erfolgen hat, da es denkbar ist, dass für einzelne Personen die Vorschriften der Glaubensgemeinschaft aus persönlicher Überzeugung keinen zwingenden Charakter haben. Die „zwingenden religiösen Gründe“ haben immer eine persönliche Komponente, die bloße Religionszugehörigkeit genügt nicht den Bewilligungsvoraussetzungen.
...
Dem Akt ist aber nicht zu entnehmen, welche Ermittlungsschritte die Behörde unternommen hat, um feststellen zu können, wie groß der Bedarf des gegenständlichen Betriebes an der Produktion des Halalcertifizierten Fleisches ist.
Indem die Antragstellerin lediglich befristete Bewilligungen der IGGÖ zur Durchführung von rituellen Schlachtungen für diverse Personen vorlegt, hat sie keinerlei konkreten Bedarf nachgewiesen. Unter keinen Umständen darf die belangte Behörde dem Betrieb eine „Dauerbewilligung“ für rituelle Schlachtungen ausstellen, um das erschlachtete Fleisch sodann unkontrolliert an Marktfahrer zu verkaufen.

Es wären sohin Ermittlungen dahingehend zu führen, wie oft, wie viele Tiere, wann genau und an welche Abnehmer wieviel Halalfleisch verkauft werden soll.
https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lvw ... 018_00.pdf
Jener Erlass RU5-T-15/027-2016 stammt vom damaligen SPÖ-Landesminister Maurice Androsch.
Der redet sich jetzt damit raus, dass der Erlass nur für die Schlachter und nicht für die Kunden gilt. Aber wie der Schlachter die erforderlichen Auskünfte erteilen soll ohne vorher die Informationen über die Kunden gesammelt zu haben, das unterschlägt der feine Saubermann.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Vongole »

Sebastian Kurz erteilt den Plänen der FPÖ eine Absage:
. "Eine Registrierung von Endkonsumenten, die koscheres (und halales) Fleisch kaufen wollen, wird in Österreich sicherlich nicht stattfinden", wird Blümel darin zitiert. Religionsfreiheit sei ein zentraler Wert für Österreich.

"Wir sind klar unseren jüdisch-christlichen Wurzeln verpflichtet und werden sie gegen jede Form von Angriff verteidigen", lässt Kurz die Öffentlichkeit wissen. Es stehe in seiner Verantwortung, "jüdisches Leben in unserem Land in Sicherheit und ohne Einschränkungen zu garantieren". Als "Kopf der österreichischen Bundesregierung" sichere er dies "unseren jüdischen Mitbürgern" zu. Die Pressemitteilung ist auf Englisch verfasst, weil die Pläne weltweit für Kritik sorgen, vor allem in Israel.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 19427.html
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Jul 2018, 19:18)

......wenn sie koscheres Fleisch kaufen wollen.

Ein Versuch, das Ansinnen der FPÖ bereits im Thread Titel möglichst emotionslos darzustellen. Nicht, dass ich bei diesem Ansinnen emotionslos bliebe. Was exakt geplant ist, ist im nachfolgenden Artikel zu lesen.



https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ?cap=swipe

Die neutralste Frage, die mir dazu einfällt lautet, wie weit darf Tierschutz gehen?

Daran schließt sich aber gleich die Frage, werden als nächstes Muslime gezwungen, sich als solche auszuweisen, da sie ebenfalls rituell geschlachtetes Fleisch bevorzugen.

Drittens, kann das als Aushebelung des Datenschutzes betrachtet werden?

Tu infelix austria.....

Die Frage ist doch, warum wir das Schächten überhaupt zulassen? Die Menschen sind doch vor dem Gesetz gleich. Es kann doch für religiöse Gruppen keine Ausnahme von den Gesetzen geben.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:13)

Die Frage ist doch, warum wir das Schächten überhaupt zulassen? Die Menschen sind doch vor dem Gesetz gleich. Es kann doch für religiöse Gruppen keine Ausnahme von den Gesetzen geben.
Weil allen Menschen gleiche Rechte zustehen, gibt es diese Ausnahmen.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:19)

Weil allen Menschen gleiche Rechte zustehen, gibt es diese Ausnahmen.
Achso. Die einen müssen sich an das Tierschutzgesetz halten, die anderen nicht. Das sind also gleiche Rechte. Interessant.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Tom Bombadil »

Ob mit oder ohne Schächten, Massentierhaltung IST per se Tierquälerei.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von BlueMonday »

Senexx hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:13)

Die Frage ist doch, warum wir das Schächten überhaupt zulassen? Die Menschen sind doch vor dem Gesetz gleich. Es kann doch für religiöse Gruppen keine Ausnahme von den Gesetzen geben.
Weil das Grundgesetz die ungestörte Ausübung der Religion gewährleistet (Art 4). D.h. es geht da um ein Rechtsgut und das kann mit anderen Rechtsgütern oder Gesetzen kollidieren (hier der Tierschutz). Im Konfliktfalle wird abgewogen, welches Rechtsgut höher zu gewichten ist. Und da gewinnt wohl das Grundrecht in der Verfassung. Deine Gleichheit besteht dann darin, dass du Dinge tun darsft als ausgeübte Religion, die sonst verboten wären. Dazu kannst du bspw. zum Islam konvertieren. Gleichheit also in dem Sinne, dass jeder den Islam als Religion praktizieren darf und niemand Tiere schächten darf, wenn es dabei um keine Religionsausübung geht. Analog kannst du bspw. eine Schusswaffe besitzen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst ... oder du darfst ein Fahrzeug führen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst usw.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:08)

Ob mit oder ohne Schächten, Massentierhaltung IST per se Tierquälerei.
Genau in dem Punkt sehe ich Scheinheiligkeit dieser "Tierschützer": Die Quälhaltung, weit entfernt von "artgerechter Tierhaltung", von Nutztieren und Quälzuchten auf Nutzleistung sind keinen großen Auftritt in Parlamenten und in der Öffentlichkeit wert, aber die letzten quälenden 3 Minuten im Leben nach monatelanger Qualhaltung und qualvollen Tiertransporten eines Nutztiers führen zu großen Reden zum Fenster hinaus... oder gar zu Gesetzen. Mein Gedanke: Diese Mitmenschen haben den Charakter bösartiger Raubtiere, mit denen ich nicht in einem Käfig sitzen möchte!

Ich verabscheue rituelle Tötungen, wenn die mit unnötigen Qualen für das Schlachttier verbunden sind. Ich bin auch ganz sicher, daß man diese Verfahren so verändern kann, daß Qualen im Schlachtablauf vermieden werden können. Davon habe ich einen Radiobericht gehört, der eine qualfreie Halal-Schlachtung in einem regulären Schlachthof beschrieb. Geht doch! Auch nicht gerade lustig, aber wer Fleisch essen will, der muß töten.

Aber zuerst sollten wir in Europa unseren eigenen Dreckstall ausmisten, ehe wir uns mit diesen 3 Minuten am Ende eines Nutztiers befassen.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von H2O »

BlueMonday hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:32)

Weil das Grundgesetz die ungestörte Ausübung der Religion gewährleistet (Art 4). D.h. es geht da um ein Rechtsgut und das kann mit anderen Rechtsgütern oder Gesetzen kollidieren (hier der Tierschutz). Im Konfliktfalle wird abgewogen, welches Rechtsgut höher zu gewichten ist. Und da gewinnt wohl das Grundrecht in der Verfassung. Deine Gleichheit besteht dann darin, dass du Dinge tun darsft als ausgeübte Religion, die sonst verboten wären. Dazu kannst du bspw. zum Islam konvertieren. Gleichheit also in dem Sinne, dass jeder den Islam als Religion praktizieren darf und niemand Tiere schächten darf, wenn es dabei um keine Religionsausübung geht. Analog kannst du bspw. eine Schusswaffe besitzen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst ... oder du darfst ein Fahrzeug führen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst usw.
Ich meine, daß man nur einen Teil der religiös-rechtlichen Spitzfindigkeit zur Verteidigung des qualvollen Schlachtverlaufs aufwenden müßte, um unnötige Schmerzen eines Schlachttiers aus zu schließen und es dennoch nach Vorschrift der Religion zu schlachten.

Vor allem aber läßt unsere aufgeklärte Gesellschaft in der industriellen Landwirtschaft Tierquälereien über ein gesamtes Tierleben zu, die diese letzte Untat bei der Schlachtung weit in den Schatten stellen. Da gilt es an zu setzen! Den eigenen Dreckstall ausmisten!
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Alpha Centauri »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Jul 2018, 20:07)

Die FPÖ nutzt hier den positiven Rassismus der ursprünglichen Initiative um daraus das nach außen hin zu machen was es auch ist, nämlich schlicht Rassismus.

Das Grundproblem ist, wenn man Rechtsgüter gegeneinander abwägt und unterschiedliche Gruppen von Menschen mit unterschiedlichen Rechten ausstattet.

Schächten ist eigentlich Tierquälerei. Dem gegenüber stehen religiöse Gewohnheiten, die man auch nicht beschneiden möchte. Also schafft man ein Recht "nur für Juden". Damit öffnet man die Büchse der Pandora. Das ist der Einstieg in unterschiedliche Rechtssysteme auf gleichem Grund und Boden. Für mich vollkommen inakzeptabel.

Alle Menschen müssen den selben Gesetzen unterworfen werden und diese dürfen keinerlei rassistischen Unterschiede machen (wozu ja, wie ich gelernt habe, auch religiöse Merkmale gehören).

Wenn man das Schächten also einschränken möchte, dann verbietet man es, oder man läßt nurnoch Kontingente zu. Wenn dann jemand aus einer religösen Minderheit geschächtetes Fleisch möchte, dann kann er es erwerben wie jeder andere auch. Der Grund warum man es erwerben möchte spielt keine Rolle.
Absolut richtig, Sonderrechte oder Ausnahmeregelungen für Religionsgemeinschaften, für ein bestimmtes Aussehen ,Denken oder politische Zugehörigkeit gehen wenn man mal logisch darüber nachdenkt im Grunde gar nicht, nur sind sie eben leider Realität auf dieser Welt.
Senexx

Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Senexx »

BlueMonday hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:32)

Weil das Grundgesetz die ungestörte Ausübung der Religion gewährleistet (Art 4). D.h. es geht da um ein Rechtsgut und das kann mit anderen Rechtsgütern oder Gesetzen kollidieren (hier der Tierschutz). Im Konfliktfalle wird abgewogen, welches Rechtsgut höher zu gewichten ist. Und da gewinnt wohl das Grundrecht in der Verfassung. Deine Gleichheit besteht dann darin, dass du Dinge tun darsft als ausgeübte Religion, die sonst verboten wären. Dazu kannst du bspw. zum Islam konvertieren. Gleichheit also in dem Sinne, dass jeder den Islam als Religion praktizieren darf und niemand Tiere schächten darf, wenn es dabei um keine Religionsausübung geht. Analog kannst du bspw. eine Schusswaffe besitzen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst ... oder du darfst ein Fahrzeug führen, wenn du bestimmte Bedingungen erfüllst usw.
Das hier eine Rechtgüterabwägung vorgenommen wird, ist mir klar.

Aber ist denn Schächten denn in irgendeiner Weise besser, als normales Schlachten? Wird dann das Fleisch besser? Oder ist es gesundheitsfördernd? Oder hat es überhaupt keinen Einfluss? Ist es, von kulinarischen oder medizinischen Standpunkt besser, geschächtetes Fleisch zu essen als ungeschächtetes? Oder ist sogar ungeschächtestes Fleisch medizinisch oder kulinarisch besser?

Wenn geschächtetes Fleisch keinen besseren Nutzen haben sollte als ungeschächtetes, dann ist es, in der Güterabwägung, nicht vertretbar, Schächten als Ausnahme zuzulassen.

Tiere sind wie Menschen Geschöpfe Gottes. Und sie dürfen nur zu Nahrungszwecken geschlachtet werden. Und das muss schonend geschehen.

Wir könnten es genausowenig zulassen, wenn es hier eine Religion gäbe, die das Opfern von Tieren aus rituellen Gründen vorsehen würde.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Jekyll »

Senexx hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:37)

Das hier eine Rechtgüterabwägung vorgenommen wird, ist mir klar.

Aber ist denn Schächten denn in irgendeiner Weise besser, als normales Schlachten? Wird dann das Fleisch besser? Oder ist es gesundheitsfördernd? Oder hat es überhaupt keinen Einfluss? Ist es, von kulinarischen oder medizinischen Standpunkt besser, geschächtetes Fleisch zu essen als ungeschächtetes? Oder ist sogar ungeschächtestes Fleisch medizinisch oder kulinarisch besser?

Wenn geschächtetes Fleisch keinen besseren Nutzen haben sollte als ungeschächtetes, dann ist es, in der Güterabwägung, nicht vertretbar, Schächten als Ausnahme zuzulassen.
Die zur Güterabwegung zu vertretende Argumentation lautet hier freie Religionsausübung, nicht die Frage, ob das Schächten irgendeinen rational-nachweisbaren Sinn hat oder nicht. Und religiöse Motive müssen nicht rational begründet werden können, damit man diese vor Gesetz ausüben darf.
Tiere sind wie Menschen Geschöpfe Gottes. Und sie dürfen nur zu Nahrungszwecken geschlachtet werden. Und das muss schonend geschehen.
Das ist keine allzu durchdachte Begründung; wenn die Tiere tatsächlich "wie Menschen" Geschöpfe Gottes sind, dann dürften sie überhaupt nicht verspeist werden. Oder es müsste erlaubt sein, dass auch Menschen verspeist werden, wenn man andersherum argumentieren möchte.
Wir könnten es genausowenig zulassen, wenn es hier eine Religion gäbe, die das Opfern von Tieren aus rituellen Gründen vorsehen würde.
Im Grunde geht es beim Schächten genau darum, sofern dies wirklich rein religiös begründet wird.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Senexx »

Freie Relgionsausübung?

Ist Fleischkonsum vorgeschrieben? Soweit ich weiß nicht. Sie können auf Fleisch verzichten oder importiertes Geschächtetes essen.

Im Übrigen: Im Christentum haben sich viele Bräuche mit der Zeit verändert. Warum sollte das nicht auch in anderen Religionen möglich sein?
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(22 Jul 2018, 16:31)

Freie Relgionsausübung?

Ist Fleischkonsum vorgeschrieben? Soweit ich weiß nicht. Sie können auf Fleisch verzichten oder importiertes Geschächtetes essen.

Im Übrigen: Im Christentum haben sich viele Bräuche mit der Zeit verändert. Warum sollte das nicht auch in anderen Religionen möglich sein?
Es geht doch bei dem Antrag der FPÖ gar nicht um Tierschutz, sondern um ein vorgeschobenes Argument, nämlich das der Registrierung der Abnehmer nach Namen und Religionzugehörigkeit.
Wie es das letzte Mal ausging, als Juden sich registrieren lassen mussten, dürfte ja bekannt sein.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(22 Jul 2018, 16:51)

Es geht doch bei dem Antrag der FPÖ gar nicht um Tierschutz, sondern um ein vorgeschobenes Argument, nämlich das der Registrierung der Abnehmer nach Namen und Religionzugehörigkeit.
Wie es das letzte Mal ausging, als Juden sich registrieren lassen mussten, dürfte ja bekannt sein.
Ich diskutiere doch gar nicht über den Antrag der FPÖ. Ich bin prinzipiell gegen jede Ausweispflicht. Für jedermann. Ich lehne auch die Einwohnermeldepflicht ab.

Ich spreche über die Ausnahme vom Schächtverbot.
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Re: Österreich-Juden sollen sich ausweisen....

Beitrag von JFK »

Senexx hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:07)

Ich diskutiere doch gar nicht über den Antrag der FPÖ. Ich bin prinzipiell gegen jede Ausweispflicht. Für jedermann. Ich lehne auch die Einwohnermeldepflicht ab.

Ich spreche über die Ausnahme vom Schächtverbot.
Wäre das lebendige Kochen von Hummer eine Islamisch/Jüdisches Ritual, würden sie Warscheinlich darüber sprechen, es geht ja hierbei um die Tiere, nicht um die Religionen, das wissen wir doch. ;)
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