Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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ThorsHamar
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von ThorsHamar »

Senexx hat geschrieben:(18 Jun 2018, 14:58)

Ja. Salvini um Beispiel hat den Schlepperorganisationen, vulgo NGOs, klipp und klar gesagt, das ihre Schiffe keine italienischen Häfen mehr anlaufen dürfen.
Ja, aber die Schlepper sind ja nur ein ziemlich kleiner Teil der Asylmissbraucher, eigentlich sogar nur clevere Trittbrettfahrer.
Ich meine, gibt es endlich mal Konzepte, welche die Massen von jungen Männern mit in die Verantwortung und Verantwortlichkeit für ihren Asylmissbrauch einbeziehen?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Senexx »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:04)

Ja, aber die Schlepper sind ja nur ein ziemlich kleiner Teil der Asylmissbraucher, eigentlich sogar nur clevere Trittbrettfahrer.
Nun, sie sind ein wesentlicher Katalysator der Massenflucht.
Zuletzt geändert von Senexx am Mo 18. Jun 2018, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
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relativ
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Jun 2018, 14:27)

Tunesien ist nicht Libyen. Und wenn sie sich nicht in freiwilliger Entscheidung nach Libyen und von dort aus aufs Meer begeben würden, dann wären sie auch weder in Libyen noch auf dem Meer in Lebensgefahr.
Wieviel Flüchlingsboote kommen denn aus Tunesien und hat Tunesien sich da schon bereit erklärt diese aufzunehmen?
Den zitierten Ratschlag solltest du zuallererst beherzigen, als guter Mensch, der christliche Wert vertritt:
1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden.
3 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
4 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken!
5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!
https://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us7
Ich finde es ja lobenswert, daß du dich mit christlichen Werten auseinandersetzt, obwohl mir jetzt nicht ganz klar wird, was dein ratschlag mit mir zu tun hat, wo habe ich denn gerichtet?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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ThorsHamar
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von ThorsHamar »

Senexx hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:06)

Nun, sie sein ein wesentlicher Katalysator der Massenflucht.
Das sehe ich nicht so.
Es gibt keine "Massenflucht", sondern es gibt eine, teils organisierte, Bewegungen junger Männer zu einer angebotenen Versorgungsquelle.
Dabei sind die Schlepper gewinnbeteiligt. Katalysator ist im Wortsinn imho nicht möglich. Oder werben diese Verbrecher für ihre Unternehmungen und generieren praktisch "Kunden"?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 08:08)

Eine Achse der Willigen gegen Merkel... das sind doch Wunschträume von Leuten, die sich eine ganz andere Bundesregierung vorstellen. Zur Not müssen die Nachbarn einspringen, weil die eigene politische Überzeugungskraft dazu nicht ausreicht.

Ich meine, daß die Kanzlerin das einzig Vernünftige tut, nämlich die Gemeinschaft der EU-Partner zu gemeinsamem Handeln auf zu rufen. Das können keine unverbindlichen Rufe zum Fenster heraus sein, sondern das ist auf einer nur zu diesem Zweck veranstalteten Besprechung zu verhandeln. Wenn dieses Ergebnis (erwartungsgemäß!) unbefriedigend ausfällt, dann sind weitere Schritte zu überlegen, auch einseitige, weil in der Gemeinschaft dann deutsche Interessen ganz offenkundig keinen verwertbaren Stellenwert haben. Von da an können in der EU nur solche Maßnahmen neu zugelassen werden, die ganz eindeutig im deutschen Interesse liegen. Darüber muß in jedem Einzelfall sehr sorgfältig nachgedacht werden.
Die politischen Meinungen gehen auseinander, was für eine Demokratie (auf Deutschland-Ebene und auf EU-Ebene) nicht ungewöhnlich ist. Ungewöhnlich wäre für eine Demokratie, gäbe es keine Opposition gegen Merkel. Mittlerweile hat eine große Mehrheit der Deutschen (57 Prozent laut Emnid) keine Lust mehr auf Merkels Willkommenspolitik ("Mehrheit gegen Merkels Flüchtlingspolitik"; Zeit online, 16. Juni 2018). Wir werden sehen, ob sie sich noch lange halten kann. Auf EU-Ebene macht Merkel, wie ich meinen möchte, schon lange keinen Stich mehr.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Senexx »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:13)

Das sehe ich nicht so.
Es gibt keine "Massenflucht", sondern es gibt eine, teils organisierte, Bewegungen junger Männer zu einer angebotenen Versorgungsquelle.
Dabei sind die Schlepper gewinnbeteiligt. Katalysator ist im Wortsinn imho nicht möglich. Oder werben diese Verbrecher für ihre Unternehmungen und generieren praktisch "Kunden"?
Die Kunde von der Notfallrettung durch die NGO-Schlepper und die darauf folgende nach Europabringung sorgt dafür, dass viele die Flucht überhaupt wagen.
Zuletzt geändert von Senexx am Mo 18. Jun 2018, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Polibu hat geschrieben:(15 Jun 2018, 09:09)

Das ändert ja nichts daran, dass die NGOs als Schlepper fungieren.
Warum wurden die NGO`s dann nicht schon längst wg. Schlepperei angeklagt? Sind denn die Führungsleute bei AfD, FPÖ oder bei der Lega unfähige Vollidioten die nicht in der Lage sind einen Gerichtsprozess zu führen? Oder erzählst du hier Bullshit und der Tatbestand der Schlepperei ist gar nicht erfüllt? Ich vermute mal letzteres, kann aber ersteres auch nicht ausschließen.
Wer mit jemanden, der zuvor mit einem Paddelboot 12 Meilen aufs Meer gepaddelt ist, 300km übers Wasser tuckert, um ihn von Afrika nach Europa zu bringen, der rettet niemanden. Der macht eine Schiffsreise. :) . Mit Rettung aus Seenot hat das rein gar nichts zu tun.
Alle NGO-Rettungsschiffe arbeiten auf Anweisung der zuständigen Rettungsleitstelle. Die nehmen Migranten auf, die u. U. von anderen Schiffen gerettet wurden und sie bringen die Migranten zu dem Hafen, der ihnen von der Rettungsleitstelle genannt wird. Im Fall der Aquarius war es die italienische Rettungsleitstelle. Die italienische Marine bringt übrigens alle Schiffbrüchigen die sie vor der libyschen Küste aus dem Mittelmeer fischen nach Italien. Sind das dann nach deinem Verständnis auch Schlepper? Falls ja, kannst du sie ja verklagen wenn du dich unbedingt lächerlich machen willst.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:07)

Wieviel Flüchlingsboote kommen denn aus Tunesien und hat Tunesien sich da schon bereit erklärt diese aufzunehmen?
Tunesien ist die nächste Küste, nicht Italien. Da es allerdings sowieso nicht um Rettung aus Seenot geht, sondern um einen Fährdienst für Migranten nach Europa, ist das aber auch egal.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:26)

Warum wurden die NGO`s dann nicht schon längst wg. Schlepperei angeklagt?
Weil die Migranten aus - mutwillig und vorsätzlich herbeigeführter - Seenot "gerettet" werden. Würde in der europäischen Politik der Verstand regieren, dann wäre dieses Treiben im Mittelmeer längst strafbewehrt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:29)

Tunesien ist die nächste Küste, nicht Italien. Da es allerdings sowieso nicht um Rettung aus Seenot geht, sondern um einen Fährdienst für Migranten nach Europa, ist das aber auch egal.
Die italienische Marine bringt alle schiffbrüchigen Migranten die sie vor Libyen oder Tunesien aus dem Mittelmeer fischen nach Italien und nicht nach Tunesien. Denk mal darüber nach warum die das tun. Vielleicht kommst du ja auf den Grund.
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Tom Bombadil
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:46)

Vielleicht kommst du ja auf den Grund.
Außer irgendwelchen rechtlichen Komplikationen, weil es sich um Kriegsschiffe handelt, will mir da nichts einfallen. Sag du ihn mir, du scheinst ihn ja zu kennen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:35)

Weil die Migranten aus - mutwillig und vorsätzlich herbeigeführter - Seenot "gerettet" werden. Würde in der europäischen Politik der Verstand regieren, dann wäre dieses Treiben im Mittelmeer längst strafbewehrt.
Noch zu Berlusconis Zeiten (2004) wurde ein deutsches Schlepperschiff (Cap Anamur), welches mit Illegalen in einem italienischen Hafen ankam, beschlagnahmt sowie der Kapitän (Elias Bierdel) inhaftiert. Man hätte dabei bleiben können und, wir wir heute angesichts der Folgen wissen, sollen. Damals lautete die Prognose: "In Rome the justice minister, Roberto Castelli, said the landing of the 37 Africans had set a 'devastating precedent'" (Guardian online, 14. Juli 2004; meine Unterstreichung). Und wie befürchtet, ist es zehn Jahre später gekommen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Fliege hat geschrieben:(18 Jun 2018, 15:14)

Die politischen Meinungen gehen auseinander...Wir werden sehen, ob sie sich noch lange halten kann. Auf EU-Ebene macht Merkel, wie ich meinen möchte, schon lange keinen Stich mehr.
Wenn die vermeintliche politische Mehrheit ganz unbedingt ein Chaos braucht, um sich so richtig wohl zu fühlen, dann geht das wohl nur ohne die Kanzlerin. Ja, wer macht denn in de EU noch "einen Stich" in dem Sinne, daß etwas Gemeinschaftsdienliches ersonnen und entschieden wird?

Das ist doch seit den Vereinbarungen mit Erdogan über die Begrenzung der Flucht aus der Türkei nicht mehr vorgekommen. Den Kuhhandel hatte die Kanzlerin eingefädelt. Danach kam nur nationalistisches Zeug von allen Seiten und die Erkenntnis, daß die EU auf der Grundlage des Vertrags von Lissabon am Ende ist. Der Anlauf zu einer gemeinschaftlichen Asyllösung sollte jetzt wirklich ein letzter Versuch sein. Danach ist aus meiner Sicht Abwracken angesagt... oder die "kleine Lösung".
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 16:26)

Wenn die vermeintliche politische Mehrheit ganz unbedingt ein Chaos braucht, um sich so richtig wohl zu fühlen, dann geht das wohl nur ohne die Kanzlerin. Ja, wer macht denn in de EU noch "einen Stich" in dem Sinne, daß etwas Gemeinschaftsdienliches ersonnen und entschieden wird?
Niemand mehr und meine Prognose mit dem Ende der EU rückt dann wieder ein Stück näher.
Das ist doch seit den Vereinbarungen mit Erdogan über die Begrenzung der Flucht aus der Türkei nicht mehr vorgekommen. Den Kuhhandel hatte die Kanzlerin eingefädelt. Danach kam nur nationalistisches Zeug von allen Seiten und die Erkenntnis, daß die EU auf der Grundlage des Vertrags von Lissabon am Ende ist. Der Anlauf zu einer gemeinschaftlichen Asyllösung sollte jetzt wirklich ein letzter Versuch sein. Danach ist aus meiner Sicht Abwracken angesagt... oder die "kleine Lösung".
Einigen kann man sich voraussichtlich auf eine Verzehnfachung des Grenzschutzes durch die FRONTEX und auf die Einrichtung von "Schutzzonen" oder Schutzlagern in Afrika. Dort soll es wohl auch die Möglichkeit geben Asylanträge zu stellen und es ist auch vorgesehen abgelehnte Asylbewerber dorthin zu bringen, wenn sie von ihren Heimatländern nicht zurückgenommen werden. Allerdings sind da viele Punkte noch vollkommen unklar. Z. B. welche afrikanischen Länder bei Schutzzonen und Schutzlagern mitmachen und welches Asylrecht überhaupt angewandt wird. Es gibt z. B. extreme Unterschiede bei den Anerkennungsquoten. Es stellt sich auf die Frage ob die obersten Gerichte der EU-Länder bzw. der EuGH für Menschenrechte da mitmachen. Reine Wirtschaftsflüchtlinge werden diese Zonen und Lager selbstverständlich meiden, die werden weiterhin versuchen mit Hilfe von Schleppern nach Europa zu kommen und sich irgendwie durchzuschlagen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 16:40)

Niemand mehr und meine Prognose mit dem Ende der EU rückt dann wieder ein Stück näher.
Einigen kann man sich voraussichtlich auf eine Verzehnfachung des Grenzschutzes durch die FRONTEX und auf die Einrichtung von "Schutzzonen" oder Schutzlagern in Afrika. Dort soll es wohl auch die Möglichkeit geben Asylanträge zu stellen und es ist auch vorgesehen abgelehnte Asylbewerber dorthin zu bringen, wenn sie von ihren Heimatländern nicht zurückgenommen werden. Allerdings sind da viele Punkte noch vollkommen unklar. Z. B. welche afrikanischen Länder bei Schutzzonen und Schutzlagern mitmachen und welches Asylrecht überhaupt angewandt wird. Es gibt z. B. extreme Unterschiede bei den Anerkennungsquoten. Es stellt sich auf die Frage ob die obersten Gerichte der EU-Länder bzw. der EuGH für Menschenrechte da mitmachen. Reine Wirtschaftsflüchtlinge werden diese Zonen und Lager selbstverständlich meiden, die werden weiterhin versuchen mit Hilfe von Schleppern nach Europa zu kommen und sich irgendwie durchzuschlagen.
Da wecken Sie schon noch Hoffnungen auf Rettung der EU durch gemeinschaftliches Handeln. Auch diese "letzte Chance" würde ich der bestehenden EU einräumen, allerdings mit einem Schlußpfiff, unter welchen Randbedingungen und Zwischenergebnissen das Spiel dann wirklich aus ist. Diesen Schlußpfiff ordne ich der Kanzlerin zu, weil ich davon überzeugt bin, daß sie nicht leichtfertig damit herum spielt. Als Europäer möchte ich nicht diese Aufgabe erfüllen müssen! Aber das muß sein!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 16:49)

Da wecken Sie schon noch Hoffnungen auf Rettung der EU durch gemeinschaftliches Handeln. Auch diese "letzte Chance" würde ich der bestehenden EU einräumen, allerdings mit einem Schlußpfiff, unter welchen Randbedingungen und Zwischenergebnissen das Spiel dann wirklich aus ist. Diesen Schlußpfiff ordne ich der Kanzlerin zu, weil ich davon überzeugt bin, daß sie nicht leichtfertig damit herum spielt. Als Europäer möchte ich nicht diese Aufgabe erfüllen müssen! Aber das muß sein!
Merkel spielt nicht leichtfertig damit herum, aber Seehofer.
Es ist ein wirklich beschämendes Spiel, das da gerade in deutschem Namen aufgeführt wird.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2018, 16:55)

Merkel spielt nicht leichtfertig damit herum, aber Seehofer.
Es ist ein wirklich beschämendes Spiel, das da gerade in deutschem Namen aufgeführt wird.
Sie lassen sich zu einem sehr harten Urteil herbei. Richtiger wäre wohl, wenn Sie "in deutschem Namen" strichen und dafür "in Verantwortung der europäischen Völker" setzten. Herr Seehofer ist aus meiner Sicht die böse Kraft, die endlich die guten Kräfte zur Tat zwingt. Man kann ein so verzwickt aus dem Ruder gelaufenes Netzwerk unterschiedlicher Interessen in der EU nicht ohne scharfe Schnitte wieder ordnen. Der Gordische Knoten als sagenumwobene Vorlage. Hoffentlich hält die Kanzlerin durch!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Frage ist auch, ob die EU als Wirtschaftsunion überhaupt schon so weit ist, solche Themen gemeinsam lösen zu können. Mit den Dublin-Abkommen hat man es versucht, die können aber nicht durchgesetzt werden, weil sie den Südländern alle Lasten ohne Ausgleich aufbürden. Das ist nicht gerecht. Gegen eine gerechte Lösung, in der alle EU-Staaten einen verhältnismäßigen Teil der Flüchtlinge aufnehmen, stemmen sich die Visegradstaaten. Also muss man mMn. eine "Koalition der Willigen" finden, die die Flüchtlinge aufnimmt und angemessen verteilt. Gleichzeitig muss daran gearbeitet werden, dass nicht immer mehr Migranten nach Europa kommen und da muss man mMn. alle Register ziehen, vor allem muss man zuerst den Schleppern, die die Menschen als Sklaven halten, sie foltern, sie erpressen, sie misshandeln und die sich daran eine goldenen Nase verdienen, das Handwerk legen, zur Not auch mit einem robusten Mandat.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:05)

Sie lassen sich zu einem sehr harten Urteil herbei. Richtiger wäre wohl, wenn Sie "in deutschem Namen" strichen und dafür "in Verantwortung der europäischen Völker" setzten. Herr Seehofer ist aus meiner Sicht die böse Kraft, die endlich die guten Kräfte zur Tat zwingt. Man kann ein so verzwickt aus dem Ruder gelaufenes Netzwerk unterschiedlicher Interessen in der EU nicht ohne scharfe Schnitte wieder ordnen. Der Gordische Knoten als sagenumwobene Vorlage. Hoffentlich hält die Kanzlerin durch!
Ja, ich urteile hart, weil es Herrn Seehofer schon lange nicht mehr um die Sache, sondern um Macht geht.
Die böse Kraft, wie Sie ihn nennen, trägt dazu bei, dass Merkel geschwächt in europäische Verhandlungen geht. Wie ernst wird man in Europa eine deutsche Kanzlerin nehmen, von der man nicht weiß,
ob sie nächsten Monat noch regiert? Wie ernst wird man eine deutsche Regierung nehmen, in der der Innenminister meint, er habe die Weisungskompetenz?
Diese würdelose Gerangel wird gar nichts bringen, schon gar keine vernünftige Lösung des Flüchtlingsproblems.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2018, 16:55)

Merkel spielt nicht leichtfertig damit herum, aber Seehofer.
Es ist ein wirklich beschämendes Spiel, das da gerade in deutschem Namen aufgeführt wird.
Was ist denn daran beschämend wenn einer Person die mit einem Einreiseverbot belegt worden ist die Einreise verweigert wird? Aus meiner Sicht ist es ein Skandal dass dies in der Vergangenheit überhaupt möglich war. Und was ist daran beschämend wenn eine Person die bereits in einem anderen EU-Land registriert worden ist und einen Asylantrag gestellt hat gemäß Dublin III an der Grenze abgewiesen wird. Von den 78.000 Migranten die in diesem Jahr einen Asylerstantrag gestellt haben waren über 18.000 bereits in einem anderen EU-Land registriert worden. Wenn Deutschland den Antrag stellt dass so ein Migrant wieder in das EU-Land der Registrierung zurückgeführt wird hatte das in den letzten 3 Jahren eine Erfolgsquote von weniger als 15%, d. h. 85% sind in Deutschland geblieben. Beschämend ist dass man auch 2 Jahre nach dem Ende des großen Flüchtlingsstroms die Dublin III Regeln immer noch nicht konsequent anwendet.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:20)

Was ist denn daran beschämend wenn einer Person die mit einem Einreiseverbot belegt worden ist die Einreise verweigert wird? Aus meiner Sicht ist es ein Skandal dass dies in der Vergangenheit überhaupt möglich war. Und was ist daran beschämend wenn eine Person die bereits in einem anderen EU-Land registriert worden ist und einen Asylantrag gestellt hat gemäß Dublin III an der Grenze abgewiesen wird. Von den 78.000 Migranten die in diesem Jahr einen Asylerstantrag gestellt haben waren über 18.000 bereits in einem anderen EU-Land registriert worden. Wenn Deutschland den Antrag stellt dass so ein Migrant wieder in das EU-Land der Registrierung zurückgeführt wird hatte das in den letzten 3 Jahren eine Erfolgsquote von weniger als 15%, d. h. 85% sind in Deutschland geblieben. Beschämend ist dass man auch 2 Jahre nach dem Ende des großen Flüchtlingsstroms die Dublin III Regeln immer noch nicht konsequent anwendet.
Ich nenne nicht den Plan an sich beschämend, sondern das, was Seehofer gerade daraus macht.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:22)

Ich nenne nicht den Plan an sich beschämend, sondern das, was Seehofer gerade daraus macht.
Glauben sie denn sein Plan hätte eine Chance auf Verwirklichung wenn er nicht "der vollständige Masterplan oder der Tod (der Union)" spielen würde?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:28)

Glauben sie denn sein Plan hätte eine Chance auf Verwirklichung wenn er nicht "der vollständige Masterplan oder der Tod (der Union)" spielen würde?
Ja, denke ich. Alleine die "Drohung", Deutschland würde seine Grenzen schließen, wenn sich Europa nicht endlich an die Dublin-Verordnungen hält, könnte u.U. etwas bewegen.
So, wie es jetzt läuft, haben wir das wohl verspielt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:10)

Die Frage ist auch, ob die EU als Wirtschaftsunion überhaupt schon so weit ist, solche Themen gemeinsam lösen zu können. Mit den Dublin-Abkommen hat man es versucht, die können aber nicht durchgesetzt werden, weil sie den Südländern alle Lasten ohne Ausgleich aufbürden. Das ist nicht gerecht. Gegen eine gerechte Lösung, in der alle EU-Staaten einen verhältnismäßigen Teil der Flüchtlinge aufnehmen, stemmen sich die Visegradstaaten. Also muss man mMn. eine "Koalition der Willigen" finden, die die Flüchtlinge aufnimmt und angemessen verteilt. Gleichzeitig muss daran gearbeitet werden, dass nicht immer mehr Migranten nach Europa kommen und da muss man mMn. alle Register ziehen, vor allem muss man zuerst den Schleppern, die die Menschen als Sklaven halten, sie foltern, sie erpressen, sie misshandeln und die sich daran eine goldenen Nase verdienen, das Handwerk legen, zur Not auch mit einem robusten Mandat.
Diese Sicht auf die EU, so wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat, scheint mir viel zu wohlwollend angelegt zu sein. Der Vertrag von Lissabon wollte mehr sein als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Diese Ziele wurden auch von den Partnern bestätigt bis hinein in die Staatsrechte und Verfassungen. Nur unter diesen Voraussetzungen wurden die Grundfreiheiten im Binnenmarkt eingeführt, wurde die gemeinsame Währung eingeführt mit der verbindlichen Verpflichtung, sie recht bald allseits zu übernehmen. Ausnahmen GB und DK.

Ich meine, daß die daraus ab zu leitende Wertegemeinschaft durch chauvinistische Vertragsbrüche und Regelbrüche grundsätzlich gescheitert ist. Man sollte dieses dumme Spiel umgehend beenden und nur mit jenen Partnern weiter eine Gemeinschaft bilden, die an den gemeinsamen Werten auf der Grundlage des Vertrags von Lissabon der EU festgehalten haben. Zuvor sind sämtliche Zahlungen aus und in EU-Kassen ein zu stellen. Jeder Partner soll heraus finden, wie weit er ohne Leistungen der Gemeinschaft überleben kann.

Danach kann man selbstverständlich an einer gemeinsamen Lösung des Asyl-Mißbrauchs in dieser kleineren Gemeinschaft arbeiten. Ich sehe überhaupt keinen Sinn darin, in der bestehenden Gemeinschaft mit einzelnen Partnern Einigkeit in der Lastenteilung zu erzielen, wenn dies für die Drückeberger folgenlos bleibt. Den Briten hatten wir immer wieder "Rosinenpickerei" vorgehalten, und nun wollen wir in höchster Not dieses Verfahren flächendeckend zulassen?

"Europe à la carte", das wäre es denn. Nein, hier sollte eine Schicksalsgemeinschaft ihre gemeinsame Zukunft entwickeln. Damit sind wir ganz klar gescheitert.

An Ihren Vorschlägen habe ich gar nichts aus zu setzen; so kann man das alles versuchen. Aber bitte nicht mehr der entartete wortbrüchige Verein, der sich gegenseitig Schwarze Peter zuschiebt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:19)

Ja, ich urteile hart, weil es Herrn Seehofer schon lange nicht mehr um die Sache, sondern um Macht geht.
Die böse Kraft, wie Sie ihn nennen, trägt dazu bei, dass Merkel geschwächt in europäische Verhandlungen geht. Wie ernst wird man in Europa eine deutsche Kanzlerin nehmen, von der man nicht weiß,
ob sie nächsten Monat noch regiert? Wie ernst wird man eine deutsche Regierung nehmen, in der der Innenminister meint, er habe die Weisungskompetenz?
Diese würdelose Gerangel wird gar nichts bringen, schon gar keine vernünftige Lösung des Flüchtlingsproblems.
Die Kanzlerin ist keineswegs geschwächt, wenn alle Partner sehen, daß durch ihr unsolidarisches Handeln die Bundesregierung und damit Deutschland in einem Chaos versinken werden. So lange der Innenminister im Amt ist, hat er sein Amt aus zu füllen nach bestem Wissen und Gewissen. Die Kanzlerin kann ihn seines Amtes entheben und die Vertrauensfrage stellen. Dann dürften wohl einige Leute hellwach werden.

Das Flüchtlingsproblem ist nicht das deutsche Problem; das sehen Kanzlerin und Innenminister völlig gleich. Nur die eine möchte das Problem in Verhandlungen mit den Nachbarn lösen, und Herr Seehofer sieht, daß dabei die ganze lange Zeit nichts heraus gekommen ist. Und nun will er endlich handeln und vorher auch nicht mehr verhandeln. Das ist der ganze Unterschied.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:40)

Ich meine, daß die daraus ab zu leitende Wertegemeinschaft durch chauvinistische Vertragsbrüche und Regelbrüche grundsätzlich gescheitert ist.
Gut möglich. Man muss sich in der EU ja nicht an Regeln, Absprachen und Verträge halten, es gibt immer irgendwo einen Winkelzug oder ein Schlupfloch, wodurch Konsequenzen abgewendet werden.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:50)

Die Kanzlerin ist keineswegs geschwächt, wenn alle Partner sehen, daß durch ihr unsolidarisches Handeln die Bundesregierung und damit Deutschland in einem Chaos versinken werden. So lange der Innenminister im Amt ist, hat er sein Amt aus zu füllen nach bestem Wissen und Gewissen. Die Kanzlerin kann ihn seines Amtes entheben und die Vertrauensfrage stellen. Dann dürften wohl einige Leute hellwach werden.

Das Flüchtlingsproblem ist nicht das deutsche Problem; das sehen Kanzlerin und Innenminister völlig gleich. Nur die eine möchte das Problem in Verhandlungen mit den Nachbarn lösen, und Herr Seehofer sieht, daß dabei die ganze lange Zeit nichts heraus gekommen ist. Und nun will er endlich handeln und vorher auch nicht mehr verhandeln. Das ist der ganze Unterschied.
Das sehe ich nicht so. Merkel kann bei ihren Verhandlungen darauf verweisen dass sie noch gerne weiterregieren möchte, deswegen den Innenminister im Amt lässt und was passiert wenn sie ohne Ergebnis nach Hause kommt. Aus meiner Sicht verbessert sich mit dem Vorstoß von Seehofer die Verhandlungsposition von Merkel.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:57)

Gut möglich. Man muss sich in der EU ja nicht an Regeln, Absprachen und Verträge halten, es gibt immer irgendwo einen Winkelzug oder ein Schlupfloch, wodurch Konsequenzen abgewendet werden.
Selbst wenn Sie damit Recht hätten: Vernünftige Leute verhalten sich nicht zu ihrem ausschließlichen Vorteil gemeinschaftsschädigend. Wenn es also Lücken und Schlupflöcher geben sollte, die solche Winkelzüge zulassen, dann wird ein Ehrenmann sie nicht nutzen. Diesen übergeordneten Gemeinschaftssinn hat die EU nicht entwickelt. Eine lückenlose Gesetzgebung mit 100.000 aufeinander abgestimmten Bestimmungen wird es nie geben.

Früher haben hanseatische Kaufleute ihre Geschäfte mit Handschlag besiegelt; das war's. Da gab es auch "linke Dinger". Aber mit diesen Kaufleuten machte kein Hanseat künftige Geschäfte. Das lief einige hundert Jahre ganz ordentlich. Und so muß auch eine Wertegemeinschaft funktionieren... oder sie ist gar keine!
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:58)

Das sehe ich nicht so. Merkel kann bei ihren Verhandlungen darauf verweisen dass sie noch gerne weiterregieren möchte, deswegen den Innenminister im Amt lässt und was passiert wenn sie ohne Ergebnis nach Hause kommt. Aus meiner Sicht verbessert sich mit dem Vorstoß von Seehofer die Verhandlungsposition von Merkel.
Ja, das wollte ich eigentlich auch so ausdrücken. Ist mir wohl nicht gelungen. :(

Ich hatte den Ball von Vongole aufgenommen und Herrn Seehofer als böse Kraft bezeichnet, die nun die guten Kräfte zur Tat zwingt. Ich bin noch nicht sicher, daß die EU-Kollegen die Kanzlerin mit leeren Händen nach Hause schicken werden. Das wäre dann wirklich ihr Ende im Kanzleramt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Fliege »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 17:10)

Also muss man mMn. eine "Koalition der Willigen" finden, die die Flüchtlinge aufnimmt und angemessen verteilt. Gleichzeitig muss daran gearbeitet werden, dass nicht immer mehr Migranten nach Europa kommen und da muss man mMn. alle Register ziehen, vor allem muss man zuerst den Schleppern, die die Menschen als Sklaven halten, sie foltern, sie erpressen, sie misshandeln und die sich daran eine goldenen Nase verdienen, das Handwerk legen, zur Not auch mit einem robusten Mandat.
Merkels Willkommens- und Umverteilungskoalition hat, wie mir scheint, nur noch ein Mitglied, nämlich Merkel-Deutschland. Längst bildet sich eine Achse zur Beendigung von illegaler Migration (Kurz, Seehofer, Conte, Macron), denn bei Beendigung braucht es keine Umverteilung (und keine Merkel, die, wie ich finden möchte, der EU bereits genug Schaden zugefügt hat – wie sagte Helmut Kohl: "Die macht mir mein Europa kaputt"; Welt online, 17. Juli 2011).
Zuletzt geändert von Fliege am Mo 18. Jun 2018, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Brainiac »

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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Fliege hat geschrieben:(18 Jun 2018, 18:35)

Merkels Willkommens- und Umverteilungskoalition hat, wie mir scheint, nur noch ein Mitglied, nämlich Merkel-Deutschland. Längst bildet sich eine Achse zur Beendigung von illegaler Migration (Kurz, Seehofer, Conte, Macron), denn bei Beendigung braucht es keine Umverteilung (und keine Merkel, die, wie ich finden möchte, der EU bereits genug Schaden zugefügt hat – wie sagte Helmut Kohl: "Die macht mir mein Europa kaputt"; Spiegel online, 17. Juli 2011).
Nein, so sicher kann niemand die Zukunft vorher sehen. Was wird geschehen, wenn die Schlepperbanden das Nordkap, die Küste der korrupten Staaten Ukraine, Rumänien und Bulgarien entdecken, also das Schwarze Meer und den Atlantik und Routen hin bis Frankreich? Was werden diese Helden des Tages dann veranstalten? Ich meine, daß diese "Staatsmänner" nach Kräften daran arbeiten, die EU insgesamt still zu legen. Ich bin fast sicher, daß ihnen das auch gelingt.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Fliege hat geschrieben:(18 Jun 2018, 18:35)

Merkels Willkommens- und Umverteilungskoalition hat, wie mir scheint, nur noch ein Mitglied, nämlich Merkel-Deutschland. Längst bildet sich eine Achse zur Beendigung von illegaler Migration (Kurz, Seehofer, Conte, Macron), denn bei Beendigung braucht es keine Umverteilung (und keine Merkel, die, wie ich finden möchte, der EU bereits genug Schaden zugefügt hat – wie sagte Helmut Kohl: "Die macht mir mein Europa kaputt"; Spiegel online, 17. Juli 2011).
Sie haben ja wirklich sonderbare Ansichten. Merkel hat sich auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Sommer/Herbst 2015 als vorbildliche Europäerin gezeigt und Griechenland, Italien sowie Ungarn und den Balkan nicht im Flüchtlingschaos versinken lassen und einen großen Teil der Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen. Bereits im November 2015 führte sie die ersten Gespräche mit der türkischen Regierung damit die 3 Mio syrischen Flüchtlinge in der Türkei heimatnah untergebracht und von der Flucht nach Europa abgehalten werden können. Im März 2016 wurde dann der Türkei-Deal abgeschlossen. Merkel war mehrfach in nordafrikanischen Ländern um die Flüchtlingsströme unter Kontrolle zu bekommen. Wer Europa wirklich kaputt gemacht hat sind Länder wie die Visegradstaaten die den Migrationsdruck auf Europa nicht als ihr Problem betrachten und weder Flüchtlinge aufnehmen noch einen ernsthaften Beitrag zur heimatnahen Unterbringung in Flüchtlingslagern leisten. Die treten die Werte zu deren Einhaltung sie sich bei der Aufnahme in die EU verpflichtet haben im krassen Gegensatz zu Merkel und der deutschen Bundesregierung mit Füßen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(18 Jun 2018, 18:22)

Diesen übergeordneten Gemeinschaftssinn hat die EU nicht entwickelt.
Wie auch, wenn die beiden Lokomotiven der Einigung - Frankreich und Deutschland - mit schlechtem Beispiel vorangehen?
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 18:58)

Wie auch, wenn die beiden Lokomotiven der Einigung - Frankreich und Deutschland - mit schlechtem Beispiel vorangehen?

Oooch, wer unter Euch ist ohne Schuld, der werfe den ersten Stein... ganz so schlecht waren die schlechten Beispiele sicher nicht. Vor allem kommt es darauf an, gemeinschaftsdienlich zu handeln und dieses Handeln auch ein zu fordern. Oder, bei anhaltend vergeblichem Bemühen, die Partie ab zu pfeifen.
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie auch immer, wir verzetteln uns hier, das Schlimme ist, dass die EU als politische Union in immer weitere Ferne rückt, das ist äußert bedauerlich.
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Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Mahmoud »

Auffanglager in den Herkunftsländern, also in Nordafrika und der Levante, gelten mittlerweile unisono als das Zaubermittel, um die Flüchtlinge aus Europa fernzuhalten. Weil man mittlerweile weiß, daß die europäische Bevölkerung die eingebildete oder tatsächliche Überfremdung immer weniger akzeptieren wird.

Wie aber muß man sich ein solches Lager eigentlich vorstellen?

Es gibt palästinensische Flüchtlinge, die leben in dritter Generation in einem Flüchtlingslager, unter sehr prekären Bedingungen, und ohne realistische Hoffnung darauf, irgendwann ein "normales" Leben führen zu können. Schlimm für die Flüchtlinge, aber zur Wahrheit gehört natürlich auch, daß die Flüchtlinge permanent auf internationale Hilfe angewiesen sind ( Trump hat ja angekündigt, die Hilfen für die Palästinenser zu kürzen oder gar komplett zu streichen) .

Wenn die EU nun also Auffanglager in Nordafrika errichten und unterhalten wird, dann ist es sehr wahrscheinlich, daß sich in diesen Lagern relativ schnell Hunderttausende befinden werden, die sicher nicht freiwillig in ihre Herkunftsländer zurückkehren werden. Möglicherweise werden auch dort irgendwann Menschen in zweiter oder dritter Generation leben, die von der EU unterhalten werden (müssen?)
Wer wird das eigentlich zahlen? Wird es eine Sondersteuer geben, die nie mehr abgeschafft wird? Oder wird es neben Arbeits-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung eine "Flüchtlingsversicherung" geben müssen?
Ich meine, es ist abzusehen, daß die Unterhaltung von Flüchtlingslagern mit Hunderttausenden oder gar Millionen Menschen der dickste Ausgabenposten der EU werden wird.
Kann das dann wirklich die Lösung sein?
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Quatschki »

Das Problem wird in den nächsten 20, 30 Jahren noch ganz andere Dimensionen einnehmen,
während die Bedeutung Europas wirtschaftlich und überhaupt stetig zurückgeht

In Afrika gibt es dann einen ganzen Haufen Städte mit >10 Mio Einwohner, die alle ernährt und bei Laune gehalten werden wollen, wo schon kleinere Unruhen zum Zusammenbruch der fragilien Versorgungsinfrastruktur dieser Megagebilde führen können.
Jede Zivilisation ist nur ein paar Mahlzeiten von der Barbarei entfernt.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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H2O
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Re: Maßnahmen zur Bekämpfung des Asyl-Missbrauchs in Europa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 19:12)

Wie auch immer, wir verzetteln uns hier, das Schlimme ist, dass die EU als politische Union in immer weitere Ferne rückt, das ist äußert bedauerlich.
Das ist leider wahr; da trägt eine ganze Generation dicke Bretter vor dem Kopf! Schade!
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Nightrain »

Wirtschaftsflüchtlinge werden eher nicht aus ihrem Land in UNHCR Camps ziehen. Bleiben noch Kriegsflüchtlinge. Für die Grundversorgung in einem UNHCR Camp gilt für die Kosten: 1 Flüchtling in Deutschland versorgen = 40 Flüchtlinge bei der UNHCR versorgen. Das kann aber nur Übergangsweise sein. Dauert der Krieg länger muss man Arbeitsmöglichkeit und v.a. Bildung/Ausbildung ermöglichen.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sunny.crockett »

Laut UN schätzt man, dass sich bis 2050 die Bevölkerung in Afrika verdoppelt, das wären weitere 1,3 Mrd. Menschen. Laut Grünen und Linken gibt es keine Einschränkungen beim Zuzug, auch wenn vielleicht einige hundert Millionen Menschen nach Europa kommen. Die Araber und Asiaten kommen dann ja noch oben drauf. Davon haben ja 50% das Ziel Deutschland. Wie würden sich z.B. 300 Mio neue Bürger in 30 Jahren auswirken?
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von think twice »

Haben schon nordafrikanische Staaten den Plänen der EU zugestimmt oder werden die garnicht gefragt oder wird einfach mal wieder fröhlich vor sich hin fantasiert?
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Ratschef Tusk fordert Sammellager für Bootsflüchtlinge außerhalb der EU
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 13883.html

Es wird Schutzzonen brauchen sowie die pro-aktive Bekämpfung von Terrorismus.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von Teeernte »

Mahmoud hat geschrieben:(19 Jun 2018, 21:22)

Auffanglager in den Herkunftsländern, also in Nordafrika und der Levante, gelten mittlerweile unisono als das Zaubermittel, um die Flüchtlinge aus Europa fernzuhalten. Weil man mittlerweile weiß, daß die europäische Bevölkerung die eingebildete oder tatsächliche Überfremdung immer weniger akzeptieren wird.

Wie aber muß man sich ein solches Lager eigentlich vorstellen?


Kann das dann wirklich die Lösung sein?
Die gibts doch schon seit langem...

UN Flüchtlingslager....30 eu im Monat....auf Karte. https://goo.gl/images/sQcAzJ

Keine Berichte gelesen ? Bessergestellt als in einem UN Lager ? Sicher NICHT.

Natürlich könnten die Leute ihr Leben selbst in die Hand nehmen... Da sind mehr junge Männer auf der Flucht..... als im Kampf.

....Palestina hier mit reinnehmen.... weis nicht ob das was hilft - da ist ja kein Krieg.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(19 Jun 2018, 22:11)

Haben schon nordafrikanische Staaten den Plänen der EU zugestimmt oder werden die garnicht gefragt oder wird einfach mal wieder fröhlich vor sich hin fantasiert?
Wurden denn die EU-Staaten gefragt ob die deren Bürger haben wollen die ungefragt in die EU eindringen? Warum sollten denn also die gefragt werden ihre eigenen Bürger aufzunehmen?
Zuletzt geändert von jack000 am Mi 20. Jun 2018, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Um Flüchtlingslager wird man nicht herum kommen. Um so mehr, je weniger man sich um Zivilaufbau und Sicherheitspartnerschaften kümmert.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

Noch nie seit Weltkriegsende war die internationale Lage so instabill wie heute. Können die Europäer die neuen Herausforderungen meistern? Durchaus, meint EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.
(…)
Die Globale Strategie ist der breiten Öffentlichkeit kaum vertraut. Noch geringer ist die Zahl derer, die sie wirklich verstehen.
https://info.arte.tv/de/operation-europ ... masterplan

Mogherinis Masterplan verdeutlicht die eng verzahnten Zusammenhänge von Sicherheitspolitik, Ökonomie, Regierungsführung und Terrorismus.

Auffanglager, welcher Art auch immer, bewältigen maximal einen Teil der Herausforderungen. Die Beispiele Mali und Niger zeigen, welche Bedeutung die Ursachenproblematik hat.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sunny.crockett hat geschrieben:(19 Jun 2018, 21:59)

Laut UN schätzt man, dass sich bis 2050 die Bevölkerung in Afrika verdoppelt, das wären weitere 1,3 Mrd. Menschen. Laut Grünen und Linken gibt es keine Einschränkungen beim Zuzug, auch wenn vielleicht einige hundert Millionen Menschen nach Europa kommen. Die Araber und Asiaten kommen dann ja noch oben drauf. Davon haben ja 50% das Ziel Deutschland. Wie würden sich z.B. 300 Mio neue Bürger in 30 Jahren auswirken?
Entscheidend ist die Frage der Stabilität, nicht die der Bevölkerungsdichte. In Portugal und Japan ist die Besiedelung dicht, es sind aber gleichzeitig stabile Staaten. Im Niger gibt es hingegen flächenmäßig viel Platz, aber trotzdem Probleme.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von sunny.crockett »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jun 2018, 08:45)

Entscheidend ist die Frage der Stabilität, nicht die der Bevölkerungsdichte. In Portugal und Japan ist die Besiedelung dicht, es sind aber gleichzeitig stabile Staaten. Im Niger gibt es hingegen flächenmäßig viel Platz, aber trotzdem Probleme.
Klar kann auch ein dicht besiedelter Staat stabil sein, allerings wird das nicht funktionieren, wenn dieser Bevölkerungszuwachs in relativ wenigen Jahren stattfindet. Berlin ist z.B. ein Anziehungspunkt für Migranten. Wie stabil wäre Berlin, wenn die Stadt innerhalt von 20 Jahren von 4 Mio Einwohner z.B. auf 15 Mio anwachsen würde? Wo sollen diese Menschen wohnen, wenn nicht in Slums ohne irgendwelche Infrastruktur? Würde ein eh schon finanziell marodes Berlin die nötigen Sozialleistungen zahlen können?
Wäre mal ein interessanter Versuch, speziell auch, was Linke und Grüne dann zu dem Ergebnis sagen würden? Schätzungsweise würden diejenigen, die etwas finanziellen Spielraum haben, sich in anderen Gegenden ansiedeln und Berlin sich selbst überlassen.
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Re: Auffanglager in den Herkunftsländern

Beitrag von DarkLightbringer »

sunny.crockett hat geschrieben:(20 Jun 2018, 08:58)

Klar kann auch ein dicht besiedelter Staat stabil sein, allerings wird das nicht funktionieren, wenn dieser Bevölkerungszuwachs in relativ wenigen Jahren stattfindet. Berlin ist z.B. ein Anziehungspunkt für Migranten. Wie stabil wäre Berlin, wenn die Stadt innerhalt von 20 Jahren von 4 Mio Einwohner z.B. auf 15 Mio anwachsen würde? Wo sollen diese Menschen wohnen, wenn nicht in Slums ohne irgendwelche Infrastruktur? Würde ein eh schon finanziell marodes Berlin die nötigen Sozialleistungen zahlen können?
Wäre mal ein interessanter Versuch, speziell auch, was Linke und Grüne dann zu dem Ergebnis sagen würden? Schätzungsweise würden diejenigen, die etwas finanziellen Spielraum haben, sich in anderen Gegenden ansiedeln und Berlin sich selbst überlassen.
Ja, und wie stabil wäre Berlin, wenn man ein schwaches Rathaus allein ließe, die Lebensmittelversorgung einbräche und Terroristen ganze Viertel beherrschen würden ?

Die Grundphilosophie der sog. Abschottung hätte in dem Fall die Idee, das Rathaus-Viertel zu umzäunen und sich sonst um nichts zu kümmern.
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