Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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MoOderSo
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von MoOderSo »

Orbiter1 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:43)

Italien schlägt Großbritannien vor. http://www.tagesschau.de/ausland/aquari ... e-101.html
UK möchte damit nix zu tun haben und canceln die Schiffregistrierung.
Ab 20. August gehört das Schlepperschiff wieder Deutschland.
Gelegenheit für unsere Künstler ihrer Promoaktion Taten folgen zu lassen und 141 Bürgschaften zu übernehmen.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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TheManFromDownUnder
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:33)

Eben läuft das Mittagsmagazin im ZDF.
Es geht um die händeringende Suche nach qualifizierten Pflegekräften und als einziges Mittel zur Problemlösung wird die Werbung unter Ausländern genannt und gefordert.
Da frage ich mich mal wieder:
Warum bekommt nicht jede ausgebildete Pflegekraft und/oder Krankenbschwester, die schon in Deutschland ist, also z.B. auch deutsche Staatsbürger, ab SOFORT 500 Öcken netto mehr für diesen Job?
Es gibt nicht genug davon und 500 ?????, nehme an du meinst Euro, sind nicht genug Anreiz fuer mehr junge Leute den Beruf eines Krankenpflegers oder Schwester zu erlernen. Fuer solche Berufe braucht man eine entsprechende Einstellung. Nicht jeder kann Spritzen verabreichen, Kanuelen, setzen, Erbrochenes und Blut wegwischen und jemand den Hintern abputzen. Dann die unregelmaessigen Arbeitsstunden, Nachtschicht, Sonn und Feiertagsarbeit. Das ist den verwoehnten Einheimischen unzumutbar.

Deshalb werden Fachkraefte aus anderen Laendern gebraucht. Wenn du krank bist ist es dir egal ob eine Krankenschwester deutsch, syrisch, vietnamesisch oder somallisch ist. Hauptsache sie ist kompetent, freundlich und hat ein Laecheln fuer dich.

Hier habe ich nur die besten Erfahrungen mit asiatischen und suedpazifischen Krankenpflegern und Pflegerinnen gemacht.
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ThorsHamar
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Aug 2018, 05:22)

Es gibt nicht genug davon und 500 ?????, nehme an du meinst Euro, sind nicht genug Anreiz fuer mehr junge Leute den Beruf eines Krankenpflegers oder Schwester zu erlernen. ...
Ich meine nicht einfach 500 Eu, sondern ab sofort für jede Stelle mindestens 500 MEHR, also zusätzlich ...
Wir haben bereits genug Fachkräfte im Land.
Man kann doch in 2018 falsche Konzepte nicht mit Billiglöhnern aus anderen Staaten am Leben erhalten!!
Wir brauchen nicht mehr Menschen, wir brauchen einfach vernünftige Bildungs-Wirtschafts-und Sozialpolitik.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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relativ
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Aug 2018, 05:22)

Es gibt nicht genug davon und 500 ?????, nehme an du meinst Euro, sind nicht genug Anreiz fuer mehr junge Leute den Beruf eines Krankenpflegers oder Schwester zu erlernen. Fuer solche Berufe braucht man eine entsprechende Einstellung. Nicht jeder kann Spritzen verabreichen, Kanuelen, setzen, Erbrochenes und Blut wegwischen und jemand den Hintern abputzen. Dann die unregelmaessigen Arbeitsstunden, Nachtschicht, Sonn und Feiertagsarbeit. Das ist den verwoehnten Einheimischen unzumutbar.

Deshalb werden Fachkraefte aus anderen Laendern gebraucht. Wenn du krank bist ist es dir egal ob eine Krankenschwester deutsch, syrisch, vietnamesisch oder somallisch ist. Hauptsache sie ist kompetent, freundlich und hat ein Laecheln fuer dich.

Hier habe ich nur die besten Erfahrungen mit asiatischen und suedpazifischen Krankenpflegern und Pflegerinnen gemacht.
Genau richtig analysiert.
In heutigen Zeiten wird der Beruf hierzulande auch mit 500 Ocken mehr im Monat nicht attraktiver bzw. für diejenigen, die sowas auch Qualifiziert tun können.
In meiner Verwandtschaft habe ich 3 Krankenpfleger/innen und Pflererinnen gehabt, eine wurde aus gesundheitlichen Gründen Frühverrentet, einer bildet sich weiter, um bessere Arbeitsbedingungen zu haben, die andere macht gerade "auf Mutter" und ob sie in diesem Job zurück will steht noch in den Sternen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Langsam wird es Zeit, daß Europa ein gemeinsames Konzept für eine zukünftige Flüchtlingspolitik vorlegt. Es muss jetzt etwas passieren und es muss endlich wieder Konsenpolitik her, sonst können die den Laden eigentlich ganz schließen und unter neuer Flagge der Konsenwilligen wieder eröffnen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Senexx »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:28)

Langsam wird es Zeit, daß Europa ein gemeinsames Konzept für eine zukünftige Flüchtlingspolitik vorlegt. Es muss jetzt etwas passieren und es muss endlich wieder Konsenpolitik her, sonst können die den Laden eigentlich ganz schließen und unter neuer Flagge der Konsenwilligen wieder eröffnen.
Die Grenzen müssen geschlossen und entschieden verteidigt werden. Das ist das Konzept.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:32)

Die Grenzen müssen geschlossen und entschieden verteidigt werden. Das ist das Konzept.
Was hat man sich denn unter verteidigen vorzustellen, mit welchen Mitteln willst du dies erreichen, damit gar keine, oder kaum mehr Flüchtlinge Europa erreichen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 09:36)

Was hat man sich denn unter verteidigen vorzustellen, mit welchen Mitteln willst du dies erreichen, damit gar keine, oder kaum mehr Flüchtlinge Europa erreichen?
An den nordafrikanischen Stränden kann man Schilder aufstellen:
"Schwimmt nicht zu weit raus, sonst holen euch die europäischen Rassisten, um euch zum Zwangsdienst in ihre Pflegeberufe zu pressen."
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:08)

An den nordafrikanischen Stränden kann man Schilder aufstellen:
"Schwimmt nicht zu weit raus, sonst holen euch die europäischen Rassisten, um euch zum Zwangsdienst in ihre Pflegeberufe zu pressen."
Wohl nicht effizient genug.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:28)

Langsam wird es Zeit, daß Europa ein gemeinsames Konzept für eine zukünftige Flüchtlingspolitik vorlegt. Es muss jetzt etwas passieren und es muss endlich wieder Konsenpolitik her, sonst können die den Laden eigentlich ganz schließen und unter neuer Flagge der Konsenwilligen wieder eröffnen.
Die werden den Laden dann hoffentlich schließen und wieder neu aufmachen, und zwar ohne die Ost- und Südeuropastaaten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:28)

Langsam wird es Zeit, daß Europa ein gemeinsames Konzept für eine zukünftige Flüchtlingspolitik vorlegt. Es muss jetzt etwas passieren und es muss endlich wieder Konsenpolitik her, sonst können die den Laden eigentlich ganz schließen und unter neuer Flagge der Konsenwilligen wieder eröffnen.
Das Konzept wurde bereits von den Regierungen der Visegrad-Staaten und Italiens erarbeitet. De facto stimmt Frankreich dem Konzept zu. Wenn jetzt noch Merkel zustimmt und auch die Spanier wieder vernünftig werden, dann dürfte fast Konsens herrschen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:30)

Die werden den Laden dann hoffentlich schließen und wieder neu aufmachen, und zwar ohne die Ost- und Südeuropastaaten.
Wer ist denn dann noch dabei? Deutschland und Benelux? Österreich will die Flüchtlinge ebensowenig wie Dänemark, oder Italien, oder die Visegrad-Staaten. Schweden hat die Grenze geschlossen, und in Finnland herrscht auch ein hartes Klima. Frankreich will sie auch nicht und handelt entsprechend, auch wenn sie das nicht offen zugeben.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:26)

Das Konzept wurde bereits von den Regierungen der Visegrad-Staaten und Italiens erarbeitet. De facto stimmt Frankreich dem Konzept zu. Wenn jetzt noch Merkel zustimmt und auch die Spanier wieder vernünftig werden, dann dürfte fast Konsens herrschen.
Wie lautet das Konzept?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

Orbiter1 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 10:30)

Die werden den Laden dann hoffentlich schließen und wieder neu aufmachen, und zwar ohne die Ost- und Südeuropastaaten.
Sehe ich eher nicht kommen. EU-Europa ist zu praktisch vor allem für Deutschland und seine Kolonien im Osten und Südosten, um es wegen ein paar Fremden abzuschaffen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:28)

Wer ist denn dann noch dabei? Deutschland und Benelux? Österreich will die Flüchtlinge ebensowenig wie Dänemark, oder Italien, oder die Visegrad-Staaten. Schweden hat die Grenze geschlossen, und in Finnland herrscht auch ein hartes Klima. Frankreich will sie auch nicht und handelt entsprechend, auch wenn sie das nicht offen zugeben.
Es geht nicht darum wer die Flüchtlinge haben möchte, es geht darum sich der Solidarität diesbezüglich nicht komplett zu versagen und dies machen mom. eigentlich nur die Visegrad Staaten allen voran Ungarns Regierung.
Die die du aufgezählt hast würden sich einen Kompromiss wohl eher nicht verwehren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:33)

Wie lautet das Konzept?
Außengrenzen sichern, Schleppern und ihren Helfershelfern das Handwerk legen, indem man ihre Schiffe nicht mehr in europäische Häfen einlaufen lässt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:37)

Es geht nicht darum wer die Flüchtlinge haben möchte, es geht darum sich der Solidarität diesbezüglich nicht komplett zu versagen und dies machen mom. eigentlich nur die Visegrad Staaten allen voran Ungarns Regierung.
Die die du aufgezählt hast würden sich einen Kompromiss wohl eher nicht verwehren.
Wie viele Flüchtlinge hat denn Frankreich seit 2015 aufgenommen, und wie viele Deutschland? Honi soit qui mal y pense.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:33)

Sehe ich eher nicht kommen. EU-Europa ist zu praktisch vor allem für Deutschland und seine Kolonien im Osten und Südosten, um es wegen ein paar Fremden abzuschaffen.
Welche Kolonien?
Natürlich ist Europa für Deutschalnd wichtig, aber ein Europa wo es dauerhaft Stillstand gibt, weil es keine Konsensfähigkeit mehr gibt, hilft uns auch nicht weiter.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:38)

Wie viele Flüchtlinge hat denn Frankreich seit 2015 aufgenommen, und wie viele Deutschland? Honi soit qui mal y pense.
Kein Land der EU ist bei der Aufnahme von Flüchtlingen mit Deutschland zu vergleichen und wird es auch bei einem Kompromiss wohl nie sein. Deutschland wird solange es das wirtschaftlich stärkste Land in der EU ist, immer die Hauptlast tragen muessen und genau das ist ja auch teil unserer sozialen Struktur, also das was davon noch übrig ist.
Sich einen Kompromiss verweigern weil man noch nichteinmal einen einzigen Flüchtling aufnehmen möchte, ist noch mal eine ganz andere Kiste, als das Beispiel Frankreich, Dänemark ect. die sich jetzt nur verweigern, weil keine Einigung in Sicht ist und dies nur wegen der Visegrad Staaten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:39)

Welche Kolonien?
Natürlich ist Europa für Deutschalnd wichtig, aber ein Europa wo es dauerhaft Stillstand gibt, weil es keine Konsensfähigkeit mehr gibt, hilft uns auch nicht weiter.
Auch eine EU, die sich vorerst nicht verändert, ist eine bessere EU als keine EU. Die einmal durchgesetzten, verbindlichen Markt- und Rechtsrahmen sind essentiell hilfreich für unseren Durchgriff auf die Wirtschaft in diesen Ländern.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:37)

Außengrenzen sichern, Schleppern und ihren Helfershelfern das Handwerk legen, indem man ihre Schiffe nicht mehr in europäische Häfen einlaufen lässt.
Ähm und dann? Problem gelöst?
Was für ein erbärmliches Konzept ist das denn?
Was machst du denn bis so ein "Konzept" übeerhaupt mal greift. Was machst du mit den angeschwemmten leichen in Urlauberregionen?
Wie geht man dann überhaupt mit Ertrinkenden offiziell um?
Wie willst du Schlepper bekämpfen, die sich ja meist nicht in der EU aufhalten?
Was machst du mit den hier schon angekommenden und noch ankommenden Flüchtlingen? Weiterhin nach Deutschland schicken?
Welcher Millardenbetrag für die Aussengrenzsicherung ist denn angedacht?
Wer stellt die ganzen Schiffe und wer die Grenzsoldaten für die grünen Grenzen?
Haben wir überhaupt soviel Personal, Schiffe ect.?

...
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:45)

Auch eine EU, die sich vorerst nicht verändert, ist eine bessere EU als keine EU. Die einmal durchgesetzten, verbindlichen Markt- und Rechtsrahmen sind essentiell hilfreich für unseren Durchgriff auf die Wirtschaft in diesen Ländern.
Na ja, das bischen weniger Wachstum werden wir wohl noch verkraften können. ;)
Die Konsequenzen für die Länder die nicht mehr dabei sind wären wohl erstmal wesentlich gravierender.
Wünschen tue ich mir sowas natürlich auch nicht.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:54)

Na ja, das bischen weniger Wachstum werden wir wohl noch verkraften können. ;)
Die Konsequenzen für die Länder die nicht mehr dabei sind wären wohl erstmal wesentlich gravierender.
Wünschen tue ich mir sowas natürlich auch nicht.
Ob es bloß "weniger Wachstum" wäre oder ganze Exporte plötzlich als nicht mehr rentierlich ausfielen, wäre zu sehen. Da steckt viel Geschäft drin. Dass die anderen dabei auch was verlieren, ist ein anderes Thema. Die EU ist nützlich, selbst wenn sie sich erstmal nicht weiter entwickelt. Zudem schafft der aktuelle Status über die Zeit auch Fakten und Abhängigkeiten, die den Drang zu weiteren Schritten ergeben können.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:50)

Ähm und dann? Problem gelöst?
Was für ein erbärmliches Konzept ist das denn?
Was machst du denn bis so ein "Konzept" übeerhaupt mal greift. Was machst du mit den angeschwemmten leichen in Urlauberregionen?
Wie geht man dann überhaupt mit Ertrinkenden offiziell um?
Wie willst du Schlepper bekämpfen, die sich ja meist nicht in der EU aufhalten?
Was machst du mit den hier schon angekommenden und noch ankommenden Flüchtlingen? Weiterhin nach Deutschland schicken?
Welcher Millardenbetrag für die Aussengrenzsicherung ist denn angedacht?
Wer stellt die ganzen Schiffe und wer die Grenzsoldaten für die grünen Grenzen?
Haben wir überhaupt soviel Personal, Schiffe ect.?

...
Eine Grenzsicherung wäre selbstverständlich möglich, und zwar zu einem Bruchteil der Kosten, den uns die Flüchtlinge kosten. Grenzen sind eine fundamentale Eigenschaft eines Staates, es sei denn für verantwortungslose Hippie-Staaten.

Leichen würden dann nicht mehr angeschwemmt, denn die Flüchtlinge würden gar nicht mehr losfahren, wenn sie wüssten, dass sie ohnehin nicht nach Europa gelangen, sondern nur ggf. aus Seenot gerettet und dann nach Afrika zurückgebracht würden.

Viele Helfershelfer der Schlepper sind Europäer, darunter viele Nichtregierungsorganisationen; diese müsste man strafrechtlich verfolgen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:03)
Leichen würden dann nicht mehr angeschwemmt, denn die Flüchtlinge würden gar nicht mehr losfahren, wenn sie wüssten, dass sie ohnehin nicht nach Europa gelangen, sondern nur ggf. aus Seenot gerettet und dann nach Afrika zurückgebracht würden.
Das Grundgesetz ist dir unbekannt nehme ich an.

Oder ist das ein Konstrukt unserer "Besatzer"...."Umvolkung und so"....?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:07)

Das Grundgesetz ist dir unbekannt nehme ich an.

Oder ist das ein Konstrukt unserer "Besatzer"...."Umvolkung und so"....?
Das Grundgesetz kommt hier gar nicht ins Spiel, denn die Flüchtlinge landen ja nicht auf Sylt oder Rügen an, oder hab ich etwas verpasst? Und wer aus einem sicheren Drittstaat, etwa Österreich, kommt, kann sich in Deutschland laut Grundgesetz nicht auf das Asylrecht berufen.

Deutschland hat gar kein rechtliches Problem mit den Flüchtlingen; das Problem wurde künstlich geschaffen, weil man das Grundgesetz nicht beachtete und andere Gesetze höherstellte. Nun sehen wir eben den Effekt, dass Leute wie du das Grundgesetz gar nicht mehr kennen, nachdem jahrelang dagegen verstoßen wurde.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:44)

Kein Land der EU ist bei der Aufnahme von Flüchtlingen mit Deutschland zu vergleichen und wird es auch bei einem Kompromiss wohl nie sein. Deutschland wird solange es das wirtschaftlich stärkste Land in der EU ist, immer die Hauptlast tragen muessen und genau das ist ja auch teil unserer sozialen Struktur, also das was davon noch übrig ist.
Sich einen Kompromiss verweigern weil man noch nichteinmal einen einzigen Flüchtling aufnehmen möchte, ist noch mal eine ganz andere Kiste, als das Beispiel Frankreich, Dänemark ect. die sich jetzt nur verweigern, weil keine Einigung in Sicht ist und dies nur wegen der Visegrad Staaten.
Seit Tagen irrt die "Aquarius" durch das Mittelmeer und sucht nach einem Hafen, der sie aufnimmt. An Bord hat sie 141 Menschen. Italien, Malta, Spanien, Frankreich und Großbritannien haben abgesagt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 23099.html

Siehst du, auch Frankreich will diese Leute nicht aufnehmen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:12)

Das Grundgesetz kommt hier gar nicht ins Spiel, denn die Flüchtlinge landen ja nicht auf Sylt oder Rügen an, oder hab ich etwas verpasst? Und wer aus einem sicheren Drittstaat, etwa Österreich, kommt, kann sich in Deutschland laut Grundgesetz nicht auf das Asylrecht berufen.
In Europa werden Flüchtlinge natürlich nicht nur den Staaten aufgebürdet in denen Flüchtlinge ankommen, sondern gerecht verteilt.

Alles andere stinkt nach den Asozialen für Deutschland.

Also wie kommen diese Flüchtlinge nach Europa wenn sie aus berechtigten Gründen fliehen ? Wie funktioniert das ?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:56)

Ob es bloß "weniger Wachstum" wäre oder ganze Exporte plötzlich als nicht mehr rentierlich ausfielen, wäre zu sehen. Da steckt viel Geschäft drin. Dass die anderen dabei auch was verlieren, ist ein anderes Thema. Die EU ist nützlich, selbst wenn sie sich erstmal nicht weiter entwickelt. Zudem schafft der aktuelle Status über die Zeit auch Fakten und Abhängigkeiten, die den Drang zu weiteren Schritten ergeben können.
Der Stillstand bei wichtigen Themen und der Drang zum nationalen Egoismus zerstören die EU und deren Idee dahinter. Offensichtlich sind gemeinsame Ziele nicht mehr so vorhanden wie sie es mal waren.
Vorallem dann wenn es Lösungen geben muss und die muss es bei der Flüchtlingsfrage, den die wird man nicht einfach ignorieren/aussitzen können in Europa und einfach so weiter machen wie bisher, weil es keinen Konsens gibt, nur weil sie 2-3 Staaten überhaupt nicht bewegen wollen.
Nunja ob diese Abhängigkeiten ausreichen ist fraglich, schließlich ist in der EU kein Szenario vorgesehen, welches konsensunfähige und unwillige Staaten rausschmeißen kann.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:22)

In Europa werden Flüchtlinge natürlich nicht nur den Staaten aufgebürdet in denen Flüchtlinge ankommen, sondern gerecht verteilt.

Alles andere stinkt nach den Asozialen für Deutschland.

Also wie kommen diese Flüchtlinge nach Europa wenn sie aus berechtigten Gründen fliehen ? Wie funktioniert das ?
Wie kommt ein berechtigter Flüchtlinge aus Bolivien oder Indonesien nach Europa? Antwort: Gar nicht.

Ist denn Afrika ein Land? Ich dachte, es sei ein Kontinent mit vielen verschiedenen Ländern, die ihre Probleme vielleicht auch einmal selbst lösen könnten. Ähnliches gilt für den Nahen Osten.

Wenn es in Europa eine Krise gibt, kann Deutschland gerne Flüchtlinge aus dem betroffenen Gebiet aufnehmen.

Wenn du ehrlich bist, musst du doch selbst zugeben, dass es bei den Flüchtlingen, die gegenwärtig aus Afrika nach Europa übersetzen, ganz überwiegend um Wirtschaftsflüchtlinge gibt. Die kommen aus aller Herren Länder in Nord-, West- und Ostafrika, weil es ihnen dort verständlicherweise nicht mehr gefällt. Das ist aber nicht Europas Problem, oder sollte es meiner Meinung nach nicht sein. Seenotrettung und zurück nach Afrika.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:03)

Eine Grenzsicherung wäre selbstverständlich möglich, und zwar zu einem Bruchteil der Kosten, den uns die Flüchtlinge kosten. Grenzen sind eine fundamentale Eigenschaft eines Staates, es sei denn für verantwortungslose Hippie-Staaten.
Hm an welche kostengünstige Varriante denkst du da?
Leichen würden dann nicht mehr angeschwemmt, denn die Flüchtlinge würden gar nicht mehr losfahren, wenn sie wüssten, dass sie ohnehin nicht nach Europa gelangen, sondern nur ggf. aus Seenot gerettet und dann nach Afrika zurückgebracht würden.
Das sagt dir jetzt welche Lebenserfahrung?
Viele Helfershelfer der Schlepper sind Europäer, darunter viele Nichtregierungsorganisationen; diese müsste man strafrechtlich verfolgen.
Ach das rechtsknaller Märchen, daß Lebensretter Schlepper wären, nur weil sie unliebsame Menschen aus unmittelbarer Lebensgefahr retten, darf natürlich nicht fehlen. :x
Die anderen Schleppe von denen du redest, sind in der Regel und Mehrheit eher keine Europäer.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:29)
Wenn du ehrlich bist, musst du doch selbst zugeben, dass es bei den Flüchtlingen, die gegenwärtig aus Afrika nach Europa übersetzen, ganz überwiegend um Wirtschaftsflüchtlinge gibt.
Was du glaubst was ich glaube interessiert kein Schwein.

Fakt ist:

1) Wir nehmen gemäß Grundgesetz Flüchtlinge auf.

2) Es gibt Millionen Flüchtlinge auf dieser Welt die nicht aus "niederen" Beweggründen hier aufschlagen. Denen ist ohne wenn und aber zu helfen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:17)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 23099.html

Siehst du, auch Frankreich will diese Leute nicht aufnehmen.
Ich habe den Grund dafür schon versucht zu erklären.
Da Dublin nicht greift, aber immer noch EU Gesetz ist, will sich kein Mittelmeeranreinerstaat noch Flüchtlings ans Bein binden. Da die Visegrad Staaten sich einer EU Lösung zur Aufnahme verweigern und eine Zwischen und Endlösung für das Problem der jetzt kommenden Flüchtlinge gibt es halt noch nicht.
Einmal über den geistigen Horizont hinaus schauen würde ausreichen um dies zu erkennen.
Zuletzt geändert von relativ am Di 14. Aug 2018, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:12)

Das Grundgesetz kommt hier gar nicht ins Spiel, denn die Flüchtlinge landen ja nicht auf Sylt oder Rügen an, oder hab ich etwas verpasst? Und wer aus einem sicheren Drittstaat, etwa Österreich, kommt, kann sich in Deutschland laut Grundgesetz nicht auf das Asylrecht berufen.

Deutschland hat gar kein rechtliches Problem mit den Flüchtlingen; das Problem wurde künstlich geschaffen, weil man das Grundgesetz nicht beachtete und andere Gesetze höherstellte. Nun sehen wir eben den Effekt, dass Leute wie du das Grundgesetz gar nicht mehr kennen, nachdem jahrelang dagegen verstoßen wurde.
In welches Land willst du sie denn zurückschicken und welches Abkommen gibt es da schon?
Btw. Libyenhat kein sicheren hafen noch gilt diese als sicheres Land. Wie erklärst du so eine Strategie mit den vorhandenen Abkommen bezüglich Flüchtlingen und Seenotrettung?
Btw. die Menschenrechte liegen unserem GG zugrunde und nicht zuwider.
Zuletzt geändert von relativ am Di 14. Aug 2018, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:23)

Der Stillstand bei wichtigen Themen und der Drang zum nationalen Egoismus zerstören die EU und deren Idee dahinter. Offensichtlich sind gemeinsame Ziele nicht mehr so vorhanden wie sie es mal waren.
Man darf die Vergangenheit nicht idealisieren. Immer wieder waren EG/EU-Projekte einigen nicht recht, immer gab es auch Drängler, die vorwärts wollten. Nicht immer dieselben. Der erreichte Besitzstand ist schon viel wert, die Einigung ist auch wichtig - der Drang, die Einigung technisch zu übergehen durch immer engere Mehrheiten ist verständlich, aber nicht ungefährlich.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:43)

In welches Land willst du sie denn zurückschicken und welchen abkommen gibt es da schon.
Btw. Libyenhat kein sicheren hafen noch gilt diese als sicheres Land. Wie erklärst du so eine Strategie mit den vorhandenen Abkommen bezüglich Flüchtlingen und Seenotrettung?
Btw. die Menschenrechte liegen unserem GG zugrunde und nicht zuwider.
Libyen war bis zur "Demokratisierung" durch die britisch-französischen Bomber kein klassisches Durchreiseland. Freilich, wer den Landweg zumacht, kriegt die Wasserleichen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:45)

Man darf die Vergangenheit nicht idealisieren. Immer wieder waren EG/EU-Projekte einigen nicht recht, immer gab es auch Drängler, die vorwärts wollten. Nicht immer dieselben. Der erreichte Besitzstand ist schon viel wert, die Einigung ist auch wichtig - der Drang, die Einigung technisch zu übergehen durch immer engere Mehrheiten ist verständlich, aber nicht ungefährlich.
Das Flüchtlingsthema ist jetzt kein Thema welches man mal aussitzen könnte und es Niemanden schadet.
Wir brauchen, damit ein zukünftige Europa noch funktionieren kann, ein Mehrheitsentscheidung auch bei wichtigen Themen. Eine 2/3 Mehrheit würde ich erstmal bevorzugen.
Wer dies nicht möchte sollte austreten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 08:28)

Langsam wird es Zeit, daß Europa ein gemeinsames Konzept für eine zukünftige Flüchtlingspolitik vorlegt. Es muss jetzt etwas passieren und es muss endlich wieder Konsenpolitik her, sonst können die den Laden eigentlich ganz schließen und unter neuer Flagge der Konsenwilligen wieder eröffnen.
Es kann gar keine "Flüchtlingspolitik" geben, weil die Problematik eben so gut wie nichts mit "FLÜCHTLINGEN" zu tun hat!!!
Genau deshalb gibt es die Diskrepanzen in Europa.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Julian »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:55)

Das beliebte politische "Reise nach Jerusalem" Spiel. Man könnte nur noch kotzen
Ich finde es unmenschlich, dies wieder auf dem Rücken der Flüchtlinge auszutragen. Ich verstehe den Willen, hier keinen Präzedenzfall zu schaffen, aber es kann nicht sein, dass vor den Küsten Europas Schiffe mit Flüchtlingen umherirren müssen. Es muss eine tragbare Lösung her, die solche Situationen künftig ausschließt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:55)

Das beliebte politische "Reise nach Jerusalem" Spiel. Man könnte nur noch kotzen
Ja, so ist das, wenn man sich in die Hände von Erpressern begibt.
Die beteiligten Menschen tun mir leid, die Migranten natürlich auch, aber hauptsächlich die Seeleute, die Entscheidungsträger, die an den Grenzen ( auch bildlich ) sitzen und über Schicksale entscheiden müssen.
Seeleute werden erpresst, die Gesetze der Seefahrt bei Schiffbrüchigen zu benutzen, um Kriminellen ihre Taten zu ermöglichen ....
Das ist zum Kotzen ....
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:03)

Es kann gar keine "Flüchtlingspolitik" geben, weil die Problematik eben so gut wie nichts mit "FLÜCHTLINGEN" zu tun hat!!!
Genau deshalb gibt es die Diskrepanzen in Europa.
Es kommen Menschen nach Europa. Wie du sie nennen willst ist unerheblich und kümmert diese Menschen nicht, sie kommen trotzdem.
Der Streit um Begriffe und ihrer Einschätzung legal/illegal bringt uns nicht ein Stückchen näher zu einer Lösung, die Kurz, Mittel und Langfristig sein muss.Es wäre mal schön, wenn dies die entscheidenen Leute endlich begreifen würden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:09)

Ja, so ist das, wenn man sich in die Hände von Erpressern begibt.
Welche Erpresser?

Die beteiligten Menschen tun mir leid, die Migranten natürlich auch, aber hauptsächlich die Seeleute, die Entscheidungsträger, die an den Grenzen ( auch bildlich ) sitzen und über Schicksale entscheiden müssen.
Warum tun sie dir leid, die entscheiden doch nicht ob die Flüchtlinge anlanden dürfen. Als Helfer wäre ich aber sehr wohl auch frustiert. Ein Flüchtling der es bis auf Mittelmeer geschafft hat, denkt wohl eher nur in Überlebensetappen und erstmal ist er auf einen sicheren Boot.
Seeleute werden erpresst, die Gesetze der Seefahrt bei Schiffbrüchigen zu benutzen, um Kriminellen ihre Taten zu ermöglichen ....
Welche Seeleute werden erpresst? Nunja die markgesetze gelten nun leider auch für Schlepper und anderes kriminelles Kruppzeug.
Das ist zum Kotzen ....
Zum kotzen ist, daß die EU noch immer keinen Schritt weiter gekommen ist mit einem gemeinsames Konzept und die Uhr tickt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:11)

Es kommen Menschen nach Europa. Wie du sie nennen willst ist unerheblich und kümmert diese Menschen nicht, sie kommen trotzdem.
Der Streit um Begriffe und ihrer Einschätzung legal/illegal bringt uns nicht ein Stückchen näher zu einer Lösung, die Kurz, Mittel und Langfristig sein muss.Es wäre mal schön, wenn dies die entscheidenen Leute endlich begreifen würden.
Wie könnte denn eine Lösung aussehen?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:55)

Das beliebte politische "Reise nach Jerusalem" Spiel. Man könnte nur noch kotzen
Das wäre alles überhaupt nicht notwendig, wenn die vor z.B. der libyschen Küste nur von den libyschen Küstewache diejenigen an die libysche Küste zurückbringt die gehofft haben, dass eine NGO sie nach Europa bringt. Das Märchen von "In Seenot gerieten" und "Vor dem Ertrinken gerettet" ist so ziemlich ausgelutscht und glaubt kein Mensch mehr.
=> Keine NGOs => keine Ertrinkenden mehr => keine Leute die einen Hafen suchen müssen ...
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:11)

Es kommen Menschen nach Europa. Wie du sie nennen willst ist unerheblich und kümmert diese Menschen nicht, sie kommen trotzdem.
Moment mal, bitte:
Es ist ein gravierender Unterschied, ob man Menschen in akuten Notsituationen, also z.B. Flüchtlingen, hilft, durch Schutz und Asyl, oder ab man irgendwelchen Leuten ihren Lebenstraum erfüllen soll!
Der Streit um Begriffe und ihrer Einschätzung legal/illegal bringt uns nicht ein Stückchen näher zu einer Lösung, die Kurz, Mittel und Langfristig sein muss.
Es geht nicht um "legal/illegal", sondern um die Feststellung einer unverschuldete Notlage ( Flüchtling/Asylrecht) oder um Lebensplanung zur ökonomischen Verbesserung.
Das ist ebenso "legal", impliziert aber eine ganz eigene Mit-Verantwortung für die eigene Lage und somit keinen generellen Anspruch auf Hilfe!
Es wäre mal schön, wenn dies die entscheidenen Leute endlich begreifen würden.
Ja, das ist die Grundvoraussetzung.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:18)

Warum tun sie dir leid, die entscheiden doch nicht ob die Flüchtlinge anlanden dürfen. Als Helfer wäre ich aber sehr wohl auch frustiert. Ein Flüchtling der es bis auf Mittelmeer geschafft hat, denkt wohl eher nur in Überlebensetappen und erstmal ist er auf einen sicheren Boot.
Welche Seeleute werden erpresst? Nunja die markgesetze gelten nun leider auch für Schlepper und anderes kriminelles Kruppzeug.
Zum kotzen ist, daß die EU noch immer keinen Schritt weiter gekommen ist mit einem gemeinsames Konzept und die Uhr tickt.
Ja, wie immer sind die Anderen die Schuldigen und sollen es richten .... :dead:
Warum heisst der grundsätzliche Tenor in dieser Problematik nicht endlich mal: AFRIKA ist noch keinen Schritt weitergekommen??
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:20)

Wie könnte denn eine Lösung aussehen?
So eine grobe Richtung hab ich hier schon mal gegeben.
Zuerst sollten Lösungen wenn möglich keine Gewalt beinhalten, also z.B. keine Schießbefehle.
Kurzfristig Ankerzentren in Griechenland Italien, Frankreich und Spanien die komplett von der EU finanziert werden. Mittelfristig in allen EU Grenzländern.
Dort findet die Überprüfung statt, ob ein Asyl und/oder Fluchtgrund vorliegt.
Grundlegend gleiche Standarts bei der Unterbringung und Behandlung von Flüchtlingen. Einheitliche vorraussetzungen für ein mögliches Bleiberecht der Flüchtlinge. Sofortiges Arbeitsrecht ect.pp
Kurz und Mittelfristig sollten so schnell wie es geht Verhandlungen sowohl mit den EU Anrainerstaaten als auch mit den Staaten aufgenommen werden, die Hauptfluchtländer von Wirtschaftsmigranten sind.
Aushandeln von Verbesserungen der Lebensumstände und legale temporäre Kontigentabnahme von Arbeitswilligen zur Verbesserung der Ausbildung und Devisenzufuhr in diesen Ländern.
Für Anreihnerstaaten der EU in denen kein Krieg Bürgerkrieg, oder ähnliches wütet gilt es, diese auch wirtsachaftlich zu stützen.

Langfristig muss die EU ihr Handelsgebaren gegenüber armen gerade auch rohstoffreichen Ländern ändern. Die Zeit der permanenten, einseitigen und ausufernden Füllerrei muss Global beendet werden, damit Wirtschaftsflucht in großen Ausmaß bekämpft werden kann.
Die wichtige bekämpfung der Überbevölkerung des Menschen kann friedlich nur über Wohlstand erreicht werden.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von relativ »

jack000 hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:28)

Das wäre alles überhaupt nicht notwendig, wenn die vor z.B. der libyschen Küste nur von den libyschen Küstewache diejenigen an die libysche Küste zurückbringt die gehofft haben, dass eine NGO sie nach Europa bringt. Das Märchen von "In Seenot gerieten" und "Vor dem Ertrinken gerettet" ist so ziemlich ausgelutscht und glaubt kein Mensch mehr.
=> Keine NGOs => keine Ertrinkenden mehr => keine Leute die einen Hafen suchen müssen ...
Du glaubst die libysche Küstenwache wäre dazu in der Lage ihren ganzen Küstenstreifen flächendeckend zu bewachen? Versuchen tut sie es ja schon, mit mäßigen Erfolg, da die Schlepper vor Ort eben auch nicht auf den Kopf gefallen sind.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 14:45)

Du glaubst die libysche Küstenwache wäre dazu in der Lage ihren ganzen Küstenstreifen flächendeckend zu bewachen? Versuchen tut sie es ja schon, mit mäßigen Erfolg, da die Schlepper vor Ort eben auch nicht auf den Kopf gefallen sind.
Was ist diesbezüglich mit den Kunden der Schlepper?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(14 Aug 2018, 13:51)

Das Flüchtlingsthema ist jetzt kein Thema welches man mal aussitzen könnte und es Niemanden schadet.
Die Europäische Verteidigungspolitik hatte fünf Anläufe seit den 70ern. Der Euro und der Binnenmarkt waren auch Projekte mit Vorgeschichte und Rückschlägen. Die EU-Verfassung kam nie. Die EU überlebt das.
Ob es zu dem Flüchtlingsthema - ein Problem, das seit rund 18 Monaten für den Norden weitgehend erledigt ist - zügig eine Einigung gibt oder erst in 20 Jahren, ist für den Fortbestand der EU eher nebensächlich.

Wir brauchen, damit ein zukünftige Europa noch funktionieren kann, ein Mehrheitsentscheidung auch bei wichtigen Themen. Eine 2/3 Mehrheit würde ich erstmal bevorzugen.
Wer dies nicht möchte sollte austreten.
Dann möchte ich bitte austreten. Und 2/3 der Mitglieder vermutlich auch, denn sie sind explizit auf der Grundlage reingekommen, dass sie bei bindenden Entscheidungen ein Veto haben.
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