Vongole hat geschrieben:(21 May 2018, 18:51)
Ich nenn dann mal nur die umstrittene "Justizreform", das sogenannte Auschwitz-Gesetz, die Bewunderung der PiS für Orban, den Jarosław Kaczyński als ein Vorbild für seine Vision von Polen bezeichnet,
und vieles mehr.
So sehr ich mir für Polen und seine Bevölkerung ein Mehr an EU wünsche, solange da die PiS das Sagen hat, sehe ich schwarz.
Natürlich ist die PiS keine Gruppierung, die grundsätzlich auf das europäische Projekt zuarbeitet. Das war schon bei den Aufnahmegesprächen und der Ratifizierung des Vertrags von Lissabon so. Die ansonsten so stille Kanzlerin sagte damals sinngemäß: "Dann schließen wir jetzt den Vertrag ohne Polen!" Der verunglückte Präsident Lech Kaczyński mußte noch "sehr dienstlich" werden, damit die polnischen Vertreter zustimmten.
Ich schreibe hier oft über Polen, weil ich einen zweiten Wohnsitz in Pommern habe und hier einigen Kontakt mit Polen habe. Mit Ministerpräsident Morawiecki und Außenminister Czaputowicz haben sich die Umgangsformen schon sehr auffällig zum Besseren verändert, und man beginnt, wirklich über Vorschläge nach zu denken, die von Nachbarn und EU-Partnern kommen. Vorher hat man die Partner einfach abblitzen lassen. Natürlich können diese beiden nicht ihre gesamte Partei kurzerhand umdrehen!
Dann ist da auch noch Präsident Duda, der so gut wie möglich immer wieder einen Ausgleich zwischen den streitenden Parteien sucht. Bis zur Amtsübernahme gehörte er auch der PiS an.
Meine Meinung: Polen immer wieder freundliche Angebote machen, die auch in unserem deutschen Interesse sind, und das Bestmögliche daraus entwickeln. Die Kanzlerin verhält sich da völlig vernünftig. Wenn da vielstimmiges Gestänkere kommt, ganz einfach nichts dazu sagen, bis die Leute merken, daß sie damit nichts erreichen.
Wenn Sie daran Interesse haben, schauen Sie doch gelegentlich in die Stränge über Polen hinein, in denen wir uns austauschen.